1832 / 341 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Ct S

eie E A

« ha L E

Aufwand. Doch trat Rudolphi mit froher Tate zu Berlin in den größern Kreis des gesellschaftlichen Lebens; Wis und Laune waren ihm zur Seite, aber der harmlose Wiß der Gemüthlichkeit; er neckte nur die, welche er gern sah und welche sich zu vertheidigen wußten; gegen einen Abwesenden hatte er s keinen ‘Wiß. Seine Offenheit, Geradheit, strenge Rechtlichkeit, seine. dienstfertige Thätigkeit fär seine Freunde, - nahmen bald Alle, „die ihn näher kannten, für: ihn ein. Er konnte leicht hef- tig werden, sah aber bald einz wenn er Unrecht gethan hatte, gnd klagte sich dann selbst an. Nur wenn er Windbeutelei, nwahrheit oder gar Betrug zu sehen glaubte, war er unver- sdhnlih. Es isk möglich, daß er hierin zuweilen zu weit ging, aber wer nicht Gefahr läuft, zu weit zu get, geht selten weit. Im Sommer 1817’ reiste er auf eigene Kosten nach Jtalien. Die lehrreicheck und zugleih heitere Erscheinung steht noch bei allen, Gelehrten , die ihn dort kennen lernten, in lebhaftem Aß- denken, denn Rudolphi hatte sein Wissen {nell gegenwärtig. Er gab im Jahre 1819 einen Auszug und reichhaltigen Nach- trag _zu seïnem Werke über die Eingeweide-Würmer heraus. Seine Sammlung von Eingeweide-Würmern und die des schon 1827 verstorbenen De. Bremser zu Wien, eines Freundes unsers Rudolphi , welche der Kaiser für das dortige Museum kaufte, sind einzig in ihrer Vollständigkeit. Seine Physiologie ist nicht vollendet; nur drei Theile sind herausgekommen, der erste im Jahre 1821. Das Werk zeugt von dem Charakter des Verfas- sers : Wahrheit und nichts als Wahrheit. Es. ist eine vortreff- liche Kritik der Thatsachen. Jm Jahre 1817 wurde Rudolphi Geheimer Medizinal-Rath; im Jahre 1821 verlieh ihm Se. Majestät der König den Rothen Adler-Orden dritter Klasse; im Jahre 1827 erhielt er den Schwedischen Nordstern - Orden, den einst Linné trug. Als Rudolphi in seinen Hauptfächern fast nichts mehr für seine Bibliothek zu kaufen fand, legte er eine Sammlung von Medaillen auf berühmte Männer, besonders Aerzte, an; auch hier galt sein Aufwand nur der Wissenschaft. Der wahrlich glückliche Mann blieb jedoch keinesweges frei von häuslichem Leiden. Er hatte von seiner zweiten Frau drei Töch- ter und einen Sohn (je6t Doktor der Medizin zu Berlin); die Töchter, welche eben so shôn zu werden versprachen, als die Mutter war, starben schnell hintereinander, und die Mutter ge- rieth darüber in eine fast melancholishe Stimmung’, “welche sie früh dem Grabe zuführte. Der geheime Kummer, den Rudolphi in dieser Zeit hatte, legte vermuthlih den Grund zu einer Leber- Krankheit. Er zog sih nach und nach von allen Gesellschaften zurück und litt dann und wann an kdrperlichen Beschwerden, die er aber nicht achtete. Seine Freunde wußten nicht, warum er sih zurückzog, da er immer sehr thätig und, wenn man ihn besuchte, auch sehr munter war. Jm August d. J. merkte er

plôblih Zufälle der Wassersucht; die Krankheit nahm zuerst |

langsam, dann schnell zu; er starb am 29. November d. J. He was a man, take him for all in all, We ne'’er shall see upon his like again. (Er war ein Mann, nehmt Alles nur in Allem, Jch werde niemals seines Gleichen sehn.) *

Meteorologische Beobachtung. i 1832 Morgens | Nachmitt. Abends Nach einmaliger 5. Dezbr. | 6 uhr. 2 Uhr. | 10 Uhr. Beobachtung.

L Ï [334,6 8 ‘’Par.|335, 9 7 "Par.|336,4 s” par sQueltwärme 8/8 2M: Luftwärme 1/52 MN 1/6 M 08200 ;

N 0/2 0M 0,9 ° N.| 1,1 ° R. Flufwärme 2,1 ® R. Dunsisdttg.| 89 pCt. 80 pyCt. 85 pCt. [Bodenwärme 3,9 ° R. M s Se R e Ausdünst. 0,0 0 1 0 “Nh. Wolkenzug d | —— Niederschl. 0, o 7 1 0“ Rh.

De 1e. V 0: 0,0846, Den 6. Dezember 1832. Amt]. Fonds- und Geld- Cours- Zettel. (Preufse. Cour.)

77 TErref, TeITT |Zf.|Brief.|Geld. L V M IUD U ae D E A AGRALIT OSIRETC n CRLAI

St.- Schuld - Sch. 905 | 901 IGrolshz. Pos. do. 98 |

Pr. Engl. Anl. 18. [1022 JOstpr. Pfandbr. 98 |

Pr. Engl. Anl. 22. 1023 Pomm. Pfandbr. 104 |

Pr. Engl. Obl. 30. 841 | 83 FKur- u. Neum. do. 104

Präm. Sch.d.Seeh. 491 | 49 FSchlesische do. 104x

Kurm. OblI.m.1.C. 897 Rkst.C. d.K.-u. N. 54x

Neum.Int. Sch do. 892 Z.-Sch. d.K.- u. N. 554

Berl. Stadt-Oblig. 91

Königsb. do. 902 Holl. vollw. Duk. 184 Neue do. 19

Elbinger do. l : / Danz. do. in Th. 335 Friedrichsd'or. . 133 Disconto 35

Westpr. Pfandbr. 95 Preu/ss. Cour.

SMRERLATDAEEU: ai Brief.| Geld.

