1875 / 264 p. 5 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 10 Nov 1875 18:00:01 GMT) scan diff

E Heri da P M and S 2E T ee D E R D E R E A E i t Kia E A A

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Personal-Veränderungen

Königlich Preußishe Armee.

Offiziere, Portepee - Fähnriche x. Ernennungen, Beförderungen und Verseßungen Im stehenden Heere. Berlin, 2. November. Le Bauld de Nans, Obexst- Lt, und Abtheil. Commdr. im Feld-Art. Regt. Nr. 21, zum Commdr. des Feld-Art -Regts., Nr. 18 ernannt. v. Kossel, Oberst-Lt. à 1a suite des Feld-Art. Regts. Nr. 26 und beauftragt mit Führung des- selbén, Corsep, Oberst-Lt. à la suite des Feld-Art. Regts. Nr. 1 und beauftragt mit nas desselben, Matthiaß, Obern-Lt. à la zuite des Feld-Art. Regts. Nr. 20 und beauftragt mit Führung des-

selben, v. Heineccius, Oberst-Lt. à la suite d Feld-Art Regts. Nr. 25,

und bcaufiragt mit Führung desselben, zu Commanckeu en der betr. Regte. ernannt. Ribbentrop, Oberst und Präses der Art- Prü- fungé-Kommi/sion, unter Belassung à la suite des Kriegs-Ministeriums, zum Co«amdr. der 1. Feld-Art. Brigade ernannt. Roerdansz, Oberst und Commdr. des Fuß-Art. Regts. Nr. 6, unter Stellung à la svite dessclben und Verleihung des Ranges" 2c. eines Brig.- Commandeurs, zum Nräfes der Art. Prüfungs-Kommission ernanut. Kir f ch, Major vom Kriegs-Ministerium, zum Commdr. des Schles. Fuß-Art. Regts. Nr. 6 ernannt. Schmid v. Schwarzenhorn, Sec. Lt. vom Jaf. Regt. Nr. 70, in das Füs Regt. Nr. 86, Dreher, Sec. Lt. vom 2, Garde-Feld-Art. Regt., in das Ulan. Regt. Nr. 12, Reimany, Port. Fähnr. vom Feld-Art. Regt. Nr. 11, in das Drag. Regt. Nr. 13, verseßt.

Abschiedsbewilligungen. Im stehenden Heere. Ber- lin, 1, November. Frhr. Göler v. Ravensburg, Major und Flügel - Adjut. Sr. Königlichen Hoheit des Großherzogs von Baden, in Genchmigung seines Abschiedsgesuches mit Pension und seiner bis- herigen Uniform zur Diép. gestellt. Berlin, 2. November. Tusche, Vort. Fähnr. vom Inf. Regt. Rr. 85, zur Reserve ent- lassen.

i In der Reserve und Landwehr. Berlin, 2. November. v. Münfstermann, Sec. Lt. von der Res. des Feld - Art. Regts, Nr. 7, Schäfer, Sec. Lt. von der Res. des Eisenbahn - Bats., Lewy, Sec. Lt. von der Inf. des 1. Bats. Landw. Regts, Nr. 54, P fluger, Sec. Lt. von der Inf. des 2. Bats, Landw. Regts. Nr. 67, Schecker, Sec. Lt. von der Inf. des 1, Bats. Landw. Regts. Nr. 72, alle Füxf mit s{hlichtem Abschied entlassen. ;

Beamte der Militär-Verwaltung, Durch Verfügung des Kriegs - Ministeriums. Den 27. Oktober. Pieper, invalider Feldwebel, zum Kalkulatur - Assistenten bei der Kon- trole des Brod- und Fourage - Empfangs der Truppen ernannt. Den 28. Oktober. Gnabhs, Zahlm. vom 2. Bat. Inf. Regts. Nr. 41, zum 2. Bat. Fuß-Art. Regts. Nr. 1, Naujoks, Zahlm. vom 2 Bat. Fuß-Artill. Regts. Nr. 1, zum 2. Bat. Inf. Regts. Nr. 41, verseßt. Kretsch mer, Sckretär bei der 3. Festungs-Jn- spektion zu Poscn, auf seinen Antrag zum 1. Februar a. f. mit Pen- sion in den Ruhestand verseßt. Den 29, Oktober. Strem- pel, Fortifikations Sekretär im Festungsterrain-Aufnahmedienst zu Mey, zur 3. F:stungs-Jnspektion in Posen verseßt. Ofssig, charakt. Fortififations-Büreau-Assistent im Festungsterrain-Aufuahmedienst zu Magdeburg, zum For:tifikations-Sekretär in diesem Dienstzweige er-

nannt. Königlich Bayerische Armee.

Offiziere, Portepee -Fähnriche 2. Ernennungen, Beförderungen und Verseßungen. Im stehenden Heere. Den 31, Oktober. Graf v. Dürckheim-Monts- martin, Prem. Lieut. rom Inf. Leib - Regt, wegen Ein- tritts in die Kriegs-Akfademie vom 1, d, an von der Dienst- leistung bei Sr. Königl. Hoh. dem Prinzen Otto von Bayern ent- hoben. Den 1. November. Frhr. v. Leónrod, Gen, Maj. und Commdr. der 1. Kay. Brig, mit Führung der 2. Diy. beauf- tragt. Prinz Leopold von Bayern, Königl. Hoh., Oberst und Commdr. des 1. Kür. Regts., zum Gen. Major und Commdr. der 1. Kav. Brig. befördert. Negrioli, Major und etatsmäß. Stabs- Offiz. vom 1. Ulan. Regt, Rhomberg, Major und etatsmäßiger Stat soffiz. vom 1. Kür. Regt., mit Führung dieser Regtr. beauftragt. Frhr. v. Steinling, Major und Adjut. beim General-Kommdo. des I. Armeecorps, à la suite des 1, Kür. Negts, als etatsmäßiger Stabsoffizier im genannten Regt. eingereiht.

Abschiedsbewilligungen. Im stehenden Heere.

Den 29. Oktober. Graf v. Waldkirch, Sec. Lt. zur Diey.,, mit Pension und der Erlaubniß zum Tragen der Uniform der Ab- schied bewilligt. Ritter v. Mann-Tiechler, Sec. Lt. zur Disp., mit Pension bei zurückgelegter Gesammtdienftpfliht auf Nachsuchen verabschiedet, Dén 30. Oktober. Frhr. v. Seefried auf Buttenheim, Sec, Lt. vom 2. Ulan. Regt. mit Pension verab- schicdet. Den 1. November. Frhr. v. Schönhueb, Oberst und Commdr. des, 7. Inf. Regts, Bomhard, Pr. Lt. vom 8. Inf. Regt., Lohringer, Pr. Lt. vom 2. Train-Bat., mit Pension und der Erlaubniß zum Tragen der Uniform verabschiedet. __ In der Reserve und Landwehr. Den 29. Oktober. Grimm, Landw. Sec. Lt. des 1. Fuß-Artill, Regts, Riegel, mit dem Vorbehalt der geseßlichen Wehrpflicht entlassener Landw. Sec. Gi s zurückgelegter Gesammtdierstpfliht auf Nachsuchen verab- 1lederT.

