1833 / 4 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Fn der Morning-Post lief ran: „Es ist unmöglich, die kürzlich publicirte Korrespondenz zwischen dem Grafen Grey 1nd dem Baron vom Zuylen von Nyeveit zu lesen, ohne voll- êommen überzeugt zu seyn, daß vor dem Beginn der Feindselig- keiten, um noch zur gehörigen Zeit dieselben zu vermeiden, Holland sich zu Konzessionen erboten hat, die den Werth der noch zwischen Belgien und Holland streitigen Fragen fo gering

achen, daß man unvermeidlich zu der Folgerung geführt wird,

vie Erledigung jener Fragen sey nichr der wirkliche Zweck ber ¿ngreifenden Macht, und daß, wenn die leßtere nicht durch blo- gen Dütst noch Blutvergießen und Zerstdrung geleitet wird, ir- gend ein unbekannter Zweck des Vortheils oder des Ehrgeizes bei der Expedition zu Grunde gelegen haben muß. Von Blutdurst, jo wie von jedem Zwece des Jnteresses oder des Ehrgeizes sprechen wir die Britische Regierung vollkommen frei; und wir halten es für einen oläcklichen Umstand für die Ehre des Landes, daß man in spâterer Zeit die unzweifelhaften Beweise finden wird, daß die Britische Regierung nur blind, nur unfähig, nur dienstbar war, Denn Thatsache ist es, daß Frankrrich einen Krieg haben mußte, und daß die Britische Regierung versprach, denselben zu fördern. Nachstehendes ist der wahre und einzig verjtändliche Sinn von Allem, was Graf Grey in seiner Korrespondenz sagt: ,,„Jhre Konzessionen würden vor einiger Zeit eine Wahrschein- lichkeit des Friedens gewährt haben. Aber Sie schen, daß es jelzt zit spät ist. Wir haben uns verpflichtet, den Marsch eiter zroßen Französischen Armee nah Belgien gutzuheißen, und jeder Versuch, sie jeßt aufzuhalten, würde der Französischen Negie- rung unangenehm sey. Gebet Antwerpen auf, und daun wollen wir sehen, was zu thun ijt.//

Die nd voil von Beschwerde gegen Dom Pedro's Acenten, beson- ders von Seiten solcher Leute, die in England angeworben, nach Porto eingeschisst, von dort wegen Blokade der Mündung des Duero zurückgekominen und dann in einem vollkommen Hulf- josen Zustande an der Küste ans Land gesest sind. ben waren nach Fondon gekommen, um von Dom Pedros Agenten Untezstüßunyg zu erhalten, die sich aber auf nichts ein- lassen wollten. UÜncer Audera kommt avch dabei die einiger- maßen abenteuerliche SBeschichte eines Zimmermalers vor, der zuerst nach Terceira geschickt wurve, um eine Dom Pedro ge- hörige Yaeht auszumalen, wofür man ihm monatlich 2 Df. {5 Sh. versprochen hatte. Er wurde auch dazu wirklich eine Zeit lang verwendet, ohne jedoch jemals irgend Bezahlung zu erhalten. Nach seiner Ankunft in Porto, scheint es, diente er als Soldat; wenigstens befand er sich bald wegen einer schweren Verwundung im Spital, wo er aber auch nicht lange blieb, weil eine Bombe durch die Dee des Krankenzimmers s{lug, und zwei neben ihm liegende Portugiesen tddtete. Das Spital ging in Flammen auf, und ér rettete sich mit genauer Noth an Bord des Schooners „„Eugenia‘/, auf welchem nämlichen Schiffe er si von England nach Terceira eingeschifft hatcee. Kurz nachher rebellirte die Schiffémannschaf: mitten in der Nacht, wahrschein- lich weil ihr der Dien nicht länger gefiel, zwang den Capitain, ¿uf der Stelle den Duero zu verlassen und nah Dover zu steuern, von wo die meisten Matrosen am Bord der „Eugenia‘‘ gebürtig waren. Der Maler wollte mit dieser Sache nichts zu thun haben, und behauptete, die Matrosen hätten ißm, obwohl er sich durchaus neutral gehalten, gedroht, ihn über Bord zu werfen. Als das Schiff in Dover anlangte, entließ der Capi- tain die gesammten Matrosen, ohne daß sie wegen der Meuterei bestraft worden wären. Der Maler beklagte sich aber nun, daß man ihn, obwohl an allem unschuldig, ebenfalls ohne Bezahlung fortschiéte, und sich weigerte, seinen rückständigen Sold, der 22 Pfd. Sterl. betrage, zu berichtigen.

Herr Watts, der leßte Englische Konsul in Karthagena, von wo er verwiesen wurde, weil er das Britische Jnieresse zu schüßen suchte, hat den Befehl erhalten, unverzüglich nach sci- nem Konsulate zurückzukehren; und im Fall die Coiumbier îir- gend eine Schwierigkeit machen sollten, ihn aufzunehmen, hat er zu erflären, daß man zu Zwangs-Maßregeln reiten werde.

Die Berichte aus Jamaika melden, daß verschiedene von den, durch die Rebellion zu Grunde gerichteten, Cigenthümern der Insel Bütschristen an die gescgebende Versammlung ent- werfen, worin sie darauf antragen, daß ein Theil der dieser Insel bewilligten 200,000 Pfd. Sterl. dazu bestimmt würde, in den Vereinigten Staatcn Ländereien anzukgufen, welche den Namen Jamaika erhalten sollten. Die Jamaika-Courant spricht sich sehr entschieden gegen diesen Plan aus, und erklärt denselben loyaler Unterthanen unwürdig.

Niederlande.

