1900 / 21 p. 5 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 23 Jan 1900 18:00:01 GMT) scan diff

L neu erre Man at ain Ii Ä E H E Pi E T IRO tandtauätarEnr

Der Antrag auf Kommissiousberathung und auch der Antrag Barth selbst werden gegen die Stimmen der National- liberalen, der Freisinnigen und einiger Polen abgelehnt.

Es folgt die erste Berathung des Gesezentwurfs, betreffend die Vermeidung von Doppelbesteuerungen.

Geheimer Ober-Finanzrath Wallach erläutert die Vorlage, die bezwecke, durch den mit Oesterreich abgeschlossenen Vertrag eine oppel- besteuerung derjenigen Personen zu vermeiden, welche in beiden Staaten einen Wohnsiß, eine Betriebsstätte oder Einkünfte haben.

Abg. von Blanckenburg (konf.) erklärt, daß seine Freunde gegen die Vorlage, die ja auch keine große Bedeutung habe, keine Be- denken bätten, und empfiehlt die unveränderte Annahme.

Abg. Saenger (fr. Volksp.) erhebt gegen den Vertrag mit Oester- reih keine Einwendungen, hält es aber für bedenklih, da nach dem Gesegentwurf der Finanz-Minister ermächtigt ist, mit Bezug auf Personen und Steuerquellen, welche der Steuerhoheit mehrerer Staaten unterliegen, Bereinbarungen zu treffen und Anordnungen zu erlafsen, dur die ihre Heranziehung zu den direkten Staatssteuern au ab- weichend von den preußischen geseßlichen Vorschriften geregelt wird. Einer solhen Ermähtigung ohne Befragung der Volksvertretung könnten seine Freunde nit zustimmen. : L

Geheimer Ober-Finanzrath Walla erklärt dieses Bedenken für uit gerechtfertigt. Die Hauptsache sei, daß die Doppelbesteuerung seitens verschiedener Staaten vermieden werde. Um eine prinzipielle Entscheidung handle es \ich in diesem Falle nicht, deshalb genüge es, wenn die betreffenden Anordnungen allein von der Staatsverwaltung getroffen würden.

bg. Dr. Pors ch (Zentr.) kann das Bedenken des Abg. Saenger nit theilen, wünscht aber doch die Ueberweisung der Vorlage an die Budgetkommission zur Vorprüfung. Abg. von Eynern (nl.) {ließt sich diesem Vorschlage an.

Nach einigen weiteren Bemerkungen des General-Direktors der direkten Steuern Burghart wird die Vorlage der Budget- kommission überwiesen.

Schluß gegen 31/4 Uhr. Nächste Sißung Dienstag 11 Uhr. (Etats der Domänen und der landwirthschaftlichen Verwaltung.)

Statistik und Volkswirthschaft.

Gewerblihe Benußung von Motoren und Arbeits- maschinen in Deutschland.

I

Fn der bei der Berufs- und Gewerbezählung vom 14. Juni 1895 zur Crhebung benußten Haushaltungsliste war an ‘die selbständigen Gewerbetreibenden und Hausindustriellen die Vorfrage gerichtet, ob sie im Betriebe Umtrieb8maschinen (Motoren), beroegt dur Wind, Wasser, Dampf, Gas, Petroleum, Benzin, Aether, Heißluft, Druck- luft oder Elektrizität, oder Dampfkessel, Dampffäfsser, Dampf- oder Segelschiffe verwenden. Bejahendenfalls waren in dem besonderen Gewerbebogen nähere Angaben hierüber zu machen, insbesondere auch über die Kraftleistungen bei regelmäßigem Betriebe, gemessen nah Pferdekräften. Nur für Triebwerke, welhe durch Wind oder Elektrizität bewegt wurden, fiel diese Angabe weg : bei der Windkraft wegen ihrer Unstetigkeit, bei den elektrishen Motoren deshalb, weil deren eigentlihe Kraftquellen hinsichtlih ihrer Stärke bereits bet Wasser, Dampf 2 zur Anschreibung gelangen. Nicht zu er- fassen waren hierbei diejenigen Betriebe, in welchen statt der genannten Elementarkräfte Menschen- oder Thierkraft (Handbetrieb, Göpelwerk) ¿um Betriebe - der Arbeitsmaschinen dienen. Die in dem Gewerbebogen gleihzeitig vorge- sehene Erhebung über die Arbeitsmashinen erstreckte auf eine Reihe (100) für gewisse Gewerbe besonders charafkteristisher Arbeitsmaschinen, Apparate, Oefen 2c., und es wurden dabei au im Kleingewerbe verbreitete Maschinen berücksichtigt. Da ihre Na(- weisung auf dem Gewerbebogen erfolgte, ein solcher aber nicht für Alleinbetriebe auszustellen war, handelt es sich bei diesen Nach- weisungen lediglich um Arbeitsmaschinen, die in Gehilfen betrieben (d. h. in Mitinhaber-, Gehilfen- oder Motorenbetrieben) verwendet worden sind.

Insgesammt fanden sich in Deutschland, wie wir der im 119. Bande der „Statistik des Deutschen Reichs“ enthaltenen ab- \chließenden Darstellung der Ergebnisse der leßten gewerblichen Betriebszählung von dem Referenten für dieselbe im Kaiserlichen Statistishen Amt Dr. Zahn entnehmen, am 14. Juni 189% in den von der Gewerbezählung überhaupt erfaßten Gewerben 164483 Betriebe, die mit motorischer Kraft arbeiteten, es sind dies 4,5 9% sämmtlicher Betriebe. 151 695 von den Motoren- betrieben sind Hauptbetriebe (4,8 °/o aller Hauptbetriebe), 12 788 Neben- betriebe (2,59/ aller Nebenbetriebe). Was die Art der eleme ntaren Kraft betrifft, welche diese 164 483 Motorenbetriebe zur Bes wegung ibrer Umtrieb8- oder Kraftmaschinen benußen, fo wurden gezählt : | Im Verglei zur |Von 100] Auf | Gesammtzahl | PS ent- |1 Betrieb | der Be- | der Mo- sfallen auf| mit triebe | toren- die | Wasser-, über- | be- | einzelnen | Dampf-, haupt | triebe Arien Gas-, kommen die vorn- [von Mo-| anderer

genannten toren- | Kraft Betriebe vor in | betrieben | kommen 9% PS 10,3

Fälle, Ver-

Betriebe E wendete Pferdes

mit mit Motoren stärken

arbeiten

D r

Mind . .. Wasser Dampf Gas ..…. 14760 Petroleum 2083 Benzin, Aether 1 254 Heißlust .. 639 Oruckdlust .. 8312 Elektrizität . 2259 Dampfkesseln ohne Kraftübertragung,