W echsel-Cours. 1434

1425

Ainsterdam dito Hamburg dito Lon don Paris Wien in 20 Xr Augsburg Breslau Lei pzig Frankfurt a. M. WZ Petersburg

Warschau

3 Woch. Kurz

Auswärtige Börsen. Amsterdam, 1. Dezember. Niederl. wirkl. Sch. 391. 58 nene do. 745. Kanz-Bill. 1457. 65 Anl. 964. Russ. (v. 1822) 933. do. (v. 1831) —. Oester, 804. 38 Span.

294. 52 do. 482. Hamburg, 4. Dezember. 5 Oest. 52 Met. 833. 482 do. —. Bank - Actien 1070. Russ. Engl. 941. Preuss. Präm. Sch. 98. Poln. 1084. Dän. 664- London, 30. November. : i: 382 Cons. 831. Belg. 72. Bras. 46. Dün. 675. Niederl. 4014.

Pert. 481, Russ. 971. M St. Petersburg, 28. November.

Hamburg 3 Mon. 93. Silber-Rubel 3653. Kop. Warschau, 2. Dezember. Pfandbriese 87. 88. Part.-Obl. 336. Russ. Assign. 1824-

Königliche Schauspiele. : Freitag, 7. Dez. Im Opernhause: Don Juan, Oper in 2 Abtheilungen ; Musik von Mozart. (Hr. Blume wird nach sei- ner Urlaubsreise als „Don Juan“/ wieder auftreten.) Im Schauspielhause: Spectacle demandé: Pour le se conde début de Dlle. Edelin: 1) L’oubli, vaudeville en 1 acta, 2) Les rivaux d’eux-mêémes, cemádie en 1 acle et en

1570

prose. 3) La première représentation de: Le jeune homme à marier, ou: Le choix d’une femme, vaudeville nouvean en 1 acte, du théâtre da Gymnase, par MM. Delestre et Des- vergers. Dans la’ première pièce Dlle. Edelin remplira le rôle d’Euphémie, et dans la troisième celui de Louise.)

Sonnabend, 8. Dez. Im Schauspielhause: Die Erholungs- reise, Posse .in 1 Akt, von L. Angely. Hierauf: Richards Wan- derleben, Lustfpiel in-4 Abtheilungen.

Königstädtisches Theater. Freitag, 7. Dez. Der Barbier von Sevilla, komische | Oper in 2 Akten, na dein Jtaliänischen, von Kollmann; Musik | von Rossini. Or. Fr. Jäger, Königl. Württeinbergischer Hof - und Kammersänger, aus Stuttgart: Graf Almaviva, als lebte Gastrolle. Jm zweiten Akte, bei der Scene am Klavier: Va- riationen , komponirt für Dlle. Gerwer, von Th. Böhm, vorg& tragen von derselben.) y

New NaGrtGten.

Paris, 30. Nîov. Gestern Abefid. um 8 Uhr wurde die

große Deputation der Pairs - Kammer, die dem Könige die ; hre s ! e pórung in der Vendée angefacht hat» da selbst Diejenigen,

Adresse dieser Kammer als* Antwort auf die Thron: Rede zu úberreichen hatte, bei Sr. Majestät eingeführt.

mit wahrer Zufriedenheit die Adresse, die Sie Mir überreichen. Mit Vergnügen sehe Jch daß -die darin ausgedrückten Gefinnungen den Meinigen vollkommen entiprechem.

Sie in Meine Náhe fúhrte, und Jch benußte eifrigst den heutigen Anlaß, Ihnen solches hiermit noch einmal zu erkennen zu geben. Fch freue Mich, daß Sie Jhre geseßbgebenden Arbeiten aufs neue beginnen. Sie werden sich hoffentlich denselben auch ferner mit jenem patriotischen Eifer und jener weisen Beharrlichkeit unter- ziehen, wovon die Pairs-Kammer schon so viele Beispiele gegeben hat und welche Frankreich in so hohem Grade zu würdigen weiß. Die Einigkeit, die zwischen den verschiedenen Staats-Gewalten | besteht, verspricht uns die befriedigendjien Resultate; Sie wissen, daß dieselbe stets der Gegenstand aller Meiner Wünsche, das Ziel aller Meiner Anstrengungen war, und Jch danke Jhnen für diejenigen, die Sie gemacht habenp um die Meinigen zu un- terstÜlzen.“/

In der gestrigen Sißung der Deputirten-Kammer be- stieg, gleih nah der Vorlesung des Protokolles, der Handels-

: at ein Nachdem der | Präsident, Baron ‘Pasquier, die Adresse vergelesen, erwiederte ;

der Monarch Folgendes: „Meine Herren Pairs, Ich empfange | t | gen, sollen den Geist der Juli- Revolution verkennen und,

| außer Acht lassen, was Frankreich Alles jener Partei very Es hat | ! Mich lebhaft gerührt, daß, gleich als Sie das Attentat, dem Jch |

furz zuvor entgangen, in Erfahrung brachten , der innere Trieb ( ; | schlossen, haben wir auch durchaus keine feindselige Ma

