1900 / 12 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 13 Jan 1900 18:00:01 GMT) scan diff

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Bekanntmachung.

Die Jnvaliditäts- und AlteroversiorungGmtialt Hessen Nassau führt auf Grund der am 19. Dezember 1 von dem Aucschuß der Versicherungsanstalt beschlossenen, vom Reichs-Versicherungsamt genehmigten neuen Saßungen vom L: anae 1900 an den Namen „Landes-Versicherungs- anstalt Hessen-Nassau “. i

Die Willenserklärungen des Vorstandes erfolgen unter dem Namen der Anstalt mit dem Zusaß „Der Vorstand“; sie bedürfen der Unterschrift des Vorstßenden des Vorstands.

Vorsigender ist: Landes-Direktor Freiherr Riedesel zu 7

Eisenbach. Cassel, den 8. Januar 1900. Der Vorstand der Landes-Versicherungsanstalt Hessen-Nassau. Freiherr Riedesel zu Eisenbach, Landes-Direktor.

Bekanntmachung.

Es wird hiermit auf Grund des Jnvalidenversicherungs- gesezes vom 13. Juli 1899 § 72 zur allgemeinen Kenntniß gebracht, daß die für das Königreih Württemberg er- richtete Versicherungsanstalt statt der bisherigen Bezeihnung „Württembergishe Jnvaliditäts- und Alters - Versicherungs- anstali“/ den Namen E Württem- berg“ führt. s der Versicherungsanstalt bleibt Stuttgart.

Stuttgart, den 10. Januar 1900. ;

Der Vorstand der Verficherungsanstalt Württemberg.

von Häberlen.

In der Dritten Beilage zur heutigen Nummer des Reichs- und Staats-Anzeigers“ werden Uebersichten über die Rüben-Verarbeitung und den Jnlandsverkehr mit P und über die Ein- und Ausfuhr von Zudcker 1m ezember 1899, sowie eine Zusammenstellung der Betr iebs- ergebnisse der Zuckerfabriken des deutshen Zoll- ebiets im Dezember und in der Zeit vom 1. August bis 31. Dezember 1899 veröffentlicht.

Königreich Preußen.

Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht: den Bergräthen: Bergwerks-Direktor Gante zu Grube Camphausen bei Saarbrücken, Bergwerks-Direktor Jahns zu Grube Von der Heydt bei Saarbrücken, Bergrevierbeamten Balz zu Essen a. Ruhr, Bergrevierbeamten Kirstein zu Recklinghausen, Hütten-Direktor Kolle zu Sollingerhütte und Bergwerks-Direktor Salomon zu Jbbenbüren den persönlichen Rang als Räthe vierter Klasse beizulegen, sowie dem Registrator Kleiner bei der Thierärztlihen Hoch- \chule zu Berlin den Charakter als Kanzleirath zu verleihen.

Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht : dem Fabrikbesizer Friedrih Karcher in Beckingen, Kreis Merzig, den Charakter als Kommerzienrath zu verleihen.

Seine Majestät der König haben Allergnädigst zu enehmigen geruht, daß der Provinzial-Landtag der Nr ovinz Hannover zum 14. Februar d. J. nah der Stadt Hannover berufen werde.

Justiz-Ministerium.

Dem Landgerichtsrath, Geheimen Justizrath Kirchner vom Landgericht T in Berlin ist die nahgesuhte Dienst- entlassung mit Pension ertheilt. :

Versetzt sind: der Amtsrichter Pau ck\ch in Bergen a. R. als Landrichter an das Landgericht T in Berlin und der Amts- rihter Dr. Hahn in Norburg nah Sonderburg.

Dem Hütten-Direktor Ottermann in Dortmund ift die nachgesuhte Entlassung aus dem Amt als Handelsrichter ertheilt.

Zum Handelsrichter ernannt ist der Kaufmann Hugo Heil- mann in Berlin bei dem LandgerichtT in Berlin; wiederernannt: der Kaufmann Emil B1ng, der Kaufmann Adolf Philipsthal, der Kaufmann Carl Theodor Sulzer in Berlin und der Kommerzienrath Eugen Proßen in Char- lottenburg bei dem Landgericht T in Berlin, der Kaufmann Karl Rébbeck in Posen bei dem Landgericht daselbst.

Zu stellvertretenden Handelsrichtern sind ernannt: der abrif-:Direktor Alexis Riese, der Fabrik-Direktor Benno renstein und der Kaufmann Zsidor Meyer in Berlin

bei dem Landgericht T in Berlin, dér Banquier Martin Lesser in Posen bei dem Landgericht daselbst, wiederernannt : der Rentier Oswald Prause, der Brauerei-Direktor Dr. jur. Hugo Kaskel und der Kaufmann Rudolf Blumenthal in Berlin bei dem Landgericht T in Berlin.

Der Staatsanwalt Dr. Stumpfe in Beuthen O.-Schl. ist an das Landgericht in Breslau verseßt. :

Der Notar, Zujstizrath Kassel in Schweidnig hat sein Amt niedergelegt.

Dem Notar Bassenge in Niederwüstegiersdorf ist der Amts\siz in Schreidniß angewiesen.

