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“ Besorgniß, wie es heißt, daß die Bekanntwerdung der hiesigen
daß die Krankheit nicht so \{limm sey, fonbern vielmehr einen politischen Grund habe. Man glaubt, er sey der Staatsgeschäfte Überdrüssig, weil er bei seiner Rüekkehr in Columbien nur ei- nen Schauplaß der Anarchie vorfand. Marquez sucht allen Verkehr zwischen Bogota und Carthagena zu verhindern, aus
Lage der Dinge nicht dort eine Revolution herbeiführe.
Jnland.
Berlin, 8. Dez. Jn Nr. 325 dieser Zeitung is unter der Rubrik: „„Jnland/‘/ nah Schweizer Blättern die Nachricht mitgetheilt worden, daß Se. Königl. Hoheit der Prinz August am 12. November auf seiner Reise nah Jtalien über Neuchatel in Bern angekommen sey. Es wird uns. indessen jest nachträg- lih von dort gemeldet, daß Sé: Königl. Hoheit Neuchatel- gar 4 nicht berührt haben, sondern über Schaffhausen, Zürch, Aarau, Solothurn, Bern und Freibúrg nah Lausanne gereist sind, und von dort Jhre Reise über den Simplon fortgeseßt haben. Daß der Prinz am 20sten in Mailand eingetroffen und am sten von -dort wieder abgereist ist, haben wir gestern unter der Ru-° brik: „„JFtalien“/ berichtet.
— In einem auf außerordentlichem ‘Wege hier eingegange- nen Privat-Schreiben aus Achen vom 4. Dezbr., Abends 75 Uhr, heißt es: „Man hört hier seit einer Stunde eine sehr lebhafte Kanonade in der Richtung von Antwerpen her.“
— Aus Stettin wird unterm 7. d. M.- gemeldet: „„In Swinemünde sind bei einem Wasserstande von 19 — 211 Fuß im verflossenen Monat 26 beladene und 11 geballastete Schiffe eingegangen. Darunter befanden sich nur 4 einer fremden Flagge (Dánen), die úbrigen waren Preußen. Den Swinemürder Hafen verließen 44 beladene Seeschiffe, einschließlih 25 Preußi- scher und 6 geballasteter Schiffe. — Jn Stettin deklartrten zuin Löschen 32 beladene Seeschiffe, von welchen 10 aus Rußland, 8 aus England, 4 aus Holland und 2 aus Frankreich kamen, und 34 beladene Schiffe gingen aus, und zwar unter diesen 19 nach ausländischen Handelspläßen. Unter den seewärts einge- gangenen Waaren zeichneten sich aus: 11,538 Cent. Asche und Pottasche, 5334 Cent. Farbeholz, 6134 Tonnen He- ring, 6151 Cent. Oel, 10,289 Cent. Syrup, 9778 Cent. Talg ‘und 7195 Cent. Wein. Die Ausfuhr- Artikel bestanden größtentheils in Holz und zwar in 12,790 Kubik - Fuß eichen Schiffsbauholz, 391 Ring Stabholz und 730 Stück Bal- ken. An Getreide wurden seewärts nur 6305 Scheffel Roggen und 661 Scheffel Hülsenfrüchte ausgeführt. — In Swinemünde war schon am 26sten v. M. der Strom mit Treibeis bedeckt und am 28sten stellte sich das Eis so, daß es der Stadt gegen- über beinahe überhielt und daß die Passage nah der Jnsel Wol- lin unterbrochen ward. Vier Schiffe, welche daselbst am 28sten, 29sstten und 30sten v. M. ankamen, wurden durch Eineise nach dem Osternoth- Hafen in Sicherheit gebraht. Nach späteren Berichten von dort vom 4ten d. M. ift in Folge des gelinderen Wetters und des Steigens des sehr gesunken gewesenen Wassers die Eisdecke im Hafen gebrochen und mit eingehendem Strom ins Treiben gebracht, so daß die Wiederherstellung der freien Communication mit der See an jenem Tage vermuthet wurde. — Jn Stettin war am 27sten v. M. bei 7 Grad Kälte die Oder fest mit Eis belegt, aber auch hier ist der Strom. in Folge des eingetretenen gelinderen Wetters wieder frei.
Mehrere Zeitungsblätter haben des unglücklichen Todesfalles unseres Landsmannes, des sehr verdienten Naturforschers Fr. Sello, in einer Weise erwähnt, die es als wahrscheinli hin- stellt, daß er in einem Anfalle von Lebens-Ueberdruß seinen Tod im Rio Doce gesucht habe. Jndem wir uns vorbehalten, in diesen Blättern eine ausführlichere Nachricht, wie gewiß seine Freunde und Verehrer sie erwarten, von seinem Leben und zu frühzeitigem Ende zu liefern, beeilen wir uns, vorläufig jenem ganz grundlosen Gerüchte zu widersprechen. Sello hatte sh in der leßten Zeit die große Aufgabe gestellt, einen Quer - Durch- schnitt von der Brasilianischen Küste durch die größte Erhebung des Landes bis zu den Anden hin zu bereisen, und so die in Brasilien gemachten Entdeckungen mit den im Spanischen Ame- rifa, und namentlich von Alexander von Humboldt aufgestellten wichtigen Beobachtungen, zu verbinden. Daß es ihm nicht möglich war, die Mittel zu diesem gewiß für die Wissenschaft bedeutenden Zwecke zu erlangen, stimmte ihn oft sehr trübe; allein er war so weit davon entfernt, seinen Tod zu suchen, daß er noch in seinem leßten, kurz vor demselben geschriebenen Briefe mit vielem Interesse über das Nivellement des Rio Doce spricht, welches er sich bei seiner unermúdeten Thätigkeit zur einstweili- gen Aufgabe gestellt hatte. Auch fand man unfern der Stelle, wo er zum Baden in den Fluß gegangen war, seine gewöhn- lihen Jnstrumente zum Beobachten aufgestellt. ¿i
Berliner Bürge Den 8. Dezember 1832.
