1833 / 8 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

pt D E Et L Cic a tA

S L

T M R T Hesi P T 5 me E E E C E E A

iticapns A ps A

wendigkeit dessen, was es sowohl zu Aufrechthaltung des Friedens als fúr die Ehre und Sicherheit Spaniens that, einzusehen. Diese aufrichtige und vollftändige Erläuterung konnte nicht ermangeln, das Londoner Kabinet zu befriedigen, das bei diesem Anlasse so wie bei so manchem anderen îm Laufe dieser peinlichen Erörterung der Rechtlichkeit des Spanischen Hofs seine Huldigung zollte, und die Englische Regierung bestätigte hierauf nicht nur ihre früheren Ver- sprechungen, sondern gab auch späterhin sowohl mündlich als schrift- lich neue, höchst feierliche Versicherungen von der grdßten Bestimmtheit ¿aufs redlichste cine genaue und unbedingte Neutralität// unter der cinziges Bedingung zu beobachten, daß die andern Mächte von Eu- ropa, und namentlich Spanien, eben so wenig bei diesem Streite ifikerveltiren würden. Dies war neuerdings in Bezug auf diese Frage die genaue und bestimmte Erflärung, die im Namen Sr. Britischen Maseflät durch Fhren Gesandten in Madrid in einer Note vom 3. Funi d. F. gemacht wurde, und die Antwort, die er von Sr. Ex- cellenz dem Minister der auswärtigen Angelegenheiten Sr. Katholi=z schen Majestät am 11ten desselben Monats erhielt, ift cin auffallen- der Beweis der Deferenz Sr. Maiestät für England, und dées led- haften Wunsches, die Achtung und das Vertrauen dieser Macht durch ihre Aufrichtigkeit zu verdienen, womit sie ohne Umschweife die Be- weggründe und den eo Zweck der neuen Entschließungen Spaniens entwickelt hatte, Entschließungen einer weisen Voraussicht, die ihrem esen nach friedlich, und durchdie unerwarteten Maßregeln, welche die Englische Regierung selbs ergriffen hatte, unerläßlich geworden sind. Der Unterzeichnete hat gewiß nicht nöthig, hier die emisenhaste Genauigkeit hervorzuheben, mit welcher Se. Katholische Majestät die Neutralität Spaniens unter den mit England ausgemachten Bedingungen und Ausdrücken beobachtet hat, und durch thre Un- terthanen beobachten ließ. Es dürfte hinreichend scyn zu bemerken, daß das Betragen der Spanischen Regierung in dieser Hinsicht die Lobsprüche der Regierung Sr. Britischen Majestät verdient hat, und daß man ihr nicht die geringste direkte oder indirekte Verlegung vorwerfen kann, und dies 1roß des Umstandes, daß die Feinde der Portugiesischen Megierung Spanien mehrmals, sowohl zu Porto als guf dem Meere, gerechte und ernste Beweggründe an die Hand gegeben hätten, das Recht der Repressalien gegen sie zu gebrauchen, wovon Se. Katholische Majestät in ihrex ausnch- m: nden Mäßigung und in dem Vertrauen sich cnthalten hat, daß England, bei der Wirklichkeit und der so auffallenden Größe dieser Beschwerden , seiner Ankündigung zufolge, für Mittel, den- selben zu steuern, sorgen würde. Spauien hatte zum Lohne für cine so getreue Erfüllung seiner Verpflichtungen vollen Grund zu glau- ben, daß das Londoner Kabinet die von ihm eingegangenen Ver- pflichtungen nicht mißkennen würde. Es erwartete, daß die Briti- sche Regierung durch Erfahrung ber die Kunsigriffe belehrt und enttäuscht, zu welchen die Agenten Dom Pcdro's im November des vorigen Fahres ihre Zuflucht genömmen , um troß der Protesiation des General-Konsuls von Portugal, auf eine in vollee Kraft bestehende Parlaments- Akte gesiúbt, den peremtorischen Befehl der Lords der Schaßkammer ausfertigen zu lassen, die Schiffe in Freiheit zu schen, welche gegenwärtig die Hauptmacht des besagten Prinzen ausmachen, sich endlich, wie Spanien so oft nachgesucht hat, bereit gezeigt hätte, die Englischen Gesehe anzuwenden und wirksam zu machen, welche die Equipirung und: Ausrüstung von Kriegsschiffen, so wie jede Rekrutirung oder Auwerbung in dem vereinigten Königreiche, mit der Bestimmung zur Begehuäg von Feindseligkeiten gegen ein mit Sr. Britischen Majestät im Frieden beftndliches fremdes Land, {treng verbieten. Fnzwischen hat Se. kathvlische Maiestät mit Bedauern vernommen, daß man seither nicht aufgehört hat, aus London, and felbst aus mehreren militairischen Häfen von Großbritauien, unter den Angen der Behörden, Verstärkungen an öffentlich angeworbenen O fizieren, Unter - Offizieren, Soldaten und Matrosen, an Pferden, Waffen und Munition aller Art, die ebenfalls bei hellem Tage ein- geschift wurden, und kürzlich noch ein großes für den Krieg ausge- rústetes Schiff, nach Porto obne die geringste Abhaïtung abzuschif- ken, so daß nicht nur die Unterthanen Sr. Britischen Maj. bereits die Reihen einer der kämpfcnden Parteien in Portugel, zum großen Nachtheil der andern bedeutend verstärken, sondern es is auch die Seemacht Dom Pedro's dexr Wirklichkeit nach, sowohl in dem Material als in dem Personal der Ausrüstung aller Schiffe, ohne Ausnahme so zusammengeseßt, daß ste nur als Englische Scemacht betrachtet werden kann. Diese von einer so großen Zahl von Eng- lischen Unterthanen gegen die Neutralität thres Landes verübten Verleßungen sind so wirklich bestehend, s9 andauernd und so faktisch bestimmt, daß sie keiner andern Beweise bedürfen, als derjenigen threr nur allzu offenbaren Notorität; und so groß auch der Drang und das Bestreben Sr. Katholischen Majestät scyn mögen, dahin zu gelangen, die Beweggründe der Abwesenheit jeder Regierungshand- lung Sr. Britischen Majesiät zut Verhinderung dieses Verfahrens zu durchschauen und sich zu erklären, so kann fic doch diesclben nicht begreifen. Sie wünscht gleichwohl lebhaft hierüber belehrt zu werden, um so mchr, als die Regierung Sr. Britischen Majestät einsehen muß, daß der offenbare Widerspruch, der zwischen dieser offenen Oul- dung und den Verpflichtungen besteht, welche ihr deren „pünktliche und unbedingte// und „feierlich versprochene‘/ Neutralität auflegt, nothwendig ein Gefühl der Besorgniß und des Kummers bei dem Spanischen Kabinette erwecken mußte. Se. Kathol. Majestät hat in der That mit Schmerz gesehen , daß ihre Besorgnisse und Er- mahnungen von der Regierung Sr. Britischen Majestät nicht ge- würdigt wurden, und was sie am meisten bedauert hat, ist, daß der ununterbrochene Beistand, welchen die Feinde der Portugiesischen Regierung von England und Frankreich erfahren, der Unternehmung des Dom Pedro täglich mehr den Charakter cines fremden Einfalls aufdrúcke, der auf eine grausame Art die Lage der Portugiesischen Regierung erschwert, und die Nation in ihrer geseßmäßigen Ver- theidigung zur Erbitterung und zur Wuth der Verzweiflung treibt, und der schon durch seine Natur und die Gewalt der Dinge in Spanien eine Gährung in den Gemüthern und cin wenigstens ent- schuldigbares Gefühl des National-Mißtrauens gegen die Fremden erzeugt hat, das dahin strebt , selbst die Handlungsweise der Regie- rung ihrer Herrschaft zu unterwerfen. Es is sonach unmdglich, nicht anzuerkennen, daß dieser Beistgnd gegenwüefig die einzige Ursache der Verlängerung des Bürgerkrieges ist, daß die Unternehmung Dom Pedro's keine andere Bedingung der Krast und der Dauer, keine andere Hoffnung und keine anderen selb| defensiven Mittel mehr hat / als die Untersiüßung, die ihm von Außen her, in Gemäßheit einer dem Prinzip nach eben so ungeseßmäßigen , als in Portugal im hôchsten Grade gehässigen und unpopulairen Allianz mit einigen aufbrausenden und ehrgeizigen Fremden, zukommt, die durch den

