1832 / 359 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

A S R G R S T A S U R E N D O S E A C E M

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In Bayonne

stellung mußte eine Stunde lang suspendixt werden.

Dem Temps zufolge, werden hier fortdauernd Unterhand- lungen wegen elner neuen 3procentigen Spanischen Anleihe ge- pflogen. Die einzige Schwierigkeit, um die es si{ch noch handle, ¡ey der Betrag der Cortes-Bons, welche die Spanische Regierung an Zahlungs-Statt annehmen soll. Die Auleiße Dom Miíi- guels ist, wie dasselbe Blatt wissen will, definitiv abgeschlossen, Herr Achill von Jouffroy, der bereits bei der sogenannten Gueb- hardschen Anleihe den Unterhändler machte, soll auch diese An-

leihe abgeschlossen und dabei 900,000 Fr. gewonnen haben.

Das Mémorial des Pyrenées meldet von der Spani- schen Gränze, daß die Spanier ihren Sagnitäts-Kordon von den Höhen der Pyrenäen, die bereits mit Schnee bedecckt sind, tiefer hinunter verlegt haben, doch dauern die Sanitäts-Maßregeln in ihrer ganzen Strenge fort; die Quarantaine in dem Lazarethe von Jrun besteht noch immer für vierzehn Tage, und da diese Anstalt nur wenige Personen aufnehmen kann, so wird dadurch die Nükkehr der Spanischen Flüchtlinge, welche im Vertrauen auf die Amnestie in ihr Vaterland, zurückehren, sehr verzögert. Ei nige derselben haben nach ihrer Ankunft in ihren Wohnsiten bei

ihren früheren Mitbürgern keine gute Aufnahme gefunden. Großbritanien und Jrland.

- London, 21: Dez. Se. Majestät ertheilten vorgestern in Brighton dem Herzoge von Devonshire und dem Vice-Admiral

Sir R. Otway Audienzen.

Ihre Majestät die Königin hat in diesen Tagen dem be-

rühmten Maler Wilkie zu ihrem Portrait gesessen.

Am 18ten d. M. gab der Graf Grey ein glänzendes Gast- mahl, bei welchem unter Anderen die Fürsten Talleyrand und Lieven, der Preußische Gesandte und Lord Durham gegenwär-

tig waren. F Dem Spectator zufolge, sollen der Herzog von Welling-

ton und Sir R. Peel aufgefordert worden seyn, als Patrioten

ihr persönliches Gefühl zu opfern, und unter der Greyschen Ad- nzinistracion, Ersterer die Stelle als Ober-Befehlshaber der Ar- mee, und Sir R. Peel diejenige eines Secretairs der Kolonicen zu Übernehmen, damit dem Wohle des Landes durch die Oppo- jcion ihrer Partei nicht geschadet werde. Beide sollen dies aus- geschlazen und der Herzog von Wellington hinzugefügt haben, daß, wenn gleich er Ad dem gegenwärtigen Kabinette nicht anschließen fônne, er mit Vergnügen eiu Mitglied eines neuen scyn würde.

_Namik Pascha is auf einer Spezial - Mission der Pforte, nebst Gefolgè, hier eingetroffen und in Grillions Hotel abgetre- cen. Seine Mission hat sowohl auf den Zustand von Aegypten, als auf ein schließlihes Arrangement hinsichtlih Griechenlands Bezug. 9

Borgestern kam der Erzbischof von Canterbury von seinem

Landsis zu Addington nach der Stadt und hatte im Scha6ß-Amte eine (ange, Unterredung mit dem Grafen Grey und dein Lord- „Kanzler. Dem Vice-Präsidenten der Handels-Kammer, Herrn Pou- let Thomson, machte vorgestern in seiner Wohnung zu Somer- selplace eine Deputation von Manchester, von welcher Stadt er befanntlkch zum Parlaments - Mitglied erwählt worden, ihre Aufwartung.

» Die dffentlihen Blätter fahren fort, die ferneren Ergebnisse dér Wahlen in den verschiedenen Städten des Königreichs mit- zuthecilen. , Die bemerkenswexthesten unter den leßten Wahlen sind die des Sir. J. Graham im östlichen Theil von Cumber- land, die des Herrn M. O'’Connell zu Tralee und des Herrn I. O'Connell zu Youghal in Jrland, der Herren O'Connell und Ruthven in der Stadt Dublin, O’Connor Don in der Graf- [aft Roscommon, O'Callaghom und Sheil in der Grafschafc Tipperary, Barrow in der Stadt Waterford, Shaw und Lefroy von der Dubliner Universität und des Lord Ashley und der Her- ren Ponsonby und Bankes in Dorsetshire.

Nachdem in einer außerordentlichen Versammlung der Cor- poration von Norwich am vorigen Sonnabend einstimmig be- {lossen worden war, dem Lord Stormont und dem Sir James Scarlett, welche beide die Stadt Norwich im Paklamente ver- trecen werden, das Ehrenbürgerrecht zu verleißen, wurde ihnen der gebräuchliche Eid abgenommen; zu gleicher Zeit beschloß man, daß Sir James Scarlete bei einem Gerichtshof des Mayor- Amts vereidigt werden sollte.

Die Dubliner Zeitung enthält eine Proklamation, wo- durch der westliche Bezirk der Grafschaft Cork als im Aufcuhr- Zustande befindlich erklärt und eine außerordentliche Polizei da- felbst eingeseßt wird.

