1833 / 42 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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lische Unterstüßung der großen Mächte, unter deren Schuß2 der

neue Staat entstanden ist, kurz Alles läßt erwarten, daß Grie-

chenland, wenn es gut regiert wird, der Theilnahme, die ihm

gewidmet worden, entsprechen wird. Die Anleihe, um deren

Verbürgung es sich hier handelt, ist eine der erfien und unerläß-

lichsten Bedingungen für die Begründung)der neuen Regierúng.“/

Ueber das Duell der Herren Carrel üund Roux-Laborie, wel-

ces heute den Zeitungen Stoff zu Betrachtungen aller Art giebt,

ist noch Folgendes nachzuholen. Die Legitimisten hatten eine Namens-Liste von zehn Kombattanten nah dem Bureau des National ges{ickt, und Herr Carrel, der gerade allein anwesend war, hatte Ven versprochen, einen von diesen Namen zu wäh- len; scin2 Wahl traf Heren Roux-Laborie den Sohn, und Beide s{lug? n si gestern bei Clichpy. Der Kampf hatte schon zwei Mäiauten gedauert, und Herr Roux-Laborie war von scinem Geg- Ner, bereits zveimal, an der linen Hand und am reten Arm, verwundet, als er Herrn Carrel, der jeßt zu einem entscheiden- den Angriff auf ihn losstürzte, eine tiefe und gefährliche Wunde in den Unterleib beibrachie. Die Sekundanten des ropalistischen Duellanten waren die Herren Albert von Berthier und Theo- dor Anne, die des republitanischen die Herren d'Hervaz und

hoffen, sie werde es âuch thun. Wir wollen aber nicht die Pfeil zurückzusenden, womit sie die heldenmüthige Mutter des He Herr, mein Streiben bekannt zu machen. Genehmigen Sie 2c.

Haß und Verachtung gegen diz Regierung, so wie wegen A!

KÎdnigs, vor den biesigen Assisenßof gestellt. Der ¿lssisenhof des Departements des Loiret hat am Ziste

rer von Jaillais und mehrere andere Jundividuen aus de Vendée, welche der thätigen Theilnahme an den dortigen Un ruhen angetlagt waren, freigesprochen.

Gregoire, „Der Revenant versichert, daß die Sekundanten | den Artilleristen zu Ehren ein Festmahl angeordnet hatte. des Herrn Noux-Laborie den traurigen Kampf zu verhindern ge- Ein neues Drama von Victor Hugo, Lucretia Borgía

sucht häcten. Der National meldet, daß während der Krankheit sei- nes Redacteurs täalich Bulletins erscheinen würden. Das erste, von heute fruh 8Ußr datirtund von dein Doktor Dupuytren unterzeichnet, lautet dahin, daß die Wunde, obaleich gefährlich, keine schlimmen Folgen hahen werde. Die Republikaner haben noch gestern folgendes Schreiben in das Bureau des Nevenatit gesandt: ¡Meine Herren, wir haben Jhren gestrigen Besuch in den Bu- reaus des National und der Tribune dals cine direkte Heraus- forderung betrachtet. Gestern haben Sie den von uns hinge- worfenen Fehdehandscchuß nicht aufgenommen; heute, nach dem Vorfalle zwischen den Herren Carrel und Roux - Laborie, behar- ren wir, mehx denn jemals, auf unserer Herausforderung und werden durch alle nur möglichen Mittel cine glänzende Genugthuung von Jhrer Partei zu erlangen suchen. Wir sen- den Jhnen eins erste Lisie von zwölf ‘Personen, weil Sie gestern von Zwölf der Jhrizen gesprochen haben; wir verlangen nicht zwölf gleichzeitige, sondern auf cinander folgende Duelle. Keine Entschuldigung, kein Vorwand würde Sie vor dem Vorwurfe | der Feigheit und vor dessen Folgen retten. Zwischen Jhrer Par- | rei und der unserigen ist jeßt der Krieg durch einen Zweikampf | erôssnet, und es fann keine Wasfenruhe eintreten, bevor nicht | einc von beiden sich vor der anderen gebeugt hat.“ Dieses Schreiben war von Armand Marrask, Cavaignac und Gardarin, im Namen von zwölf ißrer Freunde, unterzeichnet; mehrere Briefe &hnlichen Inhalts wurden nah den Redactions-Bureau’s der anderen ro- palistischen Blätter, der Gazette, der Quotidienne, des NRenova- teur, der Mode u. st. w. getragen. Der Revenant seinerseits beharrt bei der Ansicht, daß durch ein einzelnes Duell die Sache abgemacht sey, wie aus folgendem Sechreiben des Hrn. v. Cal- | vimont, cines der Redacteure, an den Redacteur der Tribune erhellt: „M. H., Sie senden mir eine Namens-Liste und ver- langen von mir eine gleiche Anzahl von Namen. Aus den Gründen, die ih Jhnen bereits aeftern auseinandergeseßt, scheint mir cin Kolleëtiv-Duell, ein Zweikampf zwischen zivei Parteien, unauéführbar, und die Sachen bleiben daher zwischen uns auf demselben Fuße, wie heute früh.“ Die Quotidienne zieht in cinem auésährlichen Artikel, den sie heute über diese Angelegenheit entlt, zwar die cinzelnen Duelle den Kollektiv:Duellen vor, erklärt aber, daß ihre Redacteure und deren Freunde stets entschlossen wären, allen Forderungen einer Nothwendigkeit zu genügen, welcher Männer von Muth und Ehre sich niemals entzögen, selbst wenn sie dieselbe beklagten. Weniger geneigt, den von den Republikg- nern hingeworsenen Fehdehandshuhß aufzuheben, zeigt sich die Gazette de France, wie sih aus folgenden von ihr ange- | tellten Betrachtungen ergiebt: „„Die gegenwärtigen Vorfälle | in Paris find höchsè betrübend; Privat-Unterredungen, dic dur) ten Artikel eines ministeriellen Blattes veranlaßt waren, haben | einen politischen Charakter angenommen und zu Herausforderun- gen zwischen Parteien geführt. Der eigentliche Grund dieser Streitsache ist nicht mehr vorhanden; denn das Benehmen der gefangenen Prinzessin wird selbst von den Gegnern ihrer Sache bewundert; die ganze Sache beruht also jest auf dem Vorwurfe der Feigheit, der einer ganzen Partei und also auch der Nation gemacht worden ist, von welcher diese Partei wenigstens den dritten Theil ausmacht. Es giebt in Frankreich keine Partci, die der Vorwurf der Feigheit treffen könnte. Die Armee Condé's und die Vendéer sind auch von den Republikanern der Armee Klebers bewundeyt worden, wie dic Tapferkeit der Mainzer von der Ar- mee Cofdé's und der Vendéer bewundert wurde, Buonaparte, der den Muth zu schäßen wußte, nannte die Royalisten der Vendée ein Riesenvolk. Nicmand kann die Geschichte Frank- reichs ungeschehen machen. Giebt man den Royalisten das Bei- wort „„Feigling//, so Heißt das so viel, als feig wie Lescure, | Schauspiel gewesen scyn. ‘Die Geschenke waren von ver- feig wie Bonchamp, wie Charette und Larochejacquelein, feig wie | schiedenem Werth, je nach dem Rang oder der Kaste der Ex- die Offiziere der Algierischen Expedition, kurz feig wie Franzosen. | pektanten, vom thurmtragenden Ciephanten, vom Palankin Zwischen Franzosen, welche leider durch politische Meinungen ge- | his zur Bettstelle und der Spende einiger Anna?s hinab. treunt sind, kann keine andere Herausforderung stattfinden, als | Es wurden ungefähr 2 Laks Rupien bei dieser Gelegenheit ver- die zweier" Rômischer Soldaten, die nach einem Streite zu ein- theilt. Man glaubt, daß an 1,500,000 Menschen dort versam-