Beamte der Militär-Verwaltung. Den 24 Oktober. Johannes, Veterinär 1, Kl, vom 1. Chevouxleg. Regt. zum Remonte-Depot Steingaden, Pfann, Veterinär 1. Kl. vom Remonte- Depot Steingoden, zum 1. Chevauleg. Regt. verseßt. Den 29. O f- tober. Burger, Landw. Veterinär 1. Kl. vom Landw. Bezirk Kißingen, bei zurückgelegter Gesammtdier.stpfliht auf Nachsuchen verabschiedet.

_X17. (Königli Sächsisches) Armee-Corps, ,

Offiziere, Portevee-Fähnriche x. Ernennungen, Beförderungen und Verseßungen. Im stehenden Heere. Oktober. v. Klüchßner, Hauptm, à la suite des. Grenadier- Regiments Nr. 109, als Compagnie - Chef bei seinem Re- gimente wieder einrangirt. Graf Vißthum v. Eckstädt, Hauptm. des Jäger-Bats. Nr. 12, zum Comp. Chef bei seinem Bataillon ernannt. Frhr. v. Oer, Sec. Lt. des Fäger-Bats. Nr. 12, unter Währung der Ancieunetät, auf ein Jahr à la suite seines Bats. verseßt. Graf V ißthum v. Eckstädt, car. Port. Fähnr. des Gren. Regts. Nr. 100, Bubam, char. Port. Fähnr. det Gren. Regts. Nr. 101, P uscher, char. Port. Fähnr. des Infant. Jo-gts, Nr. 102, Gilbert, car. Unteroff. desselben Negts., v. Meerhe imb, char. Port. Fähnr. des Inf. Regts. Nr. 103, v. Tettau, char. Poct. Fähnr. des Inf. Regts. Nr. 104, v. Schönb erg, Gefr. des Inf. Regts. Nr, 107, ‘v. Elterlein, char. Port. Fähnr. des Füs. Regts. Nr. 108, v. Criegern, v. Haugfk und v. Schwerdtner, Untero fiziere desselben Regts,, Edler v. Querfurth, car. Port. Fähnr. des Jäger-Bots. Nr. 13, v. Schönberg, Oberjäger des Jäger-Bats. Nr. 12, v. Campe, char. Port. Fähnr. des Ulanen- Regts. Nr. 17, Brunner, car. Port. Fähnr. des Feld-Art. Regts. Nr. 12, Wer- muth uad Wodarg, car. Unteroffiziere desselben Regts., Fur ch t Sonntag und Westmann, car. Unteroffiziere des Felè-Art. Regts. Nr. 28, und Ullrich, ar. Unteroff. des Pion. Bats. Nr. 12, sämmtlich zu etatsm. Port. Fäbars,. in ihren Regimentern resp. Ba- taillonen ernann Weigel und Fliegner, außeretatsm. Sec. Lts. des Feld-Art. Regts. Nr. 12, Schmidt, außeretatêm. Sec. Lt. des

eld-Art. Regts. Nr. 28 und Löblich, außeretatsm. Sec, Lt. ‘des

uß-Art. Regts, Nr. 12, zu etatsm. Sec. Lts. der Artillerie ernannt. Lahode, Sec. Lt. des Pion. Bats. Ne. 12, zu den Offizieren der Res. seines Bats. versetzt.

In der Reserve und Landwehr. Oktober. Auenmüller, har. Major zur Disp. und Commdr. der Unteroff. Schule zu Marien- berg, unter Enthebung von dieser Verwendung, zum Commdr. des 2. Bats. Landw. Regts. Nr. 107, und Schulße, Major ¿ur Diép., zum Commdr. der Unteroffiz. Schule in Marienberg ernannt. 4

Im Sanitätscorps. Oktober. Dr, Leo, Stabsarzt des A Lens Nr. 12, und Dr. Döhler, Stabsarzt des nfanterie-Regiments Nr. 107, zu Ober-Stabsärzten 2. Klasse befördert, Ersterer beim Gren, Regt. Nr. 100, Lebterer beim 2, Rei-

ter-Regimente. - Dr, Gold\chGmidt, Asfist. Arzt 1. Kl. dec Rcserve des 1. Bats, Landw. Regts. Nr. 106, zum Stabsarzt der Reserve, De. Fischer, Assist. Arzt 1. Kl. des Gren. Regts. Nr. 101, und Dr. Schône, Assist. Arzt 1 Kl, des Ulanen-Regts. Nr. 18, zu Stabsärzten befördert, Dr. Fischer beim Pionier-Bat. Vir. 12, Nr, Schône beim Jnf. Regt. Nr. 107, Delzner, Assist. Arzt 2. Kl. des Inf. Regts. Nr. 104, und Dr. Ehrenberg, Assist. Arzt 2. Kl. des Inf. Negts. Nr. 102, zu Assist. Aerzten 1. Kl., Dr, Meyer, Assist. Arzt 2. Kl. der Res. des 1. Bats. Laudw. Regts. Nr. 107, Dr. Deghna, Dr. Sonnenburg, Dr. Eichel, Dr, Ketel, Dr. Kröger, Dr, Oehme, Dr. Bruck und Dr. Schau- \ch or, Assist. Aerzte 2. Kl. der Ref. des Res. Landw. Bats. Nr. 108, Dr. Hesse, Dr. Zimmermann und Dr. Lüttich, Assist. Aerzte 2. Kl. der Res. des 1. Bats. Landw. Regts. Nr. 106, Dr. Kaul- fers, Assist. Arzt 2. Kl. der Res. des 1. Bats. Landw. Regts. Nr. 101, Dr, Klinger, Assist. Arzt 2, Kl. der Res. des 2. Bats. Landw. Negts. Nr. 107, Dr, Schmidt, Dr. v. Müdcke und Dr. Werner, Assist. Aerzte 2. Kl. der Res. des 2. Bats, Lardw. Negts. Nr. 104, und Dittrich, Assijt. Arzt 2. Kl. der Res. des 2. Bats. Landw. Regts. Ne. 102, zu Assist. Aerzten 1. Kl. der Res., sowie Dr. Os e, Assist. Arzt 2. Kl. der Landw. des 1. Bats. Laudw. Regts. Nr. 105, zum Assist. Arzt 1. Kl. der Landw. befördert. Dr. Beenen, Assift. Arzt 2. Kl. des Füs. Regts. Nr. 108, zum 2. Ulanen-Regt. Nr. 18 verseßt.