Minister die Rednerbühne, um Herrn von Salverte auf seine Tages zuvor gehaltene Rede (siehe oben) zu antworten: „Die Angrisse des Hrn. Salverte‘/, äußerte derselbe, „betreffen haupt- sächlih die in Bezug auf die Verhaftung der Herzogin von Berry ertheilten Befehle, so wie die Geleitscheine, die mehreren Chouans in den westlichen Provinzen bewilligt worden sind. Was- die Herzogin betrifst, so wurde ihre Verhaftung schon be- chlossen, als man erfuhr, daß sie in Frankreich zu landen Wil- lens sey, um die Fackel des Bürgerkrieges anzuzüunden.‘“/ Zum Beweise dieser Behauptung theilte der Minister hier mehrere telegraphische Depeschen mit, die unterm 30. April, 1. und 10. Mai von dem damaligen Minister des Innern an- die Präfek- ten der Departements des Var, der Rhone- Mündungen, des Herault, der Os|- Pyrenäen, der Arriege, der obern Garonne, der Ober- und Nieder Pyrenäen, so wie einiger andern, erlassen wurden. „„Man kann hiernach nicht behaupten,“ fuhr er sodann fort, „daß die Regierung nicht alles Mögliche gethan habe, um sih der Person der Prinzessin zu bemächtigen. Die Verhaftung selbst war aber nicht leicht, da die Anhänger der Herzogin ihr stets neue Mittel boten, sich den Nachforschungen der Behörden zu entziehen. Wahr ist es, daß die Regierung anfangs den Be- fehl ertheilt hatte, die Herzogin, nachdem man ihrer habhaft ge- worden, nah Holyrood zurückzuführen; indessen geschah dies zu einer Zeit, wo man ihr noch gar nicht die Absicht zumuthen fonnte, den Bürgerzwist sogar bis in das Jnnére von Fklank- reich zu verpflanzen; die Zurückfführung nah Schottland war bloß für den Fall beschlossen, daß man sich der Person der Prinzessin auf offenem Meere oder gleich nah ihrer Landung bemächtigen würde.‘ Nach dem Grafen v. Argout ergriff noch der Minister des Jnnern das Wort, um die übrigen Beschuldigungen des Herrn Salverte zurückzuweisen. Er erklärte zuvörderst, daß es weder seine noch jeiner Kollegen Absicht sey, die der Kammer so nöthige Eintracht in irgend einer Weise zu sFtôren; Hr. Sal- verte habe Tages zuvor eine allzugroße Empfindlichkeit gezeigt ; das Ministerium sey weit entfernt, ihm den Vorwurf zu ma- chen, daß er die Anarchie begúnstige, oder seinen Freunden, daß sie an dem Umsturze der Regierung arbeiteten. „Lassen Sie uns jet untersuchen‘, fuhr Herr Thiers dann fort, „ob in den Tagen des Juni wirklih ein Komplott bestanden hat. Die Frage muß mit Nein beantwortet werden, sobald man unter Komplott eine von einzelnen Jndividuen insgeheim angezettelte Verschwörung versteht; mit Ja aber, wenn eine ganze Volks- masse sih erhebt, deren Leiter sih alle unter einander kennen, alle bewaffnet sind, und auf ein gegebenes Zeichen zusammen fommen. Nun sind aber unverwerfliche Beweise vorhanden, daß man schon lange vor dem 5. Juni einen Umsturz der bestehen- den Ordnung der Dinge im Schilde führte; man war nur noch über den Zeitpunkt nicht einig, wann das Komplott zum Aus- bruch kommen sollte, und zwar aus dem einfachen Grunde, weil man noch nicht daröber einig war, welchen Nußen man daraus ziehen wollte. Erinnern Sie sich der Prozesse, die seitdem vor dem hiesigen Assisenhofe verhandelt worden sind, und es kann Ihnen kein Zweifel über die strafbaren Absichten übrig bleiben, die man gegen die Regierung hegte. Es is erwiesen, daß das Zeichen der Republik dfentlih herumgetragen, daß Geld vertheilt und au mehreren Orten Waffen und Kriegs-Munition angehäuft worden sind, um die Empörer damit im Augenblick des Aufruhrs zu versehen. Hätte Herr Salverte alle diese Thatsachen ge- fannt, so würde er gewiß nicht behauptet haben, daß an den Tagen des 5, und 6. Juni kein Komplott im Werke gewe- sen sei.// Der Redner wandte sich hierauf zu den Unruhen im Westen und vertheidigte die von der Regierung ergrisfenen Maß- regeln. Man greife aber, äußerte er, planmäßig alle Hand- lungen der Regierung an, und beschuldige sie namentlich auch, daß sie sich der Restauration allmählich wieder zu nähern suche und die Juli-Revolution als einen bloßen Zufall betrachte. Es frage sih aber lediglich, was man eigentlich «unter der Juli-Re- volution verstehe; die Minister ihrerseits erblickten in derselben nichts als eine aufrichtige Repräsentativ-Monarchie, die mit der vorigen Dynastie für immer gebrochen habe. Ebenso behaupte man, daß die Regierung damit umgehe, in der Pairs - Kammer eine neue Aristokratie zu gründen, und daß auch das Wahlge-

sep rein ariftokratish sei; indessen sei dieses, leßtere Gesel

sowohl, als dasjenige über die Pairie aus dem - 6 der Kammern selbst hervorgegangen und weder das Eine, , das Andere könne sonach mit „irgend einem Rechte angefg werdèn. Eben so verhalte es sich mit. dem Tilgungs -Fy dessen Verminderung Einige verlangten, eben“ so mit dem q sionswesen , eben so mit dem Budget; alle diese Geseke | von den Kammern reiflih gepruft und füGunerläßlich besu, worden. Herr Thiers ging hierauf zu einigen Betrachty über die Karlistische und republikanische Partei über. j die erstere sprah er sich im Wesentlichen folgendermaßen , „„Eine shwere Beschuldigung, die man gegen die Regierun gebracht hat, ist die, daß sie durch ihre schlechte Maßregely vnruhigen Bewegungen in der Vendée selbst veranlaßt

Als aber diese Bewegühgen ausbrachen und die Herzogin Berry anlangte, um sie durch ihre Gegenwart zu “untersti

fonnte wohl Niemanden. die große Aufregung entgehen, sich sofort unter den bekanntesten Anhängern der vorigen þ

nastie äußerte. Einige derselben schrieben“an- die Herzogin ihr von cinem_néuen Aufruhrversuche in der Vendée abzur andere wollten. sie bloß sprechen, und reisten ab, um sie {t (Gelächter. Aller Augen wenden sich auf Herrn Berryer.) wiß sind diese Demonstrationen ein hinlänglither Beweis, nicht die Regierung durch ihre Handlungen den Geist der

am meisten dabei betheiligt waren, -den Bürgerkrieg für un lih hielten. Lassen sie uns jeßt unser Betragen gegey patriotishe Partei untersuchen. Wir sollen diese Partei y