Aus Deal wird vom gestrigen Tage gemeldet: „Die Fran- zösische Fregatte „Moelpomene“‘/, Capitain Rabaudy, welche an den Küsten von Holland gekreuzt hat, is hier angelangt, und es liegen nun folgende Schiffe hier vor Anker: der Vice-Admi- ral Sir Pusteney Malcolm auf dem „Donegal‘/, dann der ,¡Revenge“/, „Talavera‘/, „Spartiate‘/, ,„„Southampton“‘‘,,„„Stag‘‘, ¿Caftor‘/, „Rover‘/, Dee‘ und „Emerald‘/; der Französische Contre-Admiral auf der „Syrene‘/, dann der „Suffren“/, die Medea‘, ¡„¡Melpomene“’, „Ariane‘/, „Creole‘“ und „Bayon- naise.‘

Das Königl. Schiff „„Pike‘/ ist in viertehalb Tagen von Porto hier angekommen und bringt also Nachrichten bis zum l5ten d. M. mit, die jedoch nichts von Bedeutung enthalten. Am 13ten war das Bombardement von Seiten der Batterieen Dom Miguels sehr heftig gewesen, hatte mehrere Häuser zer- srórr und einige Búrger getödtet. Dom Pedro läßt die Ladun- gen der Schisse, welche ihm Lebensmittel zuführen, noch immer in der Nähe von St. Joao da Foz landen; außer deun Dampf- boot „die Stadt Edinburg‘/ hatten noch 4 andere Schiffe eine "Nenge von Vorräthen dort ans Land gescßt und die Blokade dadurch in gewisser Hinsicht unwirksam gemacht. Es hieß, man habe auf dem nördlichen Ufer des Duero eine Batterie errichtet, welche die Batterieen Dom Miguels beherrschen sollte. Uebri- aens bedauerten es die Kaufleute in Porto sehr, daß man keine Maßregel irgend einer Art ergriff, um sie in den Stand zu seßen, durch jedes Packetboot mit ihren zahlreichen Bekannten und Freunden in England zu kommuniziren; und diesen Lekbte- ren verursacht es ebenfalls große Besorgniß, daß so oft Packet- vôte von Porto ankommen, ohne einen einzigen Brief von dort mitzubringen.

"Von der Insel Mauritius wird gemeldet, daß der Gou-

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verneur derselben am Z. September eine Proclamation erlassen

s haben am 7. d. M. Abends im dortigen Theater unruhige“ Auftritte stattgefunden. Es wurde das Stúk «les Chansons de Béranger” aufgeführt; als die Göttin der Freiheit, mit einer rothen Múkte, auf der Bühne erschien, wur- den ihr einige Blumenkränze mit einem Zettel zugeworfen, wel- chen ein Theil der Zuschauer vorgelesen: haben wollte. Der Po- lizei -Commissair widerseßte sih diesem Begehren und die Vor-

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dige Verhafts-Zeit erlassen. Nftederlande.

tung abgenöthigt hätten. ‘/

nien sind nah der Hauptstadt zurückgekehrt.

ten zu urtheilen, die täglich in die Hospitäler gebracht werden, mússen die Belagerer durch das Feuer der Citadelle hart mitgenommen wer-

den. Fast jeden Augenbli werden vor unseren Augen Verwundete in das hiesige Feld - Hospital getragen oder gefahren; und doch werden, wie es heißt, die am schwersten Verwundeten nach der Stadt gebracht. Jch glaube sonach, daß der Marschall Gérard der Zahl der in seinen amtlichen Berichten angegebenen Verlu- sten an Verwundeten getrost noch zwei Nullen beifügen kann. Damit Sie selbst urtheilen mögen, wie groß der Verlust auf Seite der Franzosen seyn dürfte, will ih Jhnen bloß bemerken, daß sie seit einigen Tagen sich gendthigt gesehen haben, Belgi- sche Kanoniere bei ihren Stucken anzustellen, was sie sicher nicht gethan haben würden, wenn sie noch eine hinreichende An- zahl Französischer Artilleristen besäßen; denn nichts gleicht der Ver- achtung, die sie gegen unsere (die Belgischen) Truppen an den Tag legen, während sie der tapfern Besaßung der Citadelle alle Ge- rechtigkeit widerfahren lassen. „Nichts‘?, so hörte ih vor kur- zem einen Französischen Offizier vom Genie äußern, „nichts kann verständiger, durchdachter und geschickter ausgeführt werden, als die Vertheidigung der Citadelle; denn General Chassé weiß mit wenig Mannschaft, die er zur Zeit wirksam seyn läßt, sci- nen Feind abzumattéû und ihm Abbruch zu thun, während er zu einem Ausfall stets frische T

Damit Sie diese Aeußerung um so besser zu verstehen im Stande sind, mache ih Jhnen bemerklich, daß General Chassé wie hier wenigstens allgemein behauptet wird nicht mehr als den fünften Theil der Besagzung die gewdhnlichen Verthei- digungs-Arbeiten ausführen läßt. Wenn ih nicht fürchtete, daß Sie Zweifel in meine Worte seßten, oder meine Aeußerungen für Schmeicheleien hielten, so könnte ih Zhnen eine Menge Züge von Muth, Standhaftigkeit, Entschlossenheit und An- hänglichkeit an König und Vaterland die selbst bei den Franzosen von Munde zu Munde gehen von Jhren Lands- leuten erzählen. Eine Anekdote kann ich jedoch nicht umhin, Jh- nen mitzutheilen. Ein Herr, der einem der Holländischen Krieas- gefangenen ein Glas Bier anbot und dabei zu ihm sagte: „das habt Jhr gewiß seit langer Zeit nicht so gut gehabt‘/ erhielt zur Antwort: „Jun der Citadelle gebrach es uns an nichts; und geseßt auch, ih hätte dort trúbes Wasser trinken müssen, so würde es mir besser geschmeckt haben, als hier der tresflichste Wein; denn damals war ih noch ein freier Mann und konnte mein Vaterland vertheidigen helfen, wogegen ih jeßt gefangen und außer Stande bin, ihm zu dienen.‘/ Da, dem Verneh- men nach, der Holländische General die nach der Stadtseite zu befindlichen Batterieen der Citadelle wieder vollzählig gemacht hat, so fürhten viele Bewohner Antwerpens, daß es dennoch zuleßt zu einem Bombardement kommen werde, und schicken sich demgemäß zur Flucht an.“

