und geheime ‘Ausgaben nur 1200 Fr. verwendet habe, obgleich ihm ein unbeschränkter Kredit bewilligt gewesen sey.
State des mit Tode abgegangenen Herrn Meynier ist ‘der Maler Blondel, Mitglied des Înstituts, zum Professor der Ma- lerei an „der hiesigen Akademie der schônen Künste - ernannt worden.
Der verantwortliche Geschäftsführer der Tribune, Herr Bas- cans, wurde gestern von dem hieslgen Assisenhofe wegen .Belei- digung der Person des Kdnigs in contumaciam zu zweijähriger Gefängnißstrafe und 4000 Fr. Geldbuße und von dem Zuchtpo- lizei - Gericht wegen Diffamation eines gewissen Chaltas, eines ehematigen Agenten des Herzogs Karl von Braunschweig, zu 25 Fr. Geldstrafe und einer gung von 200 Fr. verurtheilt.
Morgen wird vor dem hiesigen Assisenhofe der Prozeß von 19 Mitgliedern des Vereins der Volksfreunde, welche der Theil- nahme an einein unerlaubten Verein angeklagt sind, verhandèlt werden; unter ihnen befinden sih die Herren Bonnias, Cavaignac, Raspail, Trelat, Camus u. a. m.
Mehrere in den Aufstand der Vendée verwickelte Semina- risten sind aus dem Lazareth von Bourbon - Vendée, wohin sle wegen Krankheit gebracht worden waren, entflohen.
Durch eine in Bordeaux am 9ten d. M. eingegangene te- legraphische Depesche “hat der Kommandant der vor der Cita- delle von Blaye- liegenden Korvette „Capricieuse‘/, Capitain Le- blanc, den Befehl erhalten, sogleich nah Paris zu kommen.
Die zum Geschwader des Contre-Admirals Villencuve gehd- rige Fregatte „„Resolue‘/ ist am 1lten d. M. in Cherbourg ein- gelaufen, um die Havarieen, die sie während des Kreuzens er- litten, auszubessern.
Großbritanien und Jrland.
London, 14. Dez. Vorgestern speisten der Herzog von Sussex (vor seiner Rückkehr nah London), die Prinzessin Au- guste, der Prinz Géorg und die Fürsten von Lieven und Gali6in nebst ihren Gemahlinnen bei Jhren Majestäten.
Ein Tory - Blatt enthält folgende Betrachtungen : „Was ist aus unserem Blokade- Geschwader geworden? hört man über- all sragen, und Niemand weiß etwas Anderes darauf zu ant- worten, als daß, den Nachrichten aus Deal zufolge, noch immer mehrere Englische und Franzöósishe Schiffe dort vor Anker lie- gen. Aber wir möchten andererseits fragen: Was hat unsere Flotte ausgerihtet? Und wodurch werden die Minister im Stande seyn, die ungeheuren Kosten der Ausrüstung zu recht- fertigen, die, wie es scheint, keinen anderen Zweck hatte, als einige Tage vor der Mündung der Schelde und vor dein Texel zu paradiren und dann bei der gegenwärti- gen Jahreszeit in den Dünen liegen zu bleiben? Sie werden, fürchten wir, vorbereitet seyn müssen, die Nothwendig- keit dieser Ausgaben zu beweisen. Nun is es aber einleuchtend, diß, wenn diese Flotte ursprünglich zur Uebergabe der Antwer- pener Citadelle mitwirken sollte, es sehr unklug war, solche Schiffe dazu zu nehmen, die wegen ihres shweren Gewichts niemals hätten die Schelde hinaufsegeln können; und es würde dies eine Unkenntniß beweisen, die wir selbst den unfähigsten Beamten unseres Marine-Amts nicht zutrauen wollen. Was also war der Zweck dieser Sendung der Flotte nach der Schelde-Müändung ? Wollte man den König von Holland bloß einshüchtern und einen Schein-An- grif\ machen, den man in der Wirklichkeitniemals unternommen haben würde ? Glaubte die Admiralität, daß die mit der Schifffahrt so vertrauten und mit den Sandbänken an ihren Küsten und in ihren Strômen so wohl bekannten Holländer sich durch die De- monstracion einer solchen Flotte wúrden täuschen lassen? Und konnte man sich nicht vielmehr denken, daß sie einen so unnúsen Traft-Aufwand belachen und verspotten würden?- Dies thaten ber Kdnig von Holland und sein Volk in der That, und be- trachteten diese Demonstration als eine Rodomontade von Seiten des Englischen Ministeriums. Aber war wirklich kein anderer Grund zur Ausrüstung der Flotte vorhanden ? Und ist kein anderer Zweck da, weshalb man sie bei dieser Jahreszeit in den Dünen liegen läßt ? Giebt sich nirgends ein Mißtrauen gegen unseren neuen Verbündeten zu erkennen? Und erwartet man nicht Schiffe einer andern Na- tion in der Meerenge? Sollte keine dieser Voraussezungen ge- gründet seyn, so erscheinen die Ausgaben für die Flotte, ihr Ver- lust an Ankern und Tauen während der stürmischen Winter- monate, und der sonst ihr zugefügte Schaden als eine nublose und unnöôthige Verschwendung des dffentlichen Vermögens. “/
Jn Englischen Blättern liest man nachstehende Bemerkun- gen über den großen Mörser, dessen sich die Franzosen bei der Belage- rung der Antwerpener Citadelle bedienen wollen: “ „Es ist hohe Zeit, daß der General Chassé an seine Rettung denkt, wenn es wahr ist, was über die furhtbaren Maschinen der Belagerer verlautet. Nicht zufrieden damit, ihre Kanonen in Dreiecken abzufeuern, frohlocken diese trigonobolistischen Feinde der Hol- länder je6t über die Ankunft eines ungeheuren Mörsers, der in jeder Stunde 10 bis 12 Mal eine neunhundertpfündige Bombe nebst Pulver auf jede Bastion, Batterie und Barracke der Ci- tadelle abschießen soll. Die Bomben sind gegossen, die Platform ist gelegt, der Vorspann steht auf der gan- zen Straße entlang in Bereitschaft, und die nächste Post wird uns wahrscheinlih von dem ersten Abfeuern dieses Mör- sers Nachricht geben. Es liegt etwas den Englischen Begriffen