1833 / 22 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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E 5 0 E E E TEN E TRIE 5

Jactson. Ein muthiger vnd thatkräftiger Mann in der ersten,

ein fester und fluger Staatsmann in der zweiten Periode seiner

Laufbahn, is er gegenwärtig Unter allen Einwohnern der Ver- einigten Staaten am meisten geeignet, das große Problem der Föôderation zu lösen. Die Verhältnisse sind durch die Botschaft, womit die gegenwärtige Session eröffnet wurde, klar hingestellt worden; die vollziehende Gewalt verkündet in derselben die Be- günstigung eines Spstems, welches, ohne die Fabrik - Interessen des Nordens offen zu verletzen, denno den Ackerbau- und Han- dels - Interessen des Südens und Westens Erleichterung gewäh- ren-foll, zugleich aber Achtung vor dem allgemeinen Geseß und nöthigenfalls kräftige Maßregeln, um die Vollziehung des- seiben durchzusezen und mit Gewalt den partiellen Wi- derstand zu besiegen. Ohne uns über Ereignisse, die in so weiter Ferne von uns geschehen, zu Propheten aufwer- fen zu wollen, glauben wir für jeßt an keine Trennung. Trâte eine solche gegenwärtig ein, so würde sich das traurige Schauspiel, welches uns SúÚd - Amerika seit einigen Jahren ge- währt, wiederholen; sich selbst überlassen, wären die einzelnen Staaten der Union bloße Menschenmassen, im Schoße der Union hingegen sind sie Staaten und sie werden also in ihr bleiben wollen. Was man auch sagen mag, es ist noch kein zweiter Mittelpunkt für eine Regierung weder im Westen noch im Sü- den der Vereinigten Staaten vorhanden; dieser Mittelpunkt be- findet sich noch für lange Zeit in Washington.“/

Der in Marseille erscheinende Garde National meldet: „Der Ex-Dey von Algier ist plôblih am ten d. von Nizza nach Livorno abgereist. Diesen Entschluß scheint er in Folge einer Beleidigung gefaßt zu haben, die ihm von drei jungen Leuten aus den ersien Familien des Landes zugefügt wurde, welche mehrere Nächte hindurch heftig an die Thüre seines Hauses pochten. Der Gouverneur von Nizza ließ die jungen Leute vor sich laden, gab ihnen einen Verweis und befahl ihnen, den Dey persönlich um Entschuldigung zu bitten. Die- ser aber war so aufgebracht gegen sie, das er ihren Besuch nicht annahm.“/

Großbritanien und Jrland.

London, 12. Januar. Heute fand eine Versammlung mehrerer Kabinets - Minister bei dem Lord Althorp statt; Lord Palmerston wohnte derselben nicht bei.

Der Staats -Secretair für Jrland, Herr Stanley, hatte gestern eine Zusammenkunft mit dem Lord Grey. Lesterer hatte später eine Unterredung mit dem Marquis von Palmella, der sich von ihm nah dem auswärtigen Amte begab.

Im Sun liest man: „Man verslchert in mehreren Zir-

keln im West-Ende, daß die Minister gestern Abend der Partei des Sir Robert Peel eine Eröffnung gemacht haben, um die- selbe zu bestimmen, zu den Maßregeln mitzuwirken, welche man croreifen wolle, um Jrland zu beruhßtgen. Die Antwort soll verneinend ausgefallen seyn. Wir geben diese Nachricht, wie wir ste erhalten haben, ohne die Richtigkeit derselben verbürgen zu wollen; aber wir glauben nicht, daß die Minister, so stark durch die Gerechtigkeit ihrer Sache, es für nôthig halten, die Zustimmung der Partei des Sir Robert Peel zu erlangen, um die durch den Drang der Umstände erforderli gemachten Maß- regeln zu ergreifen. Wir wissen außerdem, daß die Minister entschlossen sind, ein immer energischeres Spstem Jrland gegen- über zu befolgen; und es ist wahrscheinlich, daß binnen kurzem eine Proclamation erscheinen wird, die alle freiwillige Associa- tionen, so wie alle ungeseblich conftituirten Körperschaften, durch welche D’Connell jenes unglúcklihe Land aufzuregen hofft, un- terdrückt. Wir erfahren, daß mehrere Regimenter auf dem Marsch nah Jrland sind, um durch. ihre Gegentvart die Maß- regeln zu unterstüßen, welche die Regierung zu ergreifen für nothwendig hält, bis das reformirte Parlament die wirksamsten Mittel angegeben hat, um den Mißbräuchen abzuhelfen, unter denen Jrland seit so langer Zeit seufzt.‘/

Die Nachrichten aus Jrland, und namentlich aus der Grafschaft Cork, lauten fortwährend im höchsten Grade betrú- bend. Eine Corfker Zeitung meldet, daß alle Englischen Land- Geistlichen sich mit ihren Familien nah den Städten flüchten, um ihr Leben in Sicherheit zu bringen. Die Kirchen bleiben während ihrer Abwesenheit geschlossen. Die große Straße von BDallina nach Castehao ist an mehreren Stellen durch die Auf- rährer durch große Steinmassen und andere Gegenstände ver- sperrt. Man mußte Truppen herbeiholen, um die Straße zu reinigen. An Einsammlung der Zehnten ist natúrlich fast nir- Ge a e rei

us Deal shreibt man vom 10ten d. M.: „Heute is das

Königl. Dampfschiff „Dee‘/ von Helvoetsluis zurü Oi, wo es cinen Lieutenant mit Depeschen ans Land seßte, der aber, wie es heißt, von den Holländern angehalten worden seyn soll.

