1875 / 296 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 16 Dec 1875 18:00:01 GMT) scan diff

sämmtlichen dort gültigen „Gesehen, Bestimmungen und Requi- fiten über Einwanderer“ unterworfen find. *)

Ueber die Einrichtung der Ansiedelungen selbft if in dem Kontrakte nihts Näheres bestimmt. Derselbe verpflichtet den Seijas nur, den Ankommenden an ihrem Niederlassungsorte „Provisorische Wohnungen zu verschaffen.“

Weitere Nachrichten über das Unternehmen behalte ih mir vor, hielt es aber mit Rücksicht auf die warnenden Notizen, welche in Betreff der Auswanderung nach Venezuela wiederholt in den öffentlichen Blättern verschiedener europäisher Staaten enthalten gewesen find, für meine Pflicht, hon jeßt durch vor- stehende Mittheilung die Aufmerksamkeit Ihrer Leser auf das Kolonisationsprojekt des 2c. Seijas hinzulenken.

Chili. An der chilenishen Küste haben, wie aus Valpa- raiso unterm 13. d. gemeldet wird, fehr heftige von Regen be- gleitete Stürme gewüthet, welche beträchtlichen Schaden an- richteten.

Afrika. (A. A. C.) Aus Cape Coast Casile wird dem „„Reutershen Bureau‘ unterm 19. November gemeldet , daß ein Kampf zwischen den Ashantis und Djuabins statt- gefunden, welher vier Tage dauerte. Leßtere wurden besiegt und aus ihrem Lande vertrieben. Viele suchten eine Zuflucht in Chegbi, im östlichen Akon. Zwei Compagnien Houasss wurden abgesandt, um die Grenze gegen Einfälle bewaffneter Ashantis zu hüßen. Man erwartet, die Djuabins werden sich im Pro- teftorat niederlassen. Der Handel hat dur die Feindseligkeiten ungemein gelitten.

*) Anmerkung. Sie würden deshalb zum Beispiel vor Ab- lauf eines Jahres das Land nicht wieder verlassen dürfen, ohne die Paffagekosten zu erstatten.

Die Nr. 98 des Amtsblatts der Deutschen Reichs- Postverwaltung hat folgenden Juhalt: Verfügung vom 11. De- zember 1875. Zuwendung der Aachener und Münchenener Feuerver- sicherungs-Gesellschaft an die Kaiser Wilhelm-Stiftung für die Ange- hôrigen der Deutschen Reichs-Postverwaltung. Nr. 99: Verfügung vom 12. Dezember 1875. Neue Ausgabe des A“schnitts VIII, der Allgemeinen Postdienst-Anweisung. L

Die Nr. 23 des „Marine-Verordnungs-Blatts“ hat folgenden Inhalt: Bestimmungen über Zweck, Zusammenseßung und Funftion der Havarie - Kommissionen. Instandhaltung der wafser- dihten Thüren, Mannloch-Verschlüsse 2c. in den mit eiserner Schotten- Eintheilung versehenen Schiffen der Kaijerlichen Marine. Abäuderung der Maßbestimmungen für leinene, Gaze- und Flanellbinden. Zum 8. 33 des Reglements über die Schiffsverrflegung, Reis, Sago, Graupen und Präserven “betreffend. Instruktion zur Strandutgs- Ordnung. Schiffsbücherkisten. Personal - Veränderungen. Benach- richtigungen.

Das Beiheft Nr. 15 zum Marine-Verordnungs-Blatt“ hat folgenden Inhalt: Beiträge zur Geschichte der Preußischen Ma- rine von Wandel, Geheimer Admiralitäis-Rath.

Vereinswesen.

Der Berliner Verein der Vifkftoria-National-JInvaliden- Stiftung hielt Mittwoch Abend seine diesjährige General-Ver- sammlung ab. Dem Jahresberichte, entnehmen wir, daß die Zahl der unterstüßten Personen in Folge der allgemeinen Zeitverhältnisse fich vermehrt hat. Der Baarbestand belief sich am 1. Oktober v. J. auf 10,932,588 4, die Einnahmen betrugen 24,544,75 M, dieser ftanden Ausgaben in Höhe von 30,904,20 (A gegenüber, so daß sich am 1. Oktober d. I. ein Kassenbestand vou 4,572,73 #( ergab; der Effeflenbestand beläuft fich auf 9,600 A. Uuterfstüßt wurden im Ganzen 270 Personen und zwar 71 Invaliden, 35 Wittwen und 8 Angehörige einmal, sowie 52 Invaliden, 66 Wittwen und 38 An- gehörige laufend. Bei der hierauf vorgenommenen Vorftandêwahl wurden sämmtliche bisherige Mitglieder wieder gewählt; der Vorstand bt \fich demnah zusammen aus Stadtrath Löwe als Mag stratékommissar und Vorfißenden, Stadfältestem Kohhann als dessen Stellvertreter, Justiz-Rath Drews als Schriftführer, Geh. Kommerzien-Rath W. Conrad als Schaßmeister und den Hrn. Kommerzien Rath Kauffmann, Polizei-Präsident von Madai,

Berlin, den 16. Dezember 1875.

Angesehene Bürger von Bremen und Bremerhaven, sowie die Expeditionen der in Brémen ersheinenden Blätter erlassen fol- genden Aufruf:

Durch einen entseßliden Unglücksfall die Explosion einer mit Sprengstoff gefüllten Kiste sind gestern in Bremerhaven über hundert Personen getödtet oder {wer verwundet, die theils an Bord des im Ausfahren begriffenen Dampfers „Mosel“ sih befanden, theils am VBorhafen neben der ausgehenden „Mosel“ ftanden.

