1833 / 5 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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bung des Tajo an; noch Vormittags liefen wir in den Fluß ein Und legten uns beim Kastell von Belem vor Anker. Die Be- hörden haben uns, weil wir Gibraltar berührten, zu einer zehn- tágigen Quarantaine gendthigt. Vor der Stadt Ltssabon fanden wir die Englischen Schiffe „„Asia‘/, „Britannia‘/, „Caledonia“‘, den Schoner „Pike// und das Dampfboot,„Korfu‘/, Der „„St. Vincent‘/ wird wahrscheinli bis zur définitiven Ausgleichung der Niederländischen Angelegenheit hier bleiben.

__ Der Courier meldet Folgendes: „Wenige Tage nach der Gefangennehmung der Herzogin von Berry gelang es dem Mar- {all Bourmont glücklicher Weise, aus Frankreich zu entkommen. Nachdem er mit vielen Schwierigkeiten und Gefahren gekämpft hatte, fand er endli ein Fahrzeug, welches ihn nach England brachte. Die Strapazen, welche er dulden mußte, hatten sein

eußeres so verändert, daß seine vertrautesten Freunde ihn kaum wiedererkannten. Der Verräther, der die Herzogin von Berry dem General Drouet überlieferte, bemühte sich auf alle mdg- lihe Weise, den Marschall in dasselbe Haus zu bringen, worin die Prinzessin verborgen war, um sie Beide in einer und derselben Schlinge zu fangen. Als er sich den Gre für den Verrath an seiner Gebieterin ausb’edungen

atte, bestimmte er auch eine Summe, für die er den Marschall verrathen wollte, und der genannte General bewilligte ihm die- selbe. Herr von Bourmont befand sich um diese Zeit in einem Hause, dem Hotel des Generals gerade gegenüber, und wäre ohne Zweifel im Augenblick verhaftet worden, hätte man nicht gefürchtet, daß die geringste Bewegung unter der Polizei oder unter dem Militair die Prinzessin aufmerksam machen und die gegen sie vorbereiteten Maßregeln vereiteln möchte. Der gege- bene Befehl wurde daher wieder zurückgenommen, und der Mar- schall Hatte unterdessen Zeit, sich aus Nantes zu entfernen. Herr von Bourmont befindet sich nun in London. ‘‘

Während einer der finsteren und stürmischen Nächte in vo- riger Woche scheiterte ein kleines ausländisches Schiff (man hielt es für ein Schwedisches, von Malaga nah Gothenburg be- ftimmtes) an einem Felsen ungefähr 2 Englische Meilen nord- westlich von Sc. Agnes, einer der Scilli- Jnseln, und ging zu Grunde. Man fürchtet, daß die ganze Mannschaft dabei ums Leben gekommen is. Mehrere Kisten mir Rosinen und Orangen, die ans Land gespúlt wurden, führten zuerst auf die Entdeckung diescs Unglicks, und man fand nah kurzen Nachforschungen ein Schiff, das noch alle Masten hatte, etwa 4 Klafter tief unter demck-Wasser. Bis jetzt ist nur wenig von der Ladung gerettet worden, und das fortdauernd schlehte Wetter macht die ina der übrigen sehr zweifelhaft. Es ist bei dergleichen Vorfällen {hon oft von Errichtung eines Leuchtthurms auf den westlich von St. Agnes gelegenen Felsen die Rede gewesen, aber noch dae N sich nicht ernstlih mit dieser nüßlichen Maßregel be-

tigt.

Der Maskenball, welcher gestern in dem Kdnigl. Theater gegeben wurde, war sehr zahlrei besucht. Der Courier be- merkt dabei, daß es zwar nicht an glänzenden Kostümen, wohl aber an geistreihem Wiß und komischen Aufzügen gefehlt habe, worin John Bull seinen Nachbarn auf dem Kontinent niemals gleich kemmen werde.

In Dublin fand am vergangenen Sonnabend vor einer zahlreichen und glänzenden Versammlung die erste Vorstellung des Schillerschen „„Fiesko‘/ statt, nach einer Uebersezung des in Dublin in Garnison stehenden Oberst von Aguilar, die von den Kritikern ungemein gelobt wird. *) Das Stück fand den allge- meinsten und lebhaftesten Beifall, und wurde schon zum Montag die ¡weite Vorstellung angekündigt. Der Marquis von Anglesey und die beiden Ladies Paget wohnten der Vorstellung des Fiesko von Anfang bis zu Ende bei.

Gestern ist hier die Nachricht eingegangen, daß der Capi- tain William Henry Browne vom „Alexandro‘/ im Monat März an der Küste von Java von Piraten auf eine barbarische Weise ermordet worden ift.

Die neuesten hier eingegangenen Zeitungen aus Bombay, welche bis zum 11. Augu| reichen, erstatten folgenden Bericht Âber die Si6ung einer vor kurzem daselbst gebildeten geographi- {chen Gesellschaft: „Sir Charles Malcolm präsidirte, und die Verhandlungen waren äußerst interessant. Nachdem der Oberst Kennedy zum Vice-Patron erwählt worden war, wurden mehrere Abhandlungen vorgelegt, worunter sich namentlich folgende auszeichnete: „Ueber die geographishe Verbreitung und Ansiedelung der zehn gefangenen jüdishen Stämme. ‘/ Die Schrift bereitete nur erst auf fünsftige Untersuchungen vor und verrieth große Gelehrsamkeit, welche die weitere Fortsezung derselben sehr wünschenswerth marhte. Hierauf folgte eine kurze, aber schr interessante Abhandlung des Lieutenant Wellstead von der Ostindischen Marine, wodurch die lange Zeit streitige Lage von Berenice, welches Plinius. 623 als das Entrepot des Europäischen und Asiatischen Handels bezeich- net, außer Zweifel geseßt scheint. Lieutenant Wellstead reichte außerdem den Plan von Ruinen und drei steinernen Tafeln ein, die aus einem ausgegrabenen Tempel herrührten, zwei davon mit Hieroglyphen, die dritte mit einer Griechishen Jnschrift. Von den ersteren war nur ein einziges Zeichen bekannt, da es sich häufig in den Weih-Jnschriften auf den kolossalen Statuen von Luxore findet; Champollion überseßt es in Nr. 299 seines ¿Tableau general‘/ durch: kolossale Statue. Die Griechische Tafel, von der leider ein bedeutender Theil fehlt, enthält folgende Worte: „Von dem König .. und der Königin .. Kleopatra seiner Schwester .… Gott .… T. .// Es scheint dies die Weih-