Aus dem Haag, 29. Dez. Die Staats- Courant meldet: „Aus Berichten von Bergen-op-Zocm und von unserer Flotte auf der Scheide erhellt, daß alle unsere bei der Verthei- digung der Citadelle von Antwerpen verwundeten Landsleute bereiis in der genannten vaterländischen Festung angekommen sind oder in dem Vilitair-Lazareth der Stadt Antwerpen vnter dem Schuße der Franzosen eine menschenfreundliche Pflege genießen. Von den 44 Verwundeten, die auf der Citadelle eine Amputation erlitten haben, oder deren Wunden einen weiteren

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Transport nicht gestatteten, Varen am Witten d. noch 31 am |

Sie wurden atn 25sten daten auf Tragbahren nah den Miklitair - Lazarethen von Antwerpen acbracht und genießen dort unter der Aufsicht der Niederländischen Gesundheits-Beamten, die der Fran- zósische Larichall, eben so wie die Verwundeten, unter die Kréiegsgtfangenen einbegriffen hat, der besten Behandlung. Im Morgen des genannten Tages wurden die noch auf der Fitabelle befindlichen transportabdeln Verwundeten auf fünf Fahrzeugen unter Niederländischer oder weißer Flagge einge- chit; dieie Fahrzeuge steuerten zunächst nah der Tête de Flandres, uin die früher dorthin gebrachcen Verwundeten einzu- nehmen. Hier sand bei ihrer Ankunst ein ees Schau- spiel statt; j i

und Matrosen umringt, die verwundeten Krieger mit einem lauten Hurrah, welher Ruf von den Leichtverwundeten, die auf einen Auzenblick ihre Wunden vergazen, herzlich beaniwor- tet wurde. Sogleich stimmte der Oberst Koopman das Volks- Lied an: .«Wieo Neerlandsch bloed door de ad’ren vioveil! (Wein Niecderländish Blut in den Adern fließt!) Er entblôfite dabei sein Haupt, und nicht nur alle Öffiziere, FNatrosen utid Leichtverwundete folgten seinem Beispiel, so dere auch die Unsrigen begleitenden Franzöfischen Offiziere blichen bis zum Sehlusse des feierlich aögesungenen Fides mit unbedeFtern Haupte stehen, zunz Beweise, daß sie das patrioti- che Gefühl zu würdigen wissen. Nachdem die Verwundeten eina? schi worden, sticßen nach) einem beiderseitigen herzlichen Lebewvehl vier von den Schiffen, auf denen sich, außer einigen Franzésischen Offizieren, auch der ‘Premier - Lieutenant Kerthof und dox Marine - Lieutenant Gevers befanden, vom Ufer

Loben. von Französischen Sol-

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in den hiesigen Zeüungen enthaltenen Polizei -Berichte !

Viele derfel- !

der Oberst Koopman empfing, von seinen Offizieren ;

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ab. Am Nord - Fort wurden von den dort stehenden Beloischen Schildwachen einize Flintenschüsse auf die vier Schisse gerichtet, die Franzosen hinderten aber sogleich eine Wiederholung dieser höchst befremdenden Feindseligkeit. Am 26sten um 1 Uhr Mittags kamen die vier Transport - Schisse bei der unter dem Capifain Lukas stehenden Schelde-Fiotte an, ind dieser gab sogleich Beseßzl, sle durch das Dampfboot den Strom hinunter schleppen zu lassen. Noch diesen Abend kamen die beiden ersten und am folgenden Morgen die heiden anderen Schisse mit Verwundeten zu Bergen- op - Zoom an, wo man alles Mögliche thut, um das Loos dieser Tapferen zu erleichtern. Am 26sten Abends sind auch och außerdem einige leichtverwun- dete Offiziere in dieser Festung angekommen.

Wir theilen noch Nachstehendes aus dem (gestern erwähn- ten) in der Staats-Courant enthaltenen offiziellen Berichte ber den Ausfall aus Lieféenshoek und die Unternehmung gegen den Doel mit: „Der Ausfall aus Liefkenshoek war gegen das fleine Dorf het Geslecht, welches auf einer, úber die Ueberschweminungen zwischen Liefkenshoek und dem Polder von Doel hervorragenden älnhöhe liegt, gerichtet. Das Dêèrschen be- steht bloß aus wenigen Wohnhäusern und einer massiven Mühle; doch hatte sich in der legten Zeit eine Abtheiluag _Franzoscn darin festgeseßt, weiche der Ober-Befehlshaber der Forts Listo und Liefkenshzoek, Oberst-Lieutenant Baëe, daraus zu vertreiben fär wichtig hielt. Demzufolge zogen am 21. Dez. Nachmittags 21 Unteroffiziere und Geraeine, die sich sammt und sonders zu dieszr Éxoedition freiwillig gemeldet hatten, unter Befehl des PBre- miet-Licutenants vor 9. Infanterie-Regiment, Wiegmans, aus Lief- fenshoek, und begaben sich in drei keinen Fahrzeugen nach jener Dôrf- hen. Diese Mannschaften varjagten einen feindlichen Vorposien ; al- lein alébasd erschienen 300 Mann Franzörscher Truppen; Und jv mußie denn unser kleines Detaschement, nachdem es Übrigens zu- vor das Dörfchen in Brand gejiteck@t, und dadurch den Haupt- eck der Unteraehmung erreicht hatte, sich langsam zurückziehen, Die massive Múhle troste allein der Verwüstung der Flammen, Durch das hestioe Kleingewehrfeuer, welches die Franzosen auf die Unsrigen richteten, wurden 3 Mann verwundet, nänilich der Sergeant Temps und der Korporal Beaurin, beide im Arm und der Fúselier Vruch, im Bein. Der Letztere wurde eine Zeitlang von seinen Kameraden getragen; jedoch der morastige Boden, in den man bis zu den Kuteen versank, und das 1mit jedem Augen- blie heftiger werdende feindliche Feuer machten es unmöglich, diesen Verivundeten bis an das Boot zu bringen. Man mußte ihn also zurülassen, und da sväter beim Anbruch der Duntkel- heit der Sergeant Soeters nach der Stelle, wo wan ihn hatte liegen lasen, hinruderte, fand er ihn nicht mehr, so daß er wahr- scheinlich gefangen genominen worden ist.“