1380 Auswärtige Börsen.
Amsterdam, 3. Dezember. Niederl. wirkl. Sch. 39. 58 ngue do. 733. Kanz - Bill. 143. 6g Anl. 964. Russ. (v. 1828) 931. do. E 1831) —, Oester. 807.- 35 Span. 295. 55 do. 482.
Hamburg, 6. Dezember. : Oest. 58 Met. 83. 428 do. 714. Bank - Actien 1064. Russ. Engl. 941. Preuss. Präm. Sch. 963. Poln. 1081, Dän. 664.
Meteorologische Beobachtung. / Morgens | Nachmitt. | Abends j Nach einmaliger 6 Uhr. | 2 Uhr. þ 10 Uhr. | Beobachtung.
1832 T Dey:
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‘Luftdruck . [339,5 7 ’’Par.|340,2 6 "'Pâr.|341,1 4 ‘ar ÎQuellwätme S O
¿uftrwoär — 0,8 ®° M. Me 04M N 206 Ee A 2, ; o N. D 2/0 0 i L 159.0 R. Flußwärme 17 N M. Dunsisättg.| 85 pCt. 76 _pCt. 88 pCt. Bodenwärme? 3,2 ® R. M S O A N Ausdünst, 0, o 5 0 1 “Rh. Wolkenzug . — 4 | M 2 Niederschlag 0.
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Kont gliGe SMOauP ee |
Sonntag, 9. Dez. Jm Opernhause: Nurmahal, lyrisches Drama in 2 Abtheilungen, mit Ballets; Musik von Spontini. (Die Dlles. Therese und Fanny Elsler-werden hierin tanzen.)
Im Schauspielhause: Der Knopf am Flausrock, Lustspiel in 2 Abtheilungen. Hierauf: Der Zeitgeist, Possenspiel in 4 Abtheilungen. : i
Jn Potsdam: Der Erwartete, Drama in 1 Aft. Hierauf, zum erstenmale: Garrick in Bristol, Lustspiel in 4 Abtheilungen und in Versen, von “Deinhardstein. i
Mittwoch, 12. Dez. Jm Opéêrnhause: Die Hochzeit des Figaro, Oper in 2 Abtheilungen; Musik von Mozart. (Mad. Pirscher: die Gräfin. Die Dlles. Therese und Fanny Elsler werden hierin tanzen.) ;
Im Schauspielhause: Pour le troisième début de Dlle. Edelin: 1) La reprise de: L’ácte de naissance, comèdie en 1 acte, par Picard. 2) La première représentation de: Un de plus, vaudeville cen 3 actes, par Mr. Paul de Kock.
Königstädtisches Theater.
Sonntag, 9. Dez. Zum erstenmale: Das Liebes-Protokoll, Lustspiel in 3 Akten, von Bauernfeld. Hierauf: Die Ochsen- menuett, Singspiel in 1 Akt, von Hosfmann; Musik nach Haydn's Compositionen arrangirt vom Kapellmeister von Seyfrfed.
Montag, 10. Dez. Zum erstenmale wiederholt: Tancred, heroische Oper in 2 Akten; Musik von Rossini. Vorher: Ewige Liebe, Lustspiel in 1 Aft, von Bauernfeld.
Dienstag, 11. Dez. Das Abenteuer in der Neujahrsnacht, Lustspiel in 3 Akten. Hierauf: Das Fest der Handwerker, Vau- deville in 1 Att.
MeUete NaGVriGten.
Paris, 2. Dez. Der König gab gestern ein großes Di- ner, zu dem unter andern auch mehrere Oppositions - Mitglieder, wie z. B. Herr Odilon-Barrot und der Marschall Clauzel, ge- laden waren.
In der gestrigen Sißung der Deputirten-Kammer kamen die übrigen Amendements zu dem 9ten Paragraphen des Adreß-Entwurfes an die Reihe. Der Graf von Mosbourg trug darauf an, in diesen Paragraphen folgende Worte einfließen zu lassen : : ¡Den gewaltsamen und gleichzeitigen Angriffen gegen die be- stehende Ordnung hat Jhre Regierung, Sire, zwar eine durch die bestehenden Gesehe gebilligte Energie entgegengestellt; aber die Ge- richtshdfe dürfen unter keinerlei Bedingung den Bürgern die Bürgschaften entziehen, auf welche sie ein Recht haben. Ew. Mai. haben diesem Grundsaße auf eine glänzende Weise gehuldigt, sobald Sie den Frrthum des Ministeriums erkannten.//
Herr Ganneron trat zur Bekämpfung dieses Amende- ments auf, und erklärte, daß er sein Möglichstes thun wolle, die Kammer zu erleuchten, — eine Aeußerung, die einiges Ge- lächter erregte, da er Besißer einer Lichtfabrik ist. Er vertheidigte hierauf den Belagerungs - Zustand und entwarf ein Bild von der Unordnung, die an den Tagen des 5. und 6. Juni in der Hauptstadt geherrscht habe; wie das Eigenthum des Bürgers geplündert, die Läden erbrochen und mehrere Magazine verwüstet worden seyen; zuleßt stimmte er für die unveränderte Annahme des 9ten Paragraphen. Herr von Ludre erinnerte daran, daß Herr von Polignac und jeine Kollegen für eine ähnliche -Maß- regel wie die nach den Juni Unruhen verfügte, des Hochverraths fúr schuldig befunden worden sezen.