von redlichem Kampf Widerjtrebendes in dem Gedanken, daß die eine Kriegspartei durch eine neue und unerhdrte Maschine einen mörderischen Vortheil úber die andere ethalten soll; und dieser Mörser muß seinen Besitzern die Macht verleihen, fürch- terliche Wunder zu thun, wenn es wahr ist, wie man sagt, daß er ein Gewicht von 1005 Pfund tragen kann. Wenn nicht fortwährend mit dem schwersten Geschüß von der Cita- delle aus auf denselben gefeuert wird, so muß er in kurzem alle Werke der Festung zertrümmern. Aber da es nur einer ist und man ihn also leihs wird heraus- finden können, so unterliegt es feinem Zweifel, daß Chassé seine Bedienung zu einem blutigen und gefährlichen Unterneh- men machen wird; und ohne Menschen, die es regieren, ist das größte Geschüß so wenig furchtbar, als ein Terzerol. Man wird freilich sagen, der Mörser sey nur ein größeres Stück von berselben Gattung, womit Chassé jet so viek Franzosen tödtet, als er nur immer kann; und vielleiht möchte uns Jemand das halbe Dutend glühender Kugeln entgkgenstellen, die Chassé, wie es heißt, vor 2 Jahren auf Antwerpen warf; aber ckeiner Wort- kü istelei ivird es gelingen, einen Zwerg und einen Riesen gleich zit machen, und was die glühenden Kugeln bezxisst, so „verhalten jch handert deuselben zu einer dieser Bomben nur wie das Knistern der Funken aus dem Schornstein eines Dampfböots zu dem Bêr- sten seines Kessels. . Man denke sich die Explosion von beinahe einer halben Tonne Schießpulveë, und man wird den Vergleich niche für Úbertrieben halten; 500 Pfund davon, und zivar in freier Luft, reichen hin, das Thor einer Stadt niederzuschmettern und die festeste Maucr in einer Etfernuñg von mehë als 20 El- len zu zertrümmern. Wenn Chassé einen eben solchen
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Mörser diesem einen gegenüberstellte, so würde aus feinem von beiden auch nur eine einzige Bombe ab-
efeuert werden; denn dersetkbe Grundsa6 achtungswerther
orsiht, der kriegführende Nationen verhindert, einander die Brunnen zu vergiften, würde die Französischen und Holländischen Generale abhalten, ihre Soldaten muthwillig dem gewissen Untergange auszuseßen. -Der nächste ZweŒ des Krieges ist, zu erproben, welche Partei die stärkere ist; und das Völkerrecht ge- stattet die Anwendung gewisser Mittel zur Entscheidung dieser
Frage. Man feuert gegen einander aus leichtem und schwerem Geschüß; man greift sih mit Lanze oder Bajonett an; man shlägt sich mit dem Säbel nieder; man legt Minen und Gegen- minen an; aber das Geschüß zu vergiften, würde das Völkerrecht nicht erlauben; und eben dels Recht wird auch erklären, daß es eine unerhórte und gräßlihe Barbarei is, ein gan- zes Pulvermagazin mit einemmal auf den Feind abzu- feuern. Wer hätte von Perkin's Dampfgeshüs gehört, wel- ches eine Platte geshmiedeten Eisens wie ein Stuck Pap- pe durchschnitt, und wäre nicht vor dem Gedanken zurückge- schaudert, ein Quarré von Tapferen wie mit einer Spri6e nuie- dergeschmettert zu sehen? Hätte Archimedes seine Maschinen den belagernden Rômern in die Hände gegeben, wer würde niht die Erfindung sammt dem Crfinder verwünshen? Und wer fühlt nicht, selbst wenn er sle auf Seiten der patriotischen Syrakusaner anwenden sieht, ein unwillkürliches Mitleid mit den von Entsetzen ergriffenen Veteranen, die, wie vom Donner ge- troffen und zermalmt, dem unvermeidlichen Tode überliefert werden ? So gewaltig ist der Abscheu vor unnatürlichen Mord-Jnstrumen- ten. Noch ist es ein so ziemlich gleicher Kampf, noch bekriegen sich die Armeen vor Antwerpen ofen und redlich, noch is es Zeit, dem Marschall Gérard zuzurufen, daß er ablasse von seinem schreck- lichen Vorhaben. Schon war das ängstlihe Gefühl, welches dieser Streit erregte, fast halb vorüber; jeßt aber sind wir von gleichen Empfindungen erfüllt, wie einst die Jsraeliten, als Da- vid hinabzog, um mit dem Philister zu kämpfen, dessen Speer einem Webebaum glich; aber der Knabe erschlug ihn mit einem Kieselstein.‘‘
Bisher sind nur einige Gewaltthätigkeiten ziemlih ernstli- cher Art bei den Wahlen zu beklagen. Vorigen Dienstag ver- sammelte sich ein Pôbelhaufe vor der Horns- Tavern, wo die Wahl-Comité des Herrn Hawes, der für Lambeth ernannt wor- den ist, versammelt war. Das Volk stieß heftige Drohungen aus, und als Herr Hawes selbst herauskam, wurde er angefallen, man warf Steine und Koth nah ihm und riß ihn zulest zu Boden. Sein Leben war gefährdet, als die Polizei inf und ihn rettete. Es wurden einige Verhaftungen vorgenommen, aber dies gab zu neuem Tumulte Anlaß. Einer der Gefangenen wurde befreit und die Polizei schr übel zugerihtet. Zu Stam- ford war vorgestern ein solcher Tumult, daß die Husaren zu Hülfe gerufen werden mußten. Auf zwei Personen wurde so- gar mit Feuergewehr geschossen und eine gefährlih verwundet. Zu Wolverhampton wurden zwei Wahl-Kandidaten durch Stein- würfe bedeutend verlezt. Zu Hull wurde der ministerielle Kan- didat, Herr Hill, niedergeworfen und gröblich mißhandelt. Diese Unfälle sind jedoch Ausnahmen von dem allgemein als ruhig be- zeichneten Hergang der Wahlen. Was man besonders bewun- dert, ist die „Nüchternheit‘/ der großen Majorität der Wähler — daß die Masse derselben dem gemäßigten Prinzipe zugethan ist, ergiebt slch aus den Wahlen selbst.