„Was die Unternehmung gegen den Doel betrifst, so wird berichtet, daß das Marsch- Bataillon aus dem Fort Bath, un- ter Befehl des Majors Boelen, dazu ausersehen worden; wäh- rend zu der nämlichen Zeit aus dem Fort Liefkenshoek in zwei Richtungen ein Ausfall gemacht werden solite. Auch die See- macht sollte zu der Unternehmung mitwirken, und die Königl. Fregatte „,Euridice‘/ legte sich demzufolge am 23sten d. frúh Morgens etwa auf dem halben Wege zwischen Liefkenshock und dem Doel vor Anker, während die Kdnigl. Korvette der „Komet““ vor diesem Dorfe Posto faßte, und auf beiden Seiten Kanonier- bôte, so nahe wie möglih am Ufer, die Anker warfen. Das Marsch-Bataillon wurde sehr früh am Morgen in vier Dampfvd- ten eingeschisst und den Fluß hinaufgefahren, so daß um 94 Uhr diese Fahrzeuge nahe genug gekommen waren, um die Trup- pen zwischen der „,Euridice// und dem „Komet“ in Schalup- pen und Barkassen ans Land zu seßen. Die Bewegungea die- ser Fahrzeuge wurden ohne einige Verwirrung und mit der grdß- ten Prácision ausgeführt. Etwa um diese Zeit gab der Oberst Lucas das bestimmte Zeichen, und aus den beiden zu dem Aus- fail bestimmten Detaschements rückte unter Befehl des Premier- Lieutenant L. H. Paravicini di Capelli eins, vom 9. Jnfanterie- Regiment, aus Liefkenshoek úber eine von Striken zujammenge- seßte Brücke, welche úber das Flußbette der Nord-Schleuse ge- schlagen worden war, vor. Kurz darauf sandte der Obers? Lucas cin Detaschement von 46 Seesoldaten und Matrosen an das Land, um sich mit dem aus Lieftenshoek zu vereinigen, sodann die Franzdsischen Vorposten auf dem Deich zurückzutreiben und dort Posto zu fassen. Einige und zwanzig enischlosscne Krieger aus beiden Detaschemenis, unter Befehl des Premier- Lieutenants von der Marine ’s Jacob und des Unter-Licutenznts van Ger- ven, vom 9ten Regiment welche beide Offiziere sich bei die- ser Gelegenheit auf eine ausgezeichnete Weije verhalten hoben und vot! denen der Erstere verwundet worden ist griffen un- ter einem lauten Hurrah die Französischen Vorposten an und trieben dieselben in die Flucht. Eiaige Franzosen wurden getödtet, andere verivundet, und die Unsrigen versolgren sie mit einem solchen Eifer, daß sie einige beim Kragen pactten und ein Mairose ei- nem der Flüchtlinge mit seinem krummen Messer die Feldflasche abschnitt. Die Franzosen suchten eine Schußwehr in zwei, auf beiden Seiten des Deiches stchenden Wohnhäufern, und man wollte sie auch hieraus vertreiben, als pléblich hinter diesen und andern Häusern eine ansehnliche Verstärkung Französischer Trup- pen sich blicken ließ. Mittlerweile hatten die Franzosen gleich anfangs von der Binnen-Seite des Schelde-Deichs aus, auf un- sere Landungsbdte ein lebhaftes Musketenfeuer gerichtet, we!ches nah dem Eintressen frischer Mannschaften, die aus dem Dorfe Doel zu kommen schienen, immer heftiger wurde. Durch die- ses Muséketenfeuer wurden einige Soldaten des Marsch - Batail- lons tódtlich, andere leicht verwundet, bevor sie ans Land hatten fommen können. Besonders in Folge dieses Umstandes hatte,

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trop den Bemúhungen des tapferen Majors Boelen und meh- |

rerer seiner Offiziere, die Landung nicht mehr in der Ordnung

statt, welche für eine Unternehmung dieser Art durchaus noth- |

wendia war. Es wurde dadurch die kostbare Zeit verloren, die der Feind durch Ausikellung einer bedeutenden Macht, selbt durch Ausstellung von Kavallerie benutzte. Dec tapfere Major Boeleu, der seine Mannschaft mit gefälltem Bajonett vorrücken lossen wollte, erhielt bei dieser Gelegenheit eine schwere Wunde in dev Schulter. Außerdem wurde sein Adiutant, der Premicr-Liéute- nant Menso, getödtet; und diese unglücliczen Vorsälle waren die Veranlassung, daß der Anfangs erlangte Vortheil nicht weiter verfolgt werden konnte. Auch der Premier-Lieutenant Paravicini, der das vorgerúcête Detaschemeut auführie und sich dadurch ei- nem lebhaften Kleingewechrfeuer blosftellte, hatte bereits {0h den Heldentod gesunden, Obgleich nun auch der Oberst-Lieutenant Bake zur. UnterstÜßune, des Ausfalls eine kleine Reserve unter dem Premier - Lieutenant Wiegmans ans LiestensHock ausrücêen liesi, und der Oberst Lucas persönlich an's Land kam, um die Trup- pen anzufeuern, mußte dieser Obers dennoch, da die Franzosen in stets größeren Massen heranrückten, endlich den Befehl zum Hükzuge geben. Das Marsch-Bataillon fam Nachmittags auf dem Brückenkopf von Liesteushoefan und wurde sodann iu den Dampfbôten tvieder nach dem Fort Bath gebracht. Cin aus dem Fort Lillo abgesand-

tes Detaschement von 150 Mann, unter den Befehlen des Hy, Bei dem allgemeinen Interesse, welches die Belagerung der

mans van Baerle, komite nit zeicig genug das entgegenge ttkadelle erregt hat, werden einige noch darauf bezügliche zuver- Schelde-Ufer erreichen, um an der Unternehmung selb|k Anisge Details unsern Lesern nicht unwillfommen \cyn. Als zu nehmen; indessen hat es den Rückzug deen helfen. (Fêneral Chassé am 23sten d. den Augenbli einer ehrenvollen eine Stunde vor dem aus Liefkenshoek nach dem Doel ,„apitulation getommen glaubte und unsere Parlamentaire im nommenen Ausfall war der Premier-Licitenant Krythé mit jxänzöfischen Hauptquartier angelommen waren, verstand es sich Ui ter-Lieutenant Beelaerts van Blockland und 50 Mann „ot selbst, daß man auf jener Seite mehr denn auf der unse- falls aus dem Fort und zwar längs dem Zuioerkiel gerüctc. igten in dem Falle war, B, j ses Detaschement, dessen Denionfirationen sehr glücklih q ertheilen. Jn dem Maße, als das Feuer der ff fúhrt worden sind, folgte dem Schelde- Deiche und wurd, Batterieen nachließ- nahm auch das unjerige ab und weit der Wind solches zuließ, durch drei Kanonierbôte üh sah Französische Soldaten, die es Wagken, sich mit stúkt. Der Feind sc;oß aus der Freuzschanze unter anem Leibe über den Batterieen zu zeigen Und den auc) mit Kongreveschen Raketen, wogegen von der Bombasssrigen in gebrochenem Holländisch zuzurusen : ,Schießt nicht, Korvette „Medusa‘/ und aus dem Fort Lieskenshoe? auf {hleßt nicht, brave Holländer , es ift vorbei .// Etwas später Schanze Bomben geworfen wurden. Das Detaschement rat ein Französischer Subaltern-Öffizier aus einer Datterie hervor cinen feindlichen Vorposten zurück vnd rückte bis dicht ayiid rief einem der Unsrigen, der auf ber Brustwehr stand, Fort Perle vor, worauf es, der frúßer genom nenen Are iht weniger lebhaft zu: «„Monsienm . Monsicur. G apitaimne On ms, unter fortwährenden Feuern sich zuräzog. Der jjleutenant c’cet égal, venez qne Je vous embrasse, COUPASAUX Lieutenant Beelaerts van Blockland , der bei der Unternel,fkEte d'armes", worauf ber Unsrige ihn grüßte und verwundert einen hohen Grad von Muth und Tapferkeit an den TakUg: „„Pourquo1 cela?” Der Französische Offizier ertoiederte : legt hatte, wurde auf diesem Rückzuge durch eine Granace,Puisque vous QIOA O, S) DPAVOS «Pourquai wundet.“ lone venir nous aîtaquer. L lautete zweite Frage