daß der Cassationshof im Jahre 1824 über die Kriegsgerichte ein Urtheil gefällt habe, daß mit demjenigen von 1332 in vôlli- gem Widerspruch stehe. Er bemerkte, wie jenes Erkenntniß
vom Jahre 1824 sich nur auf solche Jndividuen bezogen habe, die zu einem Truppen - Corps gehört hätten; im Uebrigen
habe Frankreich sich damals unter der Herrschaft der Grund- sáße der Restauration befunden, während es sih jest unter der Herrschaft der Charte von 1830 befinde. Das Ministerium suche sich damit auszureden, daß die Kriegsgerichte permanent wären und mithin nicht als Ausnahme-Tribunäle betrachtet wer- den könnten. Er wolle dies zwar nicht in Abrede stellen, in- dessen sei es deshalb nicht minder wahr, daß sie bloß für die Militairs beständen; wenn auch die Mitglieder derselben ehren- werthe Männer wären, so sei das gemeine Recht ihnen doch völlig fremd; ihr Verfahren gründe sich lediglih auf das Mili- tair-Geseßbuch und sei so rasch, daß, als bei der Einführung der Prevotal-Gerichtshöfe der Rechtsgang dieser leßtern noch für zu langsam befunden worden, man zu den Kriegs - Gerichten seine Zuflucht genommen habe. „Lassen Sie uns daher‘/, so {loß der Redner, „jene handgreifliche Verlegung der Charte laut und aufdas Bestimmteste mißbilligen./ Jn demselben Sinne äußerte sich nochmals Herr Odilon-Barrot. Es handle sih ja nicht, meinte er, von einer Versezung der vorigen Minister in den Anklagestand; die Opposition verlange bloß, daß man durch einen offenen Tadel den Bürgern eine neue Bürgschaft für ihre per- sônliche Freiheit gebe. -— Als es hierauf zur Abstimmung kam, wurde nichts desto weniger das Amendement des Herrn von Mosbourg mit großer Stimmenmehrheit verworfen. Nicht besser erging es einem dritten Antrage des Herrn Teste, der im Wesentlichen mit dem des Herrn von Mosburg überein- stimmte; derselbe wurde gleichfalls verworfen. „Die Ge-
schichte“, rief hier Herr Mérilhou, „„wird einst eine Berathschla- gung brandmarken, wodurch das Urtheil des Cassationshofes con-
Amt]. Fonds- und Geld- Cours- Zettel. (Preufss. Cour.) |Zf.|Brie TGeTT.T T7}. \Brie} Geld. St.-Schuld-Sch. | 4 | 941 | 905 {Grosshz. Pos,. do.| 4 | 974 | — Pr. Engl. Anl. 18.| 5 | — [1025 fOstpr. Pfandbr. |4 | 9855| — Pr. Engl. Anl. 22. 5 | — (10214 [Pomm. Pfandbr. | 4 104 | — Pr. Engl. Obl. 30.| 4 | 837 | 834 FKur.- u. Neum. do.| 4 [104 | — Präm Sch.d.Seeh.|—| 495 | 49 WFSchlesische do.| 4 |104i 1037 Kurm. Obl.m.I.C.| 4 | 895 | — [Rkst.C.d.K.-u.N.|—1 59 | — Neum.Int. Sch do.| 4 | 892 | — #Z.-Sch.d.K.-u.N.|—| — | 55 Berl. Stadt-Oblig.| 4 | 94 | 903 y Königsb. do. 4 | 904 | — Holl. vollw. Dak. —| 184 | — Elbinger do. 45 925 | — Neue do. | — 1 — Danz. do. in Th.|—| 335 | — 1Friedrichsd'or. . |—| 134 | 137 Westpr. Pfandbr.| 4 | 95 — |PDisconto. Ce 34 | 44 Preu/s. Cour. W e chs el- Cours. TTTTEAT E N E E REAETIE E T B E m m i d o 250 Fl. [Kurz — 11431 4 L 250 M E (ae 1427 A ara 300 i; LUrZ ï| — ug R 300 Mk. |2 Mt. 1517 |1514 Oden Mi 1 LSt. 3 Mt. 6 2816 284 s 300 Fr. |2 Mt. 8L — Mis 1490 Xe, s (135 r“; 150 7), 2M, — 11034 Ala e 150 Fl. [2 Mt. 10375 [1034 Bre slaug E E 4100 Thl. 2 Mt. 9975 Gs Let o o oto s 100 Thi. |8 Tage [103 — Féiankfurt a. M. WZ........ 150 Fl. |2 Mt. 1035 |103#{ Petersburg .„..... 100 Rbl. |3 Woch. | 304 | — E o 000 600 Bl. |Kucz — | —
demnirt wird.‘ Ein viertes Amendement, das Herr Prunelle,
Herr Nico d, General-Ad- ! vokat beim Cassationshofe, trat zur Widerlegung des Kriegs- |
Ministers auf, in so weit dieser Tages zuvor geäußert hatte, | x i 1 i t j i ' griff Herr Garnier-Pagès zu seiner Vertheidigl
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| wähntes Amendement zurückzunehmen. Am folgenden T
S O L R R E R L R L E s T C C O A
¡ gen den Belagerungs-Zustand eingenommen, daß er indes
| dern die
Maire von Lyoti, barauf entwickelte, gab diesem Anlaß, y Politik des Herrn Casimir Périer zurückzukommen: „Alz Périer‘/, äußerte er, „am 24 Nov. v. J. die Ereignis Lyon erfuhr, ließ er mich zu sich rufen und erklärt daß die Regierung entschloffen “sey, alles Mögliche zu thu, der Empörung cin-Ende zu machen, und daß sie zu diesen hufe kein Opfer sheuen würde: ¿,„„Reisen Sie nach Ly fügte er hinzu, „,„„sprehen Sie mit Jhren Mitbürgern, j holen Sie ihnen meine Worte, handeln Sie im Einverstiy
mit dem Práfekten, aber verfügen Sie nicht die Versebu
1832.