Die Zahl der Verunglückten is noch niht mit Sicherheit fest- zustellen. Gewiß ist aber schon jeßt, daß im Gefolge des namen- losen Unglücs eine ganze Reihe von Familien Auswanderern, Arbeitern und Hzndwerkern dur Tod oder Verstümmelung ihrer Ernähbrer in große Noth kommen werden. Diese Noth zu lindern und damit das vorhandene Elend zu einem Theile wenigstens abzu- s{chwächen, fordern die Unterzeichneten ihre wohlhabenden Mit-

General-Major v. Neumann, Ober-Poftdirektor Saße, Geh. Re- gierungs-Rath Scabell, Geheimer Kommerzien-Rath Zwicker, Buch- händler Reimer und Geh. Kommerzien Rath Warschauer als Bei- - figer. Die Stadtv?rordnetenversammlung hat die Hra. Krebs und Kommerzien-Rath Jürst in dea Vorstand deputirt. Zu Rechnungs- revisoren wurden die Hrn. Geh. Kommerzien-Rath ‘v. Krause, Kom- mOEEEE Meyer Cohn, Direktor Jahncke und Kaufmann Speyer ernannt.

Statistische Nachrichten.

Vorläufige Resultate der neuesten Volkszählung. Bamberg 26,869 Einw. gegen 25,738 (1871). Bielefeld 27,058 E. (22,033). Bocbum 28,511 E. (um 7318 mehr 13 1871). Burg 15,262 E. (gegen 1871 eine Abnahme von 138 Pe:;onen). Düfseldorf 80,373 E. (1871 70,094). Elberfeld 80,804 E. Freiburg i. Br. 31,198 E. (1871 24/600). Gera 20,485 E Lübeck 56,939 E. (52,158 1871). Mannkeim 45,683 E. (1871 39,606). Nürnberg 90,884 E. (mehr gegen 1871 7670). Stendal 12,781 E. (1871 10,106). Stuttgart 107,575 E. (1871 91,666). Ulm 30,116 E. (1871 26,290). Würz- burg 55,010 E. (1871 40,008).

Kunst, Wissenschaft und Literatur.

Am Abend des 9. Dezembers versammelte sih in den Räumen des Hotels Bellevue zu Bo un eine ansehnliche Zahl von Alterthums- freunden aus Bonn und anderen rheinishen Städten, um nach alter Sitte den Geburtstag Winckelmanns, des Altmeisters der Alterthumswissenschaft, zu feiern. Die Reihe der Festredner eröffnete Professor Dr. Stark aus Heidelberg. Derselbe behandelte drei Metall- Medaillons, die an drei verschiedenen Punkten gefunden worden sind. Hr. Direktor Dr. Kortegarn aus Bonn sprach über den „Stbleifer von Florenz* mit besonderer Berücksihtigung der soeben erschienenen Abhandlung des Professors Kinkel in Zürich, welcher die Statue dem Guiglielmo della Porta, dem bedeutendsten Schüler Michel Angelo's, zuschreibt. Hr. H. Garihe aus Cöln lenkte die Aufmerksamkeit auf eine vor dez Weierthore gefundene Goldmünze des Silvanus, der im Fahre 355 in Cöln zur Kaiserwürde gelangte und nach einer Regie- rung von 28 Tagen von feinen eigenen Soldaten ermordet wurde. Ein gemeinschaftlichßes Mahl hieit die Festgenossen bis zur späten Stunde versammelt. Das reih ausgestattete Festprogramm, wel- ches der Vorstand des Vereins von Aiterthumsfreunden zum Geburts- tage Winckelmanns herausgegeben hat, behandelt die mittelalterliche Kunst in Soest, von Joseph Aldcnkirczen, Rektor in Viers-n.

Auguste Nizard, früher Direktor einer Staats-Afademie, ist zum Dekan der „Faculté des Lettres“ der fatholischen Uni- versität in Paris ernannt worden. Die Fakultät wird in un- gefähr drei Monaten eröffnet werden.

Bei den Ausgrabungen in Pompeji in der Nähe des sogenannten Wuchererbauses ift ein silberner Altar gefunden worden, worauf zwei silberne Kelche und Löffel, ebenfalls von Silber, sih befanden, die der Form na denen ähneln, welche jeßt gebräuch- lih sind; ferner wurden ein mit Gold auegelegter Sessel, ein Paar goldene Ohrringe und noch mehrere andere Gegenstände von gerin- gem Werthe gefunden; an derselben Stelle wurden auch Fres fen auégegrabcn, und darunter eine, die sowobl wegen des darauf behan- delten Gegenstandes als auch wegen der auëgezeihneten Arbeit und ihrer Farbenprackt nach dem Museum gebracht werden foll.

Die Presbyteriale Synodalverfasiung der evan- gelischen Kirche in Norddeutschland, nach ihrer bistorischen Entwielung und evangelisch{-kTirchlihen Bedeutung beleuchtet von Dr. Heinrich Heppe. Diese in zweiter vermehrter Auflage (1874) bei J. Bädeker in Jserlohn erschienene Scrift erregt jeßt, wo die Synodalverfassung der evangelishen Kirche in Preußen zum Abschluß gebracht werden foll, doppeltes Interesse. Der Verfaffer stellt den historischen Entwickelungëgang der Presbyterial-Synodal-Verfassung in Deutschland vonder Reformation bis zur Preußischen Kirchengemeinde- und Synedalordnung von 1873 dar, indem er den Werth dieser Ver- fassung sowie die Bedingungen einer gesegneten Wirksamkeit derselben erörtert. Die Darstellung ijt desto kiarer und eingehender, jemehr sie ih auf das beftimmt abgegrenzte Gebiet der Presbvyterial-Synodal- Organisation beschränkt.