In der Liste der Rechtsanwälte sind gelöscht: der Rechts- anwalt, Geheime Justizrath von Oberniß bei dem Ober- landesgeriht in Königsberg, der Rechtsanwalt, Justizrath Frenckel in Dessau bei dem Oberlandesgericht in Naumburg, der Rechtsanwalt, Justizrath Ule und der Rechtsanwalt Chomse bei dem Landgericht TT in Berlin, der Rechts- anwalt, Justizrath Dr. Bernhard bei dem Landgericht in Breslau, der Rehisanwalt, Justizrath Kass el-bei dem Landgericht in Schweidniß, der Rechtsanwalt, Justizrath Bour wieg bei dem Landgericht in Stettin, der Rechtsanwalt Dr. Max Silberstein bei dem Landgericht T in Berlin, der Rechts- anwalt Stein bei dem Landgericht in Liegniß, der Rechts- anwalt Büsch bei dem Landgericht in Hannover und der Rechtsanwalt Bassenge bei dem Amisgeriht in Nieder- wüstegiersdorf.

În die Liste der Rechtsanwälte sind eingetragen: der Rechtsanwalt Ch omse vom Landgericht TT in Berlin und der

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] Bassenge aus Niederwüstegiersdorf bei dem Landgericht in

in Bernkastel, der Gerichts Assessor Janke bei dem Landgericht in Elbing, der Gerichts-Assessor Bongarß bei dem Amts- eriht und dem Landgericht in Bonn, der Gerichts-Assessor Dr. phil. Kneer bei dem Amtsgeriht und dem Landgericht in Trier, der Gerichts-Assessor Rintelen bei dem Amtsgericht und dem Landgericht in Foo und der Gerichts-Assessor Schüler bei dem Amtsgericht in Stolp. .

M der Notar s M in Cues bei dem Amtsgericht

Ministerium der geistlichen, Unterrihts- ind « Medizinal-Angelegenheiten.

Preisausschreiben

zur Erlangung von Entwürfen für einen Monu- mental-Brunnen in Oppeln.

E3 wird beabsichtigt, in der Stadt Oppeln einen monu- mentalen Brunnen mit figürlihen Darstellungen zu errichten.

Alle preußishen und in Preußen lebenden anderen deut- hen Bildhauer werden eingeladen, sich an dem Wettbewerbe zur Gewinnung von Entwürfen für den Brunnen zu betheiligen und ihre Arbeiten für diesen Zweck einzureichen.

Für die Konkurrenz gelten folgende Bestimmungen :

1) Der Brunnen soll auf dem vor der -Kaiserlichen Ober- ostdirektion und dem Staatsbahnhofe belegenen Minerva- laße crrihtet werden und seine Aufstellung in*der Mittelaxe

des Postgebäudes, nahe an der Hauptzugangsstraße zum Bahn- hofe finden. Das sogenannte Minerva-Dentkmal wird von dem Plaß entfernt. i ; :

2) Der Brunnen soll unter Vermeidung architektonischen Aufwands wesentlich durch seine in Bronze auszuführenden Skulpturen wirken. l

Bei der Wahl der Darstellungen ist zu beahten, daß der Brunnen als ein ernstes, charakteristishes erk deutscher Kunst erscheinen soll.

3) Der Brunnen, dessen Hauptansiht von dem Post- ebäude aus gedacht wird, ist freistehend nah allen Seiten ünstlerish zu entwickeln. : A

Bei den Abmessungen is auf ein angemessenes Verhältniß zu den Umgebungen besonders zu achten.

Da eine Silhouetten-Winkung der Figuren nah der Ge- staltung des Plaßes nicht erreihbar erscheint, wird es sich empfehlen, das Werk mehr in die Breite als in die Höhe zu entwickeln. A

g Polo Ausführung der Brunnen-Anlage mit Einschluß aller Nebenkosten darf einen höheren Aufwand als 80 000 4 nicht erfordern. ; S

Der Wasserverbrauh des Brunnens wird nur ein mäßiger P dürfen; es sind daher breite Wasserströme zu vermeiden,

agegen können etwa vier springende Strahlen vorgesehen werden.

5) Hes dieses Preisausschreibens ist zunächst, eine ge- eignete Jdee für die bildnerishe Darstellung zu gewinnen. Es

werden S nur plastishe Entwürfe in 1/19 der Ausführungs- größe verlangt, denen eine allgemeine Beschreibung der ge- sammten Brunnenanlage beizugeben ist.

6) Die Entwürfe Fnd unter genauer Angabe von Namen und Wohnort des Urhebers bis zum 10. Mai 1900 an die Geschäftsleitung der Großen Berliner Kunstausstellung 1900, Berlin NW., Landesausstellungsgebäude, Straße Alt-Moabit, kostenfrei einzusenden. j L ;

7) Um eine möglichst allgemeine Betheiligung der Bild- hauer zu erzielen, werden 10 Preise zu je 600 # für die besten Entwürfe ausgeseßt.

8) Die Zuerkennung der Preise erfolgt dur die Landes- Kunstkommission, welcher zu diesem Zweck zwei Vertreter der Stadt Oppeln mit Stimmrecht hinzutreten. i

9) Ueber die Ausführung des Brunnens bleibt die Ent- scheidung vorbehalten. Es wird in Aussicht genommen, ent- weder mit einem der Urheber eines preisgekrönten Entwurfs wegen der Ausführung des Werkes in Verbindung zu treten oder einen engeren Wettbewerb pr ter mehreren Urhebern von prämiierten Entwürfen herbeizuführen.

