1832 / 339 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

eher Redner schon im voraus gerüstet sey, da ihm (dem Präsi- denten) Amendements zu dem Adreß-Entwurf übergeben worden, ehe dieser lebtere noch einmal abgefaßt gewesen sey ; indessen habe die Kammer hierüber späterhin zu bestimmen, indem es vorläu- fig nur darauf ankomme, in den Bureaus von der Adresse Kennt- niß zu nehmen. Die Deputirten verließen zu diesem Behufe den Saal und kehrten nah eineë Stunde zurück. Der Präsi- dent verlas jeßt-den nachstehenden Sire! Die D A i n ree p! Dle ODeputirken-Kammer empfindet das Bedürfniß, Fhnen gufsneue die Gefühle des Schmerzes und des Unwillens A die das gegen Jhre Person gerichtete A : blicke, wo Sie sich in die Mitte der Auserwählten der Natio be- gaben, sowohl uns, als ganz Frankreich eingeflößt hat. Wirk reihen uns enger als je um Fhren verfassungsmäßigen Thron, für den Sie nicht umsonst unseren Beistand in Anspruch nehmen; wir wollen Jhnen als Bollwerk dienen gegen die leßten Versuche der von Thnen Überwundenen Factionen. Frankreich ist der Kom- plotte múde ; Despotismus und Anarchie sind ihm ein Greuel: es will, und es ist unser Aller, als seiner legitimen Organe, Pflicht, solches laut zu verkünden, ‘es will die Charte von 1530 und die durch sie gegründete Dynastie und s{hüßende Monarchie, gestüßt auf verfassungsmäßige Fnfstitu- tionen, die mit den wahren (Grundsäßen der Juli - Revolution im Einklang stehen und gleich entfernt sind von den UÜeberlieferungen einer Republik und von ker Erinnerung an eine Restauration, die es. ver- wirft. Fn Paris, wie im Westen, hat Frankreich nur Feinde unter Farben gesehen, die niht mehr die seinigen sind und es nie wieder seyn werden; es hat sie unter dem Schuße des einzigen Paniers, das es noch anerkennt, der Fahne der Ordnung und Freiheit, besiegt. Diese Fahne war es, die jene National - Garde und jene Linien- TrüUppvea um sich versammelt sah, deren Einigkeit und Tapferkeit die blutigen Herausforderungen einer nach Unfug begierig haschen- den Faction zurückwies, und dadurch die Hauptstadt rettete und die strafbaren Hoffnungen der Feinde der Ordnung vernichtete. Uns shmerzt das in diesen Tagen vergossene Blut, in denen die consti- tutionnelle Monarchie ihre wahren Freunde erkannt und Frank- reich Sie, Sire, mit Rührung, aber auch mit Stolz inmitten jenes traurigen Kampfes mit jener ruhigen Unerschrockenheit erblickt hat, die den Empdrern die Waffen aus der Hand windet und dem Ge- sche den Sieg verschaft. Konnte noch irgend etwas den Unwillen steigern, den dieser strafbare Aufruhr erregte, so war es der Umstand, daß in demselben Augenblicke, wo solcher in Paris ausbrach, die vorige Dynastie im Westen das Feuer des Bürgerzwistes aufs neue

itentat in demselben Augen- |

| Frankreich und Großbritanien für beide Nationen eine Quelle des

; es will ohne Rückhalt eine starke | d | fannte Trennuzg Belgiens von Holland hat verwickelte Schwierig-

anfachte. Fhre Blicke auf den Siß der Regierun erichtet schienen die Anhänger dieser Dynastie nur auf Empdrüng und Anarchie zu warten, um sich derselben zur Ausführung ihrer verderblichen Anschläge zu bedienen. Wir haben die gehäâs- Lama A A Ma me A Provinzen nur allzu lange

gesucht worden sind. Während das freie, verfassungsmäßige Frankreich im Begrif stand, V L

R H U E A sih täglich unseligen Täuschungen hingeben, werden sih der Ver- fassung anschließen und Jhre Regierung, stark durch die dfent- liche Eintracht, wird den Beweis führen, daß“ Sie nicht nur zu siegen, sondern daß Sie auch Jhren Sieg zu benußen ver- stand. Wir wünschen uns mit Ew. Majestät GlÜck zu dem Aufhôren der Seuche, die in Frankreich so verheerend gehauft hat, und -wiv danken dér Vorsehung für den Segen, den ste über unsere Felder ergossen hat. Das allmälig wieder aufkeimende Vertrauen nimmt mit jedem Tage zu. "Der Handel und der Kredit, die schon einen neuen Aufschwung gewinnen, werden endlich zu jenem blü- henden Zustande gelangen, den sie nur in der öffentlichen Sicher- heit finden fönnen. Nach außen hin wünscht Frankreich den Frieden; seine Loyalität verwirft ungerechten Argwohn; es führt feine Aggressïv - Maßregeln im Schilde, aber es wird guch nicht zugeben,“ daß man es in seiner Würde angreife und es in dem Genusse seiner Rechte dre. Je mehr Mäßigung und Unetgennüßtgkeit es- bewiesen, um so größere Opfer würde es sich | | auch zur Bewahrung seiner Ehre und für die Unabhängigkeit seines | Gebiets, so“ wie für die Vertheidigung seiner Freiheit auflegen. Wir hofen, dafy das kürzlich noch enger geknüpfte Bündniß zwischen