ruppen bei der Hand hat.‘/

Mit Bezug auf die Belagerung der Citadelle äußerte das

Amsterdamsche Handelsblad: „Die Belagerer hatten sich geschmeichelt, daß es hinreichend seyn würde, sich um die Festung zu lagern und dieselbe zur Uebergabe aufzufordern; sie haben jedoch wahrscheinlich hierbei überschen, daß schon die Ehre allein uns verbot, jene Veste auf die erste Aufforderung der Gewalt des Französischen, Heeres zu überliefern. Mannhaft wird die Ehre von Alt-Niederland durch die Vertheidigung von Antwer- pens Citadelle behauptet. Getreu erfüllt der greise Chassé die Zusage, die er dem Marschall Gérard gethan, daß er die Festung nicht räumen würde, so lange seine Vertheidi- gungsmittel nicht erschöpft seyen. Und wenn diese Mittel endlich erschöpft seyn werden was dann? Was ist damit für uns verloren, was für Belgien gewonnen? Es wäre eine über- triebene Einseitigkeit, den Blick stets nur auf die Citadelle gerich- tet zu halten, als läge in der Erhaltung dieser Veste die Rettung oder im Verluste derselben der vollständige Untergang von Nicder- land. Nein! Mit der Antwerpener Citadelle verlieren wir war viel, sehr viel, aber wir haben darum nicht Alles verloren! lus bleiben noch zahlreiche Vertheidigungsmittel und der Feind hat eigentlih noch gar nichts gewonnen, wenn er endlich jenen Plaß durch seine Uebermacht uns entrissen haben wird. Nie- mand wird uns auch alsdann zwingen können, einen Trak- tat zu unterzeichnen, der mit den theuersten Jnteressen unseres Vaterlandes in Widerspruch ist.‘

Nachrichten aus Flandern zufolge, führen die dasigen | Bauern sehr viele Klagen darúber, daß sie von den Franzosen häufig gezwungen werden, bei der Belagerung der Citadelle Dienste zu leisten; mit der Neutralität der Belgier wird es

izatie, worin er bekannt machte, daß, in Folge des Ablebens von

überhaupt nicht sehr genau genommen, und diese müssen bei |

te, als dem Feind Schaden zu thun und ihn zu beun- Minen zu starken Verlust an Menschen mit sich führen ind man verzichtete darauf. Die Holländisch gesinnten werden, wenn sie es wagen, behaupten, däß die Fran- mee einen Sturm versucht habe, und daß derselbe gen worden sey; es würde aber nur eine Abgeschmacktheit vielen anderen seyn. ) Dem Bataillons = Chef des Paulin, is in der Nacht durch eine Bombe das Bein zer- Die Wunde is jedoch nicht o gefährlich, als shnnte, und dieser würdige Offizier wird rasch wiederherge- "— Der General Stk. Cyr-Nugues, Chef des Genevral=- ‘var während der ganzen Dauer des Versuches Gegen den d an Ort und Stelle gegenwärtig. Er wurde auf rchem durch das Platen einer Bombe an, Durch sein Epaulette wurde der Schuß t und er hat nur eine ziemlich starke Kontusion erhalten. fommandirt der General Ratapel die Tranchée. Die Het Orleans und Nemours sind gegen 1 Uhr in Berchem an- , sie haben sich zu dem Marschall begeben, und den Ge- ha t. Cyr-Nugues besucht; um 2 Uhr sind sie wieder nach haet abgereist. Der Escadrons- Chef Lafontaine, Adiutant heute Morgen nach Antwerpen zum Könige ge- Das 18te Linien - Regiment verläßt morgen das erchem, um sich nach scinen Kantonnirungen in der Um- yon Deurne und Borgerhout zu begeben; es scheint, daß att durch eine Brigade der Reserve- Division, durch das Regiment adgeldf werden wird, welches in einem schau- ivouac auf dem feuchten Terrain bei Wilryck liegt. wer is gegen Mittag in der Gegend der Lunette St. Lau- Die Holländer ließen von der linken y Bastion Toledo und von dem Halbmonde eine wahre n auf die Franzosen regnen, welche denselben Die Franzosen, welche als Tirailleurs auf der Tranchée aufgestellt waren, antworteten thnen aher sie waren den Haubihßkugeln, den Granaten und cinem ¡jon Steinen ausgeseßt , der ziemlich bedeutende Verwüstutt- (chtete. Die Mineurs haben in der vergangenen Nacht litten; 14 derselben wurden in weniger als dret Minuten Die Uebrigen seßten ihre Arbeiten mit hbe- nswürdiger Kaltblütigkeit fort. Was man auch in Ant- esagt haben mag, es is gewiß, daß man noch nicht Bre- t, und es is ¡zu vermuthen, daß die Generale des Ge- ind der Artillerie, welche fúr ausgezeichnet in ihrem Fach haben, zu handeln, wie sle es "und es is sehr klug von ihnen, daß sie diese Gründe (len Neugierigen mittheilen, die sich ins Hauptquartier drän- - Fn der vergangenen Nacht sind 45 Mann verwundet, und Dies darf nicht Wunder nehmen, gesichert. 7 man bedenkt, daß die Französtsche Armee seht den mòdrderischen Die Angreifenden sind guf mehre- be Pistolenschußweite von den Belagerten 1, und man begreift, daß das Feuer von beiden Seiten mör- t als jemals seyn muß. Der König kam heute um 3 Uhr hem an, trat bei dem Marschall Gérard ab, und kehrte eine jj darauf nach Antwerpen zurück.// l san hat heute, wie die Emancipation meldet, die Lie- hs: Kontrakte für die Französischen Truppen erneuert; es ist \W’den Unternehmern die Bedingung gestellt worden, daß sie "Vinselben Preisen die Französischen Truppen mit Lebensmit- F versorgen müssen, welche etwa noch eintreffen könnten.

Brüssel, 21. Dez.

John “Justin Cooper, Rich:ers am Ober- Appellationshofe, bis auf weiteren Befehl Sr. Majestät, Herr Edwatdd Remond fort- fahren werde, die Pflichten eines General-Prokurators und Hr. Nicholas Gustav Bestel die eines Beisibers des obersten Ge- richtshofes auszuüben. Zur Feier des Geburtstages Sr. Ma- jestät hatte der Gouverneur 11 Gefangenen ihre noch rücksiän-

vielen Gelegenheiten die Han ten machen.

Die Geldsammlungen zum Besten der der Familien der Getöôdteten in der Antwer bereits zu

dlanger ihrer Französischen A 10

Verwundeten 1 pener Citadelle ziemlich ansehnlichen Summen angewachsen.

