1832 / 343 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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beachtet gelassen fordern ihn nicht einmal den Generalftaaten oder seinem Staatsrathe mitgetheilt, _ Hier will man die Nachricht“ erhalten haben, daß der Mar- schalb Gérard wisse, daß der General. Chassé die Approchen der «Citadelle unterminirt habe, und die Franzosen deshalb sehr eifrig mit Coatreminiren beschäftigt wären.

Aus Deal vom 2fken d. M. wird gemeldet: „Heute Nach- ¿mittag langten die Englische Kriegs - Sloop „Larne‘/ und die Französische Fregatte „,Ariane‘/ von dem vor Gorée kreuzenden Geschwader hier an. Es segelten von hier ab: die Kriegs:-Sloop ¿Childers““, um sich diesem Geschwader anzuschließen , und der Französische Kutter „Vigilant‘/ nah Dünkirchen. “Durch ein heute Morgèn aus Dover hier angekommenes Schiff hat man erfahren, daß die Feindseligkeiten von Seiten des Generals Chassé begonnen worden; man hatte zu Ostende die Kanonade deutlich gehört. Die „Larne‘/ und „„Aviane(- sind mit dem übri- gen Geschwader in den Dünen zurückgeblieben.‘ Von Eben- daher wird unterm 3ten d. M. gemeldet: „Ju. der ver- gangenen Nacht wehete ‘èin.- heftiger West - Nord - West- Wind, der auch heute noch nicht nachgelassen hat. - Die „Revenge“/ von 78 Kanonen wax den größten Theil des Tages über, im Angesicht des Hafens; sle lag ungefähr 14 Meilen östlich von Nord - Foreland vor Anker, und würde gewiß nah den Dünen getommen sepn, wenn sie im Stande gewesen wäre’, die Anker zu lichten. Der Französische Admiral Villeneuve soll mit den Französischen Schiffen „Syrène‘/, Resolu‘/ und „Medea“ in der Margate- Straße vor Anker liegen.‘

Eine große Anzahl der angesehensten Einwohner -von New- caßle hat eine Adresse an den König unterzeichnet, worin derselbe gebeten wird, jede Zwangs-Maßregel gegen Holland einzustellen, bis die Nation durch das Organ ihrer Repräsentanten ihre Gesin- nungen über diesen Gegenstand deutlich ausgesprochen habe.

Zu Gfasgow wurde am “lsten d, M. wieder eine öffent- lie Versammlung in Bezug auf, die Holländisch: Belgische An- gelegenheit gehalten. Der Oberrichter führte den Vorsiß, und es wurden mehrere Beschlússe mit großer Majorität angenommen, wodurch die Bürger von Glasgow ihr“ vollklommenes Vertrauen auf die Weisheit und Rechtlichkeit der Minister kund geben.

Auf die von den Herren Quarles, Harris u. Comp. bei Lord Palmerston gethane Anfrage, ob die Englische Regierung die von dem Befehlshaber der Armee Dom Miguels angeordnete Land - Blokade in Bezug auf Britische Kauffahrtei- Schiffe, welche Kriegs- Munition oder Lebensmittel an Bord haben, anerkenne oder ahzuüerkennen beabsichtige, ist denselben von dem auswär- tigen Amte unterm 29. November folgende Mittheilung gemacht worden: „, Meine Herren! Jch bin vom Viscount Palmerston beauftragt, den Empfang Jhres heutigen Schreibens zu beschei- nigea und Jhnen darauf zu erwiedern, daß eine Mittheilung von Seiten des Britischen Konsuls in Porto eingegangen if, aus welcher hervorgeht, daß der kommandirende General der Streitkräfte Dom Miguels seinen Entschluß kund gegeben hat, fich vermittelt am Lande errichteter Batterieen dein Ein- und Auslaufen ller frernden Kauffahrtei- Schiffe durch die Barre des Duero zu widerseßen; Lord Palmerston ist jedoch bis jest noch nicht im Stande, zu beurtheilen, ob diese Maßregel sich als eine wirklihe Biokade erweisen wird, und, wenn dies der Fall ist, wie lange dieselbe wohl dauern möchte.

h (gez.) G. Shee.

Hexr Maurojeni, der mit einer besonderen Mission von Seiten der hohen Pforte beauftragt ist, hatte gestern eine Au- dienz beim Lönige, zu welcher er durh den Viscount Palmerston eingeführt wurde.

Der Courier meldet: „Endlich ist der eigentliche Leiter der in Westminster begonnenen Opposition gegen Sir Francis Burdett und Sir John Hobhouse zum Vorschein gekommen. Es ist Herr Francis Place, der sih anheischig macht, alle Ver- wickelungen der Staatswitthschaft zu lösen. Dieser Herr Place war der Hauptbeförderer dieser Opposition von ihrem Beginn an, aber die Unterstüßer des Oberst Evans thaten, als wüßten sie gar nichts davon, bis heute ein Brief in der Morning Chro- nicle mit der Unterschrift jenes Herrn erschien und die Sache nun nicht länger zu verheimlichen war. Herr Place war der verborgene Direktor, der seine Puppen lenkte und ihre Bewe- gungen kontrollirte, sich selbst aber in sicherer Bu gegen heit hielÇ. Nun aber tritt er auf, um seine Strohmän- ner zu vertheidigen und ihre Fähigkeit und Kompetenz zur Ausübung aller Wähler-Functionen zu behaupten, weil sie in Gefahr waren, ein wenig hart mitgenommen zu werden. Wir halten es nicht für nöthig, uns mit Herrn Place in Aus- einandersezungen einzulassen, sondern überantworten ihn und feine Partei der Wúrdigung-.des Publikums. Es scheint, daß Sir G. Cocfburn und Sir G. Murray von der Konservativ- Partet als Kandidaten für Westminster vorgeschlagen werden sollen. Wenn Oberst Evans und seine Freunde bei ihrer Oppo- sition beharren, so glauben wir wohl, daß sehr wahrscheinlich diejenige Abtheilung der Wähler von Westminster, von denen Sir G. Murray und Sir G. Cocburn unterstüßt worden, stärker seyn wird, als die Partei des Sir F. Burdett und des Sir F. Hobhouse, und folglich auch bedeutender als die des Obersten Evans.‘/

Der Albion widerspricht der von der Times gegebenen Nachricht, daß Sir George Murray und Sir George Cockburn als Tory - Kandidaten für Westminster auftreten wollten, und versichert, daß keiner dieser beiden Offiziere die Absicht habe, Wesiminster zu repräsentiren, welhes Gerücht man nur zu ver- breiten suche, um glauben zu machen, daß des Oberst Evans Auftreten gegen Sir John Hobhouse den Konservativ-Kandida- ten den Weg bahne.

