1900 / 29 p. 7 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 31 Jan 1900 18:00:01 GMT) scan diff

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B. de Paris 1095, B. Ottomane 564,00, Créd. Lyonn. 1016, Debeers 587,00, Rio Tinto-A. 1162, Saczkanal-A. 3510, Privat- , Wwhsi. Amst. k. 206,37, Wf. a. dts. Pl. 1214, Wf. I 63, Wf. London k. 25,16, Shecks a. London 25,18, do. Madrid k. 383,50, do. Wien k. 202,87, Huanchaca 63,09. Getreidemarkt. (Shluß.) Weizen matt, pe. Januar 20,15, , Februar 20,10, pr. März-April 20,69, pr. März-Juni 20 75. R gen rubig, vr. Januar 14,50, pr. März-Junt 14,25. Mehl matt, pr. Januar 26,25, yr. Februar 26,25, pr. März- April 26,60, pr. WMärz-Juni 26,99. Rüböl rubig, pr. Januar 573, pr. Februar 574, pr. März-April 58}, -pr. ‘Mai-August 59. Spiritus ruhig, pr Zanaoe 373, pr. Februar 37}, pr. März: April 38, pr. Mai-

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L iaFer, (Schluß.) Ruhig. 880% loko 28 à 29. Weißer Bee c Nr. h S 1E Bot Jan. 293, pr. Febr.

, pr. März-Juni , yr. Mai-Augu i:

m St. Petersburg, 30. Januar. (W. T. B.) Wechsel London E Monate) 94,05, do. Amfterdam do. —,—, do. Berlin do. 45,822,

dhecks auf Berlin 46,30, Wechsel auf Paris do. 37,39, Privatdiskont 6, Russ. 4% Staatsrente 998, do. 49% fonf. isenbahn - Anleihe von 1889 —,—, do. 4 9% konsolidierte Eisen- bahn- Anleihe von 1889—90 147, do. 34 %/o Gold- Anleihe von 1894 —,—, do. 5 9/0 Prämien-Anleihe von 1864 301, do. H 9/9 Prämien- Anleibe von 1866 2884, do. 4 9% Pfandbriefe der Adels-Agrarb. 98, do. Bodenkred. 38/10 9/6 Pfandbr. 96, A)ow-Don Kommerzbank 570, St. Petersburger Diskontobank 647, do. Interaat. Bank 1. Em. 421, do. Privat-Handelsbank 1. Em. 416, Russ. Bank für au3wärtigen Handel 334, Warschauer Kommerzbank 420,

Produktenmarkt. Weizen loko 9,20. Roggen [loko 6,60. Hafer loko 3,36—3,75. Leinsaat loko 14,50. Hanf loko —,—. Talg loko —,—. i

Mailand, 30. Januar. (W. T. B.) Ftalienische 5 °%/ Rente 100,05, Mittelmeerbahn 536,09, Méridionaux 726,00, Wesel auf Paris 107,20, Wechsel auf Berlin 131,65, Banca d’Italia 896.

Lissabon, 80. Januar. (W. T. B.) Goldagio 42. ;

Amsterdam, 30. Januar. (W. T. B.) (Schluß-Kurse.) 4 %/ Russen v. 1894 —, 39/0 holl. Anl. 92, 5 9/o garant. Mex. Eisenb.- Anl. 392, 5 9/9 garant. Transvaal-Eisenb.-Dbl. —,—, 6 9/0 Transvaal 2124, Marknoten 58,90, Russ. Zollkupons 1908. s

Getreidemarkt. Weizen auf Termine geschäftslos, do. pr. März —, pr. Mai —. Roggen loko —, do. auf Termine behauptet, do. pr. März 134,00, pr. Mai 133,09, pr. Oktober 129,00. Rüböl loko —,—, do. pr. Mai 27&, do. pr. September- Dezember —,—. i; : :

Faya- Kaffee good ordinary 354. Bancazinn 78.

Brüssel, 30. Januar. (W. T. B.) (S&hluß-Kurse.) Erxterieurs 672/16. Italiener 93,30. Türken Läitt. C. 26,10, Türfen Lätt. D. 22,90. Warschau-Wiener —,—. Lux. Prince Henry —,—.

Antwerven, 30. Januar. (W. T. B.) Getreidemarkt. Weizen fteigend. Roggen behauytet. Hafer behauptet. Gerste ruhig.

Petroleum. (SWhlußbericht ) Maffiniertes Type twoeiß loko 234 bez. u. Br., pr. Januar 234 Br., pr. Februac 234 Bc., pr. April 233 Br. Fest. SŸhmalz pr. Januar 723.

New York, 30. Januar. (W. T. B.) Die Börse eröffnete belebt und steigend, gab aber dann etwas nach. Weiterhin stiegen die Kurse wieder, das Geschäft wurde belebt und {loß fest zu un- gefähr den hôbsten Preisen des Tages. Der Umjaß in Aktien betrug 483 000 Stü. / E :

Weizen eröffnete, auf ungünstige europäishz Marktberichte, stetig mit etwas niedrigeren Preisen und mußte auch im Verlaufe auf Abgaben der Haussiers und lebhafte Verkäufe für lokale und aus- wärtige Nechnung noch weiter nahceben. Das Geschäft in Mais war anfangs rubig, dann, auf geringe Abnahme der Vorräthe an den Seepläten, Abgaben der Haussicrs und günstiges Wetter im Westen,

fallend.

(Schluß-Kurse.) Geld für Regierungsbonds: Prozentsaß 2 9/9, für andere Sicherheiten do. 29/0, Wechsel auf London (60 Tage) 4,345, Cable Transfers 4,884, W-chsel auf Paris (60 Tage) ,18F, do. auf Berlin (60 Tage) 944, Atchison Top:ka u. Santa Aktien 192, do. do. Preferred 603, Canadian Pacific Aktien 94, Chicago Milwaukez und St. Paul Altien 1183, Denver u. Rio Grande Preferred 69, Illinois Zentral Aktien 1144, Late Shore Shares 194, Louiêville u. Nashville Aktien 784, New Yark

entralbabn 1344, Northern Pacific Preferred (neue Emisi.) 74{, Northern Pacific Common Shares 51, Northern Pacific 3 9/0 Bonds 672, Norfolk and Western Preferred ( Interims-Anletheseine) 701, Southern Pacific Aktien 384, Unton Pacific Aktien (neue Emission) 462, 40/9 Vereinigte Staaten Bonds pr. 1925 134, Silber, Commercial Bars 604. Tendenz für Geld: leicht.

