1832 / 352 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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9000 Einwohnern aus allen Ständen unterzeichnet; auch nennt dasselbe acht -Siädte des Departements des Heraul!t, welche Pe- titionen desselben Jnhalis an die beiden Kammern gerichtet haben.

Herr Dupin wird, wie es heißt, als General : Prokurator in dem Prozesse der Saint-Simonianer, welche von dem gegen sie gefällten Urtheile appellire haben, vor dem Cassationshofe das Wort führen.

Großbeitanlen und Zrland.

London, 12. Dez. Der heutigen-Times zufolge, scheint man hier allerdings daran zu glauben, daß der Marschall Gérard die Citadelle ehestens auch von der Stadt Antwerpen zu bombardiren anfangen werde. Die genannte Zeitung enthále sogar schon einen rechifertigenden und in gewisser Hin- sicht macchiavellistischen Artikel in dieser Beziehung: „Wir ha- ben es bereits‘, heißt es darin, „als die Ansicht des Französi schen Marschalls aufgestellt, daß, um die Citadelle in einer ge wissen Zeit und ohne allzugroße Menschenopfer einzunehmen, die Nothwendigkeit sehr leicht eintreten könne, den Sturm von der Stadt auë zu beginnen. Wir vertheidigten das Recht, das

der belagernde General hierzu habe, falls es zur wirksamen | ben, um oie dort errichteten Werke zu zerstören. Mittags hat man zu Breda cine starke. Kanonade in der Rich- |

Vollziehung seiner Pflicht oder zur Wohlfahrt seiner Truppen unumgänglich no:hwendig seyn sollte. Der Marschall muß dies un- streitig am besten zu beurtheilen verstehen, Jhmist eine große Armee z11 einein besonderen Zweck anvertraut und er bleibt sowohl sei- ner Nation, als seiner Regierung für die Art und Weise ver- antwortlich, in welcher er die ihm anvertrauten Vollmachten aus- führt. Weder die Stipulationen des Londoner Vêèrtrags, n o cch die Pflicht, Belgisches Eigenthum vor dem Unter- gang zu bewahren, kdnnen in solchem Falle als eine Be- schränkung seiner freien Thätigkeit oder sciner Discretion an- gesehen werden. Wer den Zweck will, muß auch die Mittel wollen, und es würde lächerlih seyn, zu glau- ben, daß Marschall Gérard, gewisse Fälle ausgenommen, die natürlichen Vortheile, welche seine Stellung ihm darbieten, auf-

geben und seine Armee unndthigen Zufälligkeiten ausseßzen werde, | bloß um Belgisches Eigenthum zu schonen, da ja das Leben der Einwohner dürh den Befehl einer Räumung der Stadt sichergestellt werden kann. Natürlich därfen wir uns da- hei nicht die Greuel verhehlen, welche das Bombardement der Stadt eine nothwendige Folge des Planes herbeiführen würde, doch wälzen wir alle Verantwortlichkeit auf Holland, das durch hartnäckige Behauptung einer Feste, die ihm nicht gehört, den Angriff unvermeidlich gemacht hat. Der Franzdsishe General hat seit sechs oder sieben Tagen ver- sucht, welchen Erfolg er erreichen mbchte, wenn er die Citadelle nur von der Landseite angriffe, und die Stadt war daher bis jekt gegen die Artillerie des General Chassé gesichert. Nunmehr soll er jedoch, wie és heißt, zu der Ueberzeugung ‘gelangt seyn, daß in dieser Jahreszeit, während noch dazu die Holländer ver- mittelt ihrer Kanonierbdte und vermdge des Besibes der an den Ufern gelegenen Forts die Herrschaft über die Schelde haben, die Belagerung sich länger verzögern würde, als man anfänglich glaubte, und daß-durh die Strapazen und durch die ungestüme Witterung 110ch mehr Menschenleben würden hingerafft werden, als durch das Feuer des Feindes, wenn die Franzosen nicht in die Stadt einrücken und den Sturm auf der Seite der

L

In Léiefklenshoek, von wo wir Nachrichten bis zum 11ten d. besigeh, ist man außer aller Verbindung mit der Cica-

sischer Truppen befinden.

Das Journal de la Haye berichtet: „Wir erhalten so eben die positive Nachricht, daß am 11. d. „M. um Mittag ein Kampf zwischen dem „„„Kometen‘/ und der Kreuzschanze stattge- funden hat. Fünf Kanonierbdte waren in demselben Augen- bli damit beschäftigt, auf das Fort Perle zu schießen.

in der Schelde. Nur das- Kanonierboot Nr. 16. war von ei- ner Kugel erreiht worden.

gleichfalls im Kampf gegen das Fort Perle und um vier Uhr

| Nachmittags eröffnete die Bombardier-Korvette „Medusa‘/, von cin heftiges Feuer gegen das ;

vier Kanonierbêöten unterstüßt, Fort Frederik Hendrik. Dies Feuer hat bis gegen Abend ange: halten. “Die „Proserpina/‘/ und „Eurydice‘/ hatten Befehl er- halten, sich gleichfalls am 12ten nah der Kreuzschanze zu bege- Den 12ten

tung der Schelde gehört.“

Das Allgemeine Handelsblatt enthält nachstehendes Privatschreiben vom Bord des Damyf:chiffes „Curacao‘/ vom 11. Dez. : „Das Wetter hat heute wieder dem Schelde-Geschwa- der cinige Bewegungen gestattet und is demnach der „„Cura- çao‘/ mir zwei Abtheilungen Kanonierbôten unter dem Befehle der Lieutenants von der Plaat und Cats de Raat nach den von den Franzosen besekten Punkten St. Marie und Perle abzegan-

higen. Von 11 Uhr Volnittags bis 2 Uhr Nachmittags hat diese Flotille gegen die feindlichen Batteriéen ihr Geschüß spie- len sassen. Die Arbeiter beim Fort Perle wurden auch sofort durch unser Feuer vertrieben. Große Veränderung ist an den vom Feinde angelegten Werken noch nicht wahrzunehmen, doch waren beim Fort ‘Philippe, das man, wie es scheint, ebenfails bewaffnen will, sehr viele Arbeiter beschäftige. Däs Geschúk, aus welchem vom Fort Perle gefeuert wurde, schien aus zwölf- oder achtzehnpfündigen Kanonen zu bestehen. Die Franzèsi- schen“ Bomben flogen größtentheils úber die Flotille weg. Eines unscrer Kanonierbdôte ist heute in den Durchstich bei Lillo hineingesegelt, hat dort an der Binnenseite des Schelde -Deiches Posio gefaßt, und ‘vertreibt durch sein Feuer Alles, was sich auf dem Kausteenschen Deich festsezen kann, da man wahrgenommen hat, daß die Französischen Truppen an der Kreuzschanze Verstärkungen anlegen wollen; der „„Komet‘/ und mehrere Kanonierbôte, die vor dieser Schanze postirt sind, ha- ben seit einigex Zeit ihr Feuer darauf gerichtet. Das Fort Fre- derik Hendrik ist Nachmittags durch die „Medusa‘/ auhaltend init Bomben beschossen worden.‘