Land- und Forstwirthschaft.

__In der leßten Generalversammlung des landwirtbschaft- lihen Centralvereins des Regierungsbezirks Potsdam wurde an Stelle des Oekonomie-Rathes v. Sc(licht der Dr. v. Cann- ftein zum Genera! Sefretär erwählt und die Verlegung des Sitzes des Certralvereins von Potsdam rach Berlin beschloffen.

Im Club der Landwirthe sprach Dienftag Abend Dr. Fittbogen über das Lagern des Getreides, jener bekannten Erscheinung, die, durch Sturm verursacht, temporär auftritt, oft

_ Die Hofkunfthandlung Jbrer Majestät der Kaiserin- Königin nebst Kunstanstalt für Oelfarbendruck von Edm. Gaillard bierfelbst (Krausenstraße 69), bekannt durch ihre hochver- vollkommneten Erzeugnisse auf dem Gebiete des Oelfarbendrucks, hat für die Weihnachtszeit ihre Ausstellung durch vorzüglice Kunst- werke bereichert. Zu diesen gehört namexutlich ein großes Bild, darstellend eine Aussicht vom Rigi (in der Umgegend des Kaltbad) auf den Vierwaldfstädter See, mit Fernsiht auf den Pilatus, den Luzernersee mit Luzern, Alpnacher See, Sarner See und die Eisries-n des berner Oberlandes im Hinterzrunde. Der an Tiefe der Farbe einem Originalgemälde fast gleihkommende Oelfarbendruck giebt die herrliche Ausficht von diesem vielbesuchten Punkt, welche für cine der \{öônsten Landschaften der Schweiz gilt, mit großer Treue wieder, und dürfte fich als angenehme Reise - Erinnerung zum Gescherk wohl empfehlen.

bürger auf. i ;

Zur Empfangnahme der Gaben sind die Unterzeichneten gern bereit und werden über deren Verwendung f. Z. öffentlih Rechenschaft ablegen.

Mpemerhaben, 12, Dezember 1875. Schult, Amtmann.

Bremen, 12. Dezember 1875. Senator Albert Gröning. Senator H. A. Schumacher. Dr. E. Meinerbßhagen. Chr.Papendieck. Heinrih Claussen. A. G. Mosle. C. 5. Geyer. Wm. Haas. H. H. Hauschild. Aug. Steinhäujser. Friedr. M. Victor. H. H. Meier.

- Richard Fribe. F. E. Schütte. F. Wm. Delius.

Expedition des Courier. Expedition der Bremer Nachrichten.

Erpedition der Weserzeitung.

L, v. Vangerow, Vorsitzender des Gemeinderaths.

Unter dem lebhaften Interesse seiner Zubörer eröffnete Hr. Dr. Zenfer am Dienstag Abend 7 Uhr mit einem Vortrage über die Wunderwelt der, JInfusorien seinen populär-wissen- shaftlichen Cyclus im Mikroskopischen Aquarium. Die her- vorragentsten Formen der kleinsten Organismen waren in besonders reihec Anzahl lebend unter den Mikrosfkopen au?gestellt, auch waren fie in Zeichnungen von etwa zebntausendfachem Maßstabe dargestellt. An den zu Milliarden namentlich die Gewässer unseres Thiergartens belebenden Pantoffelthierchen erörterte der Redner die den Jnfu- sorien gemeinsamen Erscheinungen. Cr ging darn auf die berüchtigten Bacierien und die ihnen an s{neller Vermehrung glei- enden Diatomeen über, welche durch ihre Schalen ganze Gebirge bilder, besprach dann die reizenden Glockenthierchen, die ihnen ähnlichen Trompetenthierhen, die Peitschenthierhen und s{ließlich die bôchft wundertaren Urthiere der Darwin'schen Theorie, die Wechselthierhen. Schüeßlich erfolgte die Besichtigung der Gesammtausstellung, in der si gegenwärtig auch viele andere prachtvolle Objekte befinden. Die Miederholung dieses Vortrages findet bis Sonnabend tägli Abends Wie flatt, am Sonntag beginnt dann das Programm der nächsten

oe.

Als Abgeordneter Sr. Hoheit des Khedive hielt Brugsch- Bey auf dem internationalen Orientalisten-Kongreß in London am 17. September 1874 einen Vortrag, worin er im Ans{luß an die biblischen Vcfunden, doch unter starker Abweihung von den bis- herigen Erklärungen, den Weg, den die Israeliten bei der Flucht aus Aegypten einshlugen, und den Ort, wo die bekannte Kataftrophe erfolgte, nahzuweisen suhte. Dieser Vortrag ift jeßt in Leipzig bei Hinrichs (L’exode et les monumentz égyptiens) erf zienen. Mit Recht weist Brugsch darauf hin, daß fich die bizherigen Erklärer zu viel ven den Nachrichten der Griehen und Römer beeinflußen ließen, welche doch nur das Lzud aus den Zeiten der Ptolemäer und Cäsaren kannten, und daß man als festen Punkt ftets festgehalten habe, Israel habe die Nord- spiße des Rothen Meeres gekreuzt. Brugsch identifizirt Ramses, die Stadt des Aufbruches, mit Tanais oder San oder Zoan, der Resi- denz der Ramsessiden; von hier aus ging der Zug nach Suchoth oder Succoth, welches der Name für den größten Theil des s-troiti- shen Nomes, am Südende des heutigen Sees Menzahleh in feiner Verbindung mit dem Birket Balah, sei; Succoth habe der Landstrich geheißen, weil hier die zahlreihen arabishen Stämme (in Zelten) wohnten, die von Alters her iz s{wankender ägyptischer Botmäßzigkeit standen ; von hier hielten dieJfsraeliten die Straße nah Palästina ein und gelangten ans Mittelmeer ; zwischen ihm und dem langgestreckten, ftarf mit Schilf angefüllten sirbonishen See zog fich eine Nehrung zum Mons Kasfios, auf der fih unergründliche Flutsandtiefen befanden, die Khiriot hießen; das Pi-Khariot der Bibel sei also die Gegend dieser Sandtiefen, auf denen Jsrael bis zum Mons Kassios hinzog, wo ein Heiligthum des Baals des Nordens gelegen, welches das biblische Baalzephon sei. Hier nun sei das Volk plôglih nach Süden um die Wüste Schur herum, dann durch die Wüste Etham nah den Bitterseen gezogen, die mit der Station Mara gleihbedeutend fei. Bald danach seien die Israeliten in Elim angekommen und dann am Schilfmeer. (4. B. Mose, 33, 9.) Die Katastrophe fand nach Brugsc _auf jener Nehrung zwishen dem Mittelmeer und dem sirbo- nishen See ftatt. Ueber die Ortsverhältnisse und die darauf ge- ftüßten Kombinationen mögen die Fachgelehrten entscheiden; an Wider-

