1833 / 75 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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que Uebergabe der beiden noch in den Händen der Holländer efindlichen Forts gewilligt habe, und daß er mit den fünf Mäch- ten zur Unterzeichnung eines Definitiv -Traktates in Unterhand- lung treten wolle.‘/

Der Graf Pozzo di Borgo und der Fürst Lieven hatten heute mit den Lords Grey und Palmerston eine Konferenz im auswärtigen Amte.

Die gestrige Abstimmung im Unterhause, so wie die A geren Gerüchte in Betreff der Unterhandlungen mit der Nieder- ländischen Regierung, brachten eine Steigerung aller dffentlichen Fonds zuwege.

Niederlande.

Aus dem Haag, 10. März. Nachdem in der gestrigen Sibßung der zweiten Kammer der Generalstaaten die Präsidenten und Vice-Präsidenten der Sectionen erneuert worden, las det Prásiderit einen Antrag des Herrn van Nees folgenden Jnhalts vor: Da die-Erfahrung gezeigt habe, daß die Berathungen über das Ausgabe-Budget durch den Umstand sehr erschwert würden, daß die Hauptstäcke desselben' stets in einen Geseß-Entwurf ver- einigt werden, so daß das eine Hauptstúck-nicht ohne das andere angenommen werden könne, so möge bei Sr. Majestät dem Kd- nige in einer ehrerbietigen Adresse darum angehalten werden, daß man künftig aus jedem der Hauptstücke des. Budgets auch einen besondern Geseß-Entwurf mache. Diese Proposition ward den Sectionen zur Prüfung überwiesen und die Kammer bis zum Dienstag vertagt.

Dem Vernehmen nach, sind gestern bei unserer Regierung neue Depeschen aus London eingegangen. Das Handelsblad bemerkt: „Wenn man den umlaufenden Gerüchten über die Gesinnungen Englands und Frankreihs Glauben schenken darf, so sind beide Regierungen immer noch zur Fortseßung der Un- terhandlungen sehr bereit und auch geneigt, den neuernannten Holländischen Gesandten zu empfangen. Besonders soll der Fürst Talleyrand seit einigen Tagen lebhafter als je den Wunsch geäu- ßert haben, ein endlihes Arrangement bald herbeigeführt zu se- hen. Man hegt darum auch die Hoffnung, daß Herr Dedel, der im Begriff ist, nach seinem Bestimmungs-Ort abzugehen, mit solchen Instructionen versehen seyn wird, die einen guten Erfolg seiner . Sendung versprehen. Der Englische Geschäftsträger, Herr Jerningham, soll sogar vor einigen Tagen eine Note ein- O haben, in der diese Hoffnung ebenfalls ausgesprochen wird. Ls

neue Niederländische Gesandte Herr Dedel, auf die von London eingegangenen günstigern Nachrichten seine Abreise bereits ange- treten habe, Die Fonds - Course sind darauf merklich gestiegen.

Belgien. Brüssel, 10. März. Die Königin der Franzosen hat heute

die invaliden -Franzsösischen Soldaten, welche sich noch in Brüssel |

aufhalten, im Palaste empfangen.

Der Moniteur macht darauf aufmerksam, daß seit einiger Zeit, namentlich in Flandern, falsche Fünffranken- Stücke zum Gleis gekommen sind, und giebt einige Kennzeichen der- elben an.

Der Kriegs - Minister, -General Evain, wird ‘heute nach Gent abgehen , .um dort eine Musterung über die Truppen der Garnison und der Umgegend zu halten. |

In Antwerpen ist Meyerbeer's „, Robert der Teufel ‘/ mit großem Beifall gegeben worden. Es hatten sich aus der ganzen Umgegend Fremde zu dieser Vorstellung in Antwerpen ein- gefunden.

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Schweden und Norwegen.

Stockholm, 5. März. Der Redacteur der Dagligt Allehanda, der Königl. Secretair v. Dalman, dessen Zeitung

wegen eines Artikels über das Russische Militairwesen unterdrückt

wurde *), ist von der Regierung für unwürdig erklärt worden, künftig eine periodishe Schrift herauszugeben. Das Recht zur

Herausgabe periodischer Schriften ist das enes welches einem |

Schwedischen Bürger ohne gerichtliche Untersuchung und Urtheil

genommen werden kann.

310 lung des Wahl - Protokolls, wie um Untersuchung der gegen den Wahl - Dirigenten vorgekommenen Beschwerden und Eröffnung des Resultats zu ersuchen. Darauf berichtete Herr Schwarzen- berg über die Legitimation des Deputirten der Landes - Univer- sität, Professor Jordan. Er bemerkte, daß, bei der Richtig- keit seines Wahl: Zeugnisses, der Zulassung des Professor Jor- dan kein Hinderniß im Wege gestanden habe. Die Staats -Re- gierung habe dieses aber auf den Grund des Vorbehalts des d. 71 der Verfassungs-Urkunde, daß Staats-Diener der Geneh- migung der vorgeseßten Behörde bedürften, bestritten. Nach §. 5 des Wahl -Geseses könne jedoch die Landes - Universität nur ein Mitglied des akademischen Senats wählen, welches bloß die nôthige Bescheinigung brauhe. Das Wahlrecht der Universität kônne nicht beschränkt werden , weil dêm sowohl das landständische Herkommen widerspreche, als auch das Verhältniß der Universität, insofern Prorektor und Senat nach den Statuten von 1753 die vorgeselzte Behörde der Professoren seyen. Der Ausschuß trug da- her auf Zulassung des Professor Jordan an. Der Regierunas-Rath Koch machte darauf der Stände- Versammlung bemerklich, daß sie, bevor sie hierüber entscheide, die Gründe, aus welchen die Staats - Regierung dem Eintritte des Prof. Jordan entgegen war, etten müsse, und bezog sih in diesem Betreff auf ein

‘bereits zur Kenntniß der Versammlung abgegebenes Aktenstück.

