1833 / 37 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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gegenwärtig, einige auf ihren Pläßen, andere in Gruppen in der Halle und zu beiden Seiten der Barre. Viele der alten Mit- glieder tiahmen dieselben Pläbe ein, welche sie in der vorigen Session inne gehabt hatten; unter diesen bemerkte man-die Her- ren Hume, D’Connell und Warburton. Von den neuen Meitgliedern sekzte sich eine verhältnißmäßig große Anzabl auf die ministeriellen Bänke; unter diesen war der auffallendste Herr Cobbett, der sich nicht allein auf die ministerielle Seite, son- dern ganz oben auf der ersten Bank rechts von den Ministern nieder- ließ. Die cinzigen bestimmten Pläße sind die ersten vier rechts von dem Sprecher, welche den vier Repräsentanten der City von London von Nechtswegen gehören. Auf einen dieser Plätze seie sich Herr Cobbett; als aber einige von den Londoner Mitgliedern, der Alderman Wood und Sir J. Key, erschienen, rückte er ein nig weiter nah den Sißen der Minister. zu. Herr M. Sutton seßte sich an das untere Ende der Ministerial: Bank. Bis nach 2 Uhr kamen fortwährend Mitglieder an, zu welcher Zeit ungefähr 400 gegenwärtig waren eine ungewöhnlich große Anzahl für den ersten Tag einer Session. Nach der Rückkehr der Mitglieder aus dem Oberhause erhob sich Herr Hume un

sagte, daß er, bevor sie zu den Geschäften des Tages schritten, dem edlen Lord an der Spike der Regierung in diesem Hause cine Frage vorzulegen wünsche. Er möchte nämlich wissen, ob CS die in der Bill vorzuschlagen, dur) welche dem vorigen. Sprecher, ) Sutton, eine jährliche Pension von 4000 Pfd.

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Herrn Manners Sterling bewilligte worden sey? Lord Althorp rief zur Ordnung, weil es ganz gegen das Reglement des Hauses L, vor der Erwählung des Sprechers sich mit irgend cinem ande- ren Gegenstande zu beschäftigen. Als erster Redner úber die Wahl eines Sprechers ließ sich darauf wiederum Herr Hume vernehmen. Er begann mit einer langen Einleitung über die Nothwendigkeit, daß die politischen Gesinnungen des Sprechers mit denen der Majorität des Hauses übereinstimmen müß- ten, wenn leßteres sich bei allen von dem Sprecher aus- zuübenden Functionen mit vollem Vertrauen auf densel- ben solle verlassen können. Aus diesen Gründen glaubte er sich der Wahl des Herrn Manners Sutton, der, wie er gehört habe, von den Ministern unterstüßt werden würde, widerseben zu müssen; denn so schr er auch geneigt sey, dem Herrn Sut- ton ber die Art und-Weise, wie er lange Zeit hindurch das Amt eines Sprechers verwaltet habe, uneingeschränktes Lob zu rtheilen, so sey doch dessen Abneigung gegen die Reform - Bill elaunt, als daß nicht ein aus jener Bill hervorgegangenes »arlament wúnshen müsse, von einem Manne präsidirt zu wer-

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en, der dem Prinzipe seines Ursprunges geneigter wäre, als das erwähnte ehrenwerthe Mitglied. Es könnten Umsiände ein- treten, meinte Herr Hume, wo die Ansichten der Majorität einer Versammlung gefährdet würden, wenn der Präsidenc sich zu * einer entgegengesekten Meinung bekenne, und deshalb

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msse cin reformirtes Parlament keinen anti-reformistischen Sprecher haben. Herr Hume {lug darauf Herrn E. J. Littleton, Mit- glied für die Grafschaft Stafford , zum Sprecher vor, empfahl denselben als volllommen geeignet, die Berathungen des Hauses zut leiten, und führte unter anderen Vorzügen desselben auch den an, daß er ein bedeutendes Vermögen besie, wodurch das Land spâter die Ausgabe einer Pension ersparen würde. Man habe, bemerkte Herr Hume, ihm bei seinem Eintritt in das Haus ge- sagt, daß, wenn er sich der Wiedererwählung des Herrn Sutton widerseße, er mit seinen Grundsäßen der Oekonomie in Wider- spruch gcerathe, indem er veranlasse, daß das Land außer dem Gehalt für den Sprecher auch noch die Pension bezahlen müsse. Wer da glauben könne, daß irgend eiue solche jämmerliche und kleinliche Berúcksihtigung (Gelächter) auf seine Gesinnun- gen einwirke, wenn es sich um die eigentlichsten Jnteressen des Volkes handle, der verdiene keine Antwort. Uebrigens glaube er, daß Herr Sutton, wenn er auch zum Sprecher erwählt würde, neben seinem Gehalt die ihm einmal zugestandene Pen- sion beziehen würde, da dieselbe nah den Worten der Bill nur dann aufhôren sôlle, wenn er ein anderes Gehalt vom Staate erhalte. - Der Sprecher werde aber vom Volke und niht vom Staate besoldet. Es trâäte deshalb. auch keine dkonomische RÜck- sicht zur Unterstükung der Wahl des Herrn Sutton ein, und er trage hiermit förmlih auf die Erwählung des Herrn E. J. Littleton - zum Sprecher des Hauses an. Nachdem Herr O’Connell den Antrag unterstüßt hatte, erhob sich Lord Morpeth gegen den Vorschlag, und brachte die Wiedererwählung des Herrn Manners Sutton in Antrag: Das Haus habe während der leßten 14 Jahre Gelegenheit ge-

habt, sich von den ausgezeichneten Fähigkeiten des ehrenwerthen |

Mitgliedes zu dem in Rede stehenden Amte zu überzeugen, zur Zufriedenheit aller Parteien habe Herr Sutton seine Pflicht, die Angelegenheiten des Hauses auf eine umsichtige, aufrichtige und unparteiische Weise zu leiten, erfüllt; und wenn man seine politischen Ansichten als ein Hinderniß aufstellen wolle, so scheine ißm (Lord M.), daß dieselben insofern zu seinen Gunßen sprä- cen, als er sich durch dieselben nie einen Augenblick habe ver- leiten lassen, seiné Pflichten gegen alle ‘Parteien weniger gewissenhaft zu erfúllen. Die lange Erfahrung und die Gewandheit in der Leitung der Geschäfte des Hauses machten den Herrn Manners Sutton zum geeignetsten Sprecher des Hau- ses, und deshalb habe er die Ehre denselben dazu in Vorschlag zu bringen. Sir Francis Burdett unterstüßte den Antrag in einer ausführlichen Rede, an deren Schluß er sagte: „„Es scheint mir eigentlich ganz unnöthig, die Verdienste und befähigen- den Eigenschaften des Herrn Sutton so weitläuftig herauëzuhe- ben, da sie von allen Seiten eingeräumt werden, und meine Lage f3mmt mir beinahe wie die jenes Röômers vor, der in einer df-