Meine Herren, so lange die Patrioten, wie man sie h sich damit begnügten, die Fandlungen der Regierung zu t so lange sie sich in die Gränzen einer gemessenen Opposition

gegen sie ergrissen. Als sie aber eine Monarchie verunglin die Sie, meine Herren, für würdig erkannt haben, über f reich zu herrschen, als sie das Blut der National: Gath der Linien-Truppen vergossen, indem sie in offene Empörung y die Regierung ausbrachen, da mußten wir auch alle Gebote stehende Mittel anwenden, um jene strafbaren zu bekämpfen.“ Der Minister gab hierauf ein {y Uebersicht von der Lage der äußern Politik; er suchte zum daß die Regierung nichts verabsäumt habe, um die Y und Unabhängigkeit des Landes zu bewahren, und h die Versammlung, ob sie wohl im Ernste die uns Plâne einiger exaltirten Köpfe billigen könne, die Europa umzustúrzen und den Geist der Propaganda na entferntesten. Ländern zu verpflanzen wünschten. Hierauf l er zu den innern Angelegenheiten zurúck, um noch die Dy ten- Kammer in ihrer gegenwärtigen Zusammenstellung nähi beleuchten. „Was will eigentlich die Opposition ?//* fragt „will sie das Pairs-Geses ändexn? Sie wird doch nicht w gen, daß ein anderer, als der König, die Pairs ernetine. sie den Wahl - Census ermäßigen? Was könnte es ihr n wenn 25—30,000 Bürger mehr als jeßt des Wahlrechtes | haftig würden? und eine noch größere Ausdehnung dieses hat die Opposition selbst niemals verlangt. Kennt ma neues, besseres System als das jeßige, so mag man } namhaft machen. Wir sollen der dreifarbigen Fahne weniger als zugethan seyn; die Wahrheit aber if wir der rothen Fahne, so wie allen denen nicht zugeth die an einem einzigen Tage den Boden von ganz Eu schúttern möchten. Wir verlangen cine Verwaltung, Reich der Ordnung begründe, denn ohne Ordnung ist die! fahrt eines Landes undenkbar./ Der Minister {log mi Erklärung, daß die jebige Regierung sich von der vorigen schieden trennen, aber auch in ciner Bahn der Mäßigung be ren wolle, wodurch die Ruhe des Landes allein gesichert wel könne. Als Herr Thiers die Rednerbühne, die er fast vel Stunden behauptet hatte, verließ, erntete er vou der Meh der Versammlung den lebhaftesten Beifall ein. Nachdem/ Salverte den Minister zu widerlegen sih bemüht, ergris Großsiegelbewahrer das Wort, um seinerseits wieder Bemerkungen des Herrn Salverte in Bezug auf die fálle des 5. Juni in der Nähe der Arcole-Brúke zu berid Gleich nah Herrn Barthe bestieg Herr Odilon - Bart Rednerbúhne, um eine allgemeine Uebersicht der Grundst Meinungen zuw geben, welche die verschiedenen Parteien in reih in diesem Augenbliêe von einander trennen. (Eine zug aus diesem Vortrage, der wohl eine Stunde dauert (1 den Reihen der Opposition den lebhaftesten Beifall fan)! ten wir uns auf morgen vor.) Am Schlusse der Siu spann sich noch eine Debatte zwischen Herrn Garnier- P! und Herrn Fulchir on, Deputirten von Lyon, in Bezu die in dieser Stadt vorgefallenen Unruhen, die jener der ( lichen Hülfslosigkeit beimaß, in der man die Lyoner S arbeiter gelassen habe, während dieser behauptete, daß Regierung nichts verabsäumt worden sey, um jener Ein Klasse zu Hülfe zu kommen. Die allgemeine Bui wurde sodann geschlossen und diejenige über die einzelnet graphen der Adresse auf den folgenden Tag verlegt.

Der Belgische Gesandte hatte gestern Abend eine beim, Könige.

die Stelle des zum General-Lieutenant befdrdet nerals Schramm, hat der General Baron von Lascel Kommando der ersten Jufanterie-Brigade der hiesigen erhalten. z Der bisherige Präfekt des Somme - Departements, # rath Fumeron d’Ardeuil, ist zum Direktor der Depatl! und Munizipal-Verwaltung beim Handels - Ministerium worden.

Briefe aus Blaye melden die dortige Ankunft de nin von Damas, die sih viel Múhe gab, die Herz Berry zu sprechen, was ihr indeß noch nicht gelungen Q

Der Herausgeber des in Bordeaux erscheinenden 11 de la Guienne‘/, Herr Lecoutre - de - Beauvais, is gefäng® gezogen und sein Blatt selbst in Beschlag genommen 100r

Victor Hugo’s verbotenes Drama: „le Roi s’amuff/, am nächsten Montag bei dem Buchhändler Renduel in erscheinen. _N

Heute {loß 5proc. Rente 96. 5. Z3proc. 67. 99 Neap. 81. 75. 5proc. Span. 562. Zproc. dito 294. 5pr& 80:2. Neues Anlehn 96. 30. ul

Frankfurt a. M., 3. Dez. Oesterr. 5proc. Me 821, proc. 701%, 7012, 21proc. 421, 1proc. 18. V _- d I23 921 U u! Actien 1279. 1276. Part. - Obl. 1232. 1234. Loose zl 5 1801. G, Holl. 5proc. Obl. v. 1832 742. Br. Poln Loose

Redacteux Cottel.

T E C1: Cure s

Gedrudt bei A. 8. §Y

(ner Souverainetät ;

„G, M Â Q

a a

0 341. B

(A Mt A T TEEA: T T S E S E M ÓR E A VLCESTE. e *57: C MIGCIVNE C A2 E P R N fh: ¿c REVAKZATS Mi: A5 ria T

erin;

S I R I Eu 7 Sieg A RO T I

Sonnabend

ben

a ar 142 irn

4 amen u: Aa

Amtliche. Rachrichten. M004! des. Tag 6s

gereist: Der Kaiserl. Oesterreichische Ober - Lieutenant Generalstabe, von Cerrini, als Courier nach Wien.

geitungs- Nachrichten. j U Al. @ nd.

ante. Paris, 90. Nov. Folgendes ist der (gestern vorbehal-

| Auszug aus der Rede, die Herr Odilon - Barrot in der | gen daruber haben cinen so vereinzelten Chaväft: r, daß ch darafis über ! das Ganze des Ereignises n.chts abnehmen läßt.

