1875 / 296 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 16 Dec 1875 18:00:01 GMT) scan diff

sämmtlichen dort gültigen „Geseßen, Bestimmungen und Requi- fiten über Einwanderer“ unterworfen sind. *)

Ueber die Einrichtung der Ansiedelungen selb if in dem Kontrakte nichts Näheres bestimmt. Derselbe verpflichtet den Seijas nur, den Ankommenden an ihrem Niederlassungsorte „Provisorische Wohnungen zu verschaffen.“

Weitere Nachrichten über das Unternehmen behalte ih mir vor, hielt es aber mit Rücksiht auf die warnenden Notizen, welche in Betreff der Auswanderung nah Venezuela wiederholt in den öffentlihen Blättern verschiedener europäischer Staaten enthalten gewesen find, für meine Pflicht, hon jeßt durch vor- stehendè Mittheilung die Aufmerksamkeit Ihrer Leser auf das Kolonisationsprojekt des 2. Seijas hinzulenken.

Chili. An der chilenischen Küfte haben, wie aus Valpa- raiso unterm 13. d. gemeldet wird, sehr heftige von Regen be- gleitete Stürme gewüthet, welche beträchtlihen Schaden an- richteten.

Afrika. (A. A. C.) Aus Cape Coast Castle wird dem „Reuterschen Bureau‘ unterm 19. November gemeldet , daß ein Kampf zwischen den Aschantis und Djuabins statt- gefunden, welher vier Tage dauerte. Leßtere wurden besiegt und aus ihrem Lande vertrieben. Viele suchten eine Zuflucht in Chegbi, im öôftlihen Akon. Zwei Compagnien Houasss wurden abgesandt, um die Grenze gegen Einfälle bewaffneter Aschantis zu {hühen. Man erwartet, die Djuabins werden fih im Pro- teftorat niederlassen. Der Handel hat durch die Feindseligkeiten ungemein gelitten.

*) Anmerkung. Sie würden deshalb zum Beispiel vor Ab- lauf eines Jahres das Land nicht wieder verlassen dürfen, ohne die Paffagekosten zu erstatten.

Die Nr. 98 des Amtsblatts der Deutschen Reichs- Postverwaltung hat folgenden Juhalt: Verfügung vom 11, De- zember 1875. Zuwendung der Aachener und Münchenener Feuerver- siherungs-Gesellshaft an die Kaiser Wilhelm-Stiftung für die Ange- hörigen der Deutschen Reichs-Postverwaltung. Nr. 99: Verfügung vom 12. Dezember 1875. Neue Ausgabe des AÓ“schnitts VIII, der Allgeweinen Postdienst-Anweisung. L

Die Nr. 23 des „Marine-Verordnungs-Blatts“ hat felgenden Inhalt: Bestimmungen über Zweck, Zusammenseßung und Funktion der Havarie - Kommissionen. Instandhaltung der wafser- dichten Thüren, Mannloch-Verschlüsse 2c. 1n den mit eiserner Schotten: Eintheilung versehenen Schiffen der Kaiserlichen Marine. Abänderung der Maßbestimmungen für leinene, Gaze- und Flanellbinden. 8. 33 des Reglements über die Schifféverrflegung, Reis, Graupen und Präserven “betreffend. Instruktion zur Strandungs- Ordnung. Schiffsbücherkisten. Personal - Veränderungen. richtigungen.

Das Beiheft Nr. 15 zum , Marine-Verordnungs-Blati* hat folgenden Inhalt: Beiträge zur Geschichte der Preußischen Ma- rine von Wandei, Geheimer Admiralitäis-Rath.

Vereinswesen.

Der Berliner Verein der Viktoria-National-Invaliden- Stiftung hielt Mittwoch Abend seine diesjährige General- Ver- fammlung ab. Dem Jahresberichte. entnehmen wir, daß die Zahl der unterstüßten Personen in Folge der allgemeinen Zeitverhältnisse fich vermehrt hat. Der Baarbestand belief sich am 1, Oktober v. J. auf 10,932,388 M, die Einnahmen betrugen 24,544,75 Æ, dieser ftanden Ausgaben in Höhe von 30,904,20 (A gegenüber, so daß fich am 1. Oktober d. J. ein Kassenbestand vou 4,572,73 A ergab; der Effeflenbestand beläuft sich auf 9,600 A. Uuterstüßt wurden im Ganzen 270 Persfonen und zwar 71 Invaliden, 35 Wittwen und 8 Angehörige einmal, sowie 52 Invaliden, 66 Wittwen und 38 An-

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gehörige laufend. Bei der hierauf vorgenommenen Vorftandêwahl wurden sämmtliche bisherige Mitglieder wieder gewählt; der Vorstand seßt \sich demnah zusammen aus Stadtrath Löwe als | Mag stratéfommissar und Vorfißenden, Stadfältestem Kechhann als dessen Stellvertreter, Justiz-Rath Drews als Schriftführer, Geh. Kommerzien-Rath W. Conrad als Schaßmeister und den Hrn. Kommerzien-Rath Kauffmann, Polizei-Präsident von Madai,

Berlín, den 16. Dezember 1875.

Angefelene Bürger von Bremen und Bremerhaven, sowie die Expeditionen der in Brimen erscheinenden Blätter erlassen fol- genden Aufruf:

Durch einen entseßlihen Unglücksfall die Explosion einer mit Sprengstoff gefüllten Kiste sind gestern in Bremerhaven über hundert Personen getödtet oder {wer verwundet, die theils an Bord des im Ausfahren begriffenen Dampfers „Mosel“ \sih befanden, theils am Borhafen neben der ausgehenden „Mosel“ ftanden.

