1875 / 281 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 29 Nov 1875 18:00:01 GMT) scan diff

wahsléiü wird regierungsseitig als unbegründet bezeichnet, = Heute hat unter dem Voriiy des Königs e{n Ministerrath stattgefunden, in welhem der Beschluß gefeßt wurde, den Ter- min für die Ginberv.fung der Cortes noch- vor dem 12. Dezember c. bekannt zu machen. Zrgleih wurde die Frage wegen einer Modifikation der Zusammenseßung des Kabinets entscheden, und wird in der nähsten Woche Cano- vas del Castillo an Stelle des Kriegs-Ministers Jovellar das Kabinets3präsidium übernehmen. Der König hat Ca- novas den Orden vom Goldenen Vließ verlichen. Nach hier eingegangenen Nachrichten aus San Sebastian vom heutigen Tage halter die Regierungstruppen die von ihnen genommenen Positionen um Pampelona besezt. Die Brigade Delattre hat Lumbiet entsezt und versucht, eine Verbindung mit dem General Reina herzustellen. Das Bombardement auf Hernani dauert fort. Den Eisenbahnen wird in einem vom König erlassenen Dekret für die durch den Krieg herbeigeführten Verluste Ent- Fchädigung zugesichert. Nach hier eingegangenen Nachrichten aus Cuba hat cine starke Insurgentenschaar durh die Regierungstruppen eine vollständige Niederlage erlitten.

Türkei. Die „Montagsrevue“ vom 29. meldet zur Richtig“ fielung der Nachrihteri über eine angebliche Intervention Monte- negros zu Gunsten der Insurgenten, daß ca. 2000 Monte- mnegriner an dem leßten Gefechte Theil genommen hätten. Tie Pforte habe darauf bei dem Fürsten von Montenegro Vor- \tel'ungen erhoben, und der Fürst habe darauf erklärt, daß ihm von der Theilnahme seiner Unterthanen an der Jnsfurrektion nichts bekannt sei.

Numáníem. Bukarest, 27. November. (W. T. B.) Die Deputirtenkammer if heute durh den Fürsten in Person erö f fnet worden. In der Thronrede wird zunächst hervorgehoben, daß Rumänien seine Verpflichtungen gewissen- haft erfüllt habe. Dás Budget für das kommende Jahr befinde fih im Gleichgewicht, ohne das Seitens des Landes neue Opfer erforderlih wären; der gute Zustand dec Finanzen werde den Kredit des Landes befestigen und das Verfahren derjenigen rechtfertigen, welch2 die öôkonomishe Entwikelung Rumäniens von den finanziellen Wechselfällen anderer Staaten zu trennen wußten, mit denen Rumänien nichts gemein habe. Die Be- ziehungen zu den fremden Mächten seien die besten; die zur Zeit \{chwebenden Verhandlungen mit denselben bezweckten die Regelung gemeinsamer Interessen durch Konventionen. Die Thronrede \chließt mit den Worten: „Wir konnten nur mit leb- hafter Aufwerksamkeit die Ereignisse jenseits der Donau ver- folgen. Dank unserer günstigen Lage konnten wir bisher auf dem Wege friedliher innerer Reorganisation fortshreiten, welcher Weg den wirklichen Bedürfnissen der Nation entspricht.“

Statistische Nachrichten.

Nr. 44 der Statistishen Correspondenz, verantwort- li: Dr. E. Engel in Berlin, hat folgenden Inhalt: Der Beftand der deutshen Kauffahrteischiffe im Jahre 1875. Die, Pariser Omnibusgesellshaft. Die Rekruteneinstellung im Oktober nund No- vember 1875 in Frankreich.

Kunst, Wissenschaft und Literatur.

Die Grundbuchgeseße vom 5. Mai 1872 haben in dem Gebiete des Allgemeinen Landrechts tiefgreifende Prinzipien des Immobiliar- Socbenrehts geändert. Bei der systematishen Anordnung des Land- red'ts war solche Aenderung nit in der Form -totaler Ausscheidung der teneffenden Bestimmungen des biéherigen Rechts und Einfügung der den neuen Prinzipien entsprechenden Vorsehriften@nöglih. Die

Berlin, 29. November.

In dem Germanishen Museum zu Nürnberg sind jüngst die scither vershlossen gehaltenen zwei prahtvollen massiv goldenen Pokale aufgestellt worden, welche der Pfinzingshhen und der Löffelholzshen Wohlthätigkeits\tiftung gehören. Nachdem vor nit langer Zeit das Schiff und der Nautiluspokal der Schlüsselfeldershen Stiftung, der weltberühmte Tafelaufsatz Wenzel Jamnigzers der Merkelschen Stiftung, eine Reihe von Pokalen aufgelöster Zünfte u. A. im Germanischen Museum aufgestellt worden, so ift jegt ein Schag von goldenen und fil= bernen Gefäßen sowohl der gothishen als der Renaissance- Periode im Museum vorhanden, zu dessen Bergung im Keller ein sicherer Raum hergestellt ist, in welhen täglih nah Schluß des Museums durh eine mechanishe Vorrihtung der ganze Schrank versenkt wird.

Ebenso hat der Magistrat der Stadt Nürnberg angeordnet, daß künftig eine der bemerkenswerthen Sehenswürdigkeiten Nürn- bergs während des Winters im Germanischen Museum aufge- ftellt wird. Es ist dies das „Gänsemännchen“, eine von Pan- kraz Lobenwolf in Bronze gegossene Figur eines Bauern wit je einer Gans unter jedem Arme, welchze auf einem Brunnen hinter der Frauenkirche steht, und aus den Schnäbeln der Gänse Wasser fließen läßt. Die Einrihtung des Brunnens is derart, daß die Figur jedesmal für die Dauer des Winters abgenom- men werden muß.

Endlich wird an der Herstellung einer Heizungseinrihturg gearbeitet, durch welche sämmtlihe Ausstellungsräume des Mu- seums während des Winters geheizt werden sollen,

_ Aus Düsseldorf wird berichtet, daß Karl Hoff durH sein fürz- lih vollendetes und zur Ausstellung gebrachies, für die Berliner Na- tionalgalerie bestimmtes Gemälde das lebhafteste Interesse erregte. Das Bild schildert eine „Taufe im Trauerhause* und zeichnet si \hon dur die Originalität des gewählten Motivs in vortlheilhafter Weise aus. Der malerischen Behandlung und dem Kolorit wird ebenso wie der Charakteristik der einzelnen Gestalten die glülihste Wirkung nachgerühmt, das Ganze aber als das beste Werk bezeichnet, das der hohbegabte Künstler bisher vollendet hat.