dem rauschentsten Beifalle gegeben. Aus Syra vom 9. Dez. wird in hiesigen Blättern gemel

| in der Absicht, ein von der Central - Regierung in Nauplia un ihrem Einflusse redigirt wird, mit sich dorthin genommen. sition.‘

Großbritanien und- Jrland. London, 2. Februar.

neuen Ritter scyn.

Die Carlow Sentinel giebt eine traurige Schilderung von den durch die Weißsüßler innerhalb der leßten vierzehn Tage in der Grasschast Carlow verübten Gewalrthätigkeiten. In der Nacht des 16ten drang ein bewaffneter Haufen dersel- ben in neun Häuser, overleßte die Bewohner, brach die Möbel entzwei und nahm 4 Flinten und cinen Säbel mit fort. Am 18ten drang ein Trupp in zwei Häuser in der Nachbarschaft von Goresbridge, schlug die Bewohner und nahm ihnen 4 Flin- ten und 3 Pistolen weg. Am 19ten wurden 5 Häuser in der Nähe von Knockindrane von eincm Trupp überfallen, der nach Waffen suchte, cinen Säbel und einige Munition fortnaßhm und mehrere Personen verwundete. Am 2tjien wurden drei Häuser

und ein Neben-Gebäude in Brand gesteckt. Es gehörte Herru John Marshall, dessen Eigenthum man nun schon zum dritten- male zu zerstören gesucht hat. Am 22sten wurden wteder meh- rere Häuser in der Gegend vou Myshall überfallen und Waf- fen aus denselben fortgenommenu.

Jn dem Bôörsenbericht der Times Heißt es: „¿„¿„Die Fonds haden gestern keine bedeutende Schwankung erlitten, aber es war cinige Besorgniß an der Börse zu verspúren, wozu der unge- wisse Zustand der Westindischen Angelegenheiten Veranlassung gab. So viel Eigenthum, als in jenen Kolonieen oder in dem Handel mit demseibrn angelegt ist, kann nicht gefährdet werden,

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ain Geldmarkt auézuúben. Jndeß scheint diefer Eindruck doch nur ein vorübergehender seyn zu wollen, da die Gefahr in je- dem Fall noch entfernt ist.‘

Am Tage vor der Auflcsung des Versammlungs - Hauses von Jamaika wurde demselben folgende Petition vorgeledt: ¡Die unterzeichneten Bittsteller sind der Meinung, daß jedes Mitglied der Versammlung hinreichendes Vermögen haben músse, um seine Ausgaben selbst zu bestreiten und keiner Unterstügzung von Seiten seines Kirchspiels zu bedúrfen.‘/

folgende Nachrichten: „Aus cinem in dem Philanthropist publi- irten Schreiben erfahren wir, daß bei dem Schradda des leßten

adschah die zahllosen Männer, Weiber und Kinder, welche seit einiger Zeit vom Lande herbeigeströmt waren, che man die Gaben unter sie vertheilte, bei Tag und Nacht wie die Schaafe in Hürden eingesperrt wurden. Die armen Unglücklichen wa- ren so eng zusammengedrängt, daß ihre Köpfe einen weiten Pflasier von runden Steinen glichen. Viele Mütter kamen in

ander sagten: Wir werden morgen sehen, wer sch am | melt waren. In & f s Z; Le 2 : vet E . _ _IÎn Folge der einsichtsvollen und menschlichen Ein- tapferen für das Vaterland schlägt. Die ministe: | richtung des Magistrats siel keine Unordnung odet Ruhestörung

riellen Blätter, der Nouvelliste und die France nou- velle, ergehen sich in Schmähungen gegen die Karlistische Partei, und erklären, daß die Regierung nicht gleihgültige Zu- schauerin dieses beginnenden Bürgerkrieges bleiben werde, Der Temps, der Courrier français und das Journal du Commerce wälzen die Schuld des ganzen Konflikts auf das Ministerium, welches durch seine quasilegitimistische Ten- denz, durch die Rede des Herzogs von Broglie über die Juli- Revolution und andere Dinge mehr die Karlistische Partei kühn gemacht habe. Alle Blätter stimmen darin überein, daß das Ercigniß, sowohl in der Deputirten - Kammer, wo es noch gegen den Schluß der gestrigen Sißung bekannt wurde, als in der Stadt, großes Ausschen machte und eine Aufregung hervorbrachte, die sich auch den niedern Volkóöklassen mitzutheilen anfing. Die Quotidienne herichtet, daß ein Haufe von achtzig Personen in ihre Bureaus eingedrungen sey, und die Bureaus des Reve- nant mußten sogar durch Truppen bes{chüßt werden.