Dasselbe wurde, nah mehreren Bemerkungen von Seiten ver- schiedener Abgeordneten, verlesen. Es ist die Abschrift eines Be- schlusses im Gesammt - Staats-Ministerium vom 12. Januar d. J., auf einen Bericht des Professor Jordan, welchem der akademische Senat beigetreten war, worin das Nichterforderniß einer Genehmigung der Staats-Behörde zum Eintritt des De-

putirten der Landes - Universität darzuthun versucht wird, und zwar auf den Grund der alten Landstandschaft der Universität, |

der Corporations'- Rechte derselben, der hon auf Mitglieder des akademischen Senats, welche alle gleichmäßig die Eigenschaft von Staats-Dienern haben, beschränkten Wahl; ferner auf Grund des §. 5 des Wahl-Geseßbes, welcher bloß eine Bescheinigung über die Wahl nöthig macht, des Zusammenhanges des §. 71 mit dem s. 70, da hier, im Fall der Beförderung zu einem Staats-Amte, die Wiedererwählung nicht eintreten könne, u. a. Der höchste Beschluß, in Erwägung, daß der Artikel 71 der Verfassungs- Urkunde auch auf die Landes - Universität anwendbar sey, weil ihr Deputirter Staats - Diener, weil er ein gewählter Abge- ordneter, weil das Ministerium die vorgeseßte Dienst - Be-

| hôrde der Professoren sey, daß ferner die Bestimmungen der

Amsterdam, 10. März. Hier wollte man heute wissen, daß der | Berfassungs-Urkunde frühere Bestimmungen aufheben, daß man

keine Corporations-Rechte im Widerspruch mit dem §. 71 be-

| haupten kônne, daß die erforderliche Genehmigung keine Be- | schränkung des Rechts der Wähler, sondern eine dem Gewähl-

ten aufliegende Bedingung sey, daß der Senat nicht die vorge- seßte Behörde seiner Mitglieder sey, u. a. entscheidet hierauf :

| daß der Deputirte der Landes - Universität die Genehmigung der

obersten Behörde bedürfe und dieselbe beim Ministerium des Innern einzuholen habe. Die Versammlung {ritt darauf über

| den Antrag des Abgeordneten Schwarzenberg, sofort zur Be-

|

j

Der Freiherr v. Wetterstedt, ein Bruder des Staats-Mis- | nisters, hat neulih eine Composition von Blei und Antimonium | erfunden, die er Marin-Metall nennt, die zur auëwendigen Be- |

fleidung von Fahrzeugen (förhydning auf Schwedisch) angewandt

werden kann, und zu diesem Zwecke nüblicher als Kupfer befun- |

den worden ist. Der Freiherr hat auf diese Erfindung in Eng-

gefunden, mit dem er in Compagnie steht. häuser in Stokholm haben bei der Regierung um Erlaubniß angehalten, dieses Marin-Metall zollfrei in Schweden einführen

zu dürfen, um damit Versuche auf Schwedische Fahrzeuge zu |

machen.

Nachrichten aus Bergen zufolge, war der Heringsfang da- | selbst sehr glücklich ausgefallen und 100,000 Tonnen schon ein- |

gesalzen. D eut s ch: lat d.

Kassel, 12. März. Gestern fand die erste öffentliche Siz- |

ung der Stände - Versamnilung im neu eingerichteten und deko- rirten Stadtbau-Saal statt. Die drei Landtags-Kommissare nah- men neben einander, rechts vom Präsidenten, ihren Sib ein; ein wenig seitwärts der Secretair - der Landtags - Kommission, Herr v. Specht. An dem Minister-Tisch saßen der Staats-Mi- nister von Trott und der Geheime-Rath Hassenpflug. Die Si6ung begann mit der Beeidigung einiger Mitglieder. auf úbergab der Ober-Steuer- Direktor Meisterlin die Legiti-

vorzugsweise für die Finanzen bestellt sey.

Legitimations - Ausschusses an die Tagesordnung. Die Wahl des zum Abgeordneten des Land- Bezirks Salmünster ernannten Ab- geordneten v. Regemann, der zur Zeit seiner Wahl noch nicht im Besi6 des Jndiïgenats war und die Verfassungs - Ur- funde noch nicht beschworen hatte, wurde von der Kam- mer fúr ungültig erflärt. Hinsichtlich der gestellten Wahl des Ober - Berg - Inspektors Schäfer

zum

*“) Die Zeitung D ágligt Allehanda ist keinesweges unter- drûúdt; nur die betreffende Nummer ward es. Das Blatt selbst er- scheint eben so wie scin'Bihang (Beilage) nach wie vor in Stock- holm, jedoch unter veränderter Redaction.

s{lußnahme überzugehen, zur Abstimmung, wonach derselbe ver- worfen wurde. Dagegen kam man überein, daß die Beschluß- nahme in der nächsten Mittwochs-Sißung stattfinden solle. Der Abgeordnete Schwarzenberg berichtete sodann Über die Legi- timation des Bibliothekars, Dr, Bernhardi, als Deputirten der Städte des Diemelstromes. Die Beschlußnahme über die- sen Gegenstand ward ebenfalls auf Mittwoch ausgeseßt. Der Abgeordnete Schomburg verlas darauf den Bericht des bisheri- gen permanenten Ausschusses úber alle, die landständische Wirksamkeit berührenden Vorfälle und Akte von der Auflösung der vorigen Stände-Versammlung bis zut Eröffnung der gegenwärtigen.

| Der Präsident bemerkte, zum Bericht über dieses Aktenstück werde in geheimer Sißzung ein Ausschuß zu bestimmen seyn.