Am leßten Sonnabend wurde die Feuer wehr schr in Anspruch genommen. Gegen 6 Uhr Abends brach ein ziemlich bedeutendes Feuer in der Shützenstraße, Ecke der Jerusalemer Straße, bei dem Kauf- maan Eccardt aus, indem ein Petroleuiafaß beim Hinunterlassen in den Keller platte, der Inhalt auslief und \ich, da gerade im Keller Kaffee gebraunt wurde, entzündete. Glütlicher W.ise wurde das

Aenderung kounte ur in der Forw einer Novelle gesehen, und es mußte der Rechtswissenshaft up% der Praxis überlassen bleben, im Einzelnen zu ergründen, wie weit die Vorschriften des Allgemeinen Landrechts für beseitigt, wie weit sie für noch geltend zu erachten seien.

Bei der von dem Ministerial-Direktor Dr. Foerster, Ober-Tribu, nals-Rath Johow, Professor Dr. Hinschius, Stadtgerichts-Rath Achilles und Obcc:Staatsanwalt Dalcke bearbeiteten sechsten bezw. fünften Auégabe des Kochschen- Kommentars zum Allgemeinen Land- rehte, hat der Stadtgerichts-Rath Achilles (der bekannte Verfasser des Kommentars zu den preußishén Géfeßen über Grundeigen- thum und Hypothekenrecht von-1872), zur Zeit thätig bei der Kommission zur Ausarbeitung des Entwurfs eines deutschen bürger- lichen Geseßbuchs, sih der {chwierigen Aufgabe unterzogen, z' prüfen, welche Vorschriften der Titel 19 und 20 Theil I. Alle gemeinen Landrechts durch die Geseße vom 5. Mai 1872 aufgehoben sind, bezw. wieweit solche durch jene Gesetz- abgeändert sind.

Die Resultate der mühseligen, mit großem Fleiß und Geschick durchgeführten Untersuchungen, sind jeßt in einem von der Verlags- handlung (I. Guttentag [D. Collin] Berlin) v:ranlaß#én Separat- abdruck weiteren Kreisen leichter zugänglich gemacht worden.

Das Buch bildet nicht nur für die älteren Ausgaben des Kochschen Landrechts, sondern auch für die Kommentarausgaben der Grundbuchgeseße eine willkommene Ergänzung. In leßterer Be- ziehung ift zu beachten, daß die ganze Anlage der Kommentarausgaben eine eingehende Prüfung der betr-ffenen Bestimmungen des A. L. R. in der oben angegebenez Richtung nicht zuließ. Eine solche Sichtung ist deshalb auch bisher abgesehen voa Foersters Uebersicht in seinem Grundbnchrehte S. 172 bis 176 soviel bekannt, nit versucht worden.

An der Hand der Achilles\hen Arbeit werden sih die mannig- fachen, aus einer Stückgeseßzebung nothwendig erwachsenden Zweifel, sowie diejenigen Zweitel, welche durch die bekanntlich im Landtage bewirkte wesentlihe Veränderung der Gesetze hervorgerufen worden, leichter lösen lassen.

Der Zweck des Kommentars zum Allgemeinen Landrechte hat es unibunlih erscheinen lassen, die Vorschriften des Geseßes vom 5. Mai 1872 dort vollständig zu kommentiren (Seite 1, Note*), sedoch hat es sih nit vermeiden lassen, die einschlägigen Paragraphen des Ge- seßes abzudrucken und kurze Anmerkungen beizufügen.

Besondere Schwierigkeiten bieten die Vorschriften des Titels 20, und namentlich diejenigen über das Pfandrecht.

Der Verfasser hat diejenigen Gesetzesftellen, welhe durch die Geseße vom 5. Mai 1872 ihre Geltung verlocen haben, aus dem Texte des Landrehts weggelassen. Alle Vorschriften, welche mate- riell in die neuen Gesetze übergegangen, oder dur dieselben wesentlich modifizirt sind, find, um fie äußerlich sofort erkennbar zu machen, mit einem Stern bezeichnet. Die Frage der fortdauernden Gültigkeit der- selben ift in -den Anmerkungen besonders sorgfältig behandelt.

Höchst bemerkenswerth sind die Erörterungen über die seit dem Erlaß der Grundbuchgeseße am meisten besprochenen Fragen, Man vergleiche unter Anderem die Ausführungen in Note 29 S. 97 über die Konstruktion der Grundschuld (mit ers{chspfendem Literaturnach- weise verbunden), Note 31 S. 99 über die Hypothek, welche nur auf dem Antheile eines Miteigenthümers haften foll, Note 32 S. 100 über die Vormerkung, Note 36 S. 101 über die Verpfän- dung eines Theils der Sache, Note 45 S. 103 über den Eigen- thumévorbehalt, Roten 74, 75, 76 S. 1093 flgde. über die Einreden gegen die Grundsculdklage und gegen die hypothekariscße Klage Rote 3 S. 118 über die Abtretung von ypotheïken und Grund- schulden, Note 59 S. 134, über die Schmälerung der Substanz durch den Schuldner. Zutreffend macht der Verfasser darauf auf- merksam (S. 17. 95), daß die ohne sahliche Aenderung, wenn gleich in anderer Fassung in den Gesetzen vom 5. Mai 1872 sich wieder- findenden Vorschriften doch auch noch ferner die Normen btlden, nach weichen die unter der Herrschaft des Landrechts eingetragenen Hypo- theken in ihren rechtlichen Beziehungen der Regel nach zu be- urtheilen find.

__ Der „Academy* zufolge macht Mr. Bayard Taylor um- fassende Studien für cine kombinirte Biographie Goethe's und Schillers, welhe mehrere Bände einnehmen wird.

| befindlichen Restes eines älteren Fachwerkgebäudes. Veranlassung zu diesem Brande, déèr den Himmel weithin röthete, s{cheint ein eiserner Ofen gegeben zu haben. Das Feuer wurde auf den beschriebenen derr ilt Gegen 11 Uhr war bereits jede weitere Gefahr eseitigt.

