1938 / 5 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 07 Jan 1938 18:00:01 GMT) scan diff

Neichs8- und Staatsanzeiger Nr. 5 vom 7. Januar 1938. S. 2.

hen Volkes“, „Tag der Briefmarke“ und ,,2,20 RM“. Gestempelte und ungestempelte Gedenkblätter werden abgegeben durch den Gaubeauftragten für das Winterhilfswerk, Berlin C 2, Neue Friedrichstr. 79 a, durch am 8. und 9. Januar in Berlin ein- gescßte fahrbare Postämter (Leipziger Plaß, Bahnhof Zoologischer Garten) und das Sonderpostamt Bexlin W 62 (Gartensaal Zoo). Die fahrbaren Postämter geben außer dem Gedenkblatt noch ein- zelne WHW.-Postwertzeihhen, Führer-Markenblocks und einzelne Führermarfen ab, nehmen gewöhnliche und eingeshriebene Brief- sendungen an und führen Gefälligkeitsstempel aus. Die Sonder- stempel der fahrbaren Postämter tragen die Jushrift „Berlin Fahrbares Postamt, 8. und 9. 1. 1938 Tag der Briefmarke“ mit dem WHW.-Adler; die beiden Sonderstempel beim Sonderpostamt im Zoologishen Garten tragen die Inschrift: „Berlin W 62, 9. 1. 1938, Tag der Briefmarke“ mit dem WHW.-Adler. Schrift- liche Anträge auf Gefälligkeitsstempelungen mit vorbezeichneten Sonderstempeln sind an die Stempelstelle des Postamts Berlin W 62 (Kurfürstenstr. 75) zu richten.

Die Deutsche Reichspost im Zahre 1937.

Leber 6!/, Milliarden Briefsendungen. 94 Millionen km von Kraftposten zurüctgelegt. 160 Milliarden RM auf Postscheckkonten gebucht.

Jn Uebereinstimmung mit der jahreszeitlihen Belebung der Wirtschaft in den ersten Monaten des abgelaufenen Kalender- jahrs waren auch die Leistungen im Post- und Fernmeldewesen von Anfang an gesteigert, wenn auch die Entwicklung zunächst etwas zögernd und nicht immer einheitlih war. Um die Mitte des ahres seßte dann durhweg eine wachsende Beanspruchung der einzelnen Dienstzweige ein. Diese günstige Entwicklung hat erfreulicherweise bis zum Jahresschluß angehalten.

Bei der Briefpost ist nah den vorläufigen Berechnungen die Zahl der übermittelten Briefsendun gen von 6300 Millio- nen Stück im Kalenderjahr 1936 auf 6600 gestiegen, die der Ein- schreibsendungen von 84 auf 100 Millionen Stü. Die Zahl der gewöhnlichen Pakete hat \sich von 292 auf 303 Millionen Stü erhöht. Der deutsche Luftpostdien st wurde durch vermehrten Einsaß schneller Großflugzeuge und Verdichtung der Tagesflüge weiter beschleunigt. Das deutsche Luftpostnez zahlte im Sommer 108, im Winter 74 Linien mit einer Gesamtlänge von 62 500 km, Die Nachbringe- und Abholflüge zur besseren Postverbindung mit den deutschen Ueberseeschnelldampfern haben si bestens bewährt, Neu ist die wichtige Fluglinie Berlin—Athen—Bagdad. Die Luftpostgebühren nah einer Anzahl von Ländern wurden er- mäßigt. Der Kraftfahr- Wagenpark zählte Ende 1937 über 17 000 Kraftfahrzeuge, darunter rd. 4200 Kraftomnibusse. Der Reiseverkehr nahm gegen das Vorjahr erheblich zu. Es wurden 94 (89) Millionen Kilometer gefahren. 83 (71) Millionen Rei- sende benußten die Kraftposten. Dem Bedürfnis entsprechend wurden erstmalig über die Grenzen hinweg regelmäßige Krasft- postlinien eingerichtet, diese Linien verkehrten zwishen München und Venedig sowie München und Lugano. Die Gebühren für Kraftpostreisegepäck wurden gesenkt. Die Postsheckonten haben sich um 24 500 (26 900) auf 1119000 erhöht, insgesamt wurden rd. 900 (859) Millionen Buchungen im Betrage von 160 (145) Milliarden RM ausgeführt.

Im Telegraphendien st wurden 20,4 Millionen Telegramme übermittelt. Verschiedene Sonderdienste, wie der mit Schmublatt-Telegrammen, Presse-Telegrammen u. D f eine Reihe von Ländern ausgedehnt worden. Für den deutschen Be- reich sind die Gebühren für Schmuckblatt-Telegramme érmäßigt und 5 neue Telegrammschnmueblätter herausgebracht worden. Att den

Teilnehmer-Fernschreibdienst hæben sich auch Belgien ‘und Großs- \

Deutschlands wirtschastliche Lage an der Jahreswende 1937/38.

Wie üblich übergibt die Reichs-Kredit-Gesellschaft wieder in den ersten Januartagen der Oeffentlichkeit unter dem Titel „Deutschlands wirtschaftliche Lage an der Jahreswende 1937/38“ einen umfassenden Ueberblick über die wirtschaftlihe Entwicklung des abgelaufenen Jahres. Der auch diesmal! wieder reich mit statistishem Material versehene Bericht faßt einleitend die er- zielten Erfolge zusammen und stellt die noch zu lösenden neuen Aufgaben heraus. Danach sind die in Deutschland noch verfüg- baren Reserven an Arbeitskräften, Vorräten und Prodaktions- tapazitäten außerhalb der Verbrauchsgütererzeugung während des Jahres 1937 im Rahmen des fortschreitenden Aufschwungs voll eingeseßt worden. Die deutsche Nationalwirtschaft hat demgemäß in allen Binnenbereichen einen neuen Hochstand von Produktion und Arbeitsleistung erzielt, Die Zahl der beschäftigten versiche- rungspflihtigen Arbeiter und Angestellien übershritt mit mehr als 19 Millionen Köpfen alle früheren Hochshwungsperioden; der NRestbestand an meist nur noch bedingt verwendbaren Arbeitslosen war demgegenüber mit weniger als einer halben Million noch nie so niedrig wie im Herbst 1937, Das Volumen der industriellen Produktion überschritt um rund 20 % das bisher höchste Niveau von 1928/29, Der deutshe Fnvestitionsumfang von 1937 überragte den der Jahre 1928/29 um Milliardenbeträge; Deutschlands eisenschaffende Industrie erzeugte und verkaufte im abgelaufenen Fahr fast 20 Millionen Tonnen Rohstahl. Die Be- deutung dieser Tatsache beleuchtet der Unistand, daß eine Rohstahl- produftion von 183 Mill. t, wie sie im Hochshwungsjahr 1929 in Deutschland einshließlich Saarland erzielt wurde, den Gipfelstand früherer Aufshwungszeiten darstellte und daß die englische Roh- stahlproduktion 1937 eine Höhe von 13,4 Mill. t erreichte.