Waarenbericht. Baumwolle-Preis in New York 8, do. für Lieferung pr. Februar 7,67, do. für Lieferung pr. ‘April 7,64, Baumwolle-Preis in New Orleans 73, Petroleum Stand. white in New York 9,90, do. do. in Philadelphia 9,85, do. Refined (in Cases) 11,10, do. Credit Balances at Oil City 168, - Shmalz Western steam 6,10, do. Robe & Brothers 6,30, Mais pr. Januar —, do. pr. Mai 383, do. pr. Juli —, Rother Winterweizen loko 763, Meizen pr. Jan. —, do. pr. März 754, do. pr. Mai 74, do. pr. Suli 744, Getreidefraht nah Liverpool 33, Kaffee fair Rio Nr. 7 8, do. Rio Nr. 7 pc. Februar 6,70, do. do. pr. April 6,80, Mehl, Spring-Wheat clears 2,70, Zucker 4, Zinn 28,00, Kupfer 16,25— 16,59. —- Nachbörse: Weizen # c. höher. Î

Der Werth der in der gangene Woche ausgeführten Produkte betrug 9408139 Deoll., gegen 11588 487 Doll. in der Vorwoche. ; :

Chicago, 30. Januar. (W. T B.) Die Preise für Weizen Jegten, auf unçcünstige erropäishe Marktberichte und Abgaben der Haussiers, etwas niedriger ein. Dann trat auf verminderte Vorräthe öftlih vom Felsengebirge eine Grholung ein. Später fielen diese Preise aber wieder auf lebhafte Verläufe für entfernte Termine. Die Maia, Preise waren durchweg fallend im Einklang mit New York.

en pr. Januar 65#, do. pr. Mai 677, Mais pr. Mai 32x. Swmalz pr. Januar 5,75, do. pr. Mat 5,87. Speck short clear 5,874. Pork pr. Januar 10,423.

Rio de Janeiro, 30. Januar. (W. T. B.) Wechsel auf London 711/16,

Buenos Aires, 30. Januar. (W. T. B.) Goldagio 128,90,

Theater und Musik. Schiller -Theater.

Das Schiller - Theater hat den löbliten Versuh unternommen, Heinrih von Kleist's Bearbeitung des Moliöre’shen Lustspiels „Amphitryon“, welhes im Winterhaibjahr 1898/99 durh den Berein „Historisch-moderne Festspiele“ zum ersten Mal in Berlin auf die Bühne gebracht wurde, der breiteren Oeffentlichkeit zugängli zu maten. Dieser Versuch ist, wenn man na dem Erfolg der gestrigen Grftaufführung s\chließen darf, über Erwarten gut geglückt. Namentlih fand die lustige Seite des einen bekannten Stoff der griehis&@en Mytbologie in ähnlicher Weise wie Shakespeare in der „Komödie der Irrungen“ hbehandelnden Lustsviels “volles Ver- Aändniß. Die vortr:fflihe Einstudierung des Werks durch den Regisseur Herrn Patiy, welcher au den in der Gestalt Amphiiryon's auftretenden Jupiter würdig veikörperte, trug niht zum wenigsten zuw Erfolge bei. Den Amphitryon spielte Herr Gregori, seinen drolligen Diener Sosias Herr Shmafow, den Merkur Herr Paeschke, die Alkmene Frou Wieck: und die Frau des Sosias Frau Gysoldt.

Den Abend beschloy des Dichters {on früher an dersclben Stätte gegebenes einaktiges Lustspiel „Der zerbrochene Krug“ in an-

regender Weise. Konzerte.

In dem vorgesirizgen Vil. Philharmonischen Konzert unter Leitung des Herrn Arthur Nikisch ershien als Solist cin seit vielen ahren hier nicht mehr gehörter Pianift, Herr Emil Sauer, wieder vor dem Berliner Publikum Gr überrashte die Hörer, die ihn bisher nur als jugendlich.

Virtuosen kannten, in dem E-moll-Konzert (op. 11) von Chopin durch die Abgeklärtheit des Vor- trags, der von einer intimen, geistoollen Verfenkuna in den Stilcharakter des Komponisten zeugte. Das dementsprehend vor- wiegend weihe Piano, das der Künstler in der Dynamik walten ließ, setzte auch seine eminente tehnishe Meisterschaft, namentlich in der Romanze, in das hbellste Liht. Besonders wohlthuend wirkte seine vornehme Fernhaltung von allen billigen, virtuosenhaften Effekten, Nabati 2. Der raushende und wiederholte Beifall, den Herr Sauer erntetz2, war ein so __ wohlverdienter wie selten. Eingeleitet wurde der Abend durch die Symphonie in G-dur (Nr. 13) von Haydn, die äußerst präzis. und korrekt zur Ausführung kam, aber im Menuett wobl ein etwas muntereres Tempo vertragen hätte und au im Finale weniger schwer accentuiert zu werden brauchte, als der Dixigent es beliebte. Wie die Symphoaie fo litt auch die „Auf- fordert zum Tanz“ von Weber in der Berlioz'hen Bearbeitung ür Orchester unter einem etwas zu hwerea und breiten Vortrage; das melódische Zwiegespräh des Tänzerpaares, die kreisenden Figuren des Tanzes bâtten schwangvoller zar Wirkuna aebraht werden fönnen. Weit mehr in seinem Element war Herx Nikish bei der Vorführung der beiden leßten Nummern: der Tondihtung „Tod und Verklärung“ für großes Orchester von Richard Strauß und der „Tannhäuser“ - Ouvertüre. Besonders das erstgenannte, hier bereits öfter gehörte Werk des genialen Komponisten, eines der bedeuteudsten der gesammten modernen Orchester-Literatar, hinterließ in dieser ‘vollendeten Wieder- gabe einen mächtigen, {if erschüiternden Gindruck.

In der Sing-Akademie gab am Montag voriger Woche Herr Leonard Borwick ein Konzert mit dem Philharmonischen Orchester unter Leitung des Herrn Professors Dr. I. Joachim. Der hier bereits bekannte Pianift zeigte zwar auch diésmal, daß er über eine geläufige und saubere Technik verfügt, feinem Spiel haftet aber immer noch eine gewiss- Nüchternheit in Anslag und Auffassung an, fodaß die tonsstt beifallsfreudige_ Stim- mung der Zuhörer keine warme zu werden vermote. Daz Orchestzr begleitete unter Professor Joachim's Leitung mit anzrkennens- werther Präzision, war aber nicht immer decent genug. Die Mezzosopranistin Fräulein Wine Hempel bekundete in ihrem ebenfals am Montag im Saal Bechstein ver- anftalteten Liederabend eine merklihe Vervollklommnung ihrer Leistungen. Ihr Organ klang fcisch und wurde gefangstehnish im Ganzen anerkennen8werth behandelt, obwohl bisweilen noch eine etwas flache Aussprahe sich geltend maŸte. Lieder von hoher Lage, welche eine leihte Tongebung erfordern, dürften fi jedoh vorläufiz für die Sängerin nicht eignen. Dazu ift die Stimme einerseits noch nicht frei, andererseits noch nit modulationsfähig genug.

