1833 / 15 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

G L T T N E E h a dE indi Ad ild i E E v act

HDesterreéis. : Janur. (Nürnberger Korrespondent.) der Bayerischen Truppen in unserer Stadt bie- Momente viele dar, leider fand aber auch ein Dem ersten Bataillon waren wozu theils unverkenn- hôchst denkwürdigen

Tru, 1. 5 Der Aufenthalt ret der freudigen beklagenswerther Vorfall statt. Tausende von Menschen entgegengeeilt, w bare warne Theilnahme an dieser unstreitig den Expedition, theils Neugierde sie veranlaßte. Die Griechischen Matrosen in festlicher Tracht, tanzten und jubelten dem Musik- Coros voraus, und brachten den Truppen herzliche Lebehochs. Leider aber erlaubten sich einige rohe Gesellen aus der Hefe des Volks, úber deren Freude auf cine das Nationalgefühl be- leidigende Weise zu spotten, und riefen dadurch eine beklagens- werthe Scene hervor, indem die gereizten Griechen Steine zusammenrasfcen und ihre Messer zogen, um die ihnen zuge- fügte Beschimpfung zu rächen. Mehrere Personen sollen {wer verwundet worden seyn, und es dürfte diese reine Büúberei J noch ernsilichere Ereignisse hervorgerufen haben, wenn nicht der an dem nächsien Wachthause kommandirende Offizier die cnergishe Maßregel - ergriffen hätte, im Angesichte des Pôbels scharf laden zu lassen, und wenn nicht zugleich durch vet (tärkte Patrouillen die auf den Schissen zur Wache zurückgeblie- benen Griechischen Matrosen verhindert worden wären, ihren Gefährten zu Hülfe zu eilen. Am dritten Tage wurde die 4 erste Kolonne unter klingendem Spiele am Kanale eingeschi}t, _RE was ein wahrhaft erhebendes Schauspiel darbot. Die Truppen jubelten, sangen unter Begleitung der Regiments-Musik passende j Lieder, und brachten König und Vaterland, dem Hause Öester- reich und der Stadt Triest, wo sie so freundliche Aufnahme ge funden hatten, freudige Hurrah's. Der Enthusiasmus, der sich hier unter den Griechen für diese Expedition ausspricht, ist unbeschreiblih, und ein erfreuliches Vorzeichen der Aufnahme, welche die Truppen in Griechenland finden werden. “Auch die übrigen Einwohner Triests kamen denselben auf die artigste Weise entgegen und der Soldat, wie der Offizier, werden gewiß dieser Stadt 4 ein freundliches Andenken bewahren. Das überraschend gute â Aussehen der Truppen, das anstandsvolle, artige Benehmen der j Offiziere und Soldaten könnte nicht verfehlen, einen äußerst gun stigen Cindruck zu machen und Achtung zu gebieten. FUl Verproviantirung auf den Schiffen is trefflich gesorgt, der Raum aber etwas beschränk, indem 40 bis 60 Mann auf dem Verdeke schlafen müssen. Wenn gleih Schnee und Eis hier seltene Er- \ceinungen find, so übt doch Aeolus ein gewaltiges Regiment aus. Die Expeditions-Kommission soll sich dadur veranlaßt ge- funden haben, noch Schiffe zu 1000 Tonnen at miethen, um ‘diesem Uebelstande abzuhelfen. Jnklusive der . riegs\chisse wird die Expedition aus 38 Fahrzeugen bestehen , die unter Convoi von Pirano absegeln. Gottes Segen walte darüber!

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Saiten:

Turin, 31. Dez. Der Kdnigl. Preußische Gesandte am j hiesigen Hofe, Graf von Waldburg - Truchseß, hatte vor einigen 1 Tagen die Ehre, dem Könige in einer Privat - Audienz sein Be- glaubigungsschreiben zu überreichen. E Neapel, 27. Dez. Die Erscheinungen, welche der Aus- bruch des Vesuv darbietet, sind bis zum 23sten d. M. im Gan- zen dieselben geblieben, wie sie bereits beschrieben worden. Die Stôßge und die Detonationen hatten an Heftigkeit zugenommen und der nah Torre del Greco zu fließende Lava - Strom war voller und in seinem Laufe schneller geworden, so daß er das unen liegende Terrain zu bedeen drohte.

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Der Oesterreichische Beobachter enthält folgende, zwar nicht neuere, aber doh den früher mitgetheilten Bericht über den Rückzug des Türkischen Heeres sehr modifizirende Meldung aus der Túrkei: „Zufolge Nachrichten aus Konstantinopel vom 19. Dez. ergiebt sich, daß die (in unserm Blatte früher an- gezeigte) Räumung von Konich durch die Türken, eine von dem Groß - Wesir selbst angeordnete, aus der Natur seines ‘Angrisss- Planes hervorgehende Maßregel war. Sobald dieser Feldherr seine gesammten Truppen, an 60,000 Mann, in Afschehir vèr- einigt hatte, brach er nach Konieh auf, während -er gleichzeitig durch den Pascha von Trebisond mit 20,000 Mann eine Bewe- gung über Kaißarieh in die rechte Flanke und durch Suleiman Pascha mit ungefähr 10,000 Mann eine ähnliche in die linke Flanke des Feindes ausführen ließ. Diese Dispositionen hatten zur Folge, daß Zörahim Pascha den Angriff in Konieh nicht erwar- tete, sondern sich in die Defileen des Taurus, in. der Richtung

ach Karaman woarf. Man sieht zu Konstantinopel mit jedem Tage Nachrichten von einem entscheidenden Schlage entgegen, und hofft, bei der beträchtlichen Ueberlegenheit an Truppen-Zahl auf Seite des Groß-Wesirs, daß die Befreiung von Klein-Asien die unmittelbare Folge desselben seyn werde. Die Aegyptische Flotte soll nach Alexandria zurückkehren, um ausgebessert zu wer- den; die Türkische überwintert in den Dardanellen. Der K. K. außerordentliche Gesandte und bevollmächtigte Minister, Frei- herr von Stürmer, is nach langer und gefahrvoller Fahrt, am 10. Dez. in Smyrna angelangt, und wurde, da eben Südwinde eingetreten waren, stündlich in Konstantinopel erwartet.“