Dieser Erfolg fiel freilich nit automatisch und mühelos an, sondern seßte wagemutige Entschlußkraft und Aktivität in alle: Bereichen der deutschen Volkswirtschaft voraus, geführt und immer wieder wesentlih angeregt von den öffentlihen FJnvestitionen.

Bei den grundlegend neu gestellten Aufgaben handelt es si um eine doppelte Problemstellung: einmal um die produfktions- und wertmäßige Sicherung des erreichten Hochstandes, sodann um den energischen und zweckmäßigen Ausbau der eigenen Produk- tionsmöglichkeiten. Beiden Zielseßungen dient der vor cFahres- frist in Angriff genommene zweite Vierjahresplan, Er basiert auf dem Grundsaß der verpflichteten Volkswirtschaft und ist auf den bestmöglichen Einsaß aller nationalen Kräfte ausgerichtet mit dem Ziel gesicherter und verbesserter Versorgung der Nation mit den notwendigen Gütern. Die Sicherungsaufgabe umfaßt dabei ihrerseits wieder zwei wesentlihe Bereiche: in der Gütersphäre die Vorrats- und Versorgungsprobleme und in der Wertsphäre die Preis-, Kredit- und Wäbeunasbroblente Güterwirtschaftlih gilt es, in der Nahrungs- und Rohstoffversorgung die Einfuhrabhängig- keit allmählih dur eine steigende Produktion heimischer Werk- stoffe herabzumindern. Die ¿Förderung der hierauf abzielenden Arbeiten ‘hat der Aktivität auf dem Gebiet der neuen Werkstoffe einen besonderen Auftrieb gegeben und ihre Durchführung ent- [heidend beschleunigt. Dié Erfolge der deutshen Jndustrie auf

britannien angeschlossen. Der Bildtelegraphendten st ist bedeutend erweitert worden. Neue Bildtlelegraphenstellen „wurden in Bremerhaven, Cuxhaven, Hamburg und Königsberg (Pr.) ein- gerichtet. Daneben wurden zahlreiche Sonderbildtelegraphen- stellen in Berlin, Nürnberg, München, Frankfurt (Main), Leipzig U. v. a. kurzzeitig betrieben. A

Im Fernsprechdiens wurden 2670 (2538) Millionen Gespräche vermittelt. Die Zahl der Sprechstellen hat sich um 180 000 auf 3 570 000 erhöht. Ueber 300 Fernsprechvermittlungs- steilen wurden auf den Wählbetrieb umgestellt und mehr als 200 erweitert. Die Abwicklung der Ferngesprähe wurde weiter be- shleunigt und vereinfaht. Der Auslandsfernsprechdienst fonnte auf zahlreiche neue Orte und Länder ausgedehnt werden. Fn vielen Beziehungen wurden die Gebühren ermäßigt, z. B. mit Norwegen, den Niederlanden und Japan.

Im Funkdienst wurde für den Seefunkdienst eine neue Küstenfunfstelle in Pillau errichtet. Durch die Einführung der Schiffsbriestelegramme ist ein neues billiges Nachrichtenmittel ge- schaffen worden. Beim Rundfunk stieg die Teilnehmerzahl um rd. 900 000 (975 000) auf rd. 9 (8,1) Millionen. Am Fahres- ende waren 13,3 (12,2) vH. der Bevölkerung des Reichs am Rundfunk beteiligt. Ein neuer Rundfunksender wurde in Reichen- bah (Oberlausiß) errihtet. Gegen Schwarzsender wurde ein Ge- [eß erlassen. Wegen Befreiung von der Rundfunkgebühr ergingen neue Bestimmungen. Die Fernsehtech nik wurde weiter ent- wickelt. Hervorzuheben ist die Verlegung eines Fernsehkabels Berlin-München, der die Eröffnung einer neuen Fernsehver- bindung Berlin-Nürnberg folgte. Ein Fernsehsprechversuch ge- lang. über 1500 km Entfernung und 42 Verstärkerfelder zu- friedenstellend. Fnsgesamt stehen über 1800 km Fernsechkabel Zur Verfügung. Für die besonderen technischen Forschungs- und Ent- wicklungsarbeiten ist am 1. Januar 1937 dîe „SForschungsanstalt der Deutschen Reichspost“ gegründet worden.

Der günstigen Gesamtentwicklung folgend, konnte au der Personalbestand der Deutschen Reichspost um rd. 10 000 Kräfte vermehrt werden, die sih auf alle Dienstzweige verteilen. Am 21, Juni 1937 wurde vom Reichspostminister, Pg. Dr. Ohne- sorge, das Schulungslager der Deutschen Reichspost in Zeesen bei Königs Wusterhausen eröffnet.

Allgemein wurden die Maßnahmen zur Durchführung des Vierjahresplans im Bereiche der Deutschen Retichspost energisch fortgesezt. Die Hochbautätigkeit war besonders rege. h

Maaerrfi uus Wissenschaft.

Spielplan der Berliner Staatstheater

Sonnabend, den 8. Fanuar.

Staatsoper: Rigoletto. Musikal. Leitung: Heger. 20 Uhr. Schauspielhaus: Das Käthchen von Heilbronn von Heinrich von Kleist, Beginn: 1914 Uhr.

Staatstheater Kleines Haus: Die Kameliendame von A. Dumas Sohn. Beginn: 20 Uhr.

Beginn:

Notiz für den 7. Fanuar 1938.