aber einen dauernden Charakter annimmt und alsdaun einen äuß

\{ädlihen Einfluß auf den Körnerertrag ausübt. Ueber die Ursache dieser leßteren Ersceinung herrschten bis vor furzer Zeit nur sehr unvollfommene A meistens neigte man fich der Ansicht zu, daß ein zu geringer Gehalt von Kieselsäure die Halme {wähe und .dadurch das Lagern verursahe; nähere Untersuhungen er- gaben jedech, E der Stengel der grasartigen Pflanzen über- haupt sehr wenig Kieselsäure euthalte und sich au ohne jeden Ge- halt an Kieselfäure einer kräftigen Entwicktelung erfreuen könne. So- dann meinte man, in dem Vorhandensein von allzuviel Stickstoff die Ursache des Lagerns gefunden zu haben; die Untersuhungen des Prof, Ludw. Koch ergaben jedoch, daß auch dieser Umstand erft in zweiter Reihe nachtheilig wirke, daß die Hauptursache dagegen in dem Mangel an Licht zu finden sei, ein Umstand, dessen Richtigkeit Versuche, die in der Versuchsftation zu Dahme angestellt sind, zur Evidenz be-

wiesen haben Verkehrs-Anstalten.

Der Bau des unterseeishen Tunnels, welcher Eng- [land mit Frankrei verbinden soll, wird, nachdem die Resultate der versuchêweisen Bohrungen durhweg befriedigend ausgefallen, im April nächsten Jahres bestimmt in Angriff genommen werden.

Der Dampfer „Faraday* wird England in-drei Wochen verlassen, um das unweit Neufundland aufs Neue gecissene Kabel der Direct Unitei States Cable Company zu repariren.

New-York, 15. Dezember. (W. T. B.) Der Dampfer „Wieland“ von der Adlerlinie ist heute Nachmittag um 3 Uhr hier eingetroffen.

Telezgraphisehe Witterungsberiechte. j Allgemeine Wind, | Himmels- !| ansicht,

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| Ort.

| Bar. | Abw | Temp. Abw | [P. L, v. M. B, |v.M.

zum Deut

Li 296.

Deutsches AÆeiñih:

Nachweisung der Einnahmen an W-Sfelstempelsteu:r iw Deutschen Reiche *)

für die Zeit vom 1. Januar bis zum Schlusse des Monats November 1875.

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PBorjahres.

(Spalte 4)

Ober - Post- Hireftions-Bezirke.

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Einnahme im Monat November, -Hierzu Einnahme in den Vormonaten. Zusammen.

Sn 1875 + mehr

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f 14. Dezember. 8|Constantin. (339,7! | 0,3] -- |[N.,, lebhaft. ganz bedeckt,

16. Dezember, 8 Haparanda .|326,4 —122 NO., mäss, 8 Christiausd,1333,4 4,5 W stark. 8 Hernösandä .1329,2 SW., schw. 8S[Helsingfors ./329,3 W., mäss, |¡bewölkt 3) 8|Petersburg .1327,9 Windstille. ganz bedeckt, 8|Stockholm .1332,1/' WNW., schw.!/halb bedeckt, 8|Skndesnäs. 336,0! W., mäss. [ganz bed. 8|Oxöe …. .. .1339,3 WSW.. mäss, fast bedeckt, 4) 8|Fredericksh,| W., mäss. | —§) 8'Helsingör . .| NW., mäss. | ) 8S|Moskau ., 1328,4 'SSW., echw. |bewölkt. 6|Memel N. mñss. [bedeckt.?) 7|Flensburg Ò. ,

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1) Gest. Abend O. stark. 2) Gest. Abend W. hart. 2) Gest, und die Nacht Schnee. #4) Gest. Abend S0. stark 5) Gest. WNW. mässig. s) Strom N. Gest. NW. schwach. Strom N. ?) Gest, Schnee, Nachts Regen. ¿{s) Rauchfrost.

Rede immerhin eine neue Anregung zur Nachfor)/chung und Kritik der von Brugsch aufgeführten F Eine werthvolle Beigabe bil- det die beigegebene von Brug' entworfene Karte von Unterägypten, 20 Nomes umfassend.