„Fiterit schelnf mte die Urheber dieses Ereignisses gut charakterisirt

/ S

jen Silzung der Deputirten-Kammer hielt:

„Meine Herren! Fch beabsichtigte, ers später zur Vertheidigung Amendements, das Fhnen vorgelegt werden joll, das Wort zu cisen; aber die vou e:nem Minister ausgegangene Aufforderung

Wiinsere Offenheit und Loyalikät da:f nichk unbdeantwortet bleiben.

chin ist es vielleicht gut, jenen parlamentarischen Brauch, bet Erdfnung îeder Sesston die Prinzipicn, Faftag und Ansichten, he das Land theilen, gewissermaßen zu mustern, bei uns einhei- h zu machen. Zunächst trete ich volifommen dem Wunsche der hhnung bet, mit welchem Fhre Adresse schließt. Lee Zwiespalt, wischen Männern ausgebrochen 1|, deren Fnteresse, Chre und r segar an eine und dieselbe Sache gcknäpfst stud, schmêrzt h bielleicht, mehb, als irgend Einen; er is eite Quelle dec äche für das Land, der Veecwirrung für den inneren Zusigtid des Mißtrauens für Alle, er is ein Hinderniß zux Begrün- j des allgemeinen Besten. Könnten wir diese Zwietracht besei- , s0 wrden wir einen großen Schritt auf der Bahn des Glücks, he die Juli-Revolution unserem Lande ecdffnet hat, weiter gt- haben. Ader wie kommt es, daß gerade diejenigen, die den { der Versöhnung ausgesprochen haben, damit beginnen , auf Rednerbühne Unflagen und Einflüsterungen wieder vorzubrin- die nur für die auzerparlamentarische Polemik, in welcher die nschaflen die Hauptrolle spielen, zu passen scheinen ? Wie kommt man 1roß der langen Uebung im Repräsentativ- Wesen noch pposition die Volfs- Bewegungen und Attentate {huld giebt ? Man ar fo gütig, uns mit dem Vorwurf direkter Mitschuld zu verschonen ; danken schôn dafür! Würde uns ein solcher Vorwurf gemacht, ürdent wir elne andere Antwort darauf ertheilen, als diejenige, uter der Restauration eine gewisse Berühmtheit erlangt hat: Ms i elne schändliche Verleumdung!//// (Diese Antwort mals Herr von Ste. Aulaire Heren Clausel de Coussergues. ) it materiellen, direften, sondern nur einer moralischen Mit- (d zeiht man uns. Täglich sagt man uns: ,/,,¿Jhr greijt die jetung und deren Maßregeln an; Fhr werft ihr Nichterfúllung

Versprechungen und der Bedingungen ihrer Cristenz vor; das Volk

mt Euch beim Worteund es finden sich Leute, die Eure Worte in Tha- vervandeln und Eure Grundsäße durch Fl'nten-Schüsse unterfüz-

1 Kènnten dicse Vorwürfe uns mit irgend einigem Rechte gemacht |

den, 0 müßte man vorweg auf jede Versohnung verzichten ; n wir ur unjer Theil fönn:n es nicht aucgeben, nah unserem var gegen die Handlungen des Minisiceiums zu opponircn, uf dieser Rednerbühne , 10 wie an allen andern Orten, unsere villgung Uber die Verirrungen und Feyler dér Regierung aus- tehen. Dies if unser Recht, unsere Pflicht, und wenn man Smal, wo wir eim Wege, sie sey von der Bahn, welche die Falt- Revolution borgezeici,net, abgewichen und müsse auf dieselbe zurücÉkchrecn, man jedesmal, wo wi? die nothwendigen Folgen dieser Nevo- M vezwietlicht wissen wollen, uns die Steäßei-Unruben vor- 1, a5 wied daun aus dem Neclte und der Pflicht der Ps on Worin anders besteht die parlamentatsche Ovposi- / dls it einer anhaltenden, strengen, oft ungerechten Be- ihtigung _ ader der Ferthum is v.rzeihlich und namentlich der Oppolitton, decn Recht in ihrem Zwecke und ihren Mil- vern gechrt werden mas. Auch unter der Restauration wurden Emuten und Verschwörungen von den Ministern dexr parla- 0108 Dpposition zueschricben, die, nach ihrer Behauptung, 9 i pa N î y / M n ; G a a ig 0 ven. Man Í Get V 113 zut tem eigenen gun ¡erei saße aufzufordern; diese (1! / (fums wird „Furch unbestimmte Gerüchte Über dic wahren Pin #1 der Opposition getäuscht, obgleich wir unsex (Hlaubens= Be

[niß s{on so oft wiederholt haben. Was wollen wir also? Wir

vir im Jali 1839 wollten; damals waren w&' von jeder per AlgUng frei und durch keine frühere Verpflichtung gebunden; ten gleichsam eine tahiula rasa voë uns, und founren Ufbauen. Was haben wir gethan? Wiz haben die constitution Bonarchie erichtet, um dein Staate die El e208 dieselbe kräftig sey und {h auf populaire Ein bi Mio LviE den Forderungen der Zeit entsprechenden Bedin- h Be; Wir wollten eine Monarchie, die fich weder a f Fas j Fteressen, noch auf Kastengeilt gründe, sondern sich mit den E ver Kation, mit dec Sympathie des Volkes volikom ti izlye. Dies wollen wir und haben wir seit der Fuli-

on iets gewollt. Wie haben dur j Me andere Monarchie nicht möglich i jv: Wir woilen dasselbe, wie Fhe; A arfnsen und Dilten des Landes im Einklange stehende jf e A Eh N O) ur ein Element, das denno inirt D / 19 v0 ¿en wil eine mit vemokratischen Elementen

e Monarchie. Aber die Minister,

Das icbige Minifterium auch wir woilen eine kräctige,

rach. Eid A „ach der Zuli- Revolution in den Ansichten Unter e nten [11 derselben nur ein Ereigniß und woll gen b lel (vere? D nastte die Restauration fortsehen. l vetrachteten unseren Sicg anders; wir sahen die Restaura