Die iu Belgischen Zeitungen enthaltene Nachricht, dage Hollénders, welche der Franzmann mit | am 27sten d. M. in der Gegend von Lillo und Lieftenshoe{Ug beantworteke, daß cs ihm und seinen Kameraden leid Kanonade gehört habe, wird von Holländischen Blättern fig gethan, gegen die Holländer fämpfen zu müssen, zumal gegründet erklart, a sie gesehen, daß dies allein den Beigischen Jesuiten zum

Einem Schreiben aus Lillo vom 25sten d. zufolge, (theil gereiche. Mannigsach waren di: Beweise der Theil: bei der Expedition auf dem Doel getôdtetz Holländische Adj10 sue und Achtung, welche B tapfere Garnison bei dem Be- Menso von deu Franzosen mit militairischen Ehren zur twerden von DeN S sENung., der Felndjeligteiten von den bestattet worden; fünf oder sechs Verwundete, die dase[Fkähzojen empfing, Dkodl, Wein und Schncps ward ihren, ire Hände fielen, wurden wit großer Aufinerksamkeit beha{{ff} bevor das Feuer avf allen Punkten aufgeZöre hatte, uuter Uebrigens singen die Franzosen auf der Nieder-Schelde anWsprächen und Freundschafts. Bezeugungen üher die Wälle ge- Hrand-Raketen auf die Unsrigen zu schießen. eicht Der General Chassè if tm Namen Marschall

In der Bredaschen Courant liest man: „Was v

Sens,

DIC

OCH

zusehen war, is eingetroffen. Die Citadelle von AntweryFettheidigung der Citadelle bekoinplimentivt worden und bei die- gefallen! Ls war so tlar, daß es so fommen mußte, daj {WSelegenhetl hat der Erffere dem Leßteren mit Osfenhoit gesaat, mand, der nur ein wenig mit der Lage der Dinge betannt # der Marschall bei oer Uebermacht und mit solchen Mit- daran ernstlich zweifeln konnte. Nichisdestoweniger stand A wie jie zu seiner Verfügung geitanden, wobl nit nöthig warten, daß die Nachricht von diesem Ereignis, so chr m bt hâtte/ sich zulest noch des großen Lütticher Mörjers zu auch vorhersah, überall einige Bestürzung erregen würde. Met: General Numigny meinte, es jey bloß geschehen, leicht ist Mancher mehr darüber erschrocken, als er es sich „ur faire plaisir au foi Leopold. worauf der General mit gedacht hatte. Abgesehen von den psychologischen Gründer Mem Nachdruck antwortete, daß dem Prinzen Leopold, wenn denen sich dies erklären láßt, is es einerseits au dem Umksolche Versuche machen wollte, süzlicher hätte gestattet wer- zuzuschreiben, deß man noch immer die schwache Hoffnung niV sollen, die Citadelle selbst anzugreifen. Mit großer Ver- unsere Armee werde vorrücken, um den Plaß zu entsetzen tung \precei die Franzosen von den Belgiern, die sie auf jedoch sowohl in militairischer als politischer Hinsicht ein B mögliche Weise veripokten und als die Helden der Antwer- gefahrliches Unternehmen gewesen wäre), andererseits ka/Mer Thürme bezeichnen. Denn U daher, daß die heldenmüthige Vertheidigung der GarnisonM sle, um Mee Ai in der Citadelle auszufund- mödzliches glauben ließ und nah und nach die überlegenen eWfcen Und zum Dank für die Schonung, die wir der krifte, mit denen sle es zu thun hatte, vergessen machte. adt Antwerpen angedeihen ließen, durch Signale mit Flag- Nachrich:en in den Blättern der Französischen Partei trugen? den Belagerern g geben, ns Belagerten zu leßterem Grunde bei, und wir erstaunten, daß einige ur eben beschäftigt hielten , ihre beschädigten Verschanzungen Zeitungen diese mit so großer Kunst abgefaßten Berichte | d Monar die Pallisadirungen wiederherzustellen. Gegen täblih und ohne weitere Anmerkungen abdruckten. Man Wt Punkte wurde denn auch das g O besonderer Hef: darin mit hoher Emphase von dem Unglück, welches die eit erdífnet, wie dies auch aus dem Tagebuche des Generals Jahreszeit den Franzosen zugefügt habe, hütete sich aber 1 vom J Me vong ene wonach unsere Leute zu wieder- dagegen auch die Vortheile auszuzählen, welche ihre Lag enmalen ger tige waren, ihre Arbeiten einzustellen.