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Derselbe meldete darauf, daß er so eben ein Schreiben des Prof. Jordan erhalten habe, welches er vorlas. Prof. Jordan protestirte darin für die Landes- Universität gegen alle Beschluß- nahmen, welche ohne die Mitwirkung von deren Abgeordneten gefaßt worden, wofern dieselben nicht die Legitimation betrefsen, und fügte eine weitere Deduction über die Frage, ob der g. 71 der Verfassungs-Urkunde auf den Deputirten der Landes-Univer-

| sität anwendbar sey, mit der Bitte bei, dieselbe vorläufig unter

erbetener Zurúckgabe zu den Akten zu nehmen. Dieser Antrag wurde genehmigt. Der Präsident verckündigte darauf einen nächstens zu entwickelnden Antrag des Herrn v. Baumbach 111. auf Festsebung der Diäten der Deputirten auf Z Rthlr. und er- klärte hierauf die dffentlihe Sißung für geschlossen.

In der vertraulihen Sißung wurden, dem Vernehmen

land ein Patent erhalten, und bereits einen Uebernehmer daselbst | nah, zu Mitgliedern des geheimen Ausschusses sür den Haus-

Mehrere Handels- |

und Staats-Schab6 die Abgeordneten Schomburg ( Vice -Prä-

| sident), Harnier, von Baumbach 1. (Präsident), Bleimüller und

! ter rash hinweg.

Wachs; zu Mitgliedern des Rechtspflege - Ausschusses die Abge- ordneten Dedolph, Schomburg, Wippermann, Schwarzenberg, Zusch und Henkel erwählt, Die Diskussion der Adresse fand noch nicht statt, weil der betreffende Ausschuß die Vorberei- tung des Entwurfs noch nicht vollendet hatte.

Mänchen, 9. März. Unsere Stadt ist seit einigen Wo- chen niht ohne große Besorgniß wegen der vielen Sterbefälle. Fieber aller Art, vorzÿglich Nervenfieber, die sodann in Friesel übergehen , raffen Opfer aus allen Ständen und von jedem Al- Nebs| den Nervensiebern wüthen bei vielen

Individuen die Blattern, Dieser ungewöhnlich vermehrte Krank-

| heits-Zustand hat denn auch bei einem Theile unseres Publikums

die Cholera - Furcht wieder erweckt. Alle diese Umstände haben

| die Aufmerksamkeit der obersten Sanitäts-Behörde erregt, und

Hier- |

| die praktischen Aerzte und cin umfassendes Reglement zur Folge

mation der Laudtags- Kommissare, mit der Bemerkung, daß die | haben sollen.

Herren Regierungs-Rath Koch und Regierungs-Assessor Müller für die Justiz und das Junere kommittirt wären, während er . Nach einigen all- | gemeinen Bemerkungen .des Regierungs-Raths Koch über die Pflichten eines Landtags: Kommissars, kam der Bericht des |

in Zweifel |

Ahgeordneten des Landwahl - Bezirkes Wibenhausen, | beschloß die Versammlung, die Staats- Regierung um Mitthei- |

“] der Krone Bayern un

es werden häufig Sißungen gehalten, die eine Verordnung für

Hofrath Oken hat einen Ruf nach Leipzig abgelehnt.

Der Glyptothek gegenüber wird mit diesem Frühjahre ein neuer Kirchenbau begonnen, und die Stadt selbst ‘durch den Ab- bruch mehrere Häuserreihen verschönert.

Frankfurt a. M., 11. März. Die Ober-Post-Amts- Zeitung theilt folgenden Auszug des Protokolls der 4ten Siz- zung der Deutschen Bundes-Versammlung vom 24. Januar 1833 mit: B

Beschwerde Kur - Hessens gegen das Königreich Bayern u das Guoliherzoatbam. Sa chsen-Weimar= Eisenach, geisl-

iche Stiftungen in Fulda betreffend. : D e0M10#s: : Nachdem in Gemäßheit des Bundes - Beschlusses vom 2. Juli 1832 in der Streitsache {da Kur - Hessen auf der einen, dann em Großherzogthume Sachsen,- Weimar- Eisenach auf der anderen Seite den auf Vermögens - Theile der eistlichen und weltlichen Stiftungen in Fulda gelegten Beschlag etreffend die rechtliche Entscheidung durch ein Austrägal - Ge-=

liche und welt

richt zu veranlassen, auch zu dem Ende nunmehr das Königl. Han- | nur verhindert,

T T T T E T s G O S I s A E e O T v,

f e L N ls

Oa E É R R I E R E E E E E

| schiffe einigermaßen hierunter leiden. | freulih, zu vernehmen, daß die Regierung selbst ins M

ndversche Ober-Appellations-Gericht zu Celle als Austrägal-% gewählt worden is, so wird

1) der Königl. Hanndversche Herr Bundestags - Gesandte sucht, seinem Allerhöchsten Hofe hiervon die Anzeige zu machey mit der gedachte oberste Gerichtshof als Austrägal-Justanz auzy

trag und im_ Namen der Butides-Versammlung, in Gemäßhej

Bundes - und Wiener Schluß -Akte, dann der Bundes - Besch vom 16. Juni 1817 und 3. August 1820, in dieser Sache den 9, ten gemäß erkenne.

2) Dem Kdnigl. - Hanndverschen Herrn Bundestags = Ges werden zu diesem Ende die bisher bei der Bundes-Versamn und der Vermittlungs-Kommission gepflogenen Verhandlungen, ter Anfügung obgedachter Beschlüsse, zur weitern Befbrderun das Austrägal-Gericht zugestellt.