Am Dienstag batte Herr Ferruccio Bufoni bei dem ersten von seinen drei angekündigten Klavierabenden im Beethoven-Saal ein zahlreihes Auditorium vecsammelt. _Mit. einer von ibm für Klavier übertragenen Orgelkomvosition Sebastian Bah's, Toccata, Adagio und Fuge in C-dur. eröffnete er seine Tünstlerishen Vorträge und brachte dieses Werk mit seiner cminenten Technik und feinem wohbldurchdahten Spiel in vollkommener Weise zur Vorführung. Auch die Schwierigkeiten der Beethoven’shen Tonftücke überwand ec mit gleicher Leichtigkeit. Namentlich spielte er die sogenannte „Mondscheins Sonate“ mit großer musikalisher Intelligenz. Freilich merkfi man bisweilen seinem Sviel an, daß m:hr der Kopf a!s das Herz daran Antheil hat. Dieser Umstand läßt es auh nicht zu einer innerlihen Erwärmung und vollea Befriedigung kommen, welche hervorzurufen sein ganzer Vortrag sons wohl geeignet wäre.

Einen erlesenea Genuß bereiteten am Mitiwoh im Beethoven-

Saal einer zablreihen Zuhörershaft die H?rren Edouard Risler und Jean Gécardy mit ihrem ersten Kammermusikadbend. Ursprünglich sollte au der Geizer Willy Burmester mitwirken, der jedoch in leßter Stunde regen plößlihen Unwohlseins absagen mußte. So gelangten statt der anaesezten Trios zwei Sonaten für Klavier und Cello, die eine von Beethooen in A-dur, die andere von Men- delésohn in D-dur, zu Gehör. Beide Werke wurden mit höhster Präzision und außerordentliher Feinheit, voll Schwung und Klang- \chönheit wiedergegeben. Der junge Herr Görarty, welcher vor einigen Jahren schoa gezeigt hat. daß er außergewöhnliche Fähigkeiten besißt, mahte auh an diesem Abend den gleihen günstigen Eindruck, Seine Cantilene is von bestrickender Shönheit, und hätte Herr Risler in den beiden Sonaten nit so stark dominiert, so wäre auch sein Figurenrwerk zu erhöhter Geltung gelangt. Noch mehr Anerkennung erntete Herr Gérardy mit der A-dur-Sonate von Boccerini, die er mit außerocdentlihem musikalishen Feirgefühl vortrug. Herr MNisler bot außerdem die G-dur-Phantafie (op. 78) von Franz Schubert, deren duftige E besonders in den Mittelsäzen, in unvergleilicher Weise ge- angen. Das sehr angeregte Publikum spendete enthusiaftishen Beifall und erzwang von beiden Kü-stlern je eine Zugabe. An demselben Abend gab der bekannte Sänger Herr Arthur van Eweyk im Saal Bechstein etnen Lieder-Abend. Seine \{höne Baritonstimme, seine vorzüglihe Schule und das gesunde Empfinden, welhes in seinem Vortrage fo angenehm berührt, erfreuten und er- wärmten in hohem Maße die Zuhörer, die l-ider nicht fo zahl- rei ershienen waren, als man es bei der Bedeutung des Künstlers erwarten durfte. Aus dem reihen, ges{mackvoll zusammen- gestellten Programm sind vor allem die jet fo viel gesungenen „Vier ernsten Gesänge“ von Brahms hervorzuheben, die Herrn van Eweyk ganz besonders zusagen, troß der großen Anforderung, die fie an Um- fang und Biegsamkeit der Stimzune stellen, Nusgezeich iet war au die Wiedergabe zweier Lieder von Wilhelm Berger, von denen „Gunnarslied“ da capo verlangt wurde. Bis zu dem bumorvollen Schlußlied „Bonn“ von Bungert erklang die Stimme des Sängers in gleiher Frishe und Schönheit. Der Umstand, daß Frau Anna Hildah durch plöglih eingetretene Fadisposition verhindert war, an dem von ihr und Herra Eugen Hildach tür denselben Tag angekündigten zweiten Lieder-Abend in der Sing - Akademie zu singen, hatte eiae Programm- Aenderung nôthig gemaht. Herr Hildah mußte allein die Zuhörer durch seine Gesangskunst erfreuea und trug unter allgemeinem Beifall in seiner feinsinnigen, oft gewürdigten Art Gesänge und Lieder von Händel, Schubert, Loewe u. A. vor. :

Eine vielumstrittene Persönlichkeit in der musikalishen Welt ift Herr Karl Gleiß, welher am Donnerstag ir. der Philharm onie ein Konzert mit eigenen Kompositionen veranstaltete. Das Bekannt- werden der widrigen Lebensschickiale, welche ihn eine zeitlang der Musik entfremdeten, hatte eine Anzahl hohherzig gesinnter Kunst- freunde veranlaßt, ihm die zur Wiederaufnahme und weiteren Aus- übung seinec Kunst erforteciihen Mittel in die Hand zu geben. Die Früchte der so für die tonsegerishe Thätigkeit gewonnenen Muße vorzuführen und den von der musikalishen Befähigung des Veranstalters hon früher voll erbrahten Beweis zu bekräftigen, war der Zweck und auch der Erfolg des im grofien Stile anaeordneten Konzerts; denn das Verlangen, der noch im Werden begriffene junge Komponist müsse gleich mit bahnbrech2zndeu Meisterwerkea in die Ericheinung treten, könnte nur als unbillig bezeichnet werden. Die vorgeführten Tonwerke, von denen die symphoaishe Dichtung „Simson“, - ein größeres Chorwerk: „Hafbux uad Signild®“ und eine Anzahl ieder neu waren, während die einleitende Orchester- Komposition „Pietà* und die „Irrlichter® betitelte Phantasie für Klavier und Orchester {on früher öffentlich vorgetragen wurden, bekundet-n \ämmtlih ein vielleicht noch nicht ganz geklärtes und voa dem Einfluß großer Vorläufer befreites aterc doch durchaus ernst zu nehmendes Können. Sie zeigten alle eine blühende Phantasiz, welche fh ebenso leiht in der Erfindung neuer Weisen für die geschlossene Bett des Licdes wie in der breiter aus-

esponrenen tbematishen Behandlung des Occhesters bethätigt. Va all.m ift die gesunde Entwickelung einer mit geläutertem Ge- \hmack begabten Künstlernatur zu erkennen, welhe es verschmäht, durch gesuhte Büizarrerien dem Sensationsbedürfniß der Menae Rechnung zu tragen. In der \ymphonishen Dichtung maht sih freilich noch der Einfluß des Bayreutßer Meifters