Neichstags - Angelegenheiten,

Berlin, 10. November. Jn der gestrigen Sißung des Deutschen Reichstags ertheilte der Präsident des Reichs- Eisenbahnamts Mayb ach auf die Interpellation des Abg. Baron v. Minnigerode:

1) wann wird dem Reickstage Mittheilung über die Verhandlung der in der Eisenbahntariffrage nicdergeseßten Enquetekommission zugehen ? i | ; t

2) wann wird dem Reichstage der Entwurf eines Reichs-Eisen- balngeseßes zur Berathung vorgelegt werden ?

folgende Antwort:

Meine Herren! Der erste Theil der Frage, welche an den Bun- desrath gerichtet ist, wird im Wesentlichen seine Beantwortung in der Mittheilung Nr. 25 der Drucksachen gefunden haben, welche Jhnen in der Uebersicht der von dem Bundeërath gefaßten Entschlüsse auf die Beschlüsse des Reichótages gegeben ist.

Diese Mittheilung bezeichnet den Gang der Verhandlungen, welche in Folge Ihres Beschlusses und der Beschlüsse des Bundes- rathes eingeleitet worden sind. Es lag in der Natur der Sache, daß die Berathungen über den sehr wichtigen Gegeustand nicht so ras geföcdert werden - fonnten, als das in den Wünschen Vieler liegen mochte. Die Heranziehung der Sachverständigen, welche exst namhaft ge- macht; die Formulirung der Fragen, welche den zu vernehmenden Sachverständigen vorgelegt werden mußten; die Hindernisse, welche sich in der wiederum aus Sachverständigen zusammengeseßten Kom- missicn aus verschiedenen persönlihen Gründen von selbst entwickeln mußten: machten eine so rasche Abwickelung der Sache unthunlih, wie folhe die Reichsregierung wünscte, um dem Reichstage gleich bei seinem Zusammentritt eine Uebersicht über das gewonnene Resultat gebea zu können, die sehr dankenêwerthen Arbeiten der Kommission sind indessen ihrem Abschlusse nahe. Der Vorsitzende derselben hat die Kommission zur Schlußberathung und Feststellung des Berichts auf den 8. Dezember hierher berufen, und wir dücften alsbald in den Besitz des Berichtes und der Vorschläge gelangen, welche von der Kommission für zweck- mäßig erachtet sind. Es wird kein Bedenken haben, dem hohen Hause nicht allein diesen Bericht, diese Vorschläge, sondern auch die gesammten Verh=«ndlungen über die Vernehmung der Sachverständigen, über welche stenographische. Aufzeichnungen vorhanden find, alsbald vorzulegen.

Was die zweite Frage angeht, die Vorlage eines Reic{s-Eisen- bahngefeßes, so hat ja die Reichéregierung vielfahe Aufforderungen erhalten zur Vorlage eines entsprechenden Entwurfs. Eine solche Aufforderung liegt in der Verfassung selbst, welche ihres Ausbaues wartet ; eine solche Aufforderung ift gegeben durch das Geseß vom 27. Auni 1872, dessen §. 5 ausdrücklich auf den Erlaß cines Reichs- Eisenbahngeseß2s Bezug nimmt; diese Aufforderung ift endlich gege- ben in den Beschlüssen des Reichstages in den Sißungen, wenn ih nicht icre, vom 24, April 1870 und vom 14. Juni 1871, und endlich in verschiedenen Erinnerungen, welche, wenn ich mich recht erinnere, von demselben Herrn Jnterpellanten von dem hohen Hause unter- ssttüßt an die Regierung ergangen sind.

Das Reichs-Eijenbahnamt hat ja -— es is bekannt als eine der vornehmlichsten und dem Gedanken des Geseßes vom 25. Juni 1873 entsprcchenden Aufgaben erkannt, recht bald den E«twurf eines Reiché-Eisenbahngeseßes auszuarbeiten. Am 16. September 1873 konstituirt, ist es schon gelungen, im Frühjahre 1874 einen Entwurf der’ Oeffentlichkeit zur Kritik, und den verbündeten Regierungen zur Ueußerung über ihren Standpunkt zur Sache zu übergeben. Die Ausstellungen und Bedenken und Vorschläge zu diesem Entwurfe, welche zahlreich und tiefgehend waren, liefen im Laufe des Jahres, zum Theil erst b:i Beginn dieses Jahres ein. Sie führten, dem von vornherein auêgesprohenen Plane entsprechend, zu einer Umarbei- tung des ersten Entwurfs. Diese Umarbeitung, welche im Reichs-Eisenbahramt ausgeführt worden ift, wurde im April d. J. wiedezum der Oeffentlichkeit zur Kritik übergeben, und zwar in den weitesten Kreisen; fie wurde mitgetheilt den Vertretungen der Inter- essenten, d. h. Handelskammern, Vertretungen der Landwirthschaft, der Industrie und den größeren Eisenbahndireftionen, von Bahnen, welche unter Privatverwaltung ftehen. Die Aeußerungen, die aus diesen Kreisen der Reichöbehörde zugingen, sind zum großen Theil als bei- fällige zu bezeihuen, allerdings find auch hier und da- Be- denken laut geworden, von der einen Seite, weil der Entwurf nicht weit genug gehe und insbesondere das Konzessions- wesen nit auf das Neich Übertrage, von der anderen Seite, weil ex zu weit gehe; im Großen und Ganzen wurde jedoch von vielen Seiten der Entwurf als cin wesentlicher Fortschritt bezeichnet. Zur Abkürzung der Verhandlungen wurde mit Kommissarien der meistbe- theiligten verbündeten Regierungen, d. h. solchen, welche vermöge des Besiß28 von Staatsbahnen, ‘der Betheiligung an Privateisenbahnen oder vermöge merkantíler Interessen ein besonderes Interesse an der Entwickelung dieser Materie baben, eine Kopferenz zur vor- läufigen informatorischen Berathurg des Gesetzentwurfs abgehalten. Diese Konferenz trat im Juni d. J. zusammen und erfüllte ihren Zweck iniofern vollständig, als sie den Standpunkt der verbündeten RNegie- rungen zu den Prinzipien des Gesetzes klarstellte. Die dort geäußer- ten BeLeuken, fodann diejenigen Bedenken, die aus anderen Kreisen stammten, haben der Reichéregierung Anlaß gegeben, die Angelegen- heit erneuten Erörterungen zu unterziehen. Bei diejen Erörterungen kann die wirthscha\tlihe Lage, in der wir uns augenblicklich befinden, wie besonders auch die gedrüdckte finanzielle Lage verschiedener unsexer Eisenbahnen nicht außer Betracht bleiben, auch nicht die Erwägung ausgeschlossen werden, ob nicht die Regelung dieser für die Nation so wichtigen Sache in anderer Weise und auf ciner anderen Bafis zu versuchen sein würde.