Aus oínem Privat-Schreiben aus Brüssel geht daß die dort wohnhaften Holländer und andere Glei unter sich eine Subscription zu Gunsten der Holländi Gefangenen -aus der Antwerpener Citadelle diese Weise nicht weniger als. 5500 Fl. "z welche den Gefangenen bei ihrer Ankun bezahlt werden sollen. überhaupt Sorge tragen, da theidigern an nichts gebricht, was ihnen die Gefange erleichtern im Stande seyn kann.

Auch Holländische Blätter melden jet, nehmen nach der Contre-Admiral de Man der Schelde-Flotte ernannt worden sey; der Ca jedoch den“ Befehl über die „Eurydice‘“ behalten

Jn Helvoetscluis sind am 19ten d. zwei Holländi fahrteischiffe eingelaufen, die nicht allein von keinem Geschwader belästigt, sondern auch no Kriegs schisse konvoyirt worden seyn sollen. eines dieser Schiffe 1500 G zahlen müssen.

eröffnet und usammengebracht h," ft in Valenciennes enschenfreunde mw, ß es den tapferen Vaterlands, y

Aus dem Haag, 21. Dez. Auf die (im lebten Blatte der Staats - Zeitung enthaltene ) Mittheilung unsers Ministers des Auswärtigen hat der Präsident der zweiten Kammer der Generalstaaten, Herr Callot d’Escury, gearitwortet, daß er im Namen der Versammlung dem Minister seinen Dank bezeuge für die hôchst wichtigen von ihm gemachten Mittheilungen, und ihn zuglei ersuche, auch Sk. Majestät den Ausdruck ihrer Er- kenntlichkeit zu Füßen zu legen. Demnächst fügte der Präsident noch hinzu, „„ daß Se. Majestät besonders in Augenblicken, wo die Handlungen für sich sprächen, der Ueberzeugung seyn könn- fen, daß, wenn die immer rußhelosen Franzosen sich fortwährend als die ächten Nachkommen jener Gallier zeigten, welche die ganze Welt beunruhigten, die unter der Regierung des Königs lebenden Völker sih dagegen auch immer zu erinnern wissen würden, daß sie die Nachkommen der alten Bataver und Friesen seyen, die als ein Bollwerk für Freiheit und Vaterland dagestan- den und hierdurch selbst Roms mächtigen Alleinherrschern Ach-

Diese edlen M : Tranchée nach Be

lter verwundet.

zum Befehls pitain Lucas

ch von einem Englisy Es heißt jedoch, F, f ulden Konvoyirungs - Gelder by

Belgien. chterlich gewesen.

oniteur enthält die y te und das vierzehn

Die drei Sdhne Sr. Königl. Hoheit des Prinzen von Ora- Brüssel, 20. Dez.

stehenden Bulletins (das dreizehn der Belagerungs - Armee : A. Antwer Troß des schlechten Wetters un den Nächten vom 16ten und 17ten ist i Batterieen fertig geworden, und rieen, welche die Seiten der B len, schr weit vorgerÜckt. Batterieen muß gleichzeitig geschehen, um den Zweck bestimmt sind, zu errcichen. Lunette St. Laurent und dem Halbmonde der Bastionen 9 und 3 errichtet und armirt worden; gungen ist es der Artillerie gelungen, die Armirung in det Nd vom 4146ten zum 17ren zu vervollständigen, u den Stand zu seßen, ihr Feuer am 1 nen. Das Logement in der Lunette St. Laurent i und ihre Verbindung mit der dritten Parallele auf der Contre- Garde errichtete Batterie ist arm Feuer zu beginnen.

von Wurfgeschosse

In Holländischen Blättern wird aus dem Französi- hen Hauptquartier Berhem vom 17. Dezember berichtet : ¿Das feuchte und kalte Wetter hat abermals sehr nachtheilige Folgen fúr die Belagerer herbeigeführt, und wir haben bereits viele derselben, die bei dieser Witterung erkrankt sind, in das Hospital bringen schen. Auch scheint es, daß sie keine große Fortschritte in den Belagerungs - Arbeiten machen. Die zweite Parallele ist, wie ih hôre, noch nit vollendet, und so geht es denn mit der Errichtung der Bresche-Batterieen nicht so \{nell, wie der Marschall Gérard geglaubt hat. Obgleich wir täglich den Donner des Geschükes hôren, so hält es doch s{wer, über die Ereignisse auf dem Kriegs -Schauplaße etwas Zuverlässiges in Erfahrung zu bringen; inzwischen, nach der Zahl der Verwunde-

pen, den 18. Dez. Mitt d des anhaltenden Regen man doch mit Errichtun e mit Anlegung der V astionen Nr. 1 und 3 beschießen Die Armirung dieser verschieh

Eine neue Batterie ist zwis)

nur nach unerhdrten As, vortreffliche nd die Battery 7ten Morgens j «j Î ihr 10 getödtet worden.

| irt und bereit, M der Belagerung be _— Die Wege - Arbeiten werden kräftig f(Munften nur eine ha seßt, und man hat sh in dem bedeckten Wege des Halbmondi geseßt. Die mit dem großen Mörser in der Ebene von Y schaet am 17ten d. angestellten Versuche haben die zufricdenfely sten Resultate geliefert. Keine Bombe ist in der Luft zerplaßt; 1 allen wurde sehr richtig gezielt, und die Entfernungen, in deng niederftelen, waren den Ladungen angemes}ce. schlugen ste sehr tief in die Kraft widerstehen können.