Man hat Nachrichten aus Porto bis zum 5ten d. M. er- halten. Der General Solignac war am 1sten daselbst ange- kommen, und zum Major général der Armee ernannt worden. Jn Privat - Briefen wird gesagt, daß er, sobald er sih von dem ZUstand der Armee gehörig in Kenntniß geseßt habe, die Offen- sive S T H

e Lissaboner Hof-Zeitung bis zum 2sen v. ;

enthält keinen offiziellen Bericht über die D ae Mats Briefe aus Vallonga melden, daß Dom Miguel die 2te Divi- a Bier A R habe, und daß bei Besichtigung der ; eine Frau i Í i ; tódtet worben R au dicht hinter ihm durch einen Schuß ge- q „Es ist ein nicht allgemein bekannter Umstand, das die i Jahre 1826 creirten 4proc. Stocks im ben eve Me verfallen; d. h. daß die Regierung das Recht hat, dieselben als- dann zurückzubezahlen, wozu aller. Anschein vorhanden ist, da diese Stocks beinahe 4 pCt. über Pari stehen. E ganze Be: os derselben beläuft sich auf 11 bis 12 Millionen Pfund Seer- and, un Me Frage ist nun, welche andere Verschreibungen die g g r ausgeben wird. Man glaubt allgemein, daß

9 oder Z3zproct. Papiere mit einer Voyaiei an R Cr ait einer Vergütigung dagegen angebo-

A uf jeden ; : Course sich auf ihrer jezigen Hyp wird, dadur, wenn die | f

U) bigen Höhe : deutende Ersparniß für den Se Ie E e Lord Goderich hat den Gouverneur der

2ER L S, e e Anweisung e Ie ale i a | wirkt werde, sobald sie durch Stlaven Cas derselben sofort ver-

ues A R R R A

us dem Yaag, 16. Jan. S i

Prinz von Oranien i Be. Königliche Hoheit der

eriwatiet worden. | gestern Abend in der hiesigen Residenz estern ist hier der Kabinets :

Königs, Dr. Groen van Priesterer, ein jen Sr. Majestät des

zu den größten Hoffnungen berechti elehrter, der

zurückließen, und daß Se. Majestät ihn deshalb beauftragt habe,

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rius für die öffentlihen Arbeiten in Amsterdam, sind zu Mit- gliedern der ersten Kasse des Königl. Niederländischen Instituts erwählt und von Sr. Majestät dem Könige bestätigt worden.

Hiesige Blätter melden: „Wie in Brüssel, Gent und Antwerpen, so ist auch in Lüttich eine Subscription für die. Holländischen Verwundeten und Gefangenen eröffnet worden. Unter den Gebern bemerkt man die Namen der Herren d’Hen- ricourt und Melotte d’Envoy, beides chemalige Mitglieder der General - Staaten, ferner den Grafen von Borchgrave, mehrere Mitglieder der Familie Berlaymont und andere mehr oder we- niger bekannte Personen.“

In einem Schreiben aus Liefkenshoek heißt es: „Wir sind hier sämtlich wohlauf und können es gar nicht besser wün- schen. Die Belgier arbeiten fortwährend an der Kreuzschanze und an den, längs der Schelde gelegenen, Forts. Man hat hier das Gerücht verbreitet, daß der bekannte große Mörser auf der Kreuzschanze aufgestellt worden; ih wüßte indessen niht, zu welchem Endzweck, denn, wie es heißt, trägt jenes Geschüß nur 1200 Ellen weit; die Entfernung von der Kreuzschanze hierher beträgt jedoch 1500 Ellen, so daß wir dasselbe in keinem Falle zu fürchten brauchen.“

Dele n

Brüssel, 16. Jan. Aus Lille wird unterm lten d. ge- meldet: „Da Jhre. Majestäten beschlossen haben, noch einen Tag länger hier zu bleiben, so is die Revue über die Division Achard und über die Avantgarde - Brigade auf morgen verlegt worden. Diesen Abend wird der von der Stadt angebotene Ball statt- finden, zu welchem ungeheure Anstalten gemacht werden. Die Zahl der sih hier aufhaltenden Fremden ist sehr beträchtlich, und das Leben daher hôchst kostspielig. “/

Der Jndependant, ein ministerielles Blatt, läßt sich heute auf eine Erörterung der Gegenvorschläge des Königs von Holland ein, wie solche durch das Amsterdamer Handels- blad zur dffentlichen Kenntniß gebracht worden sind, und äu- ßert sich unter Anderem in folgender Weise: „Wenn man dem Handelsblad glauben darf, so soll die Frage wegen Luxemburg unentschieden bleiben, und den Gegenstand eines fernerweitigen Traktats zwischen dem Deutschen Bunde und den Mächten bilden. Was die Schuld betrifft, so versichert uns das Holländische Journal, daß das Haager Kabinet sich darauf beschränken wúrde, ‘die Rente von 8,400,000 Fl. vom 1. Januar 1833 an zu verlangen, indem die Zahlung der Rückstände sväter geordnet werden solle. Es ist wahrscheinlich, daß diese Rückstände sich stillschweigend mit dem kompensiren sollen, was Belgien noch aus der Aktiv-Masse des Amortissement- Syndikats erhalten würde. Drittens soll die Freiheit der Schifffahrt auf der Schelde gegen ein sehr mäßiges Tonnengeld bewilligt werden. Es würde daher nicht genügen, daß das Tonnengeld sehr mäßig wäre, sondern auch die Art der Erhebung desselben müßte ge- ordnet werden. Die Schiffe, welche sih nach Antwerpen bege- ben, dürften keiner Visitation unterworfen, und nicht gezwungen werden, bei Vliessingen oder Bäß anzuhalten, um daselbst den Zoll zu entrichten; diese Erhebung müßte in Antwer- pen selbs, durch eine Kommission oder durch den Holländi- {hen Konsul, geschehen. Die Frage wegen des Ortes der Zoll-Erhebung is von großer Wichtigkeit, und wir lenken die ganze öffentliche Aufmerksamkeit auf diesen Punkt. Endlich viertens soll, dem Amsterdamer Journal zufolge, der Transit durch Limburg nach Deutschland einem Zoll unterworfen werden, der Ein Prozent nicht übersteigen dürfte. Wir verlangen einen freien Durchgang, d. h: von jedem Zoll, außer dem Chaussée- gelde, befreit, das is eine condilio sine qua non für jedes Ar- rangement. Die Durchfuhr nach Deutschland ist kein Recht, welches wir erst zu erlangen brauchten; es ist ein Rccht, wel- ches wir behalten, indem wir in die Abtretung des rechten Ufers der Maas willigen, welches uns zum größten Theil ge- hört. Wir befinden uns in dieser Beziehung in der Lage eines Grundeigenthümers, der beim Verkauf eines Theils seiner Län- dereien sich das Recht der Durchfuhr vorbehält, ein Servitut, welches eine Bedingung des Verkaufs wird. Wir haben nun die vier Hauptpunkte berührt, aus denen der Holländische Gegen - Ent- wurf bestehen soll. Das mehrerwähnte Holländische Blatt fügt noch eine fünfte, höcchs seltsame Forderung hinzu, wonach näm- lich das Haager Kabinet verlange, daß Holland, eben so wie Belgien, als neutral betrachtet werde. Wir hatten früher zu behaupten gewagt, daß die Belgische Neutralität eine der