Aus Berchem voin 11tcn M. wird in Holländi- schen Blättern gemeldet: „Es wird hier immer schwieriger, etwas Umständliches Über die Belagerung zu erfahren, denn

dieser Seite etwas zu thun habe, wivd der Zugang zu den Werken der Franzosen untersagt, wéhrezd hier und da so man-

Esplanade unternehmen köntten. Jst dies die Meinung des | Marschalls, so hat x ein Recht, danach zu handeln, wie wir | ston früher erwähnt haben, wenn man" natürlicherweise auch mic noch so großem Widerstreben daran geht, eine so herrliche j Stadt der Zerstörung auszusezen. Die nächsten Nachrichten werden höch wahrscheinlich über diese wichtige Frage bestimm- tere Kunde geben.“

Der Albion äußert seine Verwunderung darüber, daß es in London so ganz an offiziellen und” sicheren Nachrichten aus Antwerpen fehle und das Publikum allein auf die unzuverläfsigen | Berichte der Zeitungen angewiesen sey, obgleich sich ein Briti- scher Offizier, der Öberst Craddock, im Hauptquartier des Mar- all Gérard befinde, und zwar eben zu dem Zwecke, der Ne- | gierung genauen Bericht úber die Fortschritte der Französischen Armee zu erstatten; wenn fräher ein Britischer Agenc der Armee eincs Verbündeten in solcher Absicht beigegeben worden, habe | man stets die Berichte desselben in der Hof-Zeitung publizirt; ; vielleicht, meint der Albion, thue es dem Ministerium schon lcid, | daj) es in die feindseligen Operationen gegen einen Verbündeten eingewilligt, und es |chäme sih daher, über die Ereignisse in den Niederlanden irgend eine Nachricht mitzutheilen.

Der Sun widerspricht der von cinem Morgenblatt gege- | benen Nachricht, daß Lord Palmerston die Absicht hege, die | Anerkennung der Donna Maria als Königin von Poriuzal von Seiten der Englischen Regierung auszusprechen.

Nachrichten aus Dublin zufolge, ist die Stadt und Graf- schaft Kilkenny als im Aufruhr - Zustande befindlich erklärt und cine aus 300 Mann bestehende Polizei-Verstärkung unverzüglich dorthin beordert worden. Jn voriger Woche wurden mehrere Häuser in dieser Grafschaft in Brand gesteck#t. Nahe bei Car- ricbeg kam es am Dienstage zu einem offenen Kampfe zwischen deu beiden Parteien, wobei 2 Menschen getödtet und mehrere verwundet wurden. Die Magistrats. Behdbrden der Grafschaft Cork wollen die Regierutky ebenfalls um eine außerordentliche poliz-iliche Hüífe ersuchen.

N13ch den lesten Berichten aus Rio-Janeiro, war es in der dortigen Repräsentanten# Kammer über das Geld- System zu heftigen Erörterungen gekommen und ein Ausschuß ernannt wor- den, um einen desfallsigen Bericht abzustatten. Man wollte cine National - Bank’ errichten. Zwei Geseße in Bezug auf die Verbesserung der Constitution hatten die Repräsentanten-Kammer | pasîrt, warên aber vom Senat verworfen worden. Das erstere stellte fé, daß Brasilien inskünftige die Regierungsform einer Föderativ- Monarchie erhalten, und das zweite, daß die Senato- ren nur auf eine bestimmte Zeit, nicht auf Lebenszeit, gewählt werden sollten. Dieser zweite Geseßesvorshlag wurde nur mit einer Majorität von einer einzigen Stimme verworfen. Dem B nach, fehlte es an dem Markt von Rio - Janeiro an Mehl.

Aus New-York sind Nachrichten bis zum 15. November eingegangen, welche melden, daß der General Jackson wirklich mit oper Majorität wieder zum Präsidenten gewählt wor- den ist.

Niederlande.

Aus dem Haag, 13. Dez. Jn der gestrigen Sißung der ziveiten Kämmer der Generalstaaten hat die Central- Section ihren Bericht über das Gese wegen des Landsturms abgestattet. Die öffentlichen Berathungen darüber sollen morgen beginnen.

_Der Königl. Preußische Gesandte Graf von Malkan, der Kaiserlich Oesterreichishe Geschäftsträgec Graf Allegri und der Königl. Sicilianische Geschäftsträger Graf Lucchesi, sind gestern von hier nach Amsterdam gereist.

mssen. Das Antwerpener Thor von dieser Seite wird, wie ih hôre, fortan ebenfalls ge\ch{chlossen bleiben, und diejeni- gen, die von hier nach Mecheln oder Brüssel reisen wollen, siud nun gendihigt, einen Umweg zu machen, da man Niemand mehr längs dem Wege von hier nach Con- tich passiren läßt. Bei dem Ausfalle, den die Holländer in der Nacht von vorgestern zu gestern gemacht, waren die

Franzosen einem wie sie es selbst nennen mörderischen ;

Feuer ausgeseßt, so daß cin Regiment, und zwar, wie ih höre, wieder das 52ste, beinahe zwei Bataillone verloren haben soll. Man spricht hier von 1400 getdöteten Franzosen, während die Holländer, wie ihre Feinde selbst gestehen, nur sieben Mann verloren haben sollen.‘

Ein (von der Staats-Courant crwähntes) Privatschrei-

| ben aus Antwerpen vom 10. d. M. Mittags berichtet, daß

der Marschall Gérard in der voran gegangenen Nacht den Plan gehabt harte, die Lunette Sr. Laurent, koste es auch was es wolle, einzunchmen. Es waren zu diesem Zwecke Freuvillige

j aufgefordert worden und cine genügende AnFahl hatte sich auch | bereits gemeldet, um daraus zwei Bataillone biiden zu können.