übershäumenden

geltend; aber die Aehnlichkeit liegt mehr im Stil als in irgendwelchenw

Personen dur Solostimmen charcakterifiert find.

bestimmten Reminiszenzen; auch geht das Werk ein wenig zu sehr in die Breite. Z1 knapp erscheint dagegen das musikalish- Kleid der formschönen Dichiung „Hafbur und Signild“ von Gberhard König angem:}en zu fein. Die Komposition des Gedichts ift für Solostimmen (Sopran, Alt und Tenor), gemishten Chor und Orchester gesezt, wobei der Chor alles Erzählende und Betrachtende vorträgt, während die mit direkter Rede eingeführten Das ift n durch- aus eigenartiger und, wie die Ausführung bewies, wirksamer Gedanke. Nur bätten die zuständlih gehaltenen, zum Verweilen einladenden lycishen Partieen durh einen langsameren Fluß der Musik und eine polyphone Behandlung des Chors entschieden noch gewonnen. An der Ausführung der Werke betheiligten fih außer dem Philhar - monishen Orchester die Damen Etman (Sopran), Daeglau (Alt), Siebold (Klavier), die Herren Heß (Tenor), Heinemann (Baritoa), Erben (Klayierbegleitung), fowie ein aus 250 Personen bestehender Chor, zusammengestellt aus den Chören der Herren Eschke, Professor Elsmann und Musikdirektor Shnöpf. Der Komponist führte selbst den Taktstok und erwies sich als temperament- voller umsihtiger Dirigent. Alles in allem wird er mit dem Erfolg des Konzerts zufrieden sein dürfen und, da es ihm an Selbst- fritik niht feblt, selbft beurtheilen können, wonah ex für die Zukunft zu streben hat. An Beifall mangelte es ihm niht. An demselben Abend veranftalteten die Sopranistin Frau Ellen Bogler-Brachvogel mit dem Geiger Herrn Johannes Miers h im Beethovensaal ein: gemeinsames Konzert. Die Vorträge der Dame littea offenbar unter einer durch große Befangenbeit hervor- aerufenen Judisposition, au hatte sie si in einzelnen Programm- Nommern zu s{hœwierige Aufgaben gest-Ut, besonders in der Arie „Oc2an, du Ungeheuer* aus „Odveron“. Sie verfügt nur über be- \hzidene, aber joaft sympathishe Stimmmittel, zeigi aber noh eine bisweilen schwankendz Intonation und nit ganz tadelfreie Aussprache. Der bekanute Violinist Herr Miersch bekundete in seinem Spiel tech- nische Zuverläisigkeit und musikalisches Feingefühl.

Herr Musik-Direktor Georg Schumann aus Bremen brachte in einem am Freitaa in der Sing-Akademie mit dem Phil- harmonischen Orchester veranstalteten Konzert neben Werken von R. ShHumann und Chopin eigene Kompositionen zu Gehör. Am Klavier zeigte er sih als Beherrscher der Technik, und wenn es au seinem Anschlag etwas an“Leichtigkeit fehlt, so war der Vortrag doch fein- finnig und ansprehend. Als Tonsezer erschien er musikalisch hohgebildet und gewandt erfindend, aber von nit genügend dur{dringender Eigen- art. Dies war sowohl in dem , hantasiz-Schèrzo“ für Klavier in Fis-moll, wie in der „SymphonifsWen Variation®“ über den Choral „Wer nur den lieb:zn Gott läßt walten“ für Orchester und Orgel (Organist: Herr Camillo Schumanns- Eisenach) bemerkbar. Bei leßterem wollte es jedoh seinen, als habe er das Thema etwas zu sehr zerpflückt, anstatt es festzuhalten. Als Dirigent waltete er hierbei mit Energie und fortreißendem Temperament seines Amtes. Die angeregte Stimmung des Publikums aab sich wiederholt in anhaltenden Beifallsbezeugungen kund. Für ihren zu gleiher Zeit im Saal Bechstein gegebenen Klavier- Abend hatte sih Fräulein Fanny Davies eine Reihe meist ret \hwieriger und hier seltener zu Gehör gebrahter Kompositionen aus- gewählt. Sie vercieth schr tühtige Shulung und wußte, obwobl ihr Anschlag im Forte bisweilen an Härte grenzte, besonders die Chopin- {en Kompositionen doh auch mit voller Empfindung und Weichheit vorzutragen. Diese Vorzüge fowie die kla‘e Gestaltung ihres fein abschattierten Spiels trugen ihr von seiten des nicht fehr zahlreih ers§ienenen Pablikums reiGen Beifall ein.

Im Saal Bechstein veranstaltete am Sonnabend Herr N ichard Frandck ein Konzert mit eigenen Kompositionen. Er hatte zur Mitwirkung das bekanat? Holländische Trio gewonnen, welches alle Kräfte aufbot, um dem den Abend einleitenden Trio tin Es-dur einen Erfolg zu sihern. Der Komponist zeigt \sih in diefer Arbeit als tüchtiger Musiker, von gediegener N Dung: leider läßt ihn aber die Phantasiz bisweilen im Stiche. Am Schlusse des leßten Allegro-Saßes führt er eine recht iaterefsante und gut gesegte Fuge ein. Im übrigen verwendet er in dem Violin- und Cellopart sehr oft das Pizzicato, roas der Klangwirkung des Ganzen niht eben zum Vortheil gereicht. Die vom Komponisten felbst vorgetragene Phantasie für Klavier in C-moll, ein aus 3 Säyen bestehead:s, sonatenartiges Werk, war eine Bearbeitung wenig fesselnder Themen, die ihre Ver- wandtishaft mit andern Kompositionen allzu sehr erkennen ließen. Dem Ganzen fehlte der höhere Shwung, den man eigentli bet einer „Phantasie“ voraussezt. Die Sonate für Cello gab Herrn Jacques van Lier reiblich Gelegenheit, seine außerordentliche Fertigkeit und Kraft in der Tongebung glänzen zu lafsen. Auch dieses Werk zeigte die gute Komposittonstehnik Herrn Franck's, litt aber an demselben Mangel, wie das eingangs erwähnte Trio.

Der dritte Lieder-Abend des Hecrn Raimund von Zur- Mühlen am Sonntag im Beethoven-Saal war, entsprechend der Beliebtheit des Sängers, wiederum sehr zahlrei besucht und der Beifall ein enthusiaftisher. Von den vier Schubert-Liedern, mit welch:n der Sänger In waren „Nacht und Träume“ in der Stimmung, der „Erlkönig“ in der dramatishen Steigerung vollendet. In den folgenden Gesängen von Schumann zeizte er fih wieder als be- rufenfster Iaterpret Schumann’sher Stimmungslyrik. Dem ftürmischen Beifall am Schluß nahgebend, sang Herr von Zur-Mühlen noch „Neig’, \chôñe Knospe* voa Stöckhardt und „Frühling® von Hildach.