dene Anordnungen, um die Kolonnen auf dem Marsch

Beilage zur Allgemeinen Pre

li usammenzuhalten. |

al V M Doel unterm lten d. : ¡Seit df marsch der Franzosen ist man in Calloo thätig damit besi die Armirung der Forts St. Marie und Perle zu vervos gen; in ersterm sind 2 Kanonen à la Paixhans aufgeste den. Es fällt auf, daß die Regierung, welhe nur nochsß Theil des Gebiets zu beshüben hat, nicht daran denkt, di Doel und das Fort Friedrich - Heinrich zu armiren. Du waffnung dieser beiden Punkte, welche jeßt bei der Ent der Holländischen Flotte und bei dem Frost / der den Ty der Artillerie begünstigt, sehr leiht wäre, würde nicht all Dorf und der Polder vom Doel beshüßt, sondern auch ) bindung der Forts Lillo und Liefkenshoek mit Holland abz ten werden.“/ /

Antwerpen, 15. Jan. „Wir haben‘/, sagt das | nal d'Anvers, nach den Pariser Blättern die am 10tey auf dem Französischen Lloyd angeschlagene Nachricht h woraus hervorgehen sollte, daß das Oesterreichische Schi NRodostaw‘/ nur durch ein Mißverständniß in seinem Lay gehalten worden sey, da diese Maßregel nur auf die En und Französischen Schiffe Anwendung finden solite. (F etwas Außerordentliches, daß, wenn dieses Anhalten in (F von einem bloßen Mißverständniß hergerührt hätte, may bis diesen Augenblick weder zu Antwerpen noch zu Brüss erfahren, und die Blätter der Regierung, die so {nell i Hand sind, uns auf Hoffnungen zu betten, davon nichti hätten. Wir halten daher die Nachricht für erdichtet. haben die Kammern sich heute wieder versammelt und m hoffen» daß man die Minister auffordern wird, sowohl i ses Faktum , als úber die diplomatische Lage unserer An

Geheime

zu úwhernehmen.

avest, 2, Dez,

11. Jan. (Allgemeine Zeitung.) Seit der "s L E Ministeriums in Betreff der Beschlüsse verbreitet sich ziemlich allgemein der Glaube, ammer aufgelds werden dürfte, so wie sie aus Veran- r über die Bundes-Beschlüsse vorliegenden Anträge der R N jener Erklärung im Widerspruche

eschluß fassen sollte. A, 16. Jan. ODeffentlichen Blättern zu- der Landfand Kindlinger von Neudorf, der Schult- ch von Neudorf und Búrger Schraub von Rauen- lich eingezogen und nah Wiesbaden gebracht worden. | für die der übrigen Theile des Staates. Jofrath Küstner hat den ehrenvollen Ruf nach Pnun wirklich bestimmt angenommen. erláft er Darmstadt, um die Întendanz der dortigen Die hiesigen Kunstfreunde sehen ihn eiden, und erkennen dankbar an, daß er Alles zu lei-

was hier noch unter den obwaltenden ungünstigen j für die Kunst zu thun möglich war. ingen, 15. Jan. Am gestrigen Tage verlor unsere den verdienstvollen Lehrer der Philosophie, Hofrath (. Schulze, Verfasser des „, Aenesidemus“/ und der r wissenschaftlißen Systeme unserer Zeit. ‘/

Moldau Und Wallachei.

Folgendes is die (im vorgestrigen Staats-Zeitung erwähnte) Adresse, welche die Gene- mlung der Wallachei dem Präsidenten der beiden mer, General Kisseles, úberreichte:

IPEDT

ußishen Staats-Zeitung F 22.

abzuwägen, sondern zu handeln. Als Ausalei ungsmittel jedo

welches die Ziistimmung des Kötlavea Cp A nen, stellt er den Gedanken auf, einen allgemeinen Kon- vent der Staaten einzuberufen, dem die Sache zur Ardi- tration vorzulegen wäre, und dessen Entscheidung Gesetz seyn solle. Jnzwischen fordert er Ermächtigung, alle erforder- liche Miklitair-Maßregeln für - die Sicherheit des Staates zu tressen, als die Milizen in Thätigkeit zu rufen und verschiedene Corps von Freiwilligen zu errichten, wovon eins von 2000 Mann zur Vertheidigung von Charleston und 10,000 Mann l Endlich verkündigt er geradezu, daß, wenn die Central-Regierung zur Getwvalt schritte, dies das Zeichen zur Zerreißung der Union seyn und Süd-Karo- lina in seine Rechte ais souverainer, unabhängiger Staat zurük- treten würde. Nach einigen anderen Bemerkungen über die zu ergreifenden Maßregeln, um Gewalt mit Gewalt abzutreiben, {ließt er mit folgenden Worten: „Jch hoffe, daß, wenn alle Staaten zur allgemeinen Versammlung einberufen werden , sie uns Hülfe durch ihrè Einsichten nicht verweigern werden, eine Hülfe, die wir innigs wünschen. Gleich zu Anfange zur Ge- walt greifen , dies hieße die Auflôsung der Union ihrer Beibe- haltung vorziehen. Süd - Karelina hat erklärt, es appellire an die Versammlung seiner Mitstaaten; uns diese Probe verwei- gern, würde auf den Gedanken bringen, daß fein anderer Grundsaß als der des Schwerdtes in unserm Bunde liege. Man darf jenen Geist der Gerechtigkeitöliebe nicht für ganz er- loschen halten, der bei der Gründung der Union waltete, und

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Schon Anfangs

schônen Jdeen der Konferenz sey, worauf unsere gewöhnlichen Gegner erwiederten, daß dieselbe ein Unglück und eine Schande wäre. Wir bemertkrn schließlih noch, daß wir auf sehr unvollständige Angaben hin raisonnirt haben; wir hätten gern die offiziellen Aktenstücke abgewartet, indessen wollten wir doch obige Bemer-

heiten Erklärungen zu geben.“

DeutsMland.