Wohlergehens und der Kraft, für Europa aber cine neue Bücgschaft des Friedens seyn werde. Die-von allen großen Mächten aner-

| keiten entstehen lassen, deen langsame und mühselige Lösung den | Zustaitd der Besorgniß und. des Mißhehagens, welcher Eurova ermü- det und den Völkern eine ihnen täglich drückender werdende Last auflegt, vielleicht Über die Gebühr verzögert hat. Die Geduld war schon längs erschöpft, der Augenblick war gekommen, für die Voll- ziehung der Traktaten Sorge zu tragen; unsere und Eng- lands Flotte befinden sich an den Ufern der Schelde; unsere Armee lagert unter den Mauern von Antwerpen; Frankreich sieht mit Stolz die beiden Sdhne scines Königs in den Nethen un- serer Truppen. Das Band, das Ew. Maj. knüpften, indem Sie dem Könige der Belgier JFhre geliebte Tochter gabe, wird das Bundniß mit einem Volke noch enger schließen, welches, wie wir, seine Freiheit erobert hat, und dem manu solche nicht wieder würde | entziehen können, ohne daß auch die unsrige zugleich bedroht würde. Wir werden mit Freuden die Urkunde empfangen, welche jenes seierliche Band bekräftigt hat. Wir werden die Verträge prüfen, die unsere Differenzen mit den vereinigten Staaten von Nord-Amerika ordnen, so wie diejenigen, welche den Prinzen Otto von Bayern auf den Thron von Griechenland beru- | fen. Wir bitten Ew. Moijestät, zu befehlen, daß der Vertrag vom . 15. November, so wie die mit England abgeschlossene Convention, insoweit ste vollendete Thatsachen betrifft, ebenfalls uns vorge- legt werde. Die Kammer hat oft den Wunsch ausgedrückt, daß mit den neuen SÚd - Ameriïanischen Staaten Verträge abgeschlossen würden; wir lenfen die Aufmerfsamkeit Fhrer Megierung aufs neue auf cinen Gegenstand, welcher un- sere Handels- Verbindungen in so hohem Grade interessirt.

im Budget beroilligten Summen

Nation

zen der Die

von allen Seiten erheben und Europa die Wohlthatey Entwaffnung sichern, welche von der Moralität der

von den Jnteressen der Civilisation gefordert wird. Unter

ernsten Zeit - Umständen verlangt Frankreich die Mitwirkun! seiner Söhne; es will, daß sle die Brandfackelu der Zwietrg 1 geschleude vorangehs

löschen, die man nur zu lange in unsere Mitte

Die Deputirten werden hierin mit gutem Beispiel In unserer Einigkeit: liegt unsere wahre Kraft; durch sie

Franzbsische Nation, voller Vertrauen zu dem Könige, dey gegeben, und obne daß ste irgend einen ihrer Feinde zy brauchte, ihre Wohlfahrt mit jedem Tage zunehmen , ihre tionen sich befestigen und ihre edle sehen.‘

Nach der Vorlesung dieser Adresse befragte der Pi die Versammlung, ob sie ihre Berathungen darüber (of

ginnen, oder den Entwurf zunächst zum Drucke befördern

sie entschied sich für die lebrere Alternative , so ‘daß die A über den beregten Gegenstand auf den folgenden Tag y

ben wurde.

Mit der Gesundheit des Herrn Guizot bessert es s daß derselbe in einigen Tagen den Beraihungen der Kz

beizuwohnen gedenkt.

Die ministeriellen Blätter enthalten Lobreden auf dey

wurf der Adresse der Deputirten-Kammer und sprechen di

nung aus, daß die Kammer denselben unverändert anm werde. Die Blätter der Dupinschen Núance, der Temp

Sult einzusch lie, i möchte gern das Ziel ihrer Aufopferung, blicken. Mögen die Regierungen die Wünsche vernehmen, j

Völfe,

V N

Bestimmung -in Erfüllunz

e 339.

der Constitutionnel, drehen und wenden die einzelnen gf

dieses Aktenstücks, um für die Minister sey.

Man behauptet, daß Herr Dupin der Aeltere der My sey, die Herzogin von Berry müsse vor die Pairs - Kamm

tellt werden, und daß aus diesem Grunde in der Thron, der früher von der Regierung angekündigten Absicht, dey q

tirten- Kammer ein Geses in dieser Beziehung vorzulegen, p

weiteren Erwähnung geschehen sey.

Mittelst Königl. Verordnung vom 27sten d. M. j Stadt Melz das Stapelrecht bewilligt worden.

Ueber den auf dem ‘Pont-Royal gefallenen Pistolo

werden noch immer die verschiedensten Vermuthungen aufy ohne daß sih das über dicsem Ereignisse ruhende Du fiárte. sonen befinden sich ein Schu!meister und ein Arbeiter:" G moiselle Boury verhört worden sey, darüber verlaut?t noth

Unter den neuerdings wegen Verdachts verhaften

Der Marschall Bourmont soll ain 17ien d. die Vendi

zu beweisen, daß dasselbe nicht gh

chen Unterrichts tin, geboten Männer, die allzu sehr daran gewdh wohner jener Departements zu blinden zu gebrauchen, im Namen einer tracht, Mord und Straßenraub.

entscheidenden Ereignisse, das die leßten Täuschut zerstören muß. Den gewaltsamen und gleichz aue Ae N epertde tuna hat Jhre N

ganze Energie der Gesebße entgegensebßen

aber die Schwierigkeiten fel U ou und die Konflikte, wozu sie Anlaß gegeben, keit einer bestimmteren und voll i Jettige/, was der Achtung aller

“ge haben ständigeren Geseßg

harrlich in der Bahn der Mäßigung und Gerech ne ge werden ste auch stets Vertrauen wecken. ese Aufrührer, aufgegeben von der öffentlichen laut für die Ruhe und Ordnung ausspricht;

ein we

Unmöglichkeit dem Lande zu schaden, verseßt sehen; diejenigen, die

sie mit allen Vorzügen des dffentli- und allen Vortheilen der Civilisation qu

en Werkzeugen ihres Ehrgeizes Religion des Friedens und der Ein- icht / raub. Unsinnige Unternehmungen , ohn- mächtige Verbrechen! vorzüglich scit einem kürzlich stattgefundenen

Regieruttg , ( müssen geglaubt; bst bei der Anwendung diesex Gesetze,

aller Rechte des Einzelnen gebührt, mit der Aufrechthaltung des öffentlichen Friedens und. der Sicherheit des Staates verschmelzt, erkennen lassen. Wenn die Minister be-

e, werden sie Allen Achtung für die Regierung gebieten; die

Die Theilnahme, welche Volk hegt, is durch ntederbengt, noch erhöht worden. schen Politik kein Gehôr findet,

! szustat- nt sind, die Ein-

Genugthuung die Versicherung, vervollständigt und daß alle V

45

igen jener Partei ! eitigen Angriffen

Sire, die | der Offiziere, über den dfentliche

die Nothwendig- ebung, die das-

tigkeit fortschrei- (Gestüßt auf die

ung, die sich so

le sich so | mit seinen Einkünften ins Gleidl rden sich in die /

_tev macht, befreit zu werden,

Allgem Befanntmachungen.