In der ersten Wiederholung der Neuinszenierung von Verdis „Troubadour“ in der Staatsoper am Sonntag, dem 9. Januar, singen Helge Roswaenge den Manrico, Margarete Klose die Azucena, Franziska von Dobay dié Leonorèe*Willi Domgrasf-Faß=- baender den Grafen Luna. Musikalische Leitung: Robert Heger, Dnszenierung: Bruno von ‘Niessen. |

der Pariser Weltausstellung gerade auf dem Gebiet der Produktion neuer Werkstoffe haben gezeigt, daß sih die erzielten Fortschritte im internationalen Wettbewerb bewährt Haben,

Wegen der Begrenztheit und Struktur des deutschen Bodens in geologisher und klimatischer Hinsicht bleibt freilih eine hohe Zuschußquote an Gütern und Rohstoffen mannigfacher Art auf lange Sicht bestehen. Hierzu bedarf es der vermehrten Pflege der Außenhandelsbeziehungen. Durch vielfältige Maßnahmen ist au im Zeichen des VBierjahresplanes diesen Erfordernissen Genüge getan worden. Fn der Tat sind im Jahre 1937 hiex bemerkens- werte Erfolge erzielt worden. Die deutsche Ausfuhr übertraf in den ersten 11 Monaten von 1937 das entsprehende Vorjahres- ergebnis um über 1 Milliarde RM; man kann damit renen, daß die deutshe Ausfuhr im ganzen Fahr 1937 eine Größe von etwa 5,9 Milliarden RM erreichen ivird, das ist im Vergleich zu 1934 ein Mehr um 1,7 Milliarden RM. Diese Zunahme entspricht der gleichzeitigen Erholung des gesamten Welthandels, dessen Umsat- werte sih von 1934 bis 1937 um rund 40 % erhöhten. ' Es ist also Deutschland gelungen, sich in diesen Aufshwung des Welt-= güteraustauschs einzuschalten. Auf Grund der Ausfuhrsteigerung war es möglich, wenigstens den dringendsten Einfuhrbedarf an Nahrungsmitteln und Rohstoffen devisenmäßig zu decken. Da Deutschland währungs- und kreditmäßig gegenüber den angelsäch- sishen Ländern benachteiligt ist, hängt der Erfolg der Éxport- anstrengungen allein von der Qualität der Erzeugnisse und von der prompten und zuverlässigen Einhaltung der Liefertermine ab.

Wenn diese güterwirtschaftliche Aufgabe naturgemäß im Vor- dergrund steht, so bedeutet das nicht, daß die Kredit- und Finanz- probleme nur noch verringerter Aufmerksamkeit bedürften. Viel- mehr legt die deutsche Wirtschaftspolitik mit Recht besonderen Nachdruck auf eine geordnete Abwiclung der mit dem Vierjahres- plan und den sonstigen öffentlihen Fnvestitionen aufgeworfenen Finanzierungsfragen. Daß es während der lezten drei Jahre möglich war, neben der T icd des Steueraufkommens um Milliardenbeträge ges eitig Reichsanleihen in der Gesamthöhe von rund 7 Milliarden RM unterzubringen, kennzeichnet in ein- dringlicher Weise sowohl die verbesserte Ertrags- und Ein- kfommenslage als auch die wiederhergestellte Kapitalbildungskraft der Nation.

Der auf die welt wirtschaftlihe Entwiklun abgestellte Auês- blick geht von der Ueberlegung aus, daß die Weltwirtschaft als solche keine Sonderexistenz besißt, sondern aus der Summe der weltwirtschaftlichen Beziehungen fen den einzelnen Ländern besteht. Fufolgedessen muß das Augenmerk den großen National- wirtschaften als den Trägern der Zusammenarbeit zugewendet werden. Vielfältige Widersprüche und eine Fülle von Mißtrauens- faktoren beherrschen das Bild. Die entscheidende Problematik liegt dabei in der tiesgreifenden Störung der Gleich ewichtsgrundlagen der Welt, einer Fnstabilität, die ihre leßten Wader in der poli- tischen Sphäre hat. Jm einzelnen kaun man, beschränkt man sih auf das Wesentliche, drei besondere Störungsbereiche auszeigen, die unter sih eng verflohten sind und sich gegenseitig bedingen und komplizieren: Das is einmal der außergewöhnliche weltpoli- tishe Spannungszustand, der während des Jahres 1937 in zwei

Brennpunkten besonders scharf zutage getreten ist: im Mittelmeer

und in Ostasien, der aber darüber weit hinausgehend- sih auf alle Länder erstreckt und alle langfristigen Dispositionen durch

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hemmendes Mißtrauen stört. Sodann isst der ‘ganze Störungss« berei der ungesicherten und ungeordneten Währungs- und Kredits beziehungen zu nennen, und dazu kamen dann noch besondere Störungsvorgänge in weltwirtschaftlich so bedeutsamen Räumen, wie in den Vereinigten Staaten von Amerika und Frankreich, Beide Länder stehen im Zeichen starker sozialpolitisher Spannun- gen, die den Aufshwung psychologish und kostenmäßig gefährden oder, wie in Frankreich, abdrofsseln. 2 2 Die künftige Entwicklung in der Welt hängt unter diesen Umständen wesentlich davon ab, ob diese Störungsfaktoren unge- hindert fortwirfen können oder ob ihnen positive Aktivkräfte ent- gegengeseßt werden.

stärksten hervorgetreten.

shwungskräfte. Ob diese Aktivreserven i Se amerifanischen Wirtschaft wirksam werden können, hängt entschei- dend von der Fähigkeit der Regierung ab, die vielfältigen Störungsherde abzudämmen. Jn den meisten übrigen Wirtschafts- ebieten stehen auch gegenwärtig noch den Baissetendenzen wirk: Mane Ausftriebskräfte gegenüber. j i