sentlichen Versammlung plôblih aufstand und eine wü- tende Lobrede auf den Herkules hielle. Er wurde aber

von „Einem aus der, Versammlung kurz mit den Worten unterbrochen: Quis ; vitoperavit? Wer tadelt den Herkules? Auf gleiche Weise fann man mich fragen: Wer tadelt den sehr ehrenwerthen Herrn?“ Herr Littleton sagte, daß ev un- ter gewöhnlichen Umständen gern Andere früher zu Worte ge- lassen hätte, da er sih aber in der Lage eines unfreiwilligen Kandidaten befinde, so hoffe er, daß das Haus ihm einige Bemerkungen erlauben werde. Er könne unmöglich beschreiben, wie geehrt er sich durch den Vorschlag des ehtenwerißen Mit- gliedes für Middlesex (Herr Hume) fühle; er hoffe aber, - daß weder das ehrenwerthe noch irgend ein anderes Mitglied des Hau- ses es úbel nchmen werde, wenn er bitte, dem Hause die Múhe einer Abstimmung über diesen Gegenstand zu ersparen. Es würde ihm in der That sehr lieb gewesen seyn, wenn seine Vor- stellungen das ehrenwerthe Mitglied hätten veranlassen können, ißn nicht als Mitbewetber einem Manne gegenüberzustellen, der 16 Jahre lang das Amt eines Sprechers mit einem Grad von Umficht und Liebenswürdigkeit ausgefüllt habe, wodurch Alle, die mit ihm in Berührung gekommen wären, ihn liebgewonnen hätten, In wie weit es wünschenswerth sey, daß die politischen

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. eines unreformirten Hauses an den Tag gelegt habe, obgleich

Absicht der Regierung sey, irgend eine Veränderung

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Gesinnungen des Sprechers mit denen der Majorität des Hau- ses übereinstimmten , wolle er nicht untersuchen; aber so vie wisse er, daß scin sehr ehrenwerther Freund seit dem Jahre 1817, ipoer (Herr L.) seine Ernennung unterstüßt habe, nie ein furcht- samer Beschúber der Rechte und Privilegien des Unterhauses, gewesen wäre. Seine früheren Dienste gäben ihm cinen Ansreuch auf ferneres Vertrauen, und er fühle ganz das Un: einem so ausgezeichneten Manne gegenüber als Kandidat stellt zu werden; er bâte deshalb seine Freunde auch recht dfkin- gend, sich dem augenscheinlich aligemeinen Wunsch anzuschließen, Und die Wieder-Erwéhlung des Herrn Manners Sutton zu unterstüßen. Herr O'’Connell erklärte sch niche agecnetat, diesex Aufforderung des Kandidaten malgré lui naczutommen. Die Frage sey von sehr großer Wichtigkeit, und ein neues Dei- spiel von der Unterwürfigkeit der Minister. Er räume gern die

großen Talente ein, welche Herr Manners Sutton als Sprecher

mand mehr Grund - habe, sich úber den sehr ehrenwerthen Herrn zu beklagen, als er (Herr O'C.); denn bei sei ersten Erscheinen in diesem Hause sey er von aen Seiten bald ofen, baid versteckt, auf das hestigste angegriisen 1

und habe bei dem Sprecher nicht den erwarteten VchUsß g den; aber es handele fich hier um etwas Anderes, Fähigkeiten des sehr chrenwerthen Mitgliedes. Das Volk mi die Gewißheit erlangen, daß die Minister sich nicht bemühten, ihren Feinden politische Gewalt zu verschaffen. Die Zeit sey gekommen, wo sie sich selbst genug scyn, und ihren Feinden überlassen müßten, sich zu helfen so gut sie könnten. Umglück- licherweise schienen die Minister nach anderen Grundsätzen zu handeln; sie machten Freunde aus ihren Feinden, und Feinde aus ihren Freunden. (Hört, hört!) Das ehrenwerthe Mitglied für Staffordshire habe gewiß dieseiben Fähigkeiten u dem Amte, wie Here Manners Sutton, und es frage K nur, ob ein’ reformirtes Unterhaus einen Tory oder cinen Reformisten zum Präsidenten haben solle. Wähie man den Er- steren, so sey dies unbezweifelt ein Sieg der toryftischen Grund- sáße, die dann auf dem Présidentenstuhle repräsentirt wärden. Daß das sehr ehrenwerthe Mitglied 16 Jahre lang das Amt verwaltet habe, sei gar kein Grund dafür, ihm dasselbe auch noch sernerhin anzuvertrauen; er kenne einen Kanzler von Jrland, der diesem Amte 26 Jahr lang vorgestanden hade, und doc jet allgemein für untauglich dazu erklärt werde; ein neues System zu erbauen, sei Zweck der Reform-Bill, und nicht den alten Seßlen- drian fortzuseßen. Morgen, meinte Herr O'Connell, werde man in denZeitungeneinen prahlenden Bericht über die glorreiche ministerielle Majorität hinsichtlich dieses Gegenstandes lesen. Das Volk habe

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und nun sey das Unterhaus im Begriff, einen Tory zum Sprecher zu erwählen! Er für seinen Theil protestire auf das Krästigste gegen diesen Rúfall in den Torysmus. „„Kommende Ereignisse wer- fen ihre Schatten im voraus‘, und er müsse sich sehr täuschen, wenn man nicht noch manche Aeußerung gleicher Geslunungen erleben würde; ev halte es daher doppelt für scine Pflicht, fich der von den Ministern begünstigten Wahl zu widerseßen. Lord Ebrington und Herr Tennyson erklärten, daß sie fúr die Wiedererwählung des vorigen Sprechers stimmen würden, 0d- gleich Leßterer hinzusügte, daß er nicht umhin kônne, scin Be- dauern darüber auszusprechen, daß die Minister nicht einen Weg eingeschlagen hätten, dur den das Haus in den Skand geselzt worden wäre, einen andern Beschluß zu fassen. Hierdurch fand sih Lord Althorp zu einer Erwiederung veranlaßt, worin