Wiesbaden, 9. März. Durch ein im heutigen Ver, nungs-Blatte erschienenes landesherrlihes Edikt wir) Eröffnung der diesjährigen Versammlung unserer Landstände, den 16ten d. M. festgesebt.

Schweiz.

Aarau, 7. Mârz. Am áten d, M. erließ der Regier Statthalter des Amts - Bezirks Bern eine Verordnung, ny alles Schießen und Jlluminiren im Stadt - Bezirke Bern, vorher bei der Stadt-Polizei-Direction eingehendé Bewilli streng und unter persönlicher Verantwortung für alle darau, stehenden Folgen vetbietet. Eben so soll alles Zusammenrch in den Lauben oder Gassen durchaus nicht gestattet werden, hatte am nämlichen Tage, als diese Verordnung erschien, die weilige Verhafts-Entlassung von Oberst Tscharner ertvartet, wie es scheint, unruhige Auftritte gefürchtet.

J-t'al‘i ehn.

Neapel, 22. Februar. (Allgemeine Zeitung.) f vernimmt, daß eine Kommission aus drei Kaufleuten und, reren Mitgliedern der Konsulta gebildet worden is, wel sammentreten soll, um sih mit dem Projekt* eines, von deni einigten Staaten von Nord - Amerika in Antrag gebr Handels - Traktats zu beschäftigen. Bei dieser Gelegenhei dient bemerkt zu werden, daß überhaupt seit einige Vieles geschehen ist und noch geschieht, um dem Neapo

hen Handel einen immer größern Jmpuls zu- geben, M

gänzliche Aufhebung der bisher bestandenen Sanitäts} regeln, in welchen schon jeßt einige Erleichterungen eint sind, und die Wiederherstellung des Zustandes, in welch die Sachen vor der Cholera befanden, kann nicht fehle, y von dieser Seite günstig auf den Handel einzuwirken, y ihn der lästigen Fesseln entledigen wird, die seine fr {t samkeit noch beschränken. Ob nun gleich noch nichts \nly entschieden zu seyn scheint, so steht doch zu erwarten, daj, wu die Gesundheits-Berichte aus allen Theilen von Europ | fahren, so günstig wie bisher zu lauten, diese Aufhebun i mehr lange ausbleiben kann, besonders da auch Genu, gutem Beispiele vorangehend, jeßt alle Quarantaine gegen f reih ausgehoben hat, und dabei doch ein ungestdrter Lu zwischen Neapel und Genua besteht. Lord Ponsonby {1 unmer hier, und man erwartet die baldige Ankunft seines folgers, des Hrn. Temple. Man erfährt, daß das im} nah Griechenland und Konstantinopel abgehende Danmpss ¡Francesco 1‘/ sich auf 80 Passagiere beschränken will, d noch einige Pläße für die vielleicht unterwegs hinzukom den offen bleiben. Da diese erste Fahrt so leiht zu St gekommen ist, so werden die Unternehmer sie wahre öfter wiederholen, wenn sie ihre Rechnung dabei finden, und dürfte die Verbindung mit Sizilien durch die beiden Dan Um so mehr war e

treten will, und durch in England zu kaufende Danmpsll eine fortdauernde und regelmäßige Communication in de Z kunft mit dieser Jusel sichern wird. Die Fonds sind die Pariser Kours-Notirungen wieder etwas herunter gegan Dabei erzählt man einen drolligen Vorfall, der sich hier erg haben soll. Ein Spekulant in Fonds erhielt Nachrichten, d Inhalt hier eher bekannt wurde, als sie ihm selbst zufan sie hatten also bereits ihre Wirkung geäußert, ehe er zu 9 ren anfangen konnte. Aergerlih darüber, verabredet e

| seinem auswärtigen Korrespondenten, ihm inskünftige ini | das Gegentheil der Wahrheit zu melden, z. B. daß die Fu

2 pCt. gestiegen wären, wenn sie um so viel gefallen, und gekehrt. Der nächsten Nachricht ging es nicht besser als ersten, sie wurde wieder Andern früher als ihm bekannt. es aber, wie er wohl wußte, eine falsche war, so richtete er st Operationen danach ein, die ihm auch diesmal vollkommen gl ten. Der diesjährige Winter gehört auch hier, wie im l gen Jtalien, zu den kälteren. Besonders fällt es auf, d diefer Woche der Vesuv und die Somma si ganz mit Sd bedeckt haben, was in diesem Maße und so lange dauern) diesem ganzen Winter noch nicht der Fall war. FJndessen | dic Sonne schon zu hoch und erwärmt die ganze Atmosphätt mächtig, als daß es hier so kalt hätte werden können, als sonst gewöhnlich ist, wenn der Vesuv voller Schnee liegt. Wärme am Mittag ist daher nicht geringer als zwischen 1 und 12°. Natürlich ist die Apenninen- Kette mit derm dazl hörigen Monte S. Angelo bei Castellamare viel tiefer noŸ Schnee bedeckt.

Portugal.

Die France nouvelle enthält folgendes Privat-SÓhtel aus Lissabon vom 22. Februar: „Gestern kam bei dem h! gen Englischen Konsul ein Courier mit Depeschen - des * Stratford-Canning an. Der Englische Agent begab sich zU* Vicomte v. Santarem und theilte ihm den Jnhalt der M {en mit, worauf unter dem Vorsiß des Herzogs von Cad! der während der Abwesenheit Dom Miguels mit der Lei der Staats - Geschäfte beauftragt ist, ein Minister-Rath geht wurde. Jn der Nacht wurden zwei Couriere, einer an 7 Zea Bermudez, der andere an Sir Stratford Canning * Madrid abgéfertige. Die Antwort des Herzogs von Cadl lautet kategorish verneinend. Auch nah dem Hauptqu wurde eine Staffette an Dom Miguel abgefertigt, um d von der ertheilten Antwort zu benachrichtigen.“

Ostindien.