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Vereinigte Staaten von Nord-Amerika.

New-York, 8. Dez. Am 27. November machte der Gou- verneur Hamilton der geseßgebenden Versammlung von Süd- Karolina eine Mtttheilung, woraus Nachstehendes, welches sich auf das Verhä(tniß dieses Staates zu dem übrigen Theil der Union bezicht, das Jnteressanteste ist. Der Gouver- neur erinnerte im Eingang seiner Rede daran, daß in der Zwi- schenzeit der beiden Sessionen ein Konvent des Volkes von Süd- Karolina zujammengetreten sey, um über den neuen vom Kon- greß der Vereinigten Staaten angeordneten Tarif zu berath- schlagen, und verlas zuvörderst Folgendes von dem Konvent be- liebte Aktenstüct: T J „Verfügung zur Verhinderung der Ausführung ge: j wisser Afte des Kongresses der VereinigtenStaa 4 ten, welche die Einfuhr fremder Waaren mit À neuen Zöllen belegen.// 4 „Wir Volk des Staatcs von Süd - Karolina, im Konvent ver sammelt, erklären, daß mehrere Aktte des Kongresses der Vereinig- ten Staaten in Bezug auf die Eingangs-Zbdle null und nichtig sind, und namentlich die beiden am 419. Mai 1823 und 14. Juli 1832 angenommenen Akte. Wir erklären, daß jene Bestimmulgen im Widerspruche mit der Verfassung der Vereinigten Staaten te- hen, und daß alle Verpflichtungen, Versprechungen oder Verbind- lichkeiten, welche daraus hervorgehen sollen, als durchaus null und nichtig betrachtet werden. Es wird außerdem festgeseßt, daß es feiner in diesem Staate oder in den Vereinigten Staaten bestehen- den Behörde erlaubt is, zur Zahlung der durch die besagten 9!kte auferlegten Zôlle in den Gränzen dieses Staates zu zwin- gen, sondern daß es die Pflicht der Legislatur is, diejenigen Maßregeln zu ergreifen, welche sie für nothwendig hält, um

die gegenwärtige Verfügung in Ausführung zu bringen,- und um M Wirkungen der mebrerwähnten Akte des Kongresses tit den Gränzen dieses Staates vom 1. Februar k. F. an zu verhin- dern, wie dies auch die Pflicht jedes einzelnen Einwohners dieses Staates is, und es wird ihnen befohlen , dieser Verfügung, 10 wie den Maßregeln , welche die Legislatur in Folge derselben ergreifen dürfte, zu gehorchen.

Außerdem wird allen Civil - und Militair- Beamten dieses Staates befohlen, in

der Form, welche die ede latur vorschreiben wird, den Eid zu leisten, der gegenwärtigen Gu fügung gehorchen und sie ausführen zu wollen. Der Beamte, der sich dessen weigert, soll augenblicklich abgeseßt werden. Entschlos- sen, die gegenwärtige Verfügung und Erklärung unter allen Um- fänden aufrecht zu erhalten, erklären wir Volk von Süd-Karolina außerdem, daß wir uns der Entwickelung der Gewalt von Sel- ten der Föderal - Regierung, um uns zum Gehorsam zu zwin- gen, nicht unterwerfen werden, daß wir uns im Gegen- theil in, dem Augenblick als von der Unton getrennt betrach- ten werden, wo irgend ein Akt von Seiten des Kongreses angenommen würde, der die Anwendung der Gewalt zur See oder zu Lande gegen den Staat Süd - Karolina anordnete / oder i'gend eine Bestimmung enthielte, welche zum Zweck hätte, uttsere Häfen zu blofiren, oder überhaupt irgend eine Zwangs- Maßregel gegen diesen. Staat richtete, um seine Häfen zu schließen/ seinen Handel zu vernichten- oder um die Akte in Ausführung zu bringen / welche wir durch Gegenwärtiges für null und nichtig erklärt haben. Das Volk dieses Landes würde sich alsdann von jeder Verpflichtung, die politischen Verhältnisse mit den anderen Staaten aufreccht zu erhal- ten, fúr befreit betrachten, und als souveratner und unabhängiger Staat handeln.// : :

Der Gouverneur erklärte, daß es nunmehr die Pflicht der Legislatur sey, diejenigen Maßregeln anzuordnen, welche nöthig wären, um jener Verfügung volle Wirkung zu verleihen; die- selbe scy ein Theil der Grundgescbe Süd - Karolina's geworden. Er fuhr dann folgendermaßen fort:

„Mitbürger! Der Würfel if gefallen, und SUd=-. | endlich an seine Souverainetät als cin Mitglied des Bundes appel- lirt, und sich auf die Rechte O gestußt. Ob wir ein Recht haben diese Gewalt auszuüben, is eine Frage, bet deren Erdrterung wir nicht länger verweilen wollen. Der Wille des Volks genügt in dieser Beziehung ; auch kann die Befähigung/ jedes von der all- gemeinen Regierung gegebene Gescß, wenn der Vertrag dadurci) offenbar verleßt worden is, zu revidiren, nicht in Zweifel gezogen werden Es is Fhnen von dem Volke in seiner höchsten Souve- rainetât befohlen worden, Sorge dafür zu tragen, daß sein Wille in den Gränzen dieses Staates vollzogen werde. Es hat Jhnen die erforderliche Macht verliehen, und von der Weisheit, Festigkeit und Umsicht, mit der Sie sih Jhrer Pflichten entledigen, wird die Ruhe, der Frieden, die Freiheit und Glückseligkteit unsers Staates abhängen

In Bezug auf obigen Beschluß der Nullifizirer von Süd- Karolina, der von dem dortigen Konvent mit 137 gegen 27 Stim- men angenommen wurde, bemerkt das hiesige Handels- Journal: „Jebt, wo der Nation über die sie umgebende wirkliche Gefahr die Augen geöffaer sind, ist weniger Grund zur Verzweiflung vorhanden. Wir befinden uns fceilih in einer Zeit der Prüfungen, vielleicht in der größten Krisis seit den Ta- gen unserer Revolution; aber wir hegen das festeste Vertrauen, daß die Weisheit und Vaterlandsliebe der Nation úber alle Schwierigkeiten siegen wird.‘ Der Washingtoner Globe, das Organ der Verwaltung, äußert sich in derselben Beziehung folgendermaßen: „„Die Geschichte unserer leßten vier Jahre be- weist, daß der Präsident seine Wiedererwählung davon abhán- gig machte, wie die Nation sich über die von ihm anempfohlene Maßregel, den Tarif nur als eine Quelle des Einkommens zu betrach- ten und ihn mit den Bedürfnissen der Regierung in Ueberein- stimmung zu bringen, erklären werde. Die Nullifizirer sahen vorher, daß es dem Präsidenten, unterstüßt von der gropen Mehrheit der Nation, gelingen werde, nah der Tilgung der National-Schuld die Taxen zu annulliren, und daß sie dann in der Ausführung ihrer Pläne gegen die Union keine Unterstühung mehr finden würden; sie beeilen sich daher, den Augenblick zum Handeln zu benuben, wo sie aus dem Ergebniß der Wahlen er- sehen, daß vier Fünftheile der Nation den Ansichten des Prôfi- denten beipflihten, und daß die große Majorität der neu ge- wählten Kongreß-Mitglieder dazu beitragen werden, jede Be- {werde in Bezug auf den Tarif in allen Theilen der Union zu beseitigen.“/

Süd =- Karolina hat

M eri tod

Vera - Cruz, 13. Nov. (Börsenhalle.) Am dten d. fam der Präsident Pedraza von Neu-Orleans hier an. San- tana rúücfte, am 17. Oktober in das Thal von Mexiko ein, und hatte seitdem die Hauptstadt von fast allen Seiten umschlossen, in der Absicht, sie auszuhungern , da seine wiederholten Auffor- derungen zur Uebergabe verweigert wurden. Das Heranrücken des General Bustamente, der am 6ten d. bis Tula gelangt seyn soll, vermochte Santana indessen, an jenem und dem folgenden Tage mit seiner ganzen Armee aufzubrechen, um Ersterem eine Schlacht zu liefern, und da er dies Manôvre mit seiner gewohn- ten Schlauheit ausgeführt hat, so daß die Garnison von Mexiko bis zum 9ten noch unthätig in der Hauptstadt verblieb,

so zweifelt man nicht, daß er Bustamente’s Corps durch seine |

Uebermacht vernichten wird. Jn Mexiko herrschte das strengste Kriegs-Geseß, alle Läden waren geschlossen, und keine Glocke durfte angezogen werden. Die Garnison bestand aus 5000 Mann mit ungefähr 50 Kanonen unter dem Ober-Befehl des alten General Quintanar.

m 1A4 n d.

Berlin, 13, Jan. Nachrichten aus Koblenz zufolge, hatte sich das Rhein-Eis am 7ten d. M. gleich oberhalb Sr. Goar gestellt; auch die Mosel war in der Gegend von Lüßig zugefroven. j

Aus Bonn meldet man unterm 1sten d. M.: „„Herr Pro- fessor Nôggerath hat geschichtlih nachgewiesen, daß Alles sich

973, Raoss. Holl. (v. 1831) #67.

vereinige, um das Jahr, dessen erster Tag heute begonnen , als dasjenige zu bezeihnen, wo vor 5 Jahrhunderten (1333) der Grundstein zu dem iy geschichtlicher und architektonischer Hin- sicht so merkwürdigen Hochkreuz bei Godesberg gelegt worden; er hat demnach eine individuelle Aufforderung zu einer sinnigen Begehung dieser Säkularfeier am zweiten Psingsttage ergehen lassen, eine Jdee, die von den durch ihren National- und Kunstsinn ausgezeichneten Rheinländern gewiß ins Leben geru- fen werden wird.“/

Meteorologiickche Beobachtung. e Morgens | Nachmitt. | Abends | Nach einmaliger 6s Uhr. | 2 Uhr. 10 Uhr. Beobachtung.