M als cio (C Ga - Y : ute als cine Episode Ulijercr großen Nevolution, als cine Art i

¿Mfenstilliand ¡wischen den Familien - Jnteressen der Aristo R ev deg orto = Souvèrainetdt an; die Charte von

Mer dieset Waffenstillstand 9edrochen worden ag e das Volk wieder in den Voll last dieser Souverainetät hat es de h Ab Orleans als denicnigen auf det DBION bober, dev bre i, Jamilie, Lebcn/, dem Prinzipe, dem Fnteresse und iesen Jever großen Revolutton am meisten entsprach. Ich

Gedanken in JFhrer Adresse wieder und billige es daßer,

j Noch)

' den sind.

| Beispiel mehr geben werden; i nb, | geitacht haben wÜrdett, | während tensere Gegner bei Ausnahme=Maßregeln Hülfe oder

| das Seslem Périer’s mit dem seit seinem Tode befolgten,

| Verhältnisse

die Regierung angreifen und sagen, sie sey auf | i Mde s0gar

Interesse ganz gemäß, denn cin OLOgeL heil des | i m.

alles |

Einheit zu exhalten; |

‘ch die Erfahrung geicerüt, |

| niczt behaupten, das er niemals Recht

Or b Dl | wenigstens diejenigen, | “Aepräsentanten und Nachfolger die jeßigen sind, haben nicht | E : ; j anzupassen weiß.

div Wir |

/ C L 1814 } abgeschlossene Vertrag; sobald !

Nepubiik/ „als die Ecinnerungen an die estauration. ectiige

wollten die Ehre, dic Oînge und Handlungen der Restauration auf

wollen.“

konsequent bleibe, wenn sie die Ausdehuung des Wahlrechts auf die wthenschaftlich“ und literarisch* gebildeten Bürgerklassen verlange. Ueber den Aufstand vom 5. und 6. Fugi äußerte er sich în folgen ver Welse: „„Crwarten Sié nicht, n. H., daß ich die Diskussion UbeVr dieses Ereigniß wieder erneuere; vielleicht stehen wix demselben zu nahe, als da; lr es mit der nôthigen Kaltblütigkeit und Unpartellichkeit veurtheilen könnten. Die gerichtlichen Verhandlun Der Minisier des

zu aben; es ist nur zu wahr, daß es im Volke Menschett giebt, die dutch Fanatismus und schlechte Leidenschaiten gctcieben werden, die Negierung mit bewafncter Gewalt anzugreifen. Wer hat darübee wogl mehr zu klagen, als wie, die wir bei dem kleinsten Vorwärts- schretten aur der

wie du ch ein bdses Berhängniß, stets wieder zurüickgedtängt wor- dei Jenes Sceigniß wird hoFentlich die leßte Lehre für die- lenigen, seyn, welche im Verteäuen auf ihren Muth gewaltsam dem Lande die Einrichtungen aufdringen wollen, von denen sie träumen.

i Fch ‘hofe mit dein Ministecium, daß wir der Nathwelt fein solches aber varttt weichen wir von den Ministern

| einen der entschiedensten Nicht - Kontagionisten, zu ihrem Mir-

daß wiv- nach wiederhergesteliter Ordnung es uns zur Pflicht an den Geseßen des Landes festzuhzalten, i viel Her Redner verglich nun 19 Su Nt if Dein seit je / und machte bemerklich, wie schr dieser Vergleich zum Vortheil des Ersteren aus falie; tener habe siceng auf Geseßlichkeit gehalten und alle Verant wortlichfett jur fein System auf sich genonmmen, während seitie Nachfolger zugleich die Person des Königs in dieselbe zu verwickeln suchten. Auch das neue Ministerium fahre in der Verleßung der Gesclze fort, indem es die Ernennung der neuen Pairs durch An gabe threr Verdienste nicht motivirt und die Herzogin von Berry vor die Kammern gewicsen habe; es mdge also aufhbrea, sich als den Helden der Geseßlichkeit hinzitstellen. Auf die Frage des Ministers, was die Dpposition , die so gut zu tadeln verstehe, unter \9 schwie rigen Umständen gethaa haben würde, wenn sie sich am Ruder be fände, lasse fich nichts Bestimmmtes antworten, weil dazu eine ge- naue Kenntniß der politischen und diplomatischen Lage des Ministe

mchr Befriedigung der Wache suchten. //

! riums erforderlich sey; fedenfalls aber wúrde die Opposition nur in ! der Charte, nicht aber în einer diftatorischen Gewalt Kraft gesucht j vernommen.

haben. Die Opposition wolle nichis, als dieses sey das einzige Ziel ihrer Wünsche. Was die auswärtigen l cetresfe/ #0 sey es vielleicht unklug von dem Minister gewesen, die Oppostrion guf dieses Gebiet zu rufen. Warum schweige das Ninisterium von Polen und Ftalien? Habe es vielleicht befürch-

das Beste des Staats;

too 1 / N V

machen? n, D, 10 Lo R Dev Barrot, wv ba: ben un nicht gescheut, auf die an uns gesiellten Fragen zu ant- worlen. Vie von dem Ministerium eingegangene Verpflichtung, seine Politik immer mehr mit den Prinzipien der Fuli- Revolution zu identificiren, nehmen wir mit Freuden auf; es giebt in der © ron- Rede #0 cine Stelle, roelclhe uns großes Vertrauen cinflößt, die Ueußerung nän!lich, so oft unjere Zevolution angegriffen werde, mit welcher er sein Ge- chic auf das innige vertinúpft habe Ncde cnthaltene E-klärung cifüllt uns sem wird man stets den Beiifand aller lanen.