| Beim Nieders Erde, und kein Gewölbe wird Daß die Bomben bei den Versuche Lüttich plazten, hatte nur in dem Verfahren seinen Grund, d man sich bedient hatte, um die Leere der Kammer auszufülle, Dieser Mörser, vollständig mit Munition versehen, kann augetll( lich in Batterie gegen die Citadelle gestellt werden. // Antwerpen, den 19. Dez. Mittyt Alle Bresche- und Contre - Batterieen sind vollendet, und) den in der künftigen Nacht vollständig armirt werden. Mor Tagesanbruch werden sie im Stande ser, ihr Feuer zu erdffntck so der Mörser von 1000 Pfund, dessen neue Versuche di u Dienste und die große Wirkung, die man vön ihm erroartn il fesigestellt haben. Man hat die Arbeiten zum Hinabsteiga\ Graben der linken Seite der Bastion Nr. 2 fortgeseßt. Die Gul Arbeiten sind mit Kraft betrieben worden, und man hat versi Waffenpläße für die Truppen der Fnfanterie errichtet. Die aj Contre-Garde errichtete Batterie hat dic Abdämmung zerstört, nil das Wasser der Gräben der Citadelle von dem des Plaßes tr die Sappe is bis zu dieser Abdämmutig gelangt. Der bed Weg des Halbmondes i| auf der linken Seite gänzlich gekrönt, u E (Belagerer find in dem A Wes derselben ge p Belagerten, 1n der vergangenen Nacht einen Sturm auf diesen Hall A , L, L mond befütchtend, haben daselbst gute Wacht gehalten und ein hit, läßt nicht mehr zweifeln, daß die Bresche- und Con- tiges Musketen-Feuer entwickelt. Da der Tag und die Nacht FWterieen ihr Feuer begonnen haben, und daß die Batte- l»ten nicht sehr regnigt waren, so sind die Wege - Arbeiten und Arbeiten an den Battericen mit großer Thätigkeit fortgeseßt wor In einem aus Berchem vom {8ten d. M. datirten Befehl giebt der Marschall Gérard folgende Nachrichten! die Division Sebastiani:

¿Die Diviston des linken Schelde- Ufers, welche mit Bl chung der Deiche und der Passage auf der Schelde beauftragt | hat zu verschiedenenmalen die Angriffe und die Landungs - Ltsul des Holländischen Geschwaders zurückgewiesen. stigen Wetters und der Hindernisse auf dem Terrain der Poldet ih unter dem Feuer des Feindes hat die Artillerie jener Division, | der Jhfanterie unterstúßt, die Forts ausgebessert, Batterieen ettil ( ho! 1 tet, und jenes Ufer in einen ahtunggebietenden VertheidiguFtordentlih mühseligen, unter den Befehlen des Generals jt und des Obersten Bouteiller ausgeführten Arbeit, ist die Batterie in der vergangenen Nacht armirt worden; die t vierigen Verbindungen und das nahe Feuer des Feindes M diese Operation sehr gefährlih gemacht; aber sie ist been- ind morgen früh wird das Feuer beginnen.“/

die Repräsentanten-Kammer hat in ihrer gestrigen fing die Berathung über das Einnahme - Budget geschlossen, die Abstimmung darüber auf morgen festgeseßt.

Antwerpen, ist unmöglich, Hindernissen z entgegenstellen. lesgenosse der C tde ganz auftweicht,

indelt. Man denke si

Der heutige Moniteur giebt das stehende funfzehnte Bulletin der Belagerungs-Armee : „Antwerpen, den 20. Dez. 2 Uhr Nachmittags.

¡e Armirung der Bresche- und Contre-Battericen ist heute gen definitiv vervollsiändigt worden, und ste sind bercit, ihr r zu beginnen, sobald der Befehl dazu ertheilt wird. Der ndpfündige Mörser muß auch heute frúh in Batterie aufgestellt Der unterirdische Weg, der dazu bestimmt ist, den Üeber- g iht den Graben der Bestion Nr. 2 vorzubereiten , ist sehr erúückt, und im Begriff, die Contreescarpe an der Hdhe rxs zu erreichen. verschen, um cin anhaltendes Feuer beginnen zu können, \9- die Bresche-Batterieen auf die linke Scite der Bastion Nr. 2 sen werden, von der se nur 50 Mètres (Breite des Grabens | des bedeckten Weges) entfernt sind.//

Dasselbe Blatt meldet um 9 Uhr Abends: „Das hef- Schießen, welches man hier (Brüssel) seit 5 Uhr Nachmit-

mr ersten und zweiten Parallele diesen Angriff durch ver- les Feuer auf die anderen Werke und auf das JÎnnere der belle unterstüben.“/

lus Berchem vom 20. Dez. 10 Uhr Morgens meldet der iter: „Der gegen den Halbmond gerichtete Angriff hat lufmerksamkeit des Feindes auf sih gezogen, und in der eugung, neuen Anstrengungen nicht widerstehen zu kön- at er dieses Werk fast gänzlich desarmirt und geräumt; da dasselbe für uns nur von einer sehr untergeordneten Wich- i ist, so hat man, wie es scheint, den Vorsab, sich desselben mächtigen, verschoben. Endlich, nach einer zehnstündigen,

Troß des ung

Die Division Achard, welche das linke Ufer d Schelde und die Holländische Flotte beobachtet, hat ihrerseits 18 weniger glückliche Resultate erlangt. „dex Schanze hat nach einer lebhaften Kanonade das Holländische schwader gezwungen, sich zurückzuziehen. naten 11 die linke Seite ciner Fregatte eingedrungen, haben dieselbe in Y gesteckt und mehr als 30 Mann ( bastiani hat 4 Verwundete und 1

Der Politique meldet aus Ber chem vom 18ten 4 ¡Das Gerücht von einer beabsichtigten Bewegung von Qa des Prinzen von Oranien, um die Citadelle zu entseßen, durchaus ungegründet. Die vergangene Nacht ist ohne M rede die múühseligste gewesen, welche die Soldaten seit d der Belagerung zu ertragen gehabt haben. Das 58ste R hatte den Dienst in der Tranchée, und es war wirklich el

licher Anblick, die Soldaten heute früh nach ihren Kanton Offiziere und Soldaten wat] 1 bedeckt, und dod