_ Das von uns bereits erwähnte Vers{winden der Donau zwishen Immendingen und Möhringen und der muthmayliche Zu- sammenhang der Donau mit der Aachquelle is, wie dem „Sranff, Journ. * geschrieben wird, durch den Bericht der von der Regierung abgesandten technishen Kommission niht weiter geklärt worden. Von Interesse ist aber der Bericht der -technischen Ober-Behörde Badens, welcher anführt, daß ua Ueberlieferungen aus dem vorigen Jahr- hundert die Donau auch bei Tuttlingen zeitweise Wasser durch Ver- sinken verloren habe, so im Jahre 1713, wo die Straße nach Jmmen- dingen auf dem rechten Ufer versank, und man in einer tiefen Höhle große Mengen Wasser fließen sah. Bei den jüngften Eisenbahntunnel- bauten in jener Gegend wurden Höhlen aufgedeckt, welche ebenso wie die sihtbaren Ein'\enkungen an manchen Stellen zeigen, daß seit ältester Zeit Auswaschungen in dem Kalkgebirge geschehen find.

_In Chatham werden demnächst Experimente mit einer von dem Luftschiffer Simonds erfundenen und im Alexandrapalast zu London bereits mit leidlihem Erfolge geprüften Flugmaschine angestellt werden, um zu ermitteln, ob dieselbe sich für militärische Zwedcke eignet.

Aus Motala wird über Stockholm, 8. Dezember geschrie- ben: Ein seltenes und merkwürdiges Naturereigniß, welches hier seit dem 2. Januar 1862 und vor der Zeit nur zwei Mal in 16 Jahren beobachtet worden ift, it hier vorigen Freitag eingetroffen, indem der gewaltige Strom zwischen dem Wettern und Woren plögli in seinem Laufe innehielt, so daß man an vielen Stellen den trockenen Grund und darauf eine Menge haibtodter Krebse und Fische erblicken konnte. Das Phänomen dauerte vom Freitag bis Montag, aber seit der Zeit ist der gewaltige Strom wieder zu seiner früheren Größe herangewachsen.

Theater. Im Wallnertheater wird am näbsten Sonnabend di neue Posse „Geheimrath's Töchter“ von Emil Pohl, Musik von R. Bial, zum ersten Mal in Scene gehen. Die Regie liegt in den De des Hrn. Kadelburg, während die Hauptrollen durch die Damen Wegner, Bredow, Berg und die Herren Helmerding, Formes, Kadelburg, Engels, Keller, Wilken und Meißner beseßt sind.

Der Hofkünstler Hr. Bellachini wird nur noch 9 Vorstel- lungen veranstalten.

Redacteur: &. Prehm. Verlag der Expedition (Kessel). Druck W. Elsner.

Vier Beilagen

Berlin:

spruch hat es {on in London nicht ganz gefeh!t. Jndeß ift diese

(einschließlich Börfen-Beilage).

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"T Jm Reid ó- Postgebiete. 1) Königsberg

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f 12,860} 140,407| 153,267 157,494 9 Gumbinnen . 2,3181 25,5331 27,851) 24,498 3) Danzig 11,0614 119,933 130,994 132,729 4H Berlin . J} 66,813] 700,066] 766,879| 747,639 5) Potédam. . .| 83,922 38,3011 42,223} 37,308 6) Frankfurt a./D. .| 7,428 77,0631 84,4914 81,132

7) Stettin 11,990} 116,385] 128,375| 124,875 s) Céslin . J 2,6191 27,564 730,180| 24,654 9) Posen. . - 4 7,175} 83,955] 91,1301 94,464 10) Breslau 4 19,080] 206,605] 225,685| 209,883 11) Liegniß . . | 7,327| 86,956] 94,283| 100,986 1 Oppeln . . | 7,460] 84,572 92,032] 86,148 13) Magdeburg “. 17,9091 161,18i| 179,090} 177,621 14) Halle a./S. . .| 8,998 80,7821 89,3891 78,756 1 Gui. 410,951 100,745} 111,076] 103,755 Aa a 5,485] 47,6601 53,145} 51,168 17 Hamover. . | 6,818] 68,125 74,943) 73,008 18) Münster . .- .| 6,672 71,124] 77,796) 79,915 19) Arnsberg . - .| 21,936] 209,340 931,276] 236,187 90) Cassel... 4 3,489) 40,488 43,977) 46,062 91) Franffurt a./M.| 30,149] 323 675| 353,824] 330,768 2) Cöln . . . .| 28,447] 276,115 304,562| 304,893 33) Coblenz . . 4 3,519 35,0751 38,5994 42,867 24) Düsseldorf 39,421] 420,998] 460,419 444,780 M Sri. 1 29561 23,2021 26,198) 24,949 %) Dresden . . .]} 10,391 106,032|j 116,423] 110,826 2) Leipzig 30,057] 337,527] 367,584] 350,599 28) Karlérnhe 14,097] 137,254] 151,351] 145,248 29) Konstanz . . .| 4,871| 40,718 45,9891 43,686 30) Darmstadt . 11,8214 108,649] 120,470 118,893 31) Schwerin i./M.| 3,1504 28,278) 831,428 27,279 32) Oldenbura . .| 4,146] 39,516 j 44,715 33) Braunschweig | 5,951] 45,911 51,862] 54,033 0) Laube ,. 4 3,002 24553] 27,5991 28,641 35) Bremen . 920 835] 217,087} 237,922 241,734 36) Hamburg . 65,213] 687,639] 752,852 749,72 37) Straßburg i./E.| 16,597] 167,951] 184,548] 170,589 38) Mes . . . | 3,689] 40,340] 44,029) 40,5211 Summa L| 539,603/5,547,302[6,086,905|9,942,190/4

II. Bayern 31/685| 316,763] 348,445] 356,682

I Württembergl 16,551] 177,911| 194,462} 195,89 Ueberhaupt] 587,839/6,041,976 6,629,815/6,494,727|+135,088

Berlin, im Dezember 188 i Kaiserliches Statistisches Amt.