Ueder die Sklaverei in Jndien liest man Folgende, East-Jndia Magazine: „Während die Westindischen P! zer und die Kolonisten von Mauritius alle ihre Kräfte E ten, um den heilsamen Anordnungen der Britischen Nen Widerstand zu. leisten, obgleich diese die allmälige Verbesst® der Lage der Sklaven- Bevölkerung zum Zweck haben, N J freulih, zu bemerfen, daß die Ober- Regierung des Brill) Indiens diesen entwürdigenden Handel auf ihrem Gebiet

san hedenten

sondern auch ihren Cinfluß auf die Staatéel'

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jorenen aufbietet, um die Regenten derselben zu bewegen, ; zur Abschaffung dieses unmoralishen Gebrauchs mitwir- tan weiß, daß auf Vorstellung des Britischen Residenten wallior der Regent nicht nur den Sklavenhandel in diesem Theil der Mahratta - Staaten verboten, sondern Befehl gegeben hat, 65 in dem Bazar von Guwal- befindliche Sklaven frei zu lassen und ihren Freunden (liefern; darunter waren 9 Britische Unterthanen. Wenn wie lange Zeit der Sklavenhandel in Jndien be-,

n hat, und wie wenig Unsittliches die Eingebornen an solchen Handel finden, so sehen wir, daß allein dem wohl- ¿n Einfluß der Britischen Beamten der Ruhm gebührt, halbbarbarischen Regierung Haß und Verachtung gegen jf(avenhändler eingeflößt zu haben. Während wir es indeß ne heilige Pflicht halten, der Britischen Regierung und ih- beamten das erste Lob zu spenden, können wir es nicht über- , daß der Baidscha Bhar, Regent von Gwallior, so viel jetannt, der erste eingeborene Regent is, der, troß des von seiner Hofleute, die ihre Zenanahs mit gekauften Sklaven- ven anfüllen, geleisteten Widerstandes, ein Edikt gegen Sf(avenhandel erließ. Wir haben gesagt, daß in Jn- die Sklaverei nicht für entehrend gelte; in der That vie Lage der Sklaven in Ostindien durchaus keine Aebn- t mit derjenigen der Westindischen Neger. Der Cheylah hauses wird oft als Sohn adoptirt, und das Sklaven: Mäd- oder Bandih wird oft mit Güte behandelt und erhält zu- Einfluß über ihren Herrn; ja, die Ostindischen Sflaven hten eigentlich nur Hausarbeit, und zwar hauptsächlich in Benanahs der Großen. Der Wesir Allih, der den Musnud ecknau bestieg, war der gekaufte Sklave und adoptirte Sohn \ssafsud Dowlah und wurde als solcher von der Britischen rung zuerst anerkannt und dann abgeseßt; und die König- amilie von Timor, welche jest mit dem Schein der Kdnig- Würde bekleidet ist, stammt, wenn wir nicht irren, müt- her Seits von weiblichen Sklaven ah. Der Ursprung der und die Geschichte von Joseph und seinen Brüdern is ja int genug; derselbe Gebrauch bestand in Jndien seit un- hen Zeiten, und in Jahren der Hungersnoth bedienen sich en Volks-Klassen gern dieses Mittel, um ihrer Kinder los den. Da die Sachen so stehen, ist es klar, daß der ythandel in diesem Lande nichts Schändendes hat; die ftigfeit erheischt es, dies kund zu thun, da es sonst selt-

erscheinen würde, wie die eingeborenen Häuptlinge von | lior den Wunsch hätten zeigen können, das System des |

venhandels aufrecht zu erhalten. Der heilsame Einfluß der

schen Regierung und die persönlihen Bemühungen ihrer |

päischen Beamten können allcin die Staaten der Ostindi- Eingeborenen zur Abschaffung der Sklaverei bewegen.“ Die in Ageta erscheinende Persische Zeitung meldet,

der Minister von Audih, Hukkihm Mindih, von dem Kd- |

eingekerkert worden sey, weil dieser über die großen Re-

nen, die der Minister in der Armee vorgenommen, und dessen gegen das unglückliche Land ausgeübte Erpressungen Dasselbe Blatt sagt, daß die

aufgebracht gewesen. di ven - Käufer zu 200 Rupien Geldbuße und zu Gefängniß- verurtheilt, und - daß die Sflavenhändler

n follen. ; E det Ruinen des alten Delhi im Palast von Shere-

h befinder sch ein Brunnen, der vor einigen Monaten

hocknete und lange Zeit hindurch in diesem Zustande ver-

, Dies veranlaßte zwanzig Leute, zusammenzutreten und qmeinschaftlihe Kosten die Erforschung dieses Brunnens internehmen, in der Hoffnung, daß sie Schäse auf dem inde finden würden, deren man häufig unter jenen Trüm- h ausgegraben: hat, und deren man noch immer eine Menge verborgen glaubt. Die Arbeiter waren ungefähr zwei Mo- beschäftigt gewesen, das Gestrüpp und die großen Steine, it der Brunnen angefüllt war, wegzuräumen und die Erde hugraben , als es dien endlich im Dezember gelang, den nen ganz zu reinigen und das Wasser zu erreichen, nunmehr, nachdem die Hindernisse fortgeschaffft waren, zu einer bedeutenden Höhe aus der Quelle empor- ; mit Hülfe von zwei Rindern und einem großen run- ledernen Schlauch wußten sie aber das Wasser abzuieiten den Brunnen wieder auszutrocknen. Zwei Mann stiegen auf den Boden hinab, und nah Wegräumung des Schlam- entdeckten sie zwei eiserne Ringe, die zu einem großen ernen Topf gehörten. Da sie glaubten, daß dieser Topf Schabß enthalte, so suchten sie ihn heraufzuziehen, indem inen Strick an die Ringe befestigten und ihn so mit Hülfe heiden Ochsen heraufwinden wollten. Sie strengten sich sehr und es gelang ihnen auch, den Topf ein wenig zu heben; lich aber stürzte das Wasser mit schrecklicher Gewalt hervor drang im Augenblick bis zur Höhe des Brunnens. Die