Aus Barmen, 26. November, wird der „Köln. Ztg.* von cinem Augenzeugen über den dortigen Theaterbrand berichtet: „Gestern (Donnerstag) Abends sollte in dem prächtigen Bauwerk, das erst im vorigen Jahre dem Dienste der Musen geweiht worden, die erste Aufführung der Wagner'schen Oper „Lohengrin® mit ganz neuen De-

forationen vor sih gehen. Der Dekorationsmaler Hausmann war mit feinem Sohn und einem Gehülfen in dem Saale des obersten Stockwerkes mit Vorbereitungen zur Vorstellung beschäftigt. Der Theaterdirektor Wihrler und der Bühnenmeister, welche eben- falls im obersten Stockwerk ihre Wohnungen hatten, befanden sich gerade mit ihren Familien darin, als etwa um 4 Uhr Nachmittags aus der Tiefe des Hauses ein Krach ertönte, das Parterre des Zu- shauerraumes emporborst und dicker Qualm beraufquoll, aus dem bald die Flammen nach allen Richtungen hin ih verbreiteten. Dex Lugenzeuge sah vom Germania-Hotel aus, welches dem Theater ge- rade gegenüber liegt, 17 Minuten nach 4 Uhr aus allen Fenstern Rauch hervordringen und begab sich mit mehreren andern Perfonen durch das Hauptportal ins Junere. Abir schon die Treppe war dicht mit Qualm erfüllt, und von oben hexab {rie Jemand: „Thür zu!“ Die Personen verließen das Haus und {lossen die- Thür, damit niht der Lustzug die Flamm-n noch mehr \{chüren folle. Der Brand war indeffen mit rasender Eile inwendig so weit vorgeschritten, daß an Löschen gar niht mehr, fondern nur an die Rettung der {wer gefährdeten Menschen im obersten Stockwerk gedacht werden konnte. Der Maler Hausmann war mit seinem Sohn und Gehülfen auf das platte Dach hinaufgestiegen. Dort mußten sie vor dem Qualm, der auf sie eindrana, auf dem Sims immer weiter zurückweichen, bis ihnen auf der äußersten Ecke nichts Übrig blieb als der Sprung in die Tiefe auf die Straße hinab. Das ging alles so rasch, daß keine Zeit blieb, aus den Na ßarhäu- sern Betten und Laken zur Auffangen herbeizuschaffen. Vater und Sohn blieben auf der Stelle todt, als fie auf das Pflaster aufshlugen; der Gehülfe konnte, ins Hotel getragen, noch etwas \yre- hen; auf dem Wege ins Spital ist er aber auch gestorben. End- lich, 20 Minuten nah Ausbruch des Brandes, erschien die Feuerwehr mit ihren Rettungsapparaten. Frau Direkior Wihrler hatte bereits ihr kfleinstes Kind, in Betten geschnürt, zum Fenster hinaus unter die Volksmenge unten ges!eudert ; dasselbe ist denn auch glücklih aufge- fangen worden und unversehrt geblieben. Oben befanden \ih aber noch acht Personen. Da erstieg denn der stellvertretende Hauptmann der Barmer Turner-Feuerwehr, Gastwirth Trapymann, die oben eingehakte Rettungéleiter, zog den Rettungssack nach sich und befestigte denselben an einem Fenster der Wihrlers&en Wohnung. Sämratliche acht Personen, die

Feuer bald gedämpft. Noch auf der Brandstelle wurde der Feuer- wehr ein neuer Brand in der Krausenstraße gemeldet, veranlaßt durch einen Funkenregen, der einem Schornstein entströmte; der Lärm war indeß ein blinder. Als die Sprißen in das Hauptdepot der Linden- straße wieder einrückten, telegraphirte man auch {chon Feuer in der Neuenburgerstrae 40; die Brennmaterialien kleiner Leute auf cinem , Bodenvershlag im Hinterhaufe waren in Brand gerathen , derselbe

wurde alsbald, ohne wesentlihen Schaden angerichtet zu haben, gelöst, Endlich wurde gegen 10 Uhr 15 Minuten der Wache in der Tiek- ftraße Feuer gemeldet, Bej Ankunft der Feuerwehr {lug die helle

lamme bereits aus einem massiven Gebäude der Borsig schen

abrik, welches zum Mahlen der Formkohlen dient, heraus, Es brannte der Dachverband des erwähnten Gebäudes, n:chrere Fässer

rektor seiner ganzen Habe beraubt worden.“

Frauen zuerst, gelangten dur den Sack glülich zur Erde, worauf Trapp- maun an der Leiter wieder herunterftiez. Das Gebäude mußte nun den Flammen Überlassen werden. Unberehenbar wäre das Unheil gewesen, wäre die Feuersbrunst einige Stunden später ausgebrochen, denn das Haus war für die angekündigte Aufführung ganz autverkauft. Die Ursache des Brandes dürfte in der Luftheizung und zunächst darin zu suchen fein, daß der Dampfkessel oder ein Rohr im Keller ge- Iprungen war. Actzig Personen find durch dieses plößlich hercin- gebrohene Unglück für den Winter ihrer Exiftenzmittel und der Di-

Die Chefs der italienischen Erpedition nach dem Innern von Afrika, Antinori, Bellucci und Martini, find in Nom versammelt, um für die lauge Reise von mindestens drei Jahren die leßten Vorbereitungen zu treffen. Die Expedition fol um die Mitte Januar abgehen.

__— Professor Palmieri theilt in neapolitanischen Zeitungen mit: Der Vesuv tündigt nach langer Ruhe neue vulkanishe Thäs- tigkeit an. Jm Junern des großen Krate:s, w-lher sih beim leßten Ausbruche gebildet hat, if eine Vertiefung entstanden, aus welch{er s{wärzlicher Rauch aufsteigt. Wie bald auf diese ersten Anzeichen vulkanischer Thätigkeit Ausbrüche folgen werden, h sich n‘cht be- stimmen, Aber im Dezember 1854 traten ähnliche Er cheinungen ein, und der erste starke Ausbruch mit Ergießung von Lavamassen er- folgte im Mai 1855.

Gewerbe und Handel.

Am Freitag, den 26. d M, fand hier eine Sißung des Aufsichtêrathes und des Ausschusses der Rumänischen Eisen- bahngesellschaft ftatt, in welcher die Einberufung einer außer- ordentlihen Generalversammlung beschloffen wurde. Auf der Tages- ordnung stehen folgende Punkte: 1) Berichterstattung über die Lage: der Verhandlungen mit der Fürftlih Numänischen Regierung; 2) Be- {lußfassung über den Antrag, den Aufsichtärath zur Fortführung der Verhandlungen mit der Fürstlih Rumänischen Regierung auf der Grundlage des Verkaufs der Bahnen, sowie event. zum Absch{luß eines Verkaufévertrages unter näher zu bestimmenden Bedingungen und Modalitäten zu ermächtigen.

siht?rath und Direktion der Westfälischen Bank auf den 26. d. M. einberufen waren, liegt folgende Meldung vor: Die Versamms- lung genehmigte zunächst die Entlassung des suspendirten Direktors, und wurden dann die Verhandlungen der ersten Versammlung nach Anhörung des seine Maßnahmen vertheidigenden Verwaltungsraths und einigen Gegenreden ges{lossen, nachdem der Antrag der Gegner auf Einseguig einer Prüfungekommisfion vom Vorsitzenden als nicht auf der Tagesordnung ftehend zurückgewiesen worden war. Die Tagesordnuvg der zweiten Versammlung führte sich mit dem Ge- schäftsberichte der Direktion ein. Es wurde nachgewiesen, daß der. Geschäftsgewinn etwa 7% Dividende in Aussicht gestellt hätte, wenn derselbe niht durch nachträglihe Verluste absorbirt würde, die außer dem intakten Aktienkapitale etwa 127,000 M Uebershuß als Reserve- fonds beim Jahres\ch{lusse ergeben dürften. Punkt 3 der Tagesord- nung wünschte die Feststellung der von allen Seiten für revisions- bedürftig angesehenen Statuten auf Grund eines nicht vom Aufsichts rathe vorgelegten Entwurfes. Die Opportunität der sofortigen Be- rathung wurde verneint, dagegen v-riprach der Vorsißende, diefe Frage baldthunlichst den Aktionären zur Entscheidung vorlegen zu wollen.