Lurtdrud . |338, 6 s ‘’Par.|338,s (par.(338.2 8 ‘’Par.fQueilwärme 6,9 ® R.

1833 412 Fanuar.

Luftwärme | 8,4 ®R.| 3,3 R.| —8.0 H Z Thaupunté 8,9 o R. T 0 K A S . L Flußwärme. 0,0 ® M. Dunfisättg.| 96 vet. 70 yCt. 96 pCt. |Bodenwärme (0,2 o R. S ; i i s O, SSS Ausdúünst. 0,0 2 1“ Rh.

“Auawáärtige DOYSEenl Amsterdam. 8, Januar. : | Niederl. wirkl. Schuld 424. 585 neue do. 787. Kanz-Bill. f j 62 981, Russ. (v. 1828) 95. (v. 1834) 85. Vest. 85. 3# Span, 59 533 E S 934 Hamburg, £41. Jannar. N f b Oest. 52 Met. 884. 48 do. 764. Bank-Actien 14614. nes. I Mea Ai 1831) Preuss. Präm. Sch. 1021. Poln,

Dän. 68#. 8! Peiersburg. 4. Januar. Hamburg 3 Hon. 94 Silber - Rabel 365. Kop. 18331 J 88.

5& Unserip!

Wien, 8. Januar. ä 52 Met. 881. 48 Tz. Loose zu 400 Fl. 1894. Part.-Obl

Allgemeine

Bank-Actien 115285.

Königliche Schauspiele.

Preußische Staats-Zeitung.

Derli0, Dea dun O Nan lar

N "R 755;

Im Opernhause: Die Erholungy e

Hierauf: E (Dle. M Amtliche Nachrichten. Kronik! des Tages

Se. M A N s den Kreis- Secretair und comique ea 1 acte. | jutsbesizer von Zychlinski zum andrath des Kreises Deutsch-

(enstas;, 15, Zan, In Opernhause: Die HochzeR im Regierungs-Bezirk Marienwerder, zu ernennen geruht. Figaro, Oper in 2 Abtheilungen, mit Lanz; Musik von F

zart. i

Montag. 14. Jan. Posse in 1 Äkt, von L. Angely. ® | ÿes pantomimisches Ballet in 3 Abtheilungen. Eldler: Giulietta. Dle. Fanny Elsler: Amalie.) :

Im Schauspielhause: 1) Malyina, ou: Un mariage clination. drame-vaudeville en 2? actes, lu théâtre du ( nase; par Scribe. 2) La reprise de: Le censcrit, vaud

| Jm Bezirk der Königl. Regierung

zu Düsseldorf is die dur den Abgang des Geistlichen

perdick erledigte vierte Kapellanie- Stelle an der dortigen

L 2 imilians- Pfarrkirche dem bisherigen Kapellanie- Verwalter Königstädtisches Theater. « Tihz zu Barmen verliehen worden.

Montag, 14. Jan. Der Kreuzritter in Aegypten, E ,

(Hr. Hammermeister : Figaro.) 5m Schauspielhause: Französische Vorsiellung.

heroishe Oper in 4 E nach dem Italiänishx ngekommen: Der General - Major und Commandeur Crociato iu Egitlo; Musik voi Königl. Hof - Kapell ¿n Kavallerie - Brigade, von Zollicoffer, von Mag- Meyerbeer. g.

unge Tg Tr E R

Neueste Nachrichten;

Paris, 7. Jan. Der König is vorgestern Abend 1 Uhr in Compiègne angekommen; die Stadt war erlu sämmtliche Behörden wurden von Sr. Maj. zur Tafel g

Der heutige Moniteur berichtigt die übertriebenen | hen der Oppositions- Blätter Über die Anzahl der vor der delle von Antwerpen verwundeten und getödteten Soldate Nord-Armee. i

‘Herr Cavé, bisheriger Chef des Kabinets des Ministe Innern, ist zum Chef der Abtheilung für die schönen Kün Theater, die Buchdruckereien, den Buchhandel und die Wo tigkeits-Anstalten ernannt worden.

Der Vicomte oon Chateaubriand äußert in einem S ben an die Gazette seine Verwunderung über die Beschlag sámmtliter royalistisher Blätter wegen ihres Berichts übe Besuch, den eine Anzahl junger Leute ihm abgestattet.

Die Königin von Spanien hat dem Korvetten - C Barral, der im April 1830 an der Spiße der Mannsch Korvette „„Emulation‘/ zur- Löschung etner Feuersbrunst in 6 Croix auf Teneriffa thátig mitgewirkt, das Ritterkreuz del bellen-Ordens übersandt.

Vorgestern ward im Saale der großen Oper ein Y ball zum Besten der Armen gegeben, welcher über 8066 Ÿ trug. Da aber auf demselben die Ruhe durch einen Ÿ gestôrt worden, so zeigt der Direktor jenes Theaters, H ron, an, daß in diesem Jahre keine Maskenbälle mehr nem Lokal stattfinden werden. Mehrere Ruhestdrer wurl der Polizei verhastet.

D Heute blos 5proc. Rente pr. compt. 100. 75. fi 101. —. 3proc. pr. compt. 72. 45. fin’ Cour, (2.00. Neap. pr. compt. 85. 35. fin cour. 85.» 60. 5proc. Rente perp. 594. 3proc. dito 352. 5proc. Belg. Anl. 785

Paris, 8. Jan. Gestern Mittag is die König den Prinzessinnen Adelaide, Marie und Clementine begleit Lille abgereist. Der Kdnig hat gestern in Compiègne quartier gemacht und ist Mittags in der Vorstadt vo Quentin angekommen, wo Se. Majestät nebst den beidet en aus dem Wagen stiegen, um Jhren Einzug in die S Pferde zu halten.