Obrigfkeitlihe Bekanntmachung.

Der mittels Steckbriefs vom 30. v. verfolgte Raubmorder Johann Ioa- chim Hobus ist heute in Berlin ergriffen

und zur Stadtvoigtei abgeliefert worden.

G der mit ihm entwichenen Per- onen, des Jaägers Schul; und des Schnei- dergesellen Weber, in Kraft. Berlin, den 4. December 1832. Die Kriminal-Deputation des Königl. Stadtgerichts.

Bekanntmachung.

Auf dem ehemaligen Amts - Vorwerke, jeßigen Re- monte- Depot Baerenklau sollen mehrere Brennerei- geräthschaften, als:

eine fupferne Maischblase nebst allem Zubehör, zwei

fupferne Becken, eine kupferne Dampfblase, ein

Maischwärmer, eine kfupferne Schlange zum Kühl-

faß, nebst anderen fupfernen Geräthschaften, meh-

rere Maischtienen neb| anderen zur Brennerei ge- _ hörigen Böttcherwaaren u. s. w., im Wege der Execution an den Meistbietenden gegen baare Bezahlung verkauft werden.

Hierzu ifi ein Termin auf den 17. December d. I., Vormittags 10 Uhr,

auf dem Remonte-Depot Baerenflau angeseut, zu welchem Kauflustige hierdurch vorgeladen werden. Ocanienburg, den 29. November 1832. Königl. Preuß. Land- und Stadtgericht,

——_—

Soi cetal e Stat o

Der Sattlergeselle Johann Friedrich Bumcke, am 29 October 1779 geboren, und der Sohn der hierselb verstorbenen Seifensiedermeister Martin Bumckeschen Eheleute, ging im Jahre 1804 von hier nah Rußland und hat von Gezore bei Grodnow am 18. Juli 1815 die legte Nachricht gegeben.

Auf den Antrag seiner Schwester dgr verehelichten Secretair Schmuck, Philippine geborne Bume, wird derselbe daher so wie auch seine etwanigen unbefann- ten Erben und Erbnehmer hierdurch voraeladen, sich binnen neun Monates und spätestens in dem vor dem Herrn Austiz - Rath Soenderop auf

den 6. März 1833, Vormittags 10 Uhr, angeseßten Termin entweder persönlich oder schriftli zu melden, widrigenfalls auf die Todeserklärung er- kannt und der Nachlaß des Johann Friedrich Bumcke den sich meldenden und legitimirten Erben verabfolgt werden wird.

* Landsberg a. d. W., den 27. Márz 1832.

Königl. Preuß. Land- und Stadtgericht:

M.

bleibt der Steckbrief

9 4 einex Anzeiger für Bekanntmachung.

Zufolge Antrages der Theiluehmer werden nach- itehende bei der Königl. General - Kommission ¡u Sol- din anhangige Gemeinheits-Theilungen, als:

1) die Separation der Aecker und Hütungen, so wie des bewachsenen Hufenschlages, des Achrer- bruchs und Uppîalls zu Tornow im Landsber- ger Kreise der Neumark ; die Separation der Aecker, Wiesen, Hütungen und Holzungen zu Morrn im Landsberger Kreist der Neumark; die Separation der Bruchgrundsücke der Bauer. und Kossäten- Gemeine zu Raßdorff im Lands- berger Kreise der Neumark; die Separation der Aecker, Wiesen und Hütun- gen der Gemeinefeidmarf zu Neuenburg im Sol- diner Kreise der Neumark;

Die Ablösung der auf der ehemaligen Kirchen- haide zu Neuenbuara, Soldiner Kreises der Neu- __ mark, haftenden Hütungsgerechtsame ;

hierdurch zur öffentlichen Kenntniß gebracht, und die- jenigen Personen, welche dabei ein Interesse zu haben vermeinen, mit ihren Ansprüchen aber noch nicht g?- hört wordea sind, aufzefordert, leztere bei dem Un- terzeichneten, spätestens in dem, vor demselben im Geschäftszimmer der Kreis - Separations - Kommission, Richtstraße Nr. 285 hierselb|,

am 29. De¡ember d. J., Vormittags 10 Uhr, anstehenden peremtorischen Termine anzumelden, wi- drigenfalls sie mit ihren Ansprüchen werden präclu- dirt werden, und die Auseinandersezung späterhin, selbst im Fall einer Verleßung, nicht aufehten können.

Soldin, den 7. November 1832.

ci, VUVilita p, Königl. Kreis-Oefonomie-Kommissarius.

