1900 / 3 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 03 Jan 1900 18:00:01 GMT) scan diff

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gebiet dem Landherrn, für die Hafenstädte den Aemtern zu- gewiesen. A L

8 4. E Die vorstehenden Bestimmungen treten am 1. Januar 1900 in Kraft. Beschlossen Bremen in der Versammlung des Senats am 29. und bekannt gemacht am 31. Dezember 1899.

Königreich Preufsen.

Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht : den Regierungsrath Altmann, Mitglied der Königlichen Eisenbahn-Direktion in Köln, zum Ober-Regierungsrath zu ernennen und dem Geheimen expedierenden Sekretär im Kriegs- Ministerium, Rechnungsrath Scherpe bei dem Ausscheiden aus dem Dienst mit Pension den Charakter als Geheimer Rechnungsrath zu verleihen, ferner infolge der von der Stadtverordneten-Versammlung zu F\serlohn getroffenen Wahl den Kaufmann Heinrih Rampel- mann daselbst als unbesoldeten Beigeordneten der Stadt

Jserlohn auf fernere sehs Jahre zu bestätigen.

Konzessions-Urkunde,

beireffend den Bau und Betrieb einer vollspurigen Nebeneisenbahn von Lübben nach Beeskow durch die Niederlaufißer Eisenbahngesellschaft.

Wir Wilhelm, von Gottes Gnaden König voa Preußen 2c.

Nachdem die Niederlausißzer Eisenbahngesellschaft darauf an- getragen. hat, ihr die Ausdehnung ihres Unternehmens auf den Bau und Betrieb einer vollspurigen Nebeneisenbahn von Lübben nach Beeskow zu gestatten, wollen Wir der gedachten Gesellschaft zum Bau und Betriebe dieser Nebeneisenbahn Unfere landesherrlihe Genehmi- gung, sowie das Ret zur Entziehung und Be‘hränkung des Grund- eigenthums nah Maßgabe der geseßlichen Bestimmungen unter den nasteheaden Bedingungen hierdurch ertheilen.

I.

Die Eisenbahn von Lübben nah Beeskow bildet einen wesent» lizn Bestandtheil ‘des Gesammtunternehmeas der Gesellschaft und ist einheitlih mit der Stammbahn zu betreibea. Die für diese geltenden \tatutarishen und konzessionsmäßigen Bestimmungen, insbesondere die in der Konzessions-Urkunde vom 25. November 1895, hetreffend den Bau und Betrieb einer Nebeneisentahn von Lübbea über Uckro und Alt. Herzberg nah Falkenberg dur die Me alo Eisenbahn- gesellschaft, enthaltenen Bedingungen, sollen auf die horbezeihnete Bahnîtrecke gleihmäßig Anwendung finden, insoweit sie nit dur diese Urkunde abgeändert werden.

ITI.

Das zur plan- und anshlagsmäßigen Vollendung und Ausrüstung der neuen Bahnstrecke erforderlihe Anlagekapit l wird auf den Betrag von 3262000 M festgeseßt. Demnah erhöht sih das duch die Konzessions-Urkunde vom 2%. November 1895 auf 5 319 000 4 fest- gesezte Grundkapital der Gesellschast auf den Gesammtbetrag von 8 581 000 4 Es bleibt der Gesellshaft überlassen, einem Theil der auszugebenden Aktien (Vorzugs - Aktien) ein Vorzugsreht vor den übrigen Aktien (Stamm - Aktien) betreffs der Vertheilung des Rein- ertrags des Unternehmens bis zu 34 9/0 des Nennbetrags dieser bevor- zugten Aktien, sowie für den Fall der Auflösung der „Gesellschaft betreffs der Vertheilung des Gesellshaftövermögens einzuräumen, Im übrigen dürfen den Inhabern derselben keine anderen Rechte als den Inhabern der übrigen Aktien eingeräumt werden.

ITI.

Die Vollendung und Inbetriebnahme der neuen Bahnstrecke soll

binnen 24 Jahren erfolgen.

V.

Die Konzessions-Urkunde vom 25. November 1895 wird in folgenden Punkten abgeändert:

1) Artikel VII1 lautet fortan : i :

Für den Bau und Betrieb der Bahn i} die Bahnordnung für die Nebeneisenbahnen Deutschlands vom 5. Iuli 1892 (Neich8- Geseublatt Seite 764) mit den Aenderungen vom 24. März 1897 (Reichs- Geseßblati Seite 166) und vom 23. Mai 1898 (Neichs- Gesetblatt Seite 355), sowie die dazu ergehenden ergänzenden und abändernden Bestimmungen (vergleihe § 55 der Bahnordnung) maß- gebend, Die Spurweite der Babn soll 1,435 m betragen.

9) Artikel VIII erbält den Zusaß: /

Di: Bahn muß fo gebaut uno aahgertlet werden, daß die Ueber- {ührung von Personerzügen mit 110 Achsen in zweistündigec Auf} einanderfolge nah briden Richtungen mögli ift. (

3) Dec gemäß Artikel IX 3 zu bildende Spezialreservefonds foll mit der Eröffnung des Betriebes der neuen Bahbnstrecke von dem Betrage von 75 000 #4 auf 120 000 Æ erhöht werden.

