1832 / 359 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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T A at O S T E

Die leatere- hat in der Nacht ihr Feuer begonneu, und hört sei dem nicht auf, zu schießen. Die Citadelle hat fast alle ih Stücke gegen diese Batterie gerichtet, welche durch die Mas von Wurfgeschossen bereits bedeutend gelitten hat. (Vergl. d Privatschreiben aus Antwerpen vom 18ten Abends.) Tro des sehr schlechten Wetters hat das Genie- Corps seine Arbeit« die ganze Nacht hindurch fortgesest, und alles nöthige Materi zum Hinabsteigen in die Tranchée ist durch die Soldaten di [9ten Regimentes, welches den Dienst in der Tranchée hatt herangebracht worden. Das Feuer der Citadelle, welches se zwei Tagen schwächer geworden war, ist in der vergangene Nacht wieder sehr wohl genährt gewesen; wir haben seit gester Abend ungefähr 20 Todte und Verwundete.“/ |

Jtalien:

Rom, 8. Dez. (Allgemeine Zeitung.) Unsere Nad richten aus“ Sicilien reichen bis zum 22. November. Vor !Gien an minderte sich die Angst der Umwohner des Aetna't Nichts kann entseblicher seyn, als die früheren Erscheinungen

J

Ein sich in verschiedene Zweige theilender Lavasirom, in seine! '

Krümmungen 18 Miglien lang, 1 Miglie breit, 30 Fuß hoch rúcfte gegen das wehrlose Land. Vom 18ten an strömte di Lava auch gegen die Meeresseite. Die Furcht, die Feuermass könnte sih in den Fluß Simeto stürzen, und so auch eine Ueber

| Preise der vier H in den für die Preußische Monarchie bedeutendsten Mart Durchschnitte in Preußischen Sil

Namen der Städte. | Weizen | Roggen | Gerste | Hafer C E 8 L Q 174 S E O S N 220 ‘183 Al 60 Io 4) 15 U, 2% D Matendung . , . .. + + 40 31 202] 162 Neidenburg... ...... T2 38 sl 252; - 15 D 51 M4rs| 25 16 2 Elbing E L U O K 60 Drs 20 ) Q 488) 33% 24 : 18 ! vos “O A 4.7 Oa 2 Ole) 105 151 O 40 Ol e 20 is 17 . Ge 52 27s 2225 167 uit A 205) 25 | 184 o M. R. 2 Bn O M 8 | 2348 Daten... 50) 402 31 26? c O S 2 Qu 194 Nanu a d O S go D 198 D O 4915| 3325| 1912| 162 ree 43 a A 185 Can a 42 33 Eu 22 B Kolberg S 0 a 0&9 51 s 36 s 24 j F 195 E ata taa P Dérnl Mel 28 189 E 41 B 2E 175 Grünberg e 494) 2001 202 204 E N S Q H 4s 32 29174) 1675 E Ga Ba \ G: 2 E is 30 2 0 A1 7E Ven. M... 6 45 34s! 2575| 165 Glab B Bde) Q 1608 n 0 G6 3e D227 245 1557 ai 382,| 2910| 205 141 L 34/5] 26 19 14°;

Meteorologische Beobachmng.

„1832 } Morgens | Nachmitt. | Abends | Nach einmaliger 23, Deb! G0 | 200 | 10 0br. Beobachtung. Lujtdrucck. |337 ¿ 3 “Par. |337, s o ‘Par [333,6 9 “Par [Quellwärme 82®R Luftwärme | 1/1 M. 3,9 ® N. 26M 7 L Thaupunkt | 1,1 ° R.| +0, ° R.| 0,7 ® R.sflufwärme 2,1 R - Webaid L ver 52 pCt. 80 pCt. [Bodenwärme 2,6 ®R etter civdlkt. , iter. “t E | degr VaN0 Set: Muuedünf. 0, 07 9 1M Wolfkenzug| SW. | SW. iederschlag 9.

Berliner Börse

Den 24. Dezember 1832. Amil. Fonds- und Geld- Cours- Zettel. (Preufss. Cour.)

[Zf. Brief |Geld.

|4f.|Brief.\Geld.