Dem Vernehmen nah, hat der Sprecher des Unterhauses die Absicht kund gegeben, sich als Kandidat für Cambrigde zu stellen.

Vorgestern kam das Schiff „„Hyacinth‘/ von Vera - Cruz und Bermuda in Portsmouth an; es bringt die Nachricht mit, daß der Oberbefehlshaber der Britischen Stationen in West- indien, Halifax und New -Foundland, Vice-Admiral Sir E. G. Colpoys, an? 8. November auf der Jusel Zreland mit Tode ab-

ngen ist. dati Die Times sagt: ¿Der Britische Konsul in Havre, Herr Gordon, hat angezeigt, daß seine Regierung das Monopol auf Zimmt und ähnliche Produfte der Jnsel Ceylon aufgehoben habe. Diese Aufhebung soll vom 10ten Juli 1833 an ih Kraft treten. Die Französischen Schiffe können dann freien Handel mit dieser Insel troiben. Dieser Umstand is an sich selbst nicht so wichtig, aber er beweist eine Neigung von Seiten der Regierurkgen Fraank- reihs und Englands, sih gegenseitig Handels-Exrleichterungen" zu verschaffe?, aus denen für die Unterthanen beid? Länder wesent-

liche Vortheile entsprießen werden. ‘/

Im Journal de la Haye liest man folgendes Pri- vi Eten aus London vom 27sstten Növvember: „Jch glaube, meinen lezten Brief mit der Bemerkung goschlossen zu

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haben, wie sonderbar es sey, zwei handeltreibende Nationen, im Begriff eines Krieges mit einander, sih gegenseitig mit Be- weisen der Hochachtung und Freundschaft überhäufen zu schen. Die Times hat die Sache aus einem andoren Gesichtspunkte betrachtet; ihrer Meinung nach, hätten“ sich die Londoner Kauf- leute, welche die Dank - Adresse von ihren Mitbrüdern in. Rot- terdam angenommen haben, des - Verbrechens scchUldig gemacht, eine Korrespondenz mit dem „Feinde‘/ zu unterhalten, Bei dieser Gelegenheit jedoch entfernt sih dieses Blatt, so dienstbar es sich auch sonst stets gegen das jelzige Ministerium bewiesen hat, von der Taktik der Regierung. Es nimmt-den Krteg als schon wirklich eröffnet an, während die Vertrauten des Ministeriums sich in Anstrengungen erschöpfen, um begreiflih zu machen, daß es sich nur darum handle, dem Könige Leopold éinen Theil sei- nes bis jest ungerechter Weise von dem Könige Wilhelm in Be- si6 gehaltenen Gebietes zurückzugeben, ohne daß man dadurch irm Geringsten den glücklichen Friedenszustand , „dessen sich Europa erfreut, „stören wolle. Jn den Augen der Times ist das Ver- fahren der Londoner Kaufleute und der Dank, der ihnen in die- ser Hinsicht von den Rotterdamer Kaufleuten abgestattet wurde, eine „„Kouvespondenz zwischen Engläydern und Fremden, mit de- nen ihr Souverain si in Krieg befindet‘/, und folglich ein Ver- brechen des Hochverraths. „„„Die thôriehte Zeitung‘/‘/, sagt der Standard in dieser Beziehung, „sieht nicht ein, daß, obgleich Lord Grey einen gfausamen und uribesonnenen Krieg mit dem König der Niederlande führt, dieser heldenmüthigè und hochherFige Fürst“ doch „mit dem Englischen Volke‘/ sich nicht in Krieg befindet, noch je befinden wird, wenigstens so lange nicht/ bis die abscheuliche Unternehmung durch einen Parlaments-Beschluß sanctionirt ist.//‘‘ Unterdessen gehen von allen Seiten her Bittschriften um Frie- den ein, welche mit denen in London vollkommen úbereinstimmen. Es sind deren von den angesehensten Einwohnern von Hull, Bristol, Rochdale, Nottingham, Norwich, Newcastle, Leeds, Huddersfield, Ost-Kent, Hertfortshire, Essex, Chelmsford, Dublin und vielen anderen Orten unterzeichnet worden. Das ü Leeds und Huddersfield von den Ministeriellen angewandte, Mittel, diese Kundgebung der öffentlichen Meinung zu hintertreiben, welches jedoch „nur einen einzigen Tag gelang,“ erinnert an die Worte eines berühmten Feldherrn: „„„„Wir sind verloren, wenn wir noch einen solchen Sieg erringen.//// Man hatte die Múh- lenbesißzer, sámmtlich „liberale‘/ Despoten, welche die arbeitende Klasse in einer tausendmal ärgeren Sklaverei halten, als sie die Neger in den Kolonieen erdulden. müssen, dahingebracht, daß sle um Mittag die Arbeit einstellen ließen, damit aller der Pöbel, welcher die „politische Union‘/ bildet, sich bei Zeiten an Ort und Stelle einfinden kônne, um die Stimme des Mayor und der anderen zur Berathschlagung über die Abfassung der dem Könige einzureihenden Adresse versammelten angesehenen Personen- mit ihrem Geschrei zu übertôönen. Bemerkenswerth ist es, daß sih das Ministerium seit einiger Zeit offenbar so viel als möglich von den Fesseln loszumachen suchte, die es an die Radikalen knüpften, deren Unterstüßung es nur zum Gelingen der Reform brauchte, Es muß sich also jeßt in großer Verle- genheit befinden, daß es sich denselben wiederum nähere. Sein Zweck wurde an den beiden genannten Orten erreicht, aber um welchen Preis? Um den Preis, daß es dem Pöbel seine Schwäche verrieth; und dieser hat die Wichtig- feit des von ihm geleisteten Dienstes so wohl eingese- hen, daß sich seine ganze Revolutionswuth, die für den Augenblickck mehr oder weniger beschwichtigt war, wieder- aufs neue erhoben hat, und daß seine Anführer sich zu keiner Mäßi- gung mehr verpflichter glauben, sondern nunmehr lauter und offener als jemals das Ziel verkündigen, wodurch das große Werk gekrönt werden soll. Es liegt mir in diesem Augenblick eine Broschüre vor, die hier zu einem Sous verkauft wird, und die den Titel führt: „Mittel für die Könige und großen Herren, oder die Prärogative der Völker.‘ Sie dient nur da- zu, die ganz gewöhnliche, aber doch zu sehr vergessene Wahrheit von neuem zu bewähren, daß der Pöbel, wenn man ihm einen Finger giebt, sogleich die ganze Hand haben will. So viel ih jedoch zu beurtheilen vermag, wird der Radikalismus hier in London nie Glück machen. Es stände zu viel ‘zu verlieren, wenn man durch Ereignisse, wie die zu Bristol vorgefallenen, seinen Weg nehmen múßte, und Federmann begreift sehr wohl, daß die Plún- derung oder Verbrennung der Englischen Bank eine bei weitem ernstere Sache wäre, als die Zerstörung eines Gefängnisses oder einiger Gebäude in einer Provinzialstadt. Aber eben darum fängt man allmälig an, immer klarer zu sehen, und zur Quelle des Uebels auifsteigend, kömmt man von vielen Täuschungen zu- rúcck, die noch vor ein oder zwei Jahren die Augen zu blenden vermochten. Auch richtet, nach Allem, was ich aus den Provín- en und selbst aus Jrland erfahre, die Revolution nirgend etwas