Stuttgart, 15. Januar. Reskript vom 28. November v. J., nach Verfluß des d gen Zeitraums seit der leßten Stände-Versammlung, die des Königreichs wieder auf den 15. Januar einberufen erfolgte heut? die feierlic)e Erdffnung des Landtages.

v. Haas die Landtags - ‘Predigt gehalten wurde. gung des Gottesdienstes versammelten sih die Mitgliede

provisorischen. Chef des Departements des Jnnern den denselben zu vollziehen. Dieser begann, wie früher, Beeidigung der erstmals eintretenden Mitglieder beide mern.

,„Durchlauchtigsie, Durchlauchtig - Hochgeborne, Hoch borne, Hochwürdige, Hochzuverehrende Herren !“/

Der Jhrer Einberufung vorangegangene Zeit-Abschnitt ist ;

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die Königlichen Ministerien

Bedürfniß Genüge, dessen Nothwendigkeit durch die früh fach ausgesprochenen Wünsche der Stände, so wie durch X

is. Die bei dem Königlichen Heere bestehenden Ein gen, die bei ihrer Einfachheit und strengen Oefono

allen Anforderungen des deutschen Bundes entsprech ben sih vorzüglich unter deu jeßigen Verhältnissen # so daß keine außerordentliche Ansirengung erforderli

und alle möglichen Fälle ruhig erwartet werden konnten. ruhen theilweise auf den zu Ergänzung unseres Wehrstande: schiedeten. Geseßen, zu deren Vervollständigung der Entn längst vorbehaltenen Landwehr - Ordnung Fhnen vorgelegt

sich in dem Fall, Fhnen anzukündigen, daß der Zustand uns

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in ihren Wirkungen noch bedeutendere Erleichterung wird bei d!

schaftlicher Zweck auf die Vereinfachung und Minderung d ben von Grund und Boden gerichtet ist. Hiebei sind die 4 und billigen Ansprüche der Berechtigten sorgfältig im Aug: tei worden, zu deren Befriedigung Ersparnisse der verz Fahre einen atigemessenen Beitrag darbieten werden. Y versicht sprechen Se. Königl. Majestät die Hoffnung aus, dai

kungen nicht gern aufschieben, weil es uns am Herzen liegt, un- sere Leser vor einem vollständigen Öptimismus zu bewahren. | Die aus dem Haag eingegangene Nachricht ist ohne Zweifel be- | ruhigend; aber weder ün Guten noch im Bösen möchten wir | gern übertreiben. ‘/ Der hiesige Courrier bemerkt úber denselben Gegen- stand: „Wir lenken die Aufmerksamkeit unserer Leser auf die aus Holland eingegangenen Nachrichten. Die Vorschläge des Königs Wilhelm als Antwort auf die ihm von Seiten Eng- landó und Frankreihs gemachten, sind von so unerwarteter Be- \chaffenheit, daß nothwendig ein, die inneren Angelegenheiten Hollands betreffender Umstand den König veranlaßt hat, seine Politik zu ändern. Vielleicht gewinnt die Opposition, von der uns die Rede des Herrn Syßzama bei der Erörterung úber das Budget eine Probe geliefert hat, in Holland etwas an ÄUusdeh- nung, und flôßt dem Könige Besorgnisse ein. Wie dem auch seyn möge, die Ge;envorschläge sind, unserer Ansicht nach, der Art, daß wir es noch nicht wagen, sie für wahr zu halten, ob- glei sie durch das, gewöhnlich sehr gut unterrichtete, Handels- blad mitgetheilt werden. (Der Jndependant giebt zu ver- stehen, daß sein obenstehender Artikel als eine Antwort auf die C Hoffnungen des Courriers betrachtet werden nne.

Der gestrige Tag war zur Wieder-Eröffnung der Sibungen der Repräsentanten - Kammer bestimmt; da sich jedoch nur 46 Mitglieder eingefunden hatten, so vertagte sich die Versamm- lung auf heute.

__ Der hiesige Bürgermeister, Herr Rouppe, der si, wegen seiner Ernennung zum Ritter des Leopold - Ordens, einer neuen Wahl unterwerfen mußte, ist von der Stadt Brüssel durch 296 Stimmen unter 321 wieder zum Mitgliede der Repräsentanten- S E worden.

ur einen vom 9ten d. M. datirten Tages - Befehl zeigt der Kriegs - Minister der Belgischen Armee Ae Sil A bemerkt, daß die Jnfanterie - Kolonnen so sehr viel Nachzügler

te Die Herren Dx. Ontyd. im Haag und C

abzuhelfen.

die nothwendigen Maßregeln anzuordnen, um dieser Unordnung folgen alsdann in dem Tages - Befehle verschie-

| die Vorsehung zu der Regierung dieses Landes berufen sind

unablässigen Bemühungen Hôchstihrer Regierung gelinget die der freieren Entwicklung unserer Handels-Verhältnisse 1 gegenstehenden Hindernisse zu Überwinden, wenn gleich solch! Maße sich mehren, in welcher der Kreis unserer Unterhan! sich erweitert. In den 16 Fahren, seit welchen Se. Mai

die Grundsäße Fhrer Regierung, der Gang Fhrex Verwaltu gemein bekannt geworden; see haben Höchstdenselben di bare Anerkennung Fhrer Unterthanen, wie das Vertrau rer deutschen Bundesgenossen erworben. Nichts wird sem, von Sr. Majestät fich selbst vorgezeichneten Gang Hi selben jemals wankend machen. Mit Rührung haben Se. Maiestät in dieser bewegten Zeit von allen Ständen Fhres 1 Volks mannigfache Beweise treuer Anhänglichkeit an H! Person empfangen und sich aufs Neue von dessen rechtlicher überzeugt, der durch unverrückten Gehorsam gegen die ausgesprochen hat. Dieses Volk, versammelte Stände des reichs, heftet seßt auf Sie Blicke gespannter Aufmerksamkeit folgen die des gesammten Deutschen Vaterlandes Werddt Verhandlungen durch wohlverstandenen Eifer für das V: geleitet, durch treue Liebe für dasselbe bescelt, dann dürfen 6 allgemeine Zustimmung, dann auf den Dank und den Beifh Regenten zählen, dessen höchstes Bestreben dahin gerichtet if Vaterlande Vater zu seyn.// 5