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er die Gründe auseinander seßte, welche die Zinisier veran-

laßt hätten, die Wiedererwählung zu unterstüßen, wobei er auch die Erklärung abgab, daß die Mitolieder im Jrr- thume befangen, wären, welche glaubten, daß das sehr ehren- werthe Mitglied im Fall der Wieder - Erwählung Gehalt

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und Pension zugleich beziehen würde. (Wir werden die Rede des Ministers und auf die darauf folgende des Cobbett zurückkommen.) Hierauf nahm Herr Manners Sutton. selbst das Wort, sprach aber so leise, daß man nur wenig von seinem Vortrag vernehmen konnte. Er sagte, baß er mit nicht geringer Freude vernommen hätte, daß alle chren- werthe Mitglieder, die bis jezt gesprochen, der Art und Weise, wie er die Verhandlungen des Hauses geleitet, Lob ertheilt hät- ten. Was auch die Ansichten der verschiedenen Mitglieder über die Zweclmäßigkeit, ihn wieder zum Sprecher zu erwählen, seyn möchten, so fühle er sich doch glücklich, versichern zu können, daß er keine Bemerkung von irgend einer Seite gehört habe, die ihn persónlich auch nur im entferntesten habe kränken fönnen. Politische Ansichten dürften , seines Erachtens, bei einem Spre- cher nicht in Betracht kommen, er habe in seiner 16 jährigen Erfahrung niemals die Pflichten des Amtes auf der cinen, und seine politischen Gesinnungen auf der anderen Seite gefunden ; und er hoffe, daß diejenigen, welche in sechs auf einander fol- genden Parlamenten mit ihm gesessen häiten, ihm das Zeugniß nicht versagen würden , daß seine eben abgelegte Erêlèrung {ets mit seinem Betragen im Einklang gestanden habe. (Beifall.) Er músse für jeßt nur noch hinzusügen, daß, wenn das Haus fich veranlaßt finden sollte, seinen chrenwerthen Freund (Herrn Littieton) zum Sprecher zu erwählen, er demselben mit Freuden jeden Beistand ra würde, zu detn eine 16jährige Erfahrung - vielleicht befä- ige. Zal

„Sollte aber‘, so {loß der Redner, „die Wahl auf mich fallen, so kann ih nur wiederholen, daß ih, wie srüher, Alles aufbieten werde, um die Pflicht, welhe mir gegen das Haus, gegen das Land, und als rechtlicher Mann gegen mich selbi ob- liegt, getreulich zu ‘erfüllen. (Beifall.) Was den mehrerwähnten pecuniairen Gegenstand betrifft, so halte ih es für unmöglich, daß Jemand, der den Stuhl des Sprechers einnimmt, einen Schilling von der ihm ausgeseßten Pension beziehen darf, und wenn auch die Bill in dieser Beziehung unbestimmt abdge- faßt seyn mag, so erkläre’ ih, daß ih fest entschlossen bin, feinen Pfennig von der Pension zu beziehen - so lange i die Ehre habe, das Amt des Sprechers zu vérwalten. Das Haus schritt demnächst zur Abstimmung; diese ergab 241 Stimmen für Herrn Manners Sutton und 31 für Herrn Littleton, ho daß Ersterer mit einer Mehrheit von 210 Stimmen zum Spre- her des Hauses erwählt wurde. Gleich nach diejer Absim- mung erhob sich Herr Cobbett und sagte, daß das gauze Land diese Wiedererwählung verdammen wärde. Der sehr eh- renwerthe Herr habe gesagt, daß er 16 Jahre lang Sprecher

gewesen; er hätte auch gleich hinzufügen können, was er vorher gewesen sey; von seiner frühen Jugend an

habe er auf eine oder die andere Weise Geld aus dem Schake erhalten; und das scy der Mann, den man auf den Prôsidentenstuhl segen wolle. Die. Pächter pflegten den Sack nah der Probe zu beurtheilen; was sey das nun aber für ein Sack, zu dem der sehr ehrenwerthe Herr die Probe wäre: (Gelächter.) Er halte es sür seine Pflicht, der Wahl bis aufs Aeußerste Widerstand zu leisien; es werde ihm wahrscheinlich

nichts helfen; aber daraus mache er sich nihts, wenn es darauf

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sich fast bis zur Revolution der torystishen Partei wider)ett, |

Herr Faithfull ey

! anfomine, seine Pflicht zu erfüllen. V l ners Sutton gestimmt |

daß er fr die Wahl des Herrn er fordere aber nun die Minister auf lici; dafúr zu verbürgen, die Pensions Bil! aufzuheben. F, Burdett hielt ‘dies für unnüß, | rung des Herrn Sutton vollig! ¡rgschaft gegen Mißbrauch gewähre. Nachdem dieser Gegenstand noch zu, kurzen Erörterung Anlaß gegeben, wobei der General; walt die bestimmteste Versicherung ertheilt Hatte, daß der( cher feine Pension erhalten kônne, so lange er dás Geh von, dem ( Frage di

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Amtes beziche, wurde

¡Db der schr ehrenwerth

\ Secretair die

tr Charles Manners Sutty Stuhl dieses Hauses als Sprecher cinnehmen ches unter großem Beifall und einigen Zeichen des fallens genehmigt wupde. rer. Manners Sutton j

darauf durch den Lord Morpeth und Sir Francis dett nach dem Pr ¡sidentenituhi qeführt, und richtet cinige Worte des Dankes an die Verjamn welche durch eine beglücéwünschende Anrede des Lord Al eriviedert wurden, der demnächst guf die Vertagung des

bis zum Donnerstag antrug. s del Sprecher ch Begriff war, die Vertägung zu beantragen, erhob sich Cobbett und sagte, daß er noc einige Bemerkungen

chen habe. Bei dieser Anzeige erhoben slch die Mitgliedy beiden Seiten des Hauscs, arüßten den Sprecher Und m eine Bewegung nach der Thür. Aw Herr Cobbett diy merkte, se6te er sich nieder und die Vertagung wurde nun l

London, 30. Januar. Se. Königl. Hoheit der H von Cumberland, der sich einige Tage in London aufgehalty zu seiner Familie nah Hastings zurückgekehrt.