Meine Herren! Sie werden aus dem Vorgetragenen entnehmen, daß die Regierung an Bemühungen, in dieser verwickelten Angelegen- heit zu einem gedeißlichen Ergebniß zu gelangen, es nit hat fehlen lassen. Sie werden ihr das Zeugniß nicht versagen, daß sie dili- gentia prâflirt hat. Das wird sie auch weiter thun, mit Nachdruck und nach Kräften. Allein Angesichts der großen, zahlreihen und tief- gehenden Schwierigkeiten, - weiche einer Regelung dieser Angelegenheit, wie fie den Bedürfnissen und Interessen der Nation entspricht, ent- gegenstehen, bin ich zu meinem Bedauern augenblicklich niht im Stande, den Zeitpunft bezeichuen zu können, wann eine entsprechende Geseßesvorlage an das hohe Haus gelangen wird.

In der ersten Berathung des Gesehentwurfs, betreffend den Reichs-Invalidenfonds, entgegnete der Königlich \sächsishe Bundesbevollmächtigte v. Nöstiz-Wallwiz dem Abg. Windthorst, welher den Reichs-Invalidenfonds eine Effektenbank Elwanger, Landgraf u. Co. genannt hatte:

Meine Herren! Der Herr Abgeordnete für Meppen hat der Verwaltung des Jnvatidenfonds ihre bureaukratische Unfähigkeit zum Vorwurf gemacht. Da ih. die Ehre habe, der Gesellschaft Elwanger u Co. anzugehören, so gestatten Sie mir wenigstens einige Worte ter Entgegnung.

Es ift für mih nicht ganz leiht, den Angriffen zu antworten, da der geehrte Herr Abgeordnete die Fehlgriffe, welche die Verwalter des Reichs-Juvalidenfonds gemacht haben sollen, nit substantiirt hat. Es bleibt mir hiernach nur übrig, auf Grund von Vermu- thungen vorzugehen, welche, da ih eben nur vermuthen kaan, Fehlgriffe der Herr Abgeordnete der Verwaltung unterschiebt. Jch kann mir dieselben nach der ganzen Art, wie die Verwaltung kon- ftiiuirt ist, nur in zwei Richtungen denken.

Einmal \chten der Herr Abgeordnete der Verwaltung vorzuwerfen,. daß sie die Fonds des Reichs-Invalidenfonds in fehlerhafter Weise angelegt habe, und namentlich muß ich annehmen, bezieht fich dieser Vorwurf auf die Anlage in solhen Papieren, deren Veräußerung, bis zum Jahre 1880 hinausgeshoben werden soll. In dieser Beziehung gestatten Sie mir, zu bemerken, daß, mit einer einzigen relativ unbedeutenden Ausnahme, sämmtliche Eisenbahn- prioritäten, welche in den drei der Verwaltung des Reichs-JInvaliden- fonds unterstellten Fonds enthalten find, vor dem 1. Oktober 1873 erworben worden sind, und daß die Verwaltung des Reichs-Invalden- fonds, wie fie gegenwärtig besteht, die Hrn. Elwanger u. Gie., erst am 1. Oktober 1873 ihre Thätigkeit begonnea hat. In dieser Be- ziehung muß ich also die Verantwortung von der Vecwaltung des- Neichs-Jnvalidenfonds im engeren Sinn des Wortes ablehnen.

Der andere Vorwurf, den ih mir denken kann, wäre nunmebr der, daß die Verwaltung des Reicbs-Jnyalidenfonds nicht früher, wie es ges sehen ist, beim Herrn Reichskanzler, der, wie der Herr Abgeordnete für Bingen rictig hervorgehoben hat, nah dem Geseße der Verwaltung die Anweisungen in Bezug auf die zu erwerbenden und zu veräußern- den Papiere zu geben hat, beim Reichékanzler die Veräußerung dieser Prioritäten beantragt hat. I

Meine Herren! Es mag eine bureankratishe Schwerfälligkeit sein, daß die Verwaltung an das Gesetz und an die ihr in Gemäß- beit des Geseß:s vom Bundesrathe ertheilte Instruktion geglaubt hat, fih fest binden zu müssen. Wie gesagt, es mag das eine Schwerfälligkeit sein; aber ih hätte niht geglaubt, daß der Herr Abgeordnete für Meppen gerade daraus uns einen Vorwurf machen würde. Wir haben im Sinne des Gesetzes geglaubt, uns durchaus fernhalten zu müssen von börsenmäßigen Spekulationen ; wir haben keine Veranlassung gehabt, die Fonds, welche uns vom Reichskanzler übecwiesen worden sind, zur Veräußerung zu bringen, jo lange wir nit in der Lage waren, dieselben in definitiven Werthen anzulegen. Meine Herren, die Fonds des Invalidenfonds waren im Anfange des Jahres 1874 noch bei Weitem nicht voll angelegt, sie find, wenn ich nit irre, erst in Mitte des Jahres 1874 oder noch später vollständig belegt worden. Hätten wir also _da- mals die Veräußerung der Prioritäten, welhe uns über- wiesen worden waren, beantragen wollen, dann hätten wir mit deren Erlö)e börsenmäßige Spekulationen machen müssen; hatten wir dann nicht Gelegenheit, die Fonds, die uns vielleicht von der Börse zuge- floffen wären, in solchen Papieren anzulegen, wie sie zur definitiven Anlage geeignet sind, so hätten wir sie in Papieren anlegen müssen, welche voraussitlich vor dem 1. Januar 1876 wieder hätten rer- äußert werden müssen, sofern nicht der Reichstag die Verlängerung der Frist, wie fie nunmehr beantragt ift, genehmigte. Im Laufe diefes Jahres und, wenn ih mich nicht täusche, nach dem Apxil dieses Jahres sind allerdings an die Verwaltung deé Reichs -Invaliden- fonds Anträge gekommen zur Gewährung von Darlehen von Seiten, wo wir nicht genöthigt gewesen wären, die Papiere na einer gewissen Zeit wieder auf den Markt zu bringen, Anträge, welche zur definitiven An- lage geführt hätten. Damals habeu wir uns mit dem Antcazeè an den Herrn Reichskanzler gewendet, die Veräußerung von Prioritäten zu genehmigen. Wir haben die Versuche dazu in verschiedener Weise gemacht und mußten uns aber schr bald überzeugen, daß die Ver- äußerung ohne sehr_große Verluste, wie ja auch der Herr Äbgeordnete für Bingen aus seinen Erfahrungen bestätigt - hat, nicht zu er- zielen gewesen wäre, Man fkann möglicherweise der Ver- waltung den »‘-orwurf machen, daß sie die Papiere nicht um jeden Preis auf den Markt geworfen hat, indcß find die Rüdsichten, welche in dieser Beziehung auch für die Verwal- tung entscheidend gewesen find, von azderer Seite so sahkundig und so klar dargelegt worden, daß ich glaube, die Verwaltung kann diesen Borwurf ruhig über sich ergehen lassen. Im Uebrigen aber hat die Verwaltung die näheren Untersuchungen, die der Herr Abgeordnete für Meppen der Reihs-Schuldenkommissiou empfohlen hat, ihrerseits viht zu scheuen, und wic werden uns freuen, in dieser Beziehung Rede und Antwort zu stehen, so weit sie von uns begehrt werden wird.