A R“ uREI 7 D

St.-Schuld-Sch. | 4 | 93 | 927 fGrolshz. Pos. do.| 4 | 95# | Pr. Engl. Anl. 18.| 5 [103 fOstpr. Pfandbr. | 4 - | 977 Pr. Eng). Anl. 22.5 | 193 omm. Pfandbr. | 4 |1045 [104 Pr. Eng!. Obl. 30.) 4 | 864 | 857 [Kkur.- u. Neum. do.| 4 1052 | Präm Sch.d.Seeh.|— | 51 50% VSchlesische do.| 4 | [1045 Kurm. Obl.m.1.C.| 4 | 91 Rkst.C. d. K.-u. N.] | 54 _—— Neum.Int. Sch do.| 4 | 91 | 1Z.-Sch. d.K.-u.N.|—{ 55 s Berl. Stadt-Oblig.| 4 | 921

Königsb. do. 4 Holl. vollw. Duk.|— | 181 | Elbinger do. 45| - ——— Neue do. |— | 19 Bef Banz, do. in Th.|— | 3345 | WFriedrichesd’or. . |— | 18}4| 135 Wezstpr. Pfandbr.| 4 | |. 965 IDisconla. .……. .. —| 35 | 45

- res:

Auswärtige Börsen. Amsterdam, 19. Dezember. Niederl. wirkl. Sch. 3913, 58 neue do. 75. Kanz - Bill. 145. 68 Russ. (v, 1828) 935. (v. 1831) 842. Oest. 825, 38 Spau. 317.

F do. 505.

Hamburg, 22. Dezember. Vest. 58 Met. 847 8 do. 735. Bank-Actien 1099.

f Russ. Eng). 955. Prenss. Präm. Sch. 983. Poln. 11112.

S R. t R E I E I

Königliche Schauspiele.

Dienstag, 25. Dez. Jm Opernhause: Der Bär und der Bassa, Burleske in 1 Akt. Hierauf: Blaubart, großes ro- mantish-pantomimisches Ballet in 3 Abtheilungen, von A. Ve- stris, für die hiesige Königl. Bühne eingerichtet und in Scene geseht von Th, und F. Elsler. (Dlle, Sannp Elóler: Jósmela, Dlle. Therese Elsler wird hierin tanzen.)

B G At d R „f E S B R M E T R A r: O E

Hrn. Holzmiller, Hrn. Käder, 35r1. gqwer, oru. Geeoac uno Hrn. Tannhof. Dann folgt: Ouverture aus der Oper: Wilhelm Tell, von Rossini. Zum Beschluß: Der Eckensteher Nante im Verhör, komische Scene.

Donnerstag, 27. Dez. Aline, oder: Wien in einem andern Welttheile, Volks-Zauber-Oper in Z Akten, von Bäuerle; Musik von W. Müller. Hierauf: Die Nasen-Harmonika. Dann folgt : Ouverture aus der Oper: Wilhelm Tell, von Rossini. Zum Be- schluß: Der Eckensteher Nante im Verhör.

Neueste Nachrichten.

Paris, 18. Dez. Der Cassationshof hat gestern in ge- heimer Si6ung, dem Antrage des General - Prokurators Herrn Dupin gemäß, entschieden, daß Herr Baudouin, Rath am Kd- niglichen Gerichtshofe zu Rennes, wegen Unterzeichnung einer Adresse an die Herzogin von Berry, auf den 14. Januar vor- geladen werden soll,

Die gestrige Sihung der Pairs-Kammer glich vollkom-

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Bevlin,

¿MSMUNE I ETACA S EA IEENRONITT T SMATI A AAATGNEERGEN.: "F O2 MKSILKBOMEMGEEMSINET-A I, 7 E R T /

Dr 29a N T a E L L 2 T S

Allgemeine

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D:onnéerstag. den: 27a De¡kmb

Amtlrche Kronik des Tages

Bekanntmachung. - Ion jelzt an und bis zum Frühlinge wird die bisher zwi- ; Hamburg und London mittelst Dampfboots stattgefundene : bntlich O direkte Postverbindung nur cinmal wd- | bestehen. N Dampfboot wird sowohl aus Hamburg als aus Lon- Freitag Abends abgehen, j ur Beförderung mit dem Freitags abgehenden Dampfboote ,indon muß die Korrespondenz aus Berlin Mittwoch) abgehen. Herlin, den 25. Dezember 1832. General-Post-Amt. |

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Nachrichten.