4) Der zweite Absatz des Artikels XI erhält folgende Fassung:

Auf Verlangen des Miniflers der öffentlichen Arbeiten hat die Gesellschaft einerseits für die Beamten des Unternehmens, und zwar unter Heranziehung derselben zu Beiträgen bis zu derjenigen Höhe, wele für die Staatseisenbahnen bis zum Erlaß des Geseges vom 27. März 1872, betreffend die Pensionierung der unmittelbaren Stiaats- beamten u. \. w., maßgebend gewesen sind, andererseits für die Arbeiter Pensions-, Wittwen- und er Ema nah den jeßt und künftig für die Staatseisenbahnen bestehenden Grundsäßen einzurichten und zu diesen die erforderlihen Zuschüsse zu leiften.

T Diese Urkunde ift in Gemäßheit des Gesezes vom 10. April 1872 (Geseßg-Sammlunzg Siite 357) zu veröfeutlichen. Urkundlich unter Unserer Höchsteigenhändigen Unterschrift und beigedrucktem Königlichen Jnsiegel. Gegeben Neues Palais, den 20. Dezember 1899, (L S.) Wilhelm R.

Fürst zu Hohenlohe. von Miquel. Thielen. Freiherr von Hammerstein. Schönstedt. Bre feld. von Goßler. Graf von Posadowsky. Graf von Bülow. Tirpiy. Studt. Freiherr von Rheinbaben.

Kriegs-Ministerium.

Die Militär-Jnatendatur-Sekretäre Wittmers und Geyer von der Bean Oberle des XIV. bezw. YIIL. Armeekorps, sowie der Zeug-Oberleutnant a. D. Ehrlich sind zu Geheimen expedierenden Sekretären und Kalkulatoren

inisterium ernannt worden.

im Kriegs-

Minisierium der geistlichen, Unterrihts- und Medizinal-Angelegenheiten.

__ Der bisherige Rektor und Hilfsprediger Knapp aus Lößen und der bisherige Seminarlehrer Düring aus Karalene find zu Krcis-Schulinspektoren ernannt worden.

Personal-Veränderungen.

: Königlich Préufiishe Armee.

Offiziere, Fähnriche 2c, Ernennungen, Beförderungen und Versezungen. Im aktiven Heere. Neues Palais, 12. Dezember. Frhr. v. Süßkind, Major im Großen Generalstabe, unter Verleihung des Charakters als O oerstlt,, als aggregiert zum Kaiser Franz Garde-Gren. Regt. Nr. 2 verseßt.

Neues Palais, 283. Dejembec. Fries, Major à la suito he3 Kriegs-Minist-riums. zum Stab? des Kür. Regts. Graf Geßler (Rhein.) Nr. 8, v. Schulz, Oberlt. im Pomm. Füs. Regt. Nr. 34, in die Luft\hiffer-Atheil., versezt. Graf v. Bethusy-Huc (Hans), Lt. der Res. des Leid-Kür. Regts. Großer Kurfürst (SHles.) Ne. 1, im aftiven Heere und zwar als Lt. mit einem Patent vom 28. De- zember d. J. in dem genannten Regt. angestellt. Graf v. Nayhauß- Cormons, Lt. a. D., zulegt im Kür. Negt. Graf G-ßler (Rhein.) Nr. 8, in der Armee und zwar mit einem Patent vom 24. November 1897 als Lt. der Nes. des Oldeaburg. Drag. Regts. Nr. 19 wteder- angestellt und vom l. Januar 1903 ab auf ein Jahr zur Dienst- leistung bet diesem Regt. mit der Maßgabe kommandiert, daß während dieser Dienstleistung sein Patent als vom 1. März 1899 datierend anzusehen ist. v. der Schulenburg, charakteris. Fähnrich im Inf. Regt. Herwarth von Bittenfeld (1. Westfäl.) Nr. 13, in das Inf. Regt. Markgraf Karl (7. Brandenburg.) Nr. 60 verseßt.

Neues Palais, 30. Dezember. v. Deutsch, Oberlt. im Kür. Regt. Graf Wrangel (Oïstpreuß.) Nr. 3, in das Kurmärk. Drag. Regt. Nr. 14, Grar y. Limburg-Stirum, Lt. im S(chleéwig- G stein. Ulan. Regt. Nr. 15, in das 3. Garde-Ulan. Regt.,

ransfeldt, Lt. im Gren. Regt. Prinz Karl von Preußen (2. Brandenburg.) Nr. 12, in das Juf. Regt. General-Feldmarschall Prinz Friedri Karl von Preußen (8. Brandenburg.) Nr. 64,

versetzt.

Abschiedsbewilligungen Im aktiven Heere. Neues Hale, 28. Dezember. v. Geldern, Lt. im 1. Großherzogl. Heff. : Tag, Beah (Garde-Drag. Regt.) Nr. 23, mit Pension der Abschied ewilligt.

Neues Palais, 30. Dezember. chr. v. Beaulieu-Mar- connay, Oberlt. im Juf. Regt. von Witti (3. Hess.) Ne. 83 und kommandiert zur Dienstleistung . beim Greßen Generalstabe, behufs UVebertritis zur Martne-Inf. ausgeschieden. Sowade, pens. Feldw. Unteroff , bishec in der Schloßgarde-Komp, der Charakter als Lt.

verltehen. Beamte der Militär-Verwaltung.

Durch Allerhöch sten Abschied. 14. Deiember. Kern, Intend. ‘Rath von der Intend. des XV, Armee-Korps, auf feinen Antrag mit Pension in den Ruhestand verseßt.

Durch Allerhöchste Patente. 21. Dezember. Ernft, Kanzleirath, Geheimer Registrator im Kriegs - Ministerium, der Charafter als Geheimer “Kanzleiräth, S{hubert, “Geheimer expe- dierender Sekcetär und Kalkulator im Kriegs - Ministeruum, Mühl- heim, Geheimer Kalkulator von- der Naturalkontrole des Kriezs- Ministeriums, der Chararafter als Rechnungsrath, verliehen.