Lord Palmerston hatte vorgeitern mit dem Fürsten y rand und dem Belgischen Gesandten im auswärtigen Am Konferenz. -

Mit Hinsicht auf die gestern stattgefundene Wahl des

| Hers des Unterhauses, sagt die Times: „Es leuchtet woh

daß Herr Manners Sutton von den Ministern nicht di in Vorschlag gebracht wurde, Um den Konservativen cin fallen zu thun, sondern um ihnen einen Querstrich zu m denn hätten die Minister Heren Liitleton oder Herrn Abey bie dem Hause vorgeschlagen, so würden die Konservativy genbliélich Herrn Manners Sutton aus Grundsaß Und Fi chaft dagegen aufgestellt hàben , uud die Oektonomisten , j

selben Männer, welche jeßt, wie Here Hume, die Patt Herrn Littleton nchmen, den unter dem Vortand Ersparniß, seine Ernennung untersiáut haben. Freili Herr Manners Sutton der Reform nicht günstig, wogeg Littleton die Maßregelu unter stütte, d darqus har 18 Schluß ziehen wollen, daß die reformistischen Ministe Feind befördert und ihren Freund zurückgestoßen hätten; der cinsichtsvolle Theil des Vublikums weiß sehr gut, we Bewenden es mit dieser Sache hat. Nur bas “überrascht wie man es als möglich aufstellen konnte, daß der neue cher neben seinem Gehalte auch die ihm früher bewilligte

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sion beziehen könne.‘

Aus Porto sind Privat-Briese und Zeitungen bit

Natan nh R e Wantaicon /

22sten d. M. hier eingegangen

2 Das Schiff dieselben ge¡tern Aber :

ches ¿h Falinouth brachte, hat L bon am 20sten und Porto am °2sten verlassen. Die Nad ten aus Lissabon enthalten durchaus nichts von Interesse, Bezug -auf die Meldungen gus Yorto aber sagt dit Tim „Leider müssen wir es bestätigt schen, daß Dom Pedro s dem talentvollsten Staatsmann, den Portugal seit der Zei Marquis von Pombal aufzuweisen hatte, Überworfen - hat; hoffen wir, daß unser Korrespondent sich geirrt abten kann. Beschluß des Capitain Glasco hat den Angrissen der Mi sten Einhalt gethan, während dic nen festen Entschluß ausführte und milderce, den angreis Theilen eben so große Achtung als Furcht eingeflößt haben Solignac zeigt alle Vorsicht und Besonnenheit eines gesd Generals, der seine Müttel erfi abwägt, ehe er sich in fein Operationen einläßt. Die nächsten Nachrichten werden cheinlih erweisen, ob seine Köhnßeit lm Handeln seiner sichtigteit in den Zurüstungen entspricht. //

as die Holländische Angelegenheit betrifft, so schein! es je6t in der City für gewiß zu halten, daß sich die Sach allmälig einer friedlichen Ausgleichung nähern. Dem P inen nah, wäre in der vorgestern stattgehabten Konferet welcher nur der Fürst Talleyrand, Lord Palmerffon u Holländische Gesandte gegenwärtig waren, und die fich| sächlich auf die Erklärungen der Holländischen Regieru Bezug auf die Art und Weise, wie sie die Schelde - Sl nunmehr festgestellt wissen will, bezogen haben foll,

freundschaftlichem und verßöhnendenm Geist abgemacht Hinsichtlich der Schelde - Frage verlautet in der City, di

sand diesen Fluß in diesem. ¿ugenblick als für die Schi} befreundeten und neutralen Mächte geöfsnet betrachtet ; di gien hiervon nur deshalh ausgenommet ey, weil es vol ten Hollands noch nicht direkt als cin abgesonderter S

erfannt worden, und daß Frankreich und England nach de hebung des Embargo’'s ebenfails darin begriffen seyn | Ueber den Stand der Unterhandlungen in Betreff des Y rial- und finanziellen Theils der Holländisch Belgischen wußte man in der City noc nits.

An der gestrigen Börse fanden wieder etwas bedeul Schwankungen in den Consols statt, als in leßterer Zell Schlusse ergab es sich jedoch, daß sch die Preise nut! | anders, als am vorhergehenden Tage, gestellt hatten. J reren auswärtigen Papieren, namentlich in Belgischen Holländischen , fielen ähnliche Schwankungen vor, es 19 jedoch darin verhältnißmäßig mehr Geschäfte gemacht - df

Consols. Man will dies indessen keiner politischen Ursad schreiben, sondern nur dem Wunsch einiger Inhaber, del das leßte Steigen veranlaßten Gewinn zu realisiren.

Der hier unter dem Namen Oriental lranslation su gelehrte Verein zu Uebersezungem aus morgenländ! »prachen, hat kürzlich einen Herrn Shakesvear, den Ve e Hindustanischen Gramma wn Secretair erwähit/! dem Herr Graves C. Haughton auf

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f dieses Amt resignire,

Gestern versammelte sich in Guildhall das Comité Beaufsichtigung der Schisssahrt auf der Themse und fl Verbesserung des Hafens von London, um die zahlreichen stellungen in Erwägung zu ziehen, welche in Bezug auf daé! widrige Ankern von Schiffen und die daraus hervorgehende mung des Handels und der Schifffahrt im Londoner Hafi gegangen waren. Das Comité chien schr geneigt zu jeyn/ sen Mißbräuchen, welche sür den Handel von London öd! theilig sind, {nell und genügend abzuhelfen. Es hatte Deputationen der Steinkohlenhändler, der Lichterschisse!/ Quaimeister, der Compagnien des Londoner und des St. d

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dem Hause die sicherte, von jebt an strenger über

or, daß bereits eine Summe aufgebracht, if. / i sollte 2,Mesteuerten 9009 Pfund, und man glaubt, daß beide Sum-

d Buchhändler, Gebrüder

g der Kantonnirungen, isf

n-Werfts und des großen Surrey- Kanals, so wie anderer, bei em wichtigen Gegenstande interéssirter Körperschaften einge- sich förmlich unz Fden- und es wurden Zeugen liber die vorgetragenen Beschwer-

und úber die bestmödgliche Abhülfe vernommen. Das Comité der yflichtmäßigen Wollzie- g des Hafendienstes zu wachen, in dem sich starke Merkmale Ansubordination gezcigt haden.