2) 3) 4)

9)

Edifetal- Ladung. 7 Daß von uns, den unterzeichneten Gerichten, in Johann GottlobBerger's, weil. Chirurqus und T L UNRENE allhier 4 Verlassenschafts- auch Schuld- a der siebzehnte Dezember 1832, zum Edictal-Termine anberaumt und zu demselben alle diejenigen, welche an diesen Nachlaß als Erben oder Gläubiger, oder aus irgend einem Grunde, Ansprüche zu haben vermeinen, zur Anzobe und Bescheiniaung ihrer Forderungen bei Vermeidung des Auéschlusses von sothanem Nachlasse, Verlust ihrer Ansprüche und der Wohlthat der Wiedereinseßung in den vorigen Stand, mittelst der bei den Stadtgerichten zu Berlin, Zeiß, Jena, Dresden, Chemnis, Leipzig, Borna und hiesigen Orts ausgehangenen Edictalien, vorgeladen zur Publication des Präclusiv - Bescheides wegen der Außenbleibenden j der ein und zwanzigste Januar 1833,

Frankreich i )| das unerhôrke Ungläck, welches dasselbe

mende Fürsprache eingelegt werden. Wir empfangen mit lebhafter daß unsere Grundgeseßgebung bald ersprechungen der Charte erfüllt wer- den sollen. Frankreich erwartet mit gerechter Ungeduld die Gesche Uber die Departemental- und Municipal-Verwaltung, über die Lage |

terrichts, so wie eines über die Verantwortlichkeit der Minister, wel- ches für das Land eine mächtige Bürgschaft gegen ihre Frrthumer, für sie selbs eine wesentliche Bedingung der Kraft und Unabhängigkeit ist. Ew. M. kündigen uns noch andere Geseße an, unter denen, wir zwei- feln nicht daran, mehrere den Zweck haben, den gewerbtreibenden Klassen, welche so viel Anspruch auf unsere Fürsorge haben, Arbeit zu ver- | schaffen. Wir bedauern, Sire, daß Jhre Regierung uns keine Verminderung in den öffentlichen Lasten in Vorschlag bringen kann. Dies is für uns ein neuer Grund, gerechte Erspacnisse zu verlan- gen und unaufhörlich dahin zu tr

sorium, welches die Erhebung der Steuern schwerer und verwickel-

PPRCEZ M A T

für cin heldenmüthiges Wenn die Stimme der Europät- so môge wenigsten eine theilnch-

32

n Unterricht, die Freiheit des Un- | sür 18.

| 1290. 41287.

achten, die Ausgaben des Staates gewicht zu schen, von dem Provi-

und die Ausgaben in die Grâän-

and Locationsurtels der sechs und zwanzigste März 1833, so wie zur Publicavion gedachten Erkenurnisses der sieben und zwanzigste Mai 1833, terminlich anberaumt, worden ist, wird hiermit be- fannt gemacht. j Srötteriß bei Leipzig, den 24. Mai 1832. Die Herrl. Eihstädtshen Gerichte daselbst.

Otto von Hafe, G. -V.

- 2.5 A IRUERRT D TECLRME T C D TESDR I X: T R A i: 2.7 Pu E E

Literarische Anzeigen.

So eben ift erschienen, und in allen Buchhandlun-

zen, in Berlin bei C. F. Kecht, Brüderftraße Nr. 24,

and dessen Buchhandlung in Wrietzeu a. d. O. zu haben:

De. E, Brauns, Das liberale System, oder das freie Bürgerthum in seiner höchsten Entfal- tung in einem Gemälde des Bundesstaates von dord-Amerika praftish dargestellt. 2 Bde. Mi G. Rapps Bildniß. gr. 8vo. Broch. Velin- Druckpap. 32 Thlr.

Um Neisende uud Auswanderer nach Aimerifa vor Schaden und Unannezmlichkeiten zeitig zu warnen, lónnen wir obige, auf mehrjährae Erfahrung und langjähriges Studium gegcündete Schrifr, worüber sich mehrere unserer auzgezeichnetsten Feitishen Blät- rer auf das Beifalligsie ausgesprochen haben, wegen ihrer Gründlichkeit, Klarheit und Unpartheilichkeit nicht angelegentlich genug empfehlen. ;

Der ¿weite Baud des obigen Wertes fuhrt noch

den Neventitel :

Amerika und die moderne Völkerwande- rung, neb#| einer Darstellung der Harmonie- Geselischafc. Mit G. Rapps Bildniß vom Dr, E. Brauns. gr. 8vo. Broch. Velin-Druckpap.

15 Tólr. H. Vogler {he Buchhandlungen zu Pocsdain und Neustadt - Eberêwalde

I E R M E E P

Wichtige Anzeige, den Kriegsschauplalz betreffend.

So chen t? bei uns fertíg geworden : Plan der Stadt und Citadelle von Antwer- pen nebst der Umgegend. Aufgenommen im Sommer 1§32 von VV (C. van Barsel, Nebst zur Seite stehenden geschichtlichen Bemerkungen und dern Bildnisse des General Chassé, gr Vol, schwarz T sgr. Dasseclbe illuminirt 10 sgr. Ansicht von Antwerpen. gr. dto, 5 sgr. Antwerpen, der Wendepunkt zwischen Krieg und Frieden, das in diesen Augenblick eine Bedeutsamkeit erlangt hat, daß ganz Europa erwartungsvoll bie Au-

¡ur Inrotulation der Acten zur Einholung eines Haupt:

gen darauf richtet, der Ort, wo jest der gordische

Holl. 5proc. Obl. v. 1832 74

lassen und sich nach London begeben haben.

Der hiesige Buchhändler Bossange hat der Herzog Berry eine Kiste mit ausgewählten Büchern für den Y ihrer Lektüre übersandt.

„Von verschiedenen Seiten vernimmt man‘, o hej im National, „daß Befehl ertheilt worden ist, die ne gehobenen Konskribirten unaufhörlich in den Waffen zu Auch soll Besehl gegeben worden seyn, die Conscriptioné/ anzufertigen, damit die Aushebung in den ersien gen des Januar vor sich) gehen könne.

Heute \{loß 5proc. Rente 96. 20. Zproc. 67. 50; ¡Ms Neap. 81. 30. Frankfurt a. M., 1. Dez. 82. 4proc. 71s. T1

Jproc. dito 291, Oesierr. 5proc. Metall, g 21 proc. 421. 1proc. 182. B. Bank.) 1235. Loose zu 100 F r. ‘Poln. Loose 541, G

5proc. Span. 564.

Part. - Obl. 1235. O

Redacteur Cottel.