nen gewährte. Es wurde übergangen, - daß sie sich in e Aus den Mgen os aus der Citadelle von Antwerpen befreundeten Lande befanden, wo man si beciferte, ihnen Bergen e Pen Are erhellt, day der mögliche Unterstüßung zukommen zu lassen, und dessen G! 0n9 a eugierigen nach der Citadelle sehr groß war, doch durch eine ausdrücklih dazu abgeordnete Armee gedeckt wn man RSE E dap die Französischen L aller: Man gedachte dessen niht, daß der Transport des Ges E beten tworte an die sich auf den Werken zeigen- der Munitionen, der Truppen, kurz jedes Bedürfnisses zu De E L, : 5 gänzung des Beschädigten oder Qcltaden ohne üUntertA G M ene B tantuorie I Verwundeten der Ci- und ungestört auf den Filssen und Kanälen beschafft w E E E ête de 5 Are ns ) Bergen-op-Zoom hat man fonnte. Hierzu kommt noch, daß sie von Belgischen Kano einen Bericht von dem Sece-Capitain Koopman vom 25sien unterjtúßt wurden, daß die in den Belgischen Magazinen b N. Eigen, T hervorgeht daß derselbe, als er sich lichen Munitionen zu ihrer Verfügung standen, und daß sie si ag 7 Unge r R lbrheilung Yranzojen die Ci- ch-n vor langer Zeit von den Belgiern errichteten Batterie(WK"“ Hf elzt hatte, nach der leßteren begab, dajelbst von den cienten. Es ward auch nicht in Betracht gezogen, daß sie Magazine und Werkstätten nach ihrer Bequemlichkeit im } sicht der Belagerten errichten konnten, ohne daß diesen Lee

wickelt wurde, weil er sich mit der unter seinen Befehien ste- Iden Flottille der S E General Chass* abgesch;lossenen Ca- L ¡ è (7 J ie 64 / B 0 1A gestattet war, darauf zu feuern. Man hat es unbeachtet F E R A I tei S uns sen, daß jede Veränderung in der Aufstellung des Gesch@ als unter den Befehlen des General Chassé stehend atleêünnit jede Anstalt zu einem Ausfall, jede Bewegung in der CitF ihm sein Wort darauf abgenommen, daß ec vorläufig mit von den Aniwerpener Thürmen und Häusern aus erspähtFF P,sazung und seiner Sch!ffsmannschaft als kriegsgefingen den fonnte, und das die Jahreszeit selbst die BelagerndFS, b{eiben wolle. Nach seiner Rückkehr nah der E he den Stand selzte, ihre Belagerungs- Arbeiten in den langeFdres wurden die nöthigen Befehle eriheilt, dieselbe nebst den finsteren Nächten Zie geringerer Gefahr weiter zu gehörigen Forts am folgenden Tage an die Franzosen zu e ens P/aA L ME T erat A M: Übergeben. Am Morgen des 25sten ließ der Oberst Koopman A n ewesen wäre G "n NVPrYeLgeTe E D Besaßung und die Schiffsmann}schaft vor dem Eintreffen der rseinung gewejen Ware, Zeig, man L Mnzösischen Kommissarien unter die Waffen treten, machte. sie um “uns zu dem Glauben zu bewegen, daß der Angrhiel wie möglich mit dem Stande der Dinge bekannt, be- Kunststück der erten Urt, die Verthcidigung dagegen nil eugte ihnen seinen Dank für ihre treue Pslichters!lung und deres, als das Werk einer wilden regellosen Kraft sey; 10 n Matrosen insbesondere für die púnktlihe Ausführung der man uns vergessen lassen, daß gerade die Angreifenden ‘hen ertheilten Befehle zur Vernichtung ihrer Fahrzeuge und er- ren, welche ihre überlegenen materiellen Streitkräfte mit Fähute sle zu fortdauerndem Gehorsam gegen ‘ihre Offiziere Wuth entwickelten, die man wohl im vollen Sinne des Y ne E mit dem lauten Ruf: És lebe der Gini | „„brutal‘/ nennen kann. Denn des ungeheuren Mörsers Fähtwortet x Me N NE MS 0E ves, BRAM einmal zu gedeukecn, so giebt es doch in der Geschichte fein Am 28sten d. reiste Se. Königl. Hoheit der Prinz von spiel, wo eine Festung von so geringem Umfang mit ei'Fpgnien von Tilburg nach der Gegend von 4a 29 Soom unermeßlichen Menge von Wurfgeschüß beschossen worden ind kehrte noch am selbigen Tage wieder na dem Hauptauar- Man hatte nicht den Muth, die Citadelle nach deni zurü E E E E F -AENRMYEN geln der Kunst zu nehmen, und suchte sie unter Kugeln, ! E

ben und Granaten zum Ersticken zu bringen, Die Ruine! denen man die brave Garnison fand, jedes Obdachs, cl die Verivundeten, beraubt, ohne Nahrungsmittel, „„indew das leßte BVorraths-Magzazin ein Raub der Flammen gelt war‘, die Schutkthaufen, auf die der Sieger jezt mit St kiublit, werden den 4000 Tapferen zu unsterw!ichem Ruh! 80,000 Belagernden zu unauslöscolichex Schande gereichen. Geschichte wird vicle Fragen, die sich in diesen leaten | úber die Erxcignisse erhoben, zu beantworten haben; abt goldenen Lettern wird sie Foigendes in ihren Annalen zeichnen: „Die Vertheidiger der Citadelle von Antwer ben dem entnervt:n Europa ein Beispiel der Treue, det thes und Gehorsams; sie kömpften mit unvergleichlicher F dauer, obgleich ganz auf sih allein beschränkt, ohne Hos auf Entsaß, und wohl wissend, daß der Kampf, den sie al ten, ihrem Baterlende weder die Erhaltung des verthel Platzes, noch den Frieden, noch auch irgend. cin anderes außer einen Anspruch auf Ruhm, verschassen könne." damit sie kein fruchtloses Beispiel aegeben haben, so la} jede Furcht verbannen, ruhig erwägen, was unsere Feind

WEl gien. S riel, B Dez In dev isteriellen Blatte, liest man: „Ulles deutet in diesem Augen auf eine schnelle und vollständige Räumung Belgiens Sei- der Französischen Armee hin; dies ist die lopale Ausfüh: der Convention vom 22, Oft. Vir haben aber einigen nd, zu glauben, daß die der Nord-Arinee zugegangenen Be-

e eine Modification erleiven werdeu, |

fte für den Augenblick noch in Belgien bleiben.“

} Man richtet in dem hiesigen Palaste Zim:ner für die Ks- n der Franzosen und für Madame Adelaide ein, welche en kurzem zum Besuch hier erwartet werden.