Gelegenheit der Marschall* mir äußerte, daß er den Belage Zustand niemals anordnen würde, indem eine solche Mi den Feinden der Regierung und namentlich den Ruhestörern| westlichen DeparKkmeonts eine große moralische Kraft vey föônnte. (Bewegung auf der Ministerbank und in den Ce Jch gestehe osen, daß"ich damals eine gewisse Vorliebe f Belagerungs-Zustand hatte, indem die Stadt sich in offen pôrufig befand, aber jh wiederhole es: Der Minister e mir auf das Bestimmteste, daß er zu dieser außerorden| Maßregel die Hand nicht bieten könne.“ Herr Soult nicht ‘umhin, auf diese Erklärung, in der gewissermaße Herausforderung für ihn lag, zu antworten. Er beme nach, wiè er nicht leugnen könne, daß er damals entschie
Amtktlihe Nachrichten: MLEÇik des Tags
Se. Hoheit der Herzog Albrecht von Mecklenburg- hwerin ist von hier nah Ludwigslust abgereist.
Abgereist: Der General-Major, ) bevollmächtigte Minister am Königl. Sardinischen Hofe, «f zu Waldburg-Truchseß, nach Turin.
den äußersten Nothfall von der Regierung dazu ermächtigt gy sey, und die Maßregel zuleßt auch verfügt haben 1ürde, w sie als nothwendig erkannt hätte. Hr. Jol y verlas mehrere aus den Reden, die der Marschall in der vorigen Session gehalt in denen er sich stets auf das Bestimmteste gegen jedwed nahme-Maßregel mit dem Bemerken ausgesprochen hatte, y Regierung sih zu einer solchen niemals entschließen wün Herr J. Lefebvre, Deputirter von ‘Paris, behauptete, j 5. und 6. Juni die ganze Hauptstadt, mit einziger Aug der Aufrührer selbst, die Versezung derselben in Belm Zustand verlangt habe; hätten die Empörer gesiegt, (p unfehlbar die Republik proklamirt worden seyn. Die Kün habe sich sonach in der Nothwendigkeit befunden, zu diy ten Maßregel ihre Zuflucht zu nehmen. General Jacqy not gab einige Aufschlüsse über die Begebenheiten, di bei dem Leichenbegängnisse des Generals Lamarque tragen haben; er Hewies, daß niht das Militair, Aufrührer zuerst gefeuert hätten, und h wie am Morgen des 6. -Juni die National - Garde lh die Verse6ung der Hauptstadt in den BélagerungsZ angetragen habe. Das Amendement des Herrn Prunelle 1 darauf verworfen. Herr Thouvenel trug jeßt scher) Weise darauf an, in dem betreffenden Paragraphen zu sage König habe verfassungösmäßiger Weise den Angriff gen die bestehende Ordnung die ganze Energie der Geseke ent gestellt. Der Präsident fragte Herrn Thouvenel, ob ci mit diesem Amendement Ernst sey. „Ganz gewiß,‘ erwi dieser, „da die Majorität die Maßregel billigt, warum 1 nicht auch den Muth- haben zu sagen, daß sie solche für sungsmäßig halte?“ Der Antrag des Herrn Thouvenel durch die vorläufige Frage beseitigt, und der 9te Paragr Adresse ohne irgend eine Aenderung mit großel menmehrheit angenommen. Herr Joly wollte zwischen den 9ten und 10ten Paragraphen den nachste) Sakßz eingeschaltet wissen : j E
¿Die Kammer hat den gegen mehrere threr Mitglieder (Ber Garnier-Pagès, Cabet und Laboissière) gerichteten Versolgu nicht gleichgültig zusehen können. Wenn diese Verfolgungen mal durch die einfachsten Anzeichen der Straffälligkeit mot waren, muß man da nicht in ihnen einen versteckten Angriff a Stimmenfretheit und auf die Unverleblichkeit der National-F sentatio#, die cher öffentliche Búrgschaften als persönliche Vo sind, erblicken? .
Herr Jolivet widerseßte sich diesem Antrage und verschiedene Aktenstücke, wie z. B. ein Schreiben Kaels den Herzog von Fitz- James, drei Schreiben der Herzog Berry und eines des Grafen Bourmont, um den Bet führen, daß die Regierung vollkommen befugt, ja daß Pflicht gewesen sey, gegen Herrn Berryer ein geri Verfahren einzuleiten. Da er sich im Laufe seiner auch Anschuldigungen gegen Personen erlaubte, die in! Augenblicke noch im Gefängnisse sien, mithin ihr Uth erwarten, so wurde er von der linken Seite mehrmals af heftiaste unterbrochen. „Sie machen aus uns ein Revolu Tribunal !‘/ rief eine Stimme, und Herr Laffitte werl daß man dem Scandale durch die Tagesordnung sofort ein mache. Hiergegen widerseßte sich aber Herr Berryer und trug darauf an, daß die Debatte fortgeseßt werde. dem also Herr Jolivet seine Rede zu Ende gebracht hal
Zeitungs-Nachrichten. Ausland.
Rußland.
St. Petersburg, 2. Dez. Der Chan bei der kleinen ¡de der Kirgis - Kaissaken, Dschanger von Bukejew, ist für unermüdliche Sorgfalt, womit er der ihm anvertrauten Ver- (ung eines Theils jener Horde vorgestanden und für ihr Be- j gearbeitet hat, zum Ritter des St. Annen - Ordens 1ster ¡se mit der Kaiserkrone ernannt worden.
Unsere Blätter enthalten ausführliche Berichte über die nun- r erfolgte vdllige Niederlage der seit fünf Jahren rebellischen den Stämme der Kaukasischen Bergvölker. Der Haupt-An- rer derselben, Schach Kasi Mullah, hat bei der Vertheidi- g seines lezten Zufluchtsortes, des unzugänglichen Engpasses \ Zimry, das Leben eingebüßt.