nschrift eines Königs von Aegypten zu seyn, der seine eigene

chwester Kleopatra zur Gemahlin hatte. Dies war der Fall mit Ptolemäus Euergetes, Ptolemáus Lathurus und Ptolemáus Dionysius, dem Gatten der bekannten Kleopatra , deren Schôn- eit den Marcus Antonius in Fesseln schlug. Es is demnach chwer, das Alter dieser Juschrift genau zu ermitteln; da man sie indeß neben dem Bruchstück einer Hieroglyphentafel fand, auf der von einer kolossalen Statue die Rede ift, so ist es nicht unwahr- scheinlich, daß beide Tafeln sich auf die Statue des Gottes beziehen, dem der Tempel von einem der genannten Monarchen gewidmet ward. Aus Mangel an den nöthigen Hülfsmitteln hatte man keines der dabei befindlihen Privatgebäude ausgrahen und auch die Ausgrabungen des Tempels nicht vervollständigen können. Es steht B hoffen, daß sich bald eine Gelegenheit darbieten wird, diese Nachforschungen in größerem Umfange zu erneuern, da man vielleicht ein sehr {häßzbares Monument dort entdecken könnte, das, wie der Stein von Rosette, ein neues Licht auf die immer

noch sehr dunkele Literatur. von Aegypten werfen würde ,//

Niederlande.

Aus dem Haag, 30. Dez. Das Amsterdamer Han- delsblatt meldet als eine Nachricht von guter Hand, daß, als

0 2 Pergl. Nr. 72 des Ag für die Literatur des Auslan- des// (vom Fahre 1832), wo sich cin ausführliches Referat üher diese schr gelungene Ueberseßung des Schillersghen „„Fiesko// befindet.

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der General Chassé dem Marschall Gérard die Weigerung Hol- lands, die Forts Lillo und Liefkenshoek zu ráumen, mitgetheilt worden, der Marschall der Besaßung der Citadelle angeboten habe, ihnen die Rükehr nah Holland unter der Bedingung zu bewilligen, daß sie unter den gegenwärtigen Umständen nicht wieder dienen wollten. Dieses Anerbieten scy aber von den Hol- ländern abgeschlagen und in dessen Folge beschlossen worden, die Mannschaften nah Dünkirchen zu bringen, wo sie in der Stadt und Umgegend einquartiert werden sollen.

Glaubwürdige Privatbriefe aus Antwerpen vom vor- gestrigen Tage berichten, daß General Chassé, der in den Delgi- schen Berichten als sehr kränflih dargestellt wird, sih im Ge- gentheil recht wohl befindet und jedenfalls viel besser als in den lebten Tagen. Der Zustand des Obersien v. Gumoenés, der be- kanntlich mehrere Wunden bekommen hat, war ganz nach Wunsch und keine seiner Wunden mehr gefährlich; auch das Befinden des Capitain Grafen v. Limburg-Stirna war sehr beruhigend.

Von der Schelde wird unterm 2W8sien d. M. geschrieben : „Der Premier - Lieutenant Dufez begiebt sich in diesem Augen- blick mit 150 Matrosen von dem Linienschiffe „de Zeeuw‘/ auf einem Kanonierboot nah dem Fort Bath. Um eine Vorstellung von dem, was unsere Marine auézuhalten gehabt hat, zu geben, mag die Notiz dienen, daß die Fregatte „Eurydice‘/ allein 586 Kugeln bekommen hat. Der Schiffer des „kleinen Merkurs“/, eines ebenfalls verbrannten Fahrzeuges, erzählt, daß gestern Abend der General Chassé noch in der Citadelle und der Oberst Koopman noch in der Tête de Flandres in Krieasgefangenschaft waren. Nach Berichten eines Französischen Stabsoffiziers, der hier in einigen Familien-Verbindungen seht, hat die Armee des Marschall Gérard vor Antwerpen 51 Stabsofsiziere, 714 Unter-- offiziere und Gemeine an Todten, 131 Offiziere und 894 Ge- meine an Verwundeten und ungefähr 4081 Kranke und Ver- mißte. Jn Vließingen werden alle Kräfte angespannt und eine Menge von Munition, Waffen und Lebensmitteln nach den Forts Lillo und Liefkenshock gesandt.

Die Staats-Courant enthält das Namen - Verzeichniß der Tapferen, die bei der Expedition gegen den Doel am 23sen d. M. getödtet oder verwundet wurden. Die Zahl derselben beläuft ich auf 8 Todte und 48 Verwundete; von den Lelzteren sind 12 bereits wieder in ihre Compagnieen eingetreten. Außer- dem werden noch 2 Soldaten vermißt. Dasselbe Blatt ver- spricht, nächstens auch die Namen derjenigen bekannt zu machen, welche in der Citadelle und auf der Flottille getödiet oder ver- wundet worden sind.

Nachrichten aus Breda vom 29sten d. M. zufolge hatte der Prinz mit seiner Tages zuvor unternommenen Retse nach Bergen : op - Zoom bezweckt, die dort befindlichen Verwundeten zu besuchen. Jn den lesten beiden Nöchten wollte man bei dieser Stadt anhaltenden Kanonendonner in der Richtung von der Schelde vernommen haben. Jn der vorhergegangenen Nacht waren mehrere Kuriere durchgefkommen , die sich von Bergen-op- Zoom nach Tillburg und dem Haag, oder umgekehrt von dort nach Bergen - op- Zoom zurück begaben. f

An der Befestigung von Venloo wird, wie man aus Ny m- wegen schreibt, noch immer von den Belgiern gearbeitet, in so weit die Maas es erlaubte; am 13. wurden 4 Haubißzen von der Bürgergarde dorthin gebracht und in wenigen Tagen noch mehr Artillerie erwartet. Am 12. wurden 200 Kranke von Ld- wen und Tirlemont nach Lüttich transportirt, um in den erskge- nannten beiden Städten für die verwundeten Franzosen Plaß u gewinnen. , Auch in Lüttich war man mit Befestigung Und

erproviantirung der Forts beschäftigt.