Die hiesigen Blätcer enthalten noch folgende Details

r die Sendung der Herren von Tallcngay und Passy nach

änze überschreiten zu dúrfen, gar keine Antwort. Da fie sich

en sle den Entschluß, den Adjutanten des General Chassé

dem Haag zu senden, und beauftragten ihn, die Antwort

41 o "(12 1E o 7 J T (u [/ aag d A C 0 R O E E s d E Wonen haben, und eingedent (en ab, venn a t Holländischen Regierung obne Aufschub zu verlangen.

unerschötterlichen Entschluß fassen, ihnen jeden Zoll breit "Un anderen Tage um 4 Uhr Nachmittags kam der Adjutant

nicht anders als mit solchen Ovfern einzuräuwen, da s Generals Chassé mit einem Adjutanten des Holländischen

das System der Gleißnerei und Pländerung, welches E iegs-Ministers zurück. Leßterer sagte miindlich zu den Herren

4 n Ee . - Y E, d wv e P 5

Tallenay und Passy : ,,„„Jhre Regierung veriaugt-die Râu-

N und zu vernichten droht, an der Ausdauer undi

Zeldenmuch der Niederlande zertrimmern wird.“

Befehl zum Einstellen des Feuers | feindli- j

ver Versiche- |

Hérard vom General Rumtigny wezen feiner heldennühiaen -

| will, und zwar am 8. und 9. Denn auf diesen Thúrmen stan- |

| terieen

anzosen gefangen genommen und in einige Unannehmlichkciten |

Emancipation, einem |

ein - Theil der Armee |

Haag: „Das Haager Kabinet ertheilte auf das Schreiben j r Herren, worin dieselben um die Erlaubniß nachsuchten, die |

ssen doch nicht ewig an dcr Gränze aufhalten konnten, so |

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mung der Forts Lillo und Liefkenshoek; der König der Nieder- A mein Herr, wird niemals darein willigen.//// Andere rolicationen fanden nicht siatt; man grüßte slch gegenseitig und trennte sich.‘ A Van - Das zur Benußung für die Belagerungs - Arbeiten gefällte Holz, und der Schaden, welcher auf den von den Parallelen durchschnittenen Grundstücken angerichtet worden is, wird auf 1,500,000 Frs. angeschlagen. Die Belgische Regierung denkt dieje Summe zum Gegenstand einer Reclamation zu machen, a es sich später um eine Liquidation mit Holland handeln wird.

Fu 0 - s as gg P EDPEN 7 49) Dez. Unsere Stadt nimmt allmälig ihre delebte Physiognomie wieder an. Die Menge von Fremden,

| welche sh Herzudrängen, die Gegenwart ciner großen Anzahl

Franzèsischer Offiziere, bringen Leben und Bewegung hervor. Tinige Gewerbe werden aus diesen rnomentanen Zuwachs der Bevdiferung Nusen zichen. Man bemerkt indessen, daß noch vicle Läden geschlossen sind, während ihnen doch diese außeror-

j deutliche Bewegung so einträglich seyn könnte.

Der Liberal enthälr Folgendes: „Wenn die gefangene Garnison sich durch einen Eid verpflichten will, bis zum Frie: den die Waffen weder gegen Frankreich, noch geqen Belgien zu tragen, so wird sie morgen na h Holland zurúckehren. Sie wird bis zur Gränze eskortirt werden, und dort ihre Waffen wieder erhalten. Jn diesem Augenblicke is in dieser Beziehung eine Aufforderung an den General Chassé ergangen. Man glaubt allgemein, daß er den Vorschlag annehmen, und daj die Belgische Armee morgen von der Citadelle Besiß neh- mcint wird. zieren, weiche sich mit jenem Vorschlage zu dem General Chassé begeben haßen. ‘/

Gestern Morgen hôrte man eine lebhafte Gegend von Lillo, heute gegen Mittag ließ neuen véerneßtnen.

Das Beguinen - Thor, welches scit zwei Jahren geschlossen war , ist gestern wieder gebdffnet worden, und man ist damit be- schäftigt, die sehr beschädigte Boomer Chaussée wiederherzustellen.

Die Spriven und Feuer- Leute, welche von verschiedenen Otten hierhergesandt worden waren, haben geftern früh Ant-

Kanonade in der sich dieselbe von

| werpen verlassen, um sich nah Hause zu begeben.

Lúttich, 29. Dez. Das hiesige Journal enthält .nach- itehendes Schreiben aus Antwerpen vom 2sfsten d. M. 3 Uhr Nachmittags: ¿Man hat im Hanptquartier erfahren, daß der König der Franzosen alle Truppen die Revue passiren lassen Januar in Lille, am 11ten und l2ten in Valenciennes, und am láten in Douai. Zu dieser Zeit wird die ganze Armee nach Frankreich zurückgekehrt seyn. Man ist jeßt mit dem Inventarium der Effekten beschäftigt, welche der Garnison gehören, die friegsgefangen nah Frankreich abge- führt werden wird. Morgen Abend oder übermorgen früh, \o- bald die Citadelle von den Holländern geräumt worden ist, wird dieselbe sogleih den Belgiern übergeben werden. Gestern hat die Artillerie die Bresch- und Contre- Batterieen desar- mirt. Heute arbeitet man an der Desarmirvung der Bat- 3, 4, 5, 7 und 8. Alles Material, welches sich vor der Citadelle befindet, sollte in Antwerpen eingeschifft wer- den, aber man hat sich von der Schwierigkeit, die Stúcke his nach dem Hafen zu bringen, überzeugt , indem erst eine Menge Barrikaden fortgeschofft werden müßten, und nun soll Alles in Boom eingeschisfst werden. Jch“ habe so eben den Schiffs- Lieutenant Hernoux gesprochen, welcher von der Tête de Flan- dres fômmt, und mir erzählt, daß unsere Marine-Soldaten, unter der Leitung des Herrn Zyllof damit beschäftigt sind, die Trúmmer der versenkten Kanonierbôte heraufzuholen; man hat schon ein Dutzend Kähne, mehrere Anker, Tauwerk u. s. w. gefunden. Der Oberst Koopman befindet sich als Gefangener in Berchem, wo er in einem Hause von dem Gendarmerie - Lieute- nant Boutellier bewacht wird.“

Deuts PGland.