Herr Ravez, der ehemalige Präsident der Deputirten-Kam-

dabei vor, und fast die ganze Menge hat sich bereits wieder ru- hig in ihre Heimath begeben. Der Handels-Siß zu Malda ist geschlossen worden, weil er mehr kostete, als einbrachte. Wenn die Compagnie mehrere solcher Faktoreien, die wenig oder nichts nußen, abschaffen wollte, so würde sie ihre Handelsverhält- nisse um vieles verbessern. Die Aufhebung der Faäktorei zu Mealda erinnert übrigens recht an den Wechsel alles Jrdi- | schen, Vor vierzig Jahren war es eine der blühend- sten Jndischen Faktoreien, wie die alte Batterie daselbst, | welche zum Schulz des bedeutenden Eigenthums dienen sollte, | noch je6t beweist. Jn einem so kurzen Zeitraum hat ihre kom- merzielle Wichtigkeit so abgenommen, daß sie nun endlich ganz aufgehoben werden mußte, Folgende Anekdote wird einigermaßen eine Vorstellung davon geben, wie ausgedehnt früher die Ge- \häfte zu Malda waren. Der verstorbene Charles Grank, erstes Mitglied des Directious- Hofes, war lange Zeir hindurch Han- L I zu DO wo er außer einem O Gehalt i ; / noch ansehnliche Kommissionsgelder für alle von ihm sür die Com- mer, hat D eti tirt a E in Bordeaux erscheinende | pagnie aufzaufte Aron bielt. Uls er E Verlauf von Journ 1 33. ‘Mán Ae einrücken lassen: „Bordeaux, 29. | 2 oder 3 Jahren seine Rechnungen zusammenzog, fand er, daß Zannar Sp rein Herr. Die gehässigen Gerüchte, die man | die ihm gebührende Summe außerordentlich bedeutend war, und uber D pfer E Be a welches ehrenvoller ist, | daß er sch in der That in sehr kurzer Zeit ein großes Vermö- als gus Thron , aas reitet, und die Niedrigkeit der besol- | gen erworben hatte. Da er aber cin äußerst gewissenhafter und »eten M N Ee Beg Gerüchte verbreiten, erregen | rehtliher Mann war, so úbersandte er alle seine Búcher dem G dete edien dea Url E Unwillen. Diese | General-Gouverneur in Calcutta (dies war damals der verstor- f E “e 1 d ha 4 s er und Verbreiter derselben | bene Lord Cornwallis), und bat ihn ,-er möchte sie genau durch-

pn mögen, sind s{ändlihe Verleumdungen. Die Regierung | sehen lassen, weil er so schnell zu Vermögen gekommen sey, daß

eiß es und ist verpflichtet, sie für ungegründet zu erklären; wir

99s von Bordeaux verwunden tvolltén. Jch ersuche Sie, mein

Die Anklage-Kammer des hiesigen Königl. Gerichtshofes hat den Verfasser einer in Beschlag genömmenen Broschüre über die Herzogin von Berry, Herrn Magnan, wegen Aufreizung ¿u grifs auf die Rechte und wegen Beleidigung der Person des v. M. den General-Major außer Diensten, Matquis von Civrac,

in dessen Schlosse Cathelineau im vorigen Jahre von den Trup- pen erschossen wurde, den Steuer-Einnehmer Moricet, den Pfar-

Fänf Batterieen Belagerungs: Geschüg sind gestern von Ant- werpen in Vincennes angekommen, wo der General Sourgaud

wurde gestern auf dem Theater der Porte- Saint: Martin mit

det: „„Mehrere Mitglieder des ehemaligen Senats haben sich

abhängiges Gouvernement zu errichten, in Astros versammelt, und die Rédacteure des „Griechischen Spiegels‘/, der jeßt unter Bon Asiros haben sie sich nach) Spezzia begeben, wo sie sih gegen- wärtig noch befinden. Kolokotroni ist die Seele dieser Oppo-

Der Dublin Chronicle zufolge, würde nächstens eine Veränderung in dem St. Patricks- Orden vorgenommen und die Zzhl der Ritter von 15 auf 24 erhöht werdén; Lord Munster solle, dem Vernehmen nach, ciner der

bei Old Leizhlin angegriffen, zwei Menschen heftig geschlagen |

ohne einen nachtheiligen Einfluß auf die allgemeinen Geschäfte |

Der Sumachur Durpun, ein Ostindisches Blatt, enthält |

diesem Zustande nieder, und cs, sol ein höchst jamnervolles |

tnan glauben könnte, es sey nicht mit rechten Dingen y se | gen, obgleich er keinen Fehler in scinen Rechnungen Ch

späte Genugthuung abwarten, um den Vetleumdern den gistigen | Der General-Gouverneur ader schickte ihm die Bücher U

r- | sehen zurúck und ersuchte ißn, ganz rubig darüber zu sey

‘“ | so gewissenhafe seyn m1nöchten. ‘/

Getreide-Qurchschnittspreise in vergangener i E 9 Y Wöchenil. Sechswöchentl. Zoll,

Weizen 53 Shill. 4 P. 53 Shill. 1P. 33 Shill, 1/ Gerste A L a4 0D N Hafer Ms l Wee Do B C M n DONM M - l O 2 M Gen 87 Pg El 4

Med erlan d e

P Aus dem Haag, 5. Febr. Das Amsterdamer ,| delsblad meldet in seiner Korrespondenz aus dem ¡Wie man vernimmt, haben Frankreich und England bes bis auf den wirklichen Beweis vom Gegentheil, die Sty frei für die Schiffe aller Nationen ohne Ausnahme zu ten. Die Gesandéschaften der beiden Mächte im Hag + | beauftragt seyn, zu erkflären, daß, wenn obiger Beschl dem Niederländischen Kabinette nicht respektirt werde, ihy die kräftigsten Maßregeln ergreifen würden, um die freic( : j fahrt herzustellen.