Verkehrs-Anstalten.

Wien, 29 November. (W. T. B.) Die „Montagsrevue* er- fährt, daß der frühere italienische Finanz-Minister Sella im Laufe dieser Woche hier eintreffen werde, um die Verhandlungen über die Trennung des Südbahnneßtes aufzunehmen.

Triest, 27. November. Der Lloyddampfer „Espero* ist mit der oftindischen Ueberlandpost heute Nacht aus Alexandrien hier eingetroffen.

Kopenhagen, 26, November. Der französische Ober-Ingenicur Mr. Julien Eugène Pinquet, Repräsentaut der französisher Com- pagnie „de Fives Lille‘, welche den Bau der Eisenbahnbrüdcke über den Liimfjord von Aalborg nach Vendsysfel im nördlichen Jütland übernommen hatte, starb am 23. d. M. an Darm- verschlingung, und während derselbe gestern beerdigt wurde, starb plôg- lih am Gehirnshlag sein Nachfolger, der Unter-Ingenieur Mr. D. de Laye, 33 Jahre alt. Da3 großartiae Unternehmen befindet ih somit augenblicklich obne Oberaufsicht. Diese beiden Todesfälle haben sowohl auf die hier in Arbeit befindlichen circa 130 südländischen Arbeiter, als auch auf die Einwohner Aalborgs einen traurigen Ein-

druck gemacht. New-York, 27. November. (W. T. B,) Der Dampfer „Herder* von der Adlerlinie ist heute Morgen 1 Uhr hier ein-

getroffen.

ment erôffnet. Dieselbe steht an äußerem Glanze und an Geshmack in der Erfindung den früheren in keiner Weise nach. Hr. Direktor Engel hat keine Kosten gescheut (dem. Vernehmen nach belaufen fich dieselben auf über 24,000- A), um den Ruf seiner Weihnachtsausftellungen, die unter den Ereignissen des Berliner Lebens einen hervorragenden Plaß einnebmen und in Jung und Alt eine freundliche poetische Erinnerung hinterlassen, auf früherer Höhe zu erhalten. Die altbewährten Künstler, Baumeister E Tietz, Maler G. Hey! und Gebr, Borgmann haben die phantastisGen Dé- forationen entworfen, die Genre- und Transparentbilder, die Archi- telturen und Landschaften gemalt. Von dem Bildhauer Castan rühren die plastishen Wachsarbeiten her, während die Herren Keller und Zahl die technishe Ausführung geleitet haben.

Der-erste Raum, den der Besucher betritt, ift in das strahlende „Reich der Mode“ umgewandelt. Die Wände des so umgestalteten Römerfaales zeigen Gebäude in verschiedenen Baustylarten, welche ein prächtiges phantastishes Zelt umschließen, das von Fächern aller Formen und Farben gebildet wird und dessen vergoldete Säulen durch Guirlanden bunter Lampen verbunden werden. Die den Spiegeln gegenüberliegende Wand bietet, von G. Heyls wißiger Hand entworfen, „Hundert Jahre Modenwelt*, eine Reihe von Kostümbildern, welche die Moden von 1800 bis jeßt humoriftisch karrifiren und eine satirishe Prophezeiung für die kommenden Jahr- zehnte versuhen. Am Ende des Saales erhebt sich auf einem Piedestal eine wohlgelungene allegorishe Wachsgruppe von Castan, darstellend die {ne Frauengestalt der Mode, der ein Knabe den Spiegel hält, während ein anderer ihr ein Geshmeide reit.

Durch den ersten Zwischensaal, in welhem die Weihnacchts-

lotterie ihr Glücksrad aufgestcllt hat, und den großen Königssaal gelangt man sodann in den zweiten Zwischensaal, welcher wieder eine Gruppe von Casftan enthält. In einer Nische, magisch beleuchtet, steht eine hohe Frauengestalt, „das Jahr“, mit einem Zwölf sternigen Diadem im Haar und vier Kindern mit den Symbolen der vier Jahreszeiten, auf den Armen beziehungsweise neben si. Der Rittersaal, in welhen man durch eine künstliche Felsgrotte tritt, zeigt die wirkungsvoll gemalten, großen landschaftlichen, mit Staffage belebten Bilder der 4 Jahreszeiten; der Korhsaal in harafteristisher Beleuchtung die 3 Bilder: „Der Kirch{gang“, „Am Nordpol“ und „Schlitt\chuhlaufen.* Im Königs- jaale kommt als Weihnachts- „Zauberfpiel“ diesmal zur Auffüh- rung: „Wünsche und Träume“ mit einem Vorspiel: „Fm Reiche der Wünsche“, von E. Jacobson und O. Girndt. Das Stück isff mit wißigen Couplets, hübschen Tanzeinlagen (Musik von Michaelis) und den prächtigsten Dekorationen und Kostümen ausgestattet und erfreute sich unter Mitwirkung der besten Kräfte der Bühne (Frls. Mejo, Stolle und Hagendorn, HH. Eduard und Karl Weiß und Heder) am Eröffnungsabénd einer sehr beifälligen Aufnahme. Hr. Direktor Engel wurde nebst den Dichtern und dem Regisseur am Sélusse wiederholt he-vorgerufen. Im Tunnel bringt die Ti- roler Sängergesellshaft Hans Lehner aus dem Innthale in den Zwischenpausen ihre heimishen Jodlerweisen zum Vortrag, während die cinzelnen Mitglieder auf dem Holz- Instrument und der Streichzither fih als Virtuoscn produziren. Der große Königssaal war am Sonnabend völlständig ausverkauft. Wagners „Lohengrin“ wurde in München am 28. Februar 1858 zum exsten Male auf der Hofbühne aufgeführt; seit dieser Zeit wurde derselbe jährlih 2, 3, auch 4 Mal aufgeführt und erreichte am 26. d. M. sein 50. Jubiläum.

Theater. Am Sonnabend wurde die für die Wintersaiscn traditionell ge-

| Berlia:

Redacteur: F. Prehm.

Verlag der Expedition (Kessel). Druack W. Elsner. Drei Beilagen

Kohlen und die sämmtlichen Holztonstcuktion;n eines im Funern noch

wordene Weihnahtsaus stellung im Krollschen Etablisse-

(cinschliezliz Börsen-Beilage).