echtes aus; im Gegentheil, das „„Konservativ‘‘,System, das keinesweges ein „„Tory//-System ist, obgleich sich die „„Tories‘‘ im Allgemeinen dazu bekennen, gewinnt immer mehr Raum. Aber es wird ein anderer Angriff gegen das Ministe- rium vorbereitet, der, so viel ih aus guter Quelle weiß, nur das Vorspiel zu vielen andern sein soll. Morgen wird un- ter dem Vorsiß des permanenten Führers aller auf einander ge- folgten Oppositionen (brauche ih Ihnen Herrn Hume's Namen zu nennen ?) in der London Tavern eine zweifelsohne sehr zahl- reiche dffentliche Versammlung stattfinden, um über die Abschaf- fang der Haus- und Fenster- Steuer zu berathschlagen. Diese Steuer beträgt 7 Shilling von jedem Fenster und 127 pCt. von dem Werth, zu welchem die Miethe jedes Hauses abgeschäst ist. Sie wird nicht von der wirklihen Miethe eingezogen, sondern von dem Miethswerth, den die Verwaltung jeder Wohnung je nach deren Lage und Benußung beilegt, so daß zum Beispiel ein mir befannter Banquier in der City bloß fúr seine Comtoirs jährlih 300 Pfund Sterling Steuern entrichtet. Andere Per- sonen unter meinen Bekannten zahlen 150, 200 bis 400 Pfund jährlih. Nun kann freilih dem Volke nichts angenehmer seyn, als der Vorschlag , eine so drückende Steuer abzuschaffen, aber man muß zugeben, daß der Augenblick, wo sich das Ministe- rium zu einem Kriege vorbereiten muß, für das Aufgeben eines so wichtigen Zweiges der öffentlichen Einkünfte eben nicht der

günstigste seyn kann. ‘/ Niederlande.

Aus dem Haag, 4. Dez. Die Staats-Courant mel- det unterm Zten d. M.: „Aus den direkt von der Antwerpener &itadelle eingegangenen Berichten vom 1sten d. M. 11 Uhr Vor- mittags geht hervor, daß die im vorigen Berichte des General Chassé erwähnten Angrissswerke der Französischen Truppen gegen die Citadelle auch noch am 30. November Mittags fortgeseßt Wurden. F Jn Folge der von dem General an den Marschall Gérard gemathten Notification, hat der Erstere um diese Stunde das Feyer der Citadelle gegen jene Werke eröffnet, und das selbe auch während der Nacht so wie bis zum Abgange die:

_ ses Berichts, nah Maßgabe der Umstände, fortdauern lassen.

Der (bereits mitgetheilten) Antwort des General Chasf die Aufforderung des Marschalls folgte von Seiten des Leg das nachstehende Schreiben: i „An den Herrn General-Lieutenant Chassé, Komn danten der Citadelle von Antwerpen. ® Hauptquartier Borgerhout, am 39. Noy, ¿Mein Herr General! j Die ersten Feindseligkeiten sind die KanonenschÜsse, die &; dem Augenblick, da ich Jhren Brief vom heutigen Tage emph grgen meine Truppen richten. Die Durchstehung der Deich ‘teffenshoek am 21sten und 25sten d. M. und der Kanonenschy einen Belgischen Offizier am 21sten könnten viel eher für Bruch des Waffenstillstandes gelten, als die Arbeiten, die j dem von mir beseßten Boden habe anfangen lassen. Bevor j finge zu feuern, wollte ich Fhnen eine Ausweg anbieten, die und deren Bewohner vor den Schrecknissen des Ktteges zu he ren, und in dieser Absicht wollte ih den Vortheilen entsagen, mix ein Angriff von der Seite der Häuser darbietet, und mig die Außenseiten beschränken. ) wendig die Lunette von Montevell®, so wie Alles, wag , Theil dex eigentlichen Ringmauern bildet. Fch kann , in dieser - Hinsicht auf das Beispiel der Belagergungen 1746 und 41792 berufen, wo die Stadt nach Femeinschaft Uebereinkunft als neutral betrachtet worden is, ohne daß da den Belagerern nicht hätte gestattet seyn solken, ihre Arbeitey die Außenwerke zu erstrecken. Sollten Sie die meinseit!ge Beni einer gleichen Befugniß zum Vorwande nehmen, um auf die zu schießien, so werde ich berechtigt seyn, die Citadelle von jede passend dünkenden Seite, anzugreifen, und Sic wissen, welcher theil daraus für Jhre Vertheidigung enfstehen kann. Weh zur Erhaltung der Stadt, darein willige, mich der Jnnen-Batt nicht zu bedienen, um auf die Tete de Flandres zu sehteßen, s man daraus nicht schließen, daß Ske die freie Schelde-Schis behalten können: das würde- von meiner Seite ss viel heise Ste belagern, ohne Sie abzusperren. Fch muß Sie also auß dringend ersuchen, im Fnteresse Jhrer Ehre und der Menschli Vorschläge anzunehmen, welche die Stadt Antwerpen zu eine tralen Punfte zwischen Fhnen und mir machen, oder Sie day erinnern, daß die ganze Verantwortlichkcitzeiner solchen Weige auf Sie persönlich zurückfällt. Genehmigen Gie 4." : H Graf Gérard! Der General Chassé gab hierauf nachstehende Anti, ¿Citadelle von Antwerpen, 30, Mein Herr Marschall! i j Jn Erwiederung auf den zweiten Brief Ewr. Excelmy heutigen Tage, habe ich die Ehre, Fhnen anzuzeigen, daß, wi Sie mir Vorschläge machten, die Citadelle nicht von der Std