Die Rede, durch welhe der Bundesbevollmächhtigte Geh. Ober-Postrath Dr. Dambach in der gestrigen Sitzung des Reichstags die Berathung des Muster\schußgesetes 2c. ein- geleitet hat, werden wir in der morgen erscheinenden Centrai- Handelsregister-Beilage d. Bl. abdrucken.

Die VIITL. Kommission zur Vorberathung der En t- würfe-ciner Konkurs-Ordnung und cines Einführungs- gefseßes zu derselben besteht aus folgendea Mitgliedern: Pr. v. Sarwey, Staatsrath, Vorcsißender; Dr. Goldschmidt, Geheimer Justiz rath, Professor der Rechte, Stellvertreter des Vorsißenden ; Franken- burger, Rechtsanwalt, Schrififührer; Grütering, Kreisrichter, Stell- vertreter des Schriftführers; Kochann, Stadtgerichts-Rath; Moslte, Kaufmann; Dr. Websky, Fabrik- und Gutsbesitzer; Hullmann, Obers- Appellationsgerichts-RNath ; Wölfel, Rechtsanwalt und Notar ;- Haanen, Kaufmann; Schroeder (Lippstadt), Nects8anwalt a. D.; v. Vakhl, Rechtsanwalt und Notar; Ausfeld, Ober-Appellationsgerichts-Nath ; v. Woedtke, Rittergutsbefißer.

Die IX, Kommission zur Vorberathung der Ent- würfe eines Geseßes, betreffend die Abänderung des Titels VIII, der Gewer be-Ordnung, und eines Gefeßes über die gegenseitigen Hülfskassen zählt folgende Mit- glieder: Dr. Bamberger, Schriftsteller, Vorsitzender; Duncker, Verlags- Buchhändler, Stellvertreter des Vorsißenden ; Freiherr v. Wendt, Regierungs-Assessor a. D. und Rittergutsbesißer, Schriftführer]; Heyl, Fabrikbesißer, Stellvertreter des Schriftführers ; Dr. Moufang, Doms- fapitular ; Müller (Pleß), Geistliher Räth ; Rickert, Stadtrath; Dr. Oppenheim, Schriftsteller ; Jacobi, Geheimer Regierurigs - Rath; Schmidt (Hamburg), Vorfißender der Hamburgischen Gewerbekammer ; Grumbrecht, Ober-Bürgermeister; Freiherr v. Heereman, Regierungs- Rath ; Graf v. Preyfing - Lichtenegg - Mooß, Königlich bayerischer Kämmerer ; Graßza, Pfarrer; Dr. Tehow, Gymnasial-Direktor a. D. und Stadtrath ; Sombart, Rittergutsbesißer ; Dr. Hänel, Professor; Tarn, Schriftsteller ; Baron v. Minnigerode, Majoratsbesißcr ;

reiherr v. Maltzahn-Gülß, Rittergutsbesißer ; Ackermann, Hofrath, Finanz-Profurator und Advokat.

Landtags- Angelegenheiten.

Am 6. November is zu Clarens am Genfer See der Lantrath a. D. Richard v. Below-Lugowesn, berufen ins Herrenhaus auf Präsentation des Verbandes des alten und des befestigten Grund- u in den vereinigten Landschaftsbezirken Litthauen und Masuren durch Allerhéchsten Erlaß vom 6. Februar 1874, gestorben. Jn Folge seinés leidenden Gesundheitszustandes, der ihn auch veranlaßt hatte, die Entlassung aus dem Staa!sdienste nachzusuchen, war Hr. v. Below in das Herrenhaus bisher nicht eiagetreten.

x8 i 28 Inserate für den Deutschen Reichs- u. Kgl. Preuß. Staats-Anzeiger, das Central-Handelsregister und das Postblatt nimmt an: die Inseraten - Expeditiou

des Deutschen Reichs-Anzeigers unnd Königlich Prénßisheu Staots-Anzeigers: Beriin, 8. N. Wilhelm-Straße Nr. 32, K

1, Steckbriefe uud Untersuchungs-Sachen.,

2, Subhastationen, Aufgebote, Vorladungen u. dergl,

3, Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen etc,

4. Verloosung, Amortisation, Zinszahlung usw von öffentlichen Papieren,

Stecktbriefe und Untersuchuugs- Sachen,

Steckbrief. Gegen den Kaufutaun Oskar Neander ist die gerichtlihe Haft wegen Uttrer- \chlagung in den Akten N. 181/75 Komm. I1. be- \chlossen worden. Die Verhaftung hat nicht aus- geführt werden können. Es wird ersucht, den 2. Neauver im Betretungsfalle festzunehmen und mit allen bei ihm sich vorfindenden Gegenständen und Geldern an die Königliche Stadtvoigtei- Direktion hierselbst| abzuliefern. Verlin, den 1. November 1875. Königlihes Stadtgericht, Abtheilung für Untersuchungs-Sachen, Kommission Il, für Voruntersuchungen. Beschreibung. Alter: 2) Jahr, geb. am 27. März 1846. .Gcchartsort: Berlin. Größe: 5 Fuß 6 Zoll. Haare und Augzn- brauen; s{chwarz. Augen: klau. Kinn: eval. Nase: gewöhnlich Mund: gewöhnlih. Gesichtsbildung : oval. Gesichtsfarbe: gesund. Zähne: vollständig. Gestalt: s{lank. Sprache: deutsch.

Steckbrief, Der Gasthofbesizer Iulius Bellach aus Buk if wegen Wechselfälshung zu- verhaften und an das Königliche Kreisgericht zu Grachz einzu- licfern. Signalement: Alter: etwa 50 Jahre, Sta- tur: untersct, miitelgroß, Gesichtsfarbe: gelblich, Haare und Schnurrbart: s{warz, Blk: unsicher, stechend. Gracßt, den 6. November 1875.

Königliche Staatsanwaltschaft.