Das Amsterdamer Handelsblatt stellt folgende Be- trachtungen an: „Das Jahr 1832 geht zu Ende und die leßten Augenblicke desselben sind durch ein Ereigniß bezeichnet worden, das, einzig in seiner Art und ohne Beispiel in der Geschichte, noch nach Verlauf von Jahrhunderten das Interesse und die Bewun- derung der Nachkommenschaft erregen wird. Wird aber dieses Ereig- niß für den Augenblick zu dem gewünschten Resultate führen? Sind wir dem Ziele und dem Frieden, dessen Niederland und ganz Europa so sehr bedarf, dadurch näher gekommen ? Beim Anfange des Jahres glaubten wir an ein günstiges Ende; wird der Erfolg aber auch unsere wohlgemeinten Wünsche und Hoffnungen krönen? Viel, ja, um die Wahrheit zu sagen, Alles hängt hierbei von der Ge- sinnung und den Zwecken der dabei betheiligten Regierungen ab. Was beabsichtigt zunächst die Niederländische Regierung? Es genügt hierzu, die leßte Mittheilung des Ministers der auswär- tigen Angelegenheiten in den Generalstaaten im Auge zu behal- ten. Der Anlaß zu dieser Mittheilung ist mit deutlichen Wor- ten ausgesprochen. Der Zweck der Londoner Unterhandlun- gen war die gänzlihe Scheidung Belgiens üund Nieder- lands und die Anerkennung des ersteren als eines unabhän- gigen Staats. Unsere Regierung hat sich wiederholt be- reit erklärt, auf dieser allgemeinen Grundlage zu unterhan- deln; der Niederländische Gegen - Entwurf vom 30sten Juni 1832 zeugt davon und die Bereitwilligkeit des Königs, dem späteren Preußischen Entwurfe mit Vorbehalt einiger die allgemeine Grundlage nicht beeinträchtigenden Veränderungen bei- zutreten, giebt davon einen neuen Beweis. Dennoch verdäch- tigte man die Absichten des Königs und unsere Regierung beeilte sich, diesen Verdacht durch Verdffentlichung der Aktenstücke ganz u vernichten. Der einzige noch streitige Punkt war der Schelde- M und der Durchfuhr-Zoll durch das Limburgsche. Aber auch hierin hat der Belgische Bevollmächtigte alle mögliche Nachgie- bigkeit gezeigt. Auch jeßt noch will die Regierung zur Erhal- tung des allgemeinen Friedens in einer Weise, wie sie einem unabhängigen achtbaren Staate geziemt, unterhandeln. Die Ci- tadelle von Antwerpen freiwillig zu räumen, wie von uns verlangt wurde, war mit der Ehre der Nation unverträglich; die Cita- delle ist uns gewaltsam entrissen worden ; die National - Chre ist gear und mit Blut besiegelk, Man verlangt nun auch die

aumung der Forts Lillo und Liefkenéhoek von uns, die Regie- rung verweigert aber dieselbe. Folgt hieraus, daß sie wenigec friedliebend ist, denn früher, und daß sie neue Hindernisse in den Weg legen will? Nein! Die Regierung konnte diese Forts freiwillig verlassen, wie das ganze Belgische Gebiet von den Unsrigen verlassen ist, ohne sich bloß zu stellen, sie kann dieselben aber nicht räumen auf eine Aufforderung, die von der Franzd- sischen Kriegémacht, kraft der 24 Artikel, ergeht. Verlangt man den Besiß jener Forts vor Abschluß eines Vertrages mit Nie- derland, so mag man kommen und sich dieselben nehmen, wie dies mit der Antwerpener Citadelle geschehen ist.‘

Fn der von Herrn Donker-Curtius in der zweiten Kammer der Generalstaaten bei Erdrterung des Geselz-Entwurfs über den Landsturm gehaltenen Rede heiß es unter Anderem:

__/¡Reunzehn Jahre lang, die beste Zeit unseres Lebens, haben roir mit unseren Landsleuten das Joch des Auslandes kennen ge- lernt und getcagen; wir wissen, was Franzdsische Herrschaft, Fran- ¿bsischer Stolz und Deépotismus sagen will. Wir haben es gesehen, wie die Niederlande aus der Liste der Nationen gestrichen wurden;

ia adi a N B p ithe T) E Oden edie D S T 1 12 Prt ta O R Ä: brate cie: U B Mi ebEs ad R R

- Die Erinnerung an jene *shrecklichen Leiden, an die Henn

¿lnt Nu B r fra a

9 . , 4 ( «L 1 0 p ¿ O M L N Sih eral-Stab erden an demselben Abend zu Brüssel ankom- nes Mannes, dessen Name noch auf den Lippen Derjenn welches sie Montag oder Dienstag verlassen werden, um {chwebt, die uns angreifen, und unter demselben Banner sich (nach Valenciennes zu begeben. Morgen um Mittag wird den ungeheuersten Mißbrauh der Gewalt gegen uns erla Citadelle mit den in der Nähe gelegenen Forts den Belgi- Truppen Übergeben werden. 11 Uhr. Die Feld-Artil-

and gänzliche Vernichtung unsers Handels und aller Z) unserex Fndustrie; an die Beraubung unserer Schähße: an die siòrung unserer Fustitutionen; an die Wegschleppung unserer der, um das Werk der Gewalt zu befestigen und unsere Ketten fester zu schmieden;, an den Schrecken, der alle Herzen erg hatte; an die ohnmnächtige Wuth, die uns verzehyte, alle Erinnerungen sind meinem Gedächtmß zu sehr gegenwärtig, daß ich nicht heute, wo dasselbe Frankreich , dessen Name da uns cin Greuel war, aufs neue eine drohende Stellung anni zur Anwendung aller Mittel mitwirken sollte, die uns vor chem Unheil zu bewahren geeignet sind. Zwar scheint die j Regierung in Frankreich sih ganz geändert zu haben. Es he, kein absoluter Despot mehr, die Losung is: Freiheit, C Fricde und Wohlstand 0: e Sogenannte liberale J tutionen \cheiticn dort zu herrschen: aber diese Losung ist [M Cr LARE A s die Gefähriin der Zügellosigkeit, und ziert am Ende das WVon dem Rückmarsch der Division Sebastiani geschieht ner der Tyrannei; runter ihrer betrügerischen Farbe finde) gar feine Erwähnung. Dieselbe dürfte vor der Hand roch Rebellion ihre. schändlichse Stüße, und erlaubt man sich L bisherigen Stellung an der untern Schelde verbleiben,