Man schreibt aus Orenburg, daß daselbst am 18. (30.) tober eine reiche Karavane von 1905 Kamelen mit Waaren } Buchara und Chiva angekommen is, in welcher sich 41 ufleute aus Buchara, 138 aus Chiva, 7 Afghanen und 23 (ger befinden, die nach Mekka wallfahrten. Unter den leb- n ist auch der zweite Sohn des Chans von Kokant, Salim- ssan-Scharuchanow. — Unmittelbar hinter der Karavane ka- eine Menge Kirgisen gezogen, die gegen 500 Schafe her- rieben. Ju diesen Tagen wird auch eine ansehnliche Kara- E ausgerüstet, um nach Gegenden des mittleren Asiens ab- chen.
Sranktvrei h.
Paris, 2. Dez. Gestern Abend ertheilte der König dem jl. Württembergischen Gesandten eine Privat-Audienz und dte Nachmittags eine Spazierfahrt nach Neuilly.
Der König ertheilte vor einigen Tagen dem Doktor Clot- y/, Direktor der medizinischen Schule in Abuzabel, und dem t der Leitung der Studien der hier befindlichen jungen Aegyp- beauftragten Professor Jomard, eine Privat-Audienz.
Der Stadt-Rath von Straßburg hat den Antrag des dor- en Maire, dem Könige wegen der glücklich bestandenen Ge- r tine Glückwunsch - Adresse zu überreichen, mit 21 gegen 6 immen verworfen.
solgendes ist der (gestern vorbehaltene ) Auszug «us dem tage, womit Herr Odilon-Barrot in der vorgestrigen bung der Deputirten - Kammer die Rede des- Conseils - Prási- ten beantwortete :
M. H.! Wenn in der Zeit , die eine Session von der andern il, die Regierung den Auftrag hat, für die öffentliche Ruhe und herheit zu wachen, so darf sie dies doch nur mit den geseßlichen teln thun, und wenn die gebieterische Nothwendigkeit sie zwingt, t das gemeine Recht hinauszugehen, so muß sie dann freimüthig g seyn / dies zu gestehen und den Repräsentanten des Landes # auseinanderseßen, wodurch fie gezwungen worden, das Geseß \berschreiten; alsdann könnte die Kammer, immer aber die Hei- leit des Geseßes aufrecht erhaltend, den Ministern eine Fudenini- ‘Bill ertheilen. Als der General Jason in Nord-Amerika (ich ie duses Beispiel wegen der Aehnlichkeit der Umstände) eine Stadt, dunBehauptung das Schicksal seines Vaterlandes abhing, zu ver- idigen hatte, fiellte er, durch die Umstände dazu gezwungen, alle Ein- huer derselben außerhalb des Geseßes. Die Gerichtsbehdrden der idt widersetten sich dem Willen des General Fackson; er achtete t nicht auf ihre Gegen-Vorstellungen und rettète sein Vaterland ; ild aber die Ordnung wiederhergestellt war, : stellte er sich als Migener bei dem Nichter; er ward verurtheilt, weil er das Ge- Übertreten hatte, aber das Volk erbfnete eine Subscription zur \hlung seiner Geldstrafen und heute bekleidet derselbe General erfte Würde in seinem Vaterlande. deln, wenn sie das Unglück gehabt, das Geseß zu verleßen, und verden sich die Achtung threr Richter erwerben. Was s\oll ich von einem Ministerium sagen , das vier Departements und die btstadt des Landes auferBálb des Geseßes stellt und sein Ver- in durch nichts als durch legislative Zweifel und Spißfindig- i rechtfertigen fann. mee Fel
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Wort, worauf Herr Joly es für angemessen hielt, ft
die Berathung fortgeseßt werden. —
Da die Herren Lempereur, Laverdaps, von ReinatF chegay - ¿e - Lousigny und Finot ißr Deputirten: Amt nid! haben, so sind die Wahl- Kollegien zu Dôle (Jura), 9 (Kanal), Altkirch (Ober - Rhein), Luçcon (Vendée) und (Yonane) auf den 27sen d. M. zusammenberufen word an ihrer Stelle andere Deputirte zu wählen,
Der ehemalige Belgische Kriegs-Minister, Herr vot
n M n ai / Besorgen Sie nicht L AE B auf i r Reise nas Wie f, ich mein vor dem Cassationshofe V tenes Plai Herr Zea-Bermudez is auf seiner Neise na f wiederholen werde. Als die Charte von 1830 berathen
am 25sten v. M. durch Bayonne gekommen. °
Der Königliche Gerichtshof beschäftigte s{ch gestern l ter Instanz mit dem Prozesse, den die Familie Roha den Herzog von Aumale in Bezug auf das Testament d storbenen Herzogs« von Bourbon angestellt hat. Herr Ÿ quin, der in erster Instanz für den Kläger plaidirt hat! aus. Nach einigen Bemerkungen des jungen Herrn D Gunsten des Herzogs von Aumale und des Herrn Lavt die Frau von Feucheres, wurde das zuchtpolizeiliche Erft demzufolge das Testament für gültig erklärt wird, bestätitl
Der Erzbischof von Paris hat öffentliche Gebete a! net, um dem Allmächtigen für das Aufhören der Chölera! nem Kirchsprengel zu danken.