+

bloßen Umstand, daß sie an diesem Streite Theil nehmen, nur das

erreichen, daß sie die Fahne, welche sie umgeben, und die Sache, 4

welche sie aufrecht zu erhalten und zu befestigen vorgeben, den Por- tugiesen immer verhaßter machen, und zu großem Blutvergießen Anlaß geben. Sollte sich wohl England immer unempfindlich bei einem so schauderhaften Zustande der Dinge zeigen, woraus noth- wendig eine C eigene Billigung von feiner Seite hervorginge? Kann es den einstimm gen Ruf einer ganzen Ration nieht hören wol- len, die mit lauter Stimme verlangt, daß man ihre Rechte, ihre Unabhängigkeit und deu König einer Wahl nach den Grundgesctzen des Köbnigreichs achte? Hat nicht die Englische Regierung selbst vor wenigen Monaten, in eiter threr Mittheilungen ‘an das Spattische Ministerium feierlih folgende merkwürdige Aeußerung gemacht: „Daß die Unabhängtgkeit Portugals ein Wort ohne Sinn werden wurde, wenn der Souverain dieses Landes seinen Thron nicht seiner Geburt, nicht der Unterstüßung der Nation , sondern“ fremden Ba- jonnetten verdgnken sollte ?// Diese Acußerung is, man muß es ge- sichen, voll Vernunft und Wahrheit; damit sie nun aber in ihrer Anwendung auf Portugal irgend eine Bedeutung und einen wirk- lichen Werth erhalte, so ist wesentlih nöthig, daß England eben o wie Spanien gewissenhaft und redlich die Grundsäße und Folge- rungen aus derselben als gleihförmige und unveränderliche- Vor- schrift seines Betragens gegen die beiden streitenden Parteien an- nehme. Ein entgegengeseßter Gang von Seiten einer det beiden