Frankreich hier durch. Der Kommandant Koopman wird ährend genau bewacht. Bis diesen Augenblick iff in An- 14 seiner noch nichts entschieden ; eben jo wenig in Ansehung im Wachthause befindlichen Seeleute. Jndesjen läßt Alles en, daß, wenn man sie nicht morgen früh mit den andern naenen wegschickt, sie auf einem andern“ Wege gleichfalls Dünkirchen werden gebracht werden. Mittag. Man noch das Kanonenfeuer auf der Schelde.‘

n fantonnirte Division des Generals Daiïne hat Befehl er- n, sich Über Antwerpen hingus zu begeben, um unsere 13e von dieser Seite zu deken.

uns die nichtöswürdigstÆGewalt, gegen uns, die wir nichts viy fe noh mit den Holländern zu schafen zu haben scheint. gen, als Friede für uns und Andere. Wenn wir daher von Fan meldet aus Calloo vom 27|ten Dez. : „Der Doel ist unsern Mitteln zur Vertheidigung unserer Unabhängigkeit Gei nicht außer Gefahr. Die Holländische Flotte hat gestern Tad bis N R GUe Bed A Ie Sulrob E Sons u N mittag diesem Dorfe gegenüber Steilung genommen und 4 l j «S { [E 2 S 0s Ey x K a He Le

ibr Grab in unserer Niederlage finden. Deswegen opfern [s glaubt, daß sie neue Truppen an Bord habe. Del Bene- Leben , sene tavferent Krieger in der Citadelle von Antwerpen ieutenant Sebastiani, von diejen Dewegungen in Zennt- am Bord der Schiffe auf der Schelde, nicht für eine feivole eseßt, |chictte jeit heute Morgen etnen großen Theil ¡elner oder bloß des Ruhmes wegen. Sie verthcidigen unsere FFsion dort hin. Der General von Rumigny ist auch ange- und die Unabhängigkeit des Staates, unsere eigenen Gränzensäsnen; indessen haben wir bis diesen Augenblick nur ersi sere Zukunft, und selbst went sie bei der utigeheuerstet Ungleige Kanonenschüsse gehört. Wenn die Holländer es wagen an Kräften unterliegen sollten, wird man schon die Früchte erlsün, eine Landung zu versuchen, so würden sie sehr übel mit- fönnen, die wir später zu ernten berufen sind. Diese Früchte bo n werden, wären ihrer auch Zehntausend.“/ außer der Ehre, dem Ruhm und der Achtung, welche dem Nieder! mel A R L A

/ s i ; 2 G Man spricht hier von einem strengen Beschluß, der in Be- gezollt werden wird, darin, daß man einen Beweis von u E M4 Wood A A S L physischen Kräften, von unserem eisernen Willen, von unserem tg#auf den Capitain Koopman belegt seyn soll. E: wird von the bei Vertheidigung unserer Nationalität erhalten haben séndarmen bewacht, und darf, ohne Erlaubniß des Marschalls, Die Verthcidigung der Citadelle wird den Feind belehren, wasttMiemanden sprechen. Er wird a!s nicht mit in die Capitu- bevorsteie, wenn er unsere cigenen Festungen und Gränzen {n begrissen betrachtet. greifen wagen sollte; ste belehrt ihn, welche Strdme Blutcs (Gestern hatte sich das Gerücht verbreitet, daß der General kosten würde, wenn es ihm einfallen sollte, einen direften A é im Hotel Bellevue angekommen sey, welches sich aber gegen Alt- Niederland zu unternehmen. Die Vertheidigung ? S hestätigte; der General wird erst in der Nacht in Brüssel tadelle und unserer Rechte auf der Schelde/- der glorrciche Zimen, und morgen früh in Begleitung zweier Französischen im vorigen Fahre und die Entwickelung aller unserer Kräfte Offiziere N G gelberbaisei S A. (Al übrigens dem unruhigen Belgien zeigen, daß es, als unabhän ‘" [fiziere nah Frankreich weiterreijen. L MALOAE Staat oder als croberte Provinz Frankreichs, scts einen nahen E ven Generalen Chasse Und Favauge ange3oten,/ sle môchten bar zu achten, zu schonen und ndthigenfalls zu fürchten hat Is ihnen angenechmste und gemächlich|ke Transportmittel wählen. wird lernen, daß wir keine Beschimpfung, keine Schmi beschränkten sich darauf, zwei Wagen anzunehinen , welche feine Verleßung eingegangener Verpflichtungen , mit einem Mich zu ihrer Verfügung gestellt wurden. Sie wollten die feinen Eingriff in unser gutes MNecit dulden werden, und cer ihren Befehlen stehenden Truppen nicht verlassen, und be- ches Resultat ist, meine ih, von der allerhôchsien WichtigkiWden darauf, ihnen bis zu ihrer Bestimmung zu folgen. Der die Zukunft. Und wenn eines Tages eine grdßere Europäische eral Favauge ist zuerst abgereist

bination aus dem Europa bedrohenden Chaos hervorgehen M ¿DAvaUg A A TE!

dann werden die Opfer, die wir gebracht , die Kräfte, die wis Antwerpen, 29. Dez. Die Französische Armee hat sich Sewegung gescßt. Die Division Achard befindet sich schon

wickelt, der Muth, den wir bewiesen haben, dann wird der FF von 1831, die beispiellose Vertheidigung der Citadelle, die Aus haltung unserer Rechte auf der Schelde, wenn sie auch für dens genblick nußlos scheinen, von allen Mächten ersten Ranges ho d achtet werden; die Zeit, wo man über uns ohne unsere Zustinu acht haben. verfügte, wird nicht wiederkehren, und wir werden dann wege ner gerehten Entschädigung für alle die Opfer, zu denen mar gezwungen, unser Recht geltend machen können.“