Die Zahl der Verunglückten ist noch nicht mit Sicherheit fest- zustellen. Gewiß ist aber schon jeßt, daß im Gefolge des namen- losen Unglücs eine ganze Reihe von Familien Auswanderern, Arbeitern und Hazandwerk?ern durch Tod oder Verstümmelung ihrer Ernährer in große Noth kommen werden. Diese Noth zu lindern und damit das vorhandene Elend zu einem Theile wenigstens abzu- \chwächen, fordern die Unterzeichneten ihre wohlhabenden Mit- bürger auf.

Zur Empfangnahme der Gaben sind die Unterzeichneten gern bereit und werden über deren Verwendung s. Z. öffentlih Rechenschaft ablegen.

Bremerhaven, 12. Dezember 1875. Schult, Amtmann.

Bremen, 12. Dezember 1875. Senator Albert Gröning. Senator H. A. Schumacher. Dr. E. Meinerbßhagen. Chr.Papendieck Heinrih Claussen. A. G. Mosle. C. 5. Geyer. Wm. Haas. H. H. Hauschild. Aug. Steinhäuser. Friedr. M. Victor. H. Meier. Richard Fribße. F. E. Schütte. F. Wm. Delius. Erpedition des Courier. Expedition der Bremer Nachrichten. Erpedition der Weserzeitung.

L. v. Vangerow, Vorfißender des Gemeinderaths.

Unter dem lebhaften Junteresse seiner Zubörer eröffnete Hr. Dr. Zenfer am Dienftag Abend 7 Uhr mit einem Vortrage Über die Wunderwelt der, Jnfusorien seinen populär-wissen- schaftlichen Cyclus im M ifkroskopischen Aquarium Die her- vorragentsten Formen der kleinsten Organismen waren in besonders reichec Anzahl lebend unter den Mikrosfopen auêgestellt, auch waren fie in Zeichnungen von etwa zebntausendfahem Maßstabe dargestellt. An den zu Milliarden namentlich die Gewässer unseres Thiergartens belebenden Pantoffelthierhen erörterte der Redner die den Infu- sorien gemeinsamen Erscheinungen. Cr girg dann auf die berüchtigten Bacterien und die ihnen an s{neller Vermehrung glei- enden Diatomeen über, welche durch ihre Schalen ganze Gebirge bilder, besprach dann die reizenden Glockenthieren, die ihnen ähnlichen Trompetenthierhen, die Peitshenthierhen und \chließlich die höchst wundertaren Urthiere der Darwin'schen Theorie, die Wechselthierchen. Schließlich erfolgte die Besichtigung der Gesammtausstellune, in der sih gegenwärtig au viele andere prachtvolle Objekte befinden. Die Miederholung dieses Vortrages findet bis Sonnabend tägli Abends Wh ftatt, am Sonntag beginnt dann das Programm der nächsten

oche,

| den | man als festen Punkt stets festgehalten habe, Israel habe die Nord- | spibe des Rothen Meeres gekreuzt.

| geheißen, weil hier die zahlreihen arabishen Stämme (in Zelten)

General-Major v. Neumann, Ober-Postdirektor Saße, Geh. Re- gierungs-Rath Scabell, Geheimer Kommerzien-Rath Zwicker, Buch- händler Reimer und Geb. Kommerzien-Rath Warschauer als Bei- sißer. Die Stadtv?rordnetenversammlung hat die Hrn. Krebs und Kommerzien-Rath Jürst in den Vorstand deputirt. Zu Rechnungs- revisoren wurden die Hrn. Geh. Kommerzien-Rath "v. Krause, Kom- me Meyer Cohn, Direktor Jahncke und Kaufmann Spcyer ernannt.

Statistische Nachrichten.

Resultate der neuesten Bolks3zählung. Bamberg 26,869 Einw. gegen 25,738 (1871). Bielefeld 27,058 E. (22,033). Boum 28,511 E. (um 7318 mehr axis 1871). Burg 15,262 E. (gegen 1871 eine Abnahme von 138 Pe:onen). Düsseldorf 80,373 E. (1871 70,094). Elberfeld 80,804 E. Freiburg i. Br. 31,198 E. (1871 24,600). Gera 20,485 E Lübeck 56,939 E. (52,158 1871). Mannheim 45,683 E. (1871 39,606). Nürnbe-g 90,884 E. (mehr gegen 1871 7670). Stendal 12,781 E. (1871 10,106). Stuttgart 107,575 E. (1871 91,666). Ulm 30,116 E. (1871 26,290). Würz- burg 55,010 E. (1871 40,008). i

Kunst, Wissenschaft und Literatur.

Am Abend des 9. Dezembers versammelte sich in den Räumen des Hotels Bellevue zu Bonn cine ansehnliche Zahl von Alterthums- freunden aus Bonn und anderen rheinischen Städten, um nah alter Sitte den Geburtstag Winckelmanzns, des Altmeisters der Alterthumswissenschaft, zu feiern. Die Reihe der Festredner eröffnete Professor Dr. Stark aus Heidelberg. Derselbe behandelte drei Metall- Medaillons, die an drei versch;iedenen Punkten gefunden worden sind. Hr. Direktor Dr. Kortegarn aus Bonn sprah über den „Schleifer von Florenz“ mit besonderer Berücksichtigung der soeben erschienenen Abhandlung des Professors Kinkel in Zürich, welcher die Statue dem Guiglielmno della Porta, dem bedeutendsten Schüler Michel Angelo's, zuschreibt. Hr. H. Garxihe aus Cöln lenkte die Aufmerksamkeit auf eine vor dem Weierthore gefundene Goldmünze des Silvanus, der im Jahre 355 in Cöln zur Kaiserwürde gelangte und nach einer Regie- rung von 28 Tagen von seinen eigenen Soldaten ermordet wurde. Ein gemeinschaftlißes Mahl hieit die Festgenossen bis zur späten Stunde versammelt. Das reih ausgestattete Festprogramm, wel- ches der Vorstand des Vereins von Alterthumsfreunden zum Geburts- tage Winckelmanns herauêgegeben hat, behandelt die mittelalterliche Kunst in Soest, von Joseph Aldcnkiren, Rektor in Viers-n.