ol 00) L

Diese in ciner feierlichen mit Vertrauen und bei die- Öractionen der Kammer er-

e

C

a V (t

Wahn der Freiheit durch diese Volés- Aufstände, |

K

6

| recht erhalten, sie wollten die dmalige Pairie und die Aristökratie | j tit dieneueGeseßgebung iinübev verpflanzen. Fhnen gegenüber selle ich | diejenigen, welche die Revolution roollten, welche sie bewirkt haber und ! j nue die vott der Revolution her datirenden Dinge und Menschen woben,/ Herr Ddilon-Bavrot suchte nun die Opposition gegen die | j BorivUrse zu vechffertigen ,- die ihr von der “ministeriellen Partei -in } Vezug guf (he Benehmen bei den ünruhen in Lyon und Grenoble j gemacht worden sind und zu bereisen, daß sie nur thren P-inzipien

| |

1 Y | [ j } j 1

B

Ey :

# #

gien December

#2 F E N BRED 0 E idi E M s P U ae Be ut E T: R G S A Ars

44 L C s 14 E244 l Mm Aus j É 4 ¿ ! 4! | j N Ste sagen, Frankreich verwerfe „even {o die Traditionen der R E ) Es find seit | der Juli - Revolution zwei Arten von Männern aufgetreten; |

| | | |

| | |

j

18.

L: eOErCE P, Ln du 215 0B H G L A

Partei oine gewisse b mte Richtung geben soll, gilt er nichts e DO positionsblátter ráumen der Rede des Decrn Odilon: B lt ingt einen Vorzug vor der des Hrn. chiers ein. Cin großer Unterschied zwischen beiden Rednern ( aupert eines derselben) besteht namentlich auch darin, daß Hr, Barrot in der größten Hiße der Jmprovisation do immer noch seine Rede so in der Gewalt hat, daß er seinen Gegnern nie: mals einen Vortheil úber sich cinräumen wird, wogegen Hetr Thiers sich oftmals im Laufe seines Vortrages weiter fortreißen läßt, als er es anfangs selbst gewollt. Tritt Herr Thiers öfters in den Kanpfplaß herab, so wäre es nicht unmöglich, daß er der Opposition allmälig das Terrain wieder einräum- te, das diese durch ihre Ucebertreibungen verloren hat. Der Constitutionnel, der die Rede des Herrn Thiers {wach findet, lobt die des Herrn Barrot vornehmlich wegen ihrer Mä- igung. Der Temps dankt dem Oppositions-Redner dafîr, daß er den Wunsch ausgesprochen, den allgemeinen Debatten môchte nun cin Ende gemacht werden und die Aufmerksamkeit der Kammer sich mehr auf die Landes - Interessen richten. Die Tribune is dagegen mit dem Vortrage des Herrn Bar- vot keinesweges zufrieden und sucht aufzuzeigen, daß der Redner stets vor der Anwendung der Prinzipien zurückweiche; sie hält Herrn Barrot für einen ehrgeizigen Mann, der nah einem Por- tefeuille strebe, glaubt aber, auch er wúrde, wenn ihm dieses gt: ingen sollte, nicht lange am Ruder bleiben. Die Quoti- dienne meint, obgleich die allgemeine Diskussion über- die Adresse durch den Barrotschen Vortrag vollkommen zum Vor- theil der Opposition geschlossen worden, so werde -die Adresse dennoch ministertiell ausfallen.

Die medizinische Akademie hat gestern den Doktor Chervin,

gliede gewählt.

Pon der „Geschichte der Restauration von einem Stagats- lnanne‘“ wird in der nächsten Woche bei dem hiesigen Buchhänd- ler Dufey der 5. und 6. Band erscheinen, welche die Geschichte der Ministerien Richelieu, Dessolles und Decazes enthalten. Der

| 9. und 9. Band werden das lange Visllèlesche Ministerium um-

fassen.

Der Redacteur der France nouvelle, Herr Leon Pillet , be- findet sich in der Uniform eines Offiziers der National - Garde bei der Französischen Armee vor Antwerpen, um über die dor- tigen Ereignisse an sein Blatt zu berichten.

Die periodische Presse in den Departements wird jekt wie- der sehr streng beaufsichtigt. In Meb ist dem Courrier wie orr Gazette der Prozeß gemacht worden.

Demoiselle Boury wurde gestern in einem Fiace nah dem Justiz: Palast gebracht und dort von dem IJnstructions- Richter Am 26sten d. M. hat die Polizei in Chauny (im Departement des Aisne) einen Gesundheits: Beamten, Na- mens Benoist, verhaftet, der sich am 19Iten in Paris befunden hat und in der Zuschauer-Gruppe gestanden haben soll, aus wel-

| cher der Schuß fiel.

fet, diese wundenStellen durch ein Berührcen derselben nuch schlimmer zu | | der Seine und Oise)

Der vor kurzem auf der Landstraße nah Houilles (Dept. verhaftete Herr von Auriot, chemaliger

| Einführer der Botschafter, ein thätiger Agent der Partei der

v (6 Ht 4 y 4 Cay 1 L E der König werde in unseren Reihen fämpfen- | 1

vorigen Dynastie, ist wegen Verdachts der Theilnahme an dem Attentat vo:n 19. d. M. vor den mit der Untersuchung darúber beauftragten Jnsktructions- Richter ‘des Königl. Gerichtshofes ge- wiesen worden.