JInzwiichen ging auch diese Nacht vorüber, ohne daß cin besen- deres Ereigniß stattfand. Jebt ist nian der Meinung, daß in

der Nacht von Movytag auf Dienstag ein neuer Versuch gewagt | werden soll, da allgemein die Ueberzeugung vorherrscht, daß die

Franzosen nichts Entscheidendes gegen die Citadelle selbst ausrich- ten können, bevor nicht die genannte Lunette in ihren Händen ist. Unter den zu Antwerpen umlaufenden Gerüchten war auch das, daß der Marschall Gérard, unzusrieden über den trägen Gang der Dinge, beschlossen habe, die Citadelle auch von der Stadtseite an- zugreifen, zu welchem Ende er 7000 Mann aus den benachbar- ten Dörfern habe aufbrechen lassen. Man kann indessen für die Wahrkeit dieser Nachricht nicht bürgen.

Aus Brüssel vom 12. Dez. Vormittags wird in einem Privaischreiben (im Handelsblatt) gemeldet: „Man hat nun, wie ih Jhnen auch bercits gestern anzeigte, die Sehwierigkeiten entdeckt, die es noch haben wúrde, die Lunette St. Laurent mit Sturm zu nehmen. Nur die Batterieen und Jngenieur-Arbei- ten werden die Einnahme derselben herbeiführen können. Das Feuer der Holländer thut uns vielen Schaden, indem die Ge- troffenen entweder sterben oder sehr schwer verwundet sind. Ge- stern hat man die Schleuse gesprengt, welche das Wasser in der Citadelle hielt. Die Truppen, die an der Gränze stehen, ma- chen, wie es heißt, eine Bewegung nah d¿r Stadt. Seit ge- stern hat das Feuer aus der Citadelle an Heftigkeit bedeutend zugenommen. Jn der Richtung von Lillo hôrt man eine starke Kanonade, was darauf hindeutet, daß ein Gefecht zwischen der Holländischen Flotte und General Sebastiani stattfindet.

Aus unserem Feldlager Biest schreibt man unterm 11. Dezember Mittags: „„Wiewohl dies hier der äußerste Vor- posten ist, herrscht doch ringéum die tiefste Ruhe, die nur zu- weilen durch den von Antwerpen herübertôönenden Donner des Geschúßes unterbrochen wird. Sonnabend und Sonntag haben wir hier keine Schüsse gehört. Gestern Abends aber fing die Kanonade wieder an und hat während der Nacht fortgedauert. Jeden Morgen bei Anbruch des Tages stoßen wir bei unsern Rekognoszirungen auf Belgier.

feindliche Heeres - Abtheilungen, die sich täglich begegnen, sich doch damit begnügen, einander anzusehen, während das grobe Geschú6 sich in kurzer Efitfernumg höreno läßt. Kürzlich beglei- tete einmal ein verdienstvoller® Offizier unseres Generalstabes die Rekognoszirungen und stieß aüf einen alten Belgischen Wacht-

delle, da die Communication auf der Schelde fortwährend ge- | h:mmt ist. Auf dem „Doel sollen sich jet 1400 Mann Franzô- !

Die i ! Franzosen schleuderten sehr viele Bomben auf unsere Schiffe, * ¡j aber keine einzige erreichte ihr Ziel und sle erloschen sämmtlich ;

Das Dampfschiff „„Cura«, ao‘ war !

gen, um die dasigen Arbeiten zu reéognosziren und zu beunru- '

Jedem, der nicht zur Genüge nachweisen kann, daß er längs : f

cher Bürger seine Neugierde schon mit dem Tode hat büßen |

l «Es ist gewiß in den Jahr- ! büchern der Kriege etwäs noch nicht Vorgekommenes, daß zwei !

| meister, der früher unter seinen Befehlen gestanden “hatte, hâtte man einma! die Verlegenheit sehen sollen, in- dex

i 1 | | Wir sind ungemciæ auf unserer 1 j j

von uns verdoppelt seinen Eifer, und mdgen uns unsere au an Zahl übertreffen, so gab es doch niemals ein

Feldherren besaz. Neuerdings sind beim Kriegs - Departement folgen

Bordeaux 1000 Gulden, und von der Wittwe van ebenfalls in Bordeaux, 590 Gulden.

Belgien.

Brússel, 13. Dez. Der Moniteur giebt dag hende achte Bulletin der Belagerungs-Artmce:

¿Mere V Ta Dan Me: welche sich bei dem nach der Esplanade führenden Thor

Die dritte Parallele, welche in dem Glacis des bedecktey | der Baslion Nr. 2 erdffnet worden is , und welche an dag : Ende des parallel mit der linëen Seite dec Lunette St.

; angebrachten Weges sidßt, is währeud der Nacht gänzli

\stochen worden, und am Morgen waren die Arbeiter darin in heit. Während des Tages beschäftigte man sich damit, diez ée zu erweitern und dée Brufiwehr fä-ker zu befestigen,

L roirst noch immer Bomben, welche von der Bastion omnictt. den, so fliegen sie weit und beunruhigen die Truppen nicht,

sind einige Leute getroffen worden. Die 40 Mörser

jeßt nahe bei der Citadelle und weniger als 400 Metres y Citadelle aufgestellt sind, und das lebhafte und atthaltende ! sowohl dieser Mbrser, als der Kanonen- und Haubißen-Yq haven große Verwüstungen angerichtet; alle Gebäude sind nj hrannt, alle Blendwerke zersidrt worden. —- Nach dem Berit Holländischen Soldaten, welcher gestern von seinem Schi) posten bei dem abgebrannten Arsenal desertirt ist, wird die son jeßt in ungesunden Kasematten zusammengedrängt, jy

kampfunfähig gemacht. Ein Theil der Lebensmitt( Beute der Flammen geworden. Der General Chasi {it nur schr selten. Man darf sich der Hoffnung Úberlast, k ausgeführten Arbeiten uns sehr bald zu Herren der Unt Laurent machen werden.//

Der hiesige Courrier meldet: „Wir erfahren q verlässiger Quelle, daß die lezten dem General Chassé au land zugegangenen Jnstructionen (?) ihm-anempfehlen, dieß Antwerpen so lange als nur irgend möglich zu schonen, u dann ev auf dieselbe zu schießen, wenn er sich dur t derselben ausgegangenen Angri gebieterisch dazu ga ehe.