S a d N rut E S: Fr

neutralen Mächte würde aus dem Gebiete tes Rechts und der Un- parteilichkeit heraustreten, um unter die Herrschaft der Laune und der Tyrannei zu fallen, welche, indem sie die andere Macht von ih- rer einfachen und regelmäßigen Richtung abbrächte, ste vielleicht ¡wänge, in Betracht threr inneren Lage Einflüssen zu. gehorchen, die aufs hôchste im Widerspruche ständen mit thren Wünschen sowohl als mit dem Zwecke, an dessen Erreichung ‘allen Mächten, und beson- ders Spanien und England, so äußerst viel gelegen ist —. nämlich Portugal eine wirkliche und dauernde Ruhe, so wie den friedlichen Vollgenuß seiner Rechte zu fichern, indem man diesem Königreiche die Stelle wieder einräumt, die ihm in dem Systeme des Europât- schen Gleichgewichts gebührt, einem Systeme, das gegründet und garantirt wurde durch die diplomatischen Akte, an denen es in Ge- meinschaft mit den andern Mächten als unabhängiger Staat Theil nahm, nachdem es mit ihnen glorreich dazu beigetragen hatte, den Kontinent von der schauderhaftesten militairischen Unterdrückung zu befreien. Die Berichte, welche der Regierung Sr. Großbritanischen Maiestät ohne Zweifel dur ihre Kommissarien in Portugal erstattet wurden, mußten dieselbe in Stand seßen, alle Nachtheile der schwer ju definirenden Lage zu erkennen, in welcher sich gegenwärtig Eng- and seinem ältesten Verbündeten gegenüber befindet. Ein schlagendes Beispiel davon findet Se. Kathol. Maiestät in der Thatsache der neu- lichen pldylichen Wiedereinfghrt der Britischen Escadre in den Taio, ungeachtet des Belagerungssiandes von Lissabon, und ungeachtet die Englische Regierung „nach ihrem förmlichen Anerkenntnisse durchaus kein Recht hat, gegen den Willen der bestehenden Regierung daselbst thre Scemacht aufgestellt zu lassen. Der Unterzeichnete kann Sr. Excellenz dem Herrn Prinzipal - Staats = Secretair nicht verhehlen, daß seine Regierung schmerzlich betrofen war, als sie dieses Ereig- niß vernahm, gegen das der Unterzeichnete, seiner Pflicht gemäß, hier eine förmliche Protestation im Namen des Königs, seines Herrn, aussprechen muß, um so mehr, als nach der Ansicht des Kabinets von Madrid diese militairische Demonstration durh Motive veran- lafit ward, die, weit entfernt, den Charafter eines wahren Klaggrun- des der Britischen Regierung gegen die Portugiesische darzubtieten, vielmehr Sr. Kath. Majestät das Recht gäben, darüber Erläuterun- gen vor dem Lissaboner Hofe zu fordern, weil der gewaltsame Tod eines Spanischen Unterthanen der keinesweges im ausschließlichen persönlichen Dienste irgend cines Englischen Unterthanen siand die einzige Ursache ist, die zur Rechtfertigung der Rückkehr der Britischen Escadre in den Tajo angegeben wurde. So sehr aber Se. Kath. Mai. diesen traurigen Vorfall beklagt, so kann der Kdnig, mein Herr, doch nicht umhin, auf die Umftände Gunsten der Portugiesischen Re= gierung Rücksicht zu nehmen, besonders zu einer Zeit, welche von den jencs Land beunvruhigenden , von außen hereingebrachten politi- hen Bewegungen in so heftiger. Gährung sich befindet. Ueberdies kann Se. Katholische Majestät nicht aus dem Auge verlieren, und der Unterzeichnete kann es nicht oft genug wiederholen, daß die end- lose Fortdauer des Bürgerkrieges in einem benachbarten, in so vie- len Rücksichten mit Spanien verbündeten Königreiche eine jener ern- sten Fragen is, deren Gefahren die ganze Spanische Nation voraus- ehen und berechnen kann, so daß man, ihnen bei Zeiten begegnend, im Fnteresse der Menschlichkeit selbs vermeiden muß, die Retzbarkeit der Massen dadurch aufzuregen. Aus diesen Gründen glaubt die Regierung Sr. Katholischen Majestät noch einmal eine Appellation an die Rechtlichkeit und die Freundschaft der Regierung Sr. Groß- hritanischen Majesiät machen und sie beschwören zu müssen, endlich mit thr gemeinsam die Mittel an die Hand zu geben, um den Leiöen ein Ziel zu siecken, welche ein verabscheu- ungöwerther Angriff mit seinem traurigen Gewichte auf dem unglücklichen Portugal lasten läßt, woraus noch so viele peinliche Verwickelungen und Diskussionen sicz ergeben können. Se. Katho- lische Majestät hegt die Hoffnung, daß die Reaterunz Sr. Groß- britanischen Maiestät sich nicht unempfänzlich für ihre so offen und freinüthig ausgedrúckten Wünsche zeigen wird. Se. Majestät scht det hôchsten Werth darauf, das Vertrauen und die Achtung ihres Erlauchten Alliicten, des Königs von Großoritanien, so wie die engste Vereinigung zwischen den heiden Regier-ngen zu erhalten. Alle Bemühungen der Spanischen Regierung werden dahin gerichs tet seyn, jenes Vertrauen einzufldßen und jene Vereinigung zu bes festigen. Mbchten diese Hoffnungen sich auf eine glüliche und für die beiden Regierungen befriedigende Weise veri tliGai, und möchte der Gang, den die Regierung Sr. Großbritanischen Majestät ein- schlagen wird, es dem Unterzeichneten bald möglich machen, sich dem Posten, auf den das hohe Vertrauen seines Erlauchten Sou- verains ihn eben erst berief, mit der Gewißheit zu widmen, die Bande der Freundschaft zwischen den bciden Monarchicen noch en- ger zu knüpfen. Einer seiner heißesten Wünsche wird erfüllt seyn, wenn er dieses mit den Fntentionen Sr. Kätholischen Majestät und mit den Jnteressen seines Vaterlandes so schr im Einklange stehende Ziel aa erreichen kann. Fndem der Unterzeichnete die ge- enwärtige offizielle Mittheilung an den Herrn Viscount Palmer- on, Staats-Secretair Sr. Großbcitanischen Majestät im Departe- ment der auswärtigen Angelegenheiten richtet, erfüllt er die ihm von der Regierung Sr. Katholischen Majestät auferlegten Pflichten und ergreift 2c. London, 7. Nov. 1832. Zea-Bermudez.‘/

Ein Korrespondent des Courier, der sh J. C. S. unter- schreibt, versichert auf die entshiedenste Weise, das Ministerium habe nunmehr die Einführung der geheimen Abstimmungs-Weise bei den Parlaments: Wahlen beschlossen, und Lord John Russell werde diese Maßregel zu Anfange der neuen Session in- Antrag bringen, indem diejenigen Fälle, wo die ministeriellen Kandidaten bei den jeßigen Wahlen den Tories hätten unterliegen müssen, ledigli der Bestechung zuzuschreiben seyen. Zu bemerken ist auch, daß der Globe und die Times, welche Blätter gegen- wärtig am häufigsten Mittheilungen von der Regierung erhalten, sich weder der geheimen Abstimmung, noch den dreijährigen Par- lamenten abgencigt zeigen, und ersterer noch Überdies darauf hin- weiset, es lasse sih unter den gegenwärtigen Umständen nicht vermuthen, daß ein Parlament seine ganze siebenjährige Dauer zurücklegen werde.

Als ein Beispiel von der jeßigen Schnelligkeit des Reisens in England erzählt der Globe, daß Lord Londonderry während der lebten Parlaments-Session eines Abends noch im Oberhause gesprochen und am nächsten Abende sich schon an der Schwelle seines Wohnsißes in der Grafschaft Durham, 250 Englische Mei- len von London, befunden habe.