Schwerin, 30. Dez. Hier ist folgende Allerhöchste Ver- ordnung crschienen :

„Friedrich Franz u. s. w. u. sw. Wir vernehmen mit Bedauern, daß die Bestrebungen des in Rhein-Bayern gestifteten Vereins zur Unterstüßung der sogenannten freien Presse, sich auch in dem nördlichen Deutschland zu verbreiten, in Unsern Lan- den nicht ohne allen Erfolg geblieben sind. Wenn Wir nun zwar, im Vertrauen auf den sich so oft bewährten gesunden Sinn Unserer getreuen Unterthanen , Uns der Hoffnung hinge- ben dürfen, daß diejenigen unter ihnen, welche die strafbaren Zwecke des genannten Vereins kennen, sich jeder Theilnahme daran von selbst enthalten werden; so erahten Wir es dennoch für Unsere landesväterliche Pflicht, auf die verbrecherische Tendenz dieses Vercins, welcher darauf ausgehet, das Ansehen der bestehen- den Geseße und Behörden zu s{chwächen, hierdurch öffentlich aufmerksam zu machen, damit auch solche Landes - Einwohner, denen diese Tendenz bisher unbekannt war, sich in keiner Art zu ciner Theilnahme an dem Vereine verleiten lassen mögen. Wir warnen daher Unsere gesammten getreuen Unterthanen vor einer solien Theilnahme hiermit ernstlich, die allemal, auch wenn sie nur in der Verbreitung der von dem Verein oder sonst ano- ny, hiesigen Landes - Einwohnern zugesandt werdenden, politi- schen Schriften bestände, eine angemessene, nachdrückliche Be- strafung zur Folge haben wúrde. Wonach man sih zu richten. Gegeben durch Unsere Regierung. Schwerin, den 14. Dez. 1832.‘

Frankfurt a. M., 30. Dez. Die Ober-Post-Amts-

| Zeitung enthält in ißrem heutigen Blatte nachstehenden | Auszug des Protokolls der 46sten Sißung der Deutr-

schen Bundes-Versammlung vom 6ten De- - : zember 1832.

Aufsiellung eines Königlich Preußischen Truppen- Corps zur Deckung der auf dem rechten Maas- Ufer gelegenen G r äntFE.

PBreaßen. Wie dem Durchlauchtigsien Bunde bekannt ist, beabsichtigen Großbritanien und Frantreich, Zwangsmaßregeln ge

| gen Holland eintreten zu lassen, um die in dem Londoner Traktat

vom l5ten November v. J. aufgenommenen 24 Artikel, wie solche durch \pgfere Verhandlungen modificirt worden sind, zur Ausfüh- rung zu bringen.

Obwohl diese Zwangsmaßregeln, nah “nem über deren Mo- |

dalitäten zwischen den genannten beiden Nächten abgeschlossenen Vertrage, auf die Einnahme dex Citadelle von Antwerpen fh be schränken folen; so läßt fich doch schon ein solches Unternehmen, m Falle des Widerstandes von Seiten Hollands, nicht ohne Krieg, der Krieg zwischen den genannten Mächten und Holland aber, bei demi nicht vorherzusehenden Gange dee Ereignisse, kaum ohne ernsi-

Der Oberst Buzen befindet sich unter den Offi- |

|

| sprochcu.

| Steigen alier couranten Fonds tvar die Folge.

gleich von der Theilnahme an solchen ausgeschlossen und selöigen ie Billigung versagt haben. Da jedoch Großbritanien und Frank- - reich, itt ihrer eigenthümlichen Stellung und auch Belgien gegen- über, Gründe zu finden glauben, um bei dem cinmal gefaßten Vor- haben zu beharren; fo is der Gesandte beauftragt worden, mit Bezug auf die {hon vor einiger Zeit den verehrlichen Bundestags-Gesandt- schaften vertraulich gemachte Pran, hierdurch die förmliche Anzeige in das Bundestags-Protokoll zu legen, daß von des Königs, seines Allergnädigsten Herrn, Majestät dem bisher in ver Prouini Wesiphalen stationirt gewesenen siebenten Armee-Corps der Befch ertheilt worden i, üher den Rhein zu rücken und zwischen Aachen und Geldern, zur Deckung der auf dem rechten Maas - Ufer gegen Belgien und Holland gelegenen Gränze, eine Stellung einzunehmen, während das am Rhein stehende achte Armee- Corps befehligt wor- den ist, erstgedachten Truppen zur Untersiüßung zu dienen. Ueber den Zweck dieser Sicherheits- Maßregel, der dahin geht, zu verhindern, daß von Truppen derjenigen Mächte, welche ber Ci- tadelle von Antwerpen halber in Kampf mit einander gerathen kdnnten seyen es Französische, Belgische oder Niederländische die Maas úberschritten und deren rechtes User irgendwo und ir- gv berührt werde, ist Königlich Preußischer Seits bereits an §roßbritanien und Frankreich Nachricht gegeben worden.

In Folge Allerhöchsten Auftrages, ‘bringt der Gesandte Vor- erwähntes zur Kenntniß der hohen Bundes-Versammlung.

räsidium wolle über vorstehende Erdfnung des Kbniglich

Preußischen Hofes die Erklärungen der Bundestags-Gesandtschasten

Oesterreich. Der Kaiserl. Königl. Hof ist der Ansicht, daß der Deutsche Bund die von Sr. Majestät dem Könige von Preu- ßen bei den obwaltenden dringenden und Gefahr drohenden Vers hältnissen im cigenen, wie im Juteresse des gesammten Bundes ges trofene weise und kräftige Maßregel, als ächt föderativ vorgekehrt, nur mit wahrer Genugthuung zur Nachricht zu nchmen und Sr. Königl. Preußischen Majestät für diese zweckmaäßige Me den einstimmigen Dank des Bundes auszudrücken habe, zugleich aber Allerhdchstdenselben auch feritec die Wahrnehmung der Futercjen des Bundes an dessen bedrohter nordwestlicher Gränze vertraguens- voll anempfehlen möge, damit die na Lage der Cretanisse allen- falls erforderlichen verfassuitgömäßigen weiteren Beschlüsse des Buns=- des hei Zeiten gefaßt werden können.

Bayern tritt dem so wohl begründeten Antrage der sehr verehrten Kaiserl. Oesterreichischen Präsidial-Gc sandtschaft, daß Sr. Majestät dem Könige von Preußen der Dank für die Sorgfalt zu erkennen gegeben werde, welche Allerhdchstdieselbe durch Ausstellung a4 angegebenen Truppen für Deutschlands Sicherheit bewiesen

aben, bei. i:

Kbnigreich Sachsen. Der Gesandte ist attgewiesen, zu er- klären, daß die Königl. Preußischer Seits beschlossene Aufstellung eines Observations-Corps an dem rechten Maas- Ufer als durch die zunehmende Verwickelung der Holländisch-Belgischen Angelegenheit hervorgerufen erscheine, und daf die dabei zugleich für die Sicher- heit des Bundesgebiets genommene Rücksicht dankbarst anzuerken- nen sey. Der Gesandte hat sich daher der Abstimmung der Kaiserl. Oesterreichischen Gesandtschaft anzuschließen.