: Zeitungs-Nachrichten MULIAand, Rußland. i ddessa, 7. Dez. | ¿ von der Huld ihres Monarchen erhalten. Se. Maj. der ¿r hatte ihr 28 der in dem Türkischen Feldzuge dem Feinde nommenen Kanonen zum Geschenk gemacht, um eine Glocke die Kathedral- Kirche daraus gießen zu lassen. Diese Glocke & 1000 Pfund und ist von dem Gießer Paul Bogdanof}f yertigt. Am 2ten d. M., als am Jahrestage der Thronbe- ung Sr. Maj., wurde zum erstenmal mir derselben geläutet. "Im _1sten d. M. traf der Graf Woronzoff von seiner Reise {der Krimm wieder ín hiesiger Stadt ein. Jn Folge heftiger Stürme und einer bis auf 16 Grad ge- inen Kälte, hat sich die Rhede mit Eis bedeckt; dadurch sind hrere beladene Fahrzeuge am Auslaufen verhindert worden ; y vorgestern und gestern erhob sich ein starker Ostwind und îreute das Eis, so daß gestern. wieder 17 Fahrzeuge in den Wfen einlaufen konnten.

Frantrei s.

Paríés, 19. Dez. Das Geses-Bülletin enthält in 443 tifeln eine Kdnigl. Verordnung über die Einrichtung der Mi- vir. Straf-Ar. stalten.

Die General - Lieutenants Doumerc, Vichery, Lahure und engoult und die General-Majore Curlot, Chabett, Gressot und tihaux sind auf Pension geseßt worden. Der General-Lieu- ant Rothenbourg hat statt des General Doumerc das Kom- \ndo der {Sten Militair-Division erhalten.

Herr Stratford - Canning ist heute früh von hier nach Ma- id abgereist.

Ju einem Berichte des Marschall Gérard vom 15ten d., un den Arbeiten die Rede ist, welche zur Errichtung der |

MWiite-Batterie an dem Glacis der Bastion Toledo unternom- norden, heißt es: „Um unsere auf der Krone des Glacis lichen Arbeiter nicht zu behindern, haben medrere Batterieen Feuer einstellen müssen. Das Feuer der Besaßung war nlih lebhaft und beständig aegen die neue Position gerichtet, in wir uns bemächtigt haben. Die an die Gefangenen ge-

teten Fragen haben uns einige Angaben úber den inneren sand der Citadelle und áber die Wirkung unseres Feuers i chaff}t. Die Anzahl der bis zum 13ten d. getddteten und

| diesen wichtigen Gegenstand im Allgemeinen folgendermaßen : ! „Niemand von uns, meine Herren, wird dem Wucher das

Die Stadt Odessa hat einen neuen Be- | segliche Uebereinkünfte in Staats- Fonds ganz und gar verban- fz }

| Ministers stehen.

wundeten Holländer wird auf :00 Mann geschäßt. Um eine imuthigung zu verhindern, bedienen die Offiziere der Besaz- g sich ihres ganzen Einflusses auf die Truppen, welche die

nung auf fremden Beistand, mit der man ihnen geschmei- j

hit hatte, täglih mehr shwinden sehen. Die Artillerie scheint n besserem Geiste beseelt. Unsere Bomben haben eine Menge N endungen zerstdrt, welche den Truppen zum Schuße dienen,

“i Der Marschall Gérard muß, den Korrespondenzen hiesiger Mitter zufolge, wegen eines Gicht-Anfalls das Zimmer hüten 0 fann also die Belagerungs - Arbeiten nicht mehr wie bisher Person leiten.

Jn der gestrigen Sißzung der Deputirten-Kammer, tr dem Vorsibe des Vice-Präsidenten Herrn B. Délessert, lde zuvörderst zu einer zweiten Abstimmung über den Gesebz- ntwurf wegen der mit der Post verjandten Gelder (da die des hergehenden Tages zu keinem Resulcate geführt hatte) ge- \itten und derselbe mit 174 gegen 3 Stinmen angenominen. Herr Calmon berichtete hierauf über den Rechnungs - Ab- vuß von 1829.

ven aber verwarf. Jn dieser Form wurde der Entwurf am 11.

i Der Großsiegelbewahrer is in diesem Augenblicke m : ßsieg ah st L J nuar d. J. der Deputirten-Kammer aufs neue vorgelegt, und

Abfassung eines neuen Gesclzes über die geheimen A ssociatioll beschäftigt.