eiter ertranken daher, und man fand keine Spur von ihnen | der, obgleih das Wasser nah drei Stunden bereits be- | Man glaubt daher, daß eine Erd- |

\tlih gefallen war. te sie verschlungen und in den Morast versenkt habe. Der jrecken, den dieser Vorfall erzeugte, war Ursach, daß sich je Zeit Niemand wieder an den Brunnen wagte; endlich ließen sich doch Arbeiter durch den ihnen verheißenen Lohn bewegen, das Werk von neuem zu beginnen und das Was- auézuschdpfen; aber vergeblich; die Regenzeit kam. heran, man war noch nicht vom Fleck gekommen ; denn jo viel Wasser bei htherausgepumpt worden, so viel sammelte sich in jeder Nacht ver, Die Abenteurer haben s{chon 200 Rupien darauf ver- dt, ohne das Geringste erreicht zu haben; dessenungeachtet sind sie Willens, ihre Anstrengungen fortzusetzen, sobald es heit wieder erlaubt; so groß ist hier die Sucht der

u erei. k (in Bombay erscheinende) Durpun vom 27. Juli stt Folgendes : „Einige unserer Europäischen Leser ‘werden wahrscheinli noch der Ankunft eines Fremden in Bombay nen, der sich für einen Polnischen Edelmann ausgab, und tin Benehmen, um wenig zu sagen, höchst auffallend war; meinen den angeblichen Grafen Barowski, der, nachdem er auf verschiedene Speculationen eingelassen, sih eine Strecke E bei Puna hatte schenken lassen, plôslih aber alle seine 1b aufgab, und nach Arabien ging. Von Mekka lite er sch theils zu Lande, theils zu Wasser nach De und Bushire, kam in Tabris an, und suchte trsischen Hof zu Úberreden , eine Diversion an ‘der Gränze gtlt zu machen, welche, wie mit einem Fünkchen ge- in enschenverstand leicht vorauszusehen war, gänzlich fehl- ch cnußte, Er kommandirt jest ein Regiment, welches i 09 Meschid marschirte, wo es zur Bewachung des Zedraucht wird, Es gelang ihm daselbst, den bekannten befreit Wolf aus der Sklaverei und aus dem Elende en; dieser war von den Turkomanen . gefangen

verei im Osten ist so alt, als das frúhste schriftliche Denk- |

hart bestraft |

CERELÆ Zie

L T e I 9202. L R TER D O A P fa N B

genommen worden, als er den Versuch machte, in ihr Land einzudringen, um die Abkömmlinge der verlorenen ehn Stämme Jsraels zu entdecken. Jn den Briefen des Hrn.

arowsfi, welche wir gelesen haben, schildert er die Perser als die größten Feiglinge, die er jemals gesehen, und die niemals ei- nem Flintenlaguf gegenüber Stand hielten, wenn sie nicht von Europäischen Offizieren kommandirt würden. Herr Bavowski beabsichtigt nah dem Jndus vorzugehen, wenn er kann, um je- nen Theil des Ostens zu beobachten. Er is ein unternehmender Mann von großem Talent und vielen Kenntnissen; wer er aber eigentlich ist, das weiß Niemand.“

Jn la n D,

MWaldboden

Transport 73,630 Morgen 32 Ruthen 126 5

28,901

Teiche

Sümpfe und Moráste Steingruben

Háiden und Oeden

Wege, Flüsse, Bäche u. \. w..

Diese betragen preußische Quadratmeilen aber geographische Quadratmeilen D/84902

Berlin, 15. März. Am 1lten d. M. starb zu Breslau | der ordentliche Professor an der dortigen Universität, Dr». Pas- sow, über dessen Hintritt uns die nachstehende Anzeige des Rek- tors und Senats der gedachten Universität zugeht : i

„Mit erschütternder Schnelligkeit ‘reffen die schwersten Schict- fals\{chläge den Lehrerkreis unserer Hochschule. Kaum is der erste Schmerz, den uns der frúhe Tod des vor wenig Wochen bestatteten Amtsgenofsen und Freundes v. Côllt bereitet hacte, Überwunden, so haben wit schon einen neuen, gleich empfindlichen und eben o unerwarteten Verlust zu betrauern. Gestern Abend nach 11 Uhr wurde unser hochverehrter Kollege und innig gelichter Freund, Herr Ver. Franz LudwigKarl Friedrich Passow, ordentlicher Professor der Alterthums-Wisfenschaff, Direktor des philologischen Seminars und des akademischen Museums für Alterthum und Kunst, im 47sten Lebens jahredurch einen Nervenschlag aus unserm Kreiseins hdhere Leben abge- rufen. Wenig Stunden früher hattenihn nahe Freunde noch vollkommen wohl gesehen und die heitersten Gespräche mit ihm gane, Was Passow als Gelehrter und Schriftsteller, Gymnasial- und Uni- versitäts-Lehrer, insbesondere als Bildner von Philologen und Schul« männern scit dem Fahre 1815, in welchem er für die hiestge Uni- versität gewonnen wurde, und in den leßten Fahren auch als Di- reftor des akademischen Museums für Alterthum und Kunst gelei- stet hat, was er seinen zahlreichen, mit unwandelbarer Liebe und Treue thm ergebenen Schülern, was er dem schönen 1nd reichen Kreise seiner Familie, was er den Freunden war, ist Keinem undbe-