Niederlande.
Aus dem Haag, 16. Dez. Jn der vorgestrigen Sibung der zweiten Kammer der Generalstaaten wurde die Dis- kussion über den Geseges-Entwurf hinsichtlich der Aufrufung des Landsturms erdffnet. Herr Luyben erklärte slch gegen densel- ben, weil der darauf bezügliche Königl. Beschluß vom 23sten v. M. mit der Bestimmung des Geseses vom 11. April 1827, daß die Aufrufung des Landsturms unter Mitwirkung der Kam- mern geschehen , und diese, falls sie nicht versammelt wären, zu diesem Zweck außerordentlich zusammenberufen werden müßten, im Widerspruch stehe. Er sowohl, wie Jedermann, verlange eine kräftige Vertheidigung des Vaterlandes, doch diese müßte in Uebereinstimmung mit dem Grundgeses seyn. Herr Don- ker Curtius hielt es fär nothwendig, einen Wall gegen die Uebermacht zu errichten: man müsse sich nicht allein zur Ver- theidigung, sondern auch zum Angriff rüsten, Auch der Tapfern, welche die Citadelle von Antwerpen vertheidigen und auf der Schelde kämpfen, gedachte er mit ehrenden Worten, und sagte, wenn man sih auch vor der Uebermacht beugen müsse, so weide doch das Vaterland die Früchte dieser tapfern Vertheidigung ernten, welche den Feind lehren würde, was er zu erwarten habe, wenn er unsere Gränzen oder Festungen angreifen sollte. Er stimmte daher für den Geset- Entwurf. Aüch die Herren de Bordes und Frets sprachen sich in gleichem Sinne aus, und Leßterer meinte, die Citadelle von Antwerpen sey das Bollwerk unserer Gränzen und der Landsturm von der höchsten Wichtig- keit, um unseren Tapfern zu zeigen, daß auch noch hinter ih- rem Rücken Männer zu ihrer Unterstüßung ständen. Herr Fokkema erklärte, er sey anfänglich willens gewesen, für den Entwurf zu stimmen, doch da er einen der Deputirten, der Pro- vinz Holland (Herrn Donker Curtius) habe sagen hören, daß die Entwickelung von Streitkräften nicht allein zur Vertheidi- ung des vaterländischen Grundgebietges, Tondern auch zu einem ngrisse dienen dürfte, so sey er Feine, dem seine Beistim- mung versagen zu müssen, weil ein solches Verfahren nicht allein kein Heil, sondern nur Unglück zur Folge haben könnte. Herk Luzac hielt sich als Mitglied für die Provinz Holland verpflichtet, zuerklären, daß diese Provinz keinen andern Krieg wolle, als zur Aufrechthaltung unserer Unabhängigkeit und unseres guten Namens, und daß es ihm angenchm sey, durch diese Erklärung einige Beruhigung ertheilen zu können. Hr. Donker Curtius sagte hierauf, daß der lekte Redner seine Meinung vollkommen verstanden habe. Nachdem sih noch die Herren van Alphen und van Nes für den Gese6-Entwurf erklärt, nahm der Minister des Jn- nern für denselben das Wort und sagte unter Anderem, daß die Folgen der gegenwärtigen Politik nicht vorherzusehen wären und daher der momentane Zustand sehr unsicher sey; man habe demnach zu dem Gesetze über die Schuttereien seine Zuflucht genen und alle Schutters aufgeboten. Die Meinung der egierung sey gewesen, Alles gegen eine etwanige wesentliche Ge- fahr vorzubereiten, doch so lange sie niht wirklih da sey, keinen Gebrau davon zu machen. Bei der Abstimmung wurde der Geseß-Entwurf mit 43 gegen 3 Stimmen angenommen. Das Journal de la Haye meldet aus Sas-de-Gand (Seeländisch Flandern), daß 8 Belgische Soldaten, mit Ein- quartierungs-Billetten versehen, sich bei Zelzarte auf dem Hol- ländischen Gebiet eingefunden hätten. Auf die gegen diese Ver- legung des Gebiets gemachte Vorstellung habe der Belgische Anführer geantwortet, daß er in Gemäßheit der Befehle der
oberen Militair - Behörde handele, daß es möglich sey, daß die-
ses Gebiet später den Holländern gehöre, daß aber mitt die Belgier so lange daselbst bleiben würden „ bis“ wir den tat vom 15. November ausgeführt hätten.