Amsterdam, 29. Dez. Die Preise der Staats -PY haben während der abgelaufenen Woche einen erheblichen Aufs erfahren; die Uebergabe der Citadelle von Antwerpen ging der gerung voran, weshalb dieses Ercign ß als Grund davon betr wird, wie sehr auch die fortwährend - feste Haltung der diesse Regierung keine Annäherung zu einer Ausgleichung der Belg Angelegenheit erwarten läßt. Das Steigen der Holländischen | rührte aber wohl hauptsächlich von den Regultrungen des nahenden Fahresschlusses her, wo die Contramineurs viel zu l

denen 2300 Mann sich heute nach Dünkirchen auf den Weg Die von dem General Simonneau kommandirte

itair - Equipagen. Die Frar zösische Armee führt als An- en an diesen Feldzug 6 Stüke Geschüß aus der Citadelle sich, welche ihr von dem König Leopold angeboten worden Der- General Chassé befindet: sich noch in der Citadelle ; glaubt, daß er heute abreisen wird. Der Marschall Gérard wahrscheinlich erst am künftigen Montag von' hier abgehen.

Deut GQland.

Hannover, 28. Dez. Jn der zweiten Kammer der allge- ten Stände - Versammlung wurde am 20sten d. M. úber haben werden, und die andern Staats-Papiere besserten sich a Erhöhung der Besoldungs - Einkommen und der drei hôch- " F » j »v (5 , 5 p Q (Tos No §35 ly o,

lebhaftere Hoffnung, daß der allgemeine Friede erhalten bleiben Klassen, wie A A außer den Klassen der Gewerbe- wenn die Franzdsische Armee sich jeßt zurück zieht. Spanische Per berathschlagt. Mehrere Mitglieder hielten den gegenwär- sind insonderheit hdher gegangen; nach Griechischen hat sich Zeitpunkt, wo in anderen Landern bedeutende Steuer-Ver- i derungen angeordnet würden, für eine Vermehrung der

falls mehr Frage gezeigt. Der Geld- Cours erhält sich auf M 3 rd Þ uern sehr ungüristig, besonders da man durch Verdoppelung

Der Handel in Weizen und Roggen bleibt stets von ger

Umfang und etwas erhebliche Particen würden nur zu niedrmangelhaft angelegten Steuern zu höherer Einnahme zu ge-

Preise Abnehmer finden. Bloß Hafer erhält sich fest; hicrigen gedächte, und eben dadurch auch die Fehler derselben dop-

altes Morg eem mene zu den L C T T Zum, „M empfunden werden würden. Von der anderen Seite wurde

ev edde Tiilidan Tbbitant 285 M 0a Bus Sl, Tr 124i Uf die Dringlichkeit des finanziellen Bedürfnisses hingewiesen, Rd : V Sl Den. Md endlich der Vorschlag in seinen Haupt-Bestimmungen zum

en Petersburger Weizen 200 Fl. , für 117þpfünd. Preußischen Wi end 3 E Age J

ten D As Pla E N tstênmale angenommen. Von der Finanz-Kommission war fer-

en 190 Fl., 116pfünd. getrockneter Roggen wurde für 150 Fh 1 det h ï E R ¡ A ; Wi Antrag gemacht, die Erhöhung des Stempels von

lassen; für 80. 81.83. 85vfünd. feinen Friesischen Hafer 0. 4 : i 94. 100 Fl. , für 86. 88pfünd. diden dito 98. 100 Fl. , für Wbärtigen Zeitungen vorzuschlagen. Dieser Vorschlag wurde pfünd. Futterhafer 80. 85 Fl. om mehreren Mitgliedern lebhaft beskritten. Man war der Mei- lUng, daß periodische Blätter mehr als umfangéreiche theure Schriften zur allgemeinen Bildung beizutragen vermöchten, daß

Beolgien. Brüssel, 29. Dez. Der König, welcher gestern in WSVerlangen nah Beleh1ung und nüblicher Unterhaltung das 6 ngslesen zum Bedürfnisse gemacht habe, daß diese nicht von

zurückerwartet wurde, wird, wie es heiôt, seine Abrei S9" ne j : V Antwerpen so lange verschieben, bis die Holländer die C# [Regierung ausgehende Finanz-Operation nur ein tene geräumt haben. deutendes Resultat geben und andere Zwecke als die Ver- Der Marschall Gérard hat mehrere Belgische Offizit ung der Geldmittel ausgesclt werden wurden ; daß, wäh- Rittern der Ehren - Legion vorgeschlagen; unter ihnen b man Verbindungen aller Art mit den Bewohnern ain sich der Oberst Buzen, die Chirurgen Seutin und GouzÆ Länder anzuknüpfen suche, die am leichtesten zu Gebote Herr Gerber, Direktor des Antwerpener Miflitair-HospiraWhknden geistigen Verbindungémittel nicht 4 ershweren wä- Der Jndependant sagt: „Der König von Holla#M# wodei auf die Anträge im Englischen P arlameiite wegen sich, wie man weiß, geweigert, die Forts Lillo und Cieftcobsi affung des Zeitungs -Stempels, auf den bereits Av den zu ráumen. Der Marschall Gérard hat troß dem der fingen ruhenden bedeutenden Post-Aufschlag hingewiesen Wur son angeboten, sie in Freiheit zu seßen, wenn sie bis zun Von anderen Miktgliedern wurde dagegen die Vermehrung den nicht gegen Frankreich und seine Verbündeten dienen innahmen als für den Vorschlag sprechend hervorgehoben, Der General Chasse hat diesen Vorschlag abgelehnt. derselbe bei der Abstimmung durch die Mehrheit genchmigt. nun beschlossen worden, daß die Holländische Garnison s tinen Antrag, den R auf die Spielkarten um N Kolonnen nah Dünkirchen gebracht werden soll. Die er theil zu erhöhen, nah Ansicht des Antragstellers begrü! Pes ionne wird heute abgehen und in Gent übernachten.“ Hes Trat URE* AULGGIN U VEIFgene DLISexe ae Man meldet aus Berchem, vom W. Dez., 10 Uhr ndeit einer in diejer Hinsicht zu beschliependen, nur Ne gens: „Das 8te leichte und 12te Linien - Jnfanterie - Re chwendung er «iy ata adids Belastung f uet ledIgiG unter dem Kommando des General Castellane hatten ihr9net, daß größere Cinnahmen hiervon nie zu erwarten tonnirungen aufgehoben, um sich nach der Citadelle un" und wurde hierauf dieser Antrag abgelehnt. Burght zu begeben, und die erste Kolonne der GefangeF Gotha, 1. Jan. Wohl niemals war bei uns der Schluß esfortiren. Diesen Morgen um 6 Uhr begann man diWeinen wie der Anfang eines neuen Jahres mit solchein Ju- schiffung von 2500 Mann, welche diese Kolonne bilden, gefeiert worden, wie am gestrigen und heutigen Tage. über die Schelde zu seßen. Sobald sie versammelt Sr. Durchlaucht unserm regierenden Herzoge war der ge-