s Der Streit zwischen dem Journal de la Haye (j : | Amsterdamer Handelsblad dauert noch immer fot, teres Blatt enthälc heute wieder einen Artikel, worin es thun sucht, daß die Prinzivien des Haager Blattes: Wid einigung mit Belgien und allgemeiner Krieg, weder de drucé der Regierutnig noch der Holländischen Nation, und) in dieser Beziehung nur das Organ der Belgischen Oranzij Partei sey. Das Handelsblad sagt unter Anderm : „Wir holen es, die Trennung, nicht in dein Sinne ber Belgi!chenŸ Partei, sondern die Trennung, in der aufrichtigen, obhrlichen Hil schen Bedeutung, ist unser Taliéman, die Grundlage unserer | unseïie Lebensbedingung. Die ‘allgemeine Bewaffnung muß das Journal de la Haye' nicht in einem falschen Lichte d werden. Das Volk flog zu den Waffen, treu dem alten | lande und dem Fürsten, der mir dem Vaterlande eini und is. Das Volk ergriff nicht die Wasfen, um die cincr anderen Regierung zu unterwerfen, vder uin das U Schloß diesem oder jenein Besiscr zu ertämpfen. Das Y gri} nit die Wassen, um die Orange- Fahne auf die T von Brüssel zu pflanzen, sondern um zu verhindern, daß dj gischen drei Farben- auf unserem Grundgebiet wehceten, Bol ergriff endlich die Waffen, um für das Land, f{( Rechte und Wohtfaßrtandere und sicherere Bürgschaften zur als eine Vereinigung mit Belgien, unter welcher Form stattfinden möchte, gewähren kann. Das Haus Oraniy zien míît dem Holländischen undigen Vertrag geschlossen, 1 Volks, di? Opfer auf Seit Erlauchten . Stammhauses sind, daß aber dagegen cine licve Vergütigung durch den neuen Anspruch auf die und Erkenutlichkeit dee Nation erhalten hat, einen pruch, den das Journal de la Haye, dur M tung des Vertrages, vergebens zu erschüttern sucht. das Haager Blatt unsere Ansicht für irrig ertlären? K es mache die Probe! und Tre durch unsere Stádte und Dêérfer; es rufe Bürger und B zu den Waffen, um Belgien wieder zu erobern, oder Luxen zu besezen. Wer, glaubt es, werde rit ihm über die G ziehen? Das Holländische Volk doch nicht? Es if nic gestanden, um eiteln Ruhm zu erwerben, oder um blutdär Hag zu befriedigen, nicht um Über ein anderes Volk zu her sondern um zu vertheidigen, was sein ist, seine Freiheit Selbsiständigkeit, seinen Handel und Reichthum, sein Gry

X

durch die Trennung von Bel cinen stislsschweigenden, aber b die Vortheile auf Seiten des

Pn!

Es ziehe mit Trommel

dem er den Wunsch hinzufügte, day alle Diener der C ¿uug oi

Sie werden es für nothwendig Halten, daß wir erfah- ob die Regierung gegen cine solche Stipulation protestirt 9[us dem 4ten Artikel jenes Entwurfes ersehen wir ferner, daß freich und England sich verpflichten, unmittelbar nach Ratifizi- h jener Convention welche ich als eine Zortseßung des status ‘betrachte die Räumung Limburgs und Luxemburgs zu erian- Daraus ist zu schließen, daß die Regierung sich bis seht der mung der Gebietötheile widerseßt hat; da aber die beiden hte von neuem eine Verpflichtung in diefer Bezichung vor der ahme des Traktates vom 15. Nov. übernehmen, jo wunsche ich isen, ob die Regierung tiicht gegen dieses, Holland gemachte vhieten protestirt und die vorzeitige Räumung bestimml verwei- hat? Wir wißen zwar, daß Holland je:em Trattats - Ent- r nicht beigetreten it, dag gber die Unterhanolungeu fortdauern, n vermuthen, daß man Hollgud einige audere Konz sionett injerni Nachtheil machen wird; und ehe ich aher die verlang- rovisorischen Kredite bewillige, wünsche ich zu wissen, wie un- auswärtigen Angelegenheiten ichen. Der Minister der auswärtigen Angelegenheiten eg sogleich die Rednerbühne und ties fich in uacchstehender ise verneßmen : h S T 5 Fh beeile mich, dem ehrenwerthen, Mitgliede zu evéläven, daß iinterhandlungen mit denen man sich gegenwartig veurtigt, nicht zu dem Grade der Reife gedtehen 1nd, daß lte der Ge- and einer Mittheilung an die Kammer werden tentten. Fn y Lage Überlasse ich mich der Hossnung, Laß sie sich mit dev sicherung degnügent wird, daß die Regterung fortrahrt, deit Weg hcfolgen, der thr durch die Afte, welche dic Unabhängigkeit Bel- ¿ konstituirt haben, vorgezeichnet ist. Ste {i nicht einen Augen- von der Linie abgewichen, deren Ausgangspunkt und Ziel ich en in meinem leßten Bericht dargelegt habe, der eriere war, wie sich erinnern, der Traktat vom 15. Nov., das lehtere, die Uus- rung jenes Traktats durch die Mächte, welche thn garautirt ha- Dieses System is an diesem Orte heveits ausführlich genug ctt

eltworden; bie leßten Debarten haben aver die Erdrtecung darüber dpft. Jch gedenke desselben jeßt nur, weil es die Grundsäße (h faßt, mit denen wir unsere Aemter angetreten haben. Wir 1 nicht die Zügel der Negicrung in die Hände genommen, um Belgien zu machen; in der Politik if altes Zurückfommen guf Vergangene ein Feyler, und wir haben denselben nicht began-

Wir haben Belgien mit erlangten Rechten und mit cinge- genen Verbindlichkeiten vorgefunden, und den fesien Entschluß Gt, die einen zu vertheidigen, den ander treit zu bleiben. Auf re Rechte gestützt, haben wir von den Mächten die Erfüllung y Verbindlichkeiten verlangt. Wie haven ihnen zugerufcn: Ccr-

et Gure Versprechen, und wir werden den unsrigen nicht untreu den! Dieser Aufcufist nicht vergebens gewesen, er konnteesunichtseyn. erinnern sich, m. H., mit weichem Eifer diejenigen der Machte dcis