Aus einem amtlichen Schreiben der Oftindishen Compagnie an den Gouverneur von St. Helena, Hrn. Walker, ersieht man, daß die genannte Compagnie die Befreiung der Sklaven ernstlich will. Judem sie alle dahin zielenden' Maßregeln dem Gouver- neur auf das Angelegentlichste empfiehlt, bemerkt sie, daß es übri- gens niht mehr als Recht sey, die Pflanzer zu entschädigen. Es soll ein Ausschuß, zur Hälfte von der Regierung und zur Hälfte von den Pflanzern gewählt, gebildet wer- den, um den den Leßteren zu bewilligenden Schaden-Ersak in baarem Gelde zu ermitteln. Wenn dieses geschehen, soll ein Sklave freigelassen werden, sobald er, oder ein anderer für ihn, die ihm auferlegte Summe bezahlt oder ab- arbeitet. Damit er aber leßteres könne, hofe man, es werde ihm sein Pflanzer die dazu nöthige Zeit bewilligen. Wenn ein Sklave niht im Stande is, sich freizukaufen, so wolle die Compagnie ihm Geld leihen, so wie sie auch geneigt sey, in Fällen, wo Unvermögen oder Sterbefälle die Rückzahlung solcher Anleihen verhindern, dergleichen Verluste des allgemeinen Besten wegen zu tragen. Die Ersparnisse der Sklaven sollen in Sparkassen verzinset werden. Nach des Gouverneurs Meinung

‘dem glüklichston Erfolge der men

10) Ministerium des Krieges

E E L R ai E E L e B 0 t E O L E L Le L N.

f würde das Maximum des Verlustes, den die Compagnie e i fônnte, die Summe von 10,000 Pfò. Sterl. seyn. Der G Während des. Jahres 1832 sind in den Hafen von Amster- neur hatte bereits im Namen der Compagnie 5550 Pfd. et 2246 Schiffe eingelaufen. ' R

verliehen, und damit 124 Sklaven freigefkauft; auf Aj/TAn der heutigen Amsterdamer Bôrse waren die Russischen

waren schon 1802 Pfd. Sterl. zurúck (t worden, so da¿nds im Allgemeinen weniger gesucht; es waren viele Verkäu- E iz oa Ér M a Absigl der Russischen Anleihe von 1831 am Plaße; man wollte mlich wissen, daß eine neue Russische Anleihe von zwanzig

is Silber-Rubel am hiesigen Platze kontrahirt werden das Nähere darüber war jedoch noch nicht bekannt. (Vgl.

rt. Hamburg.)

Belgien. rússel, 1. Jan. Der Kriegs-Minister, General Evain, stern Abend von hier nah Anewerpen abgereist. Der sche Oberst Cradoc is von dort in Brüssel eingetroffen.

Ostindischen Compagnie mit Grund entgegensehen konny, Auf Jamaika waren nah amtlichen Berichten vom Jahre an bis zum Jahre 1830 einschließlich 6779 Sklaven un) diesen 3793 unentgeltlich freigelassen worden.

Niederlande.

Aus dem Haag, 2. Jan. Die Staats-Couran blizirt nunmehr das Geseß vom 29. Dezember 1832, wy das Budget der Ausgaben für das Jahr 1833 festgestellt See sind die bewilligten Summen für die einzelnen? orgestern hat ein Theil der Division Sebastiani seine rück- T A Saar 1,425,000 Fl. ch ige Bewegung angetreten. Der Rest der Division wartete, 2) Staats-Sekretariat und Ober-Kollegien ‘572,840 1 Pechzufolzen- las E n N e 1 MeuA L es R [ do des General- Lieutenants Schramm wird auf ihrem 5) Ministerium des Fnnern 3,103,309 - _ckmarsch nach O LE E R D 6) Ministerium des Teformirten Kultus . 1,330,000 - Straße ven O D A E O 7) Ministerium des katholischen Kultus. 400,000 - r Moniteur theilt folgendes Schreiben aus Antwer- 8) Ministerium der Marine 6,500,000 - —er 0 A R O Gs, 4M 9) Ministerium der Finanzen 21,621,484 - pom 00, Dé, mit: „„ZY Tonne aus der Citadelle, in die S T “durch ganz besondere Begünstigung Einlaß erhalten habe. 12,100,000 F ein furchtbarer Anblik. Kein Gebäude steht aufrecht ; L E das Feuer verschont hat, ist durch die Gewalt der Bomben i SLLULS worden. Die Kirche, die Kasernen, die Magazine, das

Zusammen .… . . 49,385,849 Fl. A

al liegen in Trümmern; hier sind Batterieen demontirt, wovon 2 Millionen verfügbar bleiben sollen, bis durh ne#sdie festesten Blendungen zerschmettert worden. Bei der gislative Verfügungen über die Anwendung dieser Summ#sche, zwischen den Traversen und dem Wall, is eine tiefe Bestimmung getroffen seyn wird. Zur Deckung der außer-8hdhlung, welche die Holländer mit Wall - Geschüßen, welche lichen Bedürfnisse, die sich im Laufe des Jahres 1833 dah den Franzosen demontirt worden waren, ausgefüllt haben. möchten, ist eine Summe von 500,000 Fl. zur Verfägunte Bombe war auf die Schlächterei gefallen, und der Sturz Königs gestellt worden, die von dem Ueberschuß, der vonGebäudes hatte drei Kühe getödtet; vier andere, welche noch für das Ausgabe-Budget desselben Jahres bewilligten Surn, konnten nur mit größter Mühe gerettet werden. Jch war vielleicht Úbrig bleiben möchte, vor allen anderen bezogen den Kasematten, welche den Soldaten während der Belagerung den soll. Was sich auf diese Weise nicht ergiebt, soll unter die AFUfluchtsort dienten ; ih begreife nicht, wie die Unglücklichen ben des nächsten Jahres mit aufgenommen werden. Zur Bestretiüsen Löchern, wo weder Luft noch Licht eindringt, haben der in obigem Budget enthaltenen Ausgaben sollen angewand[können; die Luft, welche man darin einathmet, ist verpestet, den: a) die direften Steuern, die Accise - und Einregistrirunzüsinte es nicht länger als 10 Minuten aushalten. Dann bühren und die anderen indirekten Steuern, als Stempel -, Karst in die Kasematte hinab, welche der General Chassé be- Hypotheken - und Erbschafts- Gebühren, so wie sie jest eWhat. Es sind drei Zimmerchen wie Keller, mit einigen und durch weitere legislative Verfügungen werden geregelt }kskühlen und Tischen. Jn dem einen Zimmer zeigte man den, nämli: 1) die Grundsteuer zum Haupt - Betrage den Stuhl, auf dem Chassé zu sigen pflegte, und die Pläke, 8,426,177 Fl.; 2) die Personen-Steuer; 3) die Patent-C|# die Offiziere des Conseils eingenommen haben. Dicht ren; 4) die Accise, und 5) die Einregistrirungs - Gebühren|dêl An, Chassé’s lag ein Stück von einer Bombe des die andern indirekten Steuern. b) 1) Zwanzig Zusa6z-Cents z Mörsers; wahrscheinlich ist es dahin gebracht worden, Haupt-Summe der Grundsteuer, so wie 2 Zusat-Cents zum General von der Größe dieser Wurfgeschosse einen Be- Rückständen; 2) 75 Zusaß - Cents zu der Personen - Steue machen. Ein wenig weiter von der Kasematte Chassé's, lange sie nah dem gegenwärtig bestehenden Geseß erhoben säkf demselben Bastion, befindet sich der Hügel, auf welchem diese Zusaß - Cents sollen auf 30 herabgeseßt werden, von|die Holländische Fahne aufgepflanzt, hatte. Dieser Ort ist Augenblick an, wo ein neues Gesetz hinsichtlich dieser SteuMKugeln und Bomben bedeckt. Jch habe zwei Holländische Kraft treten wird; 3) 50 Zusa6ß-Cents zu den Patent-Gebijjlkre in der Citadelle gesehen, sie haben ihre Degen behal-