Ecfstcin, Louis, Commis oder Buchhalter aus Rawicz, groß, etwas unterseßt, 25—26 Jahre alt, hat blonden Schuurr- und Vollbart, s{males, blasses Gesicht, kränfliche Gefichtsfarbe, erzählt viel von Reisen, die er in Amerika, Judien und England gemacht haben will, zeigt dabei gelegentlich viel Geid, darunter auch angektliche englishe Goldftücke Sobereigns und verwechselt von leßteren auf Verlangen; dieselben sind jedoh unecht (von werth- losem Kompositionsmetall angefertigte Nachbildnngen

des Sovereigns3). Hier ist ein folcher Betrugsfall, |

und konftatirt, daß Ecstein noch mehr deren Nach- bildungen bei sich führt. Die Vermuthung, daß A. Edckstein dies betrügerische Geschäft, wenn nicht schon anderswo versucht, doch dasselbe anderweitig versuchen wird, ift hiernach begründet. Das der Königlichen Staats-Anwaltschaft hierselbst über- gebene Falsifikat trägt auf dem Avers das Bild der Königin von England (Kopf in jugendlih-m Alter) mit der Umschrift: VICTORIA QUEEN OF GEREAT ERIT 1862, auf dem Revers: einen Reiter über einem Drachen, über ersterem die Worte: TO LTANOVER, unter keßterem die Zahl 1837. Um Vigilanz auf den 2c. Eckstein, Verhaftung desselben und event. Draht-Nachricht wird ersucht. Breslau, den 6. November 1875. Der Königliche Polizei-Präsident. Frhr. v. Uslar-Gleichen.

Berkäufe, Berpachtungen, Submissionen 2c.

Holzverkanf. Sonnabend, d. 27. d, M,, Borm. 10 Uhr, werden im Deutschen Hause zu Joachimsthal aus dén Beläufen Bärendikte und Pehlenbruch ca. 3—400 Rm. trockene Kiefernstamm- kfloben offentlich versteigert. Grumsiu, am 8. No- vember 1875, Der Oberförster.

[8712] Submission.

Die Abfuhr von ca. 1614 Mille gewöhnlichen Mauersteineu und ca. 667 Mille Vexblend- und Gewölbsteinen vom Lüßowplaße nah diversen Bau- pläßen der Ausbau- und Fortführungsstrecke der Berliner Verbindungébaha foll im Wege öffentlicher Submission verdungen werden.

Die SubmissionVbedingunaen liegen werktäglich von 9 bis 1 Uhr in dent Bau-Bureau, Mühlen- straße 49/50, aus und siud daselbst auch die Formu- lare zur Aufstellung der Submissions-Offerten zu entnchmen.

Dieselben find frankirt, versiegelt und mit der Aufschrift :

Submission auf Abfuhr von Mauersteinen

vom Lüßtowpwiaße Lis spätestens Dounerstag, deu 18. d. Mts., 11 Uhr Bormitíags, in dem genannten Bureau abzugeben, woselbst zur bezeihueten Zeit die Eröff- nung der eingegangenen Offerten in Gegenwart der etwa ershienenen Submittenten erfolgen wird,

Berlin, den 5. November 1875.

Der Abtheilungs-Vaunmeister, Grapow.

[8479] Bekauntmachung.

Es sollen auf dem Wege der öffentlichen Sub-

mission ungefähr: 90,000 Kilo Gußeisen in unbrauchbarer Eisenmunition, 1,200 , Gußeisen aus Aitillerie-Material, 50,000 Schmiedeeisen aus Attillerie-Material, 4,250 Schmiedeeisen aus Waffentheilen, 1,000 Rothguß aus frauzösischen Zündern,

150 alter Stahl aus Urtillerie-Material,

860 alter Stahl aus Handwaffen, au den Meistbietenden verkauft werden, und ist dazu Termin auf

Mittwoch, den 17, November d. I,., Bormiitags 10 Uhr, im Bureau des unterzeihaeten Artillerie: Depots an- beraumt, wozu Kaufluftige eingeladen werden. Of- ferten hier:u sind bis zur Eröffnung des Termins versiegelt und franko mit der Aufschrift : „Submission auf alte Metalle“

hierher einzusenten.

Bedingungen für den Verkauf liegen bei den Ar- tillerie-Depots Berlin und Cöln, sowie im diesseiti- gen Bureau zur Einsicht aus, auch werden dieselben G L RES der Kopialien abschriftlich mit- getheilt.

Magdeburg, deu 25. Oktober 1875,

Artilleric-Depot. (H. 54141,)

In den Geschirrkammern des Train-Depots des Garde Corps follen im Ganzen 41 verschiedene Gerüste zur Aufbewahrung für Sättel unnd Packtaschen neu angefertigt und aufgestellt werdeir. Bauunternehmer werden aufgefordert sich von den Bedingungen, unter welchen diese Arbeit vergeben werden fann, zu unterrichten und ihre Offerten bis zu dem am Sounuabend, den 13. d. M., Bor- mittags 10 Uhr, in dem Bureau der unterzeich- neten Kommission zu dieser Submission anberaumten Termin mit der Aufschrift : [8755|

Offerte auf Aufertigung und Aufstellung von Geschirrgerüsten abzugeben,

Berlin, den 4. November 1875. i

Die Material Berwa!tungs-Kommission des! _. Traiu-Depots des Garde-Corps,

AEAU D A AM R Es ALAR I i

REREMTE N tar E V D 4; E I I T E U,

[8820] p f f Ge des chemaligeu Chausseehauses nebst Zubehör zu Lüderiß. [7

Das an der Chaussee von Stendal nach Wol- mirstedt, im Dorfe Lüdterihß, 12 Meilen von Sten- dal entfernt belegene, ecyemalige Chausseegeld- Empfangshaus nebst Stallgebäude und Hofraum soll

am 3. Dezember dieses Jahres, Bormittags 11 Uhr,

im Gasthofe des He:rn App-lhans zu Lüderißz unter den im Termin bekannt zu machenden Bedin- gungen meistbietend verfauft werden. Werkaufs- bedingungen und Taxe des Grundftückes können wäh- rend der Dienststunden in unserem Bureau einge- sehen werden.

Stendal, den 9. November 1875.

Königliches Haupt: Steucr-Amt.

[8804]

Es soll die Ankicferung ven 15,000 Stü cicheuer Mitrelschwellen, im Ganzen oder getheilt, jedoch nur in Quantitäten nicht unter 400 Stüdck, ‘in öffentliher Submission vergeben werden. Offerten find, mit der Aufschrift „Submissisn auf S&hwellen- lieferung“ versehen, portofrei und versiegeit bis zum 25. November c.,, Bormittags 11 Uhr, hierher einzureichen, wo dieselben in Gegenwart der elwa erschienenen Submittenten eröffnet werden. Die Bedingungen sind auf unserm tehnis{en Bureau einzusehen, können auch von demselben gegen Ent- richtung der Kopialgebühren bezogen werden.

Cassel, den 4. Rovember 1875.

Königliche Eisenbaßn-Kommission.