E T I

Gedruckt bei A. V. gn,

E T EERE:

taaten. Knoten geldvset werden soll und wird und vielil n wenigen Tagen mit alley seinen Merkwürdigiil einen Aschenhaufen bildet; diefe Stade mit ihren fFungöweifen und die daranstoßende Citadelle, n leßtere von dem einfachen Manne Chassé mit freiwilligen, murhvollen und zahlreichen Besaßung cheidigt wird, welche zu siegen oder, wie deri van Speyk, zu fierben bereit sind, übergebi hier dem Publikum in scinem neueften und ständigsten Grundrisse und einer Ansicht nah talzeichnungen.

Jedem Gebildeten empfehlen wir diese sub! beiteten Blätter bestens, welche in allen But Kunsthandlungen, in Berlin bei E. S. Mill Stechbahn Nr. 3, so wie in dessen Handluzl Posen, Bromberg und Gnesen, zu haben sind. Wesel, 13. Nov. 1832. Becker sche Bui

——————————————————

_ Tei Carl Joseph Becker in Elberfeld s schienen, und in jeder soliden Buchhandlung, inf lin bei C. F. Plahn (Jägerstraße Nr. 37), von ¡u finde: | Biblische Dichtungen. Von À. P. Lange, (evangelischem Pfarrer in Langenberg). 8vo. Eleg. geh. Preís 223 sgr.

Tholuck's „Litterarischer Anzeige“) Nr. 20, sagt Folzendes über die Trefflichkeit Dichtungen :

„Diese Sammlung hat uns angenehm an Ki Poesten erinnert. Mit wenigen Auenahmen sie den Charafter, den ächte Dichtungen habe! sen: „„„Der Dichter machr sie nicht, sie di sich selber in seiner Brust.//‘/ Wir könnel sie haben auch ein neites Aeußere mit gut wissen zu Geschenken, sowohl an sdlche, welt wissen, was fie an Chrisio im Leben haben, solche, welche ihn wenigstens iff der Kunst l empfehlen. Recht lieblih is es, daß der M die ganze biblishe Geschichte durchgeht, u Paradies bis auf Golgatha seine Blumen 3 Das erste Lied hat die Ueberschrift: Das fat das leute: Paulus.‘

Eo eben ist bei mir erschienen und in allen Ÿ handlungen des In - und Auslandes zu erhaltet! Berlin bei L. Oehmigke, Burgstraße Nr. Y lanaen Brücke : / dil Stiegliz (Christian Ludwia), Ges! Entwickelung der Eigenthuméverhältnisst A und Jagd in Deutschland yon den áltesitn bis zur Ausbildung der Landeshoheit. ta such. “gr 8vo. 202 Bogen auf Dns 1 Thlr. 222 sgr.

; ; 832. Leipzig, im Oktober 1 E A. Hr ok haut

nit er gestern in der Pairs-Kammer die Diskussion über die

h! Freiheit verleßzenden Regierung zu machen. t man nicht glauben können, daß diejenigen, welche die ver-

| fr Stellung vielleicht ein Verdienst darin lag, es zu thun, wäh- nd Andere dabei nur Popularität zu gewinnen hatten, die entge-

Miner, ein ehrenwerthes Andenken hinterläßt, Casimir Périer,

A Ungeseßliche Steue M un diese Steuern beizutreiben. rv, le

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/ vas habt Jhr fúr die Freiheit gethan ?

Preuß

Berlin, Donnttsas Len

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Allgemeine

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Amtliche Nachrichten. Nronik des Tages,

Berlin, den 5. Dezember 1832. ghre Königl. Hoheit die Prinzessin Gemahlin Sr. Königl. Á des Prinzen Albrecht ist eiern von einem Prinzen ent- hen worden welcher zum größten Leidwesen Sr. Majestät der Königl. Familie in der Geburt verstorben ist. Die hohe Wöchnerin befindet sich den Umständen nah wohl.

Hei der Justiz-Offizianten-Wittwen-Kasse ist an die Stelle verstorbenen Rendanten , Rechnungsraths Kraaß der Ren- t der Geheimen Ober - Tribunals - Salarien - Kasse, Geheime | tulator Wiese, zugleich zum Rendanten ‘ernannt worden, ) es sind daher nur die von dem Leßteren und von dem Con- (ur der Kasse, Geheimen Kalkulator Bauer, unterzeichneten

jungen gültig.

Zeitungs-Nawhrichten. MULLanD,

Sant reei G: Yaris, 28. Nov. Der Kaiserl. Russische Botschafter und Königl. Preußische Gesandte hatten gestern eine lange Kon- nf mit dem Minister der auswärtigen Angelegenheiten. In der gestrigen Sißung der Deputirten - Kammer verlas Prásident vier Schreiben, wodurch die Deputirten von ornay, von Lameth, Courmes und Boyer de Pierrelau der mmer anzeigten, daß sie sich Kränklichkeits halber außer Stande j en, vorläufig an ihren Sißungen Theil zu nehmen. Durch ! fünftes Schreiben reichte Herr Basterreche seine Entlas- ein. Der Marguis von Dreux-Brézé sprach sich. in der Rede,

resse eröffnete, im Wesentlichen folgendermaßen aus: ¿Meine rren, als ih und einige meiner Kollegen nach der Juli-Revo- ion in dieser Kammer blieben , erklärten wir laut, daß nur Wunsch, die Anarchie zu verhindern, uns bewege, dem hmts:Dberhaupte und seinen Ministern unseren Beistand auch werhin zu leihen; damit meinten wir aber nicht, uns zu ge- sigen Werkzeugen einer die Verfassung und die Prinzipien Gewiß, m. H.,