mit Ausnahme derjenigen, welhe von Cigenthümern, Schiffshe(ünd wenn sie vorüber gehen, präsentiren die Französischen ten das Gewehr. Sie sind noch hier geblieben, um

oder Führern von Binnen - Fahrzeugen, Barken oder Kil : / erhoben werden, und die nur um 25 Zusaßz- Cents zu erh bergabe des Materials beizuwohnen. Die geblendeten sind; alle diese Zusaßz- Cents sollen vom 1. Mai 1833 an, dischen Batterieen links von der Bresche sind noch das in dieser Hinsicht gegebene Geses vom 16. Juni 183 Wbt geblieben. Die obere Batterie der linken Face des Kraft treten wird, auf 25 festgeseßt werden; 4) 25 Zusas-(Ms Nr. 5, welche den Franzosen den meisten Schaden zu- zu den Accisen, die Mahl-Steuer ausgenommen, und 5) What, war noch ganz gut erhalten; aber die untere, weiter jaß-Cents zu den indirekten Steuern. c) Die Ein-, Aus: sende war gänzlich zerstört. Die Bresche würde erst nach Durchfuhr - Zölle, das ausländische Tonnengeld, die Wasser: FWlng der Contreforts praftikabel gewesen seyn. Vierzig und Leucht- Gelder. d) Der Zoll von Gold- und Silber-Ÿ hätten neben einander eindringen fönnen. Die Descente ren und die Einkünfte der Posten und der Lotterie. e) Die abens vor der Bresche ist ein Meisterwerk; sie hat 18 fünfte von den durch das Geseß vom 25. Mai 1816 abgesWts drei Tage und drei Nächte Arbeit gekostet. Die Ar- nen Domainen Sr. Königl. Hoheit des Prinzen FriedrihWer Ingenieure sind in der That ungeheuer; ‘man kann es Niederlande. f) Der Ertrag verkäuflicher Güter, außerorWgreifen, wie dieselben in verhältnißmäßig so kurzer Zeit lihe Einnahmen und sämmtliche zufällige Gewinnste. 2) hrt worden sind. Die ganze Stadt ist heute in Bewe- von den Kolonieen dem Schaß zu leistende Wieder - Erstat Än diese Arbeiten zu bewundern. / von 1,200,000 Gulden. ¿Vor zwanzig Jahren“‘, sagt cin hiesiges Blatt, „gab Aus Vliessingen schreibt man unterm 31. Dez.: „Weich 6 Millionen aus, um die Citadelle zu befestigen, je6t fand hier das feierliche Leichenbegängniß des im Kampfe fürl® sich die Zerstörung derselben 12 Millionen kosten lassen.“ nig und Vaterland ruhmvoll gefallenen Contre - Admirals Was Material der Citadelle hat, dem aufgenommenen Jn- van Aduard statt, nachdem vorgestern die Leiche in einem sum gemäß, unter Anderem aus folgenden Gegenständen behangenen Zimmer des Arsenals auf einem mit den Orden Wen : 130 Kanonen, Haubizen und Mörser, darunter 31 dem Wappen des Verstorbenen und mit der National - F/Mfünder, 21, Zwölfpfünder, 11 Achtzehnpfünder und 12 geshmücckten Katafalk dffentlih ausgestellt worden war. SinWdzwanzigpfünder; 2008 vierundzwanzigpfündige Kugeln, liche Militair- und Civil - Behörden der Festung, worunte[Womben, 3500 geladene Granaten, 783,190 Kilogr. Pulver Vice-Admiral Gobius, folgten dem Leichenwagen, neben weWrn, 1,200,000 Infanterie-Patronen, 67,380 Stoppinen. vier Marine-Obersten gingen, um die Zipfel des Leichentuc(Wm D oel schreibt man unterm 29. Dez. : ;¡Nach vielen tragen; mehrere starke Truppen - Detaschements erdfneten Wissen kann Antwerpen sich freuen; allein die Me der Zug, der sih unter dem Kanonendonner der auf der Rhedldck werden in Trauer bleiben. Die Holländer haben e genden Schiffe und der Batterieen der Festung langsam {Me Landung versucht, um alles einzuäschern und zu über- dem Kirchhofe bewegte, wo der Admiral neben den bei demMyen. Wer wird ste in zwei Tagen zurücktreiben, da man

Y H é v , u f C 2 heren Bombardement von Antwerpen gebliebenen Marine-! W die Franzosen Übermorgen von hier abgehen sollen :