Für Deutschlands Volkswirtschaft haben diese Unsicherheits- faktoren um so größeres Gewicht, als der eigene Raum für die Bedarfsdeckung des 67-Millionen-Volkes zu klein ist. Von diesem Blickpunkt aus gewinnt das Kolonialproblem seine aktuelle und vitale Bedeutung. Für Deutschland jedenfalls könnten gerade die kolonialen Produkte seines ehemaligen Kolonialreiches eine wesent- lihe Quote seines Einfuhrbedarss decken, Dazu kommt, daß koloniale Räume beim Einsaß entsprechender Aktivität ini Ver- gleih zur Vorkriegszeit heute rascher und wertvoller eñtwickelt werden können. Die Bedintgungen hierfür sind heute ungleich günstiger als damals; dies gilt- sowohl für die wesentlich besseren Verkehrs- und Nachrichtenverhältnisse einschließli Schiffsverkehr als auch für die vergrößerten tehnischen Möglichkeiten durch Maschinenverwendung usw. Jn der Fürsorge für die Eingeborenen auf dem Gebiet des Schulwesens sowie der hygienishen Mafß- nahmen zur Erhaltung ihrer Gesundheit und Arbeitsfreudigkeit erfüllt Deutschland mit seinen anerkannten Erfolgen auf den Ge- bieten der Hygiene und der Bekämpfung der Tropenkrankheiten alle notwendigen Vorausseßungen. Was also not tut, ist Ver- ständnis der übrigen Welt gegenüber den deutschen Lebensnots- wendigkeiten im beengten mitteleuropäischen Raum. Hier liegt die außerordentliche weltwirtschaftliche Bedeutung einer sinnvollen Lösung des Kolonialproblems. Deutschland, das zur ausreichenden Versorgung seines Volkes mit Nahrungsmitteln und: Rohstoffen einen intensiven Güteraustaush mit allen Nationen anstrebt und

bereit ist, mit allen Kräften daran mitzuwirken, hat cin bleibendes i

Interesse an einem verständigen und friedlihen Ausbau derx welt- wirtschaftlihen Zusammenarbeit.

ARRETCRI s R V RRIE S E B L GIE E I R E E D O T I C I E Berliner Börse am 7. Zanuar.

Aktien und Renten fester.

Nachdem gestern an den Aktienmärkten eine gewisse Beruhiz gung eingetreten war, entwickelte sih heute wieder recht lebhafte Umhsjaßtätigkeit. Obwohl an einzelnen Marktgebieten etwas Material herauskam, konnte die steigende Nachfrage vielfach nur

unzureichend befriedigt werden, was naturgemäß weitere Kurs- |

steigerungen zur Folge hatte. Der Anlagebedarf, der seit Septems- ber v, J. ständig zurückgedrängt worden ist, hält weiter an und dürfte das Börsenbild auch in den kommenden Tagen bestimmend beeinflussen. Angeregt wird die Kauftätigkeit durch die verschiede- nen Rück- und Ausblicke in den ersten Tagen des neuen Jahres, die, wie der auch dieses Mal wieder sehr sorgfältig durchgear- beitete und mit zahlreihen Statistiken versehene Bericht der Reichs-Kvedit-Gesellschaft, von einem berechtigten und gesunden Dptimismus getragen werden. j j e. BvOS

Am Montanmarkt fielen au heute wieder Rheinstahl mit einer weiteren Befestiqung um 14 % auf, während. die übrigen Werte des Marktes entweder auf gestriger Basis gehandelt wurden oder nur Gewinne von Prozentbruchteilen erzielten. Ebenso wur- den auch Braunkohlen- und Kaliaktien wie gestern bewertet; Aus=- nahmen bildeten Jlse Bergbau mit + 2 und Wintershall mit + 1% %. Von chemishen Papieren seßten Farben mit unv. 163 ein, stiegen aber sogleih um 14 25 an. Goldschmidt gewannen %%. Bei den Gummi- u. Linoleumaktien fielen Harburger Gummi mit einer erneuten Steigerung um 114 % auf. Bei den Elektro- u. Versorgungswerten waren namentlich erstere gesucht und fester, so Siemens um 14 und Schuckert um 1% %. Maschi- nenbauwerte konnten sich nach der gestrigen Abschwächung ivieder krôftig erholen. Rheinmetall-Borsig zogen um 214, Schübert & Salzer um 14 und Berliner Maschinen um 1 2 an.

Von den geschlossen fester liegenden Marktgebieten sind noch Papier- und Zellstoffaktien unter Hinweis auf den günstigen Lagebericht hervorzuheben: Aschaffenburger + 1%, Zellst. Wald- hof + 2%. Schwächer lagen Dortmunder Ur bn um 1 und Engelhardt um 114 %. ' -

Die Aktienmärkte lagen auch im Verlauf fest. Bei zu- nehmender Materialknappheit stiegen Rütgers, Hotelbetrieb und Rheinstahl gegen den ersten Kurs um je 1, Waldhof und Koks- werke um je 14, Reichsbank und Lahmeyer um je 114, Bemberg um 254 und Gesfürel um 24 %. Farben wurden mit 1644 gehandelt, Schuckert zogen bis auf 178 (+ 2% gegen Vortags- [chluß) und Siemens auf 20914 (+ 114 %) an.

Der Börsenschluß gestaltete sich allgemein freundlih, wenn auch in Einzelfällen die im Verlauf erzielten Kurse infolge Glatt- stellungen niht voll behauptet werden konnten.

Farben waren zuleßt mit 1644 nah 16414 angeboten. Verein.

Stahlwerke gaben auf 11576, gegen den Verlauf also um 4 % /

nah. Mitgezogen von der Allgemeintendenz wurden heute auch Schiffahrtswerte, von denen Hapag einen Tagesgewinn von ca. 2 und Nordlloyd einen solchen von 14 % erzielten.

Am Einheitsmarkt der Bankaktien konnten Deutsche Bank ihren gestrigen Anistieg weiter um 4 % fortseßen. Im gleichen Ausmaß gebessert waren au Comméerzbk. und Adca, während Dtsch. Ueberseebk, 24 2% einbüßten. Von Hyp.-Banken gingen Bayerische Hyp. nah dem kräftigen Vortagsanstieq um 414 % wieder um 2% % zurück, Dagegen stiegen Dtsch. Centr... Boden um 1, Hamburger Hyp. um 134, Meininger Hyp. um 4 %. - Die übrigen Werte des Marktes um ca. §—"4 y

Von Fndustriepapieren zogen Hirschberger Leder- um 4, Deutsche Schachtbau un 14, Petereit um 314 und Ma deburger Mühlen um 314 % an. Andererseits ermäßigten sich Preuß unt 4%. Bei den Kolonialpapieren büßten Doag und Schantung je 1% ein, während sich Otavi um % RM erholen konnten

Jm vaviablen Rentenverkehr befestigten sich Reichsaltbesißz um 15 Pfg. auf 12990, während die Umschuldungsanleihe um 5 Pfg. auf 95 % zurücging. Von JIndustrieobl. fielen 44 ige Stahlverein (47) mit + 1 2% auf.