Auguste N izard, früher Direktor einer Staats-Akademie, ist zum Dekan der „Faculté des Lettres“ der fatholischen Uni- versität in Paris ernannt worden. Die Fafultät wird in un- gefähr drei Monaten eröffnet werden.

Bei den Ausgrabungen in Pompeji in der Nähe des sogenannten Wuchererbauses ift ein silberner Altar gefunden worden, worauf zwei filberne Kelche und Löffel, ebenfalls von Silber,

Vorläufige

sih befanden, die der Form nach denen ähneln, welche jeßt gebräuch- li sind; ferner wurden ein mit Gold ausgelegter Sessel, ein Paar goldene Ohrringe und noch mehrere andere Gegenstände von gerin- gem Werthe gefunden; an derselben Stelle wurden auch Fres fen auégegraben, und darunter eine, die sowohl wegen des darauf behan- delten Gegenstandes als auch wegen der auägezeihneten Arbeit und ihrer Farbenpracktt nach dem Museum gebracht werden foll.

Die Presbyteriale Synodalverfassung der evan- gelishen Kirche in Norddeutschland, nach ihrer bistorischen Entwickelung und evangelis{-kirchlihen Bedeutung beleuchtet von Dr. Heinrich Heppe. Diese in zweiter vermehrter Auflage (1874) bei J. Bädeker in Jferlohn erschienene Scbrift erregt jeßt, wo die Synodalverfassung der evangelishen Kirche in Preußen zum Absc{bluß gebracht werden joll, doppeltes Interesse. Der Verfasser stellt den historischen Entwickelungëgang der Presbyterial-Synodal-Verfassung in Deutschland vonder Reformation bis zur Preußischen Kirchengemeinde- und Synedalordnung von 1873 dar, indem er den Werth dieser Ver- fassung sowie die Bedingungen einer gesegneten Wirksamkeit derselben erörtert. Die Darstellung ist desto kiarer und eingehender, jemehr sie fich auf das bestimmt abgegrenzte Gebiet der Presbyterial-Synodal-

| Organisation beshräukt.

Land- und Forstwirthschaft.

__In der leßten Generalversammlung des landwirthschaft- lichen Centralvereins des Regierungsbezirks Potsdam wurde an Stelle des Oekonomie-Rathes v. Schlicht der Dr. v. Cann- stein zum General Sekretär erwählt und die Veriegung des Sitzes des Certralvereins von Potsdam rach Berlin beschlossen.

- Im Club der Landwirthe sprach Dienstag Abend | Dr. Fittbogen über das Lagern des Getreides, jener bekannten Erscheinung, die, durch Sturm verursacht, temporär auftritt, oft |

Die Hofkunsthandlung Jbrer Majestät der Kaiserin- Königin nebst Kunstanstalt für Oelfarbendruck von Edm. Gaillard hierselbst (Krausenstraße 69), bekannt durch ihre bocver- vollfommneten Erzeugnisse auf dem Gebiete des Oelfarbendrucks, hat für die Weihnachtszeit ihre Ausstellung durch vorzüglihe Kunst- werke bereichert. Zu diesen gehört namexutlich ein großes Bild, darstellend eine Aussicht vom Rigi (in der Umgegend des Kaltbad) auf den Vierwaldstädter See, mit Fernsiht auf den Pilatus, den Luzernersee mit Luzern, Alpnacher See, Sarner See und die Eisries-n des berner Oberlandes im Hinterzrunde. Der an Tiefe der Farbe einem Originalgemälde fast gleihkommende Oelfarbendruck gebt die herrlihe Aussicht von diesem vielbesuhten Punkt, welche für „cine der s{öônsten Landschaften der Schweiz gilt, mit großer Treue wieder, und dürfte sich als angenebme Reise - Erinnerung zum Geschenk wehl empfehlen. z

Als Abgeordneter Sr. Hoheit des Khedive hielt Brugs\ch- Bey auf dem internationalen Orientalisten-Kongreß in London am 17. September 1874 einen Vortrag, worin er im Ans{luß an die biblischen Urkunden, doch unter starker Abweihung von den bis- herigen Erklärungen, den Weg, den die Israeliten bei der Slucht aus Aegypten einshlugen, und den Ort, wo die bekannte Kataftrophe erfolgte, nachzuweisen suhte. Dieser Vortrag ist jeßt in Leipzig bei Hinrichs (L’exode et les monuments égyptiens) erschienen. Mit Recht weist Brugsch darauf hin, daß sich die bicherigen Erklärecr zu viel ven den Nachrihten der Griehen und Rômer beeinflußen ließen, welche doch nur das Lud aus Zeiten der Ptolemäer und Cäsaren fkavnten, und daß

p ) ; Brugsch identifizirt Ramses, die | Stadt des Aufbruches, mit Tanais oder San oder Zoan, der Resi- denz der Ramsessiden; von hier aus ging der Zug nach Suchoth oder Succoth, welches der Name für den größten Theil des \-troiti- schen Nomos, am Südende des heutigen Sees Menzahleh in seiner Verbindung mit dem Birket Balah, sei; Succoth habe der Landstrich