Im Königlihen Opernhause wird morgen Richard Wagners Oper „Lohengrin“ mit rrn Kraus in der Titelrolle gegeben. Die Elia fingt Fräulein Hledler, den König Heinrich Wittekopf, die Ortrud Frau Goeze, den Telramund Herr Berger. Kapellmeister Schalk dirigiert. Frau Nellie Melba wird nur zweimal auftreten, und zwar am §8. und 10. Februar.

Im Königlihen Schauspielhause geht morgen Gustav itass Lustspiel „Die Iournalisten* in der bekannten Besitzung in

cene. Am Freitag gelangt Shakespeare's -Trauerspiel „König Lear* mit Herrn Molenar in der Titelrolle zur Aufführung.

Im Schiller-Theater wird „Amphitryon* noch am“ Sqnn- abend und in der nähsten Wohe am Montag und Mittwoch gtaében. Mitte nächster Woche wird zum erften Mal „Fröschweiler*, U- spiel voa s von Wenytel und Ferdinand Runkel, aufgeführt. Am Sonntag Nachmittag kommt Sardou's Lustspiel „Cyprienne“, in der Bühnenbearbeitung voa D, zur Aufführung; tin der Abend- vorstellung ge;t der Shwank „Die Großstadtluft“ in Scene.

Madame Ne llie Melba ift nach Leipzig gereist, wo fie am 1. Februar im Gewandhaus8-Konzert antritt; am 6. Februar giebt die Künstlerin hier ein Konzert in der Philharmonie.

Das 1V. (leßte) Abonnements -Konzect des Böhmischen Streichquartetts findet am 6. Februar im Beethoven-Saal stati. Das Programm lautet: Dvokák: Quartett in As-dur (op. 105); E. d’Albert: Zweites Quartett in Es-dur; Haydn: D-dur-Quartett (op. 76).

Die Herren Professoren Joachim, Halir, Wirth, Haus- mann veranstalten ihren VII. Quartett-Abend am 8. Febraar in der Sing-Akademie.

Die \chwedishe Sängerin Frau Anna Pettersson-Norrie veranstaltet am 16. Februar- im Architektenhause eine Chansons- Soirée im Genre von Sven Scholaader.

In dem morgen, Donnerstag, Abends 7 bis 8 Uhr, in der Heilig-Kreuz-Kirhe (am Blücherplay) ftattfiadenden Kirchen- Tonzert des Organisten Herrn Bernhard Irrgang werden mit- wicfen: Fräulein Betsy Schot (Sopran), Herr Richard Neumann ante und Fräulein Frida Schäffer (Violine). Der Eintritt

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Dritte

Beilage

zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlich Preußischen Staats-Anzeiger.

Berlin, Mittwoh, den 31. Januar

M 29.

I

1900.

1. Untersuhungs-Sachen. A E 3. Unfall- und Invaliditäts- 2c. Versicherung. 4. Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen 2c. 5, Verloosung 2c. von Werthpapieren.

erlust- und Fundsachen, gen u. dergl.

Deffentlicher Anzeiger.

1) Untersuchungs-Sachen.

[78862] Steckbriefs-Erledigung.

erlassene Steckbrief wird zucückz?noumen. Beclin, den 27. Januar 1900. Der Untersuhunzorichter beim Köntglichen Landgericht L.

[78541] Bekanuatmachung-

Das unterm 31. Dezember 1894 in den Aften M.1 59/94 erlassene ofene Strafvollsireckungs§-

Ersuchen wird bezüglich:

1) des Friedrih Wilhelm Albert Seelbinder, geboren den 10. September 1871 zu Kagel, Kreis

Niederbarnim,

2) des Hermann Richard C{uf, geboren den

18. Mai 15870 zu Luckcnwalde,

3) des Hironymus Lauenburger, getoren den

13. September 1871, Glashütte, bierdurch erneuert. Potédam, den 24. Januar 1900 Königliche Staatsanwaltschaft.

9) Aufgebote, Verlust- u. Fund- sachen, Zustellungen u. dergl.

[78893]

Nach heute erlassenem durch Anschlag an die Ges rihtstafel bekannt gemahtem Proflam finden zur

wangsversteigerung des Cbristen’shen Wohnhaufes r. 16 zu Ma:low mit Zubehör Termine 1) zum Verkaufe nah zuvoriger endlicher Negu- lierung der Verkaufsbedingungen am WMittwoe, deu 18, April 1900, 2) zum Ueberbot am Mittwoch, den 16. Mai 1900, jedesmal Vormittags 160 Uhr, in Marlow ftatt. Auslage der Verkaufsbedingungen „vom 3. April 1900 an auf der Gerichtsschreiberei und bei dem zum Sequester bestellten Bürgermeister Paf}oro in Marklow. Sülze (Mecklb.), den 30. Januar 1900. Großherzogliches Amtsgericht.

[78894] Bekauntmachuug.

Im Wege der Zwangsvollstreckung soüen die im Grundbuche von Ueb2ach Band 11 Artikel 41 auf den Namen des Kaufmanns Richard Noll zu Rotterdam eingetragenen, in der Gemeinde Asbach belegenen Grundstüdke Flur 4 Nr. 43 und 128/31 mit auf- ftehenden Gebänden am 20, März 1900, Ver- mittags 10 Uhr, vor dem unteczeihneten Gericht, an der Gerichtsstelle versteigert werden.

Asbach, den 20. Januar 1900.

Königliches Amtsgerit. 78513?

In Sachen des Rentners Albert Päß in Braun- \{chweig, Klägers, wider den Walernieister August Krenge in Oberlutter, Beklagten, wegen Hypolhe-k- forderung wird der Termin zur Versteigerung des dem Beklagten gehörigen Wohnhauses No. ass. 56 zu Oberlutter nebst Zubebôör vom 6. April d. I. in Gemäßheit des § 59 Subh.-Ordn. aufgehoben,

Königölutter, den 20. Januar 1900.

Herzogliches mtsgericht. Brincmeier.

[78892]

Fn der Zwangsvollstreckungsfahe des L-hrers Heinrich Dannenberg in Behnsdorf, Klägers, gegen die Ghefrau des Dachdeckers Schwerin aus Velpke, jest in Bochum, Bekiagte, wegen Hypothekzinjen, werden die Gläubiger aufgefordert, ihre Forderungen unter Angabe des Betrags an Kapital, Zinsen, Kosten und Nebenforderungen biuneu zwei Wochen bei Vermeidung des Aus¡hlufjes hiec anzumelden. Zur Erklärung über den Vertheilungsplan, sowie zur Vertheilung der Kaufgelder wird Termin auf den 20. Februar 1900, Morgens 10 Uhr, vor dem unterzeihneten Amtsgerichte anberaumt, wozu die Betheiligten und der Ersteher hiermit vorgeladen werden.