ngnißvollen Verordnungen zu einer Zeit bekämpften, wo in ih-

ngesezte Bahn und zwar nach einer Revolution einschlagen würden, ren ausdrüclicher Zweck es war, die Verfassung und die ‘Prin- jien der Freiheit wiederherzustellen; für so inkonsequent kann n uns nicht gehalten haben. Jch kann daher nicht, ohne mich (s strafbaren Abfalls s{uldig zu machen, meinem früheren nehmen untreu werden und dasjenige, was ich in dem Ver- ten der Minister Karls X. getadelt, jeßt durh ein Votum Gunsten der Minister der neuen Regierung billigen. e unpassend, Sie daran zu erinnern, daß es hier an dieser ile war, wo die Freiheiten und die Rechte des Landes von Mehrzahl unter Jhnen eine feierliche Bürgschaft durch das inntniß empfingen, wodurch sie vier Männer zum bärgerli- Tode und zu ewigem Gefängniß verurtheilten, weil diesel- geglaubt hatten, der Art. 14 der Charte ermächtige ste, an die

undlagen der Verfassung Hand anzulegen. Jenes Erkenntniß un- |

D

\agies Jhnen Allen, dem Lande das Schauspiel einer Jnkonsequenz geben, die keine Entschuldigung haben würde. Meinem frú- len Benehmen getreu habe ih mich stets gegen Ausnahme-

aßregeln erklärt. Ein Staatsmann, der, ungeachtet seiner Jrr-

en persdnlichem Charakter ih stets Gerechtigkeit habe wider- len lassen, hielt es unter schwierigern Umständen, als dieje- jen, mit denen seine Kollegen und Nachfolger zu kämpfen hat- , für möglich, zwischen den beiden Klippen der Zúgellosigkeit d der Willkür hindur zu schiffen, und zeigte durch die That, } es möglich sey. Die Verleßungen des Geseßes waren un- ihm nur partiell und die Anwendung, die er von seinem po- hen Systeme machte, zeigte, daß ungeseßlihhe Maßregeln ver in seinem Plane lagen, noch die Richtschnur seines Handelns ten. Als Frankreich diesen Staatsmann verlor, erklärten die Mini- ¡sein politisches System werde fortgeselzt werden. Aber während Périer niemals in den Sinn kam, Ausnahme - Maßregeln zu

Es |

Reihe von Willkürlichkeiten, die begangen worden sind, vor Eu- ren Augen entfalten? Soll ih alle Verlezungen der Familien- Geheimnisse dur niedrige Polizei - Agenten, alle Verfolgungen gegen die ehrenwerthesten Männer herzählen ? Soll ich sagen, wie alle Gefängnisse überfúllt und von dem Aufenthalte des La- sters und Verbrechens zu Wohnungen für Männer geworden sind, deren Tugenden und Talente Frankreich bewundert ? Soll ih daran erinnern, daß Cathelineau und Bonnechose, ohne angegriffen zu haben, in der Vendéc unter dem Bajonette Französischer Soldaten gefallen sind? daß, während man in der Vendée Schaffotte errichtet, in Paris die úber die Jnsurgenten verhängten Strafen gemildert werden? Man wird müde, ein o widriges Gemälde zu entiwersen.// Der Redner beschwerte sich nun insbesondere Úber die in den westlichen Departements ein- geführte Einlegung von Presset'n, und erinnerte daran, daß Herr Périer diese Veaaßregel einé gehässige und unbillige genännt habe. Die Unruhen im Westen seyen großentheils durch die dort be- gangenen Ungeseßzlichkeiten veranlaßt worden. „Jh frage die Minister‘, so \{loÿ der Marquis, „ob sie von uns die Vervollstän- digung des in der vorigen Session gegebenen Ge’eßes verlangen, ob, nachdem über die verbannte Dynastie ein Gese gegeben worden, das Prinzip der rúckwirkenden Kraft, das von dem Cassations- hof durch feierliches Erkenntniß verworfen worden ist, auf die Herzogin von Berry ‘angewendet werden und ob wir etwa die Werkzeuge dieser neuen Verlezung der Verfassung seyn sollen ? Ich glaube nicht, daß die Kainmer das bisher befolgte System in ihrer Antwort auf die Thron - Rede billigen darf: ich be- trachte „es vielmehr als eine Pflicht für sie, ihre Mißbilligung úber das Verfahren des vorigen Ministeriums auszusprechen, für welches das gegenwärtige in seinem Rundschreiben gut gesagt hat.“ Der Großsiegelbewahrer, der zur Widerlegung des vo- rigen Redners auftrat, bemühte sich namentlich, die Verschung der Hauptstadt in den Belagerungs-Zustand zu vertheidigen. „Die Regierung‘/, äußerte er, „ist bloß vertheidigungsweise zu Werke gegangen; sie mußte aber ihre Vertheidigung nach der Kühnheit des gegen sie gerichteten Angrisss abmessen. Wenn auch die große Mehrzahl der Franzosen dem verfassungsmäßigen König- thum anhängt, so werden Sie, meine Herren, deshalb nicht min- der mit mir der Meinung seiû, daß es Factionen giebt, die je- nes Königthum bekämpft haben und von unseren gegenwärtigen Institutionen nichts wissen wollen. - Wöhrend der Süden und der Westen Frankreichs der Schauplaß unruhiger Bewegungen zum

ich bereit zu halten, den zum Botschafter

hat Befehl, erhalten O fl ; Baron Roussin,

bei der Hohen Pforte ernannten Vice-Admiral, nach Konstantinopel zu bringen | : “In Marseille snd am |8ten und 19ten b. M. drei Hol- ländische Schiffe angekommen, die sofort mit Beschlag belegt wurden. »—

In mehreren Skädten des südlichen Frañkreihs, und, na- mentlih in Marseille ünd Toulon, hat=die Behörde die- von der Spanischen Regierung ertheilte Amuestie dffentlich ausrufen und diejenigen Spanier, die davon Gehrauch zu machen wünschten, auffordern lassen, sih in cine auf den Matrieen zu diejem Be- hufe ausliegende Liste eintragen zu lassen. C E Der vor kurzem entlassene Spanische Justiz - Minister Ca- lomarde ist am 19ten in Tarbes angekommen und dem dortigen Jräfekten vorgestellt worden. i

B Der hiesige Assisethof verurtheilte gestern eine Handels frau, Namens Louise Bretagne, welche, wegen ihrer thätigen Theilnahme an der Juli-Revolution , mit der Juli-Medaille de- korirt worden war, zu fünfjährigem Gefängniß, weil sie bei dem Aufstande des 5. und 6. Juni sih bewassnet einer Bande an- geschlossen und die Einwohner aufgefordert hatte, sich gegen die Regierung aufzulehnen und Barrikaden zu errichten.