wohnten, die von Alters her ix \{wankender ägyptisher Botmäßigkeit standen; von hiec hielten dieJsraeliten die Straße nach Palästina ein und gelangten ans Mittelmeer ; zwishen ihm und dem langgestreckten, stark mit Scilf angefüslten sirbonishen See zog fich eine Nehrung zum Mons Kasios, auf der sich unergründlihe Flutsandtiefen befanden, die Khiriot hießen; das Pi-Khariot der Bibel sei also die Gegend dieser Sandtiefen, auf denen Israel bis zum Mons Kassios hinzog, wo ein Heiligthum des Baals des Nordens gelegen, welches das biblische Baalzephon sei. Hier nun sei das Volk plöblih nach Süden um die Wüste Schur herum, dann durch die Wüste Etham nach den Bitterseen gezogen, die mit der Station Mara gleichbedeutend sei. Bald danach seien die Jiraeliten in Elim angekommen und dann am Schilfmeer. (4. B. Mose, 33, 9.) Die Katastrophe fand nach Brugsch auf jener Nehrung zwishen dem Mittelmeer und dem s\irbo- nischen See statt. Ueber die Ortsverhältnisse und die darauf ge- ftüßten Kombinationen mögen die Fachgelehrten entscheiden; an Wider-

aber einen dauernden Charakter annimmt und alsdaun einen äußerst {ädlihen Einfluß auf den Körnerertrag ausübt. Ueber die Ursache dieser leßteren Erscheinung herrshten bis vor kurzer Zeit nur sehr unvollfommene Vorstellungen, meistens neigte man fi der Ansicht zu, daß ein zu geringer Gehalt von Kiefelsäure die Halme \chwädhe und .dadurch das Lagern verursahe; nähere Untersuhungen er- gaben jedoch, daß der Stengel der grasartigen Pflanzen über- haupt sehr wenig Kieselsäure enthalte und fich au obne jeden Ge- halt an Kieselfäure einer fräftigen Entwickelung erfreuen könne. So- dann meinte man, in dem Vorhandensein von allzuviel Stickstoff die Ursache des Lagerns gefunden zu haben; die Untersuchungen des Prof. Ludw. Koch ergaben jedoch, daß au dieser Umstand erst in zweiter Reihe nachtheilig wirke, daß die Hauptursache dagegen in dem Mangel an Licht zu sinden sei, ein Umstand, dessen Richtigkeit Versuche, die in der Verfuchsftation zu Dahme angestellt sind, zur Eoidenz be-

wiesen haben Verkehrs-Anstalten.

Der Bau des unterseeishen Tunnels, welher Eng- land mit Frankrei verbinden soll, wird, nahdem die Resultate der versuchêweisen Bohrungen durchweg befriedigend ausgefallen, im April nächsten Jahres bestimmt in Angriff genommen werden.

Der Dampfer „Faraday* wird England in-drei Wochen verlassen, um das unweit Neufundland aufs Neue gecissene Kabel der Direct Unitel States Cable Company zu repariren.

New-York, 15. Dezember. (W. T. B.) Der Dampfer „Wieland“ von der Adlerlinie ist heute Nachmittag um 3 Uhr hier eingetroffev.

Telezraphisehe Witierungesberichte.

Allgemeine Himmels- ansicht,

| Bar. |Abw Temp.' Abw |

Ort. P. L, Y, M. R, [v.M.| Wind,

Erfte Beilage

zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlich Preußischen

D 296. Deutsches Nei: Nachweisung der Einnahmen an Wowbselstempelsteucr iw Deutschen Reiche *) Januar bis zum Schluss November 1875.

für die Zeit vom 1. des Mouats

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Ober - Post- Direktions-Bezirke.

weniger.

November. Zusammen. (Spalte 4)

In 1875 + mehr

ierzu Einnahme in den Vormonaten. Einnahme in demselben

Einnahme im Monat

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14. Dezember.

0,3| -- |[N,, lebhaft. 16. Dezember.

24 NO., mäss,

W stark.

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W_, mäss, |¡bewölkt 3)

Windstille, ‘ganz bedeckt.

WNW,, schw. halb bedeckt,

W., mäss. ganz bed.

WSW.. mäss, fast bedeckt, 4)

W., mäss. | —5)

NW,, mäss. | 6)

SSW., schw. |bewölkt,

+2,4 V. zrañäss. bedeckt?)

NW. mäss, |bedeckt.

W., s, stark, bedeckt. bed.,stark, Wind bew., gest. Neb. |Regen, neblig.

bedeckt, ; ig. |starker Nebel, |WSW., schw. neblig. —0,9/W , schw bedeckt. |SW., stille, neblig. W., añss bedeckt, neblig. |SW.z S. schw.! —0,8'SW,., mäss —0,5SW., mäss -3,6'8,, schw, —2,53NW,, lebh. +0,2 SW.. schw. 8, schwach, —2,7'8SO., mäss. |SW., schw. —-2,1 S , INÄSS, —2,8!SW , schw. Z0., mäss, ¡[80 schw. SSW., schw. SO., s. schw. 080., «chw.

i 8!|Constantin. ./339,7 [ganz bedeckt, 8 Haparanda .'326,4 8 Christiausd,1333,4 8 Hernösand ./329,2 S|Helsingfors. 329,3 8|/Petersburg .1327,9 8/Stockholm „332,1 8!|Skndesnäs. ,|336,0 8¡Oxöe ....1335,3 8|Fredericksh,| 8|Helsingör ..| 8/Moskanu ¿2 1040,48 6|Memel 334, 7|Flensburg , ./337, 7|Königsberg ./334, 6|Danzig 1335, 6|Putbus |339, 7 Kieler Hafen/338, 7 Cöslin 2 [339,9 6|Weserleucht 337,5 7|Wilhelmsh, ./338,7| 8|Stettin .…..1336,7—1,0 8/Gröningen .| 6|Bremen ….