Aus der umlaufenden Subscript g von Beiträgen für die Ausrü Capitain Roß und dessen G

ions- Liste zur Unterzeich- ing einer Expedition, die ßrten aufsuchen foll, geht von 3000 Pfund zu diesem Hierzu kommen die von der Regierung

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z zusammen genommen schon zur Deckung der Kosten voll- men hinreichen, so daß also in pecuniairer Hinsicht der Cx- hen würde.

ition nichts mehr im Wege stehen end hier eingetroffenen Zeitunaen aus ¡Yoré reichen bis En vezember d enthalten Vtach- ienaus Súd-Karolina bis # 20sen und aus Wafßhin a- his zum 28sten v, M. Won dem Inhalt derselben, der er interessanter wird, je mehr die De zebenheiten sich drängen ) ihrer Entwickelung nähern, giebt die L Î t: „Das Repräsentanten IGashington hat so schnel

Die lelzten gestern U

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Times folgende Ueber-

möglich eine Bill hinsichtlich" einer IModifizirung des nach- sigen Zoll-Tarifs entworfen, offenbar ín der Absicht, durch eine ge- hende Herabsebung der Zôlle noch vor dem 1. Fehr. den Bewohnern Súd- Karolina jeden Vorwand zur Ausfúhrung des beabsichtig- Widerstandes, der mit jenem Tage beginnen soil, zu benehmen. meisten follen die Zölle auf diezenigen Fabrikate, welche diesel- zur Bekleidung ihrer Sklaven und zur Befriedigung ihres

nen Luxus in der Kleidung bedürfen, vermindert werdcn. Uber

¿ ersteren werden bis auf 5 pCt. vom Werth herabgesetzt.

in den Zöllen auf alle andere Manufakiur-Waaren, namentlich Baumwolle, Wolle und Cifen, „werden bedeutende Reduc- en vorgenommen. Indeß hatte die Nachricht von den im greß beabsichtigten Maßregeln die Heftigkeit der MNullifizi- in Süd: Karolina nicht im mindesten herabgestimmt, und es

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ahe Senat gegen Setiat,

t sich sehr, ob ste sich mit den jesigen Vorschlägen begnügen

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Sie haben in der Unions-: hrásentanten-Haus gegen Repräsentanten Haus und Exekutiv- valt gegen Cxekutiv.Gewale aufgewiegelt. Jhre geseßgebende sammlung hatte ein Comité niedergeseßt, um die lepte Pro- nation des Präsidenten zu prüfen, und bieses Comité hat n Bericht erstattet, der ihre frühere Hestigkeit gegen die von Central - Regierung aufgetellten Grundsäße noch übersteigt. Lehren und Zwecte der Proclamation werden darin als un- inbar mit jedem Begriff einer Bundes- Regierung, als alie baten: Rechte und Volks. Freiheiten umstürzend dargestellt. Die hung des Präsidenten, baß er Zwangs Maßregeln ergreifen de, wird demselben mit Uuwilßen zurückgegeben und es wird árt, daß es der unabänderiiche Entschluß des Volks sey, SGe- t mit Gewalt zu vertreiben, wenn die Unions-Truppen eine vasion in dessen Gebiet unternehmen sollten. Jtachdem dite gebende Versammlung diesen Bericht vernommen hatte, iti sie dazu, demgemäß die nöthigen Vorbereitungen zum Wi- ande zu treffen.“

Meder

Aus dem Haag, 3!

[d nd e. Fan. Die hiesigen Buchdrucker van Cleef, zeigen in der Staats-

tant an, daß sie die bei ihuen eingegangene Summe von

6 Fl. zu Gunsten der in Französischer Kriegs-Gefangenschafst ndlichen Holländer dem General Chassé übersandt haben. -

Nach der am 15ten und 16ten d. stattgefundenen Verände- das Hauptquartier der ersten Di- n in Breda geblieben, das der zweiten nach Eindhoven, das

‘W dritten nah Oisterwy?k gekommen und das der vierten oder

A m C 1A Boi Í sf Leenslicteit, wont (M

rve-Division nach Vechel verlegt.

Jn dem vom 18. d. M. datirten Schreiben eines in Paris hénden Holländers, der unseren gefangenen Landsleuten in

Omer und Aire einen Besuch abgestattet hat, heißt es: ward dem General Chassé vorgestellt und von ihm mit offensten Herzlichkeit aufgenommen. Der General war er- n in sein Schi#sal, aber tief betrübt darüber, daß seine ziere und Soldaten noch so vi:le Entbehrungen ertragen enz; er zweifelt indessen nicht daran, daß die Holländische ierung unverzüglich für sie sorgen werde. Die Offiziere en sich ihre Wohnung aus eigenen Mitteln verschassen, die Sol- n sind kasernirt. Ein Capitain erhátt monatlich 68 Fr., ein Lieu- nt 48 Fr., ein Unter-Lieutenant 41 F ih Z1 Centimen uünd der teln sollen diese Unglücklichen în einem Lande, wo es eben heuer ist, wie in Holland, alle ihre Bedürfnisse bestreiten.

meisten sind die in Aire kasernirten Seesoidaten zu beklagen ;

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unter ihnen. sind ohne Wäsche und ohne Bedeckung;

murren sie nicht; ihr Vertrauen auf König und Vaterland

nershütterlih. Jn Air-e fand ich meinen Freund, den bra- Marine - Capitain Koopman , der die Chre der Niederländ

Flagge so rühmlich gerettet hat; er stellte mih seinen Un-

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fsgefährten vor, dieser Bilithe der Holländifchen n zu lassen.‘

Aus Liefkenshoek wird unterm 28sten d. M. ge obschon in der Umgegend Alics ruhig ist, die Belgier den-

) die Kreuzschanze inmer mehr befestigen und mehrere Ka- en gegen Liefkenshoek gerichtet haben.

Belgten.