Hannover: wie Oesterreich.

Württemberg. Die Königl. Gesandtschaft vereinigt sih mit der Kaiserl. Königl. Oesterreichischen Abstimmung zu dankbarer An= erkennung der bet den, Königl. Preußischer Seits getroffenen Vor- sichts - Maßregeln, zugleich dem Wohle des Bundes und der Wah- rung seiner. friedlichen Stellung gebracht werdenden Opfer.

Baden: schließt sich dem Desterreichischen Antrage an.

Kurhessen,

Großherzogthum Hessen,

Dänemark, wegen Holsicin und Lauenburg, und

Niederlande, wegen des Großherzogthums Luxem- burg: gleichfalls wie Oefterreich. e

Großherzoglich- und Herzoglich Sächsische Häuser,

Braunschweig und Nassau,

Mecklenburg-Schwerin und Mecklenburg-Streliß,

Oldenburg, Anhalt und Schwarzburg,

_ Hohenzollern, Liechtensiein, Neuß, Lippe, Lippe und Waldeck, dann

die freien Städte, Lübeck, Frankfurt, Bremen und Hamburg: schließen sich ebenfalls der Kaiserlich Oesterreichischen Abstimmung an.

Hiernach wurde beschlossen:

Der Deutsche, Bund nimmt die von Sr. Majestät dem Könige von Preußen bet den obwaltenden dringenden und Gefahr drohen- den Verhältnissen in eigenem wie im Jnteresse des gesammten Bun- des getroffene weise und kräftige Maßregel , als ächt föderativ vor-

ekehrt, mit wahrer Genugthuung zur Rachricht, und indem der- elbe Sr. Königl. Preußischen Majestät für dicse zwecimäßige Fúr- sorge den einstimmigen Dank des Bundes ausdrüct, empfiehlt er zugleich Allerhdchstdenselben auch ferner die Wabhrnchmung der Jn- teressen des Bundes an dessen bedrohter nordwesilicher Gränze ver- trauensvoll an, damit die, nach Lage der Ereignisse allenfalls erfor- derlichen , verfassungsmäßigen weiteren Beschlüsse des Bundes bek Zeiten gefaßt werden können.

Frankfurt a. M., 30. Dez. Die verflossene Woche war eine der merkwürdigsten im Verkehr mit Staats-Effekten. Die ein- getretene Steigerung nach politischen Ereignissen, wie namentlich der Fall der Antwerpener Citadelle, üÜbertrafcn jede Erwartung und waren von Riemanden vorgesehen. Zu Anfang der Woche (am 24. Dez.) ließ sich noch kein Anzeichen zu starken Variationen im Cours der Staats- Papiere bemerken. Vielmehr war die Moutags- Böbrse {wach und die Ausgleichungen in Betreff der ansehnlichen frühern Verkäufe fanden einige Schwierigkeit. Die Berichte aus Amfser- dam lauteten eben nicht ermunternd; die Nehmer wurden seltener und die Course der Oesterreichischen Fonds gingen etwas zurü. Diese Flauhcit war indeß nur von kurzer Dauer. Schon am fol- genden Tage wo des Festes wegen die Bdrse geschlossen bliey war der Handel im Privat- Geschäft schr belebt; die Notirungen von Wien, Berlin und Paris kamen hbher; die Speculationslust er- wachte von neuem und schien die bald eintretende günsiige Kon- junkftur zu ahnen. Am 26. Dez. brachte cin Courier die Nacgricht von der Wendung der Dinge bei Antwerpen. Anfangs wollte man nicht recht daran glauben; als aber sofort von Seiten mehrerer namhaften Häusee alle Papiere am Markt eifrig weagekauft wiur- den, so nahm die steigende Tendenz plôdblich und mt Macht die Oberhand, obschon viele Spekulanten aufs Fallen sich mit de: Hofff- nung hinhielten , die Uedergabe der Citadcüle werde an der :[nister- damer Bdrse cinen nachthciligen Eindru® machen. Luf diese Ver- muthung hin wurden bedeutende Posten Fategrale auf Ulciino vex- Die Holländische Post vom 25. Dez. bclehrte die Bais- sters Úber ihren irrigen Calcul. Dic Kauflust erneute si und viete Contremineurs verwandelten sich in Haussiers. Eii fortschreitendes ( Voin 24. bis 2, Dez. erfuhren die 5proc. Metalliques eine Besserung von 2, pCt.- die 4proc. von 2 pCt. Partiale segen um 25 pCt., Bant- Aktien um 62 Fl. Integrale gingen von 394 atif 4144, oproc. Holläis dische Obligationen von 75 auf 774, Spanische 5prg9c. Rente von 504 auf 523/ 3proc. von 3!# auf 33; Preußische Prämienschcine und Polnische Partial-Obligationen hoben sich um 2 Rthlr., Neapolitas- nische Falconets um 14 pCt. (von 75 auf 763) und 4proc. Pren gish-Englische um 2 pCt. (von 833 auf 854). Alle úübrizen Pa-

ck vernehmen.

Schaumburgs-

piere sind im Verhältniß besser gegangen. Jra Wechselhandel wax wenig Verkehr, der größere Theil der Devisen blicv ausgeboten. Augsburg, Wien und Bremen waren noch am gesuchtesien. Bures

| Diskonto - Papier hielt sich begehrt: es wurden ansehnliche Bet-äge

liche Gefährdung des allgemeinen Feicdens - Zustandes von Europa |

denêct

An Gezenvorstcellungen zu Vermeidung solcher Zwangsmaßree geln gegen einen unabhängigen Staat, wie Holland, haben es Orster- rei, Preußen und Rußland nicht fehlen lassen, indem sie sich zu-

¡wischen 32 und 3? pCt. abgeschlossen.

Rach schrift. Heute, am Sonntag, waren die Fotrds cher ausgeboten. Die Nachricht, daß der Kdnig der Nicderlgnde die vet den Forts nicht herausgeben wolle, wirkte nachtheilig. Dic Reiz rungen wichen um F à # pCt.