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spruch hat es {on in London nicht ganz gefeh!t. Jndeß ist diese

1) Gest. Abend O. stark. 2) und die Nacht Sechnease. mässig. s) Strom N. Schnee, Nachts Regen.

Gest. Abend W. hart. 3) Gest, #4) Gest. Abend SO. stark 5) Gest, WNW. Gest. NW. schwach., Strom N. ') Gest. 8) Rauchfrost,

Rede immerhin eine neue Anregung zur Nacfor)chung und Kritik der von Brugsch aufgeführten Quellen. Eine werthvolle Beigabe bil- det die beigegebene von Brug\@ entworfene Karte von Unterägypten, 20 Nomos umfassend.

_Das von uns bereits erwähnte Vers{winden der Donau zwishen Immendingen und Möhringen und der muthmaylihe Zu- sammenhang der Donau mit der Aachquelle is, wie dem „Frauk. Journ, geschrieben wird, durch den Bericht der von der Regierung abgesandten technischen Kommission niht weiter geklärt worden. Von Interesse ist aber der Bericht der -technischen Ober-Behörde Badens, welcher anführt, daß ua Ueberlieferungen aus dem vorigen Jahr- hundert die Donau auch bei Tuttlingen zeitweise Wasser durch Ver- sinken verloren habe, so im Jahre 1713, wo die Straße nah JImmen- dingen auf dem rechten Ufer versank, und man in einer tiefen Höhle große Mengen Wasser fließen sah. Bei den jüngsten Eisenbahntunnel- bauten in jener Gegend wurden Höhlen aufgedeckt, welche ebenso wie die sihtbaren Ein'enfungen an manchen Stellen zeigen, daß seit ältester Zeit Auswaschungen in dem Kalkgebirge geschehen sind. L Ou Chatham werden demnächst Experimente mit einer von dem Luftschiffer Simonds erfundenen und im Alexandrapalast zu London bereits mit leidlihem Erfolge geprüften Flugmaschine angestellt werden, um zu ermitteln, ob dieselbe sich für militärische Zwedcke eignet.

Aus Motala wird über Stockholm, 8. ben: Ein seltenes und merkwürdiges N hier seit dem 2. Januar 1862 und vor der Zeit nux zwei Mal in 16 Jahren beobachtet worden ift, ift hier vorigen Freitag eingetroffen, indem der gewaltige Strom zwischen dem Wettern und Loren plößli in seinem Laufe innehielt, so daß man an vielen Stellen den trockenen Grund und darauf eine Menge halbtodier Krebse und Fische erblicken fonnte. Das Phänomen dauerte vom Freitag bis Montag, aber seit der Zeit ift der gewaltige Strom wieder zu seiner früheren Größe herangewahsen. i

Dezember geschrie- aturereigniß, welches

- Theater. Im Wallnertheater wird am nächbsten Sonnabend di neue Posse „Geheimrath's Töchter“ von Emil Pohl, Musik von . Vial, zum erften Mal in Scene gehen. Die Regie liegt in den Händen _des Hrn. Kadelburg, während die Hauptrollen durch die Damen Wegner, Bredow, Berg und die Herren Helmerding, Formes, Kadelburg, Engels, Keller, Wilken und Meißner beseßt sind,

Der Hofkünstler Hr. Bellachini wird nur noch 9 Vorstel- lungen veranstalten.

Redacteur: #. Prehm. Verlag der Expedition (Kessel). Vier Beilagen (eins{ließlich Börsen-Beilage).

Berlin: Druck W. Elsner.

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1. Im Reik 6- Postgebiete. 1) Königsberg 9) Gumbinnen . Danzig Berlin . Potsdam . Î Frankfurt a./D.. Stettin Góöslin Posen . Breslau 11) Liegnitz 12) Oppeln 13) Magdeburg 14) Halle a./S. . 15) Exfurt 16) Kiel 17) Hannover . 18) Münster 19) Arnsberg . , C E 21) Frankfurt a./M. 22) Cöln . 23) Coblenz . 24) Düsseldorf 0) Lr 2) Dresden 27) Leipzig 28) Karlé1uhe 29) Konstanz . 30) Darmstadt 31) Schwerin 82) Oldenburg 33) Braunschweig 34) Lübedck . 39) Bremen 36) Hamburg . : 37) Stroßburg i./E. 38) Metz

157,494 24,498] 132,729 T47 639+ 37,308} 81,132 124,875 24,654 94 464 209,883 100,9867- 86,148] 177,621i4 78,7561 103,755 51,168] 73,008 T 236,187 46,062 330,768|+ 304,893 42,867 444,780 24 5454 110,826 350,909]- 145,248] 43,6861 118,893

7 97 27,2709

44.718 54,033 28,641 241,734 749,72 170589 40,521 5,942,190 348,44ck4 356,682 194,462f 195,855 6,629,815/6,494,727] +-135,088

153,267 27,851 130,994 766,879 42,223 84 491 128,375 30,180 91,130 225,685 94,283 92,032 179,090 89,380 111,076 53,145 74 943 77,796 231,276 43,977 393,824 304,562 38,994 460,419 26,158 116,423 367,584 151/351 45,589 120,470 31,428 43,662 51,862 27,509 937,922

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Summa 1. BDavern Württemberg

Ueberhaupt Beclin, im Dezember BB

Kaiserliches Statistisches A miët.

II, TII,

In der heutigen Nummer wiederholt, weil in den erften Eremplaren der gestrigen Auflage nicht ganz korrekt.

S)

Königreich Preußen.