Damvffässern 6 984

Dampf- 1), Segel- chiff ... 18272 |

Zuf 177 714 3 427 325 Motoren- | | betriebe 164483 |3427325| 4,9 G A

Bei dieser Unterscheidung nach den Kräften, welche die Motoren in Bewegung seten, ist der Betrieb, welcher verschiedene Kräfte ver-

18 362 54 259 | 629 065 58 530 |2 721 218 53 909| 7 249 3501 1298| 11 085

-

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10,3 | 100 100 | 26,0

F O

1) Hier is bei Hamburg eine nit geringe Anzahl von Betrieben eingerechnet, welhe bei der Ausübung ihres Gewerbes eine Motor- barkafse (dur Petroleum, Benzin oder Elektrizität getrieben) ver- wenden. Für Hamburg sind außerdem noch die Pferdestärken der Dampfschiffe und der Motorbarkafsen festgestellt: ihre Zahl betrug für die von hamburgischen Gewerbebetrieben benußten Dampfschiffe 419 133 (außerdem 5612 auf Staatsdampfern), für die durh Petroleum bewegten Schiffe 103 (außerdem 15 auf \taatlihen Schiffen) und für die Benzinmotorschiffe 141; im Ganzen waren es 419 377 PS, zu denen noch 5627 auf Schiffen kamen, die von in der Reich3- N unberüdcksitigt gelassenen Staatsbetrieben - benußt wurden.

wendet, bei jeder solhen Kraft in Ansaß gebradt ; daher erscheint die Summe der Einzelzahlen höber (um 13 231 oder 8,0 9/0) als die Gesammtzahl der Betriebe mit Motorenbenußung,

Am zahlreichsten sind unter den Motorenbetricben diejenigen, welche i der Dampfkraft bedienen ; es ‘sind ihrer rund 58 000, und sie ilden nahezu ein Drittel aller Motorenbetriebe. Demnächst olgen die Betriebe mit Wasserkraft, die auch noch rund 54 000 Betriebe oder 30,5 9/6 ausmachen, sowie die Betriebe mit Windmotoren (10,3 9/0) und die Betriebe mit Dampf- und Segelshiffen (10,3 9/o). Die andere Elementarkräfte verwendenden Betriebe spielen eine wesent- lih geriagere Nolle. Indessen ift zu beahten, daß die Fragestellun bei der Zählung nur dahin ging, ‘ob in dem betreffenden Betrie eine Umtriebs- oder Kraft maschine, nicht auch, ob eine Arbeit 8- maschine direkt dur eine der genannten Elementarkräfte bewegt wird. Nun giebt es aber namentli in den Großstädten zahlreihe Gewerbe- treibende, welche Elektrizität von einer ien (Bohr. beziehen und sie in

ihrer Betriebs\tätte ihren Arbeitsmaschinen (Bohr-, Fräs-, Stoß-, Hobel-, Lochmaschinen 2c.) unmittelbar zuführen. Dergleichen Fälle sind in obigen Zahlen nicht mit enthalten. Andererseits darf namentli in Bezug auf die Daten über die Betriebe mit Elektrizität nit außer Acht gelassen werden, daß sie sich auf das Jahr 1895 beziehen, während gerade in den darauf folgenden drei Sahrea die Verwendung der Elektrizität weiter gewaltige Fortschritte zu verzeichnen hatte 9); sie findet jeßt vornehmlih statt zum Zweck der Leistung mechanischer Arbeit dur den Betrieb von Arbeitsmaschinen in Fabriken, in Werkstätten und im Straßenbahnverkehr, zum wed der Lihtgebung in Gestalt von Bogen- oder Glühliht, zum Zweck der Wärmeerzeugung, der elektrohemishen T (z. B. der Ge- winnung von Abscheidungen des Stroms aus Flüssigkeiten oder der galvanoplastischen Abbildung), ferner zur Magnetisierung, etwa in eleftrishen Uhren oder ailizèn Zeichengebern, zum Betriebe von Fnduktionsapparaten sowie zur Ladung von Accumulatoren, endli auch zu therapeutischen Zwecken.

Die hohe Bedeutung der Dampf- und der Wasserkraft für unser Gewerbe tritt noch deutlicher hervor, wenn man ihren Stärkegrad ins Auge faßt. JInsgesammt wurden als Kraftleistung der im Gewerbe verwendeten Motoren, unter der Annabme regelmäßigen Betriebs, 3427325 Pferdestärken (PS) festgestellt. on diesen Betriebs- kfräften liefert nit weniger als 2721218 PS oder 79,4 9/0 der Dampf, 629065 PS oder 18,4% das Wasser, fodaß also Wasser- und Dampfkraft zusammen 97,8 0% aller Betriebskräfte unserer Fabriken liefern. Wenn man das gegenwärtige Zeitalter das Zeitalter des Dampses nennt, so findet diese Bezeichnung in den eben mitaetheilten Zahlen ihre Bestätigung. Dabei ist aber noch zu berüdsichtigen, daß die Unzahl von Dampf-Lokomotiven, die im Eisea- bahnbetrieb Verwendung finden 3), ebensoweni wie die in der Land- wirthschaft vielfa benugten Dampfdreschmashinen und Dampfpflüge, soweit dieselden niht von gewerblichen Betrieben entlehnt waren 4), mit eingerehnet sind. Ueberhaupt kommt in den 3,4 Millioaen Pferdestärken nicht die gesammte, in Deutschland verwendete motorishe Kraft zum Ausdru, sondern nur die motorische Kraft von folhen Betrieben, welche in den Bereich der Gewerbezählung fielen. Es fehlen also, wie \{on erwähnt, namentlich die in der Landwirthschaft sowie im Eisenbahn- betrieb, ferner die bei anderen öfentlihen, niht gewerbemäßig betriebenen Anstalten (z. B. Kanalisationswerken) benußte Elementarkraft, außerdem aber au bei den in der Gewerbezählung ermittelten Motorbetrieben die Pferdestärken für die deutschen Kauffahrteidampfer, die Fluß-, Haff- und Küstendampfer*®). Andererseits {tellen die 3,4 Millionen Pferdestärken die wirkliche Leistung, welche die im Gewerbe verwendeten Elementarkräfte bei regelmäßigem Betriebe thatsächlich vollbringen, nit etwa deren mögliche Leistungsfähigkeit (die sogenannten indizierten Pferdestärken) dar. Die leßtere würde natürlich noch viel größer erscheinen ; meist gelangen nur zwei Drittel der Leistungsfähigkeit zur Ausnußung. Welche immense Arbeitsleistung aber bereits durch_ die ermittelten 3,4 Millionen Pferdestärken verrihtet wird, läßt si einigermaßen ahnen, wenn man freilih in etwas roher, wissenshaftlih keines- wegs einwandfreier Shäßung die mechanische, niht ermüdende Pferdestärke glei der von 3 lebendigen Pferden und die Muskelkraft eines Pferdes glei der von 8 Männern set. Alsdann repräsentieren die 3,4 Millionen im deutschen Gewerbe verwendeten Pferdeitärken die Arbeit von 82 255 800 Personen; rechnet man zu dieser Zxhl noh die that- \ählich im Gewerbe thätigen 10 269 289 Personen, so ergiebt \ih, daß, wenn das Gewerbe aus\chließlich mit menschlicher Kraft betrieben werden könnte und sollte, nicht weniger als 92525069 arbeitsfähige Menschen hierzu erforderli wären.