Brässel, 31. Jan. Jm hiesigen Moniteur liest man: é beruhet auf einem Jreihum, weun mehrere Journale ange- t haben, daß dem 5ten oder 6ten Theil der Armee vom 1. r. bis zum 1. April Urlaub ertheilt werden würde. Zu die- Anzeige hat wahrscheinlich der Uinstand Antiaß gegeben, das der That die Rede davon ist, wie dies immer während der terquartiere stattfindet, cine kleine Anzahl von Urlauben zu billigen, die aber höchstens auf 14 Tage und unter der Be- gung ertheilt werden, daß sich die Leute auf die erste Nachricht y) vor Ablauf der Urlaubézeir wieder bei ihren Corps cinfin- müssen. Diese Urlaube werden úbrigens auch nur den Mi- ivs bewilligt werden, die dringende Angelegenheiten nachwei- können, welche ihre Anmvesenheit bci ihrer Famiiie nothwen- machen, und deren Wohnort höchstens vier Tagemärsche von

Kantonnirungs-Orte ihrer resp. Corps entfernt ijt. ‘/ Gestern Morgen ist Herr Horace Vernet, Direktor der nzösischen Akademie in Rom, in Brüssel angekommen, um nah Antwerpen zu begeben. Er war von Herrn Secey, utanten des Marschall Gérard, begleiret. Beide begaben sich nach ihrer Ankunft zum Könige und von dort zum Fran- en Gesandten, und segten darauf ihre Reise nah Antwer-

ay

41 Fr, der Unter-Offizier erhält jemecine 15. Mit diesen geringen

Jugend, ihre Schiffe zerstdrte, um sie nicht in die Hände der Belgier

meldet,

| zu schen, und ein freudiges Lvviva erschallte, als die Königl.

151 pen fort. Herr Vernet ist bekanntlich mit der Anfertigung eines Getmnäldes von der Belagerung der Citadelle beauftragt.

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Warschau, 1. Februar. Jn Gemäßheit des Allerhöchften Willens Sur. Kaiserl. Königl. Majestät hat der Administrations- Rath, um im Königreich Polen den Gang der Rechtspflege wie- der in sciner ganzen Vollständigkeit herzustellen, verordnet, daß die zum Personal des Ober-Tribunals gehörigen und durch Ver- qrdnung der provisorischen Regierung vom 14. Februar 1832 zur Entscheidung über die Annahme oder Zurückweisung von Rekursen befugten Richter von nun on in der durch jene Ver- ordnuny bestimmten Anzahl ermächtigt seyn sollen, die gus der: gleichen Rekursen entspringenden Prozesse zu entscheiden und die andern dem Ober-Tribunal zustehenden Befugnisse nach den für das Tribunal höchster Jnstanz im Königreich Polen bestehenden Borschriften auszuúben. Diese Besugniß soll so lange in Kraft bleiben, bis ein Grundgeses, welches, dem Art. 67 des organi- | schen Statuts für das Hönigreich Polen zusolge, diè Zusammen- sezung und, den Geschäftskreis der Ober - Gerichts-Kamiraer be- | stimme. Toll, eingeführt seyn wird.

Heute findet hierselb eine fentliche Sizung der Behörden des landschaftlichen Kredit:Vereins siatt, in welcher die General- Direction des Vereins üßer die von demselben im verflossenen

Semester gemachten Geschäfce Bericht abstatten wird.

14 Borgestern reiste dey Chef der Artillerie der aktiven Armee,

General-Lieutenant Hildensczmidt, von hier nah St. Peters- burg ab.

Deutschland.

München, 31. Januar. - Jn hiesigen Blättern liest man: „Jn Brindisi war auf Befehl des Königs von Nea- pel ein Königl. Pallast zur Aufnahme Sr. Maj. des Königs Oito und dessen Eclauchten Bruders eingerichtet worden. Am 14. Jan. hatte sich vor demselben eine außerordentliche Men; schenmenge versammelt, um den neuen Monarchen Griechenlands Brüder erschienen. Ein imposantes Schauspiel bor der Empfang | des Königs von Seiten der Schiffe dar. Es befanden ich daselbst die Englische, Fregatte „Madagaëtcar‘‘, eine Russi-

sche Fregatte und eine Französische Korvette. Die Schisse hatten alle Flaggen aufgezogen, und wechselten mit den

Salven. Kdnig Otto bestieg alle Schisse, zuleht den „„Mada- gascar‘’, wo die beiden Königlichen Brüder bis nah 10 Uhr Nacits in den für den König von Griechenland geschmackvoll

eingerichieten Appartements verweilten. Nach einem langen \{chmerzlichen Abschiede verließ Se. Königl. Hoheit der Kron- privz von Bayern die Fregatte. und trat, faum ans Ufer ge- kommen, noch in der Nacht- die Rúckreije zu Lande nach Neapel an. Am 15ten Januar sollte die Fregatte, die den neuen Kô- nig trug, unter Segel gehen, doch lag auf dem Meere so dich- ter Nebel, daß man vermuthete, der Capitain werde vielleicht f(aren Himmel abwarten. Uebrigens schien der Wind schr gún- stig 2u bleiben.“

eber den Aufenthalt des Königs von Griechenland in Neapel erfährt man noch Folgendes: Am 2, Januar kamen die beiden Kdnigl. Brüder an. Der Empfang von Seiten des Neapolitanischen Hofes war äußerst zuvorkommend; eine König- lic;ze Wohnung ward freundlichst angeboten und höflich abgelehnt. Die Hohen Herrschaften zogen in Martin Zier's Hotel, die Vit- toria, hart am Meere, der schônen Chiaja-Promenade gegenüber, wo früher der Dey von Algier gewohnt har. Am Zten statteten die erhabenen Brüder dem Könige und der Königin ihren Be- such ab; der König erwiederte den Besuch am näch stfolgen- den Tage. Dann folgten Besuche von den und an die König- licven Prinzen. Am 5ten empfing Kdnig Otto das diploma- tische Corps, an dessen Spiße sich Herr v. Lebzeltern, Kaiserl.

Heiterreichisher Minister, befand. An demselben Tage hatte der |

König den Hohen Gästen zu Ehren eine große Musterung ver- anstalten lassen, bei welcher sich besonders die Haltung und Aus- fihrungen des Fußvolks auszeichneten. Am 6brten beehrten der junge König und der Kronprinz den Ball der fogenannten ade- ligen Akademie mit Jhrer Gegenwart, und am 8ten verschönerten sie ein Fest des Kaiserl. Russischen Gesandten. Die Theater, das herrliche Museum in der Stadt, das noch herrlichere, welches Natur und Geschichte um die ewig schône Parthenope geschlun- oen haben; der Vesuv und Pompeii, die Buchtren und die Hd- hen, das Untergegangene und das in steter Jugendfülle neu Prangende jener vielfa) zerstörten und immer blühenden Re- gionen, zauberten die Zeit des jungen Monarchen rasch vorüber.‘

Ein zu Ankeng eingelaufener Jonischer Schiffer war dem Bayerischen Truppenfonvoi am 8. Januar bei der Jnsei Lissa begegnet. Er glaubte, es werde am zu Korfu angekommen seyn.