Frankfurt a. M., 5. Dez. Oesterr. 5proc. Metal 837. - 4proc. 72%. 724. 23proc. 422. 1proc. 182. Bl Actien 1297, 1294. Part.-Öbl. 1242. Loose zu 100 Fl! Holl. 5proc. Obl. v. 1832 75. Br. Poln. Loose 541. 541.
der Artikel 14 der it war, welcher der vollziehende Gewalt, nicht aber die Befugniß, alle bestehenden e zu Übertreten und seinen Willen an deren Stelle zu setzen, i dnige verliehen, und als Sie sih mit dem, die individuelie Ot: betréfffenden Artikel der Charte beschäftigten, sagten Sie tüdlih, fein Bürger dürfe jemals seinen natürlichen Rich- itzogen werden. Der Redner erklärte es nun für unge- it, daß die Opposition die Ausnahme - Maßregeln, die sie, gtaris angewendet, tadele, für die westlihen Departements verlangt habe; wenigstens sey er für sein Theil überzeugt,
r Belagerungs - Zustand im Westen nichts zur Wiederher- 19 der Ruhe beigetragen habe; niemals habe er behauptet, daß, gur Paris ungeseßlich, für den Westen geseßlich sey, und wenn i die Vendce außerordentliche Maßregeln vorgeschlagen habe, so diese die Beförderung des öffentlichen Unterrichts, die Anlegung ndstraßen, kurz die Wohlthaten -der Civilisation gewesen. „, Wir Feld fu Herr Barrot fort, „dem Lande heute zu verkünden, ob für d, „eine Verfassung vorhanden ist, in welcher seine Rechte verbürgt er 9b unser Grund =- Vertrag durh* das Belieben eines Mi- G vernichtet werden kann und ob unsere Charte nur ein Pa- ist, der weder die Preß-Freiheit, noh-die Jury, noch die
alten Verfassung durch einen andern
Redacteur Cottel.
Gedruckt hei A. W. Ha!
So mússen Staatsmänner |
Willkür die Thür vershloß, wurde zwar |
| Maßregel anwendbar sey.
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persónliche Freiheit mehr beshüßt. Der Belagerungs - Zustand ist nicht sür das Land selbst bestimmt;“er hat immer nur die belagerten Städfe betroffen und es wuxde dabei genau bestitimt , bis zu wel- cher? Entfernung von der Stadt- den Gräben und Wällen diese ' Sollen drei Worte eines Ministers hin- reichen, um die Geseßgebung zu suspendiren und eine Stadt, ein Departement, ig das ganze Land des Schußes der Gesehe zu berau-
; | ben? S * Eigenfinn eines Ministers die größten Bürgschaften außerordentliche Gesandte | e Soll der Eigensinn eines Ministers die größten Bürgschaf
dek Freiheit mit Füßen treten kdnnen? . Fn aüen früheren Verfas- sungen, wie in dec jeßigen, sind entgegengesezte Prinzipien aufge- séellt. Man hat die Entscheidungen einiger Königlichen Ge- richtshöfe dem Urtheile des Cassationshofes entgegengestellt; las- sen sich abe? bloße Fufstructions - Erkenntnisse mit einem Ur- theile vergleichen, das in Folge kontradiktorischer Debattew und in Gegenwart des General - Prokurators gefällt worden ist ?// Jch nehme daher keinen Amstand, mit voller Ueberzeugung zu er- klären, daß die Verfassung des Landes einen {weren Stoß erlitten hat. Es isi beklagenswerth, daß, nachdem faum zwei Fahre seit einer Revolution verflossen sind, die den Zweck hatte, die verleßten Geseße zu rächen, nachdem unsere Verfassung kaum zwei Fahre he- steht und nachdem noch in der vorigen Session die feierlichsten Ver- sprehungen der Geseßlichkeit gemacht worden, wir zu unserem Leid- wesen schon eine Maßregel zu bekämpfen haben, durch welche Búr- ger, Schriftsteller, Deputirte, kurz, Männer aus allen Ständen ih- rent natürlichen Richtern entzogen und vor Militair - Kommissionen gestellt worden sind, — eine Maßregel, die für die ganze Zeit threr Dauer die Fury, die Preßfreiheit und die Sicherheit der Búr- ger suspendirte. Wenn der Verfassung ein solcher Schlag verseßt wor- den ist, so genügt es nicht, daß die Gerichte die Constitution für ver- lebt erklären; diejenigen, welche geschworen haben , die Verfassung zu vertheidigen, die Deputirten, sind, wenn das Geseß ohne recht- fertigende Umstände übertreten worden, verpflichtet, cine Anklage- Akte abzufassen; geschah “die Verleßung unter Umständen, welche dem Ministerium einige Entschuldigung gewähren, und ward die- selbe nicht über den Ausspruch des Gerichtshofes hinaus verlängert, so ift es erklärlich, wenn die Deputirten nicht förmlich anklageit, aber ste sind dessenungeachtet dem Lande eine glänzende Genug- thuung schuldig; ste müssén laut erklären, daß sie die Uebertretun der Geseße mißbilligen; ieder Mittelweg würde ihrer Loyalität un Aufrichtigkeit unwürdig scyn. Wir müssen ofen tadeln oder loben. Man beruft sich auf die schwierigen Verhältnisse, in denen die von den Parteien bedrohte Regierung sich befunden; ihre wah- re Kraft hat diese aber in der Achtung vor der Verfassung zu suchen. Sind nicht zu allen Zeiten die gewaltsamsten und ungerechtesten Maßregeln durch die Umstände entschuldigt wor- den? Auch Dantou rechtfertigte die Revolutions - Tribunale auf diese Weise. Niemals hat es an Entschuldigungs-Gründen für Ge- waltthaten gemangelt. Wenn die Minister das Geseß verleßt haben, so mögen alle Gutgestnnten sich beruhigen; die Ungeseßlichkeit dieser Maßregeln is noch immer auf das Haupt der Erstern zurúckgefallen und an dem Tage, wo diese genöthigt waren, ihr Benehmen vor dem Volke zu rechtfertigen, find sée der Last der Anklage unterlegen. Wir glaubten, das Ministerium werde, die Lehren der Vergangen- heit benußend, auf der geseßlichen Bahn verharren. Wir haben uns
getäuscht: doch ist noch nichts verloren; versuchen wir es, die Re-
gierung an dem Abhange, an welchem sie sich befindet, aufzuhalten und bezeigen wir der Verfassung die schuldige Achtung, während die Minister dieselbe so arg verleßt haben.// Unter großem Beifall von der äußersten rehten und linken Seite verließ Herr Odilon-Barrot die Rednerbühne.