Der Assisenhof von Blois hat mehrere in die Unruhen der Vendée verwickelte Personen frei gesprochen. i 7 Der Ami de la Vérité, ein Karlistisches Blatt in Caen, ift wegen eines Artikels über den Pistolenschuß auf dem Pont-Royal in Beschlag genommen worden. Der Assisenhof des Depar- tements der Rhône-Mündungen hat den Redacteur der Cancans, Namens Capry, wegen Aufreizung zu Haß und Verachtung ge- gen die Regierung zu halbjährigem Gefängniß und einer strafe von 1000 Fr. verurtheilt.

Geld-

Großbritanien und Jrland.

London, 28. Nov. Se. Majestät bewilligten gestern dem Sir William Freemantle eine Audienz und besuchten dann die Herzogin von Glocester. Später stattete die Fürstin Lieven Jh- ren Majestäten einen Besuch ab.

Ueber die Operationen gegen die Citadelle von Antwerpen äußert sich die Times folgendermaßen: „Wenn Marschall Gé- rard findet, daß er die Citadelle von Antwerpen, ohne den Raum innerhalb der Stadt zur Basis seiner Operationen zu machen, gar - nicht oder doch nur durch ein unverhältnißmäßig großes

Besten der vorigen Dynastie waren, sind wir hier in der Hauptstadt die Zeugen nicht minder gehässiger Attentate im Namen der Republik gewesen. Daß beide Parteien nicht durch geseßwidrige Hand- lungen der Regierung hervorgerufen worden, bedarf keiner wei- teren Erwähnung. Die in der Vendée angeordneten Haussu- chungen waren nicht die Ursache, sle waren die Folge der dortigen Umtriebe. Man klagt uns jeßt an, daß wir die be- stehenden Gese6e verkannt und zu Ausnahme-Maßregeln unsere Zuflucht genommen hätten. Auch beschuldigt man uns der Un- rerdrúckung der Preßfreiheit. Ja, wenn man einigen Polemi- kern Glauben schenken wollte, so müßte man annehmen, daß in Frankreich sogar der bloße Gedanke verpönt sey. Dem ist aber nicht also. Wir erkennen Jedermann das Recht zu, die Maß- regeln der Verwaltung zu tadeln, nicht aber das Recht, zum Umsturze der Regierung herauszufordern. Wir mußten jeden Schriftsteller verfolgen, der unser verfassungsmäßiges Königthum durch Heinrich V. oder die Republik verdrängen wollte. Es giebt kein | Land in der Welt, wo nicht eine solche Tendenz geseßlich bestraft

wúrde. Gewiß kann kein Schriftsteller von L sagen, daß er ungerecht verfolgt worden sey. Jch komme jeßt auf den Bela- gerungs-Zustand zu sprechen. War die Maßregel geseßlich? Nie- mand, glaube ich, kann dies bestreiten; man hat nur eine Folge derselben, nämlih die Kompetenz der Kriegs - Gerichte, ange- fochten. Zwei Königl. Gerichtshdfe aber, der zu Paris und der zu Angers, hatten diese Kompetenz anerkannt. Die Frage kam hierauf vor den Cassationshof, der die Kompetenz der Kriegs- j Gerichte sogar während des Belagerungs - Zustandes bestritt, in- dem die Existenz derselben mir der Verfassung unverträglich sey. Hiernach wären die Kriegs-Gerichte sogar in den von dem Feinde belagerten Städten unzulässig. Es kann nicht meine Ab- sicht seyn, meine Herren, hier eine Rechtsfrage zu ver- handeln, oder einen Richterspruch zu tadeln. Die Regie- rung hat sh in diesen Spruch gefügt und die Kriégs- gerichte aufgehoben. Soll ich jet noch im Ernste einen Ver- gleich zurückweisen, den man zwischen den Verordnungen des Zuni 1852 und denen des Juli 1830 aufgestellt hat? Damals wurde Paris in den Belagerungs - Zustand erklärt, um verfasß- sungewidrige Maßregeln durchzuseßen, jelzt, um die Charte gegen | die Karlistischen und republikanischen Factionen zu beshüßen.“/

Am Schlusses seines Vortrages berührte der Minister noch ganz oberflächlih die von der Regierung angekündigte Verordnung in Betreff der Herzogin von Berry. Der Augenblick scy noch nicht gekommen, meinte er, sich über eine Maßregel näher aus-

gen, haben seine Nachfolger keinen Anstand genommen, Ge-

tzu verlangen, an welche Frankreich nie wieder erinnert zu |

iden glaubte. Diejenigen, welche funfzehn Jahre lang die

ijsreiheit aufs eifrigste vertheidigt, haben die Pressen versie- |

l Und die unter deim Schuße der Geseke stehenden Journale t erscheinen lassen. Diejenigen, die das Volk zu den Waf- gerufen, um, wie sie sagten, die Geseblichkeit aufrecht zu er- len, haben die Bürger ihren natürlichen Richtern entzogen d sie vor Prevotal-Gerichte gestellt. Diejenigen, welche sih Úber Barrikaden freuten, die man gegen ein Ministerium errich-- t, welches das Repräsentativ - System verkannt hatte, ha- vergessen, was sie dem Charakter und der Unabhängig- der Kammern schuldig sind. Diejenigen, welche nach drei Juli-Tagen die Unverleblichkeit der Personen und des 4enthums proklamirten, haben das Domicil der Bürger ver- rn auferlegt und über fremdes Eigenthum 1 Minister Ludwig Phi- Ihr Alles für die Ordnung gethan zu haben behaup- Soll ich die ganze

zusprechen, die den Kammern späterhin erst vorgelegt werden solle; er halte es daher fúr überflüssig, auf diesen Theil der Rede des Marquis von Dreux-Brézé näher einzugehen.