10) Eine öffentlihe Ausstellung der eingelieferten Arbeiten wird beabsichtigt. Nach der Ausstellung werden die Entwürfe den Künstlern zurückgegeben. :

Ein Lageplan von dem zur Aufstellung des Brunnens bestimmten Plaß und seiner Umgebung kann nebst einem Abdruck dicses A laaussbraidens bei dem Bureau der König- lihen Akademie der Künste in Berlin NW., Universitäts- straße 6, oder in dem Magistrats-Burceau zu Oppeln unentgelt- lih in Empfang genommen werden.

Berlin, den 8. Januar 1900.

Der Minister der geistlichen, Aren G A M RA I: tudt.

Dem Vorsteher des Meister - Ateliers für Malerci am Städel’schen Kunstinstitut in Frankfurt a. M., Maler Wilhelm Amandus Beer und dem Vorsteher des Meister- Ateliers für Bildhauerei an demselben Jnstitut, Bildhauer Friedri ch Hausmann ist das Prädikat „Professor“ beigelegt worden.

Evangelischer Ober-Kirchenrath.

Der bisherige Se L Dr. Alfred Richter in Berlin ist zum Konsistorial- Assessor ernannt und dem König- lichen Konsit orium der Provinz Posen überwiesen worden.

-

Bekanntmachung.

Alle diejenigen jungen Männer, welche in einem der zum Deutschen-Reich gehörigen Staaten T t und 1) in dem Zeitraum vom 1. Januar bis einschließli 31. Es 1880 geboren sind, f 2) dieses Alter bereits überschritten, aber sich noch nicht bei einer Ersaybehörde zur Musterung gestellt, 3) sih zwar gestellt, über ihr Militärverhältniß aber noch keine endgültige Entscheidung erhalten haben und gegenwärtig innerhalb des Weichbildes hiesiger Residenz sich aufkalies, werden oi sie nicht von der persönlichen Gestellung in diesem ZÎa re entbunden sind, hierdurch auf Grund des § % der Deutschen Wehrordnung vom 22. No- vember Mb bebbeaibera ie viaia d limbreicii ehufs ihrerAufnahme in dieRekrutièrungs- Stammrolle in der Zeit vom 15. Januar bis

Sen S eor Thurm bei dem Landgericht T in Berlin, der Rechtsanwalt Dr. Zas Silberstein vom Landgericht 1

in Berlin bei dem Landgericht IT in Berlin, der Nechtsanwalt

Leutnant ihres Reviers persönlih zu melden und ihre Geburts- oder Loosungsscheine und die etwaigen sonstigen Atteste, welhe bereits ergangene Ent- scheidungen über ihr Militärverhältniß enthalten mit zur Stelle zu bringen. f

S e werden von den Standesämtern ausgestellt.

. Für diejenigen hiesigen Militärpflichtigen, welhe zur Zeit abivesend find (auf der Reise begriffene Handlungsgehilfen, auf See befindliche Seeleute 2c.), haben die Eltern, Vor- münder, Lehr-, Brot- und Fabrikherren die Anmeldung in der vorbestimmten Art zu bewirken. /

Wer die vor fbrièbene Anmeldung versäumt, wird nah R des Reichs-Militär-Geseßzes vom 2. Mai 1874 mit einer i: ag bis zu 30 # oder mit Haft bis zu drei Tagen

estraft.

Reklamationen (Anträge A Zurÿckstellung bezw. Be- freiung von der Ausheburg in eritctigung bürgerlicher Verhältnisse § 32 2 a—g der Deutschen Wehrordnung —) find bezüglich aller Militärpflihtiger, auch der Einjährig- O vor dem Musterungsgeschäft, spätestens aber im

usterungstermine anzubringen; nah der Musterung ange- brachte Reklamationen werden nur dann berüksihtigt, wenn die Veranlassung zu denselben erst nach Beendigung des Musterungsgeschäfts entstanden ist.

Berlin, den 10. Januar 1900.

Die Königlichen A der Auz3hebungs - Bezirke erlin. Dr. von Lepell.

Die Personal-Veränderungen in der Armee 2:. befinden sich in der Ersten Beilage.

Nichtamtliches. Deutsches Reich.

Preußen. Berlin, 13. Januar.

Seine Majestät der Kaiser und König besuchten heute Vormittag den Staatssekretär des Auswärtigen Amts, Staats - Minister Grafen von Bülow, nahmen von 101/4 Uhr ab die Vorträge des Chefs des Generalstabs der Armee, Generals Grafen von Schlieffen und des Chefs des Militärkabinets, Generals von Hahnke entgegen und empfingen hierauf den Gesandten von Kiderlen - Wächter und den Legationsrath Freiherrn von Wangenheim in Audienz, Um 2 Uhr machten Seine Majestät dem Kaiserlich russischen Botschafter Grafen von der Osten-Sacken aus Anlaß des Neujahrstages a. St. einen Glückwunsch:Besuch. Um 28/4 Uhr nahmen Allerhöchstdieselben aus den Händen des Kaiserlich und Königlich österreichish-ungarischen Militär-Attachés, Majors Grafen Stürghk den Militär-Schematismus für das Jahr 1900 entgegen und geruhten anschließend hieran, Sih im Weißen Saale die im Frühjahr aus dem Kadettenkorps ausscheidenden Kadetten vorstellen zu lassen.