Es heißt, daß binnen kurzem eine Broschüre von hi Dupin úber die Juli-Revolution im Buchhandel erscheinen vil

Heute {loß 5proc. Rente pr. compt. 98. 80. sin c 98. 85. Jproc. pr. compt, 68, 60. lin cour, 68. 05, A Neap, pr, compt, 80. 95, in cour S1 5proc. B . 587, Zproc. dito 334.

6+ Kammer gestrichenen Artikeln der eine abermals in das 4 eingeschaltet und der andere modifizir. Jn dieser “fassung gelangte der Entwurf am 10. April zum zwei- nale in die Pairs - Kammer, die sich indessen, da- die Ses- \ kurz darauf geschlossen wurde, nicht weiter mit demsel- 9 beschäftigen konnte. Der streitige Punkt zwischen beiden nmern betraf hauptsächlich die von der Regierung abzuschlie- Ven Lieferungs - Kontrakte, Die Deputirten-Kammer ver- |

Stantsurta V, 21, Der, Vester, 5puos. Metall. d e, daß alle dergleichen Kontrakte, insofern sie cine Summe ! S I A 2E L U S Do h mehr als 10,000 Fr. beträfen, auf dem Wege der dffent- Actien 1326. 1324. Part.-Obl. 1274. 127. Loose zu 100 Fl, "My Licitation abgeschlossen werden sollten, und daß man diese G. Holl. 5proc. Obl. v. 1832 751. 754. Poln. Loose 5527 immung ausdrücklich in das obgedachte Gese einschalte.

E L Ratiimer dagegen war der Meinung, daß eine solche lich {uß 19 - welche die Zukunft angeh-, in den Rechnungs- cines bereits verflossenen Etats: Jahres nicht eingeschal-

Redacteur Cottel.

der Sizung vom 4. Februar ward von den beiden in der !

| lich deshalb verwarf, weil er sie als ein bloßes Gelcgenheits-

—_—_———

|

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| Man wird sich erinnern, daß die Dep tirten- | immer im November v. J. diesem Gesege fünf Artikel hinzu- | le, von denen die Pairs-Kammer drei genehmigte, die andern '

| Gesundheit des Herrn Guizot es ihm irgend gestatten werde,

ft Ï E werden Sirfe, Dex jeßige Bericzt- Erstatter, Hery Cal-

O E E E Erman” M

Gedrueckt bei A. W- Hau!

mon, bemerkte nurmehr, Namens der mit der Prüfung gewesenen Kommission, daß

dieses Gegenstandes beauftragt

| dingt beipflichten fônne, indem ês der Deputirten-Kammer im- |

j | le6tere der obigen Ansicht der Pairs-Kammer zwar nicht unbe- | | mer freistehen müsse, insofern ihr bei der Prüfung des Rech- |

Î

nungs - Abjchlusses Mißbräuche in der Verwaltung aufstießen, selbigen durch die sofortige Einschaltung einer geseßlichen De stimmung fr die Folge vorzubeugen; daß sie indessen gleichwohl

| der Meinung sey, die obgedachte Bestimmung finde besser ihren

Plaß in dem Geseße wegen der Revision der Rechnungen. | Die Berathung hicrüber wurde auf den nächsten Freitag fest: | geselzt. Herr Harlé entwickelte jeßt seine Proposition iegen Errichtung einer Depositen-Kasse zur Empfangnahme sowohl der zu verkaufenden Staats-Papiere, als der für den Ankauf für dergleichen ‘Papiere bestimmten

Wolf sey da, bevor 2s tro d

Belagerunqs-Zutand l mit demselben vorg ten Und der „der Zustand des Aufruhrs Gefeß Anwendung finden sell, hat die Kommission geseßt : 11ZUs stand des Krieges, der durch das Bestehen bewassneter und mi- litairisch organisirter Banden konstatirt wird, welche die dffentli- che Macht angreifen. ‘/ dirende General oder jeder andere von der Regierung delegirte Gelder, damit hinführo alle | Beamte ermächtigt wird,

er

en Schatten davon aesehen hátte; daher

werde man aber au-h auf leinen Nothruf hören, wenn eine Tages der Wolf wirklich erscheinen sollte.