Eben dieses Blatt berichtet: „Man schreibt aus Fort Bath, daß unser Geschwader auf der Scheldé 13ten d. M. einen bedeutenden Vortheil davon getragen Das trefflich gerichtete Feuer unserer Bombardier - Fahrzeuy die Batterieen des Forts Kruisschans (Kreuzschanze) zum Ss gen gebracht, während sieben von unseren Kanonierbdten in! Durchstich bei Lillo. gesegelt sind, um den Feind daran zu i dern, daß er sih der Batterie „„Friederih// bemächtige.//
Das Handelsblad giebt in einem Schreiben vom Y des „Curaçao“/bei Lillo vom 13ten d. M. folgenden Be über die Ereignisse auf der Schelde seit dem 10ten d. 9
Arbeiten an der Kreuzschanze anzulegen, weshal
daran zu verhindern. vette „„Komet// ihre Batterieen gegen die erwähnten Arbeitey eróffnen und wurde dabei.von den Kanonierböôten unterstügt; durch gelang es, diejenigen Häuser und Scheunen , welche | Feinde zur Deckung dienten, niederzuschießen. gens befand sich die Fregatte „, Eurydice‘/ vor der Kreuzschq während der Contre - Admiral die Korvette „, Komet ‘/ nah i Doel absandte. Um 12 Uhr brachte das Dampfboot //Curay die Korvette „„Proserpina‘/ auf diese Stelle, von welcher
vorher das Feuer der „,Eurydice‘/ eröffnet worden - das von einer beinahe unsihtbaren, des Nachts erri Haubiben - Batterie des Feindes beantwortet wurde, ) Fregatte mußte sür einen Moment ihr Feuer einst da der „„Curaçao‘/ mit der Korvette zwischen der Kom und der Batterie durchpassirte. Der Contre - Admiral bei daß die „Proserpina‘/ vor und der „Curaçao“‘ hinter ihm Anker gehen solle, was sofort geshah und worauf ein hef Feuer eröffnet wurde. Dieses war jedoch nicht im Stande,
Deich , hinter welchem das feindliche Ges{hüb errichtet tvat, zu zerschießen, daß die Batterie bloßgestellt wurde. Die 4
serpina‘/ that noch den meisten Nusen, indem einige ihrer d ben in die Batterie fielen und das feindliche Feuer gegen 3. merklih verminderten. Inzwischen war dieses haupt\ädld m zwar mit großer Genauigkeit A das Contre - Admitr«l:-8i gerichtet, das dadurch einige Havarie erlitt und drei T
vier Verwundete verlor, unter welchen Ersteren sich leid Contre - Admiral selbst befand. Kurz bevor ihn die verhdängu volle Kugel traf, sagte er noch: „,,„„Wenn ih mit meiner} gatte auf diesem Plaße von Nuten seyn kann, so will ih li untergehen, als meinen Posten verlassen.//// Gegen 4 Uhr)
die feindliche Batterie ganz zum Schweigen gebracht und wy die „„Eurpdice‘/ von dem „„Curaçao‘/ ins Schlepptau genom und nach ihrem früheren Ankerplake geführt.‘
Aus dem Feldlager bei Tilburg wird unterm 13 geschrieben: „Der junge Erbprinz von Oranien is gegenny| hier in aktivem Dienst. Bekannt is, daß derselbe bereit einem Jahre den Wunsch danach aussprach und damals Könige zum Ordonnanz-Offizier ernannt wurde; jest aber i} auf sein dringendes Ansuchen beim Generalstabe der Arme gestellt. Seine militairische Haltung und sein ganzes Y men lassen mit Recht erwarten, daß er durch seine Leistu das erfüllen werde, was er mit so kühner Zuversicht den terlande verspricht.‘
Bei unserem Heere bieten sich in jedem Corps Hundert Freiwilligen an, die nah der Antwerpener Citadelle eilen len, um die dasige Besaßung zu verstärken. Nur mit W lassen sie sich zufriedenstellen, da ihnen ihr Gesu von il Chefs, die vorläufig keine Instructionen dazu haben, nat abgeschlagen werden muß.
Jn Amsterdam ist ein Verein zusammengetreten, um {4 träge zur Bildung eines Fonds zu jammeln, aus welchen (4 tapferen Vertheidigern der Citadelle von Antwerpen, so d Holländischen Truppen in den übrigen Forts und der Mur schaft auf der Flotte Erquikung gereicht und insofern die zusa mengebrachten Summen es zulassen werden, den Wittwen Waisen der Gebliebenen Unterstüßungen gewährt werden sel An der Spige des Vereins steht der Bürgermeister von Anb dam, Herr van de Poll.
— Die Elberfelder Allgemeine Zeitung enl Nachstehendes einem Schreiben aus Amsterdam, vom 14,4 ¿Nie wird der Eindruck in mir erldschen, den der 2. Dke derd gemeine Buß- und Bettag, auf mich gemacht hat. Von s Morgens an waren alle Straßen mit Menschen und Wag deckt; in allen Richtungen strômte die Bevölkerung der El nach den Kirchen; Blinde und Lahme ließen sich hinführen, ner wollte zurückbleiben. Jn der alten lutherischen Kitt, rin ih mich mit den Meinigen befand, rechnet mat d Zahl der Anwesenden auf 6005 Menschen, wo ein Hollin discher Prediger, ein kräftiger Redner mit einer \onottl Stimme, den Dienst verrichtete. Er sprach mit Würde 1h Kraft, fand aber auch bei seinen Zuhdrern eine Vorbereitl und Empfänglichkeit für den Eingang seiner Worte, belohnend für ihn war. Sein Gebet für Vaterland und und für unsere muthigen Streiter war sehr- {ödn, da, l sagte: „erhebe ihre Herzen und stärke ihren Arm im für die gerechte Sache, und da, wo sie als Opfer falle nimm sie auf vom blutigen Boden, und nimm sie zu Dein Reich der Unvergänglichkeit und der Freude! So! gefähr war der Sinn, allein die Worte drangen tief ein, 7 manche Eltern, Brüder, Schwestern und Anverwandte voi gezogenen jungen Leuten waren gegenwärtig, und Jeder o daß auch ihn das Loos treffen kônne, über kurz einen Gu! ten beweinen zu müssen. — Es war ein Tag der Wei das ganze Volk, und wurde von demselben mit wahren ü hen Gefühlen gefeiert; und da, wo sie sich so allgemein, s äußern, da kann ja auch die göôttlihe Hülfe nicht von ihm sen. Gehen Sie nach Belgien und Frankreich; wie felert da die Gott und seiner Religion geweihten Tage!“
— — Amsterdam, 14. Dez. Die Citadelle ves werpen, jest der Punkt, auf den das ganze gebildete i den Blick gerichtet hält, wird freilich einer Uebermacht/ lel Frankreich herzustellen vermag und au wirkli hergesteWt 7 mit der Länge der Zeit nicht widerstehen können; ihre A Vertheidigung wird aber eben so, wie der zehntägige af von 1331, das moralische Ansehen Hollands vermehren. d Chassé und seine Helden-Garnison auf Tod und Leben verthe (4 werden, haben wir Alle erwartet. U verleihe ihnen i und Kraft, besonders jeßt, da Noth und Gefahr, o A Anschein hat, immer größer werden. An Muth und |
Gelegenheit zum Kampfe wird von ihnen freudig E auset
wo hundert Mann gefordert werden, da stehen glei
¡Abends am 10ten bemerkte man, daß die Franzosen anfinz sofort ci Kanonierböôte in den Durchstich bei Lillo gesandt wurden, F j Am 11lten Vormittags begann die 1
Am 12ten 9
M twerden.