Vorsfelde, den 5. Januar 1900.

Herzogrudes ANESTAE, e.

[78891]

In der Zwangsvollftreckungssache der Herzoglihen Kreitkasse zu Helmstedt, Klägerin, gegen den Schuh- macher Fr. Schrader in Parsau, Betlagten, wegen Gerichtskoften, werden die Gläubiger aufgefordert, ihre Forderungen unter Angabe des Betrages an Kapital, Zinsen, Kesien und Nebenforderungen binnen zwei ochen bei Vermeidung des Ausschlusses hier anzumelden. Zur Erklärung über den BVer- theilungsplan, sowie zur Vertheilung der Kaufgelder wird Termin auf den 20, Februar 1900, Morgeus 10; Uhr, vor dem unterzeichneten Amts8- Cte anberaumt, wozu die Betheiligten und dec

rsteher hiermit vorgeladen werden,

Vorsfelve, den d. Januar 1309.

Perzogties L, e,

[59577] Uufgebot.

Auf Antrag des Nitiergutsbesizers Alfred von Chtapowo—Chtapowséti in Boutkowo, vertreten durch Rechtsanwalt Mischke in Kosten, wird der Inhaber der angebli verlorenen Altie Nr. 1441 der Zucker- fabril Koften über 500 G aufgefordert, |pätestens in dem hiermit auf den 26. Juui 1900, Vorm.

Königliches Amtsgerict. [57900] Aufgebot.

angebli verlorenen Pzelice der Lebensversiherungs gesellschaft Thurirgia zu Erfurt Ir. 65 942 Lätt. A

taufendawtbhundert Mark —, beantragt.

11 Uhr, vor dem Zimmer 98, Rechte anzumelden

unterzeichneten

und die Urkunde folaen wird. Erfurt, dea 15. November 1899. Königliches Amtsgericht. Abtb. 8.

[60819]

i Aufgebot. Œs3 haben: :

das Aufgebot des auf seinen Samen Quittuncésbuhs Nr. 5390 der

75,60 M per 1. Bpril 1899, Minorzitenfirafe 11 a.. jeßt Aitermarkt 10. das Auf-

Köln über 164,71 #4 per 14, Dezember 1898 bes antragt. gefordert, spätestens in 9, Juli 1260, Vormittags [L Uhr, vor dem unterzeiwneten Gerichte in Köln, Abtheilung 2, Justizgetäude, Appellhofplay, anberaumten Auf- gebotstermin ihre Rechte anzumelden und die Ur- tunden vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunden erfolgen wird. Köin, den 23. November 1899. Das Königliche Amtsgeri@t.

{78540] Aufgebot. Auf dem im Gryndbuche von Timmenrode Bd. I Bl. 331 eingetragenen Wohnhause No. ass. 35 nebst Zubehör steht auf Grund des Adjudikationss{cheines vom 8. Oktober i851 cine Hypothek zu 375 Thlr. dbreibundertundfünfuntsicbenzig Thalern für die Gemeinde Timmenroze eingetragen. Nachdem die Gemeinde Timmenrode d28 Rufgebotsterjahren birsichili jenes angebli} abhanden gekomraenen Atjudikationsscheines beantragt hat, wird der un- bekannte JFnhaber deéseiben aufgefordert, feine An- sprüche und Rechte spätestens in dem auf den 7. Juni 1900, Morgens 10 Uhr, anberaumten Aufgebotstermine anzumelden, widrigenfalls die Schuldurkunde dem jeßigen Sigentbümtr des Pfand- grundstu@8s, Schmiedemcifter Carl Freist zu Timmen- rode, sowie den Rechténachfolgern des Schuldners, Schmiedemeister Zacharias Querfurth, zu Timmen- rode gegenüber für fkrafilos erflärt werden foll. Blaukeuburg, den 14, Dezember 1899, Herzogliches Amtsgerict. Lämmerhirt.

Abtheilung 2.

[78874]

_In Sachen der verwittweten Bäermeister Hulda Klctz, geborene Steffen, in Belgard, Klägerin, Prozeßbevollinähtigter: Justizrath Meibauer in Köslia, gegen die Albertine Karoline Friederike Auguste geborene Jastrow, verchelihte Jaudel, und deren (hemann, Zimmermann August Fandel, früher in Belgard, jeßt unbekannten Aufenthalts, Beklagte, wegen Löschung einer Hypothek, ist ein neuer Termin zur mündlihen Verhandlung auf den 27. Juni 1900, Vormittags 9{ Uhr, vor der IIT. Sivilkammer des Königlichen Landgerichts in Köslin bettimmt, in welhem der Antrag aus der Klageschrift aufrecht erhalten werden wird und zu welchem die Beklagten mit der Aufforderung geladen werden, einen bei dem Landgericht Köslin zugelaffenen Rechisanwalt zu ihrer Vertretung zu bestellen. Diese Ladung wird zum Zwecke der öffentlichen Zustellung an die Beklagten bckannt gemacht.

Köslin, den 24. Januar 1900.

Buzke, Gerichts\chreiber des Königlichen Landgerichts, i. V.

[34725] Aufgebot. Die Ehefrau des Stallmeisters Heinri Köster, Wilhelmine, geb. Kiencke, zu Schwerin hat das Auf- gebot des Hypothekenscheins über die Fol. 8 des Grund- und Hypothckenbuchs der kanonfreien Grb- pachthufe Nr. 4 zu Bandeniß für die Erbpächter- tohter Wilhelmine Kiencke zu Bandenißi eingetragenen 1103 M beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf Dienstag, den 27. Februar 1900, Mittags 12 Uyr, vor dem unterzeihneten Gerihte anbecaumten Aufgebots- termine seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulezen, widrigenfalls die Kraftloscrklärung der Urkunde erfolgen wird. Hagenow, den 11. August 1899.

Großh. Meckl.-Shwerinshes Amtsgericht.