Der Courrier francais giebt cinige der Modificationen an, welche die mit è Iruifu des Geselz Entwurfs úber den

auftrate Kommission der Pairs-Kammer nommen bat. An die Stelle des unbestimnm- weiten Spielraum lassenden Ausdrucks: oder der Unruhen‘, bei welchem das

Millkúr

Der Artikel 5, durch den der komman-

diejenigen Jndividuen, deren Gezen-

solche Zeitkäufe wegfielen, wo es sich bloß um die Auszahlung | wart für die öffentliche Sicherheit gefährlich scheint, aus dem

der Cours-Differenz handelt. „Jch verhehle mir nicht die Nachtheiæ“‘, j äußerte der Redner am Schlusse feines Vortrages, „die aus der Annahme meines Vorschlages den Wechsel - Agenten erwach- sen werden; das Privat- Interesse muß aber dem allgemeinen Interesse weichen.“ Der Finanz-Minister äußerte sich úber

E D E E M L M E

Wort reden; um aber demselben zu steuern, darf man nicht ge-

Das System des Herrn Harlé ist nicht bloß repressiv, | sondern präventiv. Was man auch thun mdge, es werden an ; der Börse immer widerrechtliche Operationen stattfinden. Die j

Freiheit artet zuweilen in Licenz aus; is dies aber ein Grund, }

nen.

worden seyn. und Thiers, vertheidigten in den Unterhandlungen mit der Kom- mission ihr Werk, indem sie als Grund anführten, daß man die Regierung nicht wehrlos gegen den Aufstand lassen dürfe, konn- ten aber die Kommission, trol alles Aufwandes ihres rednerischen Talents, nicht zur Annahme des Entwurfs des Ministeriums be- wegen. daß der zum Bericht-Erstatter ernannte Staatsrath Allent seine Ausdrücke etwas zu mildern versprach. Die neue Umarbeitung

betreffenden Bezirke zu verweisen, ist wegen seiner Aehnlichkeit mit dem von dein Konvent erlassenen Geselze gegen die Verdächti- Ap von der Kommission gänzlich gestrichen worden. Mit den andern

rtikeln sollen eben so wichtige Veränderungen vorgenommen Die Minister, namentlich die Herren v. Broglie

Alles, was sie erlangen konnten , beschränkte sih darauf,

sie zu verbannen ? Uebrigens darf man nicht glauben, daß alle Zeit- | wird bald fertig seyn, und es soll dann eine abermalige Zusam- fàufe ohne Ausnahme bloß fingirt sind. Die von dem vorigen Redner | menkunft der Mitglieder des Kabinets mit der Kommission

in Antrag gebrachte Kasse soll unter der Verantwortlichkeit des Finanz- * Wie könnte ih mich jemals hierzu verstehen ? ie könnte ich mich fúr eine Kasse verbürgen, die ich nicht eigen- hándig verwaltete? Gleichwohl habe ich nichts dawider, dap man den Vorschlag des Herrn Harlé in Erwägung ziehe. Eine Kom- mission möge untersuchen, ob andere ausführbare und wirk- same Mittel gebe, um den Mißbräuchen bei dei Zeitkäufen vor- zubeugen; wir wollen sie gern annehmen. Was aber die Jhnei gemachte ‘Proposition betrifft, so erkläre ich, daß ich sie nicht dem Könige zur Sanctionnirung würde vorlegen können.“ Noch woll- ten sich einige andere Deputirte wider den Antrag des Herrn Harlé vernehmen lassen, die Kammer {loß indessen die Debatte ; und verfügte die Ueberweisung dieses Antraas an eine beson- dere Kommission zur Prúüfung. Herr A. Portalis ent- wickelte darauf heine Proposition wegen der Abschaffung der Jahresfeier des 21sten Januar, als des Todestages i Ludwigs XVI. Es sey ihm bei der Abfassung seines Vorschla- ges niemals in den Sinn gekommen, äußerte er unter anderm, das monarchishe Prinzip der Regierung anzugreifen; dic Mo- narchie scheine ihm vielmehr bei einer Frage durchaus nicht betheiligt zu seyn, die sih bloß darum drehe, ob man einer That- sache, an welche ohne Zweifel ganz Frankrei nur mit Schmerz denke, die aber der Geschichte angehdre, eine politische Dauer geben wolle; er habe nichts dawider, daß wan den 21. Januar zu einem Trauertage stemple, gleich demjenigen, an welchem Hein- rich IV. ermordet worden; diese Trauer dürfe aber nicht den ! Lauf der Gerechtigkeit hemmen, am allerwenigsten abex eine Gelegenheit zu blutigen Zwistigkeiten unter den Bürgern bieten. „Wenn man“, fügte der Redner hinzu, „die Rede des Herzogs ven Broglie in der vorigen Sikung der Pairs - Kammer, die trefflichsie, welche noch über diesen Gegenstand gehalten worden, liest, so wird man si überzeugen, daß der Herzog damals meine Proposition ledig-