In der gestrigen Sizung der Deputirten - Kammer der Prásident zwei Schreiben mit, wodurch die Herret und Dufour-Denelle, Deputirte des Aiéne-Depariemen Entlassung einreichen. Herr Salverte entwickelte dat nachstehende Proposition: „Der Schade, der dem Staats) dur die Veruntreuung des Kassirers Keßner und dess! weichung zugefügt worden, so wie die Verantwortlichkeit, die Folge hiervon seyn kann, sollen im Laufe der gegen! Session einer besonderen Untersuchung unterworfen Nach einer wenig erheblichen Debatte wurde, troß der rede des Finanz-Ministers, mit shwacher Stimmen heit beschlossen, diesen Antrag in Erwägung zu ziehen. - Beschluß der Sibung machte die allgemeine Berathung s Gese6- Entwurf wegen der Departemental- Organisation. Diékussion ‘über die einzelnen Artikel wurde bis auf dl ausgeselzt, da so zahlreiche Amendeinents zu diesem Gr wurfe eingereiht worden sind, daë diese zuvor geordnet | druckt werden mússen. Am folgenden Tage sollte keine d Sigung stattfinden. i

Der hiesige Assisenhof verurtheilte gestern den Sosthène de la Röochefoucauld als Verfasser der im J des älteren Zweiges der Bourbonen geschriebenen Bi! «„Aujourd’hui et Demain”, worin die Geschwornen d Vergehen des Angriffs auf die Rechte des Königs, d reizung zum Umsturze der Regierung und der Aufre) Haß und Verachtung gegen dieselbe erkannten, zu viertel

N Zeitungs-Nachrichten.

Ulan d.

ant reicM.

Paris, 8. Jan. Jn sämmtlichen Städten und Ortschaf- quf dem Wege von hier nah St. Quentin ward der Kd- bon den, unter den Waffen stehenden, National-Garden em- hen, und der kalten Witterung ungeachtet, hatten sich überall eiche Volkshaufen versammelt, welche Se. Maj. mit lautem denrufe begrüßten.

Der Doktor Bowring hatte am verwichenen Sonnabend Privat - Audienz beim Könige.

In der Rede, wodurch der Finanz-Minister in der ge- n Sibung der Deputirten-Kammer die Annahme der Pro- des Herrn Salverte in Bezug auf den Keßner|chen n- Defekt zu hintertreiben suchte, gab derselbe zunächst die cherung, daß alle mögliche Vorkehrungen getroffen wären, ihnliche Veruntreuungen für die Folge unmöglich zu machen ; liege ein Geseßz-Entwurf über diesen Gegenstand der Pairs- mer vor und werde binnen wenigen Tagen in die Deputir- ammer gebracht werden; mittlerweile aber sey bereits durch iedene Ministerial-Verordnungen die strengste Kontrolle bei Staats-Schakße eingeführt worden. „Was die Vergangen- betrifft „‘/ fuhr der ‘Minister sodann fort, „so finde ih den ch nach einem Endresultat der angestellten Untersuchung natúrlich. Hierzu bedarf es aber nicht der Einmischung Rammer. Jn dem Rechnungs - Abschlusse von 1830 ist der ersche Kassen-Defekt mit 4,700,000 Fr. aufgeführt, und bei den thungen über diesen Geseß-Entwurf wird sonach die Sache elbst zur Sprache fommen. Jch ersuche die Kammer, nicht bergessen, daß die Session ohnehin [hon mit wichtigen Geschäf: überhäuft ist. Das Ersprieß.ichste, was sie thun kann, ist, sie sich möglichst bald mit den beiden Budgets beschäftigt, arch sich Ersparnisse von mehreren Millionen zu Gunsten Steuerpflichtigen realisiren lassen. Nicht, daß die Keßner- Angelegenheit bei Seite gefe&t werden soll; ich selbst ver- }, daß sie auf das vollständigsre erörtert werde. Dies kann eßen am angemessensten bei den Berathungen über den ungs- Abschluß. von 1830 geschehen. Warum also die kost- Zeit auf eine besondere Proposition verwenden, während e wichtigere Gegenstände benußt werden kann?“ Herr umilly entgegnete hierauf, wie er es sehr seltsam finde,

sam zu hintertreiben suche; eine solche Absicht scheine ihm

Minister selbs, im Widerspruch zu stehen; er seinerseits dafúr, daß man nicht zeitig genug diesen Gegenstand erle- , und denjenigen, den die Verantwortlichkeit dafür treffe, Rechenschaft ziehen könne. Die Proposition des Herrn

gezogen. S im Courrier francais liest man: „Man behauptet, der

Und untergrabe heimlich das doctrinaire Ministerium. Herr d soll einen Deputirten-Verein dieser Partei von etwa sech: Nitgliedern gebildet haben. Sechzig sind viel, und wir wä- eugierig, ißre Namen zu kennen. Wir wissen, daß das der Doctrinairs einigen Deputirten zu {wer zu werden gt. Jn der Sonnabvend-Sißzung gestikulirte Herr Viennet , und verlangte, daß die Kammer die Tages-Ordnung mo-