Der JIndependant sagt: „Die Belagerung de delle von Antwerpen is ein in jeder Beziehung hôs mt | diger Umstand. Wie seltsam ist zuvörderst dieser Kris man gegen Holland auf einem einzigen Punkt. führt, n auf der ganzen Gränze der Waffenstillstand von beiden | | fortwährend beobachtet wird, und während weder die En und Französischen Gesandten den Haag, noch die Holl Gesandten Paris oder London verlassen, welch? ein h samer Krieg, der die Freunde des Friedens zu Anhäng die Freunde des Krieges zu Gegnern hat, der, ieir sal ginn, zum Steigen der ösfentlichen Fo:ds und zu? stigung des dffentlichen Kredits beigetragen hat. -— l unerhdôrte Umfscände bezeugen, daß etwas ganz neues in è ! ziehungen der Europäischen Staaten zu einander eingefüh den ist. Das materielle Jnteresse, das Bedürsniß dei dens, haben in der That ein solches Uebergewicht erlan alle Gebräuche, alle Verhältnisse der Regierungen unte das ganze Völkerrecht eine wesentliche Veränderung erlitt ben. Ein neuer Zeit-Abschnitt beginnt für die politischen V nisse der Europäischen Nationen. Und als erste Thatsa erster materæller Ausdruck dieses Zeit-Abschnittes, wenn 1 so ausdrúcken dúrfen, hat die Belagerung der Antwerpe delleecine so große Wichtigkeit den Augen von ganz Europa Belagerunz der Citadelle, von Frankreich im Einve mit England und einen ihätigen Widerstand von S drei anderen Máchte ausgefährt, ift die stärkste Probe, man die Ve:häitnisse der großen Mächte unter sich, wi der Juli - Revolution bestehen, stellen konnte. Sie lange Ungewißheit, welche man über die Möglichkeit # rechthzltung jener Verhältnisse hegte.‘

Der A und die Königin haben eine Sun 4000 Fl. zur Verfügung des Bürgermeisters von An gestellt, um unter diejenigen Einwohner vertheilt u wt Me, von den gegenwärtigen Ereignissen am meisten j aben.

Die Repräsentanten-Kammer beschäftigte rer gestrigen Sizung mit der Berathung des Einnahn! gets, wobei indessen kein Gegenstand von irgend einem zur Sprache kam.

Herr Notho:nb, General-Secretair im Ministerium wärtigen Angelegenheiten, ist mit Depeschen für das H Kabinet nach London abgegangen.

o Berchem, 11. Dez. Abends. Die letzte Naht! sehr ernfhaft her, und wenn es noch einen Beweis Hinsicht bedürste, so war es in dieser Nacht deutlich jl nen, daß man von einer Armee, die ihren Führern vert les zu erwarten berechtigt ist. Fast blind folgten die jung daten ihren Offizieren; und die Hingebuna, mit der s chen, ist etwas mehr, als bloße Pflicht und Mannszud! das Gefühl der Hochachtung für alte militairische Ve es ist die Neigung, welche den Soldaten durch die So Offiziere für sie eingeflôdßt wird. Die Nacht von ? auf gestern war, wie bekannt, zur Errichtung der ten} lele verwandt worden, die von den Gängen zur linke der Lunette beginnt und sih in geringer Entfernung ® Citadelle an die Arbeiten der Gegenbrustwehr anschlitf scheint, daß die Belagerten sich dieser Arbeit vor der Ei der Lunette St. Laurent nicht versahen, und das Genlt/ hat auch wirklih in allen diesen Arbeiten einen außeror Muth bewiesen. Gestern bei Einbruch der Nacht kon leicht bemerken, daß die Holländer ch anschickten- Arbeiter auf dieser Seite zu beunruhigen, und That, von 6 Uhr an wurden von der Citad Bomben in schr kurzen Linien abgeworfen, so daß de weit größere Anzahl, als bei Tage, in diese Tranchet dort zerplakte. Einige Stunden später verkündigte nahes Gewehrfeuer, daß die Holländer einen Ausfall ! und in demselben Augenblick stürzten sich an hundert ?

unsere Werke und brachten anfangs einige Verwirrus

p Hey ze NVâkerle x R E ie fortgesetzt. ! in ti | mehr Vaterlandeliebe und mehr Anhänglichkeit an Kin nig auf das Ungefähr abzefeuerten Schüsse wenig Scha- |

; / ; d ch Thu . j : A 07 i, L schenke aus Frankreich eingegangen: Von Demoiselle f 4 gerichtet war und durch die Kugeln und Bomben, welche

T) Í Ou 4 : iten di S Da sie aber von dem Fnnern der Citadelle gewor t Ziel erreicht, und die Belagerten hatten zu untersu-

sich in der Nähe des Plates befinden; nur in der i P er zweiten U M für sie gehabt hátte. e

is eine Bombe dort hineingedrungen, und hat 10 bis þ j usen Vorficht, um nieht unnüßer Weise Menschen zu opfern.