Das Gese6 - Bulletin enthält in seiner neuesten Nummer eine Königl. Verordnung, wodurch dem Kriegs - Minister für dieses Jahr ein außerordentlicher Kredit von 24,820,000 Fr. für die im Budget nicht berechneten Ausgaben bewilligt wird; diese Ausgaben betresfen die Dämpfung der Unruhen im We- sten, im Süden und in Paris, die Sanitäts-Maßregeln gegen die Cholera bei den Truppen, die Occupation von Ankona, die Expedition nah Bona, den Aufruf des Kontingents fük 1831 und die Mobilmachung der Nord-Armee. Der Sold und die Unterhaltungs - Kosten der Truppen haben sih durch) alle diese Umstände um 21,829,500 Fr. vermehrt.
Der Zweck der Reise, die der Graf Ofalia in einigen Ta- gen nah Madrid antreten wird, ist, wie die Gazette versi chert, nicht die Uebernahme eines Portefeuilles, sondern der Wunsch, sich persönlih von dem Stande der Dinge in seinem Vaterlande zu unterrichten, zu welchem Behufe ihm von seiner Regierung ein Urlaub bewilligt worden is; sein ganzer, hiesiger Hausstand besteht auf demselben Fuße fort, auch begleitet den Grafen seine Tochter nicht. Herr Zea, Bruder des Ministers dieses Namens, wird interimistisch den Geschäften der Gesandt- schaft vorstehen.
Aus Blaye schreibt man unterm 25. Nov.: „Die Herzo-
gin von Berry befindet sich volllommen wohl in ihrem Gefäng- niß; der Kommandant der Citadelle beobachtet die größte Scho- nung gegen sie; in ihren Zimmern, bei Tische und bei ihren Spaziergängen im Garten wird sie stets mit ihren Unglücks- gefährten allein gelassen: die Gendarmen folgen ihr nur, wenn sie auf den Wällen umhergehen will. Der Hiesige Pfarrer ist vom Präsidenten des Minister-Rathes zum Almosenier der Cita- delle ernannt und hat zuglei die Befugniß exhalten, zu jeder Stunde in die Citadelle einzutreten und dieselbe zu verlassen. Ein in Bordeaux lebender Amerikaner hat der Herzogin einen kostbaren grünen Papagei übersandt; die Zulassung dieses s{chônen Vogels findet aber Schwierigkeiten ; freilih liegt in seiner Farbe etwas aufrührerisches; auch soll er sehr gut sprechen und man wird ihn vorher wahrscheinlich ein strenges Verhör bestehen lassen ; hoffentlich ist er aber disfret und wird die freundlichen Worte, die ihn vielleicht gelehrt worden sind, für diejenige aufbewahren, welcher sie gelten.“ ___ Der Oberst Foy is von Blaye, pen er einen Auftrag hatte, hierher zurügekehrt. Vor zwei Tagen is ein anderer Adjutant des Kriegs - Ministers, Oberst Guyot, nach Blaye ab- gegangen.
Der Baron Hyde de Neuville hat an die Redaction des Courrier de l’Europe ein Schreiben gerichtet, worin er sich dar- über- beshwert, daß sein Brief an die Herzogin von Berry ihm vom Marschall Soult mit dem Bemerken zurückgesandt worden sey, die Regierung habe alle Verbindungen mit der Herzogin verboten und sein Schreiben könne also nicht an dieselbe gelangen.
Gestern früh fand zwischen Herrn Barhot de la Tresorière
L ; ; A2 6 é : Stadt in den Belagerungs - Zustand; die Regierung würd//6 343. Berlin M oncta e ten Eer mals darein willigen.//// (Sensation,) Als gleich darauf der F° / g Den 10 D'e z prinz und der Kriegs-Minister - sich nach Lyon begeben e — Ema R t S E Li C R R Cr E C A R I A S S N Rei N R E S E R E E E 1 e V R S R A d PUB A G Va T O RRES E N J hatte ih zuvor noch eíné Unterredung mit ihnen, bei (E = — iam E i E — — = = E
wnd- einem der Redacteure s Cot
da aite, Herrn Briffault, êin Düell statt, bei welchem der Lektere
{wer am Arnfe vertwoun- det Ward; den Anla, zum Zweikampfe hatten zwei „in jenem Blatte“ enthaltene Schreiben mit beleidigenden Aeußerungen Über die Herzogin von Berry. gegeben
Die erste Lieferung einer neuen Schrift, betitelt: „„Ma- dame, Nantes, Blaye, Paris‘/, von Cholet, wurde gestern von
der Polizei in Beschlag genommen
Der Deputirte und General-Lieutenant Semele hat ein Kommando bei dem Reserve-Corps an der Maas erhalten.
Die Polen, welche auf der Jnsel Aix bereits vor mehreren Monaten gelandet waren, haben jekt Erlaubniß erhalten, sich E den Depots ihrer Landéleute in Puy und Bourges zu begeben.