E E B R R 27e O LLE C A ÄER D

) 0D A DEECETE E S AEAU

Geseß betrachtete. Man müßte indessen völlig mit Blindheit g:\{lagen seyn, wenn man nicht einräumen wolite, daß sich die Umstände seitdem mächtig geändert haben; abgeschmackt wáre es, wenn man glauben wollte, daß die Deputirten-Kammer in diesem Augenblicke von irgend einer demokratischen Gesinnung geleitet würde. Auch werden Sie keinen Anstand nehmen, | m. H., bei Jhrem vorjährigen Schlusse zu beharren, denn | wenn die Liebe zu den Künsten uns die Erhaltung des auf dem i Eintrachts - Plage errichteten Denkmals gebietet, so kdnnen wir | mindestens verlangen, daß dasselbe mit dem schönen Namen die- ses Plakes im Einklange stehe.‘ Gleich noch Herrn Por- talis verlangte Herr Laugier de Chartrouse, der be- kannte Legitimist, das Wort. Man rief ihm zwar von allen Seiten zu, er möge sich nicht bemühen, da er ja sehe, daß selbst Herr Berryer auf das Wort verzichte. Er ließ sich in- dessen dadurch nicht abhalten, einige mißbilligende Detrachtun- gen über den Antrag des Herrn Portalis anzuftellen und für die Beibehaltung des Trauertages des 21. Januar zu stimmen, ; wobei er die Meinung aussprach, daß dies der Wunsch des gan- j zen Landes sey. Bei der darauf erfolgten Abstimmung beschloß die Versammlung faj\t einstimmig, den gedachten Antrag in Erwä- gung zu ziehen. Herr Eschasséríaux entwickelte am Schlusse der Sißzung noch, seine Proposition úber den Elementar - Unter- richt, die ebenfalls ohne irgend eine Widerrede in Erwägung gezogen wurde. Der Minister des Jnnern kündigte zugleich der Versammlung an, daß der Geses- Entwurf der Regierung über denselben Gegenstand in wenigen Tagen, und sobald die

E

sich in die Kammer zu verfügen, vorgelegt werden würde. An M beiden nächsten Tagen sollte keine dffentlihe Sißzung statt- inden.

Das mißbilligende Urtheil, welches das Journal des Débats | über den Gese6-Entwurf in Betreff des Belagerungs - Zustandes | gefällt, hatte die Oppositions -Blätter veranlaßt, allerlei Gründe | aufzusuchen, um diese Veränderung in dem Tone des miniskeriel- | len Journals zu erklären. Das Journal des Débats er- |

T A Cra

wiedert ihnen jeßt, der Grund davon liege einzig und allein in der Unabhängigkeit, welche es stets behaupten werde; freilich ver-

| fahys es nit wis dis Oppositions Blätter und rufs nit, der

stattfinden.

Eine o eben erschienene, nur 30 Seiten lange anonyme Broschüre úber den gese6lichen und politischen Charakter der Juli- Revolution wird allgemein Herrn Dupin zugeschrieben, weil sie einen Ausdruck dieses Deputirten, nämlich das „quoique Bour- bon" als Motco führt. Der Constitutionnel, welcher diese kleine Schrift ofen für das Werk des Herrn Dupin erklärt, theilt einige Auszúge daraus mit, in denen der Gedanke, daß der Herzog von Orleans nach der Juli - Revolution zum Könige gewähit worden, nicht weil, sondern obgleich er ein Bourbon jev, weiter ausoeführt und das Spstem der Quasi- Legitimität bekampft wird. Der Constitutionnel lobt die Schrift mit Aus- nahme des Schlusses, in welchem der Verfassor dem Mittelstande, dem er die Juli-Revolution zuschreibt, Neuerungssucht und un- ersättlichen Ehrgeiz vorwirft und denselben ermahnt, an der jekbi- gen Ordnung der Dinge festzuhalten.