Auf den Bericht vom 9. Septeznber d. Js. will Jch den anbei zurüdckerfclgenden, von der Landschaft, beziehurgêweise der Yitter|hast des Fürstenthums Oznabrück beschlossenen Statuten, nämlich“

1) dem Verfassuzgsjtatute für die Landschaft des Fürstenthums Osnabrück, x 2) dem Statute, betreffend Abänderung der Statuten der Ritterschaft des Fürstenthums Osnabrück vom 19. April 1847, ukd 3) dem Statute, betreffend die Acrarftifiung der alten Osna- brüdckichen Ritterschaft, : auf Grund des §. 4 der Verordnung vom 22. Scptember 1867, be- treffend die Provinziallardschaften im Gebiete des vormaligen König» reis Hannover (Gesez-Sammlung Seite 1635), Meine Genehmigung bierdurch ertheilen. _-

Berlin, den 28. September 1879.

Wilhelm. Für den Minister des Innern: Camphausen. Dr, Leonhardt. An den Minister des Junern und den Justiz-Minister.

Verfassungsftatut _ für die Landschaft des Fürstenthums Osnabrück. 1) Bezirk und Zusammenseßung der Landschaft, 8, 1, Die Landschaft umfaßt das Fürstenthum Oêënabrück; sie hat ihren S1 in der Stadt Osnabrück und befteht aus drei Kurien : der Rittershaftskurie, der Städtekurie und der dritten Kurie.

Allgemeine Erfordernisse.

8. 2, Miüiglieder ter Landschaft könuen nur diejenigen sein, welche 1) volljährige Deutsche sind, L H 2) im Vollbesiße der bürgerlichen Ehreurehte si befinden, 3) nit in väterliher Gewalt oder unter Kuratel stehen. §& 3, Jeder Stimmberechtigte oder Bevollmättigte darf nur eine Stimme in der Landschaft bezw. den einzelnen Kurien führen. & 4. Das Stimmrecht ruht während der Dauer einer Kuratel oder eines Konkurses, ferner während der Dauer einer gerichtlichen Untersuchung, wenn dieselbe wegen Verbrehen oder wegen solcher Ver- geben, welche den Verluft der bürgerlichen Ehrenrehte nach sich zichen issen oder fönnen, eingeleitet, oder wenn die gerichtlihe Haft ver- t ift. i j : g 5. In allen drei Kurien erlischt oie Stimmberechtigung, mit dem Wegfall der allgemeinen oder besonderen Erfordernisse, durch den Tod und

_ Berlin, Domnerftag, den 16, Dezember

Besondere Erfordernisse.

a. Ritterschaftskurie. E 8. 6. In der Ritterschaftskurie steht allen nach §. 2 persönli qualifizirten Mitgliedern der Osnabrückscheu Ritterschaft ein Stimin- recht zu. / E : Der Ebemann und der Vater sind befugt, für die Ehefrau bezw. die Kinder die Stimmberechtigung auszuüben, sofern ihnen die Ver- waltung oder der Nießbrauch an dem betreffenden Grundbefiße zusteht. Außerdem können auch Vormünder und mit Vollmacht versehene Söhne letztere, auch wenn fie noch unter väterlicher Gewalt stehen das Stimmrecht ausüben. : : i Ñ Im Uebrigen müssen die Vertreter die Erfordernisse des §. 2 gleichfalls besißen. (Vergleiche jedoch S. 17). b. Städtefurie. - 8, 7. Die Städtekurie wird gebildet aus sieben Vertretern der Stadt Osnabrück und je zwei Vertretern der Städte Quakenbrüd, Fürstenau, Melle und des Weichbilds Bramsche. Ti S8. 8. Die Vertreter und gleiche Anzahl Ersaßmänner werden von dem Magistrate E fämmtlihen Bürgervorftehern aus ihrer Mitte auf 6 Jahre gewählt. R | i Die Maß Cefolat nach absoluter Majorität. Ergiebt si eine sole nicht soglei, jo ist die Wahl in der Art zu wi'derholen, daß nur die bei der vorhergehenden Abstimmung benannten ferner wählbar bleiben, und von diesen derjenige aus\eidet, auf welchen die geringfte Stimmenzahl gefallen ist. Sind deren mehrere, so bestimmt das Loos den Ausscheidenden. i A diese Weise, auch nach Wiederholung der Wahl, eine absolute Mehrheit nicht erreicht, so entscheidet das Loos zwischen den mit Stimmengleichheit Gewählten. j c. Dritte Kurie. ; . 9, Dee dritte Kurie besteht aus 18 Bertretern der nicht der Ritterschaft gehörigen ländlichen Grundbesigzer. i Die Eintheilung der Wahlbezirke ergiebt sich aus dem anliegen- den Verzeichnisse, 7 i: : Für jeden Vertreter ist ein Ersaßmann zu wählen. : & 10. Wakhlberechtigt ift jeder niht zur Ritterschaft gehörende Grundbesißer, dessen im Fürstenthum Otnabrück jedech außerhalb der Feldmark einer zur Städtekurie gehörenden Gemeinde -- belegener Grundbesiß einen Grundsteuer-Reinertrag von mindestens 40 Thlrn. (120 M) gewährt. ] | Die passive Wahlfähigkeit ist durch einen aus derartigem Grund- besiße herrühreuzen Grundsteuer-Reinertrag von 300 Thlrn. (900 4) bedingt, E L Der Grundbesiß der Ehefrau und der Kinder kommt dabei mit in Bétracht, sofern an demselven dem Ehemanne, bezw. dem Vater die Verwaltung oder Nießbrauch zusteht. ; Das Wahlrecht muß in Person ausgeübt werden. Ausgeschlofsen von dem Wahlrechte sind: a. Frauen, b. Minderjährige, c. die in vâäterlicer Gewalt oder Personen, : : j d, Diejenigen, welche sich niht in dem Vollbefiße der bürgerlichen CEhrenrechte befioden. E

Bei der Wabl entscheidet absolute Stimmenmehrheit.