Garanticen in Thatsachen zu verwandeln. Frankreich und Eng- fahren fort, thätig an der Erfällung der sich gesiellten Aufgabe heiten. Fhre vereinten Anstrengungen, wenn guch wentger aui- fdllig geworden, sind deshalb nicht punder cifrig. Fudesen wer- Sie, m. H., leicht begreifen, baß das Minißerium tit diesem enblick sich in keine Erdrkerung über die noch schwebenden Uit- andlungen einlasse kann. Bts heute hat die Regierung nuch) e Veranlassung, die Besorgniïe zu theilen, die etmge Personen dex anscheinenden Unthätigkeinr Englands und Frankreichs zu pfen geneigt scyn möchten. Je räune gerit el daß die linge- d, weicde sich zu erkennen gicbt, natürlich ist; ader diese Unge- d muß sich beruhigen, wenn man die Vermittelung 1enex beiden ierungen flch auf die beruhigendste Weise entwickeln sieht. Wir n Vertrauen 1n die diplomatischen Verhaudlungen geiehßt, und regelmäßige Politik, ohne welche wir -unsern Plaß unter En-'opdischen Nationen triht hätten einnehmen können, hat aüe Früchte getragen, iie wir billigerweise von ihr verlangen konn- Fm Angetïcht einer solchen Achtung für feierliche Berbind- eiten darf unsere Zukunft uicht trübe, nicht cinmal utgewiß inen, und ich fann Fhnen nur wiederholen, was ich Zhnen

its feúher sagte, daß nichts uns veranlaßt, zu glauben, daß die

hte, welche den Traëtat garantirt haben, sich auf die crsien

ritte zur Ausführung desselben beschränken werden. Jch wetß, H. , daß die an das Mimierium ecrgangette Aussorderung nic)ts iger, als durch bloße Neugierde oder durch etnen Geist ver Fels

keit gegen die Regierung veranlaßt worden ist. (Hier wurde

Minißer durch Murren unterbrochen, da er fich einer Wendung

biet und seine Fürsten, und um fich aller diejer Güter dukdlent halte, die eine doppeisianige Auslegung zulicß; er hatte näm-

j | | | | | | | | | | nen ehrenvellen Frieden zu versichern.“ h Im Journal de la Haye liest man: „Der Herr fessor Diessenbach in Berlin hat durch Vermittelung des | | Referendar Asscr ein Geschenk von 122 Fl. 42 C., als da | trag einer in Berlin veranstalteten Sammlung, für die H dischen Verwundeten eingesandt.‘ | Troß der hohen Course von Paris und der vielen A für Englische Rechnung konnten sich die Preise der Fon der heutigen Amsterdamer Börse nicht behaupten, da sich Verkäufer aegen baar einfanden. Die Nachrichten aus Java bis zum Gten Okt. hi wenig Neues. Von Tagal wird gemeldet, daß der Gt | Gouverncur am 30. Sept. daselbst von Cheribon angek | war, und daß Se. Excellenz Willens war, die neue | Banjoninaas in Bagelen zu besuchen. |

V elg ren

Brüssel, 5. Februar. In der gestrigen Sißung de präsentanten-Kammer kam der Gesck- Entwurf twegtl provisorischen Kredite zur Berathung, und gab dem Herrn Veranlassung, die auswärtigen Angelegenheiten zur Spral bringen. Er äußerte sich folgendermaßen :

¡Rach dem Eintritt des gegenwärtigen Ministeriums hahen rere unserer ehrenwerthen Kollegen zu verschiedenen Malen gt welches System die Verwaltung zu befolgen gedenke; ob sie, der? vom 2. Nov. gemäß, in die vorläufige Näumung der abzutreil Gebietstheile willigen, oder sich der bei Berathung der Adresst gesprochenen Ansicht der Majorität dieser Kammer anschließen! also Limburg und Luxemburg nicht cher räumen wolle, als bis! land dem Traktat vom 15. Nov. scine Zustimmung ertheilt Das Mtnisterium hat cs bis jeßt nicht fir angemessen gehaltel auf zu antworten, oder uns irgend eine Mittheilung Über dit? unserer auswärtigen Angelegenheiten zu - machen. Fch ck mie dieses Stillschweigen dadurch, daß nach der lebt der Citadelle die Unterhandlungen von Seiten Frankl und Englands wieder begonnen haben, und man abw! will, „bis man uns etwas Bestimmtes mittheilen kant Jeßt aher verlangt das Ministerium von uns neue sorische Kredite, und ich glaube, daß wir berechtigt sind, beid Gelegenheit eine Aufklärung über unsere auswärtigen Verhälll zu verlangen und zu erfahren, ob das Ministerium sie in dem} uns angedeuteten Sinne leitet, oder ob es den alten Weg det zu beendigenden Unterhandlungen cingeschlagen hat, der ut neuen lästigen esta führen muß; bei mir is diese Be niß erwacht, sobald ih von dein Traktats-Entwurf Kenntniß et der dem Könige von Holland am 31. Dez. vorgeschlagen word und dessen 3ter Artikel heißt: ,,,„„Bis zum Abschluß eines definik Traktats- zwischen Holland und Belgien bleibt die Schiffahrt | und unbeschwert, wie sie es seit dem 20sten Fanuar 1:31 g! fen ist.//// Dies läßt mich befürchten, daß England und F!

reich in Zölle und Hemmnisse auf der Schelde willigen wet i

wenn der Definitiv-Traïktat zum Abschluß kommt. Dieser # stand, meine Herren, wird Jhnen ebenfalls gufgefallen \

ch gesagt: los interpellations ne sont rien moins que dirtées par

eule curiosîté etc.) Fern liegt mir dexr Gedanke, die Absichten nd Femandes zu verdächtigen. Das Gewissen aliein, #0 hoffe spricht in diesen Mauern. Wenn wir aber, m. H., die Art Weise betrachten, wie das Haager Kabinet aus den Diskfussto- , die sich bei früheren äönlichen Gelegenheiten in dieser Kam erhoben haben, immer Vortheil zu zichen gewußt hat, so müs- wir uns überzeugen, daß iene Diskußionen den größten Einfiuß den Gang der Politië unseres Gegners geäußert haden. Fn , was er hier, wa3 ev auf diesen Bänken hörte, fand. ev siets besten Mittel , einen Eindruck auf die Mitglteder der Konferenz borzubringen. Erinnern Sie sich, m. H. daß wir bis seßt erst en wahrhaften diplomatischen Sieg Über unseren Feind davon agen haben. Es war das Resultat der Unterhandlungen der c zwölf Tage des vorigen Septembers, und warum stegten bei jener Gelegenheit? Weil kein Anzeichen dey Hollän-