Durch Verfügung des Kriegs-Ministeriums. 12. De- zember. Stürt, Garn. Verwalt. Direktor in Stettin, Horchler, Garn. Verwalt. Insp. in Konstanz, auf ihren Antrag zum 1. April 1900 mit Pension in den Ruhestand verseßt.

14. Dezember. Hüther, Rechaungsrath, Garn. Verwalt. Direktor in Straßburg i. G., auf sciaen Antrag zum 1. April 1900 mit Pension in dena Ruhestand verseyt.

15. Dezember. Schiffke, Veusel, Grfert, Steinicke, Garn. Bauschreiber in Halle a. H. bezo. Magdcburg, Posen und Glogau, zum 1. April 19.0 nah Posen Il bezw. Glogau, Halle a. S. und Magdeburg II verseßt.

16. Dezember. VDallügge, Kasernen-Insp. in Königsberg i. Pr., nah Altona versetzt.

20. Dezember. Neubauer, v. Lagiewski, Meves, Oberlts. der Res., vnter Ueberweisung zu den Intendanturen des X[V. bezw. X und XV. Armee-Korp3, zu etatsmäß. Militäc-Iatend. Affessoren ernannt. Lißmann, Intend. Rath, Vorstand der Intend. der 4. Div, ¡u der Korps-Intend. des 11. Armee-Korps, Krüger, Intend. Assessor von der Korps-IJntend. des X, Armee-Korps, als Vorstand zu der Intend. der 4. Div., versekt.

Kaiserlichße Marine. ;

Neues Palais, 30. Tezember. Frhr. v. Beaulieu-Mar- connay, Overlt.,, bisher im Inf. Negt. von Wittich (3. Heff.) Nr. 83 und kommandiert zur Dienstleistung beim Großen General- stabe, mit seinem Patent bei der Marine-Inf. und ¿war à la suits des 1. See-Bats. angestellt.

Kaiserliche Schutztruppeu. Neues Palais, 28. Dezember. Dr. Fülleborn, Althans, Dr. Diesing, Dr. Prißel, Dherärzte. bei der Shußtruppe für Deutsh-Ostafrika, zu überzähl. Stabtärzten mit Patent vom 16. De- zember d. J. beförtert.

Niqhtamlkliches. Deutsches Reich.

Preußen. Berlin, 3. Januar.

Seine Majestät der Kaiser und König hörten ge Vormittag die Vorträge des Chefs des Zivilkabinets, irklihen Geheimen Raths Dr. von Lucanus, des Ministers der geistlihen 2c. Angelegenheiten Dr. Studt und des Vize- Präsidenten des Staats - Ministeriums, Finanz - Ministers Dr. von Miquel.

__ Der Regierungsrath Sayffaerth in Berlin ist der König- lihen Regierung zu Marienwerder und der Regierungsrath Auffarth in Marienwerder der Königlichen Regierung zu D zur weiteren dienstlihen Verwendung überwiesen worden.

Der Landrath Pastor ist aus dem Kreise Malmedy in gege Amiseigenshaft in den Landkreis Aachen verseßt worden.

Dem Regierungs-Assessor und La Eig Hilfsbeamten

von Boetticher in Frankfurt a. M. ist die kommissarische Verwaltung des Landrathsamts im Kreise Usedom-Wollin und dem Regierungs-Assessor Dr. Henzen in Hörde die kom- missarishe Verwaltung des Landrathsamts im Kreise Lennep übertragen worden. _ Der Regierungs-Affessor Dr. Steiniger in Magdeburg ist dem Königlichen Ober-Präsidium zu Potsdam und der NRegierungs-Assessor Szczesny in Berlin der Königlichen Regierung zu Magdeburg zur weiteren dienstlihen Verwendung überwiesen worden.

Der Regierun L essor von Le Coq in Berlin ist-dem Landrath des Kreises We zprignih, Regierungsbezirk Potsdari, und der Regierungs-Assessor Dr. Langen straß in Roders- dorf dem Landrath des Landkreises Linden zur Hilfeleistung in den landräthlihen Geschäften zugetheilt worden.

land“

Laut Meldung des „W. T. B.“ sind S. M. S. „Deutsch- i Kommandant: Kapitän zur See Müller, mit dem Vize-Admiral Prinzen Heinri E S König=- lihe Hoheit, an Bord, und S. M. S. „Hansa“, Kom- mandant: Fregatten - Kapiiän Pohl, mit dem Kontre- Admiral Friße an Bord, gestern in Singapore eingetroffen. S. M. S. „Deutschland“ beabsichtigt, am 4. Januar die Heimreise über Colombo anzutreten. :

S. M. S. „Jaguar“, Kommandant: Korvetten-Kapitän Kinderling, ist am 1. Januar von Shanghai nah Tsingtau in See Hegangen. :

S. M. S. „Seeadler“, Kommandant: Korvetten-Kapitän Schack, ist am 29. Dezember in Makassar (Jnsel Celebes) angekommen und hat gestern die Reise nah Amboina (Mo- lukken) fortgeseßt.

S. M. S. „Schwalbe“, Kommandant : Korvetten-Kapitän Bocrner, ist gestern von Dar-es-Saläâm nach Lourenço Marques in See gegangen.