Die Errichtung dritter Batailions bei denjenigen Jnfante- rie- Regimentern, welche jedes ein Bataillon nach Griechenland entsendeten (dem G6ten, 10ten, 11tén und 12ten Regimente), ist bereits beschlossen. Die Offiziere sollen aus der vollständig er- gänzten Jnfanterie genommen werden.

Während der Abwesenheit des wie man vernimmt in An- gelegenheiten des Handels - Vereins abgereisten Finanz - Ministers Herrn von Mieg, hac der Staatsrath von Schilher das Por- tefeuisse úbernommen.

Münchener Blättern zufolge, ist der Redacteur des Baye- rischen Beobachters, Brucéhráu, vom Appellations-Gerichte we- gn L zu sechsmonatiicher Festungssirafe verurtheilt worden.

Dou da

Die Times enthält eine Reihe von Privat - Mittheilungen aus Porto vom 18. bis 22. Januar, wovon Folgendes das MWesentlichste isi:

„Porto, 18. Jan. Jch muß meine Korrespondenz mit einer Nachricht beginnen, die Jeden, dem die Ruhe und Wohlfahrt Por- tugals wirklich am Herzen liegt, tief betrüben muß, ich meine die Entlassung des Marquis von Palmella von seinem Gesandtschafts- Posien und die.Berabschiedung aller derjenigen Kabinets - Mitglie- der, welche mit ihm gleiche politische Ansichten haben. Die hiesige Regierung behauptet, der Marquis habe in den seiner Leitung über- tragenen Unterhandlungen mit den Kabinetten von London - Paris und Madrid die ihm ertheilten Fuiiructionen úberschritten, und der Stellvertreter Jhrer Allergetreuesten Majesät habe sich für vervflichtet gehalten, ihn zu entlassen, um dem Britischen Kabinet auf beftimmte Weise zu erkennen zu geben, wie cigenmächtig derselbe in seinen Vorschlägen gehandelt habe. Sie können diefe Nachricht als az- thentisch betrachten , obgleih man in Porto nicht allgemein davon weiß, weil die Bekanntmachung derselben s{chlimme Folgen haben würde. Das Resultat davon war, daß die meisten von der wäh- rend der Abwesenheit des Marquis und der beiden Mouzinhos (da Silveira und d’Albuquerque) vorgenommenen provisorischen Ernens- nungen nunmehr als permanent erklärt worden sind, und die Se- fretarigte der auswärtigen Angelegenheiten, der Finanzen und der Marine befinden sich jeßt in den Händen des Mar-

da

| würdig still

quis von Loulé, des Herrtt Jose da Silva Carvalho und det? Herrn Bernardo de Santa Noqueira. Das Sekretariat für das Jnnere is dem ehemaligen ersten Adjutanten und 1ehis gen Kriegs-Secretair des Kaisers, Herrn Candido Jose Xavier, an- vertraut worden. Der Nachfolger Palniella’s, Marquis von Loulé, ist ein sehr junger Mann, dessen diplomatische Talente n9ch nicht erprobt sind. Doch er is des Katsers Schwager, ein s{chbner Mann mit einem tüchtigen Schnurrbart, und also gewiß au ein guter Diplomat. Here Xavier is ein Mann von Talenten, und er_wurde von einem nicht inkompetenten Richter für einen tüchtigen Offtzier erklärt; es war Napoleon, unter dem er diente, indem er bei dem Einrücken der Franzosen in die Halbinsel deren Partei nahm. Vie anderen Mitglieder des Ministeriums, dessen Chef Herr Freire ist gehören zuder ultra-confiitutionnellen Partei. Herr Fretre war im Jahre 1820 Präsident der Cortes. Sic sind sämmtlich nicht von hohem Nansë. daher beseht fein gutes Vernehmen zwischen ihnen und den Fidat-' gos. Jn der Ernennung des Marquis von Loulé und des Herrn Xavier will man den Wunsch erblicken, das Madrider Kabinet durch die Beseßung der hdchsten Aemter mit zwei Männern aus der Klasse der Fidalgo's zu versdhnen, weil es sonst aussehen wurde, als neige sich die hiesîge Regierung zu schr zu der ultrgdemofrati- schen Partei hin. Uebrigens ist zu bemerken, daß Herr Mouzinho da Silveira nicht ganz hintangeseßt wurde, denn er ward zum Ge- neral-Direktor der Zôlle ernannt. Begebenheiten von Wichtigkeit sind seitmeinem leßten Schreiben nicht vorgefallen, außer daß das Botr- postengefecht, dessen ich eroähnte, länger dauerte und von ernskerer Art war, als ich damals glaubte. Capitain Glascock hat gegen die Rück sichts- losigkeit protestirt, womit sowohl von Seiten der Pedrotiien/ als von Seiten der Miguelisien gegen das Englische Geschwader g?- handelt wurde, indem von beiden Seiten Schüsse durch das Engli- sche Schiff „Oresies/ gethan wurden. Diese Protestation hat zur Folge gehabt, daß: die beiderseitigen Truppen sich jeht mehr in ncht, nehmen. Auf eine Forderung, die der hiesige Britische Konsul im Auftragé Lord Palmerstons wegen Rückgabe einer Brigg / Namens ¡¿Phyleria//, und ihrer Ladung, die in Beschlag genommen und ton- fiözirt wurde, weil ste die Zolgeseze überschritten hatte, an die hie- sige Regierung gestellt hat, isi ihm noch keine Antwort jugegangen. Der Marschall Solignac unterrichtet sich ießt von Allem bis in das flcinste Detail und trifft die ndthigen Maßregeln, um die Truppen eri vollständig zu organisiren, che ex einen Angriff unternmmk. I) zweifle jedoch nicht, daß dies bald und mit Erfolg geschehen wrd. Er schârft die strenge Sparsamkeit ein, und Niemand, vom Mare schall bis zum Geneinen, erhält jeßt mehr als die ihm zukommende Ration und das,-was die Armee im Augenblick wirklich bedarf; eve so is es mit der Fourage der Fall, und der früheren großen Verschwendung is demnach ein Ende gemacht, denn Sie kdnnen sich keine Vorstelung davon machen, wte nach= lâssig bisher die ganze Verwaltung war, indem Viele, die auf Rationen gerechten Anspruch hatten, keine erhielten, wäh- rend Andere, die gar nicht im Dienst standen, deren empfingen. Seit fast einer Woche war es hier ungewöhnlich, ja beinahe merk« faum eine oder zwci Bomben wurden in die Stadk geworfen, rdelches man sich aus dem wahrscheinlichen Mangel an Munition auf Seiten des Feindes erklärt. Ein Beweis davon 1}/ vaß er schon Steine und anderes Wurfgeschüy dieser Art abgescho#- sen hat. Das gefeterte große Geschüß à la Paixhans, erweist sich nun als ein bloßer Vierundachtzigpfünder und wird hauptsächlich zum Abwersen von Bomben gebraucht. Das Hauptziel dessetben {cheint die Kaserne von St. Ovidio zu seyn , in die mehrere B0il-