[8809] Submissious-Anzeige. Beim Fuß-Artillerie-Reziment Nr. 15 sollen baldigst 300 komylete Artillezie-Helnie, außerdem 200 Paar Schuppenketten und 200 StückX Helm-Kokarden (Kontingente), genau nach Muster kriegsministerieller Probe beschafft werden.

Reflektanten wollen ihre Offerten bis zum 20, d. Mts, unter Einsendung einer Probe, Angabe des Etc und der erforderlichen Lieferungsfrist an das

egiment einreichen.

Etwaige Stempelgebühren, sowie auch die Kosten dieses Jnserats trägt der Uebernehmer.

Straßburg i. E,, den 4. November 1875.

Sallbah, Ct. 80/11.) Obet st-Lieutenant und Regiments. Commandeur.

Berloosung, Amortisation, Zinszahlung u. #, w. von öffentlichen Papieren.

[8690] __ Bekanntmachung.

In Gemäßheit des §. 8 unsers Reglements vom 3, September 1836 machen wir bekanrt, daß die unter den Numméern 1715 und 2626 in die Berliner allgemeine Wittwen-Pensions- und Unterstützungs- Kasse aufgenommenen Mitglieder wegen unterlassener Berichtigung ihrer am 1, Juli d. J. fällig gewor- denen Beiträge von uns exkludirt worden find.

Berlin, den 2. November 1875,

Direktion der Berliner allgemeinen Wittwen- Peusions- und Unterstäynngs-Kasse, Scholz.

Regierungs-Bekauatmachung vom 1, Iuni 1875,

die Einziehung der auf Grund des Gesehes vom 22. April 1863 emittirten

hierländischeu Kassenscheine betreffend.

In Ausführung der Bestimmung in §. 2 al], 1 des Reichsgeseßes vom 30. April 1874, betreffend die Ausgabe von Reichskassenscheinen, und in Ge- mäßheit der Bestimmung in §. 12 des Gesetzes vom 15. Wai 1858, die Kreirung von Kafsenscheinen für das Fürstenthum Reuß Aelterer Linie betreffend, ift die Einziehung der auf Grund des Gefeßes vom 22. April 1863 emittirten hierländishen Kassenscheine beschlossen worden. 7

Die Inhaber solcher Scheine werden daher auf- gefordert, dieselben von jeßt ab bis zum 31. De- gembex dieses Iaghres bei der Fürstlichen Larcdes- asse hier gegen Reichékassenscheine oder baares Geld umzutauscken.

Nach Ablauf der gedachten Umwechselungsfrist werden die qu. Kassenscheine werthlos, und es findet gegen deren Entwerthung auch eine Berufuxg auf die Rechtswohlthat der Wiedereinscßung in den vorigen Stand nicht statt.

Greiz, den 1. Juni 1875,

| Fürstlich Reuß.-Plau. Landesregierung.

Faber. [4457]

_Defsfeutlicher Auzeiger. T

9, Industrielle Etablissements, Fabriken und Grosshandel. :

6, Verschiedene Bekanntmachungen,

7, Literarischs Anzeigen,

8, Theater-Anzeigen. | In der Börsen-

9, Familien-Nachrichten, j

99 A E) Bekauntmachung. __Die Aus3reichung der Zinscoupons Ser. IX. über die Zinsen vom 1. Januar 1876 bis Ende De- zember 1880 zu den slesischen Pfandbriefen Litt. B. wird in der Zeit vom 19, November bis incl. den 10. Dezember d. I. alle Wochentage Vorniittags in usserer Kasse, Albrechtéstraße Nr. 32, im Regierungsgebäude hier- selbst, dergestalt stattfinden, daß vou 9 bis 11 Uhr die Annahme der Pfandbriefe gegen Quittung un- serer Kasse und nah einigen Tagen von 11 bis 1 Uhr deren Rückgabe erfolgt.

Bei Vorlegung der Vfandbriefe Behufs Abstempe-

beilage. e

lung der Coupons ist ein Verzeichniß der Pfand- } briefe, wozu Formulare in unserer Kasse unentgelt- |

lih verabfolgt werden, abzugeben. Die Wieder- ausgabe der Pfandbriefe mit den Coupons erfolgt nur gegen Rückgabe der von unserer Kasse über die Pfandbriefe B. ertheilten Quittung ohne Prüfung der Legitimation des Empfän ers.

Auf einen Schriftwechsel mit Privatpersonen Be- hufs Uebersendung der Coupons fönnen wir uns nicht einlassen, vielmehc muß die Präsentation und der Rückempfang der Pfandbriefe persönlich resp. durxh einen Beauftragten erfolgen.

Die Ausgabe der Coupons zu den in der oben genannten Zeit nicht eingereidten Pfandbriefen kann erst in einigen Monaten stattfinden, worüber befon- dere Bekanntmachung erfolgen wird.

Breslau, den 1. Oktober 1875.

Königliches Krédit-Iustitut für Schlesien,

Oelrichs.

[8812] „DBekanntmacung.

Die Auslooïuug der Coblenzer Stadt-Obliga- tionen I. und I1, Emission, welche gemäß der 88. 7 der Allerhöchften Privilegien vom 6. Mai 1871 und 4. Januar 1873 am 1. Juli künftigen Jahres zu tilgen find, wird in öffentliher Sißung der unter- zeichneten Kommission am Samstag, den 11. De- zember c. Nachmittags 5 Uhr, im Stadthause hierselbst stattfinden.

Coblenz, den 6. November 1875,

Die städtische Kommission. Der Ober-Vürgermeister. Lottnex. Die committirten Stadtverordueten. B. Seligmann. Ph. J. Caspers.

[8776]

Bei der in Gemäßheit des Geselzes vom 5. No- vember 1853, Nr. 451 der Geéseßsammlung am 30. vor. Monats stattgehabten zwei und vierzigsten

Ausloosung von Schuldbriefen der hiesigen ! Ablösungskasse, welche zur Ablösung von Grund- | lasten ausgegeben worden find, sind die nachver- |

zeichneten Schuldbriefe betroffen und zur Abzahlung bestimmt worden:

Serie A. Nr. 207;

Serie B. Nr. 64, 463, 683, 708, 1104, 1463,

1476, 1578, 1611, 1898, 1911, 1988, 2014, 2038, |

2078, 2110, 2127 und 2152; Serie C. Nr. 93, 160, 263, 328, 394 und 435; Serie D. Nr. 85 und 199;

Serie E. Nr. 76, 128, 318, 396 und 495;

Serie F. Nr. 120 und 134,

Die Jnhaber dieser Shuldbriefe werden hierdurch aufgefordert, dieselben nebft den dazu gehörigen, noch nicht fälligen Zinsabschnitten und den Zinsieisten in der Zeit bis zun 1. Mai k. I. bei der Herzog- lichen Ablöjungsfkasse- Verwaltung allhier einzu- reichen, und dagegen den Nennwerth dieser Schuld- briefe in baarem Gelde, sowie auch die laufenden Zinsen bis zum Tage der Kapitalzahlung, sofern diefe bis zum 1. Mai k. J erfolgt, in Empfang zu nehmen, Von dem 1, Mai k. J. ab hört die Verzinsung der sämmtlichen ausgeloosten, oben- bezeichneten Schuldbriefe auf.