. M. S. „Condor“, Kommandant: Korvetten-Kapitän

Scheibel, ist am 29. Dezember in East London eingetroffen und geht heute nah Lourenço Marques in See. d, er Transport der abgelösten Besazungen S. M. SS. „Deutschland“, „Kaiserin Augusta“, „Hertha“, „Jrene“ und „Gefion“, Transportführer: Fregatten- Kapitän Obenheimer, ist mit dem“ Dampfer „König Albert“ am 29. Dezember in Aden eingetroffen und hat an demselben Tage die Reise nah Suez fortgeseßt.

Bremen.

Der Präsident des Senats hat, dem „W. T. B.“ zufolge, nachstehendes Telegramm an Seine Majestät den Kaiser gerichtet:

„Eure Kaiserlihe Majestät bittet der Senat in Ran der Wende des Jahrhunder!s, die innigsten Wünsche für Eurer Majestät und der Kaiserlichen Familie ferneres Wohl und die Versicherung unershütter- licher loyaler Treue der alten Stadt Bremen huldreihst entgegea- zunehmen.“

Seine Majestät der Kaiser erwiderte auf dieses Telegramm, wie folgt:

«Dem Senat spreche Ich für die Mir anläßlih der Jahrhundert- wende gewidmete: freundlihen Segentwünshe Meinen wärmsten Dank aus, Möze auch die älté Hañséstidt Bremen als treues“ Glied des Deutschen Reichs im neuen Jahrhundert sh zuz weiterer Blüthe entfalten und ihr Handel sich unter dem Schuß einer starken Flotte kräftig ausbreiten.“

Oesterreich-Ungarn.

Der Kaiser hat sih gestern zu den Hofjagden nah Radmer begeben.

Der Marine-Ausschuß der ungarischen Dele- gation verhandelte gestern über das Ordinarium und das Extraordinarium der Marine. Der Referent Graf Deleky begründete, wie „W. T. B.“ berichtet, die Mehrforderungen und zollte der Thätigkeit der Marine und ihren Offizieren wärmste Anerkennung. Die Delegirten Rosen - berg und Graf Thoroßkoy P ria sih gegen jede Ver- mehrung der Flotte aus, weil eine cxpansive Handelspolitik den Jnteressen der Monarchie, welche lediglich Landmacht sei, widersprehe. Würde die Finanzlage Opfer gestatten, so müßten diese dem Landheere zu gute“ kommen. Die Autgabe der Flotte müsse auf die Küstenvertheidigung beschränkt bleiben. Nachdem im weiteren Verlauf der Verhandlungen auch der Delegirte Bolgar eine ab- lehnende Stellung gegen eine Kolonialpolitik und Flotten- vermehrung eingenommen hatte, da die ungarische Judustrie überseeischer Bel, nicht bedürfe, erklärte der Minister des Aeußern Graf Gol u chowski, er halte seine im Exposé entwickelten voikswirthschaftlihen Ansichten zwar aufrecht, do lege er, was die Kriegsmarine anbelange, bei Beurtheilung des Voranschlags das Hauptgewicht auf die militärishe Ver- theidigung. Der Minister sprach die Hoffnung aus, daß der auswärtige Handel Oesterreih-Ungarns mit der Zeit erstarken und sodann eines wirksamen Schußes bedürftig sein werde. „Heute““, sagte der Minister weiter, „ist jedoch nicht so sehr von unserem auswärtigen Handel, sondern vielmehr von der Vertheidigung unserer Küste, somit unserer vitalen Jnteressen die Rede, und nah dieser Richtung hin ist die Ent- wickelung unserer Seemaht in jenem sehr ‘béscheidenen Rahmen, wie derselbe im Voranschlag vorgeschlagen worden ist, unabweislich nothwendig.“ (Allgemeine Zustimmung.) Der Marine-Kommandant von Spaun erklärte, die Aufgabe der österreichisch - ungarischen Kri-gsmarine bestehe nur darin, die Adria zu vertheidigen. Die österreichish - ungarische Kriegsmarine wolle mit den anderen Mächten in keinen Wett- kampf eintreten, doch sei seit den 70er Jahren der Schiffs- bestand der Kriegsmarine etwas zurückgeblieben. Der Redner wies auf Deutschland, Frankreich und Jtalien hin, wo für Marinezwecke große Summen verausgabt würden. Der Aus\{huß ey hierauf das Ordinarium, das Extraordinarium sowie die Nachtragskredite in der General- und Spezial- debatte an. Jn ' der Spezialdebatte erwiderte der Marine- Kommandant von Spaun auf eine Anfrage, daß Geschüße pn Kalibers von Krupp beschafft würden, doch hoffe er, auch di:se binnen furzem im Jnlande erzeugt werden können. Geschüße mittleren und kleinen Kalibers würden aus- \hließlich im Jnlande hergestellt und seien den Krupp"schen

abrifaten an Gefeht8werth ganz gleih. Der Ausschuß spra chließlich der Marineleitung: einstimmig sein Vertrauen un seine Anerkennung aus. :

Jn Böhmen haben, wie die „Narodni Listy“ meldet, die czechishen Bezirksvertretungen von 57 Städten und mehr als 100 anderen Gemeinden die Arbeiten in dem ihien über- tragenen Wirkungskreise eingestellt.

Ueber einen Vorfall, der sih in der Sylvesternaht in einem Saale auf der Seb Mitte in Prag ereignet hat, wird amtlich berihtet : Nach Mitternaht verlangte der aus Czehen bestehende Theil der Gäste, daß die daselbst kon- ertierende Militärkapelle die „Hej slovane“ spiele. Da diesem unsche nicht entsprohen wurde, entstand großer Lärm ; es wurden Abzugsrufe der Czehen gegen die Kapelle laut. Das Militäc verließ den Saal und sagte die Mitwirkung bei dem für Montag projektierten Promenaden-Konzert ab. Gestern früh wurde die zur Hissung der shwarz-gelben Fahne auf der Brücke dienende Flaggenshnur zershnitten aufgefunden. Die Bohde ist verschwunden. Eingehende weitere Erhebungen der Behörden über diesen Vorfall sind angeordnet worden.