tenanté Klinkhamer und Maas beerdigt wurde, nachdem der M die Belgier an ihre Stelle treten, so müssen sie in gro- rine-Oberst Lutsenburg an dem E be: eine Standrede gehal Mahl seyn, und dann tritt ein unmittelbarer Ableg En Am 30sten Dez. Abends is die Leiche des Obersten W cin, denn die Holländer nähern sich. auch Lal A V Gumoens vou Antwerpen auf einem Dampfboote unter Wer Doel nicht gut vertheidigt wird, so wird er bald gänz- Geleite des Marine - Lieutenants Blommerstein in Bergen#Wlslört seyn. Wenn die Franzosen hier bleiben Ae N Zoom angekommen. Der Kommandant der Festung, Genühoet Ungeheure Masse von Schiffen e Li 0 np olitenant Baron van der Canellen traf sogleich Anftalt Hoek in wenigen Tagen in den Grund gebohrt seyn. eerdigung dieses hochverdienten Militairs, welches au ; Morgen des 31sten mit allen militairischen Ehrenbezeugu Mw erp en, 1. Jan. Man A vent wieder mehrere und mit großer Feierlichkeit statt fand. Dei shüsse in der Richtung von Li o geh r. S Unter der Ueberschrift: „Geschenk zu Gunsten der Arn{W General Daine ist heute in Antwerpen“ eingetroffen. liest man Folgendes in der Staats-Courant: „Der M seiner Division voraus, welche sich nach Westwezel Une Gebauer in Berlin, der si aufs hochherzigste für die Lag! gegenden begiebt, um die dort stehenden Franzosen ab- teressirt, in der sh Alt-Niederland befindet, hat Jhrer Ma) der Königin der Niederlande durch Vermittelung Jhrer Kd! Hoheit der Prinzessin Albreht von Preußen 995 herrliche Ü graphieen, die zum Subscriptions - Preise 1919 Fl. 70 Cts Werth betragen, zu Gunsten der Húlfsbedürftigen dieses ! des dargeboten. Jhre Majestät haben diès Geschenk ange! men und es hierher gesandt, indem Sie zugleih den Schah ster des K. Hauses beauftragten, den Gertaut dieser Lithographie veranstalten und den Ertrag zu dem von Jhrer Maj: gebilligten Z! des Gebers zu verwenden. Der Buchhändler Bakhuyzet hiesiger Residenz hat dem Debit der Lithographicen úbezt| men, die aus folgenden Stücken bestehen: 1) Christus und Samariterin, 4 Fl. 20 Cts. 2) Eine Mutter mit ihrem S ling, 90 Cts. 3) Das Portrait Sr. Majestät des Königs Preußen, 1 Fl. 80 Cts. Alle gute Niederländer werden eiß laden, zu diesem guten Werke beizutragen.‘ d

11) Ministerium der National - Jndustrie und Kolonicen

heute an wird das Publikum mit Karten von der Mi- hôrde in die Citadelle eingelassen. s hiesige Journal enthält folgende Betrachtungen : Fahr 1833 eröffnet \sich inmitten der Freude, welche ein s Ereigniß einflôßt. Es ist das zweitemal seit der Re- ; daß die Herzen sich der Hoffnung hingeben können. onbesteigung Leopolds wurde als der Schluß der Re- , als ein Prinzip der innern Eintracht und als Pfand sdhnung mit Europa betrachtet. Die Rückkehr der mo- en Ordnung und die Räumung des Gebiets sind die inzigen Ereignisse, welche inmitten so vielen Unglücks nds uns gewissermaßen erlaubt haben, Athem zu s{öpfen, die Zukunft einigen Glauben und einiges Vertrauen . Die Ereignisse haben ein großes Problem t N gelöst, daß nämlich gemalte Aa : ande der Gesellschaft lôsen, und alle Elemente Die in den Hospitälern von Bergen - op - Zoom befin! zerstdren , Ut G des i Armen, Schon hatte die gewesenen Kranken sind nach nördlicheren Orten Holland! Füte es Uns ‘gelebpe, Religion und Moral“ uné ‘davoi bracht worden, um den Verwundeten aus der Citadelle und igt; aber die Erfahrung fehlte uns noh. Jet, Völker der Flotte Play zu machen. Kînige, sehet und urtheilet!! Wird diese furchtbare

31

Lehre die Vdlker überführen, daß der Weg der Gewalt und der Unordnung zur Anarchie und zur Zerstörung aller Elemente des öffentlichen Wohlstandes führt ? Mögen die Männer, welche die Wahrheit suchen, ihre Blicke auf Europa werfen, und betrach- ten, was aus den Völkern geworden ist, welche durch die anti- socialen Grundsäße des Jnsurrections - Rechtes und der Volks- Souverainetät zum Aufruhr verführt worden sind. Diese Völker quälen fich unter den Trümmern ihres Wohlstandes. Durch die Versprehungen kühner Abenteurer und der Pôdbel- Philosophen hintergangen, haben ste verloren, was sie besaßen, ohne das zu finden, was sie suchten, und von allen den Leuten, durch welche sie nah dem Abgrund gedrängt wurden, sind die meisten in der Verachtung untergegangen , während noch Einige auf den Trúummern des Vaterlandes aufrecht stehen, um ein leben- diges Beispiel zu geben, daß sie, gut zum Zerstôren, unfähig sind, wieder aufzubauen. Das Ereigniß, dessen unsere Stadt sich in diesem Augenblick erfreut, ist ein auffallender Beweis jener Unfähigkeit. Die Revolution war es, welche die furchtbare Herrschaft einer sets drohenden Festung erschuf. Die Revolution konnte diesen Widerstand nicht besiegen, und den Fremden verdanken wir den Ruhm un- serer Befreiung. Aber trösten wir uns; das Lebens-Prinzip der Gesellschaft, bei uns durch Sophisten geshwächt, hat tiefe Wur- zeln im Boden und kann in der neuen Monarchie wieder auf- leben. Die Belgier von allen Meinungen dürfen nicht aus den Augen verlieren, daß die Vergangenheit Niemanden mehr gehört; daß die neue Monarchie, wie sie konstituirt ist, in das Europäische System aufgenommen worden is, und daß sie nicht ershüttert werden kann, ohne ganz Europa in Bewegung zu seßen. Frankreich ist ihr verbündet durch politische Interessen und durh Familien-Bande, England durch Handels, Jnteressen. Das unabhängige und monarchische Belgien muß daher jeßt be- stehen, und alle Parteien müssen sich dieser Thatsache als einer Nothwendigkeit unterwerfen, sich um die Regierung samme(n, und unnúsem Bedauern ein Ziel seben. Es ist mehr als Zeit, daß die Partei-Benennungen verschwinden, daß mit der Sicher- heit das Vertrauen wieder erwache, daß die Bande der Familie und der Freundschaft ihre sanfte Herrschaft wieder antreten, und daß die Menschlichkeit, welche unsere gemeinschaftliche Mutter ijt, endlich unsere Wünsche, unsere Pflichten und unsere Hand- lungen leite.‘

Der Phare sagt: „Unsere heutigen Neuigkeiten lassen fich in zwei Zeilen zusammenfassen: Die Citadelle ist von den Bel- gischen Truppen beseßt, die Französische Armee seht ihre rück- gängige Bewegung fort, die Schelde bleibt geschlossen und un- ser Hafen leer.‘

DEUCc\Mland.