Die gewerblichz Verwendung motorischer Kraft ist fortwährend im Zunehmen begriffen. Fn welchem "Maße dies der Fall ist, läßt sih durch Vergleich der neuesten Gewerbestatistick mit den Er- gebnissen früherer Zählungen darthun, freilich nur theilweise. Die Motorennachweise der Aufnahme vom Jahre 1882 beschränken si nämlich auf die Hauptbetriebe und geben lediglich für diese die näheren Unterscheidungen nach der Art der verwendeten Meotorkcaft, bei der Zählung von 1875 waren ledigli die Betriebe mit mehr als 5 Gehilfen berücksihtigt. In Bezug auf die Betriebe mit Petroleum-, Benzin-, Aether-, Druckluftmotoren, Elektromotoren und Segelschiffe muß der Verglei, in Ermangelung von Daten früherer Zähluagen, überhaupt unterbleiben. Die Gegenüberstellung der vergleihsfähßigen Zahlen von 1895 und 1882 ergiebt Folgendes:

Von 1009 Haupt- betrieben be-

Motorenbetriebe Zu- oder Ab- nugen Motoren

Zahl der Betriebe nahme (—) der- selben seit 1882 R E Lde ret

1895 1882 abfolut 9/0 1895 1882 16115 18901 2786 —147 9,5 0,6 45459 53319 7 860 147 1,95 1,8 AMPS 57245 34691 2259554 65,0 1,8 1,2 Gas oder Heißluft 15 2947 2746 12501 45,2 0,9 0,1 Dampfkessel ohne

Kraftübertra- Bus Cte 46 83903 2 843 738: 0/3 0,1 usammen) 140812 113560 27 252 240 4,9 3,8.

Deutlich ist hieraus zu erkennen, wie die Elementarkräfte einer rüdck- ständigeren Technik Wind, Wasser dur) die vollkommeneren Wärmemotoren verdrängt werden, Während die Betriebe mit Wind- und Wassermotoren, entsprehend dem starken Rückgang der kleinen Müblen, beträhtlich abgenommen haben, erfuhren die Betriebe, welche Wärmemotoren verwenden, eine rapide Steigerung. Gegenüber der Zunahme der Gesammtheit der Hauptbetriebe um 4,6 °/o stieg die

2) Beispielsweise waren Ende des Jahres 1895 an das Leitungs- ney der Berliner Elektrizitätswerke in ca. 300 Betrieben 930 Elektro- motoren angeschlossen ; diese Zahl is bis Ende 1897 auf 1250 Be- triebe mit 2460 Motoren, Ende September 1899 auf rund 2400 Betriebe mit 13 858 Elektromotoren angewawsen.

3) Im Jahre 1895 waren auf den deutshen Eisenbahnen 16 377 Lokomotiven thätig, 16 107 davon auf Vollbahnen, 270 auf Schmal- spurbahnen ; rechnet man die Lokomotive der Vollbahn dursnitt- lih zu 450 PS, die der shmalspurigen zu 150, fo repräsentieren jene Lokomotiven nicht weniger als 7248 150 + 40500 = 7 288 650 Pferdestärken.

4) Nach der landwirthschaftlichen Betriebszählung vom 14. Juni 1895 benußten im Jahre Juni 1894/95 259 364 Ung vom Le Ane Betriebe ampfdreschmaschinen, 1696 Dampfpflüge, 26 000 Milch- zentrifugen mit Kraftbetrieb.

5) Kauffahrteidampfer gab es im Fahre 1895 1061 mit 801 750 Pferdestärken, Fluß-, Haff- und Küstendam im 1892) 15 mit 171 360 P8. S / pie n E

6) d. h. Fälle, in denen vorstehende Kräfte von Hauptbetrieben benußt werden.

Zahl der Dampfmotorenbetriebe um 65,0, die der Gaämotoren- betriebe?) um 455,2 9/0.

Mit dem Rückgang der Zahl der Betriebe mit Wassermotoren ist indessen nicht LesdaL, daß die Wasserkraft jeut bei der Gewerbe-

produktion weniger verwerthet wird als 1882; in der Hauptsache sind

nur kleine, wenig leistungsfähige Wassermotoren - Betriebe ver- wunden. Dagegen haben größere und vollkommenere Wasserkraft» nlagen, besonders au infolge der Uebertragbarkeit der Wasserkrätt; mittels Elektrizität, im Gewerbe an Verbreitung gewonnen. Dies bestätigt folgender Vergleich der 1895er Zahlen mit denen von 1875:

Zahl der Betriebe Motorenbetriebe mit über 5 NVerwendete Pferdestärken mit Personen Gehilfen im Jahre

1895 E 1895 1875

E 180 Wasser . . 8422 6067 321812 168921 Dampf . * 37752 18115 255736 885 582

Ga A A OSOL 611 942 1247 Bein Ce 300 159 305 Petroleum, Benzin, 59 3529)

Aether, Druckluft,

Elektrizität . . 3505 Zusammen (Fälle) 60176 D182 2938526 10509790. Demnach entfallen auf einen Betrieb

nathgenannter Pfer destärken Elementarkräfte 189% 1875 C 38,2 27,8 O a 67,7 48,9 Gas- und Heißluft 2c.19) . 4,3 1,6 Zusammen. « « + - - 48,8 42,0 Aus dieser Zusammenste una wird die gewaltige Zunahme der mechanishen LTriebkräfte ersihtlih, Die Benuzung pon Wasser- motoren, gemessen nach der Zahl derartiger Betriebe, hat zwar nicht so enorme Erweiterungen erfahren, wie die von Dampf- und Gaskraft, aber die erhöhte Zahl der verwendeten Wasserpferdestärken bekundet,

‘haf die Wasserkraft intensioer, nämlich durch vergrößerte und ver- esse

rte Anlagen verwerthet wird. Die mittlere Stärke der benußten Wasserkraft beträgt jeßt 38,2 PS gegen 27,8 im Jahre 1875. uch füc die Dampf- und Gasfkraftmaschinen ist neben der bereits er- wähnten bedeutenden Zunahme von Betrieben, die mit ihnen arbeiten cine erheblih geste*gerte durhscnittliche Leistungsfähigkeit zu kon- statieren, alles Momente, welche auf die weitere Ausbildung des Ge- werbes zur Großindustrie hinweisen. 1)

Zur Arbeiterbewegung.