Hiernächst wird zur öffentlichen Kenniniß gebracht, daß an dem obigen Ausloosungstage die am 4. No- vember 1871 ausgeloosten, iozwishen fämmtlich zur Rückzahlung gekommenen Schuldbriefe der Ab- lôösungskasse zur Ablösung von Grundlaften, nämlich:

Serie A, Nr, 16;

Serie B. Nr. 191, 252, 376, 394, 639, 1040, 1473, 1743 und 1780;

Serie C. Nr. 326, 347 und 410;

Serie D. Nr. 73; .

Serie V. Nr. 174, 253, 403, 413 und 510;

S-rie P. Nr. 124, nebst den dazu gehörigen Zinéleisten und Zinsah- schnitten der geseßlichen Bestimmung gemäß ver- brannt worden sind.

Ferner wird darauf aufmerksam gemacht, daß folgcnde, bereits früher ausgelooste Schuldbriefe der Ablösungskasse, nämli:

Serie A. Nr. 87;

Serie B. Nr. 119, 541, 832, 1169, 1647, 1877, 1921, 1934, 1974, 2092, 2112, 2146, 2158, 2162;

Serie C Nr. 203, 218, 338, 404, 4!4;

Serie D, Nr. 126;

Le E, Nr. 184, 200, 309, 334, 351, 359, 373,

Serie F. Nr. 87,

bis jeßt zur Einlösung bei der Ablösungskasse-

Verwaltung noch nicht präsentirt worden find. (s

werden daher die Iuhaber derselben zu deren Ein-

lôsung mit dety Bemerken aufgefordert, daß die

Verzinsung dicser Schuldbriefe bereits aufgehört hat, Endlich wird hiermit bekaunt gemacht, daß der

15, zum 1. November 1871 fällig gewordene Zins-

abschnitt der Rentenbriefe : ;

Serie E. Nr. 120 und 342, und

Serie F. Nr. 115, f bis jeßt zur Einlösung niht präsentirt worden ist und daher wegen Ablaufs der vierjährigen Frist nun- mehr seine Gültigkeit verloren hat,

Gotha, am 3. November 1875.

Herzogli Sächsisches Staatsministerium.

Im Auftrag: L. Braun.

Inserate nehmen an : die autorisirte Annoncen-Erpedi- tion von Rudolf Mosse in Berlin, Breslau, Chemniß, Côsln, Dresden, Dortmurd, Frankfurt a.M,, Halle a.S,, Hamburg, Leipzig, München, Nürnberg, Prag, Straßs burg i. E., Stuttgart, Wien, Zürich und deren Agenten, sowie alle übrigen größeren Annoncen-Bureans,

P

IVochen-Aunsweise der deutschen Zettelbanken.

[8813] Oen Never at j j er L Nitterschaftl. Privatbank in Pommern

gemäß §. 40 der Statuten vom 24. August 1849 vom 7, November 1875,

Activa, 1) Baarbestand a, an gemünztem Gelde...» - „6 1,069279 b, an Reichs» Kassenscheinen 7112 o. an Kassen-An-| " de weisungen d. Noten der Preußischen Bank und an- derer deutschen Bli 6 296,280 C L204 2) Wechselbestände. . .. y 15,018,739 3) LOMPardbetande 2. v5 4 2/705.805 4) Staatspapiere und andere Bör- len-Cfetten 0 4 C 2 408,209 9) Verschiedene Forderungen und H n a, STT,088 6) Staatss{uld\cheine bei der König- lichen General-Staatskasselaut j 8. 8 der Statuten . t 843,000 Pasesivan. 5,697,000 1,709,100

2,628,975

7) Grundkapital . . S) MeCTVONNIDS N 9) Banknoten und Depositenscheine E Un 10) Die fonstigen täglih fälligea Verbindlichkeiten 11) Die an eine Kündigungsfrist gebundenen Verbindlichkeiten . 12) Die sonstigen Passiva . . , 13) Vom Staate gegen obiges Depot ad 6 realisirte Bank- Ie E, Event. Verbindlichkeiten aus weiter begebenen im Julande zahlbaren Wechseln Stettin, den 7. November 1875. Direktorium Ler Nittersaftliczen Privatbank in Vomuicrn.

KHinderszin, F abat.

[8830] SsStand

der Badischen ani arm 7. November 1875. Activa.

: 116,869,254 52 99,665|— 3,891,578/72 24,189,749/36 3,368,467|15 97,192/02 1,239,755/06 2,539,192/94

52,285,854|T7

| Metallbestand . Reichskassenscheine , Noten anderer Banken . Wechsel-Bestand . Lombard-Forderungen , Effecten . R Effecten des Reservefonds , Sonstige Activa

P assîva. GTRDGCADUGL s d o e, C TISDOTLOOO DPSOLFSLONNE e R E GSOTT Umlaufende Noten . . . 90,497,000|— Täglich fällige Verbindälichkeiten* 1,266,937 62 An Kündigungsfrist gebundene | VORDING O s -— |— 1.246,277/38

Sonustige Passiva . E M. 192,250,404 T7

Die zum Incasso0 gegebenen noch nicht fälligen deutschen Wechsel betragen 928,272, 89 „g.

* Wovon M. 1,242,771. 45 „4 in per 1, Oktober 1875 eingerufenen Gulden-Noten.

Bank für Süddeutschland. [8875] Stand em 2% November 1875.

A etiva:

A. S I} Cass@: | 1) Coursfähiges deutsches Geld [19,303,314 67 2) Reichskassenscheine . .., 52,610|— 3) Noten anderer deutscher | Banken 631,17914 4) Deutsches Staatspapiergeld 60,085 29 Gesammter Kassénbestand [20,047,169 10 II.| Bestand an Wechseln 26,151,171/24 j Lombardforderungen 3,927,930| -— IV.| Eigene Effekten 7.055;992/78 V} Tramobilien 424,245 64 VI, 7,995,861/26 169,032,370 02

Passlivas:

I. Actiencapital

IL.| Reservefonds

4 Unkostenfonds

IV f Noten in Umlauf

V. Täglich fällige Guthaben .., VI,jAn Kündigungsfrist gebundens Guthaben Le Lad VII. 1,517,819/45

65,032.370/02 Eventuelle Vervindlichkeiten aus weiter begote- nen, im Inland zazlbaren Wechbseln: Æ 1,071,445 U7,

22,389,000|— 1,369,302/60

104,236 66 39,642,446 44 9,564 87