Das Staats-Ministerium trat heute Nate

3 if im Reichstagsgebäude unter dem Vorsiß des Minister- Ba identen Fürsten zu Hohenlohe zu einer Sigung zu- ammen.

Unter dem Titel „Anleitung, betreffend den Kreis der nah dem Yat dener Engel ey vom 13. Juli 1899 (Reihs-Geseßblatt Seite 463) ver- siherten Personen“, hat das Neihs-Versicherungs- amt eine ausführlihe Darstellung der Versicherungs- pfliht und des Versicherungsrehts nah dem FJnvaliden- versicherungsgesey für den Gebrauch der Behörden (zu vergleihen u. a. § 155 des Junvalidenversicherungs- geseßes) und der sonst Betheiligten herausgegeben. Die „An- leitung“, welche infolge der Aufnahme der wesentlichen Er-

ebnisse der beinahe neunjährigen Spruhübung des Reichs-

ersiherungs8amts auf dem Gebiet der Versicherungspflicht und des Versicherungsrechts einen erheblihen Umfang ge- nommen hat (sie füllt 62 Quart-Drucfseiten), zerfällt in zwei Haupttheile, von denen der erste die Versicherungspflicht, der zweite das Versicherungsreht behandelt. Jm ersten Theile wird zunächst eine Reihe von allgemeineren Gesichtspunkten der räumliche Bereich der Versicherungspflicht, der Einfluß gewisser persönliher Umstände (Alter, Geschleht, Staats- angehörigkeit, Erwerbsfähigkeit oder -:Unfähigkeit, anderweite Versorgung), der Begriff der Bes P aua gegen Lohn oder Ge- halt u, w. erörtert. Hieran schließt sich eine Erläuterung der einzelnen im §1 des Jnvalidenversicherungsgeseßes enthaltenen Bezeichnungen der verschiedenen Klassen Berger aap e (Arbeiter, Gehilfen, Beiriebsbeamte u. \. w.), sowie eine grund- \äßlihe Besprehung der wichtigen Unterscheidun O selbständiger Erwerbsthätigkeit und abhängiger Besthä tigung. Diese Unterscheidung wird pan in einer im wesentlichen nah der Eintheilung der Berufsstatistik angeordneten Ueber- sicht auf den ces iedenen Gebieten des Erwerbslebens an der Hand der Revisionsgentscheidungen des Reichs-Versicherungs- amts im Einzelnen durhgeführt. Der zweite Theil beschäftigt sih mit den allgemeinen Vorausseßungen der Selbstversicherung und den besonderen Erfordernissen der Selbstversicherung oder Weiterversicherung. Eine vorausgeschickte Jnhaltsübersicht und ein angehängtes alphabetishes Sach- und Berufsverzeichniß erleihtern das Aufsuchen von Einzelheiten. ;

Die Anleitung, welhe in den „Amtlichen Nachrichten des Reichs - Versicherungsamts“ (Nr. 1a vom 2. Januar 1900) veröffentliht worden ist, kann von der Verlagsbuchhandlung in Firma A. Asher u. Co., Berlin W., Unter den Linden 13, zum Preise von 80 Z bezogen werden.

_ AnSstelle des zum Reichsgerichtsrath ernannten bisherigen Kammergerichtsraths Dr. Peters ist der Kammergerichtsra! von Wartenberg zum Mitgliede des Disziplinarhofs für die nicht rihterlihen Beamten ernannt worden.

1. Februar d. J. bei dem Königlichen Polizei-

&

Der Regierungsrath Dr. von Lepell zu Berlin ist der Königlichen Direktion für die Verwaltung der direkten Steuern zu Berlin zur weiteren dienstlihen Verwendung überwiesen

rden. | f M Dem Regierungs - Assessor Grafen von Galen zu Düsseldorf ist die kommissarische Verwaltung des Landraths- amts im Kreise Prüm, Regierungsbezirk Trier, übertragen orden. E Der ‘Regierungs - Assessor Freiherr von Meerscheidt- Hüllessem zu Königsberg is der Königlichen Regierung zu Posen zur weiteren dienstlihen Verwendung überwiesen orden. E Der Regierungs - Assessor Dr. Trapp zu Berlin ist bis auf weiteres dem Landrath des Landkreises Dortmund, Re- gierungsbezirk Arnsberg, zur Hilfeleistung in den landräth- lihen Geschäften zugetheilt worden.

Laut Meldung des „W. T. B.“ ist S-M.S. „Deuts ch- land“, Kommandant: Kapitän zur See Müller, am 11. Januar in Colombo (Ceylon) eingetroffen und sezt am 16. Januar die Reise nah Aden fort.

S. M. S. „Condor“, Kommandant: Korvetten-Kapitän Scheibel, ist gestern von Port Natal nah Lourenço

: oltke“, Kommandant: Kapitän zur See Schroeder, ist am 10. Januar in New Orleans angekommen und beabsichtigt, am 20. d. M. nah Havanna in See zu gehen.