[78614] Aufgebot. Frau Karoline Hennrietie Scharmann, geb. Schro:h,

Gerihtêgetäude, Zimmer Nr. 10, anberaumten Auf- gebotstermine szine Rechte anzamelden und die Kktie vorzulegen, widrigenfalis dieselbe für kcafilos erklärt

L - ; ird

Der gegen den Kutscher (Bereite:) obert Schön- | WETHEN IVITY, felder wegen Di bfstahls, Unters&lagung 2c. unter Kosten, den 27. November 1899, dem 4. Avril 1898 in den Aften U. R. II. 91. 1898

Der Gastwirth Friedrich Riesner zu Doktorowo, als Vormund der minderjährigen Geschwisfier Leo, Hans, Willy Beyer daselbit, hat das Aufgebot der

vom 1. März 1876, betreffend die Versicherung des Lebens des nur mehr verstorbenen früheren Exefutors beim Könial. Kreisgeriht in Schubin Hermann Ernft Heinri) Beyer in Höhe von 1800 4 Ein- Der In- haber der Uikunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 183, Juni 1990, Vormittags l Gerichte, anberaumten Aufgebotétermine feine vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Utkfunde er-

1) der SGmied Caspar Fenser zu Köln-Ebren- feld, früber Rothehausftrafie 14, jeßt Stammstraße 1, lautenden l Ir Zweigstelle Köln- Ehrenfeld der Städtischen Sparkasse zu Köln über

2) die Modiftin Bert,a Gyr zu Köln, früher

gebot des auf ihren Namen lautenden Quittungs- bus Nr. 122595 der Städtishen Sparkasse zu

Die Inkaber der Urkunden werden auf- dem auf Moutag, deu

einnehmers Heinri Scharmann, hat zum Zweck

ih gegeben haben, den Erlaß eines Aufgebots verfabrens bei dem unterzeihneten Gericht beantragt

s

Aufgebotstermin dem Gerichte Anzeige zu mach?n

\chollenen erfolgen wird. Alzey, am 24. Januar 1900. Großh. Amtsgericht.

[78536] K. Amtsgericht Blaubeuren. Aufgebot.

borene Luckwig Erbmaununsdörfer, Fohann Georg Kraif, Fobhann Georg Egni,

borene Ludwig August Weimer, sämmtlich seit Jahren in Amerikz und verschollen, werden auf Antrag, und zioac:

1) der Regine Heim, Wittwe in Blaubeuren,

2) des Karl Burkhardt in Blaubeuren als geschz- licher Vertreter,

3) des Jakob Ehni in Blaubeuren,

4) der Karoline A Wiitwe in Gmünd, aufgefordert, sich spätestens in dem Aufgebotstermin vom A0. Oktober 1900, Nachmitt. 4 Uhr, zu melden, widrigenfalls fie für todt erklärt würden. An alle, welhe Auskunft über Leben oder Tod der Verschollenen zu ertheilen vermögen, ergoht die Auf- forderung, spâteftent im Aufgebotstermin dem Gericht Anzeige zu machen.

Biaubeuren, den 26. Januar 1900.

Gerichtsshreiter K. Amtsgerichts: Gaiser.

[78610]

Bierbrauer Karl Brandt, geboren am 9. März 1853 zu Corbah, Sohn des verlebten @aflwirth3 Heinrih Brandt dahier, ift im Jahre 1878 nah Amerila aukgewandert. Die leyten dabier ein- gegangenen Nachrichten von Minneapolis und Altona, Pa., datieren aus dem Jabre 1887. Seit dieser Zeit ist Brandt vershollen. Nach dea angestellten t2r- mittelungen if die Annahme gere{htfertigt, daß Brandt niht mehr am Leben ift. Auf Artrag wird der Verschollene aufgefordert, s% spätestens im Aufgebotétermine, am 26, September 1900, Vormittags A0 Uhr, beim unterzeihneten Gericht zu melden, als widrigenfalls die Todeserklärung aus- gesprochen werden wird. Zuglei ergeht an alle, weiche Auskunft über Leben oder Tod des Ver- {ollenen zu ertheilen vermögen, die Aufforderung, spätestens im Aufgebotstermin dem Geriht Anzeige zu machen. Corbach, den 11 Januar 1900.

Fürstliczes Amtsgericht. 1,

[78615] K. Amtsgericht Ellwangen. Aufgebot.

Ober-Staatsanwalt a. D. von Schmoller in Ellwangen hat die Todeserklärung seines am 2. März 1859 in Ulm geborenen, im Inland zuleßt in Ell- wangen wohnhaften, im Jahre 1881 nah Amerika abgereisten und seit 11 Jahren verschollenen Sohnes Otto Schmoller beantragt. Nachdem dieser Antrag zugelaffen wurde, ift Aufgebotstermin bestimmt worden auf Samstag, den 20. Oktober, Vorm. 11 Uhr. Es ergeht hiermit die E Ens

1) an den Bérliollenéo, sh spätestens im Auf- gebotstermin zu melden, widrigenfalls die Todes- erklärung erfolgen wird, 2) an alle, welhe Auékunft über Leben oder Tod des Verschollenen zu ertheilen vermögen, spätestens im Aufgebotstermin dem Gericht Anzeige zu machen. Den 29. Januar 1900.

: Amtsrichter Abel. Veröffeniliht durch Gerichtéshreiber Karpf.

[78535] Aufgebot, Der früßere Schneidergeselle Karl Friedrih Berg- hauer aus Hagenow, geboren daselbst am 5. De- zember 1829 als Sobn des Korbmachers Karl Berg- hauer und seiner Ebefrau Sophie, geb. Wojetka, ift seit tem Jahre 1857 vershollen. Auf Antrag des Rentners Ernft Gaedcke zu Hagenow, als für den 2c. Berghauer bestellten Abwesenheitskurators, wird der Verschollene aufgeforde:t, sih spätestens in dem auf den 24. August 1900, Mittags 12 Uhr, angé¿feyten - Aufgebotstermine zu meldea, widrigen- falls er wird sür todt erklärt werden. Desgleichen werden alle, welche Autkunft über Leben oder Tod des Verschollenen zu ertheilen vermögen, aufgefordert, spätestens in dem Aufgebotstermine dem Gerichte Anzei,e zu machen. Hagenow, den 26. Januar 1900. Großherzogliches Amtsgericht.

[77567] Aufgebot. Der Vormund des seit 1851 verschollenen, am 9. Juli 1821 dabier geborenen Fuhrmanns Johann

10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht, neues

zu Alzey, Wittwe des daselbst verlebtea Orts-

der Todeserklärung ihrer nachgenannten beiden Söhne, welche wie die Antragstellerin glaubhaît maht vor vielen Jabren na Amerika ausgewandert sind und seit mehr als zeha Jahren keine Nahhricht von | auf den

Es ergzht deshalb 1) die Aufforderung an den Me- haniker Christian Heinrih Scharmanu, geboren am 6. März 1854 zu Lindenfels, und den Kaufmann Emil Scharmaun, geboren am 11. Oktober 1861 zu Nödelheim, beide evangelischer Religion, und . | iasoweit bekannt ledigen Standes, fih spätestens in derz auf Samstag, den 20. Oktover l. Js., Vormittags 9 Uhr, im Sizungsjaale Br. Amts- geridts hierselbft anberaumten Aufgebotêtermin zu melden, und 2) die Aufforderung an alle, welhe Auskur.ft über Leben oder Tod der Verschollenen zu ertheilen vermögen, spätestens in dem bezeihneten

widrigenfalls die Todeserklärung der beiden Ver-

1) Der am 20. Januar 1867 in Blaubeuren ge- 2) der am 8. April 1839 in Blaubeurea geborene 3) der am 30. April 1833 in Blaubeuren geborene