Es versteht sich von selbst, daß die Oppositions-Blätter mit dem Adreß- Entwurfe im höchsten Grade unzufrieden sind; am | meisten tadeln sie das Stillschweigen über den Belagerungs - ZU- | stand, welches auch vom Constitutionnel gerügt wird. Der National wundert sich, daß Über die Ernennung einiger sechzig Pairs, die nah seiner Ansicht ungesebßlih ist, in der Adresse ganz geschwiegen werde, und wünscht, daß die Kammer diese Lúcke ausfüllen möge.

Statt des mit Tode abgegangenen Herrn Lemaire ist Herr | Patin, Lehrer an der großen Normal- Schule, zum Professor

der Oen Poesie an der hiesigen Universität ernannt worden.

Der Vicomte von Chateaubriand ist von hier nach Bor- deaux abgegangen und, Briefen von dort zufolge, bereits daselbst

Opfer an Menschenleben ‘nehmen kann, so muß es ihm “erlaubt seyn, die Stadt Antwerpen zu besehen. Man kann von einem General nicht verlangen, daß er irgend einen militairischen Plan ausführen soll, ohne von allen in seinem Bereich liegenden mi- litairischen Mitteln Gebrauch zu machen. Der Befehl, die Ci- tadelle zu nehmen, schließt die Erlaubniß in si, alle dazu nd- thigen Hülfsmittel anwenden zu dürfen.‘

Die Times meint, wenn der General Chassé Antwerpen bombardire und auf diese Weise Belgisches Eigenthum zer- stôre, auf jeden Fall das von der verbündeten Flotte weggenom- mene oder sonst von den Verbündeten in Beschlag gehaltene Holländische Eigenthum für den angerichteten Schaden und Verlust als Ersaß dienen werde.

Aus Deal vom 26sten d. wird gemeldet: „Heute langte das Königliche Schiff „„Satellite‘/, welches auf der Höhe von Dungeneß gekreuzt hatte, hier an und {loß sich dem vereinig- ten Geschwader an.“/ -

Der Globe meldet: „Mit dem Kauffahrteischiff „Numa“, welches aus Porto hier angelangt ist, sind Privat- Briefe von dort bis zum 18ten d. eingegangen; sie berihten, daß die Trup- pen Dom Pedro’'s am 17ten einen Ausfall gemacht hätten, und schildern dieses Unternehmen als vom besten Erfolg begleitet, in- dem die Truppen Dom Miguel’s, 2000 an der Zahl, zurückge- trieben und ihre Geshüße vernagelt worden seyen.“

Der Oberst Rodrigo Pinto Pizarro, von dem (s. das ge- strige Blatt der Staats-Zeitung) gemeldet worden, daß er nach Porto abgehen werde, um in der constitutionnellen Armee Dienste zu nehmen, hat vorgestern folgendes Schreiben an den Redac- teur des Globe gerichtet :

„Sir! Sie haben in Fhrem schäßenswerthen Blatt am 24sten d. M. gemeldet, daß ih im Begriff sey, mich nah Porto zu bege- ben; denn Dom Pedro habe durch scin Dekret vom 3ten d. M. die politischen Beweggründe aufgehoben (ich habe nämlich die „Norma das Regencias de Portugal// herausgegeben), die mein Bleiben in England veranlaßten, während so viele meiner Freunde in dem edlen Kampf für eine Sache, ein System und eine Königin fochten, welche ich vordem manches Fahr hindurch vertheidigte, auf die Gefahr, mcin Vermdgen und Leben zu verlieren, indem Dom Miguels Be- hörden mich zum Tode und zur Confiscation meiner Güter verurtheilten. JFhre Meldung, Herr Redacteur, war ganz richtig; denn sobald ich das besagte Dekret sah, kam ich bei der Portugiesischen Gesandt- schaft um einen Paß nach Porto ein. Jch erhielt thn augenblicck- lich; aber als ich mich eben einschiffen wollte, empfing ich einen Brief von Herrn Abreu e Lima, des Fnhalts, daß es thm leid thue, mich davon henachrichtigen zu müssen, daß er vor kurzem eine Ver- ordnung von dem Kriegs-Minister, Major A. F. Freire , erhalten habe, wodurch dieser thm verbiete, mir die Erlaubniß zu ertheilen, mein Vaterland wiederzusehen. Fch will mir keine Bemerkung úber diesen unverantwortlichen Befehl erlauben, der, so viel ih weif sich nicht auf mich besonders bezieht, sondern will nur das Einzige bemerken, daß diese und viele andere selbstishe und unbedaciite Maßregeln, bei denen die unfreundlichen Minister und Rathgeber Oom Pedro’s beharren , die besten Bundesgenossen Dom Miguels sind.“

Lord Brougham ist, dem Vernehmen nach, jest sehr eifrig mit dem Plan zu einer Kirchen - Reform beschäftigt, und die ministeriellen Zeitungen halten ihn für den fähigsten Mann zu diesem Unternehmen, weil er, obgleih ein Whig, ja in den Au- gen der Tories ein Radikaler, es doch am besten verstehe, scine Reformen mit weniger Opposition durchzusetzen, als irgend ein anderes Mitglied des Kabinets.

Vorgestern Abend fand in New Union Street eine Versamm: lung der Wähler des Bezirks Cripplegate statt, um die Ansprüche der verschiedenen Kandidaten für die City von London zu ver-

angekommen. ; Die im Hafen von Toulon befindliche Fregatte „„Galathée‘‘

nehmen ; die meisten der Lebteren waren jedoch ausgeblieben , na-