Am Kassarentemmarkt glich eine Anzahl weiterer Hypotheken- Pfandbrief-Serien die noch vorhandene geringe Spanne bis zum Pari-Kurs aus, so u. a. 1924er Preuß, Centr. Boden; die Liqu.- Pf.-Briefe und Komm.-Obl. des Instituts gaben dagegen um 7% bzw. 15 Pfg. nah. Thür. Landes-Hyp.-Bk.-Goldpf.-Br. waren in drei Serien um 14 % fester

Von Stadtanloihen zogen beide

Dresdner um 14 % an.

Länder-Altbesiß blieben weiter gefragt, Thüvinger gewannen er- |

neut 4 %. Von Provinzanleihen ermäßigten sich 26er Branden=- burg um 4 %. Größere Umsäße wurden in Reichs\haßanwei=- sungen getätigt, von denen 35er um 10 Pfg. auf 99,60 anstiegen. Von FJndustrieobligationen exmäßigten: sich Lüdenscheider um 4 und Feldmühle um % %.. Gebessert. waren Aschinger um -0,20, Krupp Treibstoff und Leipziger Biec um je % 2. :

Am. Geldmarkt nannte man Blanko-Tagesgeldsäße von 274 bis 36 %.

Eine Schlüsselposition kommt dabei den Ver=| einigten Staaten von Amerika zu. Hier ist der Pessimismus am Gleichzeitig besigzt aber gerade dié Volks- f wirtschaft der Vereinigten Staaten eine Fülle potentieller Auf- | und Kräfte in der|

Reich8- ‘und Staatsanzeiger Nr. 5 vom 7. Fanuar 1938. S. 3.

Wirtschaft des Nuslandes.

Ausweise ausländischer Iotenbanken.

Paris, 6. Fanuar. (D. N. B.) Ausweis der Vank von Frankreih vom 31. Dezember 1937 (in Klammecn Zu- und Abnahme im Vergleih zur Vorwoche) in Millionen Franken. Aktiva, Goldbestand 58 933 (unverändert), Auslandsguthaben 22 (Abn. 7), Wechsel und Schabscheine 10 955 (Zun. 1013), davon: disfontierte inl. Handelswechsel 9681, Zentralkassn des Volks- bundes —, disfontierte ausl. Handelswecchsel 19, zusammen 9700 (Zun. 935), in Frantreih gekaufte börsenfähige Wechsel 385, im Ausland gekaufte börsenfähige Wechsel 870, zusammen 1255 (Zun. 78), Lombarddarlehen 3781 (Zun. 88», Bonds der Autonomen Amortisationskasse 5580 (Abn, 57), Vorschüsse an den Staal! Artikel 1, 2 und 3 vom 18. Junt 1936 22 089, vom 30. Juli 1937 9820, zusammen 31 909 (Zun. 5000), P assiva. Notenumlauf 93 837 (Zun. 2574), täglich fällige Verbindlichkeiten 22 786 (Zun. 3705), davon: Treforguthaben 1086 (Zun. 1054), - Guthaben der Autonomen Amortisationskasse 2375 (Abn. 16), Privaiguthaben 19219 (Zun. 2671), Verschiedene 106 (Abn. 4), Deckung des

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Banknotenumlaufs und der täglich fälligen Verbindlichkeiten durch

Gold 50,53 9% (53,41 9/6).

London, 5, Januar. (D. N. B.) Wochenausweis der Vank von England vom 5. Januar 1938 (in Klammern ZuU- und Abnahme im Vergleich zur Vorwoche) in 1000 Pfund Sterling: Fm Umlauf befindliche Noten 492 580 (Abn. 12 740), hinterlegte Noten 53 830 (Zun. 12 740), audcre Regierungssicher- heiten der Emissionsabteilung 208 680 (Abn. 10), andere Sicher- heiten der Enissionsabteilung 290 (unveräudert), Silbermiünzen- bestand der Emissionsabteilung 10 (unverändert), Goldmünzen- und Barrcnbestand dex Emissionsabteilung 326 410 (unverändert), Dopositen der Regierung 14 440 (Zun. 3060), andere Depositen: Banken 129 235 (Zun. 8595), Private 37390 (Zun. 1190), Regierxungssicherheiten 108 340 (Abn. 6260), andere Sicherheiten : Wechsel und Vorschüsse 15090 (Zun. 5880), Wertpapiere 21 140 (Zun. 270), Gold- und Silberbestand der Bankabteilung 700 (Abn, 130). Verhältnis der Reserven zu den Passiven 30,11 gegen 24,86 9%. Clearinghouseumsay 1043 Millionen, gegen die ent- spre hende Woche des Vorjahrs 19 Millionen weniger.

Die Zunahme der Arbeitslosfigkeit in England. Die Presse fordert energische Maßnahmen.

London, 6. Januar. Die Zunahme der Zahl der Arbeits- losen in England vom November zum Dezember um über 160 000 findet in der gesamten Morgenupresse starke Beachtung. Die Regierungspresse versucht allerdings diese Entwicklung auf saison- bedingte Einflüsse zurückzuführen und zum Teil auch die ungün- stigen Witterungsbedingungen am Stichtag der Erhebung hierfür verantwortlih zu machen. Das macht beispielsweise auch die „Times“, die aber noch hinzufügt, daß zweifellos auch die Welt- marftlage und die Unsicherheit in den Preisbewegungen ihre Rü- wirkungen gezeigt hätten. Das Blatt kommt jedoch niht um die Feststellung herum, daß in den leßten beiden Monaten des ver- gangenen Fahres zusammen die Arbeitslosigkeit in England um die „shreckliche Gesamtzahl von 275 000 zugenommen hat“, “Be- zeichnenderweise - benußt auch die liberale „News Chronicle“ die Zunahme der Arbeitslosigkeit nicht zu einer Kritik an der Regie- rung. Das Blatt warnt vielmehr davor, diese ungünstigen Zahlen in hrer Bedeutung zu übertreiben, und ermahnt lediglich die Regierung, keinen übertriebenen Optimismus an den Tag zu legen, weil dadurch das Vertrauen erschüttert werden könnte. Es sei daher dumm von den Ministern, weiter zu behaupten, daß die Gefahr einer Krise micht bestünde. Wenn die Regieruug. Pläne zur Vêrhütderung einer Krise habe, so solle sie sie vèröffentlichen. Lediglich das Blatt der Labour-Opposition, der „Daily Herald“, hreibt, die Lage sei sehr ernst und es wäre ein Betrug an der Nation, diesen Ernst verbergen zu wollen. Das Blatt fragt dann, was zur Verhinderung einer Krise getan werden fonnte, und fordert, daß der. Lohn weiter erhöht und öffentlihe Arbeiten in Ungriff genommen werden müßten.