Ein Ausstand der Berliner Einseger is, der „Dt. Warte“ zufolge, am WMontay von einer Versammlung bes{lossen worden, die von etwa 300 Personen besucht war. Als Grund der Arbeits- einstellung wurde die Verweigerung der {hon im vorigen Jahre erstrebten Einführung eines erhöhten Tarifs angegeben (vergl. Nr. 195/1899 d. Bl.).

In Kupferdreh (Reg.-Bez. Düffeldorf) fand, wie die „Rhein.- Westf. Ztg.“ unterm 21. d. M. berichtet, eine von ca. 1000 Personen besuhte Versammlung der Textilarbeiter und Arbeiterinnen statt. Dieselbe beshloß, dem Begehren eines dortigen Fabrikbesißers, der von seinen Arbeitern den Austritt aus dem niederrheinischen Weber- verband verlangte, nicht zu entsprechen. Von den ca. 1000 von ihm beschäftigten Personen, eins{ließlich 600 jugendlicher, stehen 300 bereits m O: Weitere 100 haben nunmehr ihre Kündigung gleihfalls eingereiht.

Ueber den Bergarbeiter - Ausstand in den böhmischen Kohlen- revieren meldet „W. T. B.“, daß im Brüxer Revier von 5413 Mann 3359 nit arbeiten; auf 6 von 98 Zechen wird noch partiell gearbeitet. Im Aussiger Reviere sind 2407 von 3500 Mann aus- ständig; im Teplizer is der Ausstand allgemein; im Duxer arbeiten 1234 von 7956 Mann. Im #Falfkenauer Revier sind die Bergarbeiter überal noch eingefahren; die Werkbesitzer haben jedoch die Forderungen derselben abgelehnt. Im Schlan - Kladnoer Ausstandsgebiet ist die Lage unverändert. Die dortigen Bezirkshauptleute erließen eine Bekanntmachung, in der die Bergarbeiter auf die geseßlihen Folgen ihre3 Fernbleibens von der Arbeit aufmerksam gemacht werden. In den Schächten des west- böhmischen Bergbau- Aktienvereins und der Pankraz- Zehe im Mieser Bezirk mit einem Mannschastsbestande von 5200 Mann ist gestern die Arbeit eingestellt worden. Nur im Zieglerschaht und in den Bergwerken des Fürsten von Thurn und Taxis sowie der Litißer Steinkohlen-Gewerk- \chaft wird vollzählig gearbeitet. Im WitkHwwitßer Bezirk find die Arbeiter von drei weiteren Schächten in den Ausstand getreten. Die Gesammtzahl der Ausständigen beträgt 20 000; die gesammte DeleglGalt N Reviers beläuft fich auf 36 000 Arbeiter (vergl.

L. . Bl.).

Aus Wien berichtet dasselbe Bureau, daß der A ckerbau- Minister die Bergbehörden, in deren Bezirken Kohlenarbeiter- Ausstände drohen oder bereits ausgebrochen sind, beauftragt habe, auf das nachdrücklichste darauf hinzuwirken, daß sowohl die Bergbau- Unternehmer als auch die Bergarbeiter dem Zusammentritt des Einigungsamts keinerlei Hinderniß in den Weg legen. Jenen Parteien, welche sich von vornherein weigerten, in Verhandlungen yor dem Einigungsamt überhaupt einzutreten, sei auf das eindringlichste die hohe Verantwortlichkeit vorzuhalten, welcher sie sich angesihts der gegenwärtigen sehr ernsten Sachlage aussegen würden. Das Ackerbau- Ministerium habe ferner verfügt, höhere Bergbeamte in die Ausftands- reviere behufs genauer JInformierung über die Sachlage zu entsenden.

Land- und Forstwirthschaft.

Bukareft, 22. Fanuar. (W. T. B.) Nach den dem Ackerbau- Minifterium zugegangenen Berichten ist der Saatenstand im all- gemeinen sehr gut und ein günstiger Ernteertrag zu erwarten. Das Anshwellen der Flüsse läßt Uebershwemmungen befürchten; einige Gegenden sind bereits unter Wasser gesetzt.

7) Technisch vollkommenere Gasfkraftmaschinen werden erft seit 1878, als die Pariser Weltausstellung die allgemeine Aufmerksamkeit auf Otto's geräushlosen Motor lenkte, konstruiert; durch sie werden die Kleindampf- und Heißluftmaschinen immer mehr zurückgedrängt. An Gasmotoren, die allein die Deußer Gasmotorenfabrik und ihre Filialen bauten, standen 1897 rund 49 000 mit einer Gesammileistung von 200 000 PS im Betrieb.

8s) Für 1875 kommen Haupt- und Neben betriebe in Frage.

9) Darunter die PS der Petroleum», Benzin-, Aether-- und Druck- luftmotoren.

10) Für 1875 ledigli für Gas- und Heißluftmotoren, für 1895 außerdem noch für Petroleum-, Benzin-, Aether- und Druckluft- motoren, nicht für Elektromotoren. |

11) Geht man auf die Ergebnisse der Zollvereinsaufnahme vom Fahre 1861 zurück, die sih ja keineswegs exakt mit denen von 189% vergleichen lassen, so erscheint die Entfaltung hinsichtlich der gewerb- lihen Ausnußung der Dampf kraft noch gewaltiger, dagegen stagnierend, wa3 die technis{ rückständigen Wind- und Wasser motorên anlangt. So ermittelte man damals fast gleichviel Getreide-Windmühlen und Getreide-Wassermüblen sogar no mehr als im Jahre 1895, nämli E I 16 §15 (1895: 17 803),} -Wassermühlen 39 415

i 21.

Zweite Beilage

zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlich Preußischen Staats-Anzeiger.

Berlin, Dienstag, den 23. Januar

1900.