sekte man sich «in Marsch auf der Chaussée von e Tag zum Einzuge Jhrer Hoheit der Frau Herzogin, Höchst- Morgen wérden die Gefangenen zu Gent úübernachk! Gemahlin, bestimmt worden. Am Tage vorher kamen Morgen früh wird der Rest der Gefangenen, 1M Königl. Hoheit, Herzog Alexander von Württemberg, Höôchst-

1500 Mann zur selben Stunde und in derselben Rid abgehen. Der’ General Chassé wird in seinem Wagen M Se. Durchlaucht Herzog Ferdinand, und Jhre Durchlaucht Man hat in der Citadelle 120 in gutem Zustande be Frau Herzogin Sophie, vermählte Gräfin Mensdorf, “mit Belagerungs- und Feldstúcke, und über 80 zum Dienst unWüstdero beiden Söhnen, hier an. Des Morgens halb bare Stücke gesunden. Es gab daselb| 31 Pferde, wel&WMhr reisten die Höchsten Herrschaften von Oberhof ab. Bei an die Stúcke spannen wird, die nah Frankreich gebrattW Rondel diesseits Schwabhausen war die zum Einzuge fest- den sollen. Das Hauptquartier wird morgen früh um geschmückte Begleitung in einer Linie aufgestellt; die Höch-

aufgehoben werden. Der Marschall, sein Stab und de? Herrschaften fuhren vorüber; dann defilirte der Begleitungs-

der Division Achard kam #0 eben auf ihrem Rückmarsche

Im Liberal liest man: „Die in der Umgegend von Ter- |

Marsche: sie eskortirt die Holländischen Gefangenen è, E ; 2 dem Marsche; fie eskortirt die À dischen Gefangenen, | (eführten Töchtern der hiesigen Einwohner, welche Jhre Hoheit

allerie- Brigade is auch abgegangen, cben so der Sau der |

em eine Abtheilung der Búrger- Uhlanen entgegen geritten |

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zug und sezte sich in die bestimmte Ordnung. Zuerst kam die Gendarmerie, dann der Fürstl. Thurn- und Taxische Ober- Post- Commissair, die Beamten der Post und eine Anzahl Po- stillons; dann gegen 390 berittene Landleute unter der Anfüh- rung des Personals der Aemter, eine Abtheilung der Bürger: Uhlanen und die Herzogliche Jägerei. Jett erschien, nach einem Theil des zum Marstall gehdrigen Personals und vor ihm der Kommandant unsrer Stadt, der offene Wagen mit unserm Durch- sauchtigsten Herzoge, der Durchlauchtigsten Herzogin und den Prinzen Ernst und Albert; neben dem Wagen ritten vier Ka- valiere; nach ihm fam wieder eine Abtheilung der Bürger- Ußlanen; hierauf der Wagen mit Ihren Hoheiten den Prinzen Alexander und Ernst von Württemberg, begleitet von zwei Ka- valieren; hierauf ein dritter Wagen mit den Staats- und Gefellschafts- Damen Jhrer Hoheit; dann der , Staatswa- gen; nach diesem sechs mit Wappen - Decken geschmückte Handpferde, und Stallbedienten; das Gefolge in mehreren an- deren Wagen und eine Abtheilung Gendarmerie machten den Beschluß. An einer Ehrenpforte überreichten die Oekonomen hie- siger Stadt ein Gedicht. Der Zug begab sich vor dem Palais, welches der Herzog Alexander von Württemberg bewohnt, wie vor dem Palais Jhro Hoheit der verwittweten Frou Herzogin zu Sachsen-Gotha und Altenburg, Höchsiwelhe die Höchsten MNeuvermählten von dem Balkon begräßte, vorüber nach dem Eingange der Erfurter Straße. Hier war unter einer zierlich und sn geschmückten Ehrenpforte. der Stadt: Rath und eine Anzahl Töchter der Stadt versammelt; mit kurzen Anreden be- gleitete diese Deputation die Uebergabe von Gedichten; ungeach- tet der winterlichen Jahreszeit waren die Häuser mit Guirlanden und auf mannichfaltige Weise \chôn geshmückt. An der St. Maraarethen - Kirche begrüßte die Geistlichkeit mit den Lehrern der Schulen die Hôchsten Herrschaften ; auf dem Jacobs - Plakze, an der Fuße eines Obelisken, brachte die Kaufmannschaft ihre Huldigungen dar; auf einer Estrade auf dem Markte standen die Abgeordneten der Jnnungen, ein Lied wurde gesungen und überreicht; dann begab sich der Festzug durch eine an dem Land- schafts - Gebäude von der Landschaft errichtete Ehrenpforte nach dem Herzoglichen Residenzschlosse, vor welchem Mikitair in zwei Linien aufgestellt war. Die Höchsten Herrschaften stiegen an der großen Treppe links vom Eingange, empfangen von dem Hofstaat, von den Gliedern des Ministeriums und den Chefs der Landes - Kollegien, ab und begaben Sich in die Zimmer des zweiten Appartements.

Die Höchsten Herrschaften statteten kurz nach Jhrer Ankunft auf dem Residenz-Schlosse Jhrer Hoheit der verwittweten Frau Herzogin von Sachsen-Gotha und Altenburg einen Besuch ab, und es wurden alsdann die Abgeordneten der Stadt bei der regierenden Frau Herzogin Hoheit zu besonderer Audienz vor- gelassen. Hôchstdiejelben geruheten von der Deputation ein gol- denes, geschmackvoll gearbeitetes Cabaret, als ein der Hohen Neuvermählten von der hiesigen Bürgerschaft zur Erinnerung an diesen Tag gewidmetes Andenken mit ausgezeichneter Güte anzunehmen und mit den Abgeordneten und den späterhin ein-

bei dem heutigen Einzuge an der städtischen Ehrenpforte begrüß- ten, mit seltener Herablassung sich zu unterhalten.