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*) Ju der heutigen Nummer wiederholt, weil in den erften Exemplaren der gestrigen Auflage nicht ganz korrekt.

Königreich Preußen

Auf den Bericht vom 9. Septeznber d. Js. will Jh den anbei zurüickerfelgenden, von der Landschaft, beziehurgêwetle der Nitter|sast des Fürstenthums Osnabrück beschlosjenen Statuten, nämlich:

1) dem Verfassungsjtatute sur die Landschaft des Fürstenthums Osnabrück, . Le 7 2) dem Statute, betressend Abänderung der Statuten der Ritterschaft des Fürstenthums Osnabrück vom 19. April 1847, uñd 3) dem Statute, betreffend die Aerarftifiung der aiten Vsna- brüdckichen Ritterschaft, 1 / E auf Grund des §. 4 der Verordnung vom 22. S«cptember 1867, be- treffend die Provinziallardschaften im Gebiete des vormaligen König- reis Hannover (Gesez-Sammlung Seite 1635), Meine Genehmigung hierdurch ertheilen. A Berlin, den 28. September 1875.

Wilhelm. ür den Minister des Innern: as Camphausen. Dr. Leonhardt. An den Minifter des Junern und den Justiz-Minister.

Verfassungsfiatut 7 für die Landschaft des Fürstenthums Osnabrück. 1) Bezirk und Zusammenseßung der Landschaft. 8. 1. Die Landschaft umfaßt das Fürstentbum Osnabrück; sie hat ihren Stß in der Stadt Osnabrück und befteht aus drei Kurien : der Ritterschaftskurie, der Städtekurie und der dritten Kurie.

Allgemeine Erfordernisse.

8. 2. Mitglieder der Landschaft können nur diejenigen sein, welche 1) volljährige Deutsche find, 2 im r idesige der bürgerlichen Ehrenrechte sih befinden, 3) nicht in väterliher Gewalt oder unter Kuratel ftehen. 3. Jeder Stimmberechtigie oder Bevollmächtigte darf nur eine Stimme in der Landschaft bezw. den einzelnen Kurien führen. & 4. Das Stimmrecht ruht während der Dauer einer Kuratel oder “ines Konkurses, ferner während der Dauer einer gerichtlichen Untersuchung, wenn dieselbe wegen Verbrechen oder wegen jolcher Ver- gehen, welche den Verluft der bürgerlichen Ehrenrechte na sich zicheu müssen oder können, eingeleitet, oder wenn die gerihtlihe Haft ver- ias Sts allen drei Kurien erlisht oie Stimmbere(tigung, mit dem Wegfall der allgemeinen oder besonderen Erferdernisse, durch den Tod und

Erfte Beilage

Besondere Erfordernisse.

a. Ritterschaftskurie. E S. 6. Zu der Ritterschaftskurie steht allen nah §. 2 persönli qualifizirtea Mitgliedern dir Osnabrückschen Ritterschaft ein Stimms- recht zu. C i Der Ebemann und der Vater sind befugt, für die Ehefrau bezw. die Kinder die Stimmberechtigung auszuüben, fofern ibnen die Ver- waltung oder der Nießbrauch an dem betreffenden Grundbesiße zusteht. Außerdem können auch Vormünder und mit Vollmacht versehene Söhne leßtere, auch wenn fie noch unter väterlicher Gewalt stehen das Stimmrecht ausüben. : S : Im Uebrigen müssen die Vertreter die Erfordernisse des §. 2 gleifalls besien. (Vergleiche jedo S T) b, Städtefkurie. | 8. 7. Die Städtekurie wird gebildet aus sieben Vertretern der Stadt Osnabrück und je zwei Vertretern der Städte Quakenbrück, Fürfienau, Melle und des Weichbilds Bramsche. : &. 8. Die Vertreter und gleiche Anzahl Ersaßmänner werden von dem ae A sämmtlichen Bürgervorftehern aus ihrer Mitte auf 6 Jahre gewählt. LA | i Die Wahl erfolgt nah absoluter Majorität. Ergiebt si eine sole nicht soglei, 1o ist die Wahl in der Art zu wi-derholen, daß nur die bei der vorhergehenden Abstimmung benannten ferner wählbar bleiben, und von diesen derjenige aus\eidet, auf welchen die geringfte Stimmenzahl gefallen ist. Sind deren mehrere, so bestimmt das Loes den Ausscheidenden. i / Wird auf diese Weise, auch nach Wiederboluñg der Wahl, eine absolute Mehrheit nit erreicht, #0 entscheidet das Loos zwischen den mit Stimmengleihheit Gewählten. : c. Dritte Kurie. / _9. Dee dritte Kurie besteht aus 18 Vertretern der nicht zu der Ritterschaft gehörigen ländlichen Grundbesißger. j Die Eintheilung der Wahlbezirke ergiebt ih aus dem anliegen- den Verzeichnisse. e Í H Für jeden Vertreter 1] ein Ersaßmann zu wählen. : &. 10. Wakhibere(ßtigt ift jeder nicht zur Ritterschaft gehörende Grundbesißer, dessen im Fürstenthum Otnabrück jedech außerhalb der Feldmark einer zur Städtekurie gehörenden Gemeinde —- belegener Grundbesiß einen Grundsteuer-Reinertrag von mindestens 40 Thlrn. (120 M) gewährt. S : 5 Die passive Wahblfähigkeit ift dur einen aus derartigem Grund- besiße herrührenèen Grundsteuer-Reinertrag von 300 Thlrn. (900 ) bedin : h E : Der Grundbesiß der Ehefrau und der Kinder kommt dabei mit in Betracht, sofern an demselven dem Ehbemanne, bezw. dem Vater die Verwaltung oder Nießbraucb zusteht. : Das Wablrecht muß in Person ausgeübt werden. Ausgeschloffen von dem Wahlrechte sind: A. D / b. Minder]jahrige, c. die ah Düiterliber Gewalt oder unter Kuratel stehenden Personen, 5 L j a, Diejenigen, welche sich nicht in dem Vollbesitze der bürgerlichen Chrenrechte befiaden. : S - Bei der Wahl entscheidet absolute Stimmenmehrheit. E Das Waktlverfahren mo Durd as von dem Ober-Präsidenten 1 erlassendes Reglement näher geordnet. L E i Sn Wird ein Mandat in der Städtekurie oder in der dritten Kurie dauernd erledigt, oder ift der Vertketer zeitweilig behindert, 1) tritt ciner der Erfaßmänner der betreffenden Wahlkörpershaft oder Mahlabtheilung für den Rest der Wahlperiode oder für die Zeit der inderung ein. Z C Ba der Wahl der Ersatßmänner ist die Reihenfolge des Eintritts beftimmen. N E Jst au ein Ersaßmann nit. mehr vorhanden, fo ist für die noch übrige Zeit der Wahlperiode eine Neuwahl vorzunehmen. Die Landschaftsräthe werden je einer oder zwei von jeder