E

E

p Handel und Gewerbe.

(Aas den im Reihsamt des. Fnnern zusammengestellten

„Nachrichten für Handel und Iadusftrie”.)

Außenhandel der Präsidentshaft Bombay im Jahre 1898/99.

Der Gesammtwerth der Ein- und Ausfubr der Präsident- haft Bomb3y im Rechnungsjahre 1898/99 betrug 605 783 387 Rupien. jervon entfielen auf die Ginfuhr 256 403 516 Rupien und auf die usfuhr 349 379 871 Rupien. In deutscher Währung entspricht den chigen Ziffern Kurs 1,35 ( = 1 Rupie) für die Einfuhr ein Werth von 346 144 747 H, für die Ausfuhr ein Werth von 471 662 825 4 Deutichlands Antheil an der Einfuhr beträgt 4 960 711 Rupien = §696 960 „4, an der Ausfuhr 15 650 677 Rupien = 21 128 414 M Der Handel Bombays in den leßten zehn Jahren stellte si,

wie folgt :

Werth Einfuhr

in Rupien 963 411 170 394 068 988 275 121 600 378 594 093 406 356 766 404 503 321 387 366 880 343 719 837 379 330 149 331 622 842

der Ausfuhr Gesammtwerth in Rupien 657 480 158 653 715 693 663 520 566 658 746 743 679 990 935 631 587 082 657 997 261 609 173 675

292 624 135 287 867 2495 278 667 112 268 550 833 246 051 631 974 578 987 520 630 618 56 403 516 349 379 871 605 783 387

Die Einfuhr des Jahres 1898/99 steht zwar gegen den Durh- shnitt der leßten 10 Jahre um rund 49/0 zurüd, ift aber doh noh um etwa 49% höher als die des Vorjahrs. Diese Steigerung er» scheint nob bedeutungsvoller bei Berücksichtigung des erhöhten Kurses. An der Steigerung der Einfuhr waren hauptsächlih betheiliat : N

Baumwolle. mit einem Mehr von 6 600 000 Rupien Maschinen. . . « + «- L x « 959009000 , Eisenbahnmaterial . . d z 9600000 ,y

Die Ausfuhr indischer Produkte ift gegen das Vorjahr um 319/06 gesliezen. Das Mehr i hauptsählich der Avsdehnung des Handels a D ISA ee Korn und Hülsenfrüchten und Oelprodukten zuzu- \hreiben.

Der Einfuhrwerth von 256 403 516 Rupien vertheilt sh auf die sieben (klassen der indischen Zollstatiftik, im Vergleih mit dem Vorjahre, in folgender Weise:

1897/98 1898/99

in Rupien 833 138 1 450 501 43 941 563 36 196 844

4 691 937 4 887 667 20 641 649 18 960 896 10141111 16 076 521

10 620 903 16 240 184

1) Lebende Thiere 2) Gßwaaren und Getränke 3) Metalle und Metallwaaren: a. Eisenwaaren b. Metalle c. Maschinen... - - + - d. Eisenbahnmaterial und Zubehör- E aa see é

4) Chemikalien, Drogen, Arzneien, Nar-

kotika, Farb- und Gerbemittel :

a. Chemifalien . .

b. Drogen, Arzneien, Narkotika .

c Farb- und Gerbemittel . . . 5) Dele 6) Robmaterialien 7) Ganz- und Halbfabrikate:

a. Garne und Webwaaren .

b, Kleidungsstücke

c. alle übrigen Waaren 24 607 792 26 708 820

zusammen . . . 246 091 631 55% 403 516

Von dem Ausfuhrwerth von 349 379 871 Rupien entfallen auf indi \che Waaren 324 044 086 Rupien. Der lehtere Werth vertheilt #ch auf die sieben Hauptklassen im Vergleih mit dem Vorjahre in

folgender Weife : 1897/98 1898/99 in Rupien 6 490

11 242 17 044 617 57 533 449 69 692

107 009 361 920 369 544 675

1 395 030 2 709 661 6 169 143 11 802 365 21 804 187

87 097 019 4 904 678

1781 982 2777249 6 005 821 14 905 423 20 774 968

80 201 992 4 126 100

1) Lebende Thiere 2) Lebensmittel und Getränke 3) Metalle und Metallwaaren : a. Eisenwaaren b. Metalle c. Mashhinentheile 4) Chemikalien, Drogen, Arzneien, kotifa, Farb- und Gerbemittel : a. Chemikalien b. Drogen, Arzneien, Narkotika . . c. Farb- und Gerbemittel . . 5) Dele 6) Rohmaterialien 7) Ganz- und Halbfabrikate : a. Garne und Webwaaren . . . - b. Kleidungsstücke c. alle übrigen Waaren 10 842 581 11 043 991 usammen . . 246 582 929 324 044 056 __ Der Antheil der aupt\ählich am Bombayer Handel betheiligten Länder ift aus folgender Tabelle ersichtlich:

Herkünftê- und

Bestimmungs- länder

Deutschland. . Großbritannien . Oesfterreih- Ungarn . Belgien. . rankreih . olland talien . ußland

29 450

29 259 321 4183 846 816 625 153 126 934

66 774 639 829 430

22 815 194 4 297 968 418 483 123 025 173

67 082 383 848 582

Einfuhr nah Bombay | Ausfuhr aus Bombay

(in Rupien) (in Rupien) 1897/98 | 1898/99 1897/98 | 1898/99

5 588 997| 4 960 711/11 909 36615 650 677 136710 150| 155 024 710/28 165 851/40 670 315

13210617| 10584 2%5| 8 784 512/10 277 444 9 831419 9 384 007/19 3283 812/24 513 074 4 969 213 5 693 761/26 374 870/48 978 258 1 482 969 9 125 0131 417755 1261 140 3 257 552 3 454 343/15 263 947/23 112 445 9 774021 9 398 087] 1 503 158| 426 869

Af fa . 15 968 544| 18619 096|l5 545 780/19 147 427

Ss N 5 267 028 3 720 0971 475 670| 509 606

Men E 876 964 676 915} 7 835 202| 9 526 115

ä uet. 3 914 544 3 625 102] 4 435 597| 4459 420

hina (Hongkong) 9 806 448 8 275 770/40 602 169/45 466 208

3 970 777 5 381 395/41 382 398/43 695 636 3 702 677 92 910 036/29 035 329/34 938 017 5 804 140 5 143 91511 911 622/13 204 676

Vsiatisck, s 4504590| 29206154] 4681 780| 4675 68% Asiatishe Türkei . 2 105 455 1 221 808] 2 802 180| 3 347 136 kil Sre des Sama gien E e 2 Les etnzelnen Länder am ombayer Hande die Prozentsäße des Jahres 1897/98 sind in Klammern beigest t):

Persien . . Straits»Settle-

Großbritannien 32,3 (31,67) China 16,97 (18,4) Frank- reih 9,03 (6,03) Japan 6,24 (6,28) Belgien 95,6 (5,61) Ftalien 4,39 (3,95) Oesterrei-Ungarn 3,43 (4,23) Deutsch- [and 3.42 (3,36) Persien 3,02 (3,4) Sansibar, Mozambique, ostafrikanishe Häfen 2,44 (2,4) Arabien 1,79 (2,06) Aden 1,68 (1,67) Rußland 1,14 ) Türkisch-Asien 0,76 (0,94) Vereinigte Staaten von Amerika 0,69 (1,11) Holland 0,56 (0,36).