fehlt es unsern Truppen in der Citadelle gewiß mar} E
ch dem Tode zu weihen. Die Besagung der Citadelle { aus 5000 Mann, die si{, in der edelsten Hingebung, inige Und dem Vaterlande opfern wollen. Die meisben rreiillige , die auf ihr ausdrû cklihes Verlangen zur Ver- ung in die Citadelle aufgenonimen worden sind. — Der jjenes desertirten Artillerie - Lieutenarits, eines Menschen, ¿ man vernimmt, von jeher ein Taugenichts gewesen, ist n der Geschichte unsers Volk es gebrandmarkt. Er hat sei- hinig, sein Vaterland verrathen; sein eigenes Gewissen n einst richten! — Bei dem lebten von der Citadelle ge- (n Ausfall sind mehrere lzundert Holländische Matrosen seht gewesen, die sih rot,tenweise in die Laufgräben auf panzosen gestürzt, und mir, ihren krummen Messern Alles, nen vorkam, niedergestr\ßen haben. — Die Franzosen ihre Verwundeten und Kranken schon bis nah Tournay. versichert, daß der Verl'ast der Französischen Armee, den (jtungen auf eine in der That lächerlihe Weise gering Todtén, Verwv.,ndeten und Kranken 6000 Mann 4, Auch die Holländer haben große Verluste gehabt, aber hm Blute der Gefallen en steigen neue Helden empor, denn h die Ehre und die Rettung des Vaterlandes!
B elgien.
rússel, 15. Dez. Der Moniteur enthält das nachste- ¡ehnte Bülletin der Belagerungs-Armee : | i ,Antwerpen, 14. Dez. 10 Uhr. Die erforderlichen Vor bereitungen zur Erbauung dreier Minen=- ind einer Fähre über den Graben konnten erst gs Uhr y Das Feuer der Belagerten war bis dahin sehr ahrt; sie warfen guf die Arbeiter zur Rechten und auf die ¡funtette Granaten und Bomben, und unterhielten ein sehr y4-Gewehrfeuer. — Nachdem die Mineurs sich zurückgezogen 1 lies sich um 4 Uh1? ein doppelter, aber nur chwacher Knall men. Einige Minmu1ten darauf fand eine stärkere Explosion in kleines Depot von Granaten war in die Luft gesprungen; ute wurden verwundet. Bet Untersuchung des Orts fand daß die Brücke zum dritten Theile unter Wasser geseht war, Ende derselben bemerkte man ein Stück der etngestürzten — Obgleich das !Krachen nicht sehr bedeutend ace #9 joch die Erschütterun g außerordentlich heftig; das Wasser des 1s drang in den mit der linken Seite der Lunette parallel iden bedeckten Weg, und Überschwemmte denselben. Es wurden ¡h Arbeiter in Thâtizzkeit geseßt; ein bedeutender Transport aschinen und Erdsäct‘en wurde herangebracht, und in 3 Vier- iden war eine solide \und 4 Mètres breite Brúcke zwischen der tre-Escarpe Und der eirtgestúrzten Mauer hergestellt. Man schoß jnmer aus der Lunette; eine Compagnie Voltigeurs wurde Sturmlaufen kommandirt; zwei Abtheilungen Grenadiere, jede jann stark, erhielten den Befehl, über die Tranchée zu sprin- in die Lunette links und rechts zu umgehen, bei der Kehle ninzutrefen, und von dort ap ringen, während die Volti- je Bresche erklettern sollten. — Diese Anordnungen sind [ch ausgeführt worden, indessen kamen die Voltigeurs den dieren zuvor, welche cinen längeren und gefährlicheren Weg fulegen hatten. Kein Gewehr ivurde abgelenert: einige Hol- r fielen unter dem Wajonet, die Übrigen wurden zu Gefangenen acht. — Unmittelbar rach der Besezung der Lunette durch Franzb- Truypen machten sicl) die Sapeurs an die Schußwehren, welche vor Blendwerk an den hervorspringenden Winkel der Lunette er- et wurden. Die Trujopen, welche die Lunette beschen, sind ießt t. Eine noch geladine Haubiße fand sich in der Lunette; ei- Minuten nach der Einnahme wurde dieses Geschúb gegen die delle abgefeuert. — Folgendes sînd demnach die Resultate der iten dieser Nacht gegen die Lunette St. Laurent : Praktikable sche in der Lunette; eine dauerhafte Brücke, welche nicht ge- v wu werden braucht; Festseßung in der Lunette; Schuhwehr 6 Mètres vor dem Blendwerk. und Schußwehr bei der Kehle. Die Truppen haben bei diesen gefährlichen Arbeiten und bei dem rif die gröfite Energie entwickelt; der General-Lieutenant Haxo feinen Augenblick aufgehdrt, dieselben in Person zu leiten, und hat seine geschickten Operationen von dem glúckl cchsten Erfolge dnt geschen. — Mittags. Während der Operation gegen utette St. Laurent haben die anderen Belagerungs - Ar- en feinen Augenblick stillgestanden; die parallelen und dem tet Weg der Bastion Nr. 2 ziemlih nahe gelegenen Gänge h wlhrend der Nacht fortgeseßt worden, und man hat darin die sulng der Batterie vorbereitet, welche in die linke Seite jener fi Bresche schießen soll. Zwei andere Batterieen werden in
n, an
pftigen Nacht errichtet werden, um die rehte Seite der Ba- Ar. 2 und die linke der Bastion Nr. 3 zu beschießen. — Alle ite Batterieen werden nah und nach in die dritte Parallele ge- ht werden, um Bresche zu schießen und das Feuer, welches noch den Seiten der Bastionen unterhalten wird, zum Schweigen hingen. — Sobald die Lunette St. Laurent eingenommen war,
inan einen Laufgraben erdffnet, der von der dritten Parallele ht und dis zu der Kehle der Lunette selbst reiht ; um Mittag id man fich in demselben gedeckt, und seine doppelte Verbin- mit den Arbeiten der Belagerer war gesichert. ‘/
Der Politique giebt folgende Nachrichten aus Berchem n láten d. M. Abends: „„Seit heute Morgen befinden wir tim Besiß der Lunette St. Laurent. Es ist dies ein wichti-