Arbeitslosigkeit in Großbritannien veranlaßt auch die Londoner Abendpresse zu einer kritishen «Stellungnahme. Aus einem Vergleich des liberalen „Star“ geht das ständige Ansteigen der Arbeitslosenziffer seit dem Juli 1937 hervor. Wenn diese Zahlen, so s{hreibt der „Star“, auch noch keine Katastrophe bedeuteten, so sei doh die Lage ernst. Die Wiederaufrüstung, die als Segen für das Land betrachtet wurde, habe lediglich dazu beigetragen, die Arbeitslosigkeit zu erhöhen. Der britische Handel sei infolge der ungeklärten Verhält- nisse in der Welt beschnitten worden. Die Regierung müsse sich jeßt ernstlich mit der Frage der Arbeitsbeschaffung befassen. Als Mittel zur Arbeitslosenbekämpfung schlägt das liberale Blatt größere öffentliche Arbeiten in England vor. Aehnlich äußert sich auch „Evening Standard“.

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Die Zunahme der

Van Zeeland in London. »Svening Standard“ liber die Weltwirtschaftspläne des ehemaligen belgischen Ministerpräsidenten.

London, 6, Januar. Der ehemalige belgishe Ministerpräsi- dent van Zeeland traf am Donnerstagabend in London ein und begab sih sofort in die belgische Botschaft, wo er während seines Londoner Aufenthaltes Wohnung nimmt. Zur bevorstehenden Veröffentlihung des Weltwirtschaftsberichts kündigt der diplo- matische Mr eet des Evening Standard“ in großer Auf- machung an, daß van Zeeland am Grettag Chamberlain einen Plan für einen Wirtschaftspakt zwischen England, den Vereinigten Staaten, Frankrei, Deutschland und Jtalien vorlegen werde. Der Kern des van Zeelandschen Dor ages sei der, daß die ge- nannten Staaten übereinkommen so lten, ein Abkommen abzu- shließen, auf Grund dessen in ihren gegenseitigen Beziehungen alle Währungs- und Handelseinschränkungen abgeschafft werden sollten. Die einzelnen Währun SausgleihSfonds in den einzelnen Staaten sollen abgeschafft und von einem allgemeinen Aus- gleihsfonds erseßt werden, der von dex BJZ. in Basel verwaltet werden würde.

Der Abbruch der Pariser Weltausstellung.

Paris, 6. Januar. Am 25. Januar soll mit den Abbruchch- E der Gebäude der Pariser Weltausstellung begonnen werden.

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Die Arbeitslosigkeit in Frankreich. Was die Statistik lehrt. Berufslose überwiegen.

__ Paris, 6. Januar. Aus einer jeßt veröffentlihten Statistik ist ersichtlich, daß die Zahl der Arbeitslosen in Frankreich von 420 000 im Fahre 1931 auf 825 000 bei der leßten Hählung am - 8, De- zember 1936 gestiegen ist. Juteressant ist auch die Tatsache, daß von den insgesamt 41,508 Millionen Einwohnern Frankreichs sich 21,922 Millionen als berufslos und 17,561 als berufsausübend in die. Bevölkerungsliste eingetragen haben, Paris zählt nah den Angaben dexr Statistik 1438 784 Berufsausübende und 1 147 509 Verufslose,

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Lebhafte Bautätigkeit auf den schwedischen Werften,

Stockholm, 6. Fanuar. Für die shwedische Schiffbauindustrie hat sih das Fahr 1937 ausgezeichnet gestaltet. Fm Verlaufe des Jahres sind auf \{wedischen Werften 37 Schiffe mit zusammen 151 250 (i. V. 154 000) t vom Stapel gelaufen.

Der gegenwärtige Auftragsbestand ist größer als zu irgend- einem früheren Zeitpunkt. Die Zahl der im Bau befindlichen bzw. bestellten Schiffe beläuft sich auf etwa 60 Einheiten mit zu- sammen 325 000 t (Ende 1936: 320 000 t), so daß die schwedischen Werften für die nächsten zwei Jahre vollauf beschäftigt sind.

Da die gegenwärtigen Neubaupreise eine fallende Tendenz aufiveisen, ist mit weiteren Aufträgen zu rechnen. Die hohen Preise der lebten Zeit hatten in gewissem Ausmaße zur Folge, daß Reeder die Vergebung neuer Aufträge zurüchielten, jedoch kann jeßt damit gerechnet werden, daß mehrere Verträge, die zur Zeit Gegenstand von Verhandlungen bilden, unterzeichnet werden, sobald das neue Lohntarifabkommen mit den Metallarbeitern ab- geschlossen sein wird. Von den im «Fahre 1937 erbauten Schiffen waren 45 % für schwedische Needer bestimmt gegenüber nur 20 % im vorhergehenden Fahre. Nahezu alle Schiffe waren Motor- schiffe. Unter den verschiedenen Werften steht die Götaverken in Göteborg an der Spiye mit 10 Stapelläufen mit zusammen 61 800 t.

Zwei neue große ÆWasserkraftwerke in Schweden geplant.

Stockholm, 6. Januar. Die shwedishe Wasserfall-Verwaltung plant gegenwärtig die Erbauung von zwei neuen großen Kraft- werken und hat der schwedishen Regierung kürzlich die ent- sprehenden Bauvörschläge unterbreitet. Das eine Werk soll bei Hojumsvarp bei Trollhättan errichtet iverden, wo bereits cins der größten staatlichen Kraftwerke Schwedens liegt. Vorgesehen ist die Aufstellung von drei Turbo Generator-Einheiten, jedoch sollen für den Anfang nur zwei Einheiten, die 67000 kWh ent- wickeln sollen, erbaut werden. Die Baukosten werden auf ins- gesamt 14 Mill. Kr. veranschlagt. Die Arbeiten sollen im Haus- haltsjahr 1938/39 in Angriff genommen und im Laufe von vier «Jahren abgeschlossen werden. Das andere AKraftwerk wird am Kattstrupsfors-Wasserfall des Fndalsälven in Nordschweden er- richtet werden und soll eine Kapazität von 30 000 kWh erhalten. Dieses Werk, das in Gemeinschaft mit einem privaten Unter- nehmen erbaut werden wird, soll Ende 1946 fertiggestellt sein.