Ueber die beiden Generalversammlungen, welche vom Auf- :

Erste Beilage

zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlih Preußischen Staats-Anzeiger.

Ai 21.

Personal-Veränderungen. Königlich Preußische Armee.

Offiziere 2c. Ernenuungen, Beförderungen und Verseßungen. Durch Verfügung des Kriegs-Minifste- riums. en 22. November. Lodtmann, Sec. Lt. vom Jaf. Negt. Nr. 74, kommandirt zur Dienstleistung bei der Gewehr-Fabrik zu Erfurt, zum Waffen-Revisions-Kommando in Solingen, Loesfe- wiß I., Sec. Lt. vom Inf. Regt. Nr. 14, kommandirt zur Dienst- leistung bei dem Waffen-Revision3-Kommando in Solingen, zur Ge- wehr-Fabrik in Erfurt, verseßt.

Königlich Bayerische Armee.

Offiziere, Porteepee-Fähnriche 2c. Ernennungen, Beförderungen und Verseßungen. Im stehenden Heere,

Den 12. November. Hoppe, Pr. Lt. vom 3. Jäger-Bat. zum 8. Inf. Reg., Graf von Holnstein aus Bayern, Pr. Lt. vom 5. Jäger-Bataillon zum 4. Inf. Regt.,, Albrecht, Pr. Lt. vom 1. Inf. Regt. zum 8. Inf. Regt., Ramer, Pr. Lt. vom 6. zum 3. Jäger-Bat., Albert, Pr. Lt. vom 3. Inf: Regt. zum 12. Juf. Regiment, H6ß,' Premier-Lieutenant vom I. Fuß-Art. Regt. zum 2. Fuß-Art. Regt, Zottmann, Sec. Lt. vom 10. Inf. Regt. zum 5 Ln Regt., Schedel, Sec. Lt. vom 5. Chevaulegers-Regt. zum 3. Chevaulegers-Regt. v. P16ß vom 83. Feld-Art. Regt.,, Straßner, Sec. Lt. vom 1. Feld-Art. Regt. zum 1. Fuß-Art. Regt. Rabinger, Sec. Lt. vom 1. Feld-Art. Regt, Diermayer, Sec. Lt. vom 2. Feld-Art. Regt, Göt, Zerreiß, Sec. Lts. vom 4. Feld-Art. Regt. zum 2. Fuß-Artillerie-Regiment, Frhr. v. Perfall, Seconde- Lieutenant vom 3. Feld Art. Regt. zum 1. Fuß-Artillerie-Regiment, Matulka, -Sec. £t. vom 1. Fuß-Art. Regt, v. Spies, Sec. Lt vom 2. Fuß-Art. Regt. zum 1. Feld-Art. Regt. Stein dl, Sec. Lt. vom 2. Fuß-Art. Regt. zum 2. Feld-Art. Regt., Seidl, Sec. Lt. vom 1. Fuß-Art. Regt, zum 3. Feld-Art. Regt., Oeffner, Sec. Lt. vom 2. Fuß-Art. Regt. zum 2. Feld-Art. Regt., verseßt. Fasbender, Port. Fähnr. im 9. Juf. Regt., Heinze, Port. Fähnr. im 6. Che- vauleg. Regt., Patin, Port. Fähnr. im 4. Jnjfanterie-Regiment, Martin, Portepee - Fähnrih im 4, Chevauleg. Regiment, Auffhammer, Portepee-Fähnriß im 4. JIuafanterie-Regiment, Pösh, Port. Fähnr. im 13. Jnf. Regt., Frhr. v. Gumppenberg, Port. Fähnr. im 5. Chevauleg. Regt., Ritter v. Reichert, Port. Föhnr. im-4. Chevaulegers-Regt., Spieß, Port. Fähnr. vom 6. im 9. Jäger-Bat, Wening, Port. Fähnr, im 5. Inf. Regt., Moser, Port. Fähnr. im 2. Inf. Regt, Schneider, Port. Fähnr. im 3. Chevauleg. Regt.,, Herold, Port. Fähnr. im 1. Ch-vauleg. Regt,, Heilmann, Port. Fähnr. vom 4. Inf. Regt. im 8. Inf. Regt. Haas, Port. Fähnr. im 3. Inf. Regt., von Grundherr zu Altenthann und Weyerhaus, Port. Fähnr. im 1. Chevauleg. Regt, Schmid, Port. Fähnr. im 8. Inf. Regt, Hibl, Port. Fähnr. vom 4. im 2. Jäger-Bat., Söltl, Port. Fähnr. im 11. Inf. Regt., Walther, Port. Fähnr. vom 1. Ulanen-Regt. im 3. Che- vauleg. Regt., Arndt, Port. Fähnr. im 6. Juf. Regt., Frhr. v. Mantey-Dittmer, Port. Fähnr. vom 2. Inf. Regt. im 15, Inf. Regt., Köhler, Port. Fähnr. im 5. Inf. Regt., Schredinger, Port. Fähnr. im 9. Jäg. Bat , Mo dra ch, Port. Fähnr. vom 2. Inf. Rgt., im 10. Inf. Regt., Frhr. v. Reißenstein, Port. Fähnr. im 1. Kür. Regt., Chursilhen, Port. Fähnr. im 6. Inf. Regt., Schieder- mair, Port. Fähnr. vom 8. im 5, Jäger - Bat., Köppel, Frhr. v. La Roche, Port. Fähnrs. im 2. Chevauleg. Regt., Sauter, Port. Fähnr. im 3. Inf. Regt., Keller, Port. Fähnr. im 12. Inf. Regt., Reschreiter, Port. Fähnr. im 2. Kür. Regt. v. Furtenbach, s Fähnr. im 8. Inf. Regt., Renz, Port. Fähnr. im 1. Ulanen-