Wi Cigniß; es ist ein Stü6punkt für den Angriff, es belebt
i Nh der Belagerer und entmuthigt die Belagerten. — Als 1/4 bis zu dem Graben der Lunette geführt worden war, n {ch drei Mittel 1A Bemächtigung derselben dar: die
ung durch die Kehle, Bresche durch die Artillerie schießen, tt eine Mine an der Lunette selbst anlegen zu lassen. Das ite würde viel Menschen, das zweite viel Zeit gekostet haben. netal Haxo entschied sih daher für den dritten Plan, der mit glicklihsten Kühnheit ausgeführt wurde. Am 10ten war t dem Blendwerk nahe bei dem Graben eine Fähre erbaut. rend der Nacht seßten 14 Arbeiter des Genies , von einem jer geführt, Über den Graben der Lunette, hielten sich dicht kr Mauer des Forts an der linken Seite bei dem hervor- enden Winkel, und dort wurden fünf Stunden lang alle lichen Mittel, welche die Kunst darbietet, angewandt, ohne inderes Resultat, als die zortschaffung zweier Mauersteine zubringen. — Die Schwierigkeiten waren so groß, daß am folgenden Tage berieth, ob man nicht auf die ge- „e, wenn auch längere Anwendung der Artillerie zur nung der Bresche zurückommen- sollte. Der Gene- Haxo blieb bei seinem Plane- und am {lten Abends n 6 Uhr seßten die Arbeiter des Genies von Neuem über
raben, immer ohne Wissen der Garnison der Festung,
Feuer überdies den Graben, *der nur von einem Werk Stadt beherrscht wird, nicht erreichen konnte. — Das Feuer tlagerer gegen die Citadelle war zudem ín diesem Augen- Wßerordentlih lebhaft, um die Aufmerksamkeit abzulenken ; verbrannte in der Nacht vom 10ten 77,000 (!) Patronen. ! mehrstündigen hartnäckigen Arbeit unter Anwendung von qn und Flatterminen gelang es endlich, die Bedeckung Nauersteinen und eine dicke Schicht Kalk zu zer-
“Ber E na L M ® Me Bf U L M 3s 4 7 R S T L 0 B M Ms
sie eine ungefähr 30 Fuß tiefe Aushöhlung in Gestalt eines T zu Stande gebracht, in deren obern Theil die drei Oefen der Mine angelegt wurden. Gestern Abend füllte man jeden dieser Oefen. mit 500 Kilogr: Pulver an und die Nacht wurde dazu verwendet, um die Aushöhlung mit einer bedeutenden Anzahl Erdsäken zu \chließen. Man hatte berechnet, daß durch die Wirkung der Explosion ein Theil des Grabens gefüllt werden würde; ‘in einen andern ¡Theil desselben wurden im Vor- aus Faschienen geworfen, um unmittelbar nach dem Sprin- gen der Mine den Uebergang zu erleichtern. — Man weiß jeßt, daß gestern Abend gegen 9 Uhr der die Lunette kommandirende Offizier Verdacht \{chdpfte und den General Chassé davon in Kenntniß se6te, der ihm antworten ließ, daß er sh wohl im Jrrthum befände. — Die weiteren Details der Einnahme flnd bekannt. Der Bataillons-Chef Borelli und der Lieutenant Duverges an der Spike von 40 Mann stúrmten die Bresche und stellten sich hinter derselben in Reihe und Glied auf; dort stießen sie auf ungefähr 100 Holländer, welche, nach- dem einige Bajonettstdße gewechselt worden waren, sich erga- ben. Der Offizier, welcher sie kommandirte, trat vor und übergab seinen Degen dem Generalstabs Offizier Richezanse mit folgenden Worten: „Machen Sie mit mir, was Sie wollen, aber verschonen Sie die Leute.‘/ Es versteht sich von selbst, daß den Gefangenen fein Leid geschah. — Alle Anstrengungen der Belagerer werden je t gegen die Bastion Toledo und nament- lich gegen die linke Seite derselben gerichtet seyn.
Der Könia befindet sich noch in Brüssel, und wird erft Montag nah Antwerpen abgehen.
— — Antwerpen, 15. Dezember, Abends 9 Uhr. Die lekte Nacht ist ohne ein erhebliches Ereigniß vorüber gegangen ; man hat während derselben, so wie auch heute und bis jet, von beiden Seiten kanonirt, bombardirt u. #. w., aber ohne et- was besonderes auszurichten. Gestern glaubte man, die Fran- zosen würden sich in der Lunette St. Laurent niht festsezen, was sie C Sa doch gethan haben. Heute- haben sie zur Linken dieses Forts gearbeitet, und glaubt man, daß sie beschäf- tigt sind, daselbst Batterieen aufzuwerfen, um von da aus die Citadelle in Bresche schießen zu können. Chassé ist aber sehr beschäftigt, sie daran zu verhindern. — Von der Schelde sind keine wichtige Nachrichten eingelaufen, man glaubt indessen, daß sich bald wichtige Ereignisse zutragen dürften, und zwar wird diese Meinung besonders dadurch bestärkt, daß, wie man ver- nimmt, de Man, der ein sehr talentvoller See-Offizier ist, zum Commandeur der Holländischen Flotte ernannt worden. — An der Bdrse zu Amsterdam sollen große Wetten gemacht seyn, daß die Flotte in wenigen Tagen vor Antwerpen erscheinen würde. — Aus den Holländischen Blättern weiß man hier, daß der Con- tre-Admiral Lewe van Aduard am 12ten d. bei einem Gefecht auf der Schelde durch eine Granate getddtet worden. — Gene- ral Chassé soll einige Zeit vor der Belagerung gesagt haben : Si le siège a lieu, j’apprendrai au Maréchal Gérard, com- ment on perd une 2rmée en détail” — Die Scelde ist nunmehr de facto fúr Antwerpen gesperrt, da nah Aus- sage eines Steuermannes, der von Vliessingen gekommen, die dortigen Behörden ein Englisches und ein Hanndversches Fahr- zeug, beide für diesen Hasen bestimmt, mit der Bedeutung zu- rückgewiesen haben, daß sie Befehl hätten, kein Schiff, unter v Flagge es auch sey, nah oder von Antwerpen durchzu- assen.