Vor einer großen inneren Anleihe in Ungarn? »Ujsag“ über finanzpolitische Pläne der ungarischen Regierung.

Budapest, 6, Januar. Der liberale „Ujsag“ meldet, die unga- rische Regierung habe die Absicht, in der nächsten Zeit eine innere Anleihe in Höhe von 360 Mill, Pengö aufzulegen. Die Regie- rung werde bereits in der nächsten Zeit die Zustimmung des Parlaments einholen. Jm Rahmen der bevorstehenden Haus- haltsaussprahe werde der Finanzminister Fabinyi diesen Plan der Regierung bekanntgeben. Rücksragen in maßgebenden Bauk- und Judustriekreisen ergaben, wie das Blatt meldet, günstige Aus- sichten für die Auflegung einer solchen Anleihe, jedoch sei allge- mein betont worden, daß der Erfolg der Anleihe nicht allein eine Frage des verfügbaren Kavitals, sondern der allgemeinen psycho- logishen Vorbedingungen sei, - Wenn die JInnenpolitik der Re- gierung Garantien für einen weiteren Ausbau der wirtschaft- lichen Kräfte gebe, so würden das Gro zfapital und das Publikum ihr Vertrauen gern in der Form der Zeichnung der Anleihe zum Ausdruck bringen.

Wegen des Feiertages war am Donnerstag eine amtliche Stellungnahme zu dieser Pressemeldung nicht zu erhalten.

Eine Weigerung Fords. Gewertschaftliche Arbeiter sollen nicht wieder eingestellt werden.

* New York, 6. Januar. Das Verhältnis zwishen der Ford Motor Co. und der Bundesbehörde, die das Wagner-Gesey zur Regelung déx Beziehungen zwischen Arbeitgebern und Arbeit- nehmern durchführt, hat sih am Mittwoch weiter verschärft. Die Ford Motor Co. teilte der Bundesbehörde mit, daß sie der An- weisung nicht nachkommen werde, die die Wiedereinstellung der wegen angeblicher gewerkschaftliher Betätigung entlassenen Ar- beiter fordert. Die Ford Motor Co. bezeichnete diese Anweisung als ungerechtfertigt. Diese Mitteilung der Ford Motor Co. nimmt Bezug auf die Tatsache, daß die Bundesbehörde die Ford-Betriebe vor kurzem der Verleßung des Wagner-Geseßes für shuldig befand. Ein Gesuch der Ford Motor Co. an die Bundesbehörde um eine neue Verhandlung war abschlägig beschieden worden.

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5°/ ige Sao Paolo Eïsenbahngoldanleihe von 1905.

Die Ortsausshüsse Berlin, Frankfurt, M., und Hamburg der Ständigeit Kommission für Angelegenheiten des Handels in amt- lih niht notierten Werten geben bekannt: Da die Regierung des Staates Sao Paolo die Dotation für die Bezahlung des Coupons per 2. 1. 1938 der 5 igen Sao Paolo Eisenbahngoldanleihe von 1905 bisher nicht angeschafft hat, ist die Anleihe bis auf dveiteres einshließlih der Fälligkeiten per 2. 1. 1938 ff. lieferbar.

Teilweise Wiederaufnahme der Arbeit bei den chinesischen Baumwollspinnereien Schanghais.

Schanghai, 6. Januar. Von den 28 hinesischen Baumwollspinne- reien Schanghais haben 7 die Arbeit wieder aufgenommen, und zwar neuerdings sogar mit Nachtshicht. Die 7 Baumwollspinne- reien beschäftigen zur Zeit ungefähr 25 000 Arbeiter und haben rund 300 000 Spindeln laufen. Die Nachfrage nah Baumdvoll- garn kommt zur Zeit fast aus\schließlich aus den G M vf die eine Verbindung mit Schanghai aufrehterhalten. Dex Markt in Nord-China ist so gut wie gänzlih von den japanischen Er- zeugnissen erobert worden. Die Marktpreise für Baumwollgarn s sih gegenüber der Zeit vor dem 13. August wenig ver- ändert,

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Misllionenverluste der chinesischen Schiffahrt und Fndustrie.

Schanghai, 6. Januar. Die Verluste, die das chinesische Schiff- fahrtsgeshäft in Schanghai durch die Feindseligkeiten erlitten hat, werden von den Schiffahrtskreisen mit rund 20 Mill, Yuan an- gegeben. Für die chinesische Gesamtschiffahrt wird der Verlust auf 50 Mill. Yuan geschäßt. Belauntlich sind im Gegensaß zu den Ausländern die Chinesen infolgè der japanischen Blockade voll- ständig aus der Schiffahrt verdrängt worden.

Nach einex Zusammenstellung des Büros für Sozialangelegen- heiten von Groß-Schanghai wird der Schaden, den die chinesischen Fabriken im Schanghai-Gebiet infolge des Krieges erlitten haben, auf über 800 Mill. Yuan geschäßt,

Notierungen der Kommission des Berliner Metallbörfenvorstandes

vom 7. Januar 1938, (Die Preise verstehen sih ab Lager in Deutschland für prompte Lieferung und Bezahlung):

Originalhüttenaluminium, 98 bis Dm B 133 RNM für 109 kg

desgl, in Walz- oder Drahtbarren (7 U E S ae 137 S Neinnikel, 98 —99 9% s D Antimon-Negulus . Ei Feinsilber j s O BO4020 -

. * . « . *

fein

In Verlin festgestellte Notierungen und telegraphische Auszahlung, ausländische Geldsorten und Banknoten. Telegraphische Auszahlung.