Zustand verseßt. Die Artillerie der K1 Drei Granaten si

verwundet. Die Division odten, die Division A

19. Dez. Im hiesigen Journal liest man: sich einen Begriff von den Schwierigkeiten u machen, welche sich den Belagerungs - Ar- Das schlechte Wetter ist der mächtigste Der anhaltende Regen, welcher hat die Tranchéen in wahre Kloaken ch nun die Schwéierigkeit, in diesem von 25 Fuß Tiefe und eigentli fast ganz ohne Grund, \ndiges Geschüß fortzubewegen, und dies unter einem Ha- von Haubißkugeln, Granaten , kleinen Kugeln und Steinen, nen sehr nahe und fast ohne Aufhdren geschossen wird. die Ausdauer und der eiserne Wille, welche die Arbeiten und ausführen , werden über diese Hindernisse siegen, dite aber den Fall dieser Wälle, welche Muth der Belagerten doppelt ver- lige Tage verzögern können. So Bresche- und Contre - Batterieen che gleichzeitig feuern werden , damit der Er- . Man spricht davon, den großen Lütti- Batterie aufzustellen ; wir zweifeln noch immer

rard hat dem hiesigen Militair - Hospital - Um den Französischen Verwundeten jede

gen zurückkehren zu sehen. Schmubß von Kopf bis zu den Füßer dog N man kein Murren, keine Klage. Das Wetter ist |{! schlimmerer Feind für uns, als die Garnison der Citadelle, Y die Geschichte bietet wenig Beispiele von Belagerungen dal sich eine Armee mit so viel Geduld dem Willen der Diplom unterworfen, und mit so viel Muth die Strenge der Jahr® ertragen hätte. Unsere Bresche-Batterieen sind noch nit art! und es wäre unnúb6, daß dies geschähe, bevor nicht del mond zum Schweigen gebracht ist. Die Vorbereitungen dieses Werk mit Sturm zu nehmen, werden fortgeseßt. Der Moniteur enthält folgenden Bericht aus D vom 19ten 4 Uhr Nachmittags:

¡Seit gesiern Abend hat das Feuer nicht auf immer sehr lebhaft gewesen. besiändig. Gegen 1 Uhr Morgens hatte man ülfspforte einen Graben-Uebergang ¡M s Plaßes anzugreifen j

“Und Menschen kosten,

) die Jahreszeit und de (0 Aa nur um "n wir unverzüglich die den wel tntscheidénd ist „Weser in dex

Ler Marschall

Das Gewehrfeuer besonders ft. zustellen lassen

Halbmond der man schickte sich an, diesen Theil de ( Absicht, den Feind herauszufordern, indem man für cinen eine der gefährlichsten Stellungen besehte; aber es schein

einsah, daß eine Operation, welche jedenfalls kein andere

}) Der Politi 4 E ; annlich nichts eder Über diesen Vorfall ebenfalls berichtet (s. Lüttich), att

niger, als ein Ovangistisches sondeven ein ganz ministe-

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Alle Battericen find mit Muni-

Erleichterung zu versch tragen ‘kann.

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afen, die zu ihrem Wohlbefinden bei-

Antwerpen, 20. Dez. Das hiesige Journal sagt:

¿Wir haben keine neue Thatsachen zu berihten, wir den kühnen Arbeiten des Genies und der Artillerie niht vorgreifen wollen. Ueber den Angriff auf den Halbmond erzählt man ‘sich Folgendes : Das Hinabsteigen in den Graben war glücklich bewerk- stelligt; die Arbeiten waren verborgen und sehr weit vorgescho- ben; es blieben nur noch einige Mètres auszufüllen, als der Feind die Arbeiter entdeckte, und sein Feuer auf diesen Punkt richtete. Eine große Anzahl Mineurs wurden verwundet. Der General glaubte den Angriff einstellen zu müssen, troß der Bit- ten der Grenadiere, welche bereit waren, zu stürmen. Das Feuer ist von beiden Seiten anhaltend, und das der Belagerer beschäftigt die Belagerten fortwährend, damit die Arbeiter Operationen fortseßen können, von denen man ein großes und baldiges Resultat erwar- tet. Einige Journale wundern sich Über die lange Dauer einer Belagerung, deren Schwierigkeiten sie nicht vorhergeschen ha- ben, weil sie dieselben nicht kannten. Diese Schwierigkeiten sind ungeheuer einer Festung gegenüber, welche ein Meisterwerk mi- litairischer Baukunst ist. Die größten Hindernisse aber legt die Jahreszeit in den Weg, und es ist ewig zu bedauern , daß die Unentschlossenheit der Diplomatie diese Expedition, wenn sie doch einmal stattfinden sollte, um einen Monat verschoben hat. Wir erfahren übrigens mit Bestimmtheit, daß die Bresche-Bat- terieen morgen ihr Feuer beginnen werden.‘

Die Zahl der Kugeln, welche in die Stadt fallen, nimmt

so sehr zu, daß man Verdacht schöpfte, Chassé môge wohl hin und wieder nach dieser Seite zu feuern. Man hat sich aber überzeugt, daß es immer nur Franzüösische Wurfgeschosse sind, und vermuthet, daß das weiche Terrain unter dem Geschüß nach- giebt, wodurch die Kugeln eine andere Richtung nehmen.

Man unterhält \ch viel oon einer außerordentlichen Explo-

sion, welche man gestern Abend gegen 7 Uhr hörte; die Einen behaupten, daß ein Pulverwagen in der Citadelle in die Luft geflogen sey, während Andere wissen wollen, daß Chassé eine vor dem Halbmonde angelegte Mine habe sprengen lassen.

Antwerpen, 20. Dezember. Der Angriff auf den Halbmond der Bastion Toledo in der vorgestrigen Nacht hat den Franzosen gegen 500 Mann an Todten und Verwundeten ge- kostet; ein neuer Angriff, der zur vergangenen Nacht verkündet war, hat nicht stattgefunden, angeblich, weil der Besiß des Wer- fes, das von den Holländern desarmivt worden, von gar keiner Wichtigkeit für die Franzosen sey. Bei dieser Behauptung, der úÚbrigens das anhaltende Feuer aus dem Halbmonde theilweise entgegensteht, sieht man nur nicht recht ein, warum überhaupt ein Versuch gemacht worden ist, sich dieses Werkes zu bemächtigen. Es ist auch gar nicht unwahrscheinlich, daß die Franzosen das Gerücht, als ob sie auf die Einnahme des Halbmondes verzichte-

! ten, absichtlih verbreiten lassen, um die Holländer sicher zu ma-

chen. Die Ausdauer der Französischen Truppen bei den durch das Wetter so überaus schwierig gemachten Belagerungs - Arbei- ten ist wahrhaft bewundernswürdig, und macht dem Geiste der fast aus lauter jungen Leuten bestehenden Armee alle Ehre. Man behauptet, die Bresche-Batterieen würden morgen ihr Feuer erófnen; wir sind indessen schon zu oft mit dieser Anzeige ge- täuscht worden, als daß man ihr auch diesesmal unbedingten Glauben schenken könnte. Feuern jedoch morgen diese Batterieen noch nicht, so dürfte man dies als eine Bestätigung des Gerüch- tes ansehen, daß dieseiben von dem Holländischen Geschüß wie- der demontirt seyen, wie dies unbezweifelt {hon einigemale der Fall gewesen ist. Die Holländer in Nord-Brabant sind heute bis an die äußerste Gränze vorgerückt, haben solche aber noch nicht Úberschritten.