Arbeiter; aber die Offiziere führten bald wieder Ordnung |

Wachtmeister befand, der doh seine Gesühle und Erinne, und unsere Soldaten” schlugen sich- einige Zeit in der nicht ganz unterdrücken konnte; nur stotternd und einso(gF! wortète er auf einige kurze Fragen seines - ehemaligen | Hut; alle_nach den Cz ments flthrende Wege find sehr zweckinäßig abgeschnitt, Batterieen bewaffnet, oder dukch Gräben unterbrochen, |

¿e Mann gegen Mann; indeß die Holländer wurden in ngendthigt, sich verwirrr zurückzuzicheñ, Und ließen 7 Todte, A ter ein Offizier, auf dem Kampspl(aße. Dieser Vot fall hre úbrigens das Gewehrfeuer nicht, welches die ganze hindurch weit lebhafter fortdauerte, als man es feit dein | n der Belagerung jemals gehört hat; 5 Stunden lang, | M Uhr Abends bis 2 Uhr Morgens, wurde dies Feuer ohne | Glückiüicherweise haben uns die in tiefer |

Aber das Genie- Corps benußte den Augei-

gefügt. Ab Ge! ge i Aufmerësamkeit der Belagerten auf diesen

wo die

jn der ganzen Nacht auf sie abschickt, noch mehr beschäf: purde, um gegen 2 Uhr eine seit Z Tagen angelegte Mine sprengen ; ihre Wirkung war, cine Schleuse der die Cita- ungebenden Gräben. zu zerstôren. Diese Schleuse befand Fei dem Neben-Thor zwischen den Batterieen Nr. 1 ‘und 2, y Zweck bestand darin, in Verbindung mit einer anderen

Aritadelle befindet,” das Wasser in diesem Theil der Gräben jem Citadellen - Thor bis zum Neben- Thor stets auf einer en und bedeutenden Höhe zu erhalten. Wir werden mor- schen, ob die Berechnung richtig war, und ob sie die ge- hte Einwirkung auf die Höhe des Wassers gehabt hat.

wie die Explosion erfolgte, wurde das Feuer auf beiden nen Augenbli eingestellt; denn unsererseits war das

M welche Folge ein so kühnes Unternehmen, das sie nicht ex-

verem, 12. Dez. 10 Uhr Morgens. Jebt, wo ganz h den ruhigen Vorschriften der Kriegskunst gehandelt wird, ( es wenig Juteressantes zu berichten. Es ist, mit Ausnah)- ines etwas lebhafteren Gewehrfeuers, als in den leßten Ta- nichts Merkwürdiges vorgefallen. Die Arbeiten werden Wn fortgesekt; die geringe Entfernung zwischen unseren (itern und dem Feinde gestattet das Arbeiten nur mit der

der Minirer verfolgt seine Arbeit ebenfalls nur langsam, \es bedarf noch einiger Zeit zur -Beendigung derselben. (6 in einigen Häusern in der Nähe des Hauptquartiers zu (dnungen gekommen ist, wie sie bet einer jo großen Men- masse unvermeidlich sind, so hat der Marschall , eifrig be- h in seiner Armee die strengste Mannszucht aufrecht zu er- sen, folgenden Tages-Befehl erlassen :

„Der Marschall und Ober-Befehlshaber erneuert den Befehl vom in 30. November, wodurch allen Militairs der Französischen iee verboten wird, die Stadt Antwerpen zu betreten, diejenigen enommen , welche sich, mit vorschriftêmäßigen Erlaubnißkarten

nommen zu werden. Gestèrn ereignete s ein in der Geschichte | geg i d bleiben. Jhre Majestät wissen, daß die beste Regierung für cine Nation diejenige ist, welche zu dem, Charäkter, den Sitten und

der Artillerie vielleicht einziger Vorfall. Während ein Französischer Capitain selbst ‘einen Vierundzwanzigpfünder richtete, ging eine Kugel aus der Citadelle in- die Höhlung des Geschüßes, welches dadurch ohne Zweifel unbrauchbar geworden is. Eine Bombe fiel auf die zwischen der Stadt und Berchem gelegene Mühle, und mehrere Wurfgeschossé sanken in der Umgegend nieder; glücklicherweise wurde Niemand dadurch verwundet. Ein Mi- nirer, dem man den einén von einer Bombe zerschmetterten Fuß abgenommen hat, forderte, als man ihn hinwegbrachte, sehr drin- gend den verlorenen Schuh von seinen Kameraden, weil er nur dies eine Paar habe. Se. Majestät werden morgen nach Antwerpen zurückkehren. Herr Charles Rogier, der hiesige Gou- verneur, hat den König auf sciner Reise nah Brüssel begleitet.

Deutschland.

Mönchen, 13. Dez. Heute Vormittag um 9 Uhr trat die Ouvrier-Compagnie ihren Weg nach Griechenland an. Die Musik des lsten Artillerie - Regiments begleiteteck dieselbe bis vor die Stadt hinaus, wo dann die sämmtliche Mannschaft die zu ihrer Reise bis Triest bestimmten Wagen bestieg.

Marburg, 12. Dez. Herr Professor von Siebold, zeiti- ger Prorektor der hiesigen Universität, hat den Ruf für die or- dentliche Professur der Entbindungskunde und die Direction der Enthbindungs - Anstalt an der Universität Göttingen , an des ver- storbenen Hofrath Mende Stelle, erhalten und angenommen. Dem Vernehmen nah, sind auch an mehrere andere hiesige Professoren Vocationen ergangen. Die Zahl der Studirenden beträgt mehr als vierhundert, eine Höhe, welche sie, wie man versichert, seit Wolffs Zeiten nicht erreicht hat.

Frankfurt a. M., 14. Dez. Dem hiesigen Journal zufolge, besteht der Antrag, welchen der Abgeordnete E. E. Hoffmann bei der Großherzogl. Hessishen Stände-Versammlung in Bezug auf die Beschlüsse des Hohen Deutschen Bundestages gemacht hat, aus vier verschiedenen Artikein.

Dem Schwäbischen Merkur zufolge, ist vor einigen Tagen der frühere Präsident der Nassauischen Abgeordneten- Kaminer nah Wiesbaden in gefängliche Haft gebracht worden.

Luxemburg, 12. Dez. Das hiesige Journal erklärt die von der Gazette d'Arlon gegebene Nachricht, daß man in Arlon bedeutende Ankäufe zur Verproviantirung der Festung Luxemburg mache, für durchaus ungegründet.