, anzugreifen, Fhre Truppen draußen schon mit Aufführung vq

grifswerken gegen die Citadelle beschäftigt waren, die ich get war, zu béfämpfen; von Fhrer Seite, Herr Marschall , hahe die Fetndseligkeiten begonnen. Uebrigens kann man fi d festigungen der Stadt, sammt deren get‘ennten Forts und Y nicht bedienen, ohne die Stadt selbst mit in den Kampf zu j und ich benachrichtige Sie, daß der erste Kanonenschuß von dieser Oerter mich die Stadt als in feindselige Stellung geg getreten betrachten lassen wird, was sie einem gänzlichen Üntetg aus/eßen kann, dessen traurige Folgen auf Ew. Excellenz val zurückfallen müssen. Es ift ganz unbefireitbar, daß die ohe wähnten Werke zur Vertheidigung der Stadt und nicht zum griff auf die Citadelle errichtet worden sind; von der Seite h auch die Militair - Behörden von Antwerpcit sie immer hetr und anerkannt. Die freie Verbindung mit Holland dut( Schelde, die immer stattgehabt hat, ist eine so gerechte Ford daß ih davon nicht abgehen- kann, wie ich denn auch nicht ei daß diese Verbindung. Jhren Belagerungs - Operationen hin seyn könne. Sie schen aus diesen Vorschlägen, mein Herr f hall , daß ih noch immer geneigt bin, die Stadt zu schon denn mein Benehmen während zweier Fahre, ungeachtet wild ter Anreizungen von Seiten der Einwohner und Militair-Beh es nur zu sehr bewiesen hat. Genehmigen Sie 2c. Der General der Fnfanterie, Baron Chafsé.1

Das Amsterdamer Handelsblatt, giebt folgendes Y vatschreiben aus Antwerpen Mittags 1 Uhr. „„Seit mein Schreiben- von gestern Mittag hat das Schießen von der ( delle und den Forts während des ganzen Abends und der q zen Nacht bis heute früh um 8 Uhr mit großer Heftigkeit st gedauert. Von da ab bis zu diesem Augenblicke hat das K nenfeuer merklich abgenommen und man hört jeßt nur not É#ntervallen von fünf zu fünf Minuten schießen. Jn der hat die Besaßung der Citadelle einen Ausfall nach der seite unternommen ; jedoch wahrscheinlich nur in der Absicht, kognoscirungen zu machen, denn wir haben nicht vernommet es zu Thätlichkeiten gekommen sey. Die Werke, welche Ma Gérard während des gestrigen Tages an der Seite von chem, Valkenberg, Marienberg u. \. w. aufwerfen ließ, sin! derum völlig vernichtet. Die Franzosen haben jett in ded die Feuer- und Wasserprobe zu bestehen, denn die ganze 0! und alle Wege sind so übershwemmt, oder doch dergestal| weicht, daß an eine Transportirung von Geschüßen und du munition nicht zu denken is. Wenn die Franzost nicht entschließen, die Citadelle von der Stadtfeite auge so dûrften alle ihre Versuche, das befestigte Fünfeck zu ero fruchtlos bleiben; denn in den ersten Monaten möchte det den schwerlich besser werden, als er jeßt ist. Jemand, derz! Mittag um 3 Uhr Berchem verlassen hat, ist dem Heri Orleans begegnet, der eingehüllt war bis über die Ohren. Kanonen scheinen in den s{chlúpfrigen Boden eingesunk dadurch unbrauchbar geworden zu sein. Hier ist man f ruhig, wiewohl wenig Hoffnung vorhanden is, daß M? Gérard darein willigen werde, von dem Fort Montebello} die Citadelle keinen Gebrauch zu machen. Dann abt höchsst wahrscheinlich die Stadt vom General Chassé bes werden. Bei dem Französischen Heere sollen sich s! Kéanke befinden.‘/ G

Dasselke Blatt enthält eine Privat-Mittheilung 0! Antwerpener Citadelle vom 2. Dezember, die außer mehre! reits bekannten Umständen auch noch Nachstehendes t" ¡Der Französische Parlamentair, der vorgestern bei uns? war ein Obrist, dem jedoch der Eintritt verweigest wurde i rend einem ihn begleitenden Engländer gestattet wurde, forderung, deren Träger der Franzose war, zu úberb Die Antwort unseres Generals kennen Sie bereits. Die È soll nicht beschossen werden, falls sie uns nicht angreift; ! wird auch jede Feindseligkeit vom Fort Montebello als t griff von Seiten der Stadt angesehen werdon- so daf Feind uns nur aus zwei Bastionen Mgreas Da die Arbeiten um 12 Uhr, wie ‘es der General v hatte, noch nicht aufgehoben worden waren, so! de von unserer Seite auf die Arbeitenden gefeuert, beim ersten Schusse erhob sich, von Seiten sowohl unseret® daten, als auh der Schifssmannschaften, ein so frôhlichd] jauchze und ein solches Hurrahgeschrei, daß der Donn, zweiten Schusses dadurch fast übertäubt wurde. Die Î war auf Aller Angesicht so deutlich zu lesen, daß ma!" glauben sollen, sie gingen zur Kirmeß; ja, Jeder drängl dazu, an einem Ausfalle Theil zu nehmen, der gestern)

funden hat, wo eine Kolonne von 1600 Mann mit Fe},

iu que le vóôtre! J’ai manqué de me noyer „dans la 44

1 . . c d en, n Arbeiten einzustellen, da das Wasser thnen allzusehr Wege it.