hen MNegierung den damaligen Gang des Brüsseler Kabi= tes verrathen fonnte. Benußzen wir dieses Vetsptel, meine ven, und schonen wix unsere Mittel, um Alles zurück»

isen, was unseren Nechten und Futeressen zuwiderläusft. Auf einen Theil der Ausforderung des vorigen Redners werde ofen antworten. Fch glaubte nicht, ein neues Glaubensdvekennt- j {1 Betreff der gegenseitigen Räumung der Gebictöthetie ablegen müssen; da man indessen diese Frage von neucm angeregt hat, fann ich nur wiederholen, daß die Regierung es immer als den simmungen des Traftats vom 15 Nov. wkdersprechend betrachtet / die betresfsenden (Zevietstheile der Niederländischen Regiecung l zu überliefern, als bis die an ihren Besiß geknüpften Bedin- geit erfüllt wären. Die ersie Frage, welche slch hierbei natür- aufdringt , ist die: welches sind die Bedingungen, die sich an Besiß jener Gebietstheile knüpfen? Fch habe auf diese Frage dn in der Sibung vom 24. Nov. geantwortet ; ich habe mit Be Ung auf die Rote der Konferenz vom 11ten Junt gesagt, daß es jer Zweifel sey, daß die vollständige und gegenseitige Räumung lgien unverzüglich die Schiffahrt auf der Schclde und Maas d die Benußung der besieheudei Straßen zur Handels - Verbin- ing mit Deutschland sichern müsse, wie es dex Traktat vom 15. bv, festseyt. Dies if die Auslegung, welche die Mächte selbs ge- en haben, und wivr kfonuten auch nichts Geringeres von den hei- unter ihnen, welche sich die Ausführung des Traktats zur Auf- be gestelit haben , erwarten. Fch freue mich, daß cin neuerliches tenstück meine Behauptung besiätigt hat. Fu den Vorschlägen, England und Frankreich dem Haager Kabinet gemacht hahen, | man in der That den in dexr Note vom 11. Funti vorherrschen- 1 Gedanken nicht verkennen. Sie werden mir erlauben, m. H., ) auf diese cinzige Bemerkung über die chen erwähnten Vor- läge zu beschränken; sie tragen in Bezug auf uns noch keinen zellen Charakter, und es würde daher unpassend seyn, sie zu er- lern, oder uns auch nw auf Erflärungen in Bezug auf die Ab- len dex Regierung hinsichtlicy der Unterhandlungen einzulassen, lche jeßt von den beiden ausführenden Mächten geleitet werden./“ Um einem Streit über dio (oben erwähnte) zteideutige hrase des Herrn Goblet vorzubeugen, nahm der Justiz-Mi- ster sogleich das Wort, und erklärte, daß dieselde von einigen itgliedern falsch ausgelegt worden scy, weiches indessen begreif- Y wäre, da sich die Grammatiker schon schaarenweise über die

en entsprachen, welcie sich am nächsten zux Hand befanden, um 7

Bedeutung des rien moins gesktritten hätten. Herr. Gende- h j bien bemerkte, daß er auf die Rede des Ministers nicht ant- worten, sondern nur dagegen protestiren wolle, daß man sein Stilischweigen nicht so auslege, als ob er das Gesagte billige. | 1 Er fúr sein Theil wolle an der Rolle des Geprellten, die Belgien seit zwci Jahren spiele, nit länger Theil nehmen. Hr. Fulíien fragre den Minister, ob er denn nicht wenigstens eine Zeit bestim- men Édnne, wann er sein Stillschweigen brechen wolle? Hr. Goblet erwiederte, daß die Belgischen Angelegenheiten von zu viel diplomati- schen Partikularitäten abhingen, als daß er allein ihnen cin Ziel vorschreiben könne. Die eingeleiteten Uriterhandlungen beschleuni- gen, die Interessen des Landes nicht bloßjtellen zu wollen, sey Alles, was erx versprechen könne. MNach cinigen Bemerkun- gen dec Herren H. von Brouckère, A. Rodenbach und Angillis über das Unpassende und Nachtheilige der provisori- schen Kredite, und nachdem die Minister die -ihnen dieserhalb gemachten Vorwtirfe von sich abzulehnen, und auf die Umstände zu schieben versucht hatten, wurden die einzelnen Artikel des

Entwurfes angenommen, die Abstimmung über das Ganze aber auf morgen verschoben.

cine lange Unterredung mit dem Köntge gehabt. i wiisen, daß er der Ueberbringer wichtiger Nachrichten in Bezug auf die Schelde-Schissfahrt ist.

London ‘olgende Mittheilung erhalten haben: „Die Französische Regierung hatte verlangt, daß die Kosten fär die Expedition nach Antwerpen Holland zur Last gelegt werden soilten, aber das Len- doner Kabinet hat sich dicser Anforderung förmlich widersebt, so daß Frankreich sich durch die im Triumph heimgeführten 6 feinen Kanonen fúr volllommen entschädigt halten muß.“

vom Hoftanzler- Amte untersagte Herausgabe der Abend -Zei- tung, ¿„Bihang till Stokholms Dagligt Allehanda‘/, nach Vor- \chrifc der Preßfreiheics- Verordnung, zu bestätigen, und bes fohlen, daß die Fortsezung genannter Zeitung nicht weiter zu- gestanden werde.

gemein hier als sicher angesehen, daß der Reichótag am Schlusse des Oktobers oder Anfangs Novembers dieses Jahres \tattfin- den wird,/

die bisherigen Quarantaine - Verfügungen in Hinsicht der Cho- l

1 A S E T

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Dex von London hier eingetroffene Baron Stockmar hat Sjcan will

Der Lynx will von einer gut unterrichteten Person aus

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Gchweden und Norwegen. Stockholm, 1. Febr. Se. Majestät haben geruht, die

Eize Stockholmer Zeitung meldet: „Es wird nun aíl-

Den neuesten Verordnungen zufolge, sind sür diescs Kahr

era aufgehoben. Dänemark.