legt, Hueber, Port. Fähur. vom 1. Ulanen-Regiment im 2. Kür. Regt., Lech ner, Portepee-Fähnrih vom 1. Infanterie-Regiment im 11. Jnf. Regt., Röder, Port. Fähnr. im 6. Chevaul. Regt., Frhr. v. Shönhueb, Port. Fähnr. vom 1. Juf. Regt. im 15. Jaf. Regt., Ru- benbauer, Port. Fähnr. im Inf. Leib-Regt., Frhr. v.Seckendorff, Port. Fähnr. vom 1. Inf. Regt. im Leib-Regt., Meß, Port. Fähnr. im 2. Ulanen-Regt,, Gramich, Port. Fähnr. vom 9. Inf. Regt. im 7. Inf. Regt., v. Grundherr, Port. Fähnr. im 2. Ulanen-Regt., Rosenstengel, Port. Fähnr. vom 2. Inf. Regt. im 11. Jnf. Regt, Buxbaum, Port. Fähnr. im 3. Chevaul. Regt., Kuter, Port. Fähnr. im 6. Inf. Regt, Sichart von Sichartshofen, Port. Fähnr. vom 5. Chevaul. Regt. im 2. Kürassier - Regiment, Meyer, Port. Fähnr. vom 5. Chevaul.-Regiment im 2. Cheval.-Regiment, Limmer, Port. Fähnr. im 7. Inf. Regt., Häffner, Port. Fähnr. vom 2. Inf. Regt., im 15, Inf. Regt., Graf v. Brockdor ff, Port. Jähnr. im 13. Inf. Regt, Endres, Port. Fähnr. vom 2 Inf. Regt. im 10. Juf. Regt., Müller, Port. Fäbnr. im 1. Chevauleg. Regt, Engelbreit, Port. Fähnr. vom 9. Inf. Regt. im 15. Juf. Regt, Seuffert, Port Fähnr. im 3 Inf. Regt.,, Lautenbacher, Port. Fäbnr. vom 2, Ulanen-Regiment im 6. Chevauleg. Regt., Ritter y. Mann-Tiechler, Port. Fähnr. vom 2. Inf. Regt. im 11. Juf. Regt., Rüdiger, Port. Fähnr. vom 10, Jäger-Bat. im 6. Inf. Rezt., Koch, Portepée-Fähnrich im 4. Infanterie-Regiment Schmitt, Port. Fähnr. im 7. Inf. Regt, Günther, Port. Fahnr. vom 3. Inf. Regt. im 12. Inf. Regt. zu Sec. Lts., Straßn er, Port. Fähnr, im 1. Feld Art. Regt, Schneider, Port. Fähnr. im 2. Feld-Art. Regt., Zehrer, Port. Fähnr. vom 2. Feld-Art. Regt. im ‘1, Feld-Art. Regt, Halder, Port. Fähnr. im 3. Feld-Art. Regt, Frhr. v. Guttenberg, Port. Fähnr. im 4. Feld-Art. Regt., Hammerschmidt, Port. Fähnr. im 1. Fuß-Art. Regt, Boden- müller, Port. Fähnr. im 2. Feld-Art. Regt.,, Mülholter v. Mülholß, Port. Fähnrich im 1. Pion. Bat., Walde cker, Port. Fähnr. im 2. Pion. Bat., Löll, Port. Fähnr. im 2. Fuß Artillerie- Regt., Then, Burckart, Port. Fähnrs. im 3. Feld-Art. Regiment, Flurl , Port. Fähnr. im 4. Feld-Art. Regt. Bente, Port. Fähnr. im 3, Feld-Art, Regt. Keßler, Port. Fähnr. im 2, Feld-Art. Regt., Schiller, Port. Fähnr. im 1. Pion. Bat.,, Bäumer, Port. Fähnr. im 4. Feld-Art. Regt. zu außeretatsmäß. Sec. Lts., Kraußold, Zeug-Feldw. vom Festungs-Artill. Depot Ingolstadt beim Festungs- Artill. Depot Germersheim, zum Zeug-Lt. befördert. Den 14, No- vember. Fürst v. Wrede, Rittm. und Escadr. Chef vom 3. Chevauleg. Regt. unter Stellung à la suite dieses Regts, zum Adjut. beim General-Kommdo. des I. Armee-Corps ernannt. Frhr. vom Eyb, Rittm. à la suite des 2. Ulanen-Regts. und Adjut. beim Ge- neral-Kommdo. des IL, Armee-Corps, der Adjutanten-Funktion auf Nah- suchen enthoben und als Escadr. Chef zum 3. Chevauleg. Regt. verseßt. Dtt, Sec. Lt. vom 3. Infant. Regt. zum Reserve Sec. Lt. des genannten Regts. ernannt. Deu 16. November. Frhr. v. odewils, Port. Fähnr. vom 6. Chevauleg. Regt. zum 2, Kür. tezt,, Gaßner, Port. Fähnr. vom Juf. Leib-Regt. zum 6. Chevaul, Regt, Bauer, Port. Fähnr. vom 10. Jnfant. Kegt., v. Langlois, Port. Fähnr. vom 2. Jäger-Bat., zum 1. Inf. Regt. auf Nach- suchen versetzt. In der Reserve und Landwehr. Den 12. November. Bern - hold, Landw. Sec. Lt. vom 2. Inf. Regt. zum 14. Inf. Regt. verseßt. Abschiedsbewilligungen. Jm stehenden Heere. Den 9. November. Meiser, Sec. Lt. vom 2. Jäger-Bat , mit Pension verabschiedet. Den 14. November. Dürck, Pr. Lt, vom 2, Inf. Regt., Lufft, Pr. Lt. vom 3. Feld-Art. Regt, mit Pension und der Erlaubniß zum Tragen der Uniform verabschiedet. Im Sanitäts- Corps. Den 11. November. Dr. Rie- a einjährig-freiw. Arzt vom 9. Inf. Regt., zum Unterarzt bei der ommandantur Würzburg ernannt. Den 15. November. Dr.

Berlin, Montag, den 29, November

Beamte der Militär-Verwaltung. Den 10. Novem- ber. Knauer, Landwehr-Verwaltungs:Aspirant (Lar dwehrbezirk Nürnberg) verabschiedet. Den 11. November, Schwarz, Unter-Veterinär der Reserv? (Landw. Bezirk Nürnberg), zum Beterinäc 2. Klasse im 4. Chevauleg. Negt. befördert.

Nichtamtliches.

Amerika. (Monatsübersicht.) Präsident Grant kehrte Mitte des verflossenen Monats von seiner Reise nach Kolorado nach Washington zurück und ernannte bald darauf an Stelle des, wie bereits gemeldet, zurückgetretenen Herrn Delano den früheren Senator von Michigan, Zacharias Chandler zum Mis- nister des Junern, und hat leßterer seine Stelle bereits ange- treten. Herrn Delano, der zur Einreichung seines Entlassungs- gesuhs vornehmlich durch die gegen ihn erhobenen Beschuldigungen über eine, wenn auch indirekte Theil- nahme an zahlreihen im FJndianer-Bureau verübten Be- trüçgereien, veranlaßt worden war, is von Seiten der nach der Red-Cloud Agentur zur Untersuhung der betreffenden Vor- gänge geschickten Kommission die Genugthuung geworden, daß alle ihn betreffenden Gerüchte für unbegründet erklärt wurden und die Schuld 'lediglih der Unfähigkeit des Agenten zuge- schrieben, leßterer indessen ebenfalls von jeder Unehrlichkeit freigesprochen wurde. Zur Abänderung der bisherigen Zu- stände sind von der Kommission Vorschläge gemacht worden, welche dem Kongreß in seiner nächsten Session vorgelegt werden sollen. Die ebenfalis in der Nähe der obengenannten Agentur vorgenommenen Unterhandlungen zwischen einer Regierungs- Kommission und den Sioux-Jndianern über die Abtretung ge- wisser Theile êes diesem Stamm reservirten Territoriums an die Vereinigten Staaten ‘ist ziemlich resultatlos verlaufen. Die Judianer forderten für die Black-Hill-Region niht weniger als 70 Millionen Dollars. Seitens der Vereinigten Staaten wurde denselben für das Recht, in den Black-Hills Bergbau zu treiben, die Zahlung einer Summe von 400,000 Dollars oder für den Ankauf des Landes am Big - Horn - Flusse die Summe von 500,000 Dollars, in zehn jährlihen Raten von 50,000 Dollars zahlbar, geboten. Die Zahlung der Beträge sollte indessen niht in baarem Gelde, sondern in Nahrungs- mitteln und Vieh erfolgen. Außerdem wurde für den Fall der Annahme dieser Vorschläge versprochen, die Summe von 50,000 Dollars für Geschenke an die Häuptlinge zu verwenden. Ein definitiver Entscheid wird nicht vor Ablauf des Winters verlangt werden. Die Berichte des Professors Walter P. Jenney, der von der Regierung mit der geologishen Untersuhung der Black-Hill Region beauftragt worden wax, “lauten in Bezug auf das Vorkommen“ von Gold sehr günstia, und soll denselben zufolge die ganze Gegend auch für den Betrieb von Ackerbau in hohem Grade geeignet fein. f