Zu diesen leßteren gehödrt jy

qckte, um die Häuser bes Gehöftes Kiel und der Markgra- Zei, so wie Alles, was uns hinderlich seyn konnte, in Asche gen, Dieser Zweck is aüch vollkommen erreicht worden. dieser Gelegenheït sind nicht wenige. Unserer Feinde ge- ¿ und verwundet worden, auch sind eimige- zu° uns de- e Eine der Französischen . Soldaten, der hinter dem & uis, das unbegreiflicherweise von den Franzosen unbesekßt (hen war, in das Wasser gefallen und Von ‘Unsern Matro- eretteet worden war, rief gewaltsam aus: „Quel sacré pay s

" Heute haben die Französischen Pioniere sh genöthi Kaum haben sie eiu Loch von einiger Tiefe ge- n, als auch schon das Wasser von Unten oder von oben uveise cherausstürzt. Am 2ten d. Mittaas ist ein Adjutant Sr. Kdnigl. Hoheit Prinzen Friedri, Herr von Waldkirch, ‘von der Armee end, durch Dordrecht tach dem Haag gereist. sus Breda schreibt man vom Zten: Diese Nacht if der von Oranien auf seiner Reise von dem Hauptquartier dem Haag hier durchgekommen. aut Nachrichten von der Schelde sind die vor den Forts „Marie unò Perle stehenden Franzosen verstärkt worden ; ! r deú Deich vor dem®lekteren Fort hatte man Austiefungen | eit, während man bemerkte, deß hinter -und auf denselben en beschäftigt waren, das Erdreich aufzureißen. Ven Bergen - op-Zoom wird unterm Uten d. M. geschrie- dag sehr spät am „Abend die Französischen Truppen auf Flandrischen Ufer, von dem Fort Ausiruweel bis über Pyp- é hinaus ein lebhaftes Gewehrfeuer auf das Postschiff ge- | et hätten, welches von der Citadelle von Antwerpen an dem jd angekommen sei. Die bei Pyp- Tabak liegende Korvette,

/

gungs-Plane beharre, und um

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befahrene Wasserskraße bewachen. Noch verdient Erwähnung das liebliche und*höchst fruchtbare kleine Eiland Joostland mit dem freund- lichen Dorfe Nieuland und dem Dorfé Bierohit, an der Wester- Schelde, in welchem die Nachkonunen eines um ganz Holland hochverdienten-Mannes leben: er war weder ein großer StaatZ- mant, noch ein Feldherr, weder ein Gelehrter, noch ein Künstler, sondern ein \{lichter Landmann, und dennoch verhalf er seinem Vaterlande zu Millionen, denn er machte sie zuerst mit dem Einsalzen der Häringe bekannt. Wilhelm Beukels war der Name dieses mit vollem Ret bei seinen Landéleuten in hohen Ehren und -in dankbarer Erinnerung stehenden Mannes.

Belgien

Brüúüfßsel, 3. Dez. *) Das Memoríal faßt, die Unterhand- lungen in Bezug ouf die Sradt Äntwerpen in folgonder Weise zusammen: „Am sisten v. M. hat der Marschall Gérard den General Chassé aufgefordert, die Citadelle zu râumen,- und ihm Stadt anzuerkennen. “An deniselben Tage antwortete der Gene- ral Chassé durch eine förmslihe Weigerung, indem er jedoch die Bedingungen aussprach ,* unter denen er die Neutralität ‘dét Stadt anerkennen wolle. An demselben Tage erließ der Mar- schali Gérard eine zweité Aufforderung, indem er die vôn dem Holländischen General aufgestellten Bedingungen für unzulässig

| erklärte. Hierauf erfolgte am 1. Dez. eine zweite Antwort des

General Chassé , um zu erkláren , daß er bei ‘seinem Vexrtheidi- ] scine Bedingungen hinsicht- lich der Neutralität der Stadt zu wiederholen.

Das Journal de Liège sagt: „Es ist unglaublich und doch nicht zu bestreiten, daß Belgien sich in diesem Augenblick ganz ohne Negierung befindet. Keine Minister, die Kammern kaum in hinlängliher Anzahl versammelt, um zu berathen, eine

„Komet,“ hatte ebenfalls durh Flintenschüsse geantwortet. Man schreibt aus dem Zten Distrikte von Seeland unterm November, daß am 27sten ein Trupp Französischer Reiterei Ortschaften Overslag und Koewacht besc6t, und bei der Gé- nheit das Niederländische Gebiet betreten hätte. Man schrieb e Verlekung ihrer Unkenntniß der Gränzscheidungen zu. fene und Kemheke sind von dem 8ten Französischen Linien- jimente besetzt worden. Die Truppen des General Niellon B sich fortivährend an der Gränze des ten Distriktes ; Provinz. Von der Belgischen Gränze wird gemeldet, daß die jeßt Französischen Heere herrschende Krankheit, wenn auch nicht eigentliche Cholera, doch mindesiens die Cholerine sey. Das 1 besteht meistens aus jungen Rekruten, die in der Vendée im südlichen Frankreich zu Hause sind und sih daher mit eter Herbst-Witterung gar nicht befreunden können. Das vereinigte Geschwader ist zum großen Theile von der ländischen Küste wieder nah den Dünen zurückgekêéhrt,

DeffentlicheBlätter enthalten folgende Nachrichten ber Jnsel Walcheren und die Festung Vliesjingen. Die el Walcheren war schon zu verschiedenen Malen der Schau-

E blutiger Kämpfe, und wird es vermöge ihrer drtlihen Lage ! P so oft seyn, als die. Fackel des Krieges an den Holländi-

Kisten lodert, denn Kunst und Natur haben sie zu einem fwürdigen großen Außenwerke des Landes gemacht. Sie ist wesentliche Punkt des Zeeländischen Jnsel - Konflikts und liegt hen den Mündungen der Wester - und Osterschelde; auf drei n ist sie von den Fluthen der Nordsee bespúlt und im Osten sie durch das Wasser Sloe von der Jnsel Zuidheveland ge- int, Der merkwürdigske und reichlichste Punkt der Insel ist ireitig die an der Seekúste und an der Mündung der Wester- held liegende starke Festung Vliessingen. Sie ist mit i starken Außenwerken Vio, denen Napoleon die Na-

eier seiner bei Aspern und Eßlingen gefallenen Generale ontebello und St. Hilaire beilegte. Diese Forts sind auf

seite durch verschiedene Werke mit der großen Schanze mnns, die den Hafen. von Middelburg vertheidigt, in gu-