Großbritannien und Jrland.

Das Kriegsamt hat, nach einer Reya ove des „W. T. B.“, beschlossen, die Dienste von 12 Miliz-Bataillonen außerhalb des Königreihs anzunehmen; von diesen . sollen 7 nah dem Kap gehen. ; j L 4 Wie die „Daily Mail“ erfährt, hätten \sich die der Landesvertheidigungèkommission angehörenden Kabinetsmit- lieder für eine Kreditforderung von ‘mehr als 5 Millionen Pfund Sterling zur Beschaffung neuer Geschüße entschieden.

Frankrei.

Jun der gestrigen Sihung des Bt Lis Als beendete der Vertheidiger Guérin's sein Plaidoyer, worauf der Vorsißende die Verhandlungen für geschlossen erklärte. Der Gerichtshof zog sich zur geheimen Berathung zurü und erklärte dann Buffet mit 148 gegen 48 Stimmen für schuldig, do wurden ihm mildernde Umstände zugebilligt. Godefroy, Devaux, Sabran und de Ramel wurden freigesprochen. Die Fortsegung der geheimen Berathung wurde sodann auf heute vertagt.

Die republikanishen Blätter drücken ihre Befriedigung über die vom Staatsgerichtshofe gefällten Urtheile aus und erklären, sie seien ein Beweis dafür, daß die Senatoren sih nur als Richter, nicht als Politiker betrachtet hätten. Die radikalen Bläiter billigen die Urtheils\sprühe gleichfalls und bemerken, die Senatoren hätten dadurch gezeigt, daß die von Freunden der Angeklagten erhobenen Vorwürfe der Parteilich- Feit durchaus unberetigt gewesen seien. Die nationalistishen Blätter meinen, die Senatoren hätten sih so milde gezeigt, um desto strenger gegen Déroulède und Guérin vorgehen zu können.

Portugal.

Gestern sind die’ Cortes mit einer Thronrede eröffnet worden, welhe, nah. einer Meldung des „W. T. B.“, be- sagt, daß die Herzlichkeit der Beziehungen d Portugal und den übrigen Mächten, von anderen Thatsachen ganz abgesehen, in unzweideutiger Weise durh den Besu der drei großen , siolzen Geshwader Frankreihs, Deutsch- lands und Großbritanniens auf dem Tajo erwiesen worden sei. Die Regiecung sei bei den Konferenzen in Brüssel und im Haag, deren erste das Ziel verfolgt habe, dem Mißbrauch “des Alkohols in Afrika Einhalt zu gebieten, während die zweite einer Einshränkung der Kriege und einer Abschwächung ihrer shrecklichen Folgen gegolten habe, ange- messen vertreten gewesen. Es sei zu hoffen, daß so humane

iele verwirkliht würden. Die. in den bciden Konferenzen aefaßten Beschlüsse würden den Cortes vorgelegt werden. Um die Ruhe in den nördlichen Gebietstheilen von Moçam- bique zu sihern und das Prestige Portugals dort zu stärken, sei eine Expedition ausgesandt worden, deren heroische Be- mühungen von Erfolg gekcönt gewesen seien. Es sei damit wieder einmal bewiesen worden, daß cinem Volke, welches im stande gewesen sei, diese Gebiete für die Zivilisation zu er- obern, auch die Elemente nicht fehlten, welche erforderlich seien, um diese Gebiete zu erhalten und zu vertheidigen. Die Beulenpest, welhe in Oporto aufgetreten sei, habe sich nicht ausgebreitet, sondern sei auf diese Stadt begrenzt geblieben. Die Seuche sei in erfolgreicher Weise bekämpft worden und jeßt in dec Abnahme N Die C2 Tod ließt mit der Ankündigung, daß ‘den Cortes verschiedene Vorlagen unterbreitet werden würden, welhe bezwecken, die finanzielle Lage auf einen befriedigenden Standpunkt zu bringen.

Türkei.

Nach einer Meldung des Wiener „K. K. Telegr.-Korresp.- Bureaus“ aus Kon anen ist der Chef-Chirurg von Yildiz-Kiosk, Divisions:General Emin Pascha, der sih seit etwa Jahresfrist in Untersuhungshaft im Kriegs-Ministerium befand, freigelassen worden.

Von der Suda-Bay (Kreta) werden am 5. Januar 3 russishe Kompagnien Jnfanterie, welche bisher in Rethymo in Garnison standen, nah Odessa eingeschifft werden.

Amerika.

Im gelan Kabinetsrath zu Washington theilte der Staatssekretär Hay mit, daß die Unterhandlungen mit den europäishen Großmächten und mit Japan über die Auf- rechthaltung der Politik der offenea Thür in China zu höchst befriedigenden Resultaten geführt habe.

Die Staatseinkünfte der Vereinigten Staaten von Amerika betrugen im Monat Dezember 46 759 104 Dollars, die Ausgaben 39 145659 Dollars. e das legte Halb- jahr steht ein Ueberschuß von 21 026 934 Dollars einem Defizit von 83 719 422 Dollars in der gleichen Periode des Vorjahres gegenüber. Die Staatsschuld weist eine Ab- nahme von 6 791 824 Dollars auf. Der Baarbestand des Schayamts beträgt 1 048 006 041 Dollars.