München, 2. Januar. Hiesige Blätter zeigen die schon länger erwähnte Ernennung des Appellations - Gerichts- Präsidenten von Schrenk zum Minister der Justiz an. Herr von Schrenk war bekanntlich in fünf Stände- Versammlungen erster Präsident der zweiten Kammer.

Hamburg, 5. Jan. Durch Staffette aus Amster dam vom 2ien d. M. is hier die Nachricht von dem Abschluß einer neuen Russischen Anleihe daselbst eingegangen. Sie is von den Herren Hope u. Comp. im Nominal-Belaufe von 20 Millionen Silber - Rubel, 5 pCt. Zinsen tragend, in Jnscriptionen oder Certifikaten nah Wahl der Kontrahenten, übernommen. Der Zinsgenuß fängt vom 1. November 1832 an, und is weiterhin halbjährlih am 1. Mai und 1. November eines jeden Jahres fällig; die ersten Kontrahenten haben solchen für die ersten drei Monate vom 1. November 1832 bis 31. Januar 1833. Die Einzahlungen geschehen in drei gleichen Terminen, im Januar, Februar und März d. J. Geschieht es im Februar, so müssen die Kontrahenten einmonatliche, wenn im März, zweimonatliche Zinsen zahlen. Die Anleihe ist in Stücken von 500 Silber- Rubel eingetheilt. Der primitive Preis ist 842. pCt.

Jali En:

_ Neapel, 9. Dez. Se. Majestät der König beider Si- cilien haben nah Jhrer Rückkehr zur Feier Jhret Vermählung den Abgabepflichtigen die rúckständigen Steuern, welche weniger als 20 Ducati betragen , erlassen, und die zur jährlihen Unter- stüßkung des Militair - Waisenhauses und Ausstattung von 300 Waisenmädchen ausgeworfene Summe von 9000 Ducati auf 10,326 Ducati erhöht.

Ankona, 24. Dez. (Allgemeine Zeitung.) Am 22ften Abends kam hier die Gattin des Generals Cubières mit zwei Söhnen aus Paris an. Gestern gab ihnen der Delegat Mon- signor Grassellini ein Gastmahl. Die Herren Palombi und Gariboldi wurden in der Nacht vom 18ten auf den 19ten ver- haftet, auf der Post nah Osimo gebracht und gestern Abend wurden ihnen von der Delegation die Pässe nachgesendet. Die- sen Morgen sind sie nach Livorno abgereist, von wo sie ihre Reise nah Marseille fortsezen werden. Von Herrn Sesti, der gleichfalls den Befehl zur Abreise erhalten / hatte, ist jezt nicht mehr die Rede. r ist fortwährend in der Stadt, und geht ruhig seinen Geschäften nah. Man spriht von ei- ner Vorstellung, die von dem Offizier - Corps des 66sten Regiments dem General gemacht worden sey, daß künftig we- der sie, noch ihre Soldaten die Executions-Truppen des Papstes seyn wollten. Viele der besagten Offiziere haben eine monatliche Unterstüßung für die Familie Gariboldi's unterzeichnet, welche aus dessen Gattin ‘und sieben Kindern besteht. Es ist zu“ béiner- ken, daß die besagten Arretirungen von Karabiniers und Fran- zosen ausgeführt wurden. Jn der ganzen Mark und' im Her- zogthume Urbino ist das Jubiläum verkündet worden, wona die Theater in der Mitte Januars werden eröffnet werden. Es scheint, daß für Ankona noch nichts Aehnliches beschlossen ist. Die Ankunft des Ex- Ministers Sebastiani in Rom und die Rückkehr des Englischen Ministers vom Florentiner Hofe eben dahin, giebt zu vielen Vermuthungen Anlaß. Man spricht auch von einer Reduction der Gehalte aller Justiz- Beamten. Aus der Romagna wurden politische Verhaftete nah San - Leo und Civita - Castellana gebracht.

S U Gel

Konstantinopel, 8. Dez. Das mit der Admiralität ver: bundene Sandschak von Gallipoli ist dem neuen Kapudan Pascha, der sich bereits bei der Flotte in den Dardanellen befindet, und dás Sandschak Alalia dem nunmehrigen Chef der Artillerie zur Verwaltung übergeben worden.

Nachdem der bisherige Chef der Artillerie, Tahir Pascha, (wie bereits gemeldet) zum Kapudan - Pascha mit dem Range eines Wesirs befördert worden, hat der Sultan dagegen den bis- herigen Ober-Befehlshaber der Flötte, Halil-Rifaat-Pascha, zum Chef der Artillerie ernannt. |

Der Sultan hat nun auch die Statthalterschaft Karamanien unter die Verwaltung des zum Wesir erhobenen Pascha gestellt, der schon früher, als ihm der Befehl wurde, sich zur Armee zu begeben,

die Verwaltung der mit den Sandschaks Uzeir und Beilan vereinigten

Statthalterschaft Adana erhalten hatte. Dagegen ist der bishe- rige Statthalter von Karamanien, Alisch Pascha, nah Gallipoli beschieden worden. Die Statthalterschaft Tripoli in Syrien, die der Lestgenannte ebenfalls verwaltete, bleibt erledigt, so wie auch die von Seide, Jerusalem und Nablus. Sie sind provisorisch dem Groß-Wesir untergeordnet.

__ Der Moniteur Ottoman publizirt jest ebenfalls, auf eine an ihn ergangene Aufforderung, die offizielle Anzeige von Seiten der Russischen Regierung, wonach die im Auslande sich aufhaltenden Polen, welche an der Jnsurrection keinen Theil ge- nommen haben, um die Erlaubniß entweder zur Verlängerung ihres Aufenthalts oder zur Rückkehr in das Königreich nach- suchen solleu.

Am 29sten v. M. brach in dem Stadtviertel von Sagrid- schihlar Feuer aus, und utigeachtet der schnell herbeigeeilten Mate wurden 10 Wohnhäuser und 12 Buden ein Raub der

ammen.