Mrbindung, westlich {üen die Feuerschlünde zahlreicher tand-Batterieen die Küste. Jn Vliessingen befindet sch eine italität, eine starke Garnison, reiche Magazine für den See- Festungsdienst , Schifsswerféen, Docken u. \. w. und vor- lche Anstalten erhöhen den Werth des {ödnen Hafens, wel- schr bequem 80 Kriegsschiffe aufnehmen kann. Sehr sehens-

sind die zahlreihen Jnundätions- Schleusen, welche die feit des großen Waffenplates bedeutend vermehren. Von der lrung, welche das Bombardement in dem Jahre 1809 anrichtete, ist jeßt schon längst alle Spur verschwunden, bei den Bewohnern steht die harte Behandlung, die sie

denten, Die Stadt mit 7000 Bewohnern bietet außer n Hufen Und den Festungswerten mit den dazu gehörigen Kalten wenig des Merkwürdigen dar; nur ein unschein- cs Haus giebt ihr einen historischen Werth: es is das, in lem einer der berühmtesten Seechelden Hollands, der tapfere iral de Ruiter, gedoren wurde ; er starb 1676. Von Vliessin- _nmch Middelburg führt zwischen Baumreihen eine gute Land- je, Diese leßtere Stadt is der Hauptort der Provinz Zee- ); sie liegt ziemlich im Mittelpunkt der Jnsel und hat weit- 9e, aber lange Zeit hindurch sehx vernachlässigte Festungs- Le, deren Gräben breit und deren “Wälle boch und bepflanzt ‘n der neuesten Zeit sind sie ausgebessert und verstärkt wor- hrem Hafen dient, wie wir oben bemerkten, das Fort Ramme- als Citadelle. Als Wohnplabz und als Handelsstadt ist Middel- h sehr bedeutend. In demalten Gotßhischen Rathhause befindet sich sehr vollständige Sammlung von Bildnissen der alten Gra- bon Zeeland , auch ist die Stadt der Si6 einer Gesellschaft issenschaften, der Naturkunde, der Malerei, der Bild- d und der Baukunst. Mit Vergnügen verweilt man nen Museum, und die belebte Börse verdient ebenfalls e Die Stadt iff von fruchtbaren Weizenfeldern lhdnen Gemüsc- und Ylumengärten umschlossen. Wie in olland liebt man die Reinlichkeit hier außerordentlich, sie | 0 in der kleinsten Hauswirthschaft einheimish. Eine | r Aussicht und einen herrlichen Ueberblick dor Insel ge- | man von dem hohen Thurme der neuen Kirche. Mit | p Hafen , der eine Meile súdöstlicher liegt, und mit dem | k Sloe steht die Stadt durch einen Kanal in Verbindung. „Msten-Ort Westkapellen ist wegen seines großen, 400 Fuß | Pn 900 Ruthen langen Damms merkwürdig, der wie- | hig 20 schöne Pfahldeiche vor dem Andrang der Wellen | Kt wird. Auf der Nordseite ist die Insel Walcheren durch mlich starke Fort Haak geschüßt, seine Feuerschlúnde- be- 4 die Mündung der Oster-Schelde, die hier das Beere | ildet. Vliessingen gegenüber, auf der Belgischen Jnsfel

ei anzen, welche sonst mit den Werken von Vliessingen, | hem «Interesse jeßt aber unter andern Verhältnisscir die |

Armee, die sich, man weiß nicht wo befindet; gieht es ein Bei- | spiel einer ähnlichen Lage? Mit Besorgniß fragt man sich, wo j und was man is, und was man morgen seyn wird. Wenn | das revolutionnaire Belgiet verdiente, seine Jrrthümer zu büßen, | so verdient doch nicht das ganze Land diesen langen Todes- | kampf. Wenn die strafbaren Ansührer im Jahre 1830 des | Schicksals werth sind, das cine nahe Zukunft ihnen bereitet, | so sind doch ihre Opfer und die von ihnen Geräuschten des Mitleids werth.‘

Man hat in Lüttich auf Befehl des General Evain einen ungeheuren Mörser gegossen. Dieses kolossale Geschüß is auf eine Bombe von 500 Kilogram Gewicht berechnet; sein Durch- messer beträgt 61 Centimètres und es faßt mehr als 100 Pfund Pulver. Der Mörser ist mit dem Gestell zusammen gegossen und wiegt 150 Centner. Die Bombs wird durch eine Schwebe- Vorrichtung, die cinem Hebezeug gleicht, geladen. Mehrere die- ser Mörser werden vor Antwerpen erwartet.

Deut Oland

Hannover, 6. Dez. Die zweite Kammer der allgemeinen Stände - Versammlung vollendete gestern in einer bis gegen 5 Uhr verlängerten Silzung die dritte Berathung des Reglements, welches darauf mit mehreren durch die bisherige Erfahrung em- | pfohlenen - Verbesserungen von der Versammlung angenommen ward. Die wichtigste Aenderung gegen die bisherige Ordnung besteht in der von der Regierung vorgeschlagenen und von bei- den Kammern bereits angenommenen Öeffentlichkeit der Verhand- lungen, welche nah der Erklärung Sr. Maj. des Königs von dem Zeitpunkte der Annahme des Staats-Grundgese6es an ein- treten wird. Um den Uebeln zu begegnen, welche aus einem Mißbrauch dieser Oeffentlichkeit in mehreren Ländern hervorge- gangen sind, und besonders die Freiheit der Berathungen, so wie der einzelnen Deputirten, gegen den tyrannischen Einfluß von Volksmassen zu erhalten, deren sih namentlich in Frankreich die Minoritäten bedient haben, um die Mehrzahl der Versammlun- gen einzuschüchtern und zu beherrschen, hat die Regierung ord- nende Grundsäße aufgestellt, welche in der zweiten Kammer nur geringe Abänderung erfahrcn haben. Sie sind von nachstehen- dem Inhalte :

7/5. 46. Wenn gesammte Mitglieder beider Kammern in einer feterlichen Sißung vereinigt werden, so soll dieselbe in der Regel difentlich seyn, wenn nicht absciten des Kdnigl. Mitisteriums aus- drücklich ein anderes bestimmt wird. Jn solcher dffentlichen feier- lichen Sißung liegt dem Erb - Marschalle des Königreiches ob, für Erhaltung der Ordnung zu sorgen. § 47. Bei getrennten Kammern steht jeder Kammer für. sich das Recht zu, Zuhdrer hei ibren Ver= handlungen zuzulassen, und unter Beobachtung der in dem gegen- wärtigen Reglement enthaltenen Vorschriften die ndheren Bedin- Ange und Regulative festzustellen, unter denen dte AEns von | Zubdrern gestattet seyn soll. §. 48. Die Polizei in Beziehung auf

Seiten der Engländer erdulden mußten, noch in frischem | die Zuhörer in jeder Kammer hat der jedesmal darin Präfidirende.