Der Ablösungstransport für S. M. S. „Möwe“ ist unter Führung des Oberleutnants zur See Hering mit dem Dampfer „Bayern“ des Norddeutschen Lloyd am 10. Ja- nuar in Neapel eingetroffen und hat an demselben Tage die Reise nah Port Said fortgeseßt.

. Marques in See gegangen. S. M. S. „M

Bayern.

Der Finanz-Ausshuß der Kammer der Ab- geordneten berieth, wie „W. T. B.“ berichtet, gestern Abend einen Antrag des Abg. Pichler, die Vorschriften bezüglich der Sonntagsruhe in den Kanzleien staatliher Verwaltungs- behörden neuerdings mit allem Nachdruck einzushärfen und insbesondere den Bureaudienst während des Hauptgottes- dienstes zu untersagen. Nachdem mehrere Minister und Abgeordnete die Undurchführdbarkeit des zweiten Theils des Antrags nachgewiesen hatten, änderte der Abg. Pichler diesen zweiten Theil dahin um : es sei der Burzeaudienst während des Hauptgottesdienstes, soweit nicht ein öffentliches Jnteresse Ausnahmen erfordere, zu untersagen. Jn dieser Fafsung wurde der Antrag angenommen.

Hessen. Jhre Königliche Hoheit die Großherzogin hat sich am 11. d. M. zu längerem Besuche am Herzoglich sahsen-coburg- und gothaishen Hofe von Darmstadt nah Gotha begeben. s

Oesterreich-Ungarn.

_Die österreihische Delegation nahm, wie „W. T. B.“ berichtet, in ihrer gestrigen Fa ang das Extraordi- narium des Armeebudgets, ferner den Voranschlag des gemeinsamen Finanz-Ministeriums, des obersten Rehnungshofes, sowie das Ordinarium und das Extra- ordinarium des Marinebudgets unverändert an. Jm Laufe der Debatte über das Marinebudget hatte der Marine-Kommandant Praneee von Spaun erklärt, in dem gegenwärtigen Budget seien eine Neubauten veranschlagt worden, sondern nur der Ecsaß von zwei alten, unbrauhbar gewordenen Schiffen. Erst wenn die Flotte weiter vermehrt werde, könne jenes Kräfteverhältniß zu den fremden Kriegsmarinen erreiht werden, welches einen ausreihenden Schug für die österreihishe Küste biete. Die Verwaltung der Marine habe stets danach getrachtet, Pee in den Dienst der übersceishen Handelsinteressen zu stellen ; Ln Missionsschiff habe den Auftrag, diesbezüglihe Daten zu ammeln und darüber zu berichten.

Die ungarische Delegation sezte gestern die Ver- handlung über das Budget des inisteriums des Aeußern fort. Der Delegirte von Szilagyi erklärte, das Budget im allgemeinen anzunehmen, was als Zustimmungs- erklärung zur äußeren Politik gelten solle. Gegenüber der Behauptung, daß die österreichisch - ungarische Politik eine weitausshauende Jnitiative enthalten solle, betonte der Redner, daß ju einer expansiven Politik die Vorbedingungen, namentlich ein Uebershuß an wirthshaftliher Kraft und Kapital, fehlten. Bezüglih des Dreibundes erklärte von Szilagyi, die Sympathien in Ungarn R dem Dreibund, und da niht flüchtige, sondern solhe, welhe auf dem Bewußtsein wahrer Jnteressen beruhten. Der Delegirte Ugron erklärte, er werde gegen das Budget stimmen, kritisierte das t des Ministers des Aeußern, ins- besondere den Passus bezüglih der Türkei, welchen er als Drohung an die Adresse der Türkei bezeichnete, und hob hervor, gegenwärtig verfolge Deutschland dasselbe Ziel wie das alte deutsh-römishe Reih, nämlich die Ger- manisierung. Der Redner warf der deutschen Regierung ferner mala fides in der Jaterpretation der Viehkonvention vor. Der lte Mt Minister Baron von Kállay erklärte, er wolle niht auf die ganze Rede des Delegirten Ugron antworten, sondern sih Zurü haltung auferlegen. Die Behauptung Ugron's, als habe der Minister des Aeußern segen die Türkei Drohungen außgestolen, sei unrichtig.

eder von Drohungen noch von arnungen sei in dem Exposé die Rede gewesen, sondern nur von einem aus den größten Sympathien für die Türkei entspringenden Wunsche. Der Sultan sei ein weiser

ürst und wisse, was seinem- Lande fromme. Seine Ab- ichten würden jedoch nicht verwirkliht. Oesterreih-Ungarn mische sich niemals in fremde Angelegenheiten. Der Sektionschef Graf Szécsen erklärte, der Minister des eußern könne die Behauptung ‘Ugron’'s nicht unerwidert lassen, daß die deutshe Regierung die Viehkonvention mala de interpretiere. _Der Minister des Aeußern halte eine solche nsinuation ge enüber einer verbündeten Regierung für un- latthaft. Die Delegirten von Pulszki, Graf Stefan und oloman Ls Toraceti sih sämmtlih für den Dreibund q. Graf Stefan Tisza ‘protestierte dabei ge en den be, Wurf einer germanisierenden Tendenz Deutshlands und etonte, für Ungarn bestehe keine Furht mehr vor dem

rmanismus oder Slavismus. Nach einer Rede des Bericht-

erstatters Falk wurde dann ein Vertrauensvotum für die Politik des Grafen Goluchowski angenommen.