Täuscht sich aber Herr Viennet nicht über die Stärke Partei? Die Majorität der Centra erhebt sich wie Ein n. Herr Dupin nickt zwar mit dem Kopfe, wenn Herr n : Barrot spricht, wie wenn bezeugen wollte; aber er wagt es nicht, den Präfi- n: Stuß{ zu verlassen und auf der Rednerbühne eine

Haft und einer Geldstrafe von 1000 Fr. | i büh Die legten Berichte aus London bringen aberw|e Frage zu erörtern; er wagt es nicht, die doctrinairen Mi-

, troß ihrer willkürlichen Handlungen und ungeseblichen âge, anzugreifen; denn alsdann würde er selbst von der rität gestürzt werden.“ i Für die allgemeine Diskussion über das Gesetz in Betreff elagerungs-Zustandes haben. sich der Herzog von Piacenza, Monilosier und Baron Mounier als Redner dafúr, der og von Noailles, der Marquis von Dreux-Brézé und die lasen Boissy d’Anglas und Pontécoulant dagegen einschrei- M assen.

ansehnliche Steigung dcr Consols, die à 882 notirt sin auch auf die hiesigen Course vortheilhaft eingewirkt hat.

Frankfurt a. M., 10. Jan. Oesterr. 5proc. Metal 8911. 4proc. 78? 78e. 24proc. 457 G. 1proc. 193. Br.) Actien 1416. 1413. Part.-Öbl. 1304. 1295. Loose zu 1008 1902. Holl. 5proc. Obl. v. 1832 805. Br. Poln. Loose 595i

Redacteur Cottel.

vai memer ¿ob F E D M00

ter Anderem: „Mehrere Blätter haben sih darin gefallen,

In dem (gestern erwähnten) Artikel des Moniteur heißt a. W. Hof

Gedrudt bei Von der Französischen Armee vor der Citadelle von Antwer-

rlittenen Verluste zu “úbertreiben; einige haben dieselben 6 7000 Mann angegeben. Dergleichen Behauptungen deflegen sich von selbs. Das Publikum will aber die That-

ì genau kennen, und zu diesem Behufe theilen wir einige

man eine Erörterung über die Keßnersche Angelegenheit |

so sehr mit dem Interesse des Landes, als mit demjenigen |

erte wurde darauf (wie bereits gestern erwähnt) in Erwä- |

parti werde endlich einige Zeichen von seinem Daseyn ge- |

er dadurch seinen Bei- |

Details mit. Nach den Lazareth - Listen hat die Anzahl der in die Feld - Lazarethe gebrachten Reuter die Zahl 350 nicht überstiegen, von denen 64 vor dem Transport von dort in die Hospitäler starben. Dieser Verlust is allerdings sehr bedauerns- werth; wenn man ihn aber mit den Zerstdrungsmitteln ver- gleicht, gegen welche unsere Truppen zu kämpfen hatten, so er- giebt sich, daß vielleicht noch nie in einem Kriege das Menschen- leben so geschont worden ist. Für die Verpflegung der Kranken hatte der General - Jntendant bei dem Einrücken unserer Armee in Belgien, den Befehlen des Ministers gemäß, die ndthigen Anstalten getroffen; in den Belgischen Lazarethen waren 1850 Pläge für sie aufbewahrt, welche mehr denn hinreichend waren ; denn ihre Anzahl ist nicht über 368 gestiegen. ‘/

Die erste Kolonne der rüekehrenden Nord - Armee is am 5ten d. in Lille eingerückt.

_ Der Temps sucht zu beweisen, daß die Bemühungen der Diplomatie, die Belgische Frage zu ldsen, fruchtlos bleiben wer- den, weil diese Lösung in der Weise, wie man sie beabsichtige, unmöglich sey. „Die Schelde-Frage‘/, äußert er in dieser Be- ziehung, „ist eine Frage über Leben und Tod für zwei mit ein- ander rivalisirende Völker; Holland wird niedergedrückt, wenn die Schelde ohne Tonnengeld und ohne die freie Schifffahrt be- | s{rän?ende Bedingungen geöffnet wird, und Belgien hat keine | politische, industrielle und kommerzielle Existenz, wenn die Schelde-

Freiheit dergestalt beschränkt wird, daß die Englischen, Ame- rikanischen und Nordischen Schiffe von diesem Strome entfernt gehalten werden. Eine billige Mitte ist niht mdglich; einer von beiden Staaten muß geopfert werden. Aber man hoffe nicht, daß eine Nation, für welcche es sich um so gebieterishe Jnteressen handelt, sich auf eine bloße Aufforderung ergeben und die Waf- fen niederlegen werde, bevor sie alles Vertrauen in ihr Glück ver- loren und die Erfahrung gemacht, daß der Patriotismus der Uebermacht nachgeben müsse.‘

Folgendes ist das gestern erwähnte Schreiben des Vicomte von Chateaubriand an die Redaction der Gazette de France: „Paris, 6. Jan. M. H. Zu meinem grdßten Erstaunen er- fahre ih die Beschlagnahme der verschiedenen dffentlichen Blät- ter, welche von dem Besuche gesprochen haben, mit dem ih vo- rigen Freitag beehrt wurde. Als unter der Herrschaft der Legiti- mität i bis funfzehnhundert Buchdrucker mir dafür dankten, daß ih die Preßfreiheit gegen éin dieselbe bedrohendes Gesetz vertheidigte, wurden die Zeitungç'2, die Über dieses Ereigniß be- richteten, nit verfolgt. Wäre es also ein geringeres Verbrechen, die Freiheit zu vertheidigen, als das Unglück? Es betrübt mich ‘tief, die unschuldige Ursache der Maßregel zu seyn, die Sie be- troffen hat. Glauben Sie, mein Herr, an die Aufrichtigkeit meines Bedauerns und meiner Erkenntlichfeit, und empfangen Sie aufs neue die Versicherungen meiner ausgezeichneten Hoch- achtung. Chateaubriand.“

Der Redacteur des Messager des Chambres, Herr Grille, ist wegen Diffamation des Polizei- Präfekten auf morgen vor den hiesigen Assisenhof geladen.