Kurie auf Lebenszeit gewählt und bedürfen der landesherrlichen eftätigung. Ä A 1 N Wahlfäbig ist jeder in der betreffenden Kurie Wahlberechtigte.

Sind die Landschaftöräthe der Städte und der dritten Kurie nicht bereits als Mitglieder der Kurie stimmberechtigt, so haben sie neben den in den 88. 7 und 9 bezeichneten Vertretern ein selbständi- ges Stimmrecht in der Kurie bezw. der Landschaft. __ :

Der Landschaftsrath und der Deputirte der Städtekurie zum Ausscusse werden von den sämmtlichen stimmberechtigten Mitgliedern derselben in der Weise gewählt, daß der Landschaftsrath aus den MWablberechtigten der Stadt Osnavrück, der Deputirte aus den Wahl- berechtigt:n der übrigen in der Städtekurie vertretenen Gemeinden zu

entnehm:n ift. S me IL, Aus\chuߧß.

8. 13. Es besteht ein Auss{uß Derselbe wird gebildet aus: 1) dem Präsidenten der Landschaft, j 2) je einem Landschastsrathe der drei Kurien, 3) je eizem Deputirten dec)elben. i / Diese Deputirten werden von den Kurien aus der Zahl ihrer Mitglieder für die Dauer der Wahlperiode gewählt. i Hat eine Kurie zwei Landschaftéräthe, so wird der in den Aus- {uß eintretende von ihr beftimmt; auch steht ihr frei, statt eines Landschaftêraths und eines Deputirten beide Landschaftêräthe zum Aússcbusse abzuordnen. S E 8. 14. Der Ausfc{uß, der sich auf Berufung des Präsidenten der and}chaft versammelt, hat : : F 1) die Rechte der Landschaft, wenn sie nicht versammelt ist, zu vertreten, ; 5 2) das Vermögen und die etwaigen Anstalten der Landschaft zu verwalten und nah ang zu vertreten, jedoch unter Beachtung der Beschlüsse der Landschaft, ; 3) die zur Berathung und Beschlußnahme der Landschaft gelan- genden Gegenstände vorzubereiten, _ 4) die Beschlüsse der Laudschast auszuführen,

5) die von der Landschaft im Einverständnisse mit der König-

E iden: Staatsregierung ihm zu übertragenden sonstigen Befug-

isse wahrzunehmen. i

L Den Vorsib, sowes im Landtage, als im Ausschusse,

ührt de äsident der Ritterschaft. :

IEY Der teUlvertreter des Vorsißenden wird von der Landschaft aus ihrer Mitte gewählt.

IIT. Landtage.

8. 16. Die Landschaft kommt in der Regel alljährlich im Monat

i U, - . , Es fönnen außerordentlihe Landtage von der Königlichen Staatsregierung jederzeit berufen werden; etwaige Anträge der Land- schaft oder des Auéschusses bezügli der Berufung eines außerordent- lichen Landtags find an den Ober-Präfidenten zu richten.

Die Einladung zu den ordentlichen und außerordentlihen Land- tagen erfolgt von dem Vorfißenden unter Angabe der zur Berathung tehenden Gegenstände. E A Es e i Ladung dur Postbehändigung oder rekomman-

E Berathung stehenden Gegenstände sind dem Ober-Prä-

en Staats-Anzeiger. 1875,

§8. 17. D. Landschaft beräth und beschließt über alle vorkom menden Geschäftsgegenstände in ungetrennter Versammlung.

Bei Abstimmungen und Wahlen in ungetrennter Versammlung können Seitens der Miaiever der Ritterschaftékurie nur bêstens achtzehn Stimmen abgegeben wecden. i; L

y "Die aktive Theilnahme an der Berathung wird au den über die Zahl von achtzehn hinaus etwa anwesenden Mitgliedern der Rit- tershaft niht verwehrt. /

E 0 Stimmenden gehören vorab der etwa anwesende Ritter- \chafts-Präsident und der oder die anwesenden ritterschaftlichen Land- {chaftsräthe. Unter den übrigen anwelenden Mitgliedern ent- scheidet, soweit die Geltendmachung der Stimme in Betracht kommt, das Loos, sofern nicht der eine A der andere der Anwejenden [ret- willig auf die Abstimmung verzichtet. E

Der Kitterschaft bleibt vorbehalten, dur Majoritättbes{luß in ihrer Kurie statt dieser Loosentscheidung eine andere Auêwahl der Bertreter mit Genehmigung der Königlihen Staatsregierung Cl»

treten zu lassen. / G / j

Jede Kurie kann durch Mehrheit der Stimmen ihrer in der un-

getrennten Versammlung anwesenden Mitglieder bei welcher Mehrs

heit die Das auf ages Stimmen nicht eintritt Ab- immung na urien verlangen. : :

s Die gau Lei Kurien zustehenden Wahlen erfolgen innerhalb

derselben nach absoluter Majorität. j 5

Auch bei denjenigen Wahlen, welche in unzetrennter Versamm-

lung vorgenommen werden, kann jede Kurie Abstimmung na Kurien

verlangen. Sollte in einem solchen Falle ein Landschaftsbes{luß

nit zu erreichen sein und die Differenz dur eine Konferenz nicht

si beseitigen lassen, so entscheidet das Loos.