München, 15. Januar. Heute Vormittags nat! marschirte die für den Dienst Sr. Maj. des Königs 0

Griechenland in hiesiger Stadt gebildeten Truppen , auf

Schwadron Uhlanen, einer Grenadier-, Schüben- und A Compagnie bestehend, von hier nach Triest ab. Sie hatt vorher auf dem Wittelsbacher-Plabte aufgestellt und wurd einem äußerst zahlreichen Offizier-Corps der hiesigen Bel unter Vorausschreitung der Musik-Corps des 1\ten Könis rassiers- und des Königl. Leib-Regiments, begleitet. Diest pen nehmen ihren Weg über Braunau nach Triest.

Darmstadt, 15. Jan. Jn der gestrigen Sihu! zweiten Kammer der Landstände wurde unter Anderem d trag des Abgeordneten Grafen Lehrbach, daß auch Dar“ den öffentlichen Sißungen der Kammer zugelassen werd fen, in Berathung gezogen.

Nachdem Se. Majest(|

Feierlichkeit begann, wie gewöhnlich, Vormittags um 10 dem Gottesdienste in der Stiftkirche, wobei von dem Nach

Kammern im Ständehaus, und da Se. Majestät si Unwohlseyns verhindert sahen, den Akt der Erdffnung de tags Hôöchstselbst vorzunehmen: so ertheilten Höchstdieselb

Hierauf verlas der provisorishe Chef des Depar des Innern die hiernach folgende Königliche Thron-Rede

Jn dem durch unsere Verfassung hiefür bestimmten 3 haben Se. Maj. der Kdnig Fhre getreuen Stände versamm

werfung verschiedener Geseße sorgfältig benußt worden, wll auf wichtige Verhältnisse der Staatsgenossen beziehen und F „Fhnen mitzuthetlen beauftra; Durch die Vorlegung eines Kriminal - Geseßbuchs geschichWüs

gerichteten Anträge aller Fustiz - Behörden laut atrerkann y

nanzen, in Folge ihrer geregelten und auf zweckmäßige Eve zielenden Verwaltung, es gestattet, eine merkliche HerabschF Salzpreises und der Notariats-Sporteln in Antrag zu bringen A

theilung verschiedener Geseßes-Entwürfe beabsichtigt, deren F

| General! Es is hente der dritte Fahres- Tag, seitdem enz in unsere Mitte kamen, um die Zügel der Verwal- bernehmen. An demselben Tage und fast zu derselben ten die Geisilichkeit und der Adel des Landes die Ehre, erstenmale ihre ehrerbictigen Huldigungen darzubringen. wird jedem Wallachischen Herzen. für immer theuer imerdar an die unermeßlichen Wohlthaten erinnern, die tigen verdanken, den Se. Majestät der Kaiser in seiner Sorgfalt zu unserem Regenerator zu wählen geruhte. ad wivd die Gränzscheide zwischen der Vergangenheit und achen; ers von diesem Tage an wird gewissermaßen die unseres Landes wieder beginnen. Die General-Versamm- eue Dolmetscherinund Organ der Gesinnungen aller Klassen, ute Ewr. Excellenz, um Fhnen die Beweise der innigsten und Erkenntlichkeit zu erneuern. Die außerordentliche General- Versammlung hatte eben so ehrfurchtsvolle Gesinnungen quthentischen Aktenstück dargelegt. Ganz nach Fhrem richtend, und ohne uns einer Ergründung der Beweg- unterfangen, werden wir den von Fhnen bezeichneten Tag rung jener Huldigungen erwarten; aber so sehr wir auch r theuersten Wünsche erfüllt zu schen wünschen, eben o die Zeit dieser Erfüllung gern hittausgeschoben sehen, ir uns cine Epoche der Trauer und des Schmerzes scyn x wollen uns an diesem Tage der allgemeinen Freude hränken, Etv. Excellenz die bestimmtcsten Versicherungen }, daß das Echo unserer Berge und Thâler noch den \pâ- »lechtern die allgemein anerkannte Wahrheit wiederhallen Meder Augenblick, den Ew. Excellenz bei uns verweilte, zu Fahre langer Glükseligkeit gelegt hat. Wir haben Amit der tiefsten Ehrerbietung zu verharren, Herr Gene- Excellenz unterthänigsle und gehorsamste Diener.‘ dieje Adresse lautet folgen-

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Flntwort des Prásidenten auf

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Beendigung des dreijährigen Zeitraums meiner Verwal- n Fürstenthümern hat der (eneral - Versammlung Ge- geben, die feierliche Dolmetscherin der Gesinnungen und ler Mitbürger zu werden und mir in einer Adresse den rselben darzulègen, der mich tief gerührt hat. An dem- gab ich vor drei Jahren der Versammlung der Divane ungen von dem künftigen Glück des Landes zu erketn- demsclben Tage fühle ich mich drei Jahre später beglückt, Beneral-Versammlung die Verwirklichung meiner Hoifnun- prechen zu schen und zu gleicher Zeit die einstimmigen Se-

soll. Zu Hdôchstihrem wahren Vergnügen finden Se. Kdn, sche aller freiwillig vereinigten Einwohnerklassen für ihren

n Beschüßer zu empfangen. Seiner hohen Sorgfalt yer- die Wallachen den Gehuß von Fnstitutionen, die ibnen chte sichern, und die sie wohl zu” würdigen wissen. Diese igteit ist schon allein das stärkste Zeugniß für die