Asien.

Alle eingeborenen Fürsten Jüdiens haben, wie dem „W. T. B.“ aus Kalkutta berichtet wird, der britischen Regierung umme Pferde zur Verwendung in Süd-Afrika angeboten. Der aharadscha von Patiala hat Lord eau ein prachtvolles arabishes Streitroß zum Geschenk gemacht.

Zwishen chinesischer Miliz und französischen Truppen soll nah A Meldung der Narlse Blätter am 16. November 1899, dem zweiten Tage nach der Unterzeihnung des Vertrags über die Grenze des Gebietes von Kwangischen- wang, bei Wongliok ein Gefecht stattgefunden haben, die cincsishe Miliz soll 200 ‘Todte, die französishe Truppen- abtheilung 15 Todte und Verwundete verloren habcn.

. Afrika.

Ueber das gestern gemeldete Gefeht bei Colesberg un- weit der südlichen Grenze des Oranje-Freistaats ist, dem W. T. B.“ zufolge, dem Kciegsämt zu London in einem Telegramm aus Kapstadt der vorgeslera biw durch den Heliographen übermittelte Bericht des Generals Fren ch ugegangen. , Fcench meldet: „Nachdem ih in Rens- urg die Hälfte des scottishen Regiments Und eine Ab- theilung reitendèr Artillerie zurückgelassen hätte, um

. den Feind in der Front festzuhalten, brach ich am 31. De-

ember Nachmittags 5 Uhr mit der anderen Hälfte des Jn- fanterie-Re iments, 5 Schwadronen Kavallerie, 80 Mann be- rittener Infanterie und 10 Geschüßen von Rensburg auf, machte nach ‘vierstündigem fre bei Maider sfarm Halt und beseßte am 1. Januar 81/3 Uhr, Morgens einen Düge! welcher Colesberg von Westen aus beherrscht. Die feind ichen Vor- posten wurden vollständig überrasht. Bei Tagesanbruch

bombardierte ih das Lager und die rechte Seite der feindlichen Stellung, deren Artillerie das Feuer lebhaft erwiderte, und brahte die Geschüßz desselben dort zum Schweigen. Mit Kavallerie und Artillerie machte 1ch dann einen orstoß nördlich von Colesberg in der Richtung zum notenpunkt der Eisenbahnen, wo ein starkes Burenlager einen Hügel und eine Os südöstlich von Colesberg bis jim Eisenbahnkreuzungspunkt besezt hatte. Unsere Stellung chnitt dem Qeipde die Nückzugslinie über eine befaÿrbare Brücke ab. Etwa 1000 Buren mit 2 Geschüßen zogen sih auf Norvals Pont zurück. Unsere Verluste betragen 3 Todte und mehrere Verwundete.“ Eine amtlihe Meldung von der Beseßung Colesbergs durch die Truppen des Generals French ist, wie „W. T. B.“ weiter berichtet, in Kapstadt bisher noch -niht eingegangen. Es verlaute nur, daß vorgestern Nachmittag Streifpatrouillen die Stadt betreten hätten.

Wie indessen die heutigen Londoner Morgenblätter aus Rensburg melden, hat sih gestern früh die Lage bei Coles- berg in unerwarteter Weise geändert. Man habe entdeckt, daß die Buren währeid der Nacht zurückgekommen waren und die Stellungea wieder beseßt hatten, von welchen sie am Tage B durch den General French vertrieben worden waren. Es

abe ein planloses Feuern stattgefunden. Zweifellos seien die Buren seit dem 1. Januar bedeutend verstärkt worden.

Auch in West - Griqualand haben die Engländer einen Sieg über eine kleine Abtheilung Buren davongetragen. Nach einer im Kriegsamt eingetroffenen Meldung zersprengte der Oberst Pil cher vorgestern ein Burenkommando in Sunny- side in der Nähe von Belmont und eroberte ihr Lager. Vierzig Buren fielen als Gefangene in die Hände der O un- gerechnet die Todten und Verwundeten. Die Verluste der Engländer betrugen 1 Offizier, 2 Mann, die verwundet sind. Oberst Pilcher hat alsdann, ohne auf Widerstand zu stoßen, unter dem lauten Jubel der treu gebliebenen Einwohner Douglas beseßt.

Jn Verbindung mit diesem Vorgehen des Obersten Pilcher vonBelmont aus stand, wie das „Reuter]cheBureau“ aus Modder River berichtet, der Vorstoß einer berittenen Abtheilung unter dem General Babington, welhe am Montag das dortige Lager verließ und in derselben Richtung wie Oberst Pilcher, aber nordwärts vom Pietfluß, vorging. Ueber das Ergebniß dieses Marsches ist noch nihts bekannt.

Vom östlichen Kriegsshauplaße liegt nur die Meldung vor, daß nah einem durh den Heliographen übermittelten amtlihen Telegramm des Generals White aus Ladysmith vom 31. v. M. die Zahl der Erkrankungen an Dysenterie und Fieber zunehme.

Der von einem britishen Kriegs\chifff beshlagnahmte deutshe Reichs-Postdampfer „Bundesrath“ ist am Montag in Durban an das Quai gebraht worden und wird von Marinesoldaten und Matrosen bewaht. Dem „Hamb. Corresp.“ zufolge ist am 28. v. M. auch die der Hamburger Rhedereifirma H. D. J. Wagner gehörige Bark „Hans Wagner“ in der Delagoa-Bay von den Engländern mit Beschlag belegt worden.