ben gefallen sind, jedoh chne Schaden anzurichten. Die Lanciers siad dort einquartiert, und es würde dem Feinde schr angenehm

seyn, wenn er dieselben . außer Aktivität seßen könnte; doch bis jeßt find ihm seine Versuche fehlgeschlagen. Man versuchte die Tauglichkeit dieses gepriesenen Me auf verschiedene Weise, einmal, indem man eine Bombe mit Blei füllte, so daß sie 126 Pfd. wog, und sie in die Stadt warf, ein anderes Mal, indem man cinc Kartätschenladung von 29 Sechspfündern daraus abschoß; doch es wollte Alles nichts thun.“/ : ; : ,/49. Fanuar. Der Feind hat frische Munition erhalten, die er heut Morgen probirte, indem ev. von 4 his 6 Uhr ununterbrochen Kugeln und Bomben auf die Stadt abschoß. Menschen kamen nur sehr wenige, ein paar Frauen und Kinder, dabei ums Leben, aher die Häuser litten bedeutend.//

-/20. Fanuar. Endlich hdren und sehen wir wieder etwas von der Flotte. Heute ganz früh erschien die „Rainha de Portugal//

im Angesicht des Hafens, vom Dampfboot „London Merchant‘/ ans Schlepptau genommen, und hinter ihr die Fregatte „Donna Mae ria// und „Dom Pedro// und eine Brigg. Admiral Sartorius, der sich auf der „Rainha// befindet, kam dicht an die Küste und feuerte im Vorbeiscgeln auf das Fort Mattozinhos und das Kastell do Quejo. Dann wandte er sich súdwärts und feuerte auf die Batte- | rie Cabodello. Es wurden icdoch auch einige Schüsse von den Mi- guelisten guf ein Schiff abgefeuert, und einer traf den Besanmast, richtete jedoch faum einen Schaden an. Die Fregatte „„Druid//salutirte den Admiral mit 13 Schüssen, welche mit einer Salve von 21 er- wiedert wurden. Fch zweifle nicht, daß dieses Ereigniß auf die Ar= mee und die Einwohner dieser Stadt von guter Wirkutig scyn und ihnen neuen Muth einflößen wird. Auch die Barke „Edward‘/ „langte vor dem hiesigen Hafen an, und es gelang ihr- 400 Franz9- fen, eine bedeutende Verstärkung, zu landen; rechnet man hierzu die von St. Miguel angelangten Mannschaften, so hat die cónstitution- nelle Armee einen Zuwachs von 609 Mann erhalten. Admiral Sar= torius hat, wie cs scheint, einen Wink bekommen, daß er den Hafen von Vigo verlassen solle, und die Spanische Regierung, aus Besorg= niß, daß dieser Wink nicht hinreichen möchte, hat 4000 Mann dort- hin marschiren lassen. Auch wurden aus Kadix ein Linienschiff von 74 Kanonen, eine Fregatte und cine Brigg nach jenem Hafen abgefertigt, um die Andeutung der Regierung zu unterstüßen. Als Admiral Parker von den Befehlen der Syanischen Regierung hdrte und die Abfahrt iener Schiffe von Kadix erfuhr, muthmafte er gleich, wohin sie be- stimmt seyen, und fertigte augenblicklich den /,St. Vincent// von 129 Kanonen von Lissabon nach Vigo ab, um zu beovachten, was dort vorfallen würde. Der „St. Vincent// langte mit den Spani= | hen Schiffen zugleich an, obgleich er nah ihnen abgesegelt war. | Es fam jedoch zu keiner Feindseligkeit; auch glaube ih nicht, daß mait daran dachte.‘

21. Fan. Heute feuerte die Fregatte „Dom Pedro// auf das Fort Queio, um die Landung der Marine- Truppen zu decken. Der Feind warf am Morgen einige Bomben in die Stadt, die jedoch feinen Schaden aurichteten. Admiral Sartorius ist ans Land ge- stiegen.‘ i

9 22. a, Heure fruh demasfircte dexr Feind seine neue Bat- tevie auf dem äußersten Ende des Cabo dello, hat ader bis jeßt nur ein einziges Geshüß auf derselben. Der „Dom Pedro‘ fuhr dicht ant der Kúse hin und unterhielt einige Zeit lang ein ftarkes Feuer sowohl auf jenen äußersten Punkt, als auf die aus drei Geschüßen bestehende Batterie, während die „Donna Maria “// das Kastell do Queio und die anderen ndrdlicheren Forts im Schach hielt, und wäh- rend dessen wurde eine Anzahl von Vferden von einem Amerikanischen Schiff gelandet. Man erwartet nun bald eine Bewegung der Trup- pen. Der nächste Zweck des Marschall Solignac sol dahit geben, den Feind von Mattozinhos und jenem Theil der Küste zu vertrei- ben; doch kann ich darüber nichts bestimmtes melden. //

TSULTEC

f “Konstantinopel, 8. Jan. (Allgemeine Zeitung.) Seit einigen Tagen hat sich die Augst gelegt, welche nah dee ersten Kunde von der Niederlage des Groß-Wesirs die Haupt- stadt ergriffen hatte; man hofft jezt auf dem Wege der Unter- handlungen, den unglüflih begonnenen Krieg beilegen zu kön- nen, und man wird in dieser Hoffnung um lo mehr bestärkt, als ein Staatsbote avs London die ‘befriedigendsten Mittheilun-

gen brachte; die Pforte erhielt die Versicherung, das Englische