Genauere Angaben über die Bz-theiligung Deutshlands am Bombayer Handel werden in einem späteren Artikel gebraht werden. (Nach dem Bericht des Kaiserlihen Konsuls in Bombay.)

apkolonie in den Monaten Januar bis er 1899 im Vergleich mit dem gleichen b\chnitt des Vorjahres.

Einfuhr. 1898 1899 Werth in Pfund Sterling 12 605 995 12 270 324 1 205 523 701 767 61 058 3 618 573

13 872 576 16 590 664

Handelswaaren , . « - Gegenstände für die Regierung . .

Zusammen . . Ausfuhr. 3 730 768 3 806 645 13 815 683

303 053 586 978 73 534

Zusammen. . 20840198 21729681 (Cape of Good Hope Government Gazette.)

3 399 249 3 935 580 12 666 707

251 644

Kolonial. Produkte Diamanten Rohes Gold . . Werth der ein- : Waaren Münzen .

Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks an der Ruhr und in Obers(hlesien. An der Ruhr sind am 22. d. M. gestellt 16 170, nicht redht- zeitig gestellt keine Wagen. In Oberschlesien sind am 92. d. M. gestellt 5694, nit reht- zeitig gestellt keine Wagen.

Berlin, 22. Januar. Marktpreise nah Grmittelungen des K3niglichen Polizet-Präsidiums. (Höchste und ago nd Preise.) Pez: Doppel-Ztr. für: *Weizen 14,80 M; 13,90 Æ ggen 14,29 M; 13,50 # *Futtergerfte 13,80 M; 13,00 A Hafer, gute Sorte 15,20 4; 14,40 A Mittel-Sorte 14,30 46; 13,60 M geringe Sorte 13,50 M; ' 12,80 A Rihtstroh —,— s; -——,— M Heu —,— M; —,— #4 Erbsen, gelbe, zum Kochen 49/00 4; 25,00 A **Speisebohnen, weiße 45,00 A; 25,00 4 eofinsen 70,00 #4; 30,00 A Kartoffeln 7,00 4; 5,00 # Riadfleisch von der Keule 1 kg 1,60 #4; 1,20 6 dito Bau@hfleisch 1 kg 1,20 %; 1,00 6 Schweinefleish 1 kg 1,60 4; 1,10 _ Kalbfleisch 1 kg 1,80 4; 1,00 4 Hammel eis 1 kg 1,60 M; Butter 1 kg 2,60 4; 2,00 « Eier 60 Stüd ,00 A asen 1 kg 2,20 M; 1,00 G Aale 1 kg 0 M Zander 1 kg 2,90 A; 1,03 A Hehte 1 kg ,00 A arge 1 kg 1,60 A; 0,80 #6 Schleie 1 M; 1, Bleie 1 kg 1,40 46; 0,80 # Krebfe 65 Stück 12,00 4; 3,00 * (Frmittelt pro Tonne von der entralftelle der preußischen Land- wirthschaftskammern Notierungsftelle und umgerechnei vom Polizet-Präsidium für den Doppelzentner. Sleinhandelspreise.

Spiritusmarkt in Berlin am 22. Januar. Spiritus loko ohne Faß mit 70 M Abgabe wurde, der „Berl. Bôörs.-Ztg,“ zufolge, von den Kur3maklern zu 46,8 M4 gehandelt.

Wie Hamburg und Bremen fann auch Lübeck auf eine er- freulihe Eatwickelung seines Handels und seiner Schiffahrt im ver- gangenen Jahre urüdblicken. Nach dem Jahresbericht der dortigen Handelskammer hatte das FImportgeshäf\t mit setnen wichtigeren Bezügen von Holz, Saaten und Hülsenfrüchten, Eisen, Häuten und Fellen, Holzstoff, Theer, Pech 2c. im Jahre 1899 eine lebhaft angeregte Na frage der inländischen Berbrauch2gewerbe zu befriedigen. Es gilt dies ins- besondere von dem Impoit nordischer Hölzer, der \ih auf eine leb- hafte Bauthätigkeit in den west- und mitteldeutshen Landestheilen \tüßte. Namentlich blieb die Nachfrage na bearbeiteten Hölzern eine anhaltend rege, woraus ih zugleich eine flotte Beschäftigung der E ergab. Die blühende Geschäftslage der Veredelungs- industrie im deutschen Gisen- und Stahlaewerbe vermehrte die Ein- fuhr von \{chwedischem Eisen und Stahl. Bei der starken Beschäftigung der rheinisch - westfälischen , mitteldeutshen und oberschlesischen Eisenhüttenindustrie hatte auch das Eczgeshäft abermals eine wesentliche Erweiterung seines Absayzgebiets zu verzeichnen, wenn- glei der Mangel eines von Lübeck zur Elbe führenden Wasserweges wie bisher umfangreihe Sendungen von Eisen und CEisenerzen wieder über andere Häfen i rlo . Nicht weniger wurde von der regen gewerblichen Th t der Handel mit Theer, Hank, lachs und anderen nordischen Produkten begünstigt, der mit Erfolg früher direkte Bezüge zum Lübecker Markte heranzog. Da es andererseits auh dem Exportge\chäft in den meisten Zweigen gelang, 2 die gehobene Kauskrafi des Nordens nu ] maden, läßt h agen, daß der Außenhandel im Berichtsjahre mit einer befriedigenden Bilanz abschließt. Hierbei stehen unverändert die nordischen Länder Rußland, Finland, Schweden, Norwegen und Dänemark im Vordergrunde. Dem Fnlandgeshäft kam die erheblich gebesserte Lage dés Landmanns zu statten, der bei einer wiederum quantitativ großen und auch qualitativ befriedigenden Ernte lohnende Preise erzielte. Bei der auch sonst guten Erwerbslage erhielt ch in den meisten Großhandelszweigen ein reger Geschäftsgang. Der Kleinhandel fand ebenfalls seinen Rü&halt an einer guten Lohn- und Grwerbslage, sodaß sich, wie im Vorjahre, so auch im Berichtsjahre eine erhebliche Steigerung des Konsums durhweg bemerkbar machte. Die Fabriken des Bezirks waren reihlih beschäftigt. Sie konstatieren im Bereiche ihres Exportgeschäfts eine wesentliche Erweiterung ihrer Absaÿ- beziehungen nah Rußland, Finland, Schweden, Dänemark und Nor- wegen, nah westliwen Kontinentalländern und nach überseeishen Ge- bieten, obshon sich der Krieg in Afcika, die Unruhen auf den Philippinen und die Krisen in Süd-Amerika in einzelnen Zweigen des Großgewerbes, namentlich in der Maschinen- und »Metall- waaren- sowie in dec Konservenindustrie, störend bemerkbar machten. Auch der inländishe Verbrauch log im allgeme:nen günstig, wenngleih die sprungweise Steigerung der Rohmaterialien Schwierigkeiten ergab. Der Umfang des See von Lübeck wird ungefähr dem des Vorjahres entsprechen. Der Zahl der ein- und ausgegangenen Seeschiffe na, führt der Bericht aus, dürste sich vielleicht ein kleiner Rückgang ergeben, da im Vor- jahre, gleihwie im Fahre 1897, der Verkehr der kleinen, mit Erd- und Ktesanfuhren für Zwecke des Kanalbaues beshäfstigt gewesenen Küstenfahrer ein befonders reger war. Fn der Tonnage hingegen dürfte der Schiffahrisverkehr des Berichtöjahres eine dieses Verhältniß aus- gleichende kleine Zunahme aufweisen.