Lüttich, 16. Dez. Das hiesige Journal enthält nach- stehendes Schreiben aus dem Französischen Hauptquartier vom 15ten d. M.: „„Gestern habe ich Jhnen einige Details über die Einnahme der Lunette St. Laurent mitgetheilt; aber ih habe Jhnen nichts vom 18ten Regimente gesagt, welches 1100 Arbeiter gestellt hatte; dieses Regiment is es auch, welches die neue Tranchée, die von dem hervorspringenden Winkel der Lu- nette ausgeht, begonnen hat, und bei Ausführung dieser Arbei- ten wurde der Lieutenant Masey getödtet. Zwei Grenadier- Compagnieen haben gestern die Arbeiten fortgeseßt, und die Tranchéen, die eine bis zum Glacis der Bastion Toledo, die andere bis zu der Palissade des bedeckten Weges, welcher von der Lunette nach der Citadelle führt, vorgeschoben. Die Arbeit ist unter dem anhaltenden Gewehr - Feuer der Citadelle fortge- se6t worden. — Jn der vergangenen Nacht hat man eine Batterie in der Contre- Garde rechts vor dem Fort Montebello errichtet; heute arbeitet man an der Errichtung einer Bresche- Batterie von 6 Vierundzwanzigpfündern, -welche in dem bedeck- ten Wege der Bastion Toledo aufgeführt werden soll. Der Of- U welcher mit Errichtung der Bresche- Batterieen beauftragt ist, versichert, daß dieseiben in 36 Stunden ihr Feuer würden beginnen können. — Schon hat sih das Benehmen einiger un- serer Soldaten eine besondere Erwähnung in den Tagesbefehlen des Marschalls erworben. Folgender Zug eines Grenadiers des 18ten Regiments, dessen Namen ich leider niht weiß, mag hier vorläufiz eine Stelle finden, bis ihm eine amtliche ehrenvolle Erwähnung zu Theil wird. Gestern Nachterhielt dieser Grenadier den Posten zur Bewachung der Bastion Toledo; er mußte sich ohne Waffen und Tschako mit dem Bauch auf den Wall der Tranchée legen. Tro6 der zahlreichen Wurfgeschosse, welche der Feind auf uns schleuderte, blieb der Grenadier einen Theil der Nacht in dieser Lage, ohne
ten in London, und der Hof-Chef des Prinzen Friedrich, Kam- merherr Moltke, an die Stelle des jebigen Staatsministers Krabbe zum Gesandten in Stockholm ernannt; statt des Hrn. v. Moltke ist Graf Ahlefeld, der Adjutant des Prinzen, dessen Hofmarschall geworden.
Sämmtliche Prediger der Hauptstadt, den Stiftspropst Clausen und den als Philosophen und Homiletiker glei ausge- zeichneten Konfessionarius Münster ‘an der Spike, haben durch den Bischof ein Gesuch um Revision unseres Kirchenricuals an den König eingegeben.
Deuts Gland:
Darmstadt, 16. Dez. Die Adresse der ersten Kammer, welche Sr. Kdnigl. Hoheit dem Großherzog als Antwort auf die Thron-Rede vorgestern durch eine Deputation âbergeben wurde, ist fast übereinstimmenden Jnhalcs mit der der zweiten Kammer. Der Schluß derselben lautet also: „Die Rheinschifffaßrts-Ord- nung wird den Handel beleben, ähnliche Einrichtungen für die Schifffahrt auf dem Main und Neckar, auch den von diesen Flüssen durchströmten Landestheilen, die Handels Verbindungen erleihtern. Gleiche Vortheile roerden den Handel daraus er wachsen, daß noch einige Länder dem Zoll-Vereine mit der Krone Preußen zugetreten sind; und es wäre nur zu wünschen , daß recht bald sämmtlihe Bundes-Staaten durch einen gemeinsamen Zollverband verbunden würden, und so den Produkten und Fabrikaten der einzelnen Länder ein größerer und freierer Markt erdffnet würde, da nur die größte Freiheit und das Weg- fallen aller Belástigungen den Handel beleben und ihn dauer: haft und gründlich gestalten kann. Die Vorschläge, we!che Ew. Königl. Hoheit an uns gelangen zu lassen geruhen werden, wer- den wir mit dem Eifer und der Sorgfalt prúsen, welche die Sorge für das allgemeine Wohl erheischt. Genagues Festhalten an der Verfassung, so wie strenge Beachtung wohlerworbenet und bestehender Rechte Einzelner wird uns dabei leiten, und uns die Gelegenheit VersGaffen, Ew. Königl. Hoheit zu bewei- sen, daß wir nur das Beste des Landes wollen, und AllerhôUs- denselben mit der Treue ergeben sind, welche sich ganz besonders den Ständen des Großherzogthums geziemt. Genehmigen Ew. Königl. Hoheit die Versicherung dieser ehrfurchtsvolliten Ge- sinnungen 2c.‘
Se. Königl. Hoheit der Großherzog antworteten der De- putation: „Es ist mir angenehm, Sie zu sehen, und ich em- pfange mit vielem Vergnügen die Adresse der ersten Kammer. Die Versicherungen, welche sie giebt, und die Gesinnungen, die darin ausgedrückt sind, entsprehen dem guten Geiste, den die Kammer bei jeder Gelegenheit an den Tag geleat hat. Es freut mich, dies auch bei dieser Gelegenheit anerkennen zu können. Jch werde stets auf die Kammer zählen und ihr gern Beweise meines Wohlwollens geben.“/
In der sechsten Sißzung der zweiten Kammer der Land- stände wurden nachstehende Anträge vorgelegt: 1) auf Gleich- stel'ung der Beedpflichtigen in den standes- und adelig- gerichts- herrlihen Bezirken mit den vormals Beedpflichtigen in den Do- manial- Landen, von dem Abgeordneten Goidmann; 2) auf Er- lassung eines Gesetzes wegen Abldsung der nichtfiskali\chen Grund- gefälle, von demselben; 3) auf Erlassung eines Ge}eßbes gegen das Kollektiren und Hausiren mit Lotteric : Loosen, von dem Ab- eordneten E. E. Hoffmann ; 4) auf Revision der Statuten der
andes Universität Gießen, von demselben; 5) wegen Vermceh- rung der Unter: Gerichte in den Provinzen Starkenburg und Ober- Hessen, von dem Abgeordneten Hardy; 6) auf Abänderung der Bestimmungen des Art. 46 der Gemeinde-ODcdnung, von demselben.