deren sich die neuen Justitutionen bereits im freuen. Jhndem ich meine Mission in dieser Be- on als matriell beendigt ansehe, bleibt mir nur noch úbrig mmlung die Dauer dieses Eifers und dieser Festigkeit an- ên, wovon sie-in der Anwendung der Verwalkungs-Refor- öônc Betwveise ablegten. So um diese Fnstitutionen sich werden die Notabeln dieses Landes das Wohl der jehi- Unstigen Geschlechter sicher begründen. So muß es der Pgelingen, innerhalb des Bereichs des Guten und der Ge- Ddie fräftigsten Mittel zum Handeln zu s{dpfen, während dieses Bereichs ihre Anstrengungen sich beengt finden wür- meinen moralischen Auftrag anbelangt, so wiederhole ich derselbe keine andere Gränzen finden wird, als die, welche ng meinen Tagen wird seßen wollen; von Herzen und n Einwohnern dieses Landes zugethan, werde" ich es mir machen, die Huldigung Fhrer Dankbarkeit zu den Füßen s Sr. Majestät des Kaisers zu bringen, und ich werde ih schäßen, daß ih bei Jhrem erhabenen Beschühßer Fhr Ursprecher werden kann. Die öffentliche Erkenntlichkeit, n die General-Versammlung heute zu seyn sich beciferct, ) der schönste Lohn, der mir, in Folge der ernsten Ver- d wichtigen Arbeiten, von denen wir uns umringt fan- cil werden fonnte. Fm vollen Gefühl des Werths dieser Witte ih die Versammlung, für sich den Ausdruck meines genehmigen und zugleich die Dolmetscherin dersclben Ge ren Mitbürgern zu werden. Es is mix angenehm, die zu erlangen, daß sie glücklich sind; es is dies die Wir- lustausches einiger übel berechneter und mifibräuchlich er gegen Fnstitutionen, die nicht nur die Sicherheit der sondern auch die Ehre und das Eigenthum garantiren. er erhabenen Fürsorge, schreibe ich diesen glücklichen Er- mir allein zu." Und wie ich es mir bereits zur Pflicht Gegenwart aller Körperschaften es auszusprechen, ich theile Ehre mit allen hohen Würdenträgern, die mit feuriger für das Gemeinwohl wetteiferten.“/

ereinigte Staaten von Nord-Amerika.

d: York, 14. Dez. Der Gouverneur Hamilton theilte Botschaft an die gesezgebende Versamm'üung von Süd- die durh den Konvent mit 137 gegen 27 Stimmen je Verordnung mit und sebte, nachdem er eine Ueber- Standes der Sache gegeben, den Fall, woo die Central- g es angemessen finden möchte, See- oder Landmacht irkung des Gehorsams dieses Staates gegen ihre Akte en und das Ein- und Auslaufen von Schiffen aus fen zu verbieten, oder diese zu blokiren. Er giebt für chiedenen Fälle Widerstandsmittel an, erklärt, der Wür- allen, es sey nicht mehr Zeit, Gründe für und wider

den diese jeßt wieder ins Leben rufen kann. Allein, was sich auch ercignen und wohin dieser beklagenswerthe Streit führen möge, lassen Sie uns, gewiß der Krast und des Muthes eines biedern Volkes, stark in unzerstörbater Wahrheit und in der Gerechtigkeit unserer heiligen Sache, fest und furchtlos die Pflicht erfüllen, welche uns das Vaterland auferlegt. Jnbrúünstig rufe ih den Himmel um Segen úber Jhre Berathungen an.“/

Es sammelt sich eine verhältnißmäßig starke Kriegsmacht der Vereinigten Staaten in Charleston, was einige Bestürzung bei der Partci, die bisher die Oberhand hat, erregte; die Freunde der Union hingegen organisirten sich mit vieler Kraft zur Unter- stüßung der allgemeinen Regierung. Diese Verhältnisse ins Auge fassend, hatte der Senat eine Art Erklärung in Beziehung auf die, in der Staats-Citadelle zu Charleston in Garnison liegenden Truppen der Vereinigten Staaten beschlossen, úber welche im Repräsentantenhause daselbst Herr Noble, Namens des Aus- shusses der Bundes-Verhältnisse, am 5ten Bericht erstattete:

Am 5. fand die Abscimmung der Wahlmänner Süd-Ka- rolina’s zur Ernennung des Präsidenten und Vice- Präsiden- ten der Vereinigten Staaten statt; die Mehrheit der Stimmen fiel auf den Gouverneur von Virginien, Herrn Floyd, als Prä- sidenten, und Herrn Lee aus ston als Vice-Präsidenten, und Herr Hemphill wurde ecnannt, um diese Abstimmung nach Washington zu überbringen.

Der Charleston Courier vom 12. d., welcher der Unions-, wie der Mercury der Nullifications- Partei angehört, sagt: ¿Dio entschlossene Stellung, welche die Uvions- Partei hier in der Stadt genommen hat, nebst dem kühnen, männlichen Ton | der Unionisten in den Gebirgs-Distrikten, haben den Reihen der Nullificirer Schrecken eingejagt, der, wie zuversichtlich zu glau- ben steht, sie zur ernsilihen Ueberlegung der gefährlichen Lage bewegen wird, in welche ste den Staat gestürzt haben.

Aus dem Kloster der Heimsuchung in Georgetown haben sich fünf Nonnen in Begleitung des Geistlichen, Herrn Me. Elroy, nah der Stadt Mobile in Alabama begeben, um da- selbst, wie verlautet, eine Erziehungs - Anstalt zu gründen und die Bildung der weiblichen Jugend im Süden zu befördern.

Zu Massillon in der Graf)/chaft Starke im Staat Ohio wur- den unlängst zwei ungeheure Hauer ausgegraben, von denen jeder 9 Fuß 6 Zoll lang war und 8 Zoll im Durchmesser hatte. Zwei Männer waren erforderlich), um einen davon aufzuheben ; ihre Außenscite war noch so fest und hart wie Elfenbein; aber die inneren Theile waren ziemlich mürbe und zerbröckelt. Man fand sie in einein Sumpf etwa 2 Fuß unter der Oberfläche des Bodens, und sie glichen denen, die man vor einiger Zeit zu Bone Lick in Kentucky gesunden hate. Die Größe des Thieres, dem diese Zähne angehörten, muß, nach den aufgefundenen Kno- hen zu urtheilen, wenigstens 60 Fuß in der Länge, 22 Fuß - in der Höhe und 12 Fuß in der Breite der Hüften betragen ha- ben. Das Thier würde demnach den Mammuth eben so sehr an Größe übertroffen haben, als der Elephant den Ochsen.