Stuttgart, 29. Dez. (Nürnberger Korrespondent.) Der Königl. Preußische Geheime Hofrath, Freiherr Cotta von Cottendorf, ist heute in seinem 69sten Jahre gestorben. Der Tod dieses in vielen Beziehungen ausgezeichneten Mannes ist ein Verlust für das ganze Deutsche Vaterland, insbesondere aber fúár Württemberg. Er sprach oft mit gerehtem Stolze von der Zeit, wo er die einzige Stüte seiner zahlreichen früh verwaisten Geschwister zu Fuße zur Buchhändler-Messe nach Leipzig ging. Cotta’s Verlags - Unternehmungen sind in ganz Europa bekannt; Schiller, Goethe, Herder, Humboldt, Posselt, der Königl. Dichter von Bayern, kurz Alles, was Deutschland Großes und Klassisches besaß, úbergab ihm seine Geistes - Pro- dukte. Jn allen Zweigen des Wissens ließ er geschäßte Zeit- schriften erscheinen: die Augsburger allgemeine Zeitung, das Aus- land, das Morgenblatt, das Literatur- und Kunstblatt, die Berliner Jahrbücher für wissenschaftliche Kritik, Dinglers polytechnisches Journal und mehrere andere sind nicht nur Eigenthum seiner Handlung, sondern sogar größtentheils von ihm gegründet. Jn München, Stuttgart und Tübingen besaß er literarische Etablisse- ments. Er betrieb'zuerst den Bau der Dampfschiffe auf dem Rhein und dem Bodensee, an denen er sih betheiligte, legte bedeutende Kapitalien' in dem Deutsch-Amerikanischen Bergwerks-Unterneh- men und in der Rheinisch:-Westindischen Handels-Societät an. Seine Druekereien mit mechanischen Pressen in Stuttgart, mit Dampsfpressen in Augsburg und seine Schriftgießerei sind höchst sehenswerth. Der Freiherr von Cotta war einer der größten Gutsbesißer Württembergs, und seine Güter sind Muster des landwirthschaftlichen Anbaues. Die Cotta- hen Schafheerden gehören zu den edelsten und zahlreich- sten Süd -Deutschlands. Auch bei vielen Fabrik - Unterneh- mungen war er betheiligt, und kein großartiger Plan ließ ihn ohne Theilnahme. Seit 1815 war er beständig Mitglied der Württembergischen Stände-Versammlung oft, und besonders zuleßt, auch des ständischen Ausschusses. Anerkenntniß seiner Verdienste war die Ertheilung der Freiherrnwürde, der Titel „geheimer Hofrath‘, den er von Preußen erhielt, dann Würt- tembergische, Bayerische und Preußische Orden. Die Zollver- einigung zwischen der Krone Bayern und Württemberg, so wie der Zollvertrag dieser Staaten mit Preußen, war zum Theil ein Resultat seines unermüdlichen Eifers und seines Patriotis- mus. Der Jdee der Handels - Vereinigung Deutschlands hatte Cotta die lebten Jahre seines Lebens gewidmet, und ihr, durch Hintanselzung seiner eigenen Jnteressen, große Opfer gebracht. Endlich hat Cotta das Verdienst, die Schriftsteller - Honorare in Deutschland auf das Dreifache gesteigert zu haben.

O e E Fr Q.

Wien, 26. Dez. (Allgemeine Zeitung.) Das Pu- blifum ist durch einen ernstlihen Kranfkheits-Anfall, welcher Se. Majestät den jüngeren König von Ungarn betroffen hat, in sicht- bare Bestúrzung verseßt. Der König hat auf Verlangen der Aerzte in der Nacht schnell mit den Sterbe-Sakramenten verse- hen werden müssen, diesen Morgen sollen jedoch die Nerven- Anfálle, woran der Durchlauchtigste Patient besonders leidet, nachgelassen haben, so daß man sih der Hoffnung überläßt, daß bald Besserung eintreten werde. Bei dieser Gelegenheit hat sich

die aufrichtige Anhänglichkeit der Bewohner Wiens an die Kaiserliche Familie wieder bewährt, ‘denn aus jedem Munde hôrt man den sehnlihen Wunsch, - daß es der

Vorsehung gefallen möge, das theure Leben des von allen Voltéklassen geliebten Prinzen zu erhalten. Im Bereiche der Politik giebt es wenig Neues; man sieht mit Spannung den weitern Ereignissen in Belgien entgegen. Die Sendung

des Herrn Stratford- Canning nach Madrid macht einiges Auf- sehen. Man erinnert sich, daß dieser Diplomat der Pforte viele Verlegenheiten bereitete, als er in Konstantinopel mit der Miss sion beauftragt war, eine gütliche Ausgleichung mit den Griechen u bewirken; und Manche besorgen, daß er in Spanien ähnliche ersuhe machen möchte, die Angelegenheiten der Halbinsel É verwirren. Allein die Spanier sind keine Türken, und es dürste mehr dazu gehdren, das Spanische Ministerium über seine und des Landes wahre Interessen zu täuschen, als dies bei dem in sich uneinigen Divan damals der Fall sepn mochte.

Jtalien.

Rom, 2. Dez. Gestern hatte der Kdnigl. Preußische Minister- Resident, Geheime Legationsrath Bunsen, die Ehre, Se. Königl. Hoheit den Prinzen August von Preußen bei Sr. Heiligkeit einzuführen; der Papst unterhielt sich wohl eine Stunde lang vertraulich mit dem hohen Gaste. Auch der General Se‘ bastiani hatte vor einigen Tagen Audienz bei Sr. Heiligkeit. Heute fruh um 4 Uhr trafen Se. Majestät der Kdni Otto von Griechenland, unter dem Namen eines Grafen Kel- heim, in Begleitung Sr. Kdnigl. Hoheit: des Kronprinzen von Bayern, welcher wie gewöhnlich unter dem angenommenen Namen eines Grasèn von Werdenfels reist, aus Florenz hier ein. Beide bezogen die ihrem Kdnigl. Vater zugehdrige Villa Malta.