4) der am 3. November 1832 in Blaubeuren ge-

. Kommandit-Gesellschaften auf Aktien u. Aktien-Gesellsch. . Erwerbs- und Wirthschafts-Genossenschaften. . Niederlassung 2c. von Rechtsanwälten. . Bank-Ausweise. 10. Verschiedene Bekanntmachungen.

e | mann Johann Derxbeimer und Catharina, geborenen Körver, von bier, hat die Todeserflärung des Ver- \hollenen beantragt. Der genannte Johann Dex- heimer wird aufgefordert, sich |väteitens in dem 118. August 1900, Vormittags - | 10 Uhr, bestimmten Aufgebotstermine zu melden, . j widrigenfalls die Todeserklärung desfelben erfolgen wird. Ieder, welher Auskunft über Leben und Tod des Verschollenen zu erthetlen vermag, wird bierdurch aufgefordert, spätestens im Aufgebotstermine dem unterzeihneten Gerichte Anzeige zu machzn. Kreuznach, den 23. Januar 1900.

Königliches Amtsgericht. Abth. 4.

i (gez.) Diet. Beglaubigt: (L. 8.) Buchrucker, Gerichtsschreiber.

[78612] K. Württ. Amtsgericht Künzelsau. j Aufgebot.

' Martin Wagner, Postbilfftelle-Inhaber in Weftern- haufen, hat die Todeszrkläcung feines am 13. August 1852 daselbft geborenen, ti. J. 1877 nach Australien gereisten unb jeither ve:s{ollenen Bruders Matthias Wagucr, Schn des f Bauzin Sebastian Wagner von da beantragt. Der Antrag ift zugelaffen und Aufgebotstermin auf Mittwoch, 31. Oktober d. J.- Vorm. ¿L0 Uhr, bestimmt worden. Es ergeht nun die Aufforderung:

1) an dzn Verschollenen, sich spätestens in diesem Termine zu melden, widrizenfalis seine Todeserklärung erfolgen würde,

2) an alle, wele über Leben oder Tod des Ver- s{hollenen Auskunft geben können, fpätestens im Aufs- gebotstermin dem Gerihte Anzeige zu erstatten.

_ Oberamtétricter Sailer. Veröffentlit durch: Kröhn, Amttgerichtsschreiber. K. Amtsgericht Nürtingeu.

[78537] Aufgebot.

Gegen Karl Theodor Mühle, Steinhauer, ge- boren am 13. Januar 1833 zu Nürtingen, Sobn des rerstorbenen Georg Mühle, Tuchscherers, und der verstorbenen Jobanna Rojalie, geborene Ziegler, von da, zuleßi wohnkaft in Nürtingen, im Jahre 1866 nach Ameriïa gereist und seither vers{ollen, ift auf Antraz der Sofie Benz, geborene Mükle, dahier das Aufgebottve:fabren zum Zweck der Todes- erilärung eingeleitet, Aufgebotstermin ift auf Dienstag, den 25. September 1900, Vorm. 9 Uhr, bestimmt. Es ergeht daher die Aufforderung : 1) an den Verschollenen, sich svätestens im Aufs- gebotéêtermine zu melden, widrigenfalls die Todes- erklärung erfolgen würde ;

2) an alle, welche Auskunft über Leben oder Tod des Verschollenen zu ertheilen vermögen, späteftens im Aufgebotétermin dem Gericht Anzeige zu machen. Nürtingen, den 27. Januar 1#00. [78538] K. Amtsgericht Nürtingen. Aufgebot. Geaen Wilhelm Maier, Bäcker, geboren am 29. Juni 1834 zu Grögingen, Sohn des vei storbenen Fohann Georg Maier, Bauers, und der verstorbenen Marie Véargarethe, gebor:ne Rudolf, von da, zuletzt wohnhaft in Giößiogen, im Jahre 1854 unter Ver;icht auf sein württembergiswes Staatsbürger- recht nach Amerika auêgewandert und seit dem Jahre 1866 verschollen, ift auf Antrag des Wilhelm Mater, Metgers, in Größingen, das Aufgebotsverfahren zum Zwecke der Todeserklärung eingeleitet. Auf- gebotsterntin ist auf Dienêtag, den 25. Sep- tember 1900, Vormittags 9 Uhr, bestimmt. Es ergeht daber die Aufforderung : 1) an den Verschollenen, ih spätestens im Aufs gebotstermine zu melden, widrigenfalls die Todes- erflärung erfolgen würde, 2) an all-, welche Auêkunft über Leben oder Tod des Verschollenen zu ertheilen vermögen, späteftens im Aufgebotstermin dem Gericht Anzeige zu maßen. Nürtingen, den 27, Januar 1900.

[78539] K. Amtsgericht Nürtiugen. Uufgebot, Gegen Jakob Blind, Bäter, geboren am 25. Juli 1839 zu Nürtingen, Sohn des verstorbenen Karl Christian Blind, Pflästerers, und der verstorbenen Marie Dorothea, geb. Rothweiler, zuleßt wohnhaft in Nürtingen, am 3. August 1855 nah Nordamerika ausgewandert und seit dem Jahre 1864 verschollen, ist auf Antrag des Wilhelm Blind, Pflästerers da- hier, das Aufgebotsverfahren ¿um Zwecke der Todes- erklärung eingeleitet. Aufgebotstermin ist auf Dieus- tag, deu 25, September 1900, Vorm. 9 Uhr, bejtimwt. Es ergeht daher die Aufforderung : 1) an den Verschollenen, sich spätestens im Auf- gebot2termin zu melden, widrigenfalls die Todes- erklärung erfolgen würde, 2) an alle, welche Auékunft über Leben oder Tod des Verschollenen zu ertheilen vermögen, spätestens im Aufgebotstermin dem Gericht Anzeige zu machen. Nürtingeu, den 27. Januar 1900.

[78609] F. Württ. Amtsgericht Reutlingen. j Aufgebot.

In der Aufgeboissahe zum Zwecke der Todes- erklärung des am 21. Juli 1832 zu Reutlingen ge- borenen, im Jahre 1849 nah Amerika gereisten und seither vershollenen Johann Heiaurih Ankele, Sohns des Nagelschmieds Johann Jako Ankele und der Ursula Katharine Unkele, geb. Stecheufinger, in Reutlingen, ergeht auf Antrag seines Bruders, des Weingärtners Karl Ankele in Neutlingen, die Auf- forderung :

1) an den Verschollenen, sh spätestens im Auf- gebotstermine zu melden, widrigenfalls die Todes-

Derheimer von hier, Sohnes der Eheleute Fuhr-

erklärung erfolgen wird,