Lüttich, 20. Dez. Der Politique meldet aus Ant- werpen vom 19ten d.: „Die Franzosen haben in der vergan- genen Nacht versucht, den Halbmond, der sich zwischen den Ba- stionen Toledo und Paciotto und hinter der Lunette St. Lau- rent befindet, mit Sturm zu nehmen. Unter einem sehr leb- haften Gewehrfeuer der Holländer hatten sle schon angefangen, eine Brücke von Faschinen über den Graben zu werfen, als das Kartätschenfeuer der Citadelle sie zum Rückzuge nöthigte; sie versuchten den Angrif} mehreremale, aber immer ohne Erfolg. Das Feuer der Holländer hat in diesem Gefecht etwa 55 Mann kampfunfähig gemacht. Man giebt an, daß dieser Angriff mehr zun Zweck hatte, wichtigere Operationen zu maskiren, als den Halbmond einzunehmen; wie dem auh seyn mdge, so hofft man, daß die Franzosen sich in der künftigen Nacht im Besiß des Werkes befinden werden. Die Fahne, wel- che auf der Citadelle weht, ist durch eine Kugel herab- geschossen worden. Sie wurde gleih darauf durch eine andere von geringerm Umfange erseßt. Das Feuer ist heute sehr lebhaft gewesen, von der Citadelle aus schießt man fast immer mit Wallflinten. Mehrere Bomben sind gestern mit- ten in der Stadt geplabt; eine fiel in der Gegend der Place Verte nieder und tôdtete drei Personen. Die Hollándische Flotte, welche in der Gegend von Lillo liegt, hat gestern einige Kanonenschússe mit den Französischen Batterieen gewechselt.‘

Der Antwerpener Korrespondent des hiesigen Journals sagt, daß die Franzosen nur deshalb von der Einnahme des Halbmondes abgestanden wären, weil sie die Unmöglichkeit ein- gesehen hätten, sich vor Tages-Anbruch in demselben festzusetzen ; übrigens sey es wahrscheinlich, daß er morgen über die Einnah- me des Halbmondes berichten werde. :

Ui, 21. De Ds iede Journal enthale sol gendes Schreiben aus dem Französishen Hauptquartier vom 20. Dez. 3 Uhr Nachmittags: „Jch hoffte, Sie heute von den Details der Einnahme des Halbmondes unterhalten zu kdnnen; da aber die Holländer unsere Anstalten zur Bemächtigung dessel- ben entdeckten, so haben sie das Werk größtentheils geräumt; uns würde der Besiß desselben von keinem wesentlichen Nußen seyn, und so scheint man den Plan, sich desselben zu bemeistern, auf- gegeben zu haben. Der Marschall Gérard hat den Truppen ein Schreiben des Präsidenten des Conseils vorlesen lassen, wor- in derselbe anzeigt, daß Befehl ertheilt worden scy, die bei der Belagerung verwundeten Soldaten, wenn dieselben die durch das Geselz vorgeschriebene Bedingung erfüllen, d. h. wenn sie eine dein Verlust eines Gliedes gleichkommende Verwundung aufzu- weisen haben, in das Königl. Jnvalidenhaus aufzunehmen. “/

Die Jndustrie meldet aus Antwerpen vom 20sten d.: „Jn den Belagerungs - Operationen hat sich seit gestern nichts" verändert. Die Citadelle entwickelt einen immer wachsenden Wis- derstand gegen die immer kräftigeren Angriffe dèr Belagerer. Ueber die Operationen der vergangenen Nacht sind verschiedene Gerüchte im Umlauf. Gestern Abend zwischen 6 und 7 Uhr war das Schießen so heftig, daß die Stadt von einem Erdbeben „heimgesuht schien; Thüren und Fenster erzitterten, und in einigen Vierteln der Stadt sprangen

E

die Scheiben. Man sagt hier, daß in jenem Augenblick der General Chassé eine Mine bei springen lassen, welche dem Feinde großen Schaden zugefügt Jch kann Jhnen in dieser Beziehung nichts Positives sen in den beiden lebten ann geschäßt. Die Be- friedenstellend. vorgestern der

dem Halbmonde

melden. Der Verlust der Fra Nächten wird auf mehr als 500 richte von der Schelde her scheinen nicht sehr Man erzählt sich hier, daß die Holländer si Kreuzschanze und des Forts Perle bemächtigt hätten; man füge hinzu , daß der Holländische Admiral seine Gelangung zum Kom- mando durch eine glänzende Waffenthat habe bezeichnen wollen, und daß ihm dies vollkommen gelungen sey.““

Schweden und Norwegen.

Stockholm, 14. Dez. Vorgestern wurde wteder ein Pro- tokoll in der Hochverraths-Sache dem Publikum mitgetheilt, wel- hes die Zeugnisse des Protokoll-Seccetairs Grafen von Schwe- Fräuleins Sanders?öld und des bd Dem Grafen Schwerir« 1 einem zuföllizgen Gespräche ers 0g von Reichstadt und den Prín- nander verglichen und beide als die mit einander der Erstere

rin, der Gräfin Ankar Lieutenants Freiherrn Pc hatte der Freiherr von D ählt, daß er in Wien