Der Königl. Prokurator in Blaye hat auf den Antrag des

| , s , + , (s | General - Prokurators in Rennes bei dem Gouverneur der Cita-

E \ f L L «2 Y e Z 5) Hose, daß hiermtt die allgemeinen Erörterungen, bei |

deten das Land nichts gewinnt, ein Ende haben und daß wie uns i

nunnehvr mit den positiven

7

FTntkeressen des Landes beschäftigen wer-

Not «17 el 4 d T 20 q a 099 JDY g atio 0d as 0 ven; auc) oie t), wir Werden VertvLaiten genug zu einander hegen, | '( ‘F

um us zu jazen, daß feiner unter uns ist, von jeinem Gewissen eingegeben würde.// „Dle Reden der Heiren Thiers und Odilon - Barrot‘, be- mere eule. das Journal des Débats, „sind die bei den Lichtpunkie in der gestrigen Sikzung der Deputirten: Kam- er. Herr Thiers hat das politische System der Regierung ent- Malt, UN zwar mit einen Zeuer und ciner Klarheit, die sein Uaent caraëterisiren. Er behauptet nicht, daß das vorige Mi- nislertum fich niemals geirrt habe, aber er hebt die Schwierig- keiten hervor, mit denen cs zu kämpfen hatte. in êffentiüichen Versammlungen nur allzu geneigt, die Bahn des Nacürlichen zu “verlassen, bloß um Redensarten auszucischen. Die Beredt\amkeit des  hiers dagegen ist eben so naturlich, als einfach; seine A te find niemals auf S rauben gestellt; er sagt nie (Uge, ble teiner glaubt, wenn gleich alle Welt davon spricht; feine Logik ist durchdringend und überredend. Ganz an ders verhâlt cs fich mit dem Talente des Herrn Odilon-Barrot Qr giebt mehr auf die Rhetorik, als auf die Natur. Ich will _habe: er kann aber Un- Sein Talent kann gewisser

Herrn

recht Haben, und if dennoch beredi.

¡ Len der Qi lp lag nr oh ro ad Nod Gan C! mazen der Xahrheit entdehren, das des Herrn Thiers niemals.

Yas man an Herrn Barrot vorzüglich bewundern muß, üt die Geschicklichkeit, wowir er sein Talent der Rolle, die er spielt, 6 eils Haupt der Opposition zum Tadeln, selten zum Handeln berufen, wecckt sein majestätishes Wort den Ge danten an den Staatsmann, w:hrend feine Lage als Oppositions ckltglied ihn der Nothwendigkeit überhebt, den Beweis zu fül ren, daß er wirklih ein Staatsmann scy. Eines fühlt ma, daß nämlich alle jene hochtrabende Worte, alle jenc ab srakte ch heorieen sich in der Praxis schleht bewähren würden. Be- wunderungswÜürdig, wenn er spricht, ist Herr Barrot, bejam mernswerth, wenn er handelt. Hier zeigt er sich schwach und Unentshlossen; er moralisirt, chit, predigt, weiß aber seinc Partei nicht zu lenken. J diese lebtere all tief gesunken so wendet sie sich an ihn, um sich durch seine Worte wieder em- porzuheben. Dies geschieht auch; sobald aber Herr Barrot wieder vou der Rednerbühne herabgestiegen ist, und nun seiner

dessen Votum ihm tiicht

| delle darauf angetragen, daß das Fräulein v. Kersabiec den Ge-

richten ausgeliefert werde, um in dem gegen sie anhängig ge- machten Prozesse Rede zu stehen. A

Großbritanien und Jrland. London, 30. Nov. Gestern Morgen machten Sir Fran-

! cis Burdett und Siv John Cam Hobhouse nebs einer Depu- : tation sâmmilicher Kirchspiel -Comité's von Westminster dem Lord Althorp in dem Amts- Lokal des Kanzlers der Schakkar-

i mer in Downing-Street ihre

Aufwartung. Die Deputation

| belief sich zusammen auf mehr als 20 Personen.

Auf morgen ist eine Grafschafts-Versammlung zu Hertford

| angekündigt, um Se. Majestät in einer Adresse unterthänigst | um Verhätunz des Kréeges mit Holland zu ersuchen. j

Man is ofcmals | 8 E k | mit setnen Zuhörern s{öône |

j j j j j

J 1 j

Die Adresse von Ost-Kent an Se. Majestär gegen den Krieg Holland liegt jest in Canterbury zur Unterzeichnung ausg soll noch bis nächsten Freitag offen bleiben. S

Zwischen Sir Francis Burdett und dem Oberst Evans hat sich in Folge der feindseligen Stellung, die sie bei den Vorbe- reitungen zu der Parlaments-Wahl in Westminster einander ge-

und

j genüber eingenommen haben, eine Korrespondenz enrcsponnen,

die bereits aus sechs von

A den Zeitungen mitgetheilten Bricfen be steht.

In dem ersten Schreiben zeigt der Oberst Evans dem

| Sir Francis Burdett an, daß die Wähler von Westminster ihn

| zuz Kandidaten ernannt hätten, und daß

Handl : | er sich nicht bewuzt sey , in dieser Bezichung mit Leßterem in irgen ciner Opposi tion zu stehen. Hierauf erwiedert dieser ihm, daß er sich hôch-

lihst úber das Vorhaben des Obersten, seinen Freund Sir FJohn

Hobhouse auszustechen, verwundern müsse, und daß er lieber mit Lekterem verdrängt, als neben irgend einem Anderen gewählt werden

| wolle. Oberst Evans antwortet, daß es nicht seine Schuld \cy, | wenn die Wähler ihn lieber haben wollten, als den Sir Hob

|

house, daß Letzterer übrigens dur seine Stellung als Miniser behindert werde, seinen Kommittenten alle Wünsche zu erfúllen daß er, der Oberst, seinem Vaterlande mit nicht weniger Hin gebung godient zu haben glaube, als der jeßige Krieqs-Secretair, und daß den 18,000 Wählern von Westminster wohl ein Urtheil in dieser Hinsicht zukomme. Nachdem darauf Sir Francis Burdett i einem“ folgenden Schreiben versichert, daß er dem Oberst keinesweges eine Unhödflichkeit habe sagen wollen, ant- wortet, der Lebtere, daß er dies zwar glauben wolle, daß es si jedoch hier durchaus nicht um Persdnlichkeiten, sondern um Grund- sätze handle, und daß die Wähler von Westminster, nach denz