Uan

Berlin, 7. Yan. Jn der Sigung dex geographischen Ge- sellschaft am 6. Jan. las Herr Dr. Meyen die Fortseßung seiner Abhandlung über die Hochebene im südlichen Peru. Herr Professor Ritter hielt einen Vortrag über Moorcrofts neue Reise durch Hoch - Asien, und die dabei gemachten Entdek- kungen. Herr Professor Zeune sprach über die Ursache ber Stürme im Chinesischen Meere, was zu mehreren Erörterungen Anlaß gab. Herr Dr. Höôrschelmann las eine Abhandlun des Oberlehrers Herrn Dr. Droysen über Alexanders Zúge v Turan vor. Herr Professor Ritter theilte einen ‘Auszug aus der neuesten Nachricht der Van - Diemens- Land - Compagnie über das Land und die Bestrebungen jener Gesellschaft mit und legte das Original-Werk zur Ansicht vor. Herr Major von O esfeld theilte ein lithographirtes Verzeichniß der besseren Nie- derländishen Karten mit; ferner machte derselbe mit den neu erschienenen Blättern der Reimannschen Karte von Deutschland, Nr. 191, enthaltend Ratibor und Rybnik, und Nr. 130, ent- haltend Muskau und Spremberg, so wie mit den Jahrgängen der Edinburgh Review 1815 bis 1831 ein Geschenk.

Der General der Jnfanterie, Freiherr von Mäffling, ist am 1sten d. M. von Achen nah Krefeld zurückgekehrt.

Jn dem gegenwärtigen Winter - Semester befinden sich auf der Königl. Rheinischen Friedrich - Wilhelms - Universität zu Bonn 809 Studirende, nämlich 107 evangelische Theologen (86 Jnländer und 21 Ausländer); 224 katholische Theologen (211 Inländer und 13 Ausländer); 231 Juristen (207 Jnlán- der und 24 Auslánder ); 129 Mediziner (122 Jnländer und 7 Ausländer ); 106 Philosophen und Kameralisten (90 Inländer und 16 Ausländer) und 12 niht Jmmatrikulirte.

_— Am 30. Dez. Abends gegen 54 Uhr wurde in Bonn am östlichen Himmel eine Feuerkugel wahrgenommen. Mit einer scheinbaren Größe, die derjenigen des Vollmondes nahe kam, auch mit einem diesem Weltkörper ähnlichen Lichte zeigte sle sich zuerst, bewegte sich mit großer Geschwindigkeit senkrecht nieder, nahm dabei an scheinbarer Größe ab, aber an Intensität des Lichtes zu, welches eine mehr gelbe Farbe bekam, und zerplabte endlich, ehe sie dem Horizont nahe gekommen war, in Bruch- stücken und Funken; ein größeres Bruchstück blieb im Fallen etwas hinter den kleinen Fragmenten und Funken zurück. Von einer feurigen Bahn des Meteors war nichts zu sehen. Eben so wenig ward eine Detonation vernommen.

Aus Stralsund schreibt man, daß ungeachtet in dem dortigen e E ad in Folge des oftmaligen pldblichen Wechsels zwischen Frost und Regenwetter , so wie der dicken neblichten Luft, die Krankheitsfälle sich im Laufe des v. Mes. sehr vermehrt haben, die Mortalität im Ganzen doch nicht über das ge- wöhnliche Maß hinausgegangen ist. Das Scharlachfieber hatte sich sehr ausgebreitet und an manchen Orten sogar einen epidemischen Charakter angenommen, jedoch nur in milden Formen. Jn die Häfen von Stralsund, Greifswald und Wolgast sind Im Mer 21 Schiffe ein- und aus den beiden leßtern Häfen 5 Schiffe ausgelaufen.

Meteorologishe Beobachtung.

1833 | Morgens | Nachmitt. | Abends Nach einmaliger 6. Januar. 6 fbr. 2 Ühr. 10 Uhr. [ Saa

Luftdruck . [342.9 « Par.|342,7 »’’Par.1342 6 o par [Que0wärme 7,0 ° R. Luftwärme | 8,2 ®° R.| —4,2° R.| —6.8° R. ; Thaupunkt L 9,6 0 R. S 7,8 0 R. L 8,0 0 R. lufwärme 0,6 R. Dun sgtes. 99 pCt. | 72 pCt. | 89 pCt. [Bodenwärme 1,0 °R. Ser; | Bus | folge | bester. sui 9,0547 0 Wolkenzug _— Gie iedershlaa 0.

Berliner Börse. Den 7. Januar 1833.

Ami]. Fonds- und Geld- Cours- Zettel. (Preuss. Cour.) [Brief [Geld

Grosshz. Pos. do. O Ostpr. Pfandbr. 981 "72 Pomm. Pfandbr. 1

Kur.- u. Neum. de. Schlesische do. Kkst.C. d.K.- u. N. ZL.-Sch. d. K.- u. N.

Holl. vollw. Duk.

Neue do. fFFriedrichsd'or. . 965 Disconto. .

.|Brief.|Ge

St. - Schuld - Sch. |' 982 | 937 Pr. Engl. Anl. 18. 1103 Pr. Engl. Anl. 22. 403 Pr. Engl. Obl. 30.| 4 | 872 | 862 Präm.Sch.d.Seeh.: 512 | 515 Kurm. Obl]. m.1.C. 92 | 915 Neum.Int. Sch do. 9121| Berl. Stadt-Oblig. | 94 Königsb. do. |/ N

Elbinger do. 2 Danz. do. in Th.|- Westpr. Pfandbr.

34 H

| | i

Auswärtige Börsen. Amsterdam, 2. Januar. Niederl. wirkl. Schuld 415. 55 neue do. 774. Kanz-Bill, 158. 682 983. Russ. (v. 1828) 943. (v. 1831) 847. Oest. —. 38 Span. 32.

59 525. e Hamburg, 5. Januar. Oest.- 55 Met. 865. 43 do: 754, Bank - Actien 1134. Russ. Engl. 971, Preuss. Präm. Sch. 1014. Poln. 11484. Wien, 2. Januar. 5g Met. 86%. 45 7555. Loose zu 190 FI. 1891. Part.-Obl. 128%. Bank-Actien 11572.

Kdönigliche Schauspiele. __ Dienstag, 8. Jan. Jm Opernhause: Die Kirmeß, Oper in 1 Akt, von E. Devrænt; Musik von W, Taubert. Hiers auf: Blaubart, großes Ballet in 3 Abtheilungen, für die hies sige Königl. Bühne eingerihtet und in Scene geseßt von den Kaisevl. Königl. Solo-Tänzerinnen Therese und Fanny Eisler.

.