Die Zuhörer dürfen dieeVerhandlungen auf keine Weise sidren, kein Zeichen des Beifalls oder des Mißfallens geben, und sollen nur so lange ge- duldet werden, als fie in jeder Beziehung Ordnung und Anstand beob- achten. Wird hiegegen auf irgend eine Weise gefehlt, und die verlehte Ofdnung auf Anordnung des Präsidirenden nicht unverzüglich her- gestellt, so ift derselbe schuldig, sämmtliche Zuhdrer sofort entfernen zu lassen. Werden dabei einzelne Zuhbrer als solche bezeichnet , welche die Unruhe oder Ungebühr sich haben zu Schulden kommen lassen, so hat die Kammer das Recht und die Verpflichtung, durch cine Deputation unter dem Vorsike des Präsidenten die Thatsache un- tersuchen zu lassen, und auf deren Bericht zu. beschließen, daf der Schuldige für eine Zeit oder für immer von den dentlichen Ver- handlungên ausgeschlossen werden soll. Auch hat die Kammer das Becht, diesen Béschluß dfentlich bekannt machen zu lassen. Sollten aver Zuhörer zu sirafwÜrdigen Acußerungen oder Handlungen sich hinreißen lassen, so hat die allgemeine Stände-Versammlung außer- dem nach vorgängiger Communicäkion unter beiden Kammern dem Königl. Ministerium von dem Vorgattge Anzetge zu machen, um cine gerichtliche Untersuchung und Bestrafung des Schuldigen zu veranlassen. 5. 49. Daneben hat der Prâsidirende, insonderheit in dentlichen Siz- zungen mit Strenge darauf zu achten, daß die geseßlichen Gränzen her fvreieir Aeußerung auch von den Mitgliedern der Stände nicht überschritten werden, und in Gemäßheit der Bestimmungen des Kt. 59 der Wiener Schluß - Akte namentlich dafür zu sorgen, daß von Mitgliedern keine Aeußerungen oder Anträge geduldet werden, welche die Ruhe des Königreichs, des gesammten Deutschlands, oder einzelner dazu gehöriger Staaten gefährden, oder für den Deut- schen Bund verlegend seyn kdnnten. §. 50. Wenn das Königliche Ministerium eine Mittheilung als eine vertrauliche bezeichnet, so dürsen bei deren Verlesung oder Verhandlung Zuhbrer nicht ge- duldet werden. §, 54. Wenn eine Kammer, ihrerseits und ohne | desfallsigen Antrag des Kbnigl. Ministeriun:s, einen Gegenstand in | geheimer Sißung behandelt hat, und bei Mittheilung des hierauf Uber solchen Gegenstand gefaßten Beschlusses den Antrag an die an- dere Kammer gelangen läßt, diesen Gegensiand gleichfalls in geheimer Sibung behandeln zu wollen, so hat die lehtere zufdrders in ge- heimer Sihung zu beuathen und zu beschließen, ob sie cin gleiches

*) Da- die it dem gestrigen Blatte der Staats-Zeitung ent-

Fand, erbli im S Bposlfena dpoi Kn, la : / erblift man beim Städtchen Breskens drei an)chn- |*haltetien Nachrichten aus Brüssel und Antwerpen vom 3ten d. M.

S auf außerordentlichem Wege znaegangen waren, so haben wir eute feine neuere Nachrichten .von fenen Orten mitzutheilen.

im Weigerungsfall vorgeschlagen, jedenfalls die Neutralität der | / | dfenttiher Sihung verlesen werden, nuch darf zucht deren Fnhalt

Verfahren beobachten wolle. Beschließt dieselbe darauf die dfcint- liche Verhandlung, so hat die Kammer, von welcher der “Antrag ausgegangen , das Recht, {u verlangen, daß ihxe mitgethcilter Be- {lüUß und dessen etwaige Motive nur in so weit {n dffentlicher Sißung mitgetheilt werde, als sie solches zweckmäßig findet. §. 52. Verlangen ein oder ‘auch mehrere Mitglieder bei dem Anfange einer Verhandlung oder während derselben die Entfernung der Zu- hórer, so muß der Präsidirende sofort deren Entfernung veranla\sen und bis dahin, daß diese bewirkt ist, der ‘Verhandlung Ansiagnd geben. Die Zuhörer dürfen erst wieder zugelassen werden, went der besondere Gegenstand, weshalb die Entfernung der Zuhdrer verlangt worden, seine Erledigung erhalten hat. §. 53. Wird auf reglementsmäßige Weise namenélichhe Abstimmung beschlossen, o müssen die Zuhdrer vor dem Anfange derselben, und bis dahin, daß das Resultat ‘dieser Abstimmung in geheimer Sißung verlesen is, entfernt werden. Wird das Protokoll naher in dfentlicher Sißung verlesen, fo “darf nicht das dem Pzxotokoll beizulegende Namen-Vers zeichniß, sondern nur das R t der Stimmen» în Zahlen he- kannt gemacht ®werdet S. 54. Ueber geheime Sibßbungen müssen Separat - Protokolle geführt werden. Dieselben dürfen nicht in