| senschaftlihen Schriften; wo die preußische Polizei -

kannt geblieben, den sein Leben und Wirken irgend näher berührt hat. Unerschütterliche Redlichkeit und Wahrheitsliebe, felsenfeste

| Treue, der standhafteste Muth unter allen, auch den schwierigsten |- Verhältnissen , rasilose, mit bewundernswürdigem Erfol

i ) d : gekrönte Thâtigkeit, stete Bereitwilligkeit zu Aufopferungen jeder Art, wo es

| die Förderung einer guten Sache, oder der Freundschaft galt, sind

hervortretende Züge in dem s{hdnen Charakterbilde des Dahingeschie- denen. Mödge der großen Anzahl der durch scinen Tod Niederge- beugten Aufrichtung und Trost von oben gesendet, die Lehr-Anftalt aber, welcher Passow's Name durch fast 15 Fahre ein herrlicher Schmuck gewesen, vor ähnlichen Verlusten lange, lange bewaghrt werden.

Breslau, den 12. Mdrz 1833.

Rektor untd Senat der Universität. Schulz, d. 4. Rektor.//

—— Das kärzlich erschienene Verzeichniß der Vorlesungen auf der Rheinischen Friedrich - Wilhelms - Universität zu Bonn für das Sommer- Halbjahr 1833 kündigt in der evangelisch-theologi- schen Fakultät 20 Vorlesungen von 7 Lehrern an, in der katho- lisch- theologischen Fakultät 17 Vorlesungen von 5 Lehrern, in der juristischen Fakultät 31 Vorlesungen von 9 Lehrern, in der medizinischen Fakultät 46 Vorlesungen von 13 Lehrern und in der philosophischen Fakultät 90 Vorlesungen, nämlich 16 in der Philosophie, 8 in der Mathematik, 17 in den Naturwissenschaf- ten, 13 in der Philologie, 10 in morgenländischen Sprachen , 8 in neueren Sprachen und Literatur, 2 über bildende Kunst, 3 über Tonkunst, 7 in der Geschichte und Hülfswissenschaften und 6 in den Kameralwissenschaften, von 31 Lehrern. Der Anfang der Vorlesungen ist auf den 29. April festgeseßt.

Die Kölner Zeitung meldet in einem Schreiben aus Bonn vom 9ten d. M., daß der dortige Professor bei der medi- zinishen Fakultät, Dr. Johannes Müller, ein geborner Rheinländer, einen Ruf an die Stelle des verstorbenen Rudolphi

erhalten habe , und daß der dortige Privat-Docent hei der phi- |

losophischen Fakultät, Dr. Franz Ritter, ein geborner Westphale, daselbst zum Profcssor extrord. in der gedachten Fakultät be- fördert worden sey.

Jm Regierungs-Bezirk Erfurt sind im vorigen Jahre mit Einschluß des Militairs 10,507 Kinder geboren, worunter 5372 Knaben und 5135 Mädchen. Die Zahl der Gestorbenen betrug 9444, nämlich 4706 männlichen und 4738 weiblichen Ge- schlechts, so daß 1062 Jndividuen mehr geboren als gestorben sind. Unter den Geburten waren 122 Zwillinge- und 3 Drillings- Geburten. Todtgeboren wurden 232 Knaben und 169 Mädchen. Außer der Ehe wurden 957 Kinder gezeugt, so daß etwa auf 100 Kinder ein uneheliges kommt. Getraut wurden 2495 Ehe- paare. Ueber 90 Jahre alt wurden 12 Männer und 10 Frauen. Bei der Niederkunft und im Kindbette starben 125 Frauen.

Die im Laufe des vorigen Jahres im Erfurter Re- gierungs - Bezirk veranstalteten Kirhen- und Haus- Kollekten ha- ben einen Gesammt - Ertrag von 900 Rthlr. 27. Sgr. 8 Pf. gewähre. ;

Die Breslauer Zeitung erzählt: „Am 6ten d. kam in Breslau ein gesatteltes Pferd in ved Gallop die Schweid- nißer-Straße herauf, nahm seinen Lauf quer über den Markt und rannte durh die zur Hälfte geöffnete Hausthüre in den Flur der dortigen Apotheke, setzte eine Treppe von vier Stufen hinan und stieß mit solher Gewalt gegen eine, mit einem Glas- fenster versehene Stubenthüre, daß diese aufsprang und das Pferd in die Arbeitsstube des Haus-Eigenthümers gelangte. Dort sprang es mit den beiden Vorderfüßen auf den Tisch und wurde in dieser Stellung festgenommen. Unterwegs hatte es zwei Per- sonen, jedoch nicht gefährlich, beshädiget./‘

Statistische Darstèllung des Kreises Solingen im Regierungsbezirk Düsseldorf von Georg Frei- herr von Hauer. Köln 1832. bei Du Mont-Schau- berg. 8. 339 S.

Der Herr Verfasser, welcher dem Kreise Solingen als Land- rath vorgeseßzt ist, giebt in dieser Schrift eine Beschreibung der natürlichen, gewerblichen, sittlichen und Verwaltungs - Verhält- nisse desselben, die mit vieler Einsicht entworfen, mit Fleiß und tiefer Kenntniß der L eten ausgeführt, eine schr s{häßbare

Belehrung über den Zustand einer der merkwürdigsten Gegenden |

des preußischen Staats gewährt.