Das Echo français wurde gestern, wegen Aufnahme meh- rerer Artikel aus der Gazette und den übrigen royalistischen Blättern, in Beschlag genommen.

Der sogenannte Kanal de Bourgogne ist beendigt; das erste von Paris kommende Schiff ist am 2ten d. M. in Dijon ange- kommen.

Das Journal du Commerce enthält eine Uebersicht der Einkúnfte und Auszaben der Republik Haiti vom- Jahre 1831, wonach si die ersteren auf 2,336,549 Piaster, die leßteren auf 2,543,039 Piaster beliefen, so daß über 200,600 Piaster durch Papiergeld gedeckt werden mußtèn. Die Ausgaben für die be- waffnete Macht nahmen 1,689,783 Fr. in Anspruch. Der An- sicht des genannten Blattes zufolge, hätte die Französische Re- gierung mit Rücksicht auf den finanziellen Zustand der Republik ihre Forderungen an diesclbe auf vier Millionen Fr. jährlich zu stellen; eine hôhere Forderung würde nicht befriedigt werden können, eine geringere würde feiger Nachgiebigkeit ähnlich schen.

Großbritanien und Jrland.

| London, 5. Jan. (Abends.) An der hiesigen Börse ging | es heute ganz außerordentlich lebhaft zu. Die Consols erdffne- | | |

ten zu 874 und stiegen binnen kurzer Zeit bis auf 885, von wo | eine fleine Reaction sie auf 887 zurückführte; zu diesem Preise

chloß die Bdrse. Gegen 5 Uhr wurden noch Verkäufe zu 88. | abgeschlossen. Rothschild war der Haupt- Käufer; er hatte Ef- | feften nôthig, und bekümmerte sih niht um den Preis, da nun Jeder kaufen und Niemand verkaufen will, so werden die Course

natúrlih in die Höhe getrieben, und obgleich dieselben heute | flauer s{lossen, so hegt man doch ziemlich allgemein die Hoff- | nung, die Consols in der nächsten Woche- auf 90 zu sehen. | Ein besonderer Grund fär diese ganz ungewöhnliche Leben- digkeit im Staatspapier-Handel läßt sich niht angeben; doch sagt man allgemein, daß, obgleich die Antworten des Königs der Nie- | derlande auf die leßten Vorschläge noch nicht eingegangen sind, | und man auch allgemein glaubt, daß er nicht in dieselben willi- | gen werde, doch alle Streitigkeiten ausgeglichen wären. Ob nun | Herr Rothschild einige geheime Nachrichten empfangen hat, weiß man nicht, doch es steht fest, daß er zu dieser außerordentlichen Bewegung Anlaß gegeben hat. Die Börse ist in diesem Augen- blicé der Gegenstand aller Gespräche.

Niederlande.

Aus dem Haag, 9. Jan. Die Staats-Courant ent- hält Folgendes: „Da Se. Maj. der König gesonnen sind, Be- stimmungen über die Art und Weise zu treffen, wie den Frauen und Kindern von Offizieren, Unteroffizieren und Soldaten, so wie von Civil-Beaniten , welche zur Besaßung der Citadelle von Antwerpen und der davon abhängigen Forts gehört haben, die nöthige Unterstüßkung während der Enge ihrer, in Gefan- genschaft gerathenen, Gatten und Väter zu Theil werden soll, so

der Generale und übrigen Offiziere, welhe zu der Be- saßung der Citadelle von Antwerpen und der dazu gehörigen Forts gehört haben, und die solhes verlangen, während der Zeit, -wo die Offiziere sich auf obenerwähnte Weise abwe-

send befinden, monatlich ein Drittheil des Aktivitäts - Gehaltes

der Infanterie , gleichviel zu welcher Waffen - Gattung sie gehö- ren, nach dem effsektiven Rang ihrer Gatten oder Väter, vorge- schossen werden kann; der Gesammt -Betrag soll bei eventueller Rückkehr der besagten Generale und übrigen Offiziere mit ihnen verrechnet werden; 2) daß an die Frauen und unverheiratheten Kinder unter 18 Jahren von Unteroffizieren und Soldaten, gleichviel zu welcher Waffen - Gattung sie gehören, die sih in den vorerwähnten Umständen befinden, während der Zeit ihrer Abwesenheit, zur Bestreitung des Unterhaltes der nachstehende

Betrag ausgezahlt werden soll; nämlih an einen Adjutant-Unteroffizier oder der damit in gleichem Rang steht 68 Cents pro Tag.

Sergeant - Mt. a. 48 - 1 Setgeant oder Four... d, M A Ober e 2 s Soldat oder Kanon M l F

Der Belauf soll dem Staate in Rechnung gestellt werden. Der Kriegs-Minister wird außerdem ermächtigt, die vorstehenden Bestimmungen ingleichen auf diejenigen Civil-Beamten anzuwen- den, welche sih in gedachten Umständen befinden, und sie in Ge- B ihrer Functionen und ihrer Bésoldung rangiren zu assen.