Von den Denkwürdigkeiten des Herrn von Mazas ber die Juli-Revelurtion ist die mit einigen Details bereicherte zweite Auflage erschienen.

Vorgestern erschien der Advokat Pelleport vor dem hiesigen Assisenhofe, weil er si) in einem Plaidoper, das er am 30. v. M. zu Gunsten eives Klienten hielt, folgenden Ausfall gegen die Regterung erlaubt hatte: „Vielleicht hätte ih ein Recht, die Regierung anzuklagen, deren Durst nach Rache, wie mir scheint, nicht zu stillen ist, und die dem Fasse der Danaiden gleicht, das se mit Thränen füllen möchte, da sie mit Blut nicht füllen kann. Der Gerichtshof beschränkte sich, obgleich er anerkannte, daß Herr Pelleport die Gränzen der Vertheidigung überschritten, darauf, denselben zu ermahnen, künftig besonnener und vorsich- tiger in seinen Aeußerungerck vor ‘ericht zu sepn. :

Der hiesige Königl. Gerichtshof hat in dem Prozesse des Grafen von Pfaffenhofen gegen den König Karl X. dùs Urtheil des hiesigen Tribunals erster Instanz, wodurch der Lebtere zur Bezahlung der von dem Grafen an ihn gemachten Schuldforde- rungen verurtheilt wird, bestätigt.

Die Tribune meldet: „Der Verein der Volkéfreunde hielt gestern Abend eine Versammlung, in welcher man über die Mit- tel berathshlagte, dem Prinzipe der Association den Sieg zu verschaffen. Auch wurden Milizen beschlossen, um „die Ab- schaffung oder wenigstens eine starke Herabsckung der Salz- und der Getränk-Steuer zu erlangen, welche so schwer auf dem Volke lasten.‘ Während aus obigem Artikel erhellt, daß der republikanische Verein der Vo!ksfreunde der vor einigen Tagen gerichtlich ausgesprochenen Auflösung des Vereins troßt, lobt

der National das Benehmen der Jury, welche sich für das

Associations-Recht erklärt und dadur den Art. 291 des Straf- gesebbuches abgeschafft habe; ein shlechtes Geseß sey implicite durch die neue Ordnung der Dinge aufgehoben und es Lo die Sache der muthigen Bürger, ein schlechtes Gescl offen zu ver- legen, bis es förmlich abgeschafft werde.

Der Assisenhof von Lyon hat am 13. d. M. sämmtliche der Theilnahme an den Grenobler Unruhen angeklagte Jndividuen frei gesprochen.

Der Sohn Casimir Périers, Herr Paul Périer, is von einer der Grenadier- Compagnicen der ersten Legion der hiesiget National-Garde zum Hauptmann gewählt worden. E

Die Herzogin von Berry ist, den neuesten Nachrichten von der Citadelle von Blaye zufolge, von ihrer Unpäßlichkeit*vollkom- men wiederhergestellt. Die Bücher, welche der hieñnge Buchhänd- ler Bossange ihr zugesandt hat, haben ihr große Freude verur- sacht und ste veranlaßt, demselben in einem eigenhändigen Schrei- ben sür diese Aufmerksamkeit zu danken.

Der Breton melder, daß sich am Iten d. in deï Nähe von Nantes auf der Straße nah Paris 50 bis 60 Individuen versammelten, welche riefen: „Fort mit Ludwig Philipp! Es n die Herzogin von Berry !‘/ Drei von ihnen wurden ver-

aftet.

Das Karlistische Journal Brid'oison ist gestern von der Po- lizei in Beschlag genommen worden.

Der Handels - Minister hat die Aufiührung eines neuen Drama's, „„Arabella// betitelt, auf dem Theater des Pantheon untersagt, weil darin einige Anspielungen auf den Tod des Prin- zen Aondó vor?ommen |