Essener Börse vom 22. &anuar. (Amtlicher Kursbericht.) Koblen, Koks und Briquets. (Preisnotierungen im Ober-Berg- amtsbezirk Dortmund für die Tonne ab Werk.) 1. Gas- und Flammkohle: a3. Gasförderkohle 12,00—13,50 #6 b. Gasflamm- förderkohle 10,25—11,50 M, C. Flammförderkohle 9,50—10,50 M, d. Stüdfkohle 13,25—14,90 M, 9. Halbgesiebte 12,90—13,295 c, f. Nußkohle gew. Korn 1 und 11 12,50—14,00 #, do. do. ITT 11,25— 12,50 4, do.do.IV 10,25 —11,50 M, g.Nußgruskohle 0—20/30mm 7,50— 8,50 #4, do. 0—50/60 mm 8,50—9,50 M, h. Gruskohle 5,50—7,90 A ; IL. Fettkohle: a. Förderkohle 9,75—10,75 M, b. Besftmelierte Kohle 10,75—11,75 M, €. Stüdfoble 12,75—13,75 #, d. Nußkohle, gew. Korn 1 und IT 12,75—13,75 4, do. do. IIT 11,50 -12,50 t, do. do. 1V 10,50—11,50 f, ©. Kofsfoble 10,50—11,00 M ; III. Magere Kohle: a. Förderkohle 9,00—10,00 M4, _ b. do. melierte 10,00— 11,00 MÆ, c. do. aufgebefserte, je nach dem Stückgehalt 11,00—12,50 Æ, d. Stüdfohle 13,00—14,50 M, e. Anthracit Nuß Korn I 17,50— 19,00 Æ, do. do. IT 19,50—22,00 M, f. Fördergrus 8,00— 8,50 MÆ, 2. Grudsfoble unter 10 mm 5,50—6,50 4; IV. Kofs: a, HoŸ- ofenkoks 17,00—20,00 M, b. Gießereikoks 21,00— 22,00 M, c. Brechkoks 1 und IT 22,00—24,00 46; V. Briqu e135: Briquets je nah Qualität 12,00—15,00 A Fortdauernd feste Marktlage. Nächste Börsen- versammlung am 29. Januar 1900. :

Auf den Königlich bayerischen Staats-Eisenbahnen wurden im Monat Dezember 1899 befördert 2 160 401 Personen und 1 365 036 t Güter gegen 1859 574 bezw. 1375 301 im Vorjahre. Die Einnahmen im Dezember d. I, betrugen zusammen 11 527 148 Æ, d. i. 847722 4 mehr wie 1898. Die Gesammtsumme derselben bis Ende Dezember d. J. belief sich auf 146 563 172 M, d. i. 6 217 244 Æ mehr wie in demselben Zeitabschnitt des Vorjahres.

Breslau, 22. Januar. _T. B.) Sluß-Kurse. Schles. 340/96 L.-Pfdbr. Litt. A. 98,20, Breslauer Diskontobank 117,25, Breslauer Wechslerbank 111,30, Slesisher Bankverein 146,00,

Spritfabrik 171,50, Donnersmark 239,00, Kattowi

i: \. Eis. 131,35, Caro egenscheidt Akt. 177,00, Oberschles. Koks 163,00, Oberschles. P.-Z. 180,50, Opp. Zement 181,50, Giesel Zem. 183,25, L.-Ind. Kramsta 161,50, Syles. Zement 235,00, Sl. Zinkh.-A. —,—, Laurahütte 259,00, Bresl. Oelfabr. 84,75, Koks-Obligat. 98,50, Niederschles. elektr. und Kleinbahn-

esellihaft 88,75, Cellulose Feldmühle Kosel 168 50, Schlesische [ektrizitäts- und Gasgesellshaft —,—, Okershlesishe Bankaktien 114,09, Emaillierwerke „Silesia* 143,29

Magdeburg, 22. Januar. (W. T. B) Zudckerbericht. Kornzucker exkl. 88 9/6 Rendement 10,35—10,50. Nachprodukte exkl. 75 9/9 Rendement 8,19—8,40. Stetig. Brotraffinade I. 23,75. Brotraffinade 11. 23,50. Gem. Raffinade mit Faß 23,50—24,00. Gem. Melis I. mit Faß 92,87{—23,00. Stetig. Rohzucker I. Pro- dukt Transito f. a. B. Hamburg pr. Fan. 9,824 Gd, 9,874 Br., pr. Februar 9,75 bez. 9,774 Br., pr. März 9,775 bez., 9,75 Gd., pr. Mai 9,87} bez, 9,89 Gd., pr. Oktober-Dezember 9,35 Gd., 9,40 Br. Ruhig.