Das Wakblverfahren wird dur ein von dem Ober-Präsidenten zu erlassendes Reglement näher geordnet. : : e

8. 11. Wird ein Mandat in der Städtekurie oder in der dritten Kurie dauernd erledigt, oder ift der Vertketer zeitweilig behindert, so tritt ciner der Ersaßmänner der betreffenden Wahlkörperschaft oder | Wahlabtbeilung für den Rest der Wahlperiode oder für die Zeit der Behinderung ein. S

de s Wahl der Ersaßmänner ist die Reihenfolge des Eintritts zu bestimmen. | S

Jst auch ein Ersaßmann nicht mehr vorhanden, so ist für die noch úbrige Zeit der Wahlperiode eine Neuwahl vorzunehmen.

Die Laundschaftsräthe werden je einer oder zivei von jeder Kurie auf Lebenszeit gewählt und bedürfen der landesherrlichen Bestätigung. ; i

Rablfäbig ist jeder in der betreffenden Kurie Wahlberechtigte.

Sind die Landschaftöräthe der Städte und der dritten Kurie nicht bereits als Mitglieder der Kurie stimmberechtigt, so haben fie neben den in den 8. 7 und 9 bezeichneten Vertretern ein selbständi- ges Stimmrecht in der Kurie bezw. der Landschaft.

Der Landschaftsrath und der Deputirte der Städtekurie zum Ausschusse werden von den sämmtlichen stimmberechtigten Mitgliedern derselben in der Weise gewählt, daß der Landschaftêrath aus den Wablberechtigten der Stadt Osnavrück, der Deputirte aus den Wahl- berechtigt:-n der übrigen in der Städtekurie vertretenen Gemeinden zu

entnehm-:n ift. , ; ITL, Aus\chuß.

8. 13. Es besteht ein Ausschuß Derselbe wird gebildet aus:

1) dem Präsidenten der Landschaft, :

2) je cinem Landschaftsrathe der drei Kurien,

3) je eizem Deputirten decselben. ; S

Diese Deputirten werden von den Kurien aus der Zahl ihrer Mitglieder für die Dauer der Wahlperiode gewählt. i

Hat eine Kurie zwei Landschaftêräthe, so wird der in den Aus- {uß eintretende von ihr beftimmt; auch steht ihr frei, _statt eines Landschaftsraths und eines Deputirten beide Landschaftsräthe zum Ausschusse abzuordnen. j : 8. 14. Der Aussc{uß, der sich auf Berufung des Präsidenten der Land)chaft versammelt, hat S -

1) die Rechte der Landschaft, wenn sie uiht versammelt ist, zu vertreten, das Vermögen und die etwaigen Anstalten der Landschaft zu verwalten und nah außen zu vertreten, jedoch unter Beachtung der Beschlüsse der Landschaît, ) die zur Berathung und Beschlußnahme der Laudschaft gelan- genden Gegenstände vorzubereiten, die Beschlüsse der Landschaft auszuführen, i 4 die von der Landschaft im Einverständunisse mit der König- lichen Staatsregierung ihm zu übertragenden sonstigen Befug- nisse wahrzunehmen. : :

8, 15. Den Vorsiß, sowohl im Landtage, als im Ausschusse, führt der Präsident der Ritterschaft. : 5

Der Stellvertreter des Vorsißenden wird von der Landschaft aus ihrer Mitte gewählt.

zu

unter Kuratel stehenden

2)

3)

4) 9)

III. Landtage. 8. 16. Die Landschaft kommt in der Regel alljährlich im Monat Mai zusammen. ; R Außerdem können außerordentliche Landtage von der Königlichen Staatsregierung jederzeit berufen werden; etwaige Anträge der Land- schaft oder des Auéschusses bezüglich der Berufung eines außerordent- lichen Landtags sind an den Ober-Präsidenten zu richten. Die Einladung zu den ordentlichen und außerordentlichen Land- tagen erfolgt von dem Vorfißenden unter Angabe der zur Berathung stehenden Gegenstände. eat Es genügt die Ladung durch Postbehändigung oder rekomman- dirten Brief. L ; Z Die zur Berathung \tchenden Gegenstände sind dem Ober-Prä-

ichaftsräthe.

beit die

verlangen.

d: 18,

\chufse zu.

gezahlt.

Die

8. 20.

8. 21.

Nr.

Nr. des Wakhl- bez.

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sidenten nebst dem Tage des Zusammentritts der Landschaft zeitig zur

durch Verzicht.

Kenntniß zu bringen.

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Staats-Anzeiger.

scheidet, soweit die l unt das Loos, sofern niht der eine oder der andere der Anwe}enden [ret- willig auf die Abstimmung verzichtet.

Der Ritterschaft bleibt vorbehalten, du j ibrer Kurie ftatt dieser Loosentsheidung eine andere Auêwahbl der

Sollt

nit zu erreichen sein di ren sich beseitigen lassen, so entscheidet das Loos.

18795,

8. 17. D Landschaft beräth und beschließt über alle vorkom menden Geschäftsgegenstände in ungetrennter Versammlung.

Bei Abstimmungen und Wahlen inge t nml ?önnen Seitens der Mitglieder der Ritterschaftéfurie nur héstens achtzehn Stimmen abgegeben wecden.