Kopenhagen, 2. Februar. Auf Befehl Sr. Königl. Ho- heit des Brinzen Christian, als Gouverneur von Fyen, find in der St. Knuts-Kirche in Odenscèé Nachforschungen angestellt nach dem Sarge des heiligen Kuuts, welcher nach ciner Sage zur Seite des Altars eingemauert seyn follte. Wirklich is in der Mauer, ungefhr 7 Ellen vom Boden des Chors auswärts, eite Bortiefung aufgefunden worden, worin sich zwei Särge befan- ven. Dex eine von Cichenholz mit Spuren von Metall - Arbeit verschen, darin lagen Gerippe und Stücke L der an- dere, gleichfalls von Eichenholz, aber ohne äußere ierrathez auch hierin lagen Knochen und Zeug - Ueberreste; die Deckel beider

Särge fehlen. ;

An die Stelle des verstorbenen Professors Lüders in Kiel i der bisherige Doktor und Physifus Meyn in Pinneberg zum Professor der Medizin und Vorsteher des Klinischen Znstituts ernannt worden. :

In Linköping ist am 13ten v. M. gegen Abend cine Erd- ershüiterung verspárt worden, die sich zweimal wirderholte und jedesmal gegen 10 Sekunden anhieit; in Verbindung hiermit wird das merfizürdige Phänomen gemeldet, daß in der Nacht darauf der Motata- Strom bei der Motala- Brücke aufhörte zu fileßen, das Wasser höhte sich gleichsam zu einer Wand auf, so daz man trockenen Fußes den Strom durchgehen konnte, toel- cher bei gewöhnlichem Wasserlaufe in der Minute an 60,000 Tonnen Wassers hindurch{súhrt.

Nachdem wir bisher einen ungewdhnlich milden Winter ge- nossen, haben sich jest Schnee und cine Kälte von 8 Grad ein- gestellt; doch ist die Luse still, so daß die Straßen mit Schlitten und Spaziergängern angcfäüilt sind.

Deuts chlan o

München, 3. Febr. Einem hiesigen Blatte zufolge, ist bereits auf außerordentlichem Wege die Nachricht hier cinge- gangen, daß Se. Maj. der Kdnig von Griechenland glücklich und wohlbehalten in Nauplia angelangt sey.

Jn Bezug auf die (bercits erwähnte) gestern erfolgte Ueber- reichung cines Ehrendegens an den Feldmarschall Fürsten von Wrede, wird von der hiesigen politischen Zeitung Nachstehendes berichtet: Gestern früh um 10 Uhr, am Jahrestage des entscheidenden Séeges bei Brienne, ‘ward hier dem Feldmarschall Fürsten von Wrede durch den General von Raglowich, an der Spitze einer Deputation, in welcher alle Waffengattungen und Grade der Armee vertreten waren, ein Degen überreicht, den sämmtliche Offiziere des Bayerischen Heeres dem ruhmwürdigen Feldherrn als ein Denkmal innigster Verehrung und Anhänglichkeit wid- meten. Die Ehrenwsfse, von dem kunstfertigen Goldarbeiter Merk hier gearbeitet, stimmt der Form nah genau mit der im Heere vorschriftsmäßig eingeführten überein. Das massiv gol- dene Gefäß ist mit trefflich auëgesihrten Trophäen und Arabes- fen in Ciseliv-Arbeit verziert; die Klinge trägt die einfache Aufschrift: „Die Offiziere des Bayerischen» Heeres ih- rem Führer, dem Feldmarschall Fürsten von Wrede.“ Mit sihtharer Rúhrung empfing der Gefeierte das An- gebinde aus den Händen vieljährig erprobter Kampf- und Sie- geégefährten; mit wenigen herzlichen Worten entgegnete er, daß, wenn auch der Winter des Lebens ihm bereits den Scheitel be- ráhrt, er die überreihte Waffe doch mit -freudigem Vertrauen auf das Heer, das er so oft- zum Siege geleitet, an dem Tage wieder ziehen würde, wo König und Vaterland seines Degens noch einmal bedúrfen könnten. Und wahrlich! noch steht Er da, der Mann, an dessen Namen sich die {dönsten Erinnerungen Bayerischen Waffsenruhmes seit vier Jahrzehenden knüpfen, der Mann, der mit seinem Blute die edelsten Steine in die Kd- * nigs: Krone der Wittelöbacher gekittet, in ungeschwächter Kraft, des Thrones feste Sâule, im Rathe wie im Donner der Schlach- ten. Wohl hat die Zeit den Schmuck des ehrwürdigen Hauptes gebleicht, aber jung und frisch noch grünt der Lorbeer, der die Heldenstirn umzießt, und foptgrünen wird der in unsterblicher Jugend, wenn auch Er einst dorthin eingegangen seyn wird, wo jede That ihren Lohn und jeder Sieg seine Palme empfängt.

edèr Tag seines Lebens wie jeder Tropfen seines Blutes ge-

weiht war.

Die W ürzburger Zeitung meldet: ¿Dem Vernehmen ‘ah, wurde der Beschluß ves Königl. Kreis- und Stadtgerichts,

welcher die Arrestation des Herrn Hofraths Behr und dessen Detention im Staats: Gefängnisse zum Gegenstande hatte, vsten dem Königl. Appellations - Gericht für den Unter-Mainkreis be- stätigt.‘

Durch ein Reskript der Königl. Regierung des Rheinkreises

werden die früher ergangenen Verfügungen erneuert, wonach

die Kalender, als periodische Schriften statistischen Jnhalts, der Pröfung und Censur bei einer eigends niedergeseßzten Kommission der Königl. Akademie der Wissenschaften unterlicgen. Sämmt- liche Kalender-Verleger müssen jährlich ianerhalb des ersten Quar- tals die rein geschriebenen Manuskripte ihrer Kalender der Aka- demie vorlegen. Die Umgehung der Censur oder der Abdruck gestrichener Stellen zieht die nämlichen Einschreitungen nach sich, wie bei den úbrigen Schriften politischen und statistischen Jn- halts. Von jedem Kalender ist ein Exemplar nach vollendeten Druck an die Akademie einzusenden. Auch auswärtige Kalen- der mússen, bevor sie zum Verkauf kommen, zur Präsung vor- gelezt werden.