O esterreidch. Innsbruck, 10. Dez. Am 7ten d. Abends trafen Se.

eines Grafen von Kellheim, in Begleitung Sr. Kdnigl. Hoheit des Kronprinzen von Bayern, unter dem Namen eines Grafen von Werdenfels, hier ein, nahmen Jhr Abskteige-Quartier im Gasthof zum goldenen Adler, und seßten vorgestern Mittags

mit schriftlichen Befehlen versehen, in Dienst-Angelegenheiten thin begeben. Eine solche Erlaubniß soll jedoch nur gus Grun- von wirklichem Nußen in den Brigaden und Divisionen Sei- s der Obersten oder Generale, für die Mitglieder der Militair- rwaltung Seitens des Armee-Jntendanten und für alle Uebrigen itens der Generale der Artillerie und des Genie-Wesens so wie eitens des Chefs des Generalstabes ertheilt werden. Mehrere Mi- airs von den hei der Belagerung beschäftigten Corps zerftreuen in die Hduscr, welche vereinzelt hinter der Tranchée liege, und die den Bewohnern verlassen werden mußten. Sie sehen sich dort fesi und

ten Schaden an, nehmen Möbeln und Effekten fort und geben

Beispiel von Maraudeurs. Der Marschall und Ober-Befehls-

is entshlo}en, Ordnung und Disziplin aufs strengste aufrecht halten, Personen und Eigenthum respektiren zu lassen und den johnern die vermeidlichen Uebel des Krieges zu ersparen. Er hlt daher den Obersten, streng darüber zu wachen, daß sich die ht zum Dienst kommandirten Soldaten nicht nach Belieben von (n Corps entfernen, häufige Ermahnungen an sie zu erlassen und Schuldigen zu bestrafen. Es werden Maßregeln getroffen wer- n, um alle dieicnigen, welche sich der Plúnderung der Gebäude

neben, auf der Stelle zu verhaften ; die dfentliche Gewalt ist mit Der Marschall thut der Armee |

m, daß das erste Vergehen dieser Art, sobald es gehörig erwie- |

Wfsicht hierüber beauftragt.

n f, exemplarisch bestraft werden soll. Für den Ober-Befehls- (r: Der Chef des Generalstabes (gez.) St. Cyr Nugu ees.“ 3 Uhr Nachmittag ss

de Theile gedeckt sind, so ist die Zahl der Verwundeten schr bedeutend. 424 Uhr. Man hax viel von einer veränderten fstellung der Französischen Batterieen gesprochen; se sollen iter vorgerúckt werden, und Ciferer, deren es hier sehr viele, it, wollten schon wissen, daß sie alle ohne das geringste Hin- in einer einzigen Nacht vorgeschoben worden; Thatsache it ist es, daß bis jest nur 3 Mdörser-Batterieen und eine aus Vierundzwanzigpfündern bestehende Batterie weiter vorwärts idt sind, Man arbeitet sehr lebhaft an Errichtung der neuen Doitrieen, aber dies erfordert Zeit und Mühe. Die Fran- Me Armee erhält täglich starke Zufuhr an Munition. Jn jem Augenbli ist man damit beschäftigt, zu Thorcthem, ei m Drfchen vor Berchem, 30 mit Patronen beladene Wagen Gupacken. Das Feuer der Holländer ift seit gestern nur wah, Jn dieser Nacht, und am Tage wurden schr Wenige sererseits verwundet und seit 24 Stunden nur 2 getödtet. Antwerpen, 12. Dez. Seit den leßten 24 Stunden ha- #1 die Belagerungs - Ereignisse nihts von Bedeutung dargebo- . Die Kanonade und das Gewehrfeuer ließen sich kaum hd- 1; nur während eines Theiles des Abends wurden von bciden iten eine große Menge Bomben und Haubißen geworfen. an hat jedoch nit erfahren, daß wieder cin Gebäude der Ci- le in Brand gerathen wäre, ja, man hat sogar seit 4 Tagen ht die geringste Spur von einer Feuersbrunst bemerkt. t Zerstörung der Schleuse, von der gestern gemeldet worden, t die Gräben der Citadelle keinesweges gänzlich ausgetrocknet ; bleibt unmer noch 3 bis 4 Fuß hoh Wasser darin. Das it St. Laurent, dessen sih einige Zeitungen schon so oft be- chtigt haben, und dessen Fall sie täglich zu prophezeien fort- len, leistet noch immers Widerstand. Die Nachricht, daß sts Fort abgeschnitten scy, verdient keinen Glauben; ganz ungereimt. Heute früh gegen 11 Uhr iun die Kanonade wieder sehr heftig. Sie dauerte andert- Stunden lang mit gleihz:r Heftigkeit fort. Es verbreitet ) das Gerücht, die Franzosen hätten einen neuen Angriff ge- \ die Lunette St. Laurent unternommen. Man fügt hinzu, i derjelbe eben so wenig Erfolg gehavt habe, wie die frühe- Gegen Mittag fielen zwei sechsunddreißgigpfündige Ku-

Aus einer Französischen Batterie in das Haus des Herrn | Am vorigen Freitag wa-

mse in der Straße du Couvent. 1 {hon 3 Kugeln in dasselbe Haus gedrungen. Heute früh f man faum hin und wieder einen Schuß auf der Seite t Schelde fallen. Es heißt, die Holländischen Kanonierbôte seyen 1D übershwemmten Poldern vorgedrungen, ss daß ein Theil

ivision Sebastiani Gefahr liefe. zwischen zwei Feuer ge-

um 1 Uhr die Reise nach Jtalien fort. An diesem Tage kamen auch die Deputirten Griechenlands auf der Rückreise von Mün- chen hier an, und reisten zum Theil nach einem kurzen Aufent-

Majestät der König Otto von Griechenland, unter dem Namen |

diese Verirrung der dffentlichen Meinung nicht gleichgültig

Gebräuchen derselben am meisten paßt, und Spanien hat wie- derholenttih und auf unzweideutige Weise kund gegeben, was in dieser Hinsicht dem Lande am angemessensten ist. Seine Re- ligion in ihrem ganzen Glanze, seine legitinen Beherrscher 1m Vollgenuß ihrer Autorität, vollständige politische Unabh*n- gigkeit, seine alten Fundamental-Geseke, eine ordentliche Rechte pflege und innere. Ruhe, welche den Ackerbau, den Handel, den Gewerbfleiß und die Künste zur Blüthe bringt, das sind die Gâter, nach ‘denen das Spanische Volk sih sehnt. Die Kdni- gin, unsers Gebieterin, wünscht und hofft, demselben den Genuß dieser Güter zu sichern, und ihre ganze Sorge wird beständig auf dieses großeZiel gerichtet seyn, ohne das Königreich den gewaltsamen Erschüt- terungen und dem Ungiück auszuseßen, die aus der Anwendung von Theokicen folgen, welche die Nation, durch traurige Versuche, die sie damit wicderholentlich gemacht, eines Bessern belehrt, mit Ab- scheu zu betrachten gelernt hat. Daher erklären F. M. die Königin, die Grundlagen beibehaltend, welche die Weisheir des Königs als feste Regeln für seine Regierung angenommen hat, und in der Ueber- zeugung, daß die Spanier einen edlen Stolz darauf legen, ißren