Die aktive Theilnahme an ( ird 0 ub die Zahl von achtzehn hinaus etwa anwesenden Mitgliedern der Rit- tershaft nicht verwehrt. : L

Zu den Stimmenden gehören vorab der etwa anwesende Nitter- \chaft3-Präsident und der oder die anwesenden ritterschaftlicben Land- Unter

in ungetrennter Versammlung der Berathung wird auc den über den übrigen anwesenden Mitgliedern ent- Geltendmachung der Stimme in Betracht kommt,

durch Majoritättbes{luß in

Bertret-r mit Genehmigung der Königlihen Staatsregierung ein- treten zu lassen. 3 n

Jede Kurie kann durch Mehrheit der j getrennten Versammlung anwesenden Mitglieder bei we Beschränkung auf achtzehn Stimmen nit eintritt Ab- stimmung nah Kurien verlangen.

Die den einzelnen Kurien zustehenden derseiben nach absoluter Majorität. i Auch bei denjenigen Wahlen, welche in unzetrennter l lung vorgenommen werden, kann jede Kurie Abstimmung nah Kurien

Stimmen ihrer in der un- welcher Mehrs Wablen erfolgen innerhalb Bersamm-

e in einem solchwen Falle ein Landschaftsbeshluß sein und die Differenz dur eine Konferenz nicht

Die Regierung ist berechtigt, zu den Verhandlungen der

[Üs elche jede _die ) Lürfniß, is Tee nad bisheriger Einrichtung ihr zusließenden Mitteln des Aversums leistet. A E :

Die Gehalte der Landschaftêräthe werden in jeder einzelnen Kurie feftgestellt und von derselben aus eigenen Der dritten Kurie verbleibt das ihr biélang Selbstbesteuerung.

Landschaft und des Ausschusses Kommissarien zu entsenden.

IV. Landicaftlihe Beamte, Diäten und Besoldungen. 8. 19. Für die ganze Uebergangszeit von der Land} ! mungen fortan nur ein Syndikus bestellt, ( Sekretär, sowie ein Recnungsführer, fest angestellt werden.

Die Wabl des Syndikus erfolgt durch die Land!chaft; die Ans stellung des Sekretärs und des Rechnungsführers steht dem Aus-

Landschaft wird vorbehaltlich der für die der Landschaft zu treffenden Ausführungsbestim- Auch kann ein besonderer

Die Besoldung dieser Beamten und die Kosten der landjcaft- lien und der Ausshußversammlungen, einschließlich der Einladungen, werden von dir Landschaft festgestelt und

aus der Landschaftkasse

Landschaftskasse soll gebildet werden aus denjenigen Zus

Kurie zu gleichen Theilen an dieselbe nah Be-

Mitteln bestritten. zustehende Recht der

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Bezüglich etwaiger Diäten und Reisekosten für die ein-

zelnen Mitglieder der Landschaft und des Aus)c zelnen Kurie hinsihtlich ihrer Mitglieder Feststellung und gung vorbehalten.

Aus\chufses bleibt jeder ein- Aufbrin-

Die Recte der bisherigen Angestellten bleiben ungeändert

fortbestehen.

.) Verzeichniß der Wahlbezirke zur IlI. Kurie der Osnabrück]cen

y Bauer

Kirchspiel

p r Fleck

Kirchspiel

für die Wahlen Landschaft.

S

Bestandtheile des Wahlbezirks.

1) a. die 4 Osnabrücker Stadtkirchspiele, Amt2 Osnabrütck, Kirchspiel

Wallenhorft, zs f Rulle, e M Belm, Amts Osnabrück. Schledehausen, Amts Osnadorüd. Borgloh, Amts Jburg. Bissendorf, Amts Onabrück. Holte, L - Drathum-Ausbergen, Amts Uedinghausen - Warringhof, Dissen, Amts Jburg. Hilter, , Glandorf x E Laer einscchließlich Remsede, Amts Jburg. JFburg mit Wäscher, : : Glane, Amts Iburg.

Hagen, - -

Oesede, - E Buer, Gröuenbergs.

Oldendorf, Amts Grönenberg. S Gesmold (mit Aus\s{luß der Bauerschaften Drathum-Ausbergen und Uedinghausen-War- ringhof) Amts Grönenberg. E Neuenkirchen mit St. Annen, Amts Gröuenberg. MWesllingholzhausen,

Grönenberg.

schaft ber A Amts Grönenberg.

en

Kiréspiele Riemsloh, Hoyel und Sammtgemeinde Melle,

Kirch{\

r

Bauers chaft

Kir{spiel

v

Flecken

Amts Grönenberg. Lintorf, Amts Wittlage. Barkhansen, - L E , v

ohmte, Ï L I Stirpe - Oelingen , Kirchspiels Osterkappelu,

Amts Wittlage.

Hitz- Zöstinghausen, Kirchspiels Osfterkappeln,

Amts Wittlage.

Osterkappeln (exkl. der sub 11e. und d. ge- nannten Bauerschaften) Amts Wittlage. Venne, Amts Wittlage.

E u S

Bersenbrück, Amts Bersenbrück.

Alfhausen, L L

Vörden, Amts Vörden.

piel

Absplissen von Damme und Neuenkirchen (Bauerschaften

Biefte, Hinnenkamp und Hörsten), Kirchspiel

Kirchspiel

L, 2.

Kirchspiel

Amts Vörden. Bramsche, ausschliezlich des Weichbilds Bramsche.

Engter. A

Ankum, Amts Bersenbrück.

Badbergen, j, y

Gehrde, B fs

Menslage, , 2

Berge, e Fürstenau.

Bippen, e S Glodenslag von Fürstenau (d. i. die 6 Bauerschaf- ten des Kirchspiels Shwagsdorf) Amts Fürstenau. Merzen, Amts Fürftenau.

Neuenkirchen, Amts Fürstenau. Ueffeln, e r Voltlage, i Z