Infolge der Entscheidung des Kaisers, dur welche die ungarisheQuote erhöht wukde, sowie infolge der in Aussicht genommenen Regulierung der Offiziersgehälter der Honvedtruppe und der Kosten, welche das warme Nachtmahl für die Honved- mannschaft verursacht, erhöht sih, wie dem Wiener „Fremden- blatt“ aus Budapest gemeldet wird, das ungarische Budget um acht Millionen Kronen. Die Regierung wird Ee im Unterhause eine darauf bezügliche Vorlage ein-

ringen.

Großbritannien und Frland.

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Gestern ist, wie „W. T. B.“ meldet, in der „London Gazette“ eine Königlihe Proklamation veröffentlicht worden, in welcher der Export oder der Küstenhandel mit be- stimmten Basen von explosiven Verbindungen, insbesondere Nate, Trinitrocresol, Phenol und Cresol, verboten wird.

Das erste Kontingent der „City Jmperial Volunteers“ in Stärke von 500 Mann wird heute nah Süd-Afrika ab- gehen. Gestern wurde diesen Freiwilligen in der Guildhall in An- wescnheit des Lord Mayors und der Sheriffs das ftädtische Bürgerrecht verliehen. Die in der Umgebung der Guildhall erige te Menge brachte den Freiwilligen begeisterte Huldi- gungen dar.

Frankreich.

In der e adung der Deputirtenkammer brahte, dem „W. T. B.“ zufolge, der Deputirte Breton (Sozialist), zum Zweck der Milderung der die Jndustrie be- drohenden Krisis, einen Antrág auf Suspension der Zölle auf Kohle, Eisen und Stahl ein. Der Antrag wurde mit Zustimmung der Regierung an die Zollkommission ver- wiesen und sodann die Berathung des Budgets wieder auf- genommen.

Rußland.

Die Kaiserin-Wittwe ist, wie „W. T. B.“ meldet, gestern mit dem Großfürsten-Thronfolger und der Großfürstin Olga Alexandrowna von Gatshina nach St. Na Neis Ubergesiedelt.

m Reichsbudget für das Jahr 1900 beziffern sih die ordentlihen Einnahmen auf 1593745 680 Rubel, die außerordentlihen Einnahmen auf 3000 000 Rubel, die Einnahmen aus den freien Baarb-ständen der Reichsrentei auf 160 641 423 Rubel; die ordentlihen Ausgaben sind auf 1 564 441 679 Rubel bemessen, die außerordentlihen Aus- gaben auf 192945 424 Rubel. Von den ordentlichen Ausgaben entfallen auf: die Zahlungen für Anleihen 274 726 164 Rubel, die obersten Regierungsbehör den 8007995 Rubel, den Heiligen Synod 23559 685 Rubel, das Hof-Ministerium 12 899 514 Rubel, Auswärtiges Amt 5 267 735 Rubel, Kriegs- Ministerium 324 343 686 Rubel, Marine 86 628015 Rubel, Finanzen 281 489 304 Rubel, Landwirthschaft 40 997 092 Rubel, Inneres 85 938 484 Rubel, Untecriht 33 180 829 Rubel, D 322 287 968 Rubel, Justiz 46 515 736 Rubel u. \. w. Die Einnahmen sind veranschlagt: aus direkten Steuern auf 120 365 517 Rubel, aus Zöllen auf 84 802 850 Rubel, aus in- direlten Steuern auf 641 142 300 Rbl., aus Regierungs- Regalien auf 173 687 800 Rbl., aus Dae gn und Kapitalien auf 422 748 423 Rbl. Die ordentlichen Einnahmen übersteigen die ordentlihen Ausgaben um 29 304 001 Rubel.

__ Der Bericht des Finanz-Ministers über das Budget {ließt mit folgenden Worten: y

Nachdem ih Eurer Kaiserlihen Majestät dargelegt habe, wie ih gewisse Seiten des Gebietes der Volkswirthshaft des Reiches be- trachte, gestatte ih mir, {ließlich eine Frage zu berühren, welche für die gesammte zivilisierte W-lt von größtem Intecesse ist: die sih auf allen Pläßen ftark bemerkbar machende Gzldvertheuer 1ng fowie die Knappheit auf dem Geldmarkt, Dieje Ecscheiaung, ein Element erhebliher SHhwierigkeiten für Transaktionen auf industriellen und kommerziellem Gebiete in allen Ländern, rührt von verschiedenen Umständen natioaalöfonomisch-r Natur her und wird durch die gegenwärtigen Vorzänge in Süd-Afrika ver- widckelter. Anscheinend i| jedoch der weitgehende Marasmus, unter welch-m die Geschäfte leiden, weniger gerade auf die erwihnten Ursachen zurückzuführen, als auf Befürchtungen un- bestimmter Natur vor erneuten politischen Verwickelungen. Gegenüber einem derartigen Mißtrauen hinsihtlih der Festigkeit der inter- nationalen Beziehungen bleibt jed-2s Wort zur Beruhigung der Ge- müther gewöhnlih ohne Erfolg. Aber dieser alarmierende Zustand würde viel an S{äcfe verlieren, wenn die leitenden Kreise und die öffentlihe Deinung des Auslandes bei ihcen Ansihten über die Politik, welhe die Welt beherrshen müsse, sich von den Ideen durh- dringen ließen, welhe den Souverän von 130 Millionen Unterthanen

beseelen. Jtalien.