| Herrschern unverbrüchlih treu und gegen “die Geseke gehorsam

u seyn, sih für die unversdhüliche Feindin jeder religiösen oder

politischen Neuerung, die man im- Lande zu veranlassen oder

von auswärts -einzuführen versuchen möchte, um die bestehende

Ordnung umzustozen, unter welcher Form und hinter welchem Des

wande derParteigeist seine verbrecherischen ‘Pläne auch verhüflen mag. Dies darf jedoch nicht so verstanden werden, als wúrden J. Va}. sich weigern, in den verschiedenen Verwaltungszweigen diejenigen Verbesserungen vorzuüehmen, welche eine gesunde Politik, so wie die Einsicht und der Rach weiser und ihrem Vaterlande wahr- haft ergebener Männer Jhnen als vortheilhaft vorschlagen; vielmehc werden J. M.,e anerkennend, daß Vollkommenheit nur dem hôchsten Schdpfer gegeben is, und daß Alles, was aus den Han- den der Menschen hervorgeht, unvollkomtwäen ist, keinen Anstand nehmen, Jhre Maßregeln zurückEzunehmen oder zu modifiziren, wenn die Erfahrung deren Unzulänglichkeit oder Nachtheile auf- gezeigt hat. Dies sind die unwandelbaren Grundsäße, welche Jhre Majestät in der inneren Verwaltung befolgen werden.

Mit derselben Sorgfalt und Standhaftigkeit werden Jhre Mai- diejenigen Grundsäße befolgen, welche der König in Bezug auf die diplomatishen Verhältnisse Spaniens zu den fremden Na- tionen mit Weisheit festgestellt hat. Diese Grundsäße bilden ein so gerechtes, aufrichtiges und offenes politisches System, daß es gewinnt, je mehr man dasselbe mit prüfendem Blice betrach- tet; dasselbe is so frei von Ehrgeiz und jedem autschließlichen Interesse, daß es sich vollkommen mit Allem verträgt, was die Freundschaft und das gute Einverständniß mit allen Kabinetten aufrecht zu erhalten und fester zu knüpfen vermag. Die eiage- gangenen Verpflichtungen gewissenhaft beobachtend und fremde Unabhängigkeit ehrend, wünscht Spanien einzig und allein, daß auch die andern Mächte fortfahren mgen, die Verträge zu beobachten

halt, Jn Theil gestern früh wieder von hier ab.

niß hier eintrafen, und alle nah hier gehaltenem Rasttage ihren Marsch über Brixen, Bruneck und Lienz durh Kärrthen nah Triest fortseßten.

Spanien.

Das uns auf außerordentlichem Wege zugegangene neueste Blatt der Madrider Hof-Zeitung vom (ten d. M. ent- hält nunmehr das Rundschreiben, das der Minister der auswär- tigen Angelegenheiten, Herr Zea-Bermudez, unterm 3. Dezember

Noch immer ist nichts Besonde- | f zu melden; seit 11 Uhr begann das Feuer wieder mit grd- | er Heftigkeit; man beschieÿt sih in großer Nähe; aber da |

an die Königl. Spanischen Gesandtschaften im Auslande erlassen | hat, und wovon wir gestern im Pariser Artikel (unter den Neuesten Nachrichten) zwei kurze Auszüge gegeben haben. Das- selbe lautet also :

„„Die Linie der innern und äußern Politik, welche der König, unser Herr, seiner Regierung vorgezcichnet, hat der Monarchie be- reits einige Vortheile gebracht und ganzeEuropa mit gerechtem Ver- traucn in die Prinzipien erfúllt, von denen Se. Maj. geleitet werden. Denselben aus Pflicht und Ueberzeugung ergeben, habe ich sie, wie es notorisch ist, in der Ausübung meiner Functionen stets zur Richtschnur genommen, als Se. Majestät zum ersten Male mich auf den wichtigen Posten zu erheben geruh- ten, den Höchstdieselben 1nir heute aufs neue anvertraut haben. Es wúrde daher úberflüssig sevn, wenn ih Jhnen diese Prinzipien auseinandersezen wollte; da es indessen zur Kenntniß der Königin, unserer Gebieterin, gelangt ist, daß seit kurzem im Auslande zweideutige Ansichten über den gegenwär- tigen Stand der Dinge in Spanien um sich gegriffen haben, daß ihrer Regierung Pläne zugeschrieben werden , die sie nie gehegt hat, und daß man ihr die Absieht unterlegt , das Regie- rungs-System zu ändern, so hahen Jhre Majestät in dem Wun- sche, durch die in Jhren Kräften stehenden Mittel diese Jrrthú- mer zu berichtigen und den verderölichen Folgen vorzubeugen, die daraus entstehen könnten, wenn jene Jrrthümer Glauben ge- wönnen, mich beauftragt, Jhnen die unveränderliche Bahn, welche F. M. in Uebereinstimmung mit dem ausdrücklichen Willen des Kdö- nigé, Jhres Erlauchten Gemahls, sowohl in der inneren Verwaltung des Königreichs, als in den Bezichungen zu unseren Verbünde- ten und Freunden zu befolgen fest entschlossen sind, flar und un- umwunden anzugeden. Unter den neueren Akten der Recierung ist gerade derjenige insbesondere der Gegenstand falscher oder úbertriebenéèr Ausleaungen geworden, aus welchem die angeborene Milde unserer erhabenen Souveraine am meisten hervorleuchtet, jene Tugend, in deren Ausübung ste sih am meisten gefallen und der sie keine anderen Gränzen frecken, als diejenigen, welche die dffentliche Gerechtigkeit und die Sicherheit des Staats noth- wendig machen. Sie werden bereits wahrgenommen haben, daß ich auf das Amnestie: Dekret vom 15. Oktober anspiele. Die Königin, unsere Gebieterin, ist entschlossen, dassetbe mit einer dem Geiste der Großmuth, aus dem jenes Dekret herfloß, gleich kommenden Beharrlichkeit zur vollskändigen Ausführung zu bringen; und indem sie die süßeste Belohnung darin findet, die Thränen derer zu tronen, denen sie die Thore des Vater- landes óôffnet, zweifelt sie nicht, daß diese ihrer mütterlichen Güte durch Dankbarkeit und Loyalität entsprechen werden. Doch haben sich die unbegrúndeten Anschuldigungen nicht auf diese Maßregel beschränkt; der Tadel! hat sich auch auf andere Anord vungen erstrecft, die von Jhrer Majestät mit dem alleinigen Zwecke, die Eintracht und das Glück Ihrer Unterthanen zu be- fördern, getroffen worden sind; ja, die Besorgniß einiger wohlge- sinnten Männer ging so weit, zu äußern, daß die Form und die Insti- tutionen der Monarchie eine vôllige Veränderung zu erleiden im Be- griffe ständen, mit einem Worte, daß Spanien mit der Revolution in ein Búndniß getreten sey. Da nichts ihrer Kdniglichen Seele® fremder ijt, als dies, so konnte die Königin, unsere Herrin , ge:

or acht Tagen hat uns die leßte Abtheilung der nach | Gricchenland bestimmten Königl. Bayerischen Truppen verlassen, | die in fúnf Kolonuen theils über Reutte, theils über die Schar- |

und seine Unabhängigkeit zu achten. Und da alle Regierungen herzliche Versicherungen der Freundschaft an Spanien richten, so hegt die ses das Vertrauen, daß die Beweise des Wohlwollens und der Liebe, die es von seinen Verbündeten empfängt, nicht aufhöken werden, sich zu vermehren, wie es sich selbst stets bemühen wird, durc) Leyalität deren Achtung und Vertrauen zu verdienen. Den in- nern wie den äußern Frieden auf diese Weise aufrecht erhaliend, kann Spanien sich mit voller Freiheit der Ausdehnung seiner Handelsverbindungen mit allen Nationen und insbesondere mit denen widmen, die durch ihre Lage, durch die Fortschritte ihrer Jn- dustrieund in anderen Beziehungen die Ausfuhr der vielen und man- nigfaltigen Erzeugnisse unjeres gesegneten Bodens befördern können. Die einzige politische Frage, welche in der leßten Zeit das Spa- ¡ nische Kabinet beunruhigt hat, indem dasselbe bei deren schnellen Lösung unmittelbar betheiligt ist, ist der beklagenswerthe Kampf, der sih zwischen den beiden Fürsten des Königs - Hauies Bra- gança entsponnen hat. J. M. werden in dieser Angelegenßzeit von dem bisher befolgten Verhalten nicht abweichen, sotudecrn die vollfommene Neutralität beobachten, diz Sie versprocwen haben. Jhre auégesprochenen Prinzipien über das Recht der Un- abhängigkeit der Nationen auf dies:n Fall anwetidend, wer- den Sie in diesen Kampf sich nicht mischen, so lange die übri- gen Kabinette dasselbe Benehmen in Bezug auf Portugal beod- achten; die wiederholten und feierlihen Versprechungen , welche Fhre Maj. von England und Frankreich mit Vergnügen empfan- gen haben, daß nämlich auch von ihrer Seite die verabredete Icu- tralität nicht verlebkt werden soll, beseitigt jede Besorgniß vor neuen Verwickelungen in dieser unangenehmen Angelegenheit. Die Aufrichtigkeit und Offenheit, die stets der Charakter dcs Spa nischen Kabirzets waren, und welche die Königin, unsere Gebieterit, jeßt mehr d'enn jemals beobachtet wissen will, bürgen dafür, daß die anderen Nationen in Spanien eine Macht finden werden, die zwar unabhängig, aber fest und standhaft in ihrer Freund chaft ist und die stets bereit seyn wird, so viel an ihr liegt, zur Aufrechthaltiung des allgemeinen Friedens beizutragen, welcher der Gegenstc.nd der Wünsche und Bemühungen aller Souveraine ist. Solches: theile ih Jhnen auf Königl. Befehl mit, damit diese Erklärungen Jhnen zur Norm dienen mögen, um durch elle Jhnenzu Gebote stehenden Mittel jeder irrigen Ansicht, die sich in der gter Zeit Úber den wahren Zustand Spaniens und die Pläne seiner Regierung etiva verbreitet hat, zu begegnen, und dainit Sie in allen Fällen, wo es Ihnen angemessen erscheint, in dem Kreise Jijrer Amtsbefugnisse davon Gebrauch machen mIacn. Dizse Depesche ist in einem Minister-Rathe, in welchem die Kcni gin, unsere Gebieterin, in Person den Vorsil zu führen gerußte, vorgelesen Und einstimmig angenommen worden. Sett erhalte Sie lange Jahre. Madrid, 3. Dezember 1832. G°z.: Franz v. Zea-Bermudez.‘/

Mee El o.

_——— Meyilo, 4. Olt. Aw Msten v. M. traf hier die Nachricht von dem glänzenden Siege ein, den der Vice- Präsi dent, General Bustamerté/ am 18ten über die vereinigte Ma des Jnsurgeat en-Chefss Montezuma, an 6000 Mann stark, et ten dat. Die Schlacht fand in der Puerte de Gallineros, un weit Dolores, im Staate Guanaxuato, siatt, wo vorl »3 Jahren der Orts - Pfa rrer Hidalge den ersten Ruf zur Unabhängigkeit Meriko's ersch allen ließ, eine Begebenheit, welche Unte dem Namen des C jrite de Dolores der Gegenstand des sahrüich am 16. September gefeierten Unabhängigkeits - Feites gewo den tif. Obgleich Genet ‘al Bustamente nur etwa 2000 Mann regulaire Truppen befehl. igte, so war die Niederlage seiner Feinde doch) vollkommen , da ß der General Montezuma am 2isten, nur vo 60 Reutern be« leitet, durh San Luis Potosi, weiches an Z Stunden vom C Zchlachtfelde entfernt ist, flüchtete; der Gouv neur von San Luis, Don Vicente Romero, war schon die Nacht vorher von dort - geflüchtet, nachdem er alle dffentliden Gelde:

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