Der Vereinigte Staaten-Dampfer „Tuscarora" ist beauf- tragt worden, die nöthigen Sondirungen im Stillen Meere behufs Ausfindung der besten Route für die Legung eines Australien mit Amerika verbindenden Telegraphenkabels vorzu- nehmen. Zu diesem Zwecke soll der genannte Dampfer sih

unächst nach den Sandwich-Jnseln, dann von Dahu nach den Phönix-Inseln, von dort nach den Fidschi- Juseln, dann nah Brisbane und Sidney begeben und von dort über das Nord- Kap, Neu-Seeland nah den Fidschi-Jnseln zurückehren. -

Am 29, Oktober überreichte der neuernannte Gesandte Rußlands bei den Vereinigten Staaten, Schischkin, dem Präsi- denten seine Kreditive. L

Dem vom Schatzamte in Waîhington veröffentlihten Be- rihte über das am 30. Juni abgelaufene Finanzjahr 1874/75 zufolge beliefen sih die laufenden Einnahmen in dem genannten Jahre auf 288,000,051 Dollars 10 Cents., von welcher Summe 157,167,722 Dollars 35 Cents. auf die Zölle, 110,007,493 Dollars 58 Cents. auf die Bundessteuern, 1,415,640 Dollars 17 Cent. auf Bundesländereien und 19,411,195 Dollars auf verschiedene andere Einnahmen kommen. Die laufenden Ausgaben in dem genannten Zeitraume betrugen 274,623,392 Dollars 34 Cents. Davon kamen auf den Zivildienst und verschiedene Ausgaben 71,070,702 Dollars 98 Cent. ; das Kriegs-Ministerium 41,120,645 Dollars 98 Cents. ; das Marine-Ministerium 21,497 626 Dollars 27;Cents.; das Ministerium des Jnnern 37,740,873 Dollars 4 Cents. und die Zinsen auf die Bundesschuld 274,623,392 Dollars 34 Cents. An anderweitigen Einnahmen treten hierzu aus der Fundirung der Bundesschuld 96,505,700 Dollars, Ver- einigte Staaten Shatamts-Noten 103,907,956 Dollars ; Papier- Kleingeld 36,612,800 Dollars; Gold-Certifikate 70,250,100 Dollars und Depositen-Certifikate 80,695,000 Dollars; an anderweitigen Ausgaben dagegen die Einlösung von 104,550,920 Dollars Bundes-Obligationen, 410,143,001 Dollars Vereinigten Staaten, Schatzamts-Noten, 40,364,671 Dollars 48 Cents. Noten der National - Banken, 71,278,000 Dollars Gold - Zertifikate und 81,040,000 Dollars Depositen - Certifikate, so daß sich die Ge- \ammtsumme der Einnahmen sür das Finanzjahr 1874/75 auf 675,971,607 Dollars 10 Cent., die der Ausgaben desselben Jahres auf 682,000,885 Dollars 32 Cents. stell. l

Die Anstrengungen der Regierung, den bereits früher erwähnten Steuer - Defraudationen in den Brennereien ein Ende zu machen, sind von günstigem Erfolge begleitet ge- wesen. Die Bundesfteuern haben in dem am 30. September beendeten ersten Quartale des laufenden Finanzjahres gegen die entsprechende Periode des Vorjahres einen Mehrbetrag von etwa 2,000,000 Dollars ergeben, welche Summe, abzüglich der erhöhten Steuern auf Tabak, den vermehrten Erträgen der Brenn- teuer zugeschrieben werden muß. 2 | In R iämmtlichen Münzen der Vereinigten Staaten ge- langten im September 5,792,171 Münzen îm Werthe von 4,987,195 Dollars zur Prägung. Davon waren 179,671 im Werthe von 3,415,420 Dollars Goldmünzen, 997,000 Trade- Dollars, 3,726,500 im Werthe von 983,205 Dollars Silber- münzen und 1,329,000 im Werthe von 31,570 Dollars Nickel- und Kupfermünzen. : i

: Bel den A 12. Oftober abgehaltenen Wahlen in Ohio hatte die republikanische Partei den Sieg davongetragen. So-