: Ar Dessbtigung einer Meldung der „Perseveranza“ schreibt die „Tribuna“: die Disziplinar-Kommission werde sich heute mit der gegen einen Beamten des Kriegs- Ministeriums erhobenen Beschuldigung, er habe mit dem Militär-Attaché einer fremden Botschaft Beziehun - gen unterhalten, beshäftigen.

Spanien. Wie „W. T. B.“ aus Madrid meldet, hat die Budget- kommission der Deputirtenkanimer sich für die Ein- führung verschiedener Luxussteuern ausgesprochen.

Amerika.

Der hhilenishe Staatsrath hat, nah einer Meldung aus Santiago, das Budget für 1900 genehmigt. Das- selbe Ser sh auf 76500000 Pesos Papier oder 34 000 Pesos Gold zum Kurse vón 18 Pence für

: Afrika.

Nach einem amtlichen Telegramm betragen die Verluste an Offizieren, welche die britishen Truppen in der Schlacht vor Ladysmith am 6. Januar erlitten haben, 14 Todte und 27 Verwundete. Von den Mannschaften wurden 135 getödtet und 244 verwundet. Der Earl of Ava, der älteste Sohn des Marquis of Dufferin, ist den Wunden, welche er vor Ladysmith am 6. d. M. erhalten hat, erlegen.

Der General Sir Redvers- Buller meldet aus Springfield vom 11. d. M.:: Jch habe das Südufer des Tugela bei der Potgieters Drift heute früh beseßt und mich: der- dortigen Fähre bemächtigt. Der Fluß is} im Steigen. Der Feind steht stark vershanzt etwa 41/4 Meilen nordwärts.

us Lourençco Marques vom gestrigen Tage erfährt das „Reuter’'she Bureau“, es verlaute, daß Schaaren von bewaffneten Swasis in das Grenzgebiet der Südafrikanischen

ein Peso.

Republik eingedrungen seien und eine große Anzahl von Kaffern getödtet hätten. ;

Der Gesundheitszustand der in Zoutpansdrift im Oranje-Freistaat stehenden britishen Truppen ist, wie das „Reuter |he Bureau“ aus Oranje River meldet, ein guter. Bisher sei es zu keinem Kampf gekommen, doch solle eine feind- lihe Abtheilung in unmittelbarer Nähe sein.

Parlamentarische Nachrichten.

Der Bericht über die gestrige Sißzung des Reichstages befindet sih in der Ersten Beilage. i g

In der heutigen (127.) Sißung des Reichstages, welcher der Staatssekretär des Jnnern, Staats-Minister Dr. Graf von Posadowsky und der Staatssekretär des Neichs- Justizamts Dr. Nieberding beiwohnten, wurde die zweite fortggfeit, des Reichshaushalts-Etats für 1900 ortgeseßt.

unächst wurde der Etat der Reihsdruckerei auf An- regung des T E der Budgetfommission, Abg. von K ar- dorff (Rp.) noch nachträglih der Kommission überwiesen.

Es folgte die Fortsezung der Berathung des Spezial -Etats des Reichsamts des Jnnern bei dem Kapitel 7a der Au3gaben: „Allgemeine Fonds“. .

(Schluß des Blattes.)

Kunst und Wissenschaft.

Die Königlich bayerishe Akademie der Wissenschaften D dea Saxe Sie Ten Da, dan Forst e nde ugen o e große goldene i wifsenshaftlihe Verdienste verlieben. 5 : E E

Verkehrs-Anstalten.

Bremen, 12. Januar. (W. T. B.) Norddeut}cher Lloyd. Dampfer „München* 11. Jan., v. Bcemen kommend, in Baltimore angek. „Darmstadt“ 11. Jan. v. New York n. Bremen abgeg. „Weimar“, v. Australien kommend, 11. Jan. in Genua, „Travz“ 11. Jan., v. Bremen kommend, in New York angek. „Mark“ 11. Jan. Reise v. Antwerpen nab dem La Plata fortgeseßt.

183. Januar. (W. T. B.) Dampfer „Kaiser Wilhelm IL.“, n. New York beft., 12. Jan. in Neapel, „Sachsen“, n. Ost-Asien best., 12. Jan. in Hongkong angek., „König Albert“, v. Ost-Asien kommend, 12. Jan. Gibraltar passiert.

Hamburg, 12. Januar. (W. T. B.) Hamburg-Amerika - Linie. Dampfer „Graf Waldersee“, v. New York n. Hamburg, 11. Jan. Curhaven pass. „Canadia“ 11. Jan. in Stettin angek. „Fürft Bismarck“, v. New York über Genua und Neapel n. Alexandrien, 11. Jan. v. Gibraltar, „Croatia“ 11. Jan. y. St. Thomas über Havre n. Hamburg abgeg. „Saxonia*, v. Hamburg n. Oft-Asien, 11. Jan. Dover passiert.