Frankjurt a. M., 22. Januar. (W. L. B.) Schluß-Kurfe. Lond. Wechsel 20,478, Pariser do. 81,30, Wiener do. 84,9583, 3 0/0 Réichs-A. 89,00, 39/6 Hessen v. 96 86,10, Italiener 94,10, 3 9% port. Anl. 23,90, 9 9/o amort. Ram. —,—, 49/0 ruff. Kons. 99,80, 49/0 Ruff. 1894 99,40, 4/0 Spanier 67,80, Konv. Türk. —,—,

Unif. Gaypter 105,70, 5 °/o Mexikaner v. 1899 97,95, NReichsban 154,80, Darmstädter 144,90, Diskonto-Komm. 193,90, Dresdner Bank 163,20, Mitteld. Kredit 114,80, Nationalbank f. D. 146,70, Oeft.- ung. Bank 131,20, Oeft. Kreditakt. 234,00, Adler Fahrrad 192,80, Allg. Elektrizität 257,50, Schuckert 230,00, Höchst. Farbwerke 390,50, Bochum Gußst. 265,40, Westeregeln 210,00, Laurahütte 259,50, Lom- barden 27,70, Gotthardbahn 141,60, Mittelmeerb. 99,30, Breslauer Diskontobank 117,50, Privatdiskont 4. L pri Ca A aden Sozietät. (Schluß.) Oesterr. Kredit-Aktien 234,20, Franzosen —,—, Lomb. —,—, Ungar. Goldrente —,—, Gotthardbahn 141,80, Deutsche Bank 207,30, Disk.-Komm. 193,90, Dresdner Bank —,—, Berl. Handelsge. —,—, Bochumer Gußst. —,—, Dort- munder Union —,—, Gelsenkirhen 195,80, Harpener 206,30, Hibernia 224,50, Laurahütte —,—, Portugiesen 23,80, Ftalien. Mittelmeerb. —,—, Schweizer Zentralbahn 143,60, do. Nordostbahn 93,30, do. Union 79,90, Italien. Méridionaux —,—-, Schweizer Simplonbahn 87,50, Mexikaner —,—, Ftaliener 94,10, 3 9/0 Reichs-Anleißhe —,—, Schudtkert —,—-, Nationalbank 146,70, Spanier 683,50, Allgemeine Gleftrizität8geselsschaft —,—, Helios —,—, Breslauer Diskontobank —,—, Türkenloose 123,00, Northern 75,30. 5 Köln, 22. Januar. T. B.) Rüböl loko 56,00, pr. Mai 54,50, Dortmund, 22. Januar. (W. T. B.) Der Betriebsüberschuß der Harpener Bergbau-Aktiengesellshaft betrug im Monat Dezember 1899 (23 Ärbeitstage) 725 000 #Æ, gegen 807 500 A im November (24 Arbeitstage) und 823 000 #4 im Dezember 1898 (25 Arbeitstage). Durch Wagenmangel im Dezember 1899 wurde die Koblenförterung schr gestört und verringert. __ Dres den, 22. Januar. (W. T. B.) 30°/0 Sächs. Rente 87,20, 34 9/6 do. Staats2nl. 98,60, Dresd. Stadtanl. v. 93 95,00, Allg. deutshe Kred. 191,50, Berliner Bank —,—, Dresd. Kreditanftalt 125,50, Dreédner Bank 163,00, do. Bankverein 119,25, Leipziger do. —,—, Sächsiser do. 135,30, Deutsche Straßenb. 157,00, Dresd. Straßenbahn 175,00, Dampfschiffabrts-Ges. ver. Elbe- und Saalesch. 145,00, Sächs.-Böhm. Dampischiffahrts-Ges. —,—, Dresd. Bau- gesel\ch. 220,50. Leipzig, 22. Januar. (W. T. B.) S{luß-Kurse. 3 9% Sächsische Rente 87,20, 34 0/9 do. Anleihe 98,40, Oefterreichishe Banknoten 84,55, Zeißer Paraffin- und Solaröl-Fabrik 135,50, Mansfelder Kuxe 1239,00, Leipziger Kreditanstalt - Aktien 192,00, Kredit- und Sparbank zu Leipzig 121,75, Leipziger Bank-Aktien 171,00, Leipziger Hypothekenbank 1836,00, Sächsishe Bank- Attien 135,00, Sächsische Boden-Kredit-Anstalt 119,00, Leipziger Baumwollspinnerei-Aktien 169,C0, Leipziger Kammgarn: Spinnerei- Aktien 190,00, Kammgarnspinnerei Stöhr u. Go. 179,50, Wern- hausener Kammgarnspinnerei 60,00, Altenburger Aktienbrauerei —,—, Zuckerraffinerie Halle-Aktien 109,00, „Kette“ Deutsche Elb- \chiffahrts - Aktien 82,00, Große Leipziger Straßenbabn 188,50, Leipziger Elektrische Straßeneatt 124,00, Thüringische Gas- Gesellschafts-Aktien 251,60, Deutsche Spiyten-Fabrik 225,00, Leipzigec Elektrizitätswerke 116,00, Sächsische Wougarnfabrik vorm. Tittel u. Krüger 157,25, Elcktr. Kleinbahn im Mansfelder Bergrevier 94,30.

Bremen, 22. Januar. (W. T. B.) Böôrsen-Schlußbericht. B ao Petroleum. (Offizielle Notierung der Bremer Petroleum- Börse.) Loko 8,45 Br. Schmalz. Sehr feit. Wilcox in Tubs 324 4, Armour shield in Tabs 324 &, andere Marken in Doppel- Eimern 322—33 A. Speck. Fest. Short clear middl. loko 312 „. Reis stetig. Kaffec fest. Baumwolle. Anziehend. Upland middl. loko 414 3.

Kurse des Effekten - Makler - Vereins. Norddeutsche

Wolikämmerei und Kammgarnspinnerei-Aktien, 1894 Br. Norddeutsche Lloyd-Aktien 123 bez. Bremer Wollkämmerei 310 bez.

: Hamburg, 22. Januar. (W. T. B.) Schluß-Kurse. Hamb. Kommerzb. 120 26, Bras. Bk. f. D. 164,90, Lübeck-Büchen 161,10, A..C. Guano-W. 108,00, Privatdiskont 4, Hamb. Packeif. 128,00, Nordd. Lloyd 123 00, Trust Dynam. 158,00, 39%/ Hamb. Staats- Anl. 87,10, 34 9% do. Staatér. 100,20, Vereinsbank 170,00, 6 ®/a

Ghin. Gold-Anl. 104,25, Schuckert —, Hamburger Wechslerbank