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\0 wie dasjenige, was in solcher Sißung vorgekommen, durch den Druck bekannt gemacht werdem Wünscht gleichwohl eine Kammer, daß über solche geheime Sißungen difentliche 9 ittheilun- gen gemacht werden , so darf solches nur in soweit geschehen, ais die andere Kammer und das Königliche Ministerium sokchcs génechnm ha!- ten. §. 55. Die offiziellen Mittheilungen des Königl. Miniseriuras und die Erwiederungen der Stände dürfen unter der Aufsicht und Verantwortung der Präsideften beider Kammern sowohl zum (Ge brauch der Stände gls des Publikums avgedruckt werden. Ausge nommen hiervon bleiben nur die als vertraulich bezeichtteteti Mitthe

lungen des Kdnigl. Ministeriums, und die hierauf erfolgenden Er wiederungen der Stände. §- 56. Feder Kammer für sich bleibt es fveigestellt, die úber die dentlichen Sißungen aufgenommenen Pro- tokolle in soweit abdrucken zu lassen, als dergleichen Protokolle cin Mehreres nicht enthalten, als die Angabe der Tages - Ord- nung, die zur Discussion oder Abstimmung verstellten Anträge, o wie das Resultat der Abstimmung und. des gefaßten Beschlusses. Da= gegen wird den Mitgliedern ‘der Stände, so wie den Zuhörern ge- stattet, über die in dentlichen Sißungen stattgefundenen Ver- handlungen in inländishen Blättern, unter Befolgung der Pref- geseße, dem Publikum Mittheilungen zu machen; jedoch dürfen der- Des, Mittheilungen nur in so weit zugelassen werden, als da- urch die geschlichen Gränzen der freien Aeußerung auf eine die Ruhe des Kdnigreichs oder des gesammten Deutschlands gefährdende Weise nicht überschritten werden.// i

Kassel, 23. Nov. Aus guter Quelle vernimmt man, daß die Staats - Regierung die Absicht hat, den neuen Landtag zu Anfang Januars zusammen zu berufen. i

Augsburg, 2. Dez. Gestern mußte der vormalige Ne- dacteur des Journals „Die Zeit‘, Dr. Kurz, welcher seit dem 25. Mai, wegen Moajestäts- Beleidigung angeklagt, in hiesiger Frohnfeste in Untersuchung war, in Folge oberrichterlichen Erkennt- nisses auf dem Königl. Kreis- und Stadtgerichte dabier, bei of- fenen Thüren vor dem Bildnisse Sr. Maj. des Königs Abbitte thun, und heute wurde er M Erleidung eines zweijährigen Ar- restes nah der Festung Wülsburg abgeführt.

Mannheim, 5. Dez. Die hiesige Zeitung berichtet, daß Herr von Rotteck zum Bärgermeister von Freiburg erwéhlt worden sey, stellt es jedoch in Zweifel, daß derselbe bestätigt wer- den möchte.

Darmstadt, 3. Dez.“ Nachdem die Großherzogl. Etuwei- sungs-Kommission am 1sten d. M. eine vorläufige Prüfung der Beglaubigung und der vorgeschriebenen Eigenschaften der er- schienenen Landtage - Abgeordneten vorgenommen hatte, versam- melte sle heute diejenigen, deren Zulassung ihr keinem Anstande u unterliegen schien, aus welchen sofort durch das Loos sechs

itglieder bestinmt wurden, um mit ihr gemeinschafilich die erwähnte Prüfung zu wiederholen. Das Loos fiel auf die Ab- geordneten Brunck, von Gagern, Glaubreh, W. Hoffmann, Graf Lehrbach und Wepyland.

Hamburg, 7. Dez. Oeffentliche Blätter berichten Nachstehendes aus dem Aotfvineibeu über die daseltst zu Stande kommende Kunst-Straße zur Verbindung von Hamburg und Lübeck: „Die wichtige Anlegenheit über die Hamburg-Lübecker- Chaussee is jeßt definitiv abgemaht. Die Anträge der Stadt Lübeck, die von Seiten der Gesandten Rußlands, Frankreichs und Englands dringend unterstúßt worden seyn sollen, sind un- ter der Bedingung genehmigt, daß die Chaussee ihre Richtung über Oldeslohe nehme. Die Stadt Lúübeck wird nun den Veg bis zur Gränze chaussiren, dann das Großherzogthum Olden- burg (wegen Eutin) durch die Enclave, worin das Dorf Ham- berge liegt, und darauf unsere Regierung bis zur Hamburger Gränze. Die Kosten werden, dem Vernehmen nach, dur eine Anleihe bei Jenish in Hamburg zum Belaufe von ciner Mil- lion Mark Banko herbeigeschafft werden, Alles soll so schr, wie möglich, beschleunigt werden. Zugleich soll d Bestimmung getroffen worden seyn, daß die Oldesloher Chaussee eben so frei soll passirt werden kdnnen, wie dies bisher bei der Straße úber Schdnberg der Fall war, und daß von keiner Seite die gering- sten Zölle sollen auferlegt werden dürfen. Daß bei dieser Ge- legenheit auch von Kiel die Rede gewesen ist, läßt sich leicht erachten, jedoch soll man diesseits einstimmig der Meinung ge- wesen seÿn, daß*Kiel doch unter keiner Bedingung mit Lübeck würde konkurriren können und der Gedanke daher ganz aufzu- geben sey, Kiel zu einem ansehnlichen Handelsplaße zu machen. Der Tóönninger Hafen is voll von Holländischen Schiffen, welche wegen der Englisch - Französischen Blokade dort cine Zu- fluht gesucht haben. ‘/

Bremen, 5. Dez. Am Zten d. M. erfolgte hierselbst das Ableben des Herrn Senators Doktor Heinrich Christian Mos, nah 40jährigem unermüdeten Wirken im Kreise unserer Obern, die seinen Verlust schmerzlich beklagen. Trolz seiner 71 Jahre bewahrte derselbe bis in seine leßten Tage seine entschiedene Neigung wie seine große Berufstreue in dem ihm angewiesenen so schwierigen Geschäftskreise eines Polizei-Direktors.

Stalien

Nizza, 24, Nov. Der bekannte Franzöfische Komponist Boyeldieu, der sh nach Florenz begiebt, um dort den Winter in der Umgebung eines Deutschen Prinzen zu verleben, ist hier durchaereist. Der Graf Sebastiani wird täglich hier erwartet,

Rom, 24. Nov. Der Kaiserlich Russische Gesandte beim

heiligen Stuhle, Graf von Gurieff, ist vorgestern hier angetom- men. An demselben Tage traf der Kardinal Syinola von Lin

hier ein. : Neapel, 22. Nov. Aus Katanea wird unterm 1!1ten ¿Der Aetna, der’ sich scit dem Ausbrueve

d. M. qeschrieben :

vom Jahre 1819 ruhig verhalten hatte, hat sich im Beginn diescs Monats auf der nordwestlichen Seite in den GeM«hein von Maletto geöffnet und strômt Lava aus, die na Bronri hinabfließt. Gestern hatte die Lava schon einige Weinitdc-" | det und war nur noch 5 Miglien von dêr genannten Ovischaf entfernt. Ein Gebiet mit 9000 Einwohnern und einer der*anm