"18. Die Regierung ift berechtigt, zu den Verhandlungen der

Landschaft und des Ausschusses Kommissarien zu entsenden.

IV. Landicaftlihe Beamte, Diäten und Besoldungen.

8. 19. Für die ganze Landschaft wird vorbehaltlih der für die

Uebergangszeit von der Landschaft zu treffenden Auéführungsbestim-

mungen fortan nur ein Syndikus bestellt. Au fann ein besonderer

Sekretär, sowie ein Rehnungsführer, fest angeftellt werden.

Die Wahl des Syndikus erfolgt durch die Landichaft; die Ans

stellung des Sekretärs und des Rechnungsführers steht dem Aus- ufse zu. : 2 H

1E "Die Besoldung dieser Beamten und die Kosten der landicaft- lichen und der Ausschußversammlungen, eins{ließlich der Einladungen, werden von dexr Landschaft festgestellt und aus der Landschaftefkasse gezahlt. P E

Die Landschaftskasse soll gebildet werden aus denjenigen Zus \chüssen, welche jede Kurie zu gleichen Theilen an dieselbe nah Be- dürfniß aus den nah bisheriger Einrichtung ihr zusließenden Mitteln des Aversums leistet. j L :

Die ; Gehalte der Landschaftêräthe werden in jeder einzelnen Kurie festgestellt und von derselben aus eigenen Mitteln bestritten. Der dritten Kurie verbleibt das ihr biélang zustehende Recht- der Selbstbesteuerung. 4 E S ; L 90. Bezüglich etwaiger Diäten und Reisekosten für die ein- zelnen Mitglieder der Landschaft und des Ausschusses bleibt jeder ein- zelnen Kurie binsihtlich ihrec Mitglieder Feststellung und Aufbrin-

orbehalten. 2 : Ï S 21, Die Rechte der bisherigen Angestellten bleiben ungeändert fortbestehen.

. ) Verzeichniß .der Wahlbezirke für die Wahlen i II. Burie Vér Osnabrückschen Landschaft.

Nr. des Wakhl- i : / E Bestandtheile des Wahlbezirks. 1a Die 4 Osnabrückter Stadtkirchspiele, Amts Osnabrück, b. Kirchspiel Wallenhorft, R u C, . Rulle, a 11 1 Belm, Amts Osnabrück. Séhledehausen, Amts Osnadrü. Borgloh, Amts Jburg. _ Bissendorf, Amts Onabrück. e Brat Ausb Amts Grönenberg auerschaft Drathum-Ausbergen, Amts Gronenverg. An , Uedinghausen- Warringhof, Amts Grönenberg. a. Kirchspiel Difsen, Amts Iburg. b, Hilter, _ Ï S s s Glandorf e : j b. L Laer einschließli Remsede, Amts Jburg. a. Flecken Iburg mit Waäscher, j z b. Kirchspiel Glane, Amts Jburg. C, d. 2. b, c,

Ne:

2 a: b. r 3) a, e b, C.

Hagen, ,- e Oesede, e ä Buer, Gröuenberg. Oldendorf, Amts Grönenberg. j Geêmold (mit Auss{chluß der Bauerschaften Drathum-Ausbergen Und Nedinghausen-War- ringhof) Amts Grönenberg. E Neuenkirchen mit St. Annen, Amts Grönenberg.

d S E d S tgemeinde *Melle

i iele Riemsloh, Hoyel und Sammigemel L Sudd Anus Grönenberg. a. Kirchspiel Lintorf, Amts Wittlage. b, . Barkhansen, e ü A. o i ,

ohmte, ú S : L Bauerschaft Stirpe 1 Dellanes - Kirchspiels Osfterkappela, Amts Wittlage. i Hitz- Jöstinghausen, Kirchspiels Osterkappeln, Amts Wittlage.

Osterkappein (exkl. der sub 11e, und d. ge- nannten Bauerschaften) Amts Wittlage. Venne, Amts Wittlage. H i L i

ersenbrück, Amts Bersenbrück. "ten Bôrpen, Amts Vörden.

rden, Amts Vörden. E eien von Damme und Neuenkirchen (Bauerschaften Bieste, Pes und Hôörsten), Amts Vörden. rie Bramsche, ausscließlich des MWeichbilds Dis

s gter.

Kirchspiel Ankum, Amts Bersenbrück. 9 Badbergen, - ee Gehrde, f “i

Menélage, - Fürstenau.

Berze, . Bippen, Es L rítenau (d. i. die 6 Bauerschaf- bF oes Pihpielo Spwagderh Amis Fürstenau. i iel Merz m r : Es Neuenkirchen, Amts Fürstenau. o Ueffeln,

Kir{spiel

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sidenten nebst dem Tage des Zusammeniritts der Landschaft zeitig zur

durch Verzicht.

Kenntniß zu bringen.

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S S A At E D O il ia E A R H T tg

B: S2 R T ARTR d M L R, E

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