Verwichenen Montag hielt der Papst ein dffentliches Kon- sistorium, in welchem die hon erwähnte Hutverleihung an den Kardinal Spinola stattfand; nach dem dffentlichen, fand ein ge heimes Konsistorium statt, bei dessen Anfang, der Sitte gemäß, obgenanntem Kirchen-Fürsten, nebst den Kadinälen Capeletti, Del Drago, Pandolsi, Velzi, Gazzoli und Mattei, der Mund ge- {chlo}sen, und bei dessen Ende er ihnen wiederum ge ward. In diesem Konsistorium {lug der heilige Vater fünf Erzbischdfe vor, von denen zwei in partibus insidelióum und 14 Bischdfe, von denen vier in part. infid., und 1 in Chili, 1 in Ostindien, 2 in Portugal und 4 in Frankreich waren. Den oberwähnten Kardinälen wurden noch die Titel ihrer Kirchen angewiesen, und unabhängig von dem Konsistorium erhielten sie durch den Kar- dinal- Staatssecretair Ernennungen zu verschiedenen Würden in den heiligen Congregationen.

Neapel, 18. Dez. Der Lord Ponsonby hatte vor eini: gen Tagen die Ehre, dem Könige sein Beglaubigungsschreiben als Großbritanisher Gesandter am hiesigen Hofe und Nachfol- ger des abberufenen Herrn Hill zu überreichen.

Vereinigte Staaten von Nord-Amerika.

New-York, 1. Dez. Zu E fand in der Nacht vom 14. zum 15. Nov. eine furchtbare Feuersbrunst statt, wodurch mehr als 60 Gebäude, worunter 44 Wohnhäuser und Magazine, in Asche gelegt wurden. Man kennt den dadurch angerichteten Schaden noch nicht genau, {äßt ihn aber auf 200,000 Dollars. Da schon zweimal ein Versuch, in dieser Stadt Feuer anzulegen, entdeckt worden war, so glaubt man auch, daß dieses Unglück das Werk eines Brandstifters sey.

In der ersten Sißzungzdes Repräsentanten-Hauses von Ge- orgien am 5ten v. M. wurde sogleich ein Geseßz-Vorschlag ge- macht, wonach jeder Advokat, Anwalt oder Sachführer, der von einem Gerichtshof dieses Staats zu Gunsten eines Cheroke'en oder Cherokesen-Abkômmlings oder eines Weißen in einer Ange- legenheit plaidiren möchte, wobei die Gerichtsbarkeit von Geor- gien über den von den Cherokesen eingenommenen Theil seines Gebiets in Zweifel gestellt wurde, oder der auf irgend eine Weise den leßten Ausspruch des obersten Gerichtéhofes in der Sache der Herren Worcester und Butler gegen den Staat Georgien geltend machen wollte, für einen DN2 Lie erkiärt werden soll.

Die Cholera und das gelbe Fieber, welche in der leßten Zeit in Neu-Orleans so furchtbare Verwüstungen anrichteten , daß in den ersten Tagen des November noch täglih gegen 200 Beerdi- gungen stattfanden, haben Mains in der genannten Stadt so

iemlih nachgelassen, und in der Mitte des November betrug die Pahl der täglih Sterbenden nur noch 50 im Durchschnitt.

M e x.i k o.

Mexiko, 19. Oktober. Der General Santana befindet sich nunmehr, an der Spiße von 8000 Mann, nur noch eine Meile von der Hauptstadt, und man erwartet, ihn morgen hier einrücken zu sehen, obgleich es der General Facio, der noch 5000 Mann unter seinen Fahnen hat, gewiß an einem hartnäckigen Widerstande nicht wird fehlen lassen.

_ San-Luis, 21. Oktober. Heute is der General Busta- mente mit seinem Armee-Corps von hier aufgebrochen, um gegen Mexiko zu marschiren, dessen sich Santana in diesem Au enblick vielleicht hon bemächtigt hat. Andererseits hat der General Moctezuma 1500 Mann zu Tula versammelt und is im Begriff, mit diesen Streitkräften gegen San Luis vorzurüken.

n tand.

Berlin, 4. Jan. Aus Elberfeld schreibt man unterm 29. v. M. : „Bekanntlich hat das Königl. Ministerium auf den Antrag der Westphälischen Provinzial-Stände die Anlage einer Eisenbahn zur Verbindung der Weser mit der Lippe genehmigt und von dem Comité, welches sich in Minden zur Ausführung dieses Planes gebildet hat, ist der Vorschlag zur Fortsekung der Bahn durch die Kohlen-Reviere und durch das Wupperthal nach Köln gemacht worden. Auch in unserer Mitte sind bereits Schritte E Beförderung dieses Unternehmens geschehen. Nach einer ekanntmachung ist námlih eine Deputation der Königl. Han- dels-Kammer von Elberfeld und Barmen mit dem Herrn Ober- Bärgermeister Brüning, dem Herrn Bürgermeister Wilthaus und dem Herrn Dr. Egen zusammengetreten, hat sch mit dem Mindener Comité in Korrespondenz geseßt, und fordert ihre Mitbürger auf, zur Bestreitung der Kosten, welche die Ermitte- sung der für Elberfeld und Barmen günstigen Bahnlinie und des erforderlichen Bau-Kapitals, so wie die Verhandlungen mit an- deren Comiíté's U. st. w. erfordern werden, Beiträae von 5 Rthlr. zu unterzeichnen, durch deren Entrichtung man Theilnehmer des provisorischen Vereins werden, und an den Verhandlungen Theil neómen kann, bis solche zur Erörterung und Feststellung des Statuts für die wirkliche Actien-Betheiligung gediehen sind.“ Der Professor Dr. J. Müller zu Bonn hat von der Königl. Akademie der Wissenschaften zu Paris die g®koße goldene Medaille erhalten, welche ihm als Preis der Experimental- Phy-

siologie, namentli für sein Werk über die Drüsen, in der Siz- zung des Französischen Jnstituts vom 21. November v. J. zu- erkannt worden ist.

Zu Königsberg in Pr. wurden im Laufe des vori- en Jahres 1844 Kinder geboren; es starben 1826 Individuen,

o daß sih ein Züwachs von 18 Seelen ergiebt. Unter ‘den

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