en Gustav gesehen , si iebenswärdige Prinzen gesch freundet, aber verschiedener Laune aetvesen wären z sey lebhaft und munter gewesen, der Zweite hingegen still und verschlossen, so daß der Freiherr daraus geschlossen habe, daß Prinz Gustav von melancholishem Gemüth wäre. der Freiherr hinzugefügt: wer da glaubt, daß Prinz Gustav einige ‘Pläne hege, nah Schweden zurückzukommen, der kenne die richtigen Verhältnisse nicht. der Freiherr dem Grafen zugleich ein Por- Auch der Gräfin von Ankarkrona ein solches Por- gleih geäußert, daß der Prinz dutter, der vormaligen Königin, bec fommen, um es dem Freiherrn als ein Souvenir von ihr zu Der Freiherr von Düben behauptete aber, daß er nie irgend Jemandem gesagt habe, auf welche Weise er dieses Das Fräulein Sandersköld und der Freis herr Posse hatten gar keine Aufklärungen in dieser Sache mît- Der Fiskal forderte hierauf den Freiherrn von Dü- u erklären, wann und wie er dieses Portrait erhalten ? err erwiederte, „daß er, als Sammler, die Portraits der gesammten Gustavischen Familie besäße, und daß er das er- wähnte Portrait entweder zum Geschenk bekommen, oder gekauft habe ; er könne sich aber jeßt, nach so langer Zeit, nicht erinnern, wann und an welchem Orte es in scine Hände gekommen; von dem Prins zen Gustav wäre dasselbe aber kein Geschenk, denn mit diesem Lehßzs tern habe er seit 1810 keine andere Gemeinschaft gehabt, als in dem Augenblike, wo er ihm in Wien begegnet Fey.‘ Freiherr gestand, daß das Portrait noch in seinem Besiße sey, ohne jedoch anzugeben, wo er es verwahrt habe. gericht dem Freiherrn hierauf gebot, zu erklären, wo er das Portrait und wie er dasselbe erhalten habe, erwiederte der Freis herr: „er könne feine andere Aufklärung geben, als die bereits mitgetheilte; er habe es als ehrliher Mann bekommen, könne aber den Ort nicht bestimmt angeben, wo es jeßt verwahrt werde; in Schweden sey es nicht, oder Greifswald, wo er verschiedene Sachen zurückgelassen, und vielleicht in leßterer Stadt bei dem Polizei - Direktor, Professor Schwarz; er mache sih aber, als Mann von Ehre, anheischig, wenn er aus dem Gefängnisse losgegeben werde, das Portrait herbeizuschaffen und es dem Hofgerichte zu überliefern.‘

DeutsM{lan d.

_ We(mar, 22. Dez. Nach erfolgter hôchster Genehmigung Sr. Kdnigl. Hoheit des Großherzogs wird der Landtag seine Sibungen vom 23sten d. M. bis zum 6. Januar k. J. aussetzen,

Se. Hoheit der Kurprinz - Mitregent ist heute von Wilhelmshdhe zurück in das hiesige Residenz-Palais am Friedrichsplalz gezogen.

Es is nun von dem Ministerium des Jnnern eine Auffor- derung an diejenigen Wahl-Kollegien, in welchen Justiz-Beamte zu Abgeordneten erkoren worden waren, ergangen, zu neuen Wahlen zu schreiten, indem das“ Justiz-Ministerium gedachten Beamten, in Berücksichtigung des Jnteresses des dentlichen Dienstes und der überhäuften Geschäfte bei den Gerichten, die Erlaubniß zum Eintritt in die künftige Stände-Versammlung Jn diesem Falle befinden sich die bei- den Ober-Appellationsgerihts-Räthe Pfeiffer und v. Baumbach, und die Ober-Gerichts-Räthe Werthmüller, Dedolf, Schellenberg und Cnyrim.

Von Seiten unseres Ministeriums des Jnnern is nachste- hende Bekanntmachung erlassen worden : „Die Asiatische Brechs ruhr, welche zu Anfang des Monats Oktober d. J. in der Re- stadt Kassel ausbrach und sih von hier nur über einige er der nahen Umgegend verbreitete, während sämmtliche übrigen Theile Kurhessens verschont blieben, hatte schon gegen die Mitte des Novembers in dem Maaße nachgelassen, daß nur noch einzelne Erkrankungsfälle sporadisch vorkamen. derselben ereignete sich in Kassel am 18ten und in der Umgegend am 25. November, und am 1sten d. M. wurde der le6te Chos lerakranke als genesen aus der ärztlichen Behandlung entlassen. Das unterzeihnete Ministerium sieht sich demnach veranlaßt, die amtlihe Versicherung zu ertheilen, daß ggnz Kurhessen von der Asiatischen Brechruhr völlig frei ist. Kassel, am 18. Kurfürstlih Hessisches Ministerium des Jnnern.

Hierbei hätte

andern Gesle- genheit hatte trait des Prinzen gezeigt. hatte der Freiherr vor mehreren Jahren trait gezeigt, und dabei dieses Portrait von feiner

úberlassen. Portrait bekommen. zutheilen.

Der Frei

Als das Hof-

möglicherweise in Rosto

Rae, 20. Des

definitiv verweigert habe.

Der lebte

Dez. 1832. (gez.) Hassenpflu g.‘

Máúnchen, 19. Dez. Der Minister des Jnnern, Fürst von Oettingen-Wallerstein, ist von einer dreiwdchent\ichhen Rund- reise am Sonnabend den 17ten d. M. wieder in München ein- getroffen. Der Fürst hat sich vorzüglich in Ansbach, Nürnberg, Würzburg, Bamberg, Baireuth, Regensburg und Passau vere weilt. Der Zweck dieser Reise war, dem Vernehmen nach, das hôhere Verwaltungs - Personal persönlich kennen §u lernen, und sowohl über die Verhältnisse und Bedürfnisse der Kreis - Ver- waltung, als über die dentlichen Anstalten und über die gemeind- lichen und kommerziellen Interessen einiger wichtigen Städte sich Aufschlüsse an Ort und Stelle zu verschaffen.

Darmstadt, 18. Dez.

Die erste Hälfte der heutigen Sikung der zweiten Kammer süllte die Vorlesung der Proto- folle von mehreren zunächst vorhergegangenen Sißungen aus. Der Prásident verlas hierauf mehrere Anträge, worunter der des Abgeordneten Grafen Lehrbach, die Zulassung der liebens- wúürdigeren Hälfte unseres Geschlechts‘/ zu den öffentlichen Sizs- ngen der Kammer besonders bemerkt zu werden verdient. ntrag schien keinen ungünstigen Eindruck auf die Kammer z machen und wurde an den dritten Ausshuß zur Berichterstacs tung abgegeben. Auf die Anzeige des dritten Ausschusses, daz