Parlamentarische Nachrichten.

Dem Reichstage siand der vom Bundesrath angenommene Entwurf eines Gesezes über die Konsulargerihtsbarkeit nebst Begründung und eine von dem Neichs-Versicherungsamt auf- gestc-llte Nachweisung der Geshäfts- und Rehnung3ergeb- nisse der zur Durchführung der Jnyaliditäts- und Altersverficherung errichteten -Versicherungsanstalten für das Jahr 1898 nebst Vorbemerkungen zugegangen.

Statistik und Volkswirthschaft.

Die Invaliditäts- und Altersversicherung im Jahre 1898.

Die dem Reichstage vor kurzem vorgelegte, im Reihs-Versiche- rungsamt aufgestz-lte Nachweisung ver Geschäfts- uny Rechnungs- ergebnisse der Jnvaliditäts- und Altersversiherungsanftalten für das Rechnungsjahr 1898 umfaßt die sänzmntlichen 31 Versicherungvanstalten des Deutschen Reichs.

Wie die Nachweisung e:kennen läßt, sind für diese Versicherungs- anstalten mit insgesammt

156 Vorstandsmitgliedern, 35 Hilfsarbeitern der Borstände, 610 Ausshußmitgliedern, 66 139 Vertrauensmännern, 326 Kontrolbeamten, 495 Schiedsgerichten, 8 921 besfonderén Markenverkaufsftellen, 5 323 mit der Ginziehung der Beiträge betrauten Kranken- kassen und 2948 in gleiher Weise mitwirkenden Gemeindebehörden und ‘sonstigen voa der Landes-Zentralbehörde be- zeichneten Stellen an Entshädigungsbeiträgen : 16 346 213,34 4A für Altecsrenten und _ 19407 400,22 für Invalidenrenten, jut. 35 753 613,96 M gezahlt worden. s Die Zahl der im Rehnungéjahr bewilligten Altersrenten berg... 18 826, die der Invalidenrenten 30836 zusammen 99 662. Av Verwaltun „skosten sind aufgewendet worden 7165 674,92 Æ, was für den Kopf der Versicherten eine Aus- gabe von etwa

“0,65 A ergiebt oder

5,66 9% der Gesamamicinnahme an Beiträgen (der echobenen Prämie) ausmacht. Von den Verwaltungskoften entfallen :

1 240 866,40 6 auf die Kosten der Ginziehung der Beiträge 112 Absay 3 des Jnvaliditäts- und Altersversicherungsgefe es),

808 889,19 G auf die Kosten der Koutrole 128 a. a. D.) und

332 854,37 „G auf die Kosten der Schiedsgerichte. i

Die Sesammteinnahme aus Beiträgen belie] si mit Einschluß

der Beiträge für Seeleute auf: 109 386 992,41. M Die Zakl dec verkauften Beitragsmarken beträgt rund: 104 Millionen tn Lohatlafse I, 188 Millionen in Lohnklasse Il, 124 Millionen ‘in So prtlafte IIT und 92 Milltonen in Lohnklafse 1V; an- Doppelmarken werden rund 549 000 als verkauft nahgewiesen. s

Der Antheil der Versicherungsanstalten an den bis zum Schlusse des Jahres 1898 vom Rechnungsbureau endgültig vertheilten Rentea (8 90 des Invaliditäts: ind Alkersversicherungsgeseßes) ergiebt bei

339 031 Ginzelfällen an Alterseenten und 390 960 : Einzelfällen an Invalidenrenten,

zus. 729 991 Ginzelsallen einen Jahresbetrag von

25 222 304,84 M für Altersrenten und 25 866 021,46 , für JInvalidenrenten,

zu}. 51 088 326,30 |

Bis zum Schluß des Jahres 1898 sind 137 950 Altersrenten und 122 846 Invyvalidenrenten,

zu). 260 796 Renten mit einem auf die Vecsicherungsanstalten entfallenden Jahres- betrage von 9 946 034,05 Æ für Altersrenten und 7922 903,91 . für Invalidenrenten, zus. 17 868 937,96 M6 in Wezfall gekommen; es verbleiben demnah am Schlusse des Jahres noch 201 081 - Altersrenten mit einea abzüglih des Reichss zushusses sich berechWnenden Jahresbetrage von 15 276 270,79 M und 268 114 Invalidenrenten mit einem entspreGend berehneten Jahresbetrage von 17 943 117,55 M Den nah den §8 5 und 7 des Javaliditäts- und Alter8versiche- rungsgeseßes zugelassenen besonderen Kasseneinrihtungen (Gisenbahn- und Knappschafts - Pensionskafsen) find aus den bis zum Schluß des Jahres 1898 vertheilten reihsgeseßlih:n Renten zur Last gelegt: 7390 Altersrentenantheile mit 731 719,30 A Jahresrente und 25 251 Javalidenrentenantheile mit 1740 719,09 A Jahresrente; Gnde 1898 2728 Altersrent-:nantheile mit 275 321,23 M Rente und 9153 Invpvalidenrentenantheile mit 608 380,27 A Rente bereits wieder in Wegfall gekommen, so daß ein Bestand von 4662 Altersrentenantheilen mit 456 398,07 4 Jahresrente und 16 098 Invalidenrentenantheilen mit 1132 338,82 4 Jahresrente verblieben ift. Der Vermögensbestand der Ver Cat eins{ließlich des Werthes der Inventarien belief sih bei Ablauf des Jahres

1898 auf 618 105 551,44 M, wovon bis dabin 69 873 110,44 A dem Reservefonds 21 a. a. O.) überwiesen worden sind. Die durchschnitrlihe Verzinsung der Kapitalanlagen erfolgt wie im Vozjahre mit 3,499%/0.