Das Handelsblad meldet, daß die Antwort der Regie- rung auf die neusten Vorschläge Englands und Frankreichs im Laufe des heutigen Tages abgesendet werden soll; man wolle wissen, daß dieselbe in einem Gegen - Entwurf bestände.

Aus Breda wird unterm 8ten d. gemeldet, daß daselbst am Tage vorher von Bergen - op - Zoom ein Transport Reconva- lescenten der vormaligen Garnison der Citadelle angekommen waren. Von ihnen erfährt man, daß der erste Transport deë nach Frankreich abgeführten. Gefangenen aus dem 10ten und dem Theil des 7ten Regiments bestand, welcher zur Garnison ge- hörte; alle úbrigen Truppen bildeten den zweiten Transport.

Die hiesigen Blätter enthalten nachstehende geschicht- liche Notiz úber das Fort Lillo: „Lillo liegt auf dem rechten Üfer der Schelde, 37 Stunden nordnordöstlih von Antwerpen und 4 Stunden von Bergen- op-Zoom. Jn früheren Zeiten war es nur ein Kanal, der auf Befehl des Kaisers Otto 11. im Jahre 980 gegraben worden war. Jm Jahre 1377 trat derselbe aus, úbershwemmte mehrere Dörfer, und- wurde eine Art von Meerbusen. Die Antwerpener Bürger waren es, wel- he im Jahre 1584 die Festung Lillo bauen ließen. Am Zten Juli 1588 sandte der Herzog von Parma den Oberst Mondra- gon mit 5000 Mann und 10 Stück Geschüß ab, um die Forts Lillo und Liefkenshoek zu belagern. Da der Herzog von Parma nach einem langen Widerstande einsah, daß alle seine Bemühungen nubßlos waren, so ließ er die Belagerung auf- heben, nahdem er 2000 Mann verloren hatte. Die Spanier belagerten die Forts im Jahre 1688, mußten aber ebenfalls die Belagerung aufheben. Die Festungswerke von Lillo sind sehr regelmäßig. Es standen auf den Wällen {öne. Baum - Alleen, die im Jahre 1784 umgehauen wurden, um Kasematten daraus zu bauen. Die Wälle waren immèr mit mehreren Kanonen be- se6t, um die Fahrzeuge anzuhalten, welche nah Antwerpen segel- ten, und zu verhindern, daß sie daselbst nicht großé Schiffe auf- lootsten, dem Vertrage von Münster Le welcher den Han- del und die Schifffahrt Belgiens zu Grunde richtete. Da Liilo im Jahre 1748 von den Franzosen genommen und zerstört wor- den war, so ließen die vereinigten Provinzen dasselbe später, als es ihnen durch den Achener Traktat abgetreten wurde, so. wie alle Forts an beiden Ufern wieder aufbauen. Durch den Traktat von Fontainebleau vom 8. Okt. 1785 kam es an Bel- gien. Unterhalb Lillo theilt sich die Schelde in zwei Arme, de- ren einer der Hond, oder die Ost-Schelde heißt und bei Bergen- op: Zoom vorúüberfließt, der andere die West-Schelde genannt wird, und bei Vliessingen vorübergeht. Lillo zählt 1200 Einwohner.“

Die Holländischen Fonds waren, obschon höher als gestern, doch nicht so gesucht, als man nah den von London eingegan- aenen bedeutend höheren Coursen hätte erwarten dürfen. Jm Anfang der Börse war der Dla in Staats-Papieren sehx lebhaft, und man bezahlte für Integrale 437; aber ansehnliche Verkäufe für inländische Rechnung brachten einen Rückfall zu Wege, so daß man zulegt wieder zu 424 kaufen konnte.

Belgien.

Brüssel, 9. Jonuar. Der König und die Königin sind mit ihrem ganzen Gefolge gestern Morgen um 9 Uhr nach Lille abgereist. JI. MM. werden, dem Vernehmen nah, bis zum 15ten d. M. in Lille bleiben.

Man versichert, die Französischen Generale Achard und Voi- rol würden in den Belgischen Dienst übergehen.

In der Union liest man: „Unsere Leser werden bemerkt haben, daß in der Abfassung der neuesten Vorschläge von Sei- ten Englands und Frankreichs, wie wir sie gestern nah dem Ams:

| sterdamer Handelsbad gegeben haben, von einem billi-

gen Tonnengelde die Rede ist, während in den Vorschlägen, wie sie der Albion mitgetheilt hat, davon nicht die Rede ist. Wir ersahren aus einer Quelle, welche wir für ganz zuverlässig halten, daß diese leßte Version die richtige ist.// (Vergl. Haag.) Der Doel ist von 2 Bataillonen des 6ten Belgischen Re- giments beseßt: 2 andere Bataillone befinden sich zu Calloo. Es sind vier 6;Pfünder nah dem Doel gebracht worden. Auf dem Flusse liegen nur noch die Kanonierbdte.

Die Schwadronen der mobil gemachten Gendarmerie, die in der Umgegend von Cortenberg kantonniren , erhielten gestern SOA , sich nach Mecheln zu begeben, sie zur 3ten Division der Armee unter dem Kommando des General - Lieutenants Goethals gehören sollen. Leßterer wird fortwährend sein Haupt-

RoleN Höchstdieselben auf den Vortrag des Kriegs-Ministers be- lossen: 1) daß den - rechtmäßigen Frauen und Kindern

quartier zu Löwen haben.

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