6, Januar Geld Brief

7. Januar Brief 12,705 - 12,736 0,726 90,730 42,11 0,133 3,047 65,38 47,00 12,405

; Geld Aegypten(Alexandrien und Kairo) .. . | 1 ägypt. Pfd. Argentinien (Buenos- At) 0, e L Pay.ePes, Belgien (Brüssel u. Antwerpen) . .. . | 100 Belga Brasilien (Nio de 1 Milreis 100 Leva 100 Kronen

e) Bulgarien (Sofia) . 100 Gulden 1 engl. Pfund 12/4351 12/41

Dänemark (Kopenhg.)

Danzig (Danzig)

England (London). .

Estland 100 eftn.. Kr. 3 68271-6813 4 100 finnl. M. 1s 5,49 5,50 100 Fres. D 8,427 8,443 100 Drachm. 2,008 2/8007

(Neval/Talinn) Finnland (Helsingf.)

100 Gulden 138,39 100 Nials 15,45

¿5ranfreich (Paris). Griechenland (Athen) Holland (Anisterdam und Notterdam). . Iran (Teheran) . j L Island (Neykjavik) . | 100 isl. Kr. 99,03 Italien (Nom und Mailand) 100 Lire Japan (Tokio u. Kobe) | 1 Yen Iugoslawien (Bel- grad und Zagreb). | 100 Dinar Canada (Montreal), | 1 kanad. Doll, 100 Lats ) 100 Litas 100 Kronen 100 Schilling 100 Zloty 100 (Œscudo 100 Lei

Zer O E

Litauen (Kowno/Kau- 100 Kronen 100-Franken

Me Norwegen (Oslo) „.

100 Peseten 100 Kronen

Oesterreih (Wien) . Polen (Warschau,

1 türk. Pfund f 1/978 100 Pengöó

Kattowitz, Posen) . Portugal (Lissabon) . Numänien (Bukarest)

l E Goldpefo 229 L383 1339 Berein. Staaten von

Amerika (New York) | 1 Dollar 482 2,486] 2,483 Ausländische Geldsorten und Banknoten.

12,74 0,730 42,19 0,135 3,053 99,92 47,10 12,44

68,27

12,71 0,726

42,11 0,133 3,047

99,40 47,00

42,19

0,135

3,053 55,90 47,10

138,11 15,41 99,91

13,09

0,723

5,694 9 483 49,10

41,94 62,37 48,95

47,00 11,275

6E

47,10 11,295 Schweden, Stockholm und Göteborg) . . Schweiz (Zürich, Basel 1md Bern). Spanien (Madrid u. Barcelona) .… Tschechoslow. (Prag) Türkei (Istanbul)., . Ungarn- (Budapest) 4 Uruguay (Montevid.)

63,97

57,44

14,49 8,706 1;978

64,09

57,96

T45L 8,724 1,982

1,341 2487

57,54

14,51 8,724 1,982

6, Januar Geld Brief 20,38 920,46 1616 1622

4,185 4205

2,445 9,465 2,445 92,465 0,698 0,718 4196 42,12 0,114: 0,134

55,47 47,19 12,425

7. Januar Geld Brief Notiz 20,38 920,46 für 1616 1623 | 1 Stüdck 4/185

1 Dollar 2,444 1 Dollar 2,444 1 Pav.-Peso | 0,698 100 Belga 41,96 1 Milreis 0,114 100 Leva S 100 Kronen | 55,23 47,01

Sovereigns. . .., 20 Francs-Stücke . Gold-Dollars Amerikanische: 1000—5 Dollar. . 2 und 1 Dollar. . Argentinische. . „.. Belgische .. 4. Brasilianische « «« Bulgarische « « a De ves B M A Englische: große . 1 £ u, darunter Ca L Sid s a Französishe . »«., Holländische „.... Italienische: große 100 Lire u. darunt. Jugoslawische „...

05,25 100 Gulden 47 01 1 engl. Pfund | 12,3 12,385 i 1 engl. Pfund | 12,38 12,389 12425 LOO H E _— 100 finn. M. ] 5,44 é 4! 5,49 8,38 4‘ c 3,425

100 Frs. 49 137,90 138 37,87 138,43

100 Gulden 100 Lire ——- 100 Lire 13,07 ¿ : 13,13 100 Dinar 0,65 5,6 ,67 Kanadische . « e « « « | 1 kanad. Doll. 2,444 ,465 Lettländische « « « « « | 100 Lats ckck Litalis{ché. e o, , [100 Litas 41,70 4170. 4186 Norwegische « « « « .|100 Kronen | 62,19 62,21 6245 Desterreich.: große. .|100Scilling| L A 100 Schill. u. dar, | 100 Schilling | 48,90 4890 49,10 Polnische... ._,.,| 100 Zloty 47,01 47,01 47,19 Numänische: 1000 Lei und neue 500 Lei | 100 Lei “— _— unter 500 Lei . . . 100 Lei Schwedische . . . , ,/100 Kronen 6380 64,06 Schweizer: große . ./100 Frs. 07,29: 57,51 100 Frs, u. darunt, | 100 Frs. 07,29 BT,5L Spanische . .. ., ,|100 Peseten —- Tschechoslowakische: 5000,1000 1.500 Kr. | 100 Kronen i 100 Kr. u. darunter | 100 Kronen 8,85 3 85 ,89 e UTARE Pfund | 1,69 ; ; l Ungarische . .. „1100 Pengö -— IRIESRN I I R E R R E N IC E N R TE S T I Wagengestellung jür Kohle, Koks und Briketts im Ruhrrevier: Am 6. Januar 1938: Gestellt 27 323 Wagen. Die Elektrolytkupfernotierung der Vereinigung für deutsche Elektrolytkupfernotiz stellte sich laut Berliner Meldung des „D. N. B.“

am 7. Januar auf 5850 4 (am 6. Januar auf 57,00 Á) für 100 kg.

Berlin, 6. Januar. Preisnotierungen

s ; l i für Nahrungs8=- mittel. (Verkaufspreise

É des Lebensmittelgroß- handels für 100 Kilo frei Haus Groß - Berlin.) Bohnen, weiße, mittel 43,00 bis 44,00 #Æ, Langbohnen, weiße, hand- verlesen 46,00 bis 49,00 Æ, Linsen, kleine, käferfrei 50,00 bis 54,00 M, Linsen, mittel, käferfrei 54,00 bis 38,00 Æ, Linsen, große, lâferfrei 58,00 bis 66,00 H, Speiseerbsen, Vict, Konsum,