Mänchen, 15. Dez. Der Bayerische Beobachter meldet: Sicherm Vernehmen nach, ist der Präsident des Königl. Appellations-Gerichts im Regenkreise, Freiherr v. Schrenk, zu.a Justiz-Minister ernannt.
Der Hof-Banquier, Freiherr v. Eichthal, ist in Angelegen- heiten des Griechischen Anlehens nah Paris abgereist. Derselbe erhielt vorher das Ritterkreuz des Civil-Verdienst-Ordens. Der Banquier v. Ruedorffer in München is nach Griechenland abge- gangen; es heißt, er sey ebenfalls mit Regierungs - Aufträgen versehen.
Unsere Hof- Bühne hat in dem gestern erfolgten Tode des ausgezeichneten Komikers Spibeder einen großen Verlust erlit- ten. Dieser vortreffliche Schauspieler war erst seit einigen Mo- naten mit seiner Gattin, geb. Vio, voy dem Königstädter Theater in Berlin in das hiesige Engagement übergetreten, et krankte aber schon 0s egan Auftreten, und erlag endlich in dem kraftvollen Alter von 36 Jahren. Einen noch größern Verlust befürchtet man in dem sehr wahrscheinlichen Hinscheiden des trefflichen, in ganz Deutschland bekannten Künstlers W. Urban, der an einem Nervenfieber danieder liegt. Eßlair ist durch Al- ter und überstandene Krankheit ebenfalls gezwungen, si{h auf ei- nen sehr kleinen Kreis zu beschränken „so daß unser Schauspiel ziemlich herabzukommen scheint. Man spricht davon, daß der Direktor Küstner von Leipzig als Vorstand an“ das hiesige Thea- ter berufen werden soll.
Leipzig, 16. Dez. Am 4. Dezember wurde Professor Krug von der Universität Leipzig zum Abgeordneten für den be- vorstehenden Landtag in Dresden erwählt. In Nr. 99 des ¿¡Vaterlandes‘/ giebt er eine Darlegung der politiscven Grund-
sprechen oder eine- andere Bewegung machen zu dürfen, als die Signale, welche er mit der Hand nach der Seite der Tranchée zu ausführte. Als ihn sein Offizier ‘ablösen wollte, lehnte er es ab, und erbot sich, diesen múhseligen Posten die ganze Nacht durch inne zu behalten. Dergleichen Handlungen geben cinen Begriff von dem Muth unserer Soldaten. — Jn dem Berche- mer Feldlazareth sind vom 13ten zum 1áten 30 Verwundete an- gekommen. Die Tranchée wird n von dem General Rul- lière fommandirt werden; die Reserve - Compagnieen mehrerer Regimenter haben den Dienst in derselben. Das Feuer unse- rer Batterieen und der Citadelle is seit gestern nicht so lebhaft, als an den früheren Tagen. — 6 Uhr Abends. Das Wetter wird die Aufstellung der Bresche- Balterieen etwas verzögern ; es regnet in Strômen.“/
Schweden und Norwegen.
Stockholm, 11. Dez. Vorgestern Vormittags wurden die Bevollmächtigten der hiesigen Bank zusammenberufen, um ihnen ein Königliches Schreiben vom 5ten d. M. mitzutheilen, worin angeordnet wird, daß zur Regulirung des immer mehr weichenden Bankzettel - Courses, so wié des Silberwerthes in Folge der Münz - Bestimmungen vom 1sten Márz 1830, die Reichsstände im nächsten Jahre, an dem von Sr. Majestät
/ nun war der Zweck erreicht. Einige Augenblicke if war eine Aushöhlung zu Stande Cbtade, r wel- die Mineurs Plas nahmen. , Dies: kühnen Männer Taf diese Weise den ganzen Tag vom 12ten zum 13ten em Gemäuer der Lunette. Während dieser Zeit hatten
noch näher zu bestimmenden Tage, zusammentreten sollen.
Dänemark. Kopenhagen, 15. Dez. Baron- Adolph v. Blome, ein
Neffe unsers Gesandten in Rußland, ist zum Dänischen Gesand-
sábe, die ihm als Leitstern seiner landstándischen Thätigkeit die- nen sollen, und die er auf folgende ses Punkte zurÜŒführt: 1) Ein vernünftiges Volks- und Staatsleben durch möglichste Entwickelung aller von Gott dem Menschen verliehenen Kräfte: also 2) kein Despotismus, sondern ein freies Bürgerchum, weil ohne dieses kein vernünftiges Volks- und Staatsleben möglich ist; 3) keine Anarchie, sondern geseßliche Ordnung, weil nur mit dieser ein freies Búrgerthum stattfinden kann; 4) keine Revo- lution, weder von oben noch von untea, sonderu allmälige Re- formen, weil ohne diese auch die gesesliche Ordnung nicht beste- hen kann; 5) feine Republik, weder eine aristokratische noch eine demokratische, sondern eine synkratische Monarchie, wie sie die neue Verfassung geheiligt hat, weil diese jeder heilsamen Refor den Zugang verstattet; und endlih 6) kein Ultraismus, weder rechts noch links, sondern Mäßigung in allen Dingen, weil ohne diese auch die beste Verfassung keine nachhaltige Dauer haben würde. Non nisi moderaia durant,
Eutin, 12. Dez. . Die muthmaßlichen Rädelsfßrer bei den Unruhen am 5ten d. werden jebkt nach und nach gefänglich eingezogen und zum Theil unter militärisher Eskorte einzel hier eingebraht. Unsere Regierung bedient sich zu diesem Zweck. der Landreiter und der Dänischen Dragoner, welche uns noch nicht wieder verlassen haben.
— — Frankfurt, 16. Dez. Die Variationen ix den Notis rungen der Staats- Effekten waren im Laufe der leßten Woche be- deutend; es ergab sich dabei neuerdings ein namhafter Aussch&Sung. Die 5proc. Metalliques gingen von 834 auf 85, 4proc. von 722 guf
734, Integrale von 385 auf 393. Dex Schreck, den die ungcarún-