Stuttgart, 5. Februar. Jn der gestrigen Sißung der Kammer der Abgeordneten vereinigte sich dieselbe zu An- hôrung des als vollendet angekündigten Berichtes der Legitima- tions:-Kommission, über die Wähblbarkeit der 4 Rechts-Konsulenten Rôdinger, Tafel, Wegner und Kübel, welcher sofort von dem Abgeordneten Stängel vorgetragen worden. Zu, diesem sehr umfassenden Berichte trägt die Kommission auf die Ausschließung der genannten 4 Rechts -Konsulenten von der Wähibarkeit an. Die Kammer vereinigt sich sofort für den Antrag des Abgeordneten Nômer: nun auch den Bericht der Minorität der Legitimations - Kommission anzuhdren. Derselbe wurde auch sogleih von dem - Abgeordneten Kober vorgele- sen. Dieser nicht weniger uinfassende aber von der Mehrheit der Legitimations - Kommission verworfene Bericht hatte die Zulassung der fraglichen 4 Abgeordneten beantragt. Die Mehrheit der Kommission, die für den ersten Be- richt stimmte, wurde zu 6 Stimmen, jene, welche sich dem zwei- ten anschloß, zu 3 Stimmen angegeben. Sonach wurde cin dritter Bericht der Mehrzahl der Legitimations-Kominission ¡über die Zulässigkeit der Wahl des Freiherrn von Wangenheim“ im Namen des kranken Berichterstatters, Abgeordneten Hufnagel, von dem Abgeordneten Feuerlein vorgelesen. Dieser Bericht trägt auf Verwerfung der Zulässigkeit der Wahl an. Hierauf wurde aber auch der Bericht der Minderzahl jener Kommission, âber denselben Gegenstand, welcher sich für die Legitimation des Freiherrn von Wangenheim aussprach, durch den Abgeordneter Schott vorgetragen. Die Kammer beschließt: die heute ange- hdrten 4 Kommissions-Berichte drucken zu lassen. Endlich trägt der Abgeordnete von Hufnagel den Bericht der Legitimationë- Kommission „Über die Wahl ‘des zum Abgeordneten von Leut- fir designirten Ober-Vogtes Staiger in Kißlegg“/ vor, welcher sich für die Zulässigkeit der Wahl ausspricht.

O C er V Wien, 4. Fehr. Se. Maj. der Kaiser haben dem OÖberst- Lieutenant Anton Prokesch Ritter von Often die Bewilligutig ertheilt, das ihr von Jhrer Maj. der Herzogin von Parma verlichene Commandeur - Kreuz des Konstantinischen St. Georg- Ordens anneßmen und tragen zu dürfen.

Schweiz.

Neuchatel, 2. Febr. Dem Constitutionnel Neuchate- lois zufolge, stellt man in den meisten Schweizer Zeitungen zwei Bedingungen für die Annahme des neuen eidgenössischen Vertrages auf. Die erste sey, da er dem Volk zur Annahme vorgelegt werde; er solle nicht ein aufgedrungener scyn, sondern der freie Wille des Volks allein fêônne ihm Gültigkeit verleihen. Als zweite Bedingung führe man an, daß Neuchatels Verhältnisse zur Schweiz verän- dert oder daß es ganz von derselben getrennt würde. Außer die- sen beiden als unumgänglich behaupteten Bedingungen fordere man, daß die Revision des Vertrages auf einen näheren Zertpunke verlegt, und daß dieselbe dann einer konstituirenden Versamn- lung der Eidgenossen unterworfen werden solle! Wenn jedoch die Ligue von Sarnen bei ihren Plänen beharre und sich durch- aus von den anderen Kantonen trennen wolle, dann werde die National Partei ihre Forderungen noch steigern und folgendes hinzufügen: 1) eine stärkere Vertretung der grô- geren Kantone, eine zaßlreichere Tagsaßung und Abstitn- mung ohne Instructionen; 2) eine andere Abfassung des üten Artikels ; Proclamation der großen National-Prinzipien, der Gleich- heit der Rechte, der Volks-Souverainetät und der freien Presse; 3) Umgestaltung des eidgenössischen Gerichtshofes in einen Cas- fationshof und, wenn die Kanton - Gerichte nicht die nêthige Unparteilichkeit darböten , in einen obersten Civil - und Krimi- nal: Gerichtshof. ¿„Die Partei//, fügt der Constitutionnel hinzu, „wirft schnell genuz ihre Maske ab. Man sagt zwar gewöhnlich , daß die Meinung der Zeitungen nicht die Meinung des Volks sey, und damit sind wir auch ganz einverstanden; aber jet stehen die meisten Schweizer Zeitungen unter der Leitung der einflußreichsten Männer, von denen die blinden und unwi/- senden Massen nach Belieben geleitet werden. Wenn also die Blätter auch nicht die Meinung des Voiks ausdrücken, so drút- fen sie do die der Volkcführer aus. | gf

Der Republicain fragt, ob man den neuen cidgendfsi- schen Vertrag annehmen solle oder nicht, und fährt dann fort, daß er, ohne selbst eine Meinung über diese wichtige Ungelegen- heit abzugeben , sich darauf beschränken wolle, seinen Lesern das Ergebniß der in den bedeutendsten Kantonen eingezogenen Cr- fundigungen vorzulegen, indem seine Verbindungen ihn in den Stand seten, die eigentliche Meinung der Nation kennen zu lernen. (2) Ja, sage man in diesen Kantonen, wir wollen den Entwurf annchmen. Freilich entspricht er keinesweges unsercr Erwartung; aber um die National - Einheit zu erhalten und uns nicht dem Vorwurf auszuseßen, den eidgenössischen Bund aufs gelôst zu haben, willigen wir ein, uns ihm zu unterwerfen. Aus Achtung vor den Begründern der Helvetischen Freiheit auf dem Rútli opfern wir ihren Nachkommen unsere gerechten Au- sprüche auf. Der Constitutionnel Neuchateclois meint, dies sey denn doch eine zu starke Jronie.

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Rom, W. Jan. Am 1s|en d. M. hat der Nitter Manu in der Nekropolis von Tarquinia ein Etruskisches Grab entdeêt, welches alle bisher dort gefundenen an Pracht übertrisse, Die Gruft ist viereckig und wird in der Mitte von einer ebenfalis viereckigen Säule getragen; in drei Seiten der leßteren stehen

Gott erhalte ihn lange noch dem Könige, dem Vaterlande, denen

drei beflúgelte Genien von mehr denn natürlicher Größe und auf

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