Fn 1-0 f D:

Berlin, 21, Jan. Am 15. d. M. fand zu Achen die feierliche Bestattung des Ober- Pfarrers an der Kirche zum heiligen Foilan, und Ehren - Diakonus des dortigen Kollegial- Stiftes, Herrn Schleig, statt, Nach Beendigung des feierli- chen Todten- Amts in der Stists- Kirche hielt der Kanonikus und Königl. Konsistorial - Rath Claessen eine Rede, in welcher er an das Leben und Wirken des Verblichenen erinnerte, worauf der ungemein zahlreiche Zug, dem sich auch der Herr Regie- rungs - Präsident, mehrere Regierungs-Räthe, der Magistrat und viele Honoratioren der Stadt angeschlossen hatten, sich nach dem Kirchhofe in Bewegung seßte, wo unter den gewöhnlichen Begräbniß- Ceremonien die Leiche in die Gruft gesenkt wurde.

Nachrichten aus Wesel vom 11ten zufolge, trieb der Rhein fortwährend ftark mit Eis, jedoch war die Communica- | tion zwischen beiden Ufern noch nicht unterbrochen.

Jn der, im Dorfe Züllchow bei Stettin bestehenden Anftalt zur Besserung verwahrloseter Kinder, die allein durch freiwillige Beiträge unterhalten wird, befanden sih zu Ende des vorigen Jahres 25 Kinder, die in ihrer sittlihen Ausbildung sichtbare Fortschritte machten und sich zugleich der besten körper- lichen Gesundheit erfreuten,

Nachrichten aus Marienwerder zufolge, herrschte das Scharlachfieber noch immer in dem dortigen Regierungs-Bezirke, und forderte, namentlich unter den Kindern, durch Nachkrank- heiten manche Opfer, so daß im vorigen Monate die Sterblich- keit größer gewesen is, als man sonst hätte erwarten dürfen. In einzelnen Ortschaften des Straßburger, Conißer und Stuh- mer Kreises, so wie in Schlochau sind die natürlichen Pocken ausgebrochen. Auch im Regierungs-Bezirk Danzig und na- mentlich in einzelnen Ortschaften des Marienburger, Stargard- ter, Berendter und Danziger Landkreises haben sich die Blat- tern gezeigt, ohne. sich jedoh weiter zu verbreiten. Es sind so- fort die nôthigen Sicherheits-Maßregeln dagegen getroffen worden.

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Die Blinden-Anstalt in Berlin.

,_ Es scheint niht am unrechten Orte zu seyn, in diesen Blättern einmal mit einigen Worten der seit mehr denn einem Viertel- Jahrhundert hier bestehenden Anftalt für Blinde zu gedenken. Gestifs tet in einer schweren, verhängnißvollen Zeit gets sie zu den 'viés len lebenden Zeugnissen einer erhabenen Milde, die in jedem Un- glücklichen die heiligen Menschenrechte ehrt. Die traurige Lage, die HüUlfsbedürftigkeit des Blinden macht ihn zum Gegenstand des all= gemeinen Mitleids, aber die milde Gabe, das Almosen allein is nicht genügend , um ihm den Beistand zu gewähren, dessen er au seinem finstern Lebenswege so sehr bedarf; denu in seiner Bru regt sich schnsuchtsvoll der allen lebendigen Wesen eigenthümliche Thâtigkeitstrieb, und die Nichthefriedigung dieses angebornen Tries bes het den vielfachen äußeren Hindernissen, die Geschäftslosigkeit ist es vorzugsweise, die dem Blinden sein Schicksal erschwert, die seine Fähigkeiten zu jener gragusenvollen, inneren Leerheit ausdorrt, die ihn zu jenem dumpfen, brütenden Geschöpf umwandelt, dossen Anblick uns bei dem liebevollsten Mitleid doch mit einem widerwär=- tigen, entseßenden Schauder durchbebt.

Den Blinden die Mittel und die Gelegenheit zu geben, durch Entwickelung und Anwendung ihrer eigenen körperlichen und gei- stigen Kräfte sich zu beschäftigen und zu erhalten , das is die Auf- gabe, die derjenige, der für Menschenwohl , Sittlichkeit und Bil- dung einen regen Sinn hegt, sih zur Lösung aufstellt.

Die jeßt in den meisten Europäischen Ländern stattfindende bffentliche Fürsorge für solche Unglükliche giebt den erfreulichsten Beweis steigender Humanität, und die in den leßten Jahrzehenden in Europa errichteten Erziehungs- und Bildungs-Anstalten für Blinde, dürften in seiner Kulturgeschichte einen \{dnen Belag des Fortschrittes liefern. Wir theilen hier ohne Anspruch guf Voll- ständigkeit in chronologischer Folge ihrer Stiftung die wichtigsten

Institute mit:

1784 Paris 1809 Zürich 1823 Warschau

1790 Liverpool 1809 Dresden. 1823 Gmünd i. Würts 1800 London 1811 Kopenhagen tembergischen. 1804 Wien 1817 Stockholm 1824 Linz

1806 Berlin 1818 Breslau 1825 Pesth

1807 St. Petersburg [1818 Königsberg i. Pr. |1826 Freising t.Bayern 1808 Prag 1820 Barcelona 1828 Bruchsal i. Bad. 1808 Amticrdam 1822 Neapel A Preußen hat also drei Blinden- Anstalten *), und kürzlich haben wir auch in diesen Blättern gelesen, daß zur Begründung einer vierten Anstalt in Posen der Fonds bereits gesammelt wird. Ueber das Zahlen- Verhältniß der Blinden unseres Vaterlandes ge=