— — Paris, 2. Dez, Nach den Debatten zu urtheilen; die bis jeßt in der Wahl - Kammer stattgefunden haben, scheint es, daß die Mehrzahl der Deputirten nicht gesonnen is, sich irgend einem bestimmten Systeme anzuschließen. Daher die Ver- wirrung, die sich bei den Berathungen über die Adresse gezeigt hat. Entschieden von einander getrennt sind“ zwar die linke Seite und das linke Centrum ; dieses leßtere aber zerfällt in “so viele verschiedene Núancen, daß das Ministerium gewiß nichs unbedingt auf dasselbe rechnen kann. Dagegen hat aber die gestrige Sißung bewiesen, daß auch die Mitglieder der linken Seite ketnesweges unter sih einig sind. Das Amendement des Herrn Joly ber die gegen mehrere Deputirte angeordneten ge- richtlichen Verfolgungen hat diesen Ztwoiespalt recht grell her- vortreten lassen. Als Herr Jollivet (übrigens ein Unterzeichner des compte-rendu) behauptete, daß das Ministerium wohl dar- an gethan habe, eine Untersuchung gegen Herrn Berryer einzu- leiten, sprach ek in dem Sinne der westlihen Departements, in so fern es diesen allerdings darum zu thun seyn muß, endlich wieder einer dauernden Ruhe zu genießen. Dagegen verstieß er völlig, gegen die parlamentarischen Gebräuche, indem er unum- wunden zu verstehen gab, daß Herr Cabet den Utrnsturz der Charte, Herr Berryer aber die Rückkehr der vorigen Dynastie im Schilde führe. Auch protestirte die ganze linke Seite auf das lebhafteste gegen diese Aeußerungen des Herren Jolliver. Es war natür- lich, daß die angegriffenen Deputirten zu ihrer Vertheidigung auftraten; wenn indessen die Kammer ein solches gegenseitiges Befehdungs-System einreißen läßt, so ist es unvermeidlich, daß die Berathungen durch ‘Persönlichkeiten verdrängt, und daß die Deputirten, anstatt sich einander zu nähern, mit je- dem Tage feindseliger werden. Sehr geschickt gewählt war das Amendement des Herrn Thouvenel, welcher der Kammer die Erklärung entlocken wollte, daß die Minister, als sle die Hauptstadt in den Belagerungs-Zustand verseßt, verfassung s- mäßig gehandelt hätten. Unmöglich konnte die ministerielle Partei diesem Antrage beistimmen; es blieb ihr also nur übrig, denselben durch die vorläufige Frage beseitigen zu lassen, wodurch sie stillschweigend zu erkennen gab, daß sie das Betragen des Ministeriums bei jener Maßregel doch nicht für so ganz vor- wurfsfrei halte. Unter diesen Umständen muß man es aller- dings bedauern, daß die Majorität es nicht einmal gewagt hat, diejenigen Amendements anzunehmen, wodurch, gestüßt auf den Ausspruch des Cassationshofes, bloß angedeutet werden sollte, daß die Minister sh im Jrrthume befunden hätten. — Jm Pu- blikum cirkulirt seit einigen Tagen ein Schreiben des Ex-Mini- sters, Herrn Guernon de Ranville, über den Belagerungs - Zu- stand und die Expedition nah Antwerpen, worin beide Maßre- geln auf das heftigste getadelt werden. Es läßt sih erwarten, daß dieses Schreiben binnen Kurzem in einem der hiesigen legi- timistischen Journale erscheinen wird. :
Großbritanien und Jrland.
London, 4. Dez. Gestern Nachmittag kam der König zur Stadt und hielt einen Kabinets - Rath, in welchem er die Pro- clamation unterzeichnete, wodurch das jeßige Parlament, welches bis zum 11. Dezember prorogirt war, aufgelöst und für den 29. Januar ein neues Parlament zusammenberufen wird. In einer zweiten Königl. Proclamation werden alle Pairs von Schottland aufgefordert, sich am 14. Januar in Holyrood zu versammeln, um die 16 Schottischen Pairs zu wählen, welche während des nächsten Parlaments im Oberhause Si6 und Stim- me haben sollen, wobei zv gleicher Zeit den Edinburger Magi- strats-Personen anempfohlen wird, dafür zu sorgen, daß es wäh- rend jener Wahl nicht zu Unruhen und Gewaltthätigkeiten kom- me. Die Wahl gelthieht durch offene Abstimmung; die Stim- men-Mehrheit entscheidet, und die abwesenden Pairs immen durch Vollmacht, mit welcher sie andere anwesende Pairs gericht- lich zu beauftragen haben.
Durch einen Geheimeraths-Bc schl vom gestrigen Tage wird verfügt, daß der Befehl vom 6. Nov., wonach es Englischen Unterthanen verboten is, für jeßt in Niederländische Hafen ein- zulaufen und nah denselben auszuklariren, sich nicht auf die Oft- und Westindischen, Afrikanischen und Amerikanischen Besikungen des Königs der Niederlande erstrecken soll, sondern daß es allen Englischen Schiffen erlaubt is, nach den vorbenannten Nieder - ländishen Kolonieen nah wie vor auszuklariren.
Ein zweiter Geheimeraths - Befehl von demselben Datum verordnet, daß alle in Beschlag genommene Schiffe unter Nie- derländischer Flagge, welche Ladungen an Bord haben, die leicht verderben können, sogleih freigelassen werden und die Er- laubniß erhalten sollen, ihre Reise ungehindert fortzusetzen.
Die Times erwähnt eines in London in Umlauf gewesenen Gerüchts, nah welchem Lord Grey schon vor länger als 14 Ta- gen an den König von Holland geschrieben und erklärt haben soll, daß, wenn er in die Räumung der Citadelle von Antwer- pen einwillige, eine neue Unterhandlung angeknüpft werden könne, bei der ihm sicher, da die Britische Regierung so sehr die Erhal- tung des Friedens wúnsche, alle seine Forderungen in Betreff der Scheldefahrt und der inneren Communication zugestanden wer- den würden; der König habe aber diesen Brief - nicht allein un-
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