13. Januar. (W. T. B.) Dampfer „Polaria*, v. St. Thomas n. Hamburg, 13. Jan. Dover passiert. „Sardinia“ 12. Jan. v. New Orleans über Newport News n. Hamburg abgeg. „Australia“ 12 Jan. in Portland, „Serbia“, v. Hamburg über Antwerpen n. Oft- Asien, 12. Jan. in Rotterdam, „UAlesia“ 12. Jan. in Singapore, „Andalusia“ 12. Jan. in Port Said, „Pennsylvania“ 12. Jan. in New York angekommen.

Theater und Musik.

j j Königliches Schauspielhaus.

Eine Künstlerin, - welhe über ein Vierteljahrbhundert de: König- lien Bühne angehörte, Frau Leopoldine Stollberg, verab- shiedete ih gestern in der Rolle, welche fie im Jabre 1873 zuerst hier darstellte, in der Rolle der Isabella in Schiller?s ergreifendem Trauerspiel „Die Braut von Messina“, von dem hiesigen Pablikum, um sich nunmehr in das Privat- leben zurückzuziehén.“ - In dem von der Künstlerin ge1pielten Fäche der Heldenmütter ragte stets ihre Gestaltung der shwergeprüften Fürstin von Messina bedeutsam hervor. Ihre stattliche Erscheinung, ihre den getragenen Schwung der herrlihen Verse zur vollen Geltung bringende Sprehweise, die Vornehmheit ihrer Bewegungen und ihres Gesichtsausdrucks vereinigten sid gerade hier zu einem Gesammtbild von monumentaler Größe, das sih jedem, der es gesehen hat, unver- geßlich in die Erinnerung eingeprägt haben wird, namentlih

- aber denjenigen, welhen es vergönnt war, der gestrigen Abschieds-

vorstellung beizuwohnen. Das vollbesezte Haus zeigte dabei die Physiognomie, die es immer bei solhen Gelegenheiten zu zeigen pflegt : Beifall, Blumen und Kränze wurden der scheidenden Künstlerin, welhe niht ohne Rührung in einer kurzen Ansprache für die ihr er- wiesenen Ehrungen dankte, in reihem Maße zu theil. Eine intimere Abschiedsfeier auf der ges{chmüdckten Bühne |{chloß sich an die öffent-

lihe an. Sqhiller-Theater.

„Freudvoll und leidvoll“, ein Volköstück mit Gesang in vier Aufzügen, von dem4auf ti:sem Gebiete und demjenigen der Poffe bekannten Schriftsteller Louis Herrmann, gelangte gestern zur erstmaligen Aufführung. Die Handlung bot im Großen und Ganzen nihts Neues. Der reihgewordene Fabrikant und dessen Sohn, sowie der in bescheidenen Verhältnissen lebende brave Arbeiter und dessen Tochter sind die Hauptpersonen ; zu ihnen gesellt sich noch die urwüchsige Gestalt des Berliner Hausdieners vom alten, guten Schlage und ein gleich geartetes Dienftmädchen. Um diesen Stamm sind dann die übrigen Personen des Stüds geshickt gruppiert. Beide Väter werden als Starrköpfe gezeihnet, welhe der gegenseitigen Neigun ihrer Kinder entgegen sind. Bis sich die letzteren endli doch zusammenfinden, giebt es eine Menge heiterer und ernster Situationen, sprühender Wißworte, lustiger Kuplets und ernsterer, an Verstand, Herz und Gemüth appellierender Betrachtungen. Das Stück i harmlos, heiter, flott und in seinen Einzelheiten as und errang denn“ auch den aufrihtigften Beifall des voll beseßten Hauses, der in wiederholten Hervorrufen der Haupt- darsteller gipfelte. Von diesen ist in erster Linie Herr Shmasow zu nennen, welcher als Hausdiener Rabuse eigentlich alle Fäden der

andlung in der Hand hielt; er spielte diesen Vetter des , gebildeten ausknehts* mit frishem Humor. Her Eyben e den Fabrikanten, ommerzienrath ltmann, mit richtigem erständniß, eben- so führte Herr Köstlin die fein komishe Rolle des Buhh- halters Scheffler entsprehend durch. Auch die Herren Thurner und Wehlau verdienen besondere Anerkennung. Von den Damen trat besonders Frau Werner als heirathslustige Wittwe Stöhr und Fräulcin Seitz als deren ftets froh gelaunte Tohter Käthchen in den Vordergrund. Beide wußten ihren Aufgaben mit Humor und ohne ftôörende Uebertreibung gereht zu werden. Die Damen Horting und Meyer leisteten, ebenso wie die anderen Darsteller, durh- aus Anerkennenswerthes. Die Musik von Steffens war anspruchslos und gefällig, die Inscenierung entsprach den an fie zu stellenden

Anforderungen. Theater des Westens.

Boieldieu’s noch immer sehr beliebte komishe Oper „Die weiße Dame“, welche gestern, neu einstudiert, in Scene ging, fand eine um fréundlihere Aufnahme “bei dem zahlreihen Publikum, als das gefällige erk offfenbar mit großer Sorgfalt vor- bereitet worden war. Namentlich gilt dies bezüglich der Leistungen des unter Leitung des Kapellmeisters Doebber stehenden Orchesters, der Chôre und der Ensemblesäße. Auh die Jnscenierung ließ fast nihts zu wünshen. Unter den Solisten ragte Frau Stein- mann (Anna) durch ihre Kehlfertigkeit hervor. Herr Walter sang die Partie des George Brown recht ansprehend und die Damen Detschy

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