gen die anderer Staaten köunen wir aus Mangel an statistischen *

Daten der Art nichts Bestimmtes feststellen; unter 125 Millionen Bewohnern hatte Preußen eine Blinden-Gemeinde von etwa 15,000, von denen feeilich die meisten erst in reiferem Alter blind wurden und daher in die Erziehungs-Anstalten nicht aufgenommen werden. Es fehlt uns übechguvt noch sehr an einer vergleichenden Zusammenstellung der numerischen Verhältnisse, der vorkommenden Art und Weise der Blindheit in verschiedenen Himmelsstrichen, um daraus den Einfluß, durch den diese Erscheinung in verschiedenen Lokalitäten bedingt wird, deutlich zu erkennen. Und so viel ‘auch Fink und Schnurrer in ihren medizinischen Geographieen und andere medizinische Schrift- teller, die úber Endemiecn, und namentlich Militair - Aerzte und Ophthalmologen , die über Augenpest , Kriegs - Augenkcankheit schrieben, geleistet haben mdgen, es fehlt uns doch imnier noch an zuverlässigen Beobachtungen und zweckmäßiger Zusammenstellung der numerischen Verhältnisse dieser Unglücklichen. Aus dem rein geographischen Gesichtspunkte können wir Zeune's Schrift: „Beli= far‘/, folgende Bemerkungen entlehnen: Die Blindheit nimmt von den Wendekreisen nach den Polen hin ab; in den Tropenländern ist das Verhältniß unbekannt. Nach Alexander v. Humboldt sind die dunkeln Menschenstämme, als die- Neger und die kupferbrauneæ Süd-Amerifanischen Stämme, der Blindheit weniger unterworfen, als die hellen. Hiermit stimmt auch die Erfahrung des Dr. v. Wols mar überein, daß in Afrifa bei einer gleichen Anzahl Menschen fünfmal mehr Blinde unter den hellern sind, als unter den shwar- zen. Nach den geographischen Breiten-Graden stellt sich das Ver- hältniß etwa also: Zwischen dem 20° —30° nördlicher Breite ist uns gefähr der hundertsie Mensch blind; zwischen 39° 49° n. Br. un- gefähr der dreihundertste, Feddo hatte nah Golowin unter 19,000,000 Bewohnern 36,000 Blinde, also auf 277 Sehende 1 Blinder; im mitileren Europa zwischen 40° —50° n. B. is im Durchschnitt der achthundertste Mensch blind; tim Kantoff Zärch waren unter 194,913 Bewohnern 261 Blinde, also 747; in Dänemark und Norwegen, etwa zwischen 50° —70° n. B. waren unter 25 Millionen 9en= schen 2441 blind, also. etwa 1055. So viel im Allgemeinen. Es war im Juli des Fahres 1306, als Hay, der erste Bes

ründer der Blinden- Anstalt zu Paris, bei seiner Durchreise nach Petersburg vor dem Königlichen Hbfe cinige Proben seines Blin- den - Unterrichts ablegte, und {on im August erhielt Zeune den Auftrag zur Anordnung einer Blinden-Ansialt in Berlin. Zeune- seit 1803 Lehrer am grauen Kloster, entsprach Fesem Auftrage mit dem ehren- und. dankenöwerthesten Eifer. Schon am 13. Oftober eröffnete er die Ansialt. Doch kaum hatte sie die ersten Wurzeln geschlagen, als sie auch schon beim Einbruch Französischer Kriegss heere wieder einzugehen drohte. Jn dieser Zeit der Noth brachte

ecune den Rest seines kleinen Erbtheils aus Sachsen, um thn frommen, menfchenfreundlichen Sinnes als Opfergabe auf den heiligen Heerd des Vaterlandes zu legen, und dem Staate eine wohlthätige Anstalt zu erhalten. Anfanmzs waren für dieselbe 3900 Thlr. jährlich bestimmt worden, wovon 800 Thlr. für die Wohnung, die gemiethet werden mußte, und für dic Erhaltung der Oekonomie, 1200 Thlr. für die Verpflegung der 4 FrehÜüler, und 10009 Thlr. als Gehalt für Lehrer und Lehrerinnen angewiesen wour=- den. Gegenwärtig hat die Anstalt, namentlich durch die dankenss werthe Verwendung des bereits verstorbenen Ober-Konsistorial-Raths Nolte und des Herrn Schul-Raths Otto Sch ulz/ ein schdnes, auf das zweckmäßigsie eingerichtetes zweistdckiges Haus, eine jäßr- liche, Einnahme von 3926 Thlr. mit Jnbegriff von 66 Thlr. Zinsen, von einem durch Schenkung gebildete fiehenden Kapital von 1650 Thlr., das nach dem Tode eines Nubuicßers sich no% um 500 Thlr. vermehrt, ferner eine Schenkung der Frau Generalin v. Sch a ck von 509 Thlr., um von den Zinsen dieses Kapitals fleißige Blinde bei ihrem Austritt aus der Anstalt zu unterstüßen

Die Zöglinge der Anstalt sind entweder Freishüler in dem

Sinne, daß sie auf Königliche Kosien unterrichtet, verpßiegt und er= zogen werden, oder Penslonatre/ die gegen eine beftimmte Verg= tigung alle Vortheile der Ersteren genießen, oder DVNIREr, die bloß den unentgeltlichen Schul-Unterricht haben. Die § dnigli- hen Freistellen werden auf hdchstens 5 Fahre vergeben, und wer hi um eine solche bewirbt, muß zwischen 9 16 Jahre alt und gesun seyn, Zeugnisse irgend einer besonder Fähigkcit, der Armuth u. \. w. entweder dem Direktor der Ansialt oder dem Schul-Kollegium der Pro=« vinz Brandenburg einreichen, worauf alsdann seine Eintragung in die Warte-Liste verfügt und lt sernertin die Anfialtaufgenommen wird. Gegenwärtig zählt die Anstalt 12 Freischüler, 8 Pensionairc und 10 eingeschriebene Schulgänger. Von den 8 Pensionairen werden 2 von dem metschenfreundlichen wohlwollenden Zeune für seine Kosten verpflegt und bewirthet; die Zahl der Freistelen sollte schon in den leßten Fahren vermehrt und die Anstalt selbsi no erweitert werden, aber die Stúrme unserer viel bewegten Zeit haben dic Auss ührung bisher verhindert. Der Schulbesuch der nicht in der À- alt lebenden Schüler wird leider durh mehrfache Hkadernisse oft

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__*) Die in Königsberg ist kein L:hr- und Erzithungs-JInstituL, (ondern mes eine Arbeits- und Verpflegungs-Anstalt.

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