Der Dur(hschaittsjay der Alters rente, welher für die im Jahre 1891 begonnenen 123,55 # betrug, ist für die im Jahre 1892 beginnenden Renten auf 127,30 „6 und für die im Jahre 1893 ‘beginnenden ‘auf 129,41 #6 gestiegen, dagegen für die im Jahre 1894 beginnenden auf 125,61 „4 zurückgegangen und hat si füc die im Jahre 1895 begianenden Altersrenten wieder auf 131,84 4, für die 1m Jahre 1896 beginnenden auf 133,56 4, für die im Jahre 1897 beginnenden auf 136,12 und für die im Jahre 1898 beginnenden auf 139,72 4 gehoben. Dagegen hat die Durch- \chnittshöhe der Invalidenrente, welhe sih für die im Jahre 1891 beginnenden Renten auf 113,39 „6 belief, für die im Jahre 1898 beginnenden Renten den Betrag von 130 erreicht.

An Beitragsexstattungen (§8 30, 31 des Invaliditäts- und Altersversicherungsgeseßes) wurden von den 31 Versichecungsanstalten festgeseßt 121 669 Erstattungen in Fällen von Verheirathung im Betrage von - | 3482 767,44 M und 23 242 Erstattungen in Todesfällen im Betrage von

926 352,06 M

Die B E Höbe des auf jeden Erstattungsfall kommen-

den Betrages. berebnet sich für sämmtliche Anstalten zusammen auf

von diesen waren bis

- 28,62 M. gegen 26,23 M im Vorjahre in Fällen von Verheirathung,

39,86 6 gegen 35,44 4 im Vorjahre in Tedesfällen.

Zur Arbeiterbewegung.

Wie „W. T. B.* aus Graz vom 2. d. M. meldet, haben tm Köflacher Kohlenrevier, in welhem 2000 Arbeiter beschäftigt sind, in sechs Werken die Bergätbeiter die Arbeit eingestellt. Jn zwei Werken wird weiter gearbeitet. Das Eisenwerk in engt ruht infolge von ‘Kohleamangel. Es herrs{cht vollständige Ruhe.

Kunst und Wissenschaft,

Morgen, Donnerstag, den 4. Januar, wird im zweiten Cornelius- Saale der Köntglichén Nationäal-Gälerié einé Aüsftéllung TNE N EOAMEMEEDn guy des vergangenen Jahres eröffnet wérden.

Der „Künstlerbund Karlsruhe“ hat gegenwärtig im Kunstgewerbe-Museum (obecer Stock, S@hlüterzimmer) eine Sonderaus stellung graph ischer und dekorativer Arbeiten veranstaltet. Schon auf der Ausftelung künstlerisher Lithographien, die vor zwei Jahren im Lichthof des Museums stattfand, zeichneten sih die Karlsruher Maler Graf Kalkreuth, Hans von Volkmann Friedrich Kallmorgen, Franz Hein, Gastav Kampmann, E. R. Weiß und andere Mitglieder des Künstlerbundes durch einfarbige und mehrfarbige Steindrucke von trefflicher malerisher Wirkung aus. Seither haben dieMit- glieder des Bundes aucþ die Radierung und den Holzshnitt gepflegt und die Zahl der zum Wandshmuck oder füc die Mappe des Sammlers be- stimmten Original - Litbozcaphien ansehnlich erweitert, Vor allem aber ift es ihnen gelungen, ihre Kunst auf zweckmäßige Weise in den Dienst der Industrie zu stellen. In engem Se tg mit der bewährten Braun*schen Hofdruckerei in Karlsruhe hat der Künstler- bund eine eigene lithograpbishe Anftalt eingerihtet, in der die Künstler Plakate, Buchumshläge, Geschäft8papiere, Tish- und Postkarten und ähnlihe mafkantile Arbeiten selber auf den Stein zeihnen und sie unter eigener Aufsicht drucken lassen, sodaß au diese kleineren Blätter zu kü: stlerishen Original-Litho- graphien werden und nicht durch Ucbersezung von fremder Hazd ihren ursprünglichen Reiz verlieren. Von allen diesen Arbeiten, den Kunst- blättern, den Plakfaten und den vielerlei kleineren Aufgaben gicbt die Ausstellung ein cigenartiges, ansprehendes Bild. Daneben sucht der Bund auch sonstige dekorative Aufträge zu lösen, indem er sie zum Gegenstande des Wettbewerbs urter feinen Mitgliedern macht. Von dieser Thätigkeit geben farbenreiche Entwürfe für Glasfenster und anderes in der Ausstellung Zzugniß.

Verkehrs-Anstalten.

Bukarest, 2. Januar. (W. T. B.) Dié rumänische Posft- verwaltung rechtferzigt die im Dezember - im Dienste mit Kon - stantinopel vorgekommenen Verspätunçcen mit der Unterbrechung dex Kommunikationen infolge Schaueefalls, welche die Benußung des Sceewcas nöthig gemacht habe.

Bremen, 2. Januar, (2W. T. B) Norddeut}cher Lloyd.

Dampfer „Prinz-Regent Luitpold“, 1. Australien kommend, 1. Jan. Gibraltar passiert. „Oldenburg“, n. Ost-Asien best., 2, Jan. in Svez angek. „Bayern“ 1. Jan. v. So thampton n. Ost-Asien abgeg. „Stuttgart“, v. New Yort ‘toimend, 1. Jan. Dover pass. „Werra“