weit sich bis jeßt übersehen läßt, beträgt zwar die Majorität

S T

ist aber das Resultat ein beachtenswerthes, da im vorigen Iahre die Majorität der demokratischen Partei 17,202 Stimmen betrug. Der durch diese Ziffern dargelegte Umshwung der öffentlichen Meinung dürfte, neben dem auf Vermehrung des uneinlösbaren Papiergeldes dringenden Programme der demokratischen Partei, vornehmlich der Abstimmung der deutshen Wähler zuzuschreiben sein, bei denen die Frage der öffentlichen Schulen einen maß- gebenden Einfluß gehabt hat. Jn der Staatslegislative werden die Republikaner eine Majorität von 17 Stimmen im Reprä- sentantenhaufe und eine folche von 3 oder 4 Stimmen im Se- nate haben. Jn Jowa stieg die republikanische Majorität von 28,183 Stimmen im Vorjahre auf 31,000, und in Rebomsfka siegten die Republikaner gleichfalls mit 10,000 Stimmen Majo- rität. Jn Oregon wurde der Kandidat der demokratischen Partei, Lafayette Lane, mit einer Majorität von 1200 Stimmen zum Vertreter im Kongresse gewählt. Jn dem bisherigen Territo- rium Colorado, dessen Aufnahme als Staat von dem Kongresse in seiner leßten Session genehmigt wurde, fanden am 25. Dkto- ber die Wahlen für eine Konvention statt, welche die Verfassung des Staates ausarbeiten und die Mitglieder der Regierung er- nennen soll. Die Resultate der Wahl weisen einen bedeuten- den Gewinn der republikanishen Stimmen auf, und dürsten die Republikaner in der Konvention die Majorität für sih haben. Die neuè Verfassung wird ‘dem Volke im Juli zur Ratifikation vorgelegt werden, worauf Seitens des Präsfitenten der Union die Erklärung der Aufnahme des Territoriums Colorado als Staat erfolgte. Der neue Staat wird si bereits an der nächsten Präsidentenwahl mit drei Elektoralstimmen betheiligen. Jn Connecticut, wo nur Kommunalwahlen stattfanden, wurde das Amendement zur Verfassung genehmigt, wonach vom nächsten Jahre ab die bisher im Frühjahre vorgenommenen Staatswahlen auf den November verlegt werd. n. i Der Werth der. Einfuhr in sämmtlihen Häfen der Union während des September betrug ausschließlich der von gemünztem Golde und Barren 37,875,022 Dollars Gold, gegen 45,855, 130 Dollars Gold in dem entsprehenden Monate des Vorjahres (— 7,980,108 Dollars), der der Ausfuhr 29,654,700 Dollars Gold gegen 33,341,519 Dollars Gold im Seytember 1874 (— 8,686,809 Dollars), der des Reerportes 783,514 Dollars Gold gegen 1,084,654 Dollars Gold (— 301,135 Dollars). Jn den neun Monaten vom 1. Jauuar bis 30. September belies\ fih die Gesammteinfuhr auf 398,305,955 Dollars Gold, die Ausfuhr auf 350,352,865 Dollars Gold, der Reexport auf 9,708,814 Dollars Gold gegen bez. 442,230,400, 407,158,086 und 11,895,062 Dollars Gold, so daß \ich für die angegebene Zeit des laufenden Jahres eine Abnahme von 43,924,845 Dollars Gold bei der Einfuhr, 56,805,221 Dollars Gold bei der Aus- fuhr und 2,186,248 Dollars Gold bei dem Reerporte heraus- stellt. An geprägtem Golde und Barren wurden ik September 1,855,419 Dollars, 449,157 Dollars mehr, al3 im September 1874 eingeführt, 1,461,696 Dollars, 1,241,895 Dollars weniger, als im September 1874 ausgeführt, der Reerport belief sich auf 488,599 Dollars, 324,098 Dollars mehr, als in dem entsprechen- den Monate des Vorjahrs. Jn den neun Monaten vom 1. Juni bis 30. März betrug die Gesammteinfuhr von Edel- metall in Münzen und Barren 16,411,888 Dollars, die Gesammt- ausfuhr 61,914,937 Dollars, der Reexport 7,431,488 Dollars gegen bez. 10,832,190 Dollars, 46,291,134 Dollars und 5,419,346 Dollars in der entsprehenden Periode des Vorjahres. i: Dem amtlichen Berichte über die diesjährige Ernte zufolge steht der Ertrag von Weizen fat um 25 pCt. der Quantität und um 14 pCt. der Qualität nach hinter dem Vorjahre zurück. Die Maisernte is um 4 pCt., die Gerstenernte um etwa 13 pCt. geringer, als die vorjährige, dagegen hat Haser etnen um 5 pCt. höheren Ertrag geliefert, und der Ertrag der Tabacks- ernte ist im Allgemeinen 2 pCt. höher, als der Durchschnitt. Die Kartoffelernte is sowohl in Betreff der Quantität als auch der Qualität eine außerordentlich gute gewesen. A Nachdem nunmehr auch die russishe Regierung die Erflä- rung abgegeben hat, die Weltausstellung in Philadelphia be- \hicken zu woll:n, werden sämmtliche europäische Nationen auf derselben vertreten sein, ebenso auch alle Länder Nord- und Südamerikas, und die zivilisirten Völker Asiens und Afrikas. Mexiko. Der Kongreß trat am 16. September zusammen und wurde von dem Präsidenten Lerdo de Tejada eröffnet. Derselbe wies in seiner Rede darauf hin, daß zum ersten Male seit Einführung der Verfassung von 1857 die legislative Thätig- keit von zwei Kammern ausgeübt werde. Die jeßt erfolgte Errichtung eines Senates vervollständige das konstitutionelle System und berechtige zu der besten Hoffnung für die künstige Wohlfahrt des Landes. Die Beziehungen zu den fremden Mächten erklärte der Präsident für zufriedenstellend. Den Ab- {luß eines Grenzvertrages mit Guatemala Jet nahe bevor- stehend, ebenso wären die Arbeiten der gemischten Kommission in Washington bis auf einige unbedeutende Fälle beendet, und werde das Resultat derselben dem Kongresse so bald als mögli mitgetheilt werden. Nachdem der Präsident am Schlusse seiner Rede noch der in Miochucan, Nuevo Sun Chingus vorgekom- menen, von der Regierung aber unterdrückten Aufstände Er- wähnung gethan, hob derselbe hervor, daß innerhalb der Re- publik überall Frieden herrshe und die inneren Verbesserungen einen erfreulihen Fortschritt nehmen. Am 15. Oftober wurde der Kongreß, nachdem er mit 139 gegen 14 Stimmen der Re- gierung e verlangte außerordentliche Vollmachten ‘theilt hatte, ge]hlo}en. E N S IR Be E, Die aufständishen Staaten Bolivia und Magdalena haben sich der Bundesregierung wieder vollständig unterworfen, und is der Magdalenenstrom wieder frei. Jn Panama trat der neuerwählte Präsident Dr. Arosemena am 1. Oktober sein Amt an. Derselbe wurde indessen, nachdem daselbst am 11. Oktober die Bundestruppen eingerückt waren, von dem kommandirenden Bundesgeneral Camargo davon in Kenntniß gesetzt, daß er sih als Gefangener in seinem Hause zu be- trachten habe, und, als Dr, Arosemena fich weigerte dies zu thun, verhaftet. Die gegen ihn gerihtete Beschuldigung lautet auf feindselige Haltung gegen die Bundesregierung în ogota. Ebenso wurden der frühere Präsident Miro und mehrere Mit- glieder seiner Regierung ihrer revolutionären Gesinnung halber verhaftet. Zugleih wurde im ganzen Staate das Kriegsrecht

der siegreihen Partei nur etwas über 4000 Stimmen, nicht

Stöckl, Landw. Assist. Arzt 1. Klasse (Landwehrbezirk Amberg), bei zurückgelegter Gesamntdieustpflicht auf Nachsuchen verabschiedet.

ganz 1 pCt. der im Ganzen abgegebenen Stimmen, immerhin

proklamirt. Man erwartete die Errichtung einer provisorischen Regierung mit Rafaël Aizguru als Präsidenten und die Ein-