Der Kreis enthielt nach der Katastral - Vermessung an

Grundfläche der Kirchen, Kapellen und Kirchhdfe der Wohngebäude und gewerblichen Ráume 734 134 Gemüse- und Obst-Gärten .... 5,169 - Ml Ackerland / 60 5 5 s

21 Morgen 66 Ruthen

Wiesen 0 Hütungen 6 -

59 Latus 73,630 Morgen 32 Ruthen

J

| |

|

j

Pa La Rg D E USSE E 2 M Zusammen 114,952 Morgen 9 Ruthen

E (9 9/1124

Erstres stimmt für alle praktischen Zwecke hinreichend mit der Angabe S. 21; Leztres aber dient zur Bergteicd uns M wis- eile von

2000 Ruthen nicht in den Kreis der üblichen Maaße aufge-

| nommen ist.

Auf diesem Raume lebten am Ende des Jahres 1830 nah der Angabe S. 21 51,760 Einwohner: also auf der geogra- phischen Quadratmeile 9,677. Es ist bemerkenswerth, daß bet dieser dichten Bevölkerung dennoch fasi ein Drittheil der Bodens fläche wenig benutzt wird, Von der vermessnen Fläche nah vo- rigen Angaben sind

, « O/52206 9 0,06 176

V/00s16

Hütung Gemüse- und Obst- Gärten

Teiche

Also zur Erzeugung von Nahrungsmitteln durch Landbau und Viehzucht benußt

Baustellen

Wege, Flüsse, Bäche

Steinbrüche

B S A C E h I A E Se E di ada E

Also für Wohnung, Gewerbe und Verkehr benußt

Waldfläche V/35142

ZUN und Oeden Va a úmpfe und Moräste

L UKLOME E A: V L A. In natärlichein Zustande zu geringer Nußung ver- bliebenes Land

0,0446 V/00111

V/00666 0/0419

0/94162

V/00069

0, 1863 Summe 1,9000

Es ist nämlich nah der ausführlichen Beschreibung S. 58 bis 60 die große Fläche Waldboden theils wirklih ganz von Holz entblôßt, theils doch sehr shlecht bestanden, und nur bet sehr wenigen größern Gütern kommen noch kleine wohlgepflegte Holzbestände vor. Das Haideland wird nah S. 45. 46 fast nur zur Vermehrung des Düngers genükt, indem das fünf bis sechsjährige Haidekraut abgehauen und dem Vieh untergestreut wird. Diese geringe Nukung von einem #o beträchtlichen Theile der Bodensläche erscheint um \o auffallender, als das urbare Land würklih mit großem Fleiße, selbst zum Theil garten- máßig mit dem Spaten, bearbeitet wird, und als die Obsts- und Gemüúse-Gärten selbst 7 der ganzen Oberfläche des Lan- des O das ist, eine in andern Provinzen unge- wöhnliche Ausdehnung haben. Es is dieses indessen eine der nachtheiligen Folgen rücksichtsloser Zerstückelung des Bodens, die zivar eine sorgfältige, obwohl zuweilen mehr mühselige als wohl- gewählte Benüßung des urbaren Landes erzeugt, aber auch die Möglichkeit der Verwendungen auf einen Boden verkümmert, der erst nach einer Reihe von Jahren den Vorschuß zu seinem Anbau erstatten kann, indem der kleine Wirth unvermögend ist,

cine solche Auslage zu machen. Nach Seite 41. 42 betreiben überhaupt 6229 Familten Land- wirthschaft; und zwar nähren sih davon ausschließlich 3,055 Familien, und in Verbindung mit andern bürgerlichen Gewerben oder mit Anstellung in dffentli- chen Aemtern wozu noch treten Tageldhnerfamilien , die ein Leldgrundstück gepachtet haben 933 - Sind zusammen die erwähnten . . . 6,229 Familien. 13

Hiervon bewirthschaften mehr als 3060 Morgen zwischen 200 und 300 Morgen ... 17 33

zwischen 100 und 200 Morgen . .. zwischen 50 und 100 Morgen . .. o 958

zwischen 25 und 50 Morgen . .

zivijchen 15 und 25 Morgen zwischen 10 und 15 Morgen

zwischen 5 und 10 Morgen L weniger als 5 Morgen

2,24 1 s

Sind zusammen wie vorhin . . 6,229

Hiernach benüßzen überhaupt nur 2,285 Fatuilien mehr als ehn Morgen, und es muß also selbst ein fehr beträchtlicher Theil derjenigen, die blos vom Betriebe der Landwirthschaft le- ben, sich auf weniger als zehn Morgen zu ernähren suchen.

S. 50. 51 wird eine Darstellung des Ertrages - der Feld- wirthschaft gegeben, woraus hier folgende Me gezogen ist:

7 erde itt: Es sind besäet Morgen Davon werden [so durchschnitt-

geärndtet mit Weizen . . 2,201 18,754 Schfl. Roggen... 419/503 145/008, - Gerste 925 11240 Haber. 17/920 200/090. - Buchweizen. . 1,280 9,200 - Hülsenfrüchten 1,916 14,242 - - Kartoffeln... 5,166 516,600 - ; Handelsgewächsen 1,254 6,718 s Klee 4,805 393,400 Zentner - andern Futter- fräutern.... 93,143 1,100,050

P ACERIDT# MSANTCIEORA T0 S A 0E I Ueberhaupt besäet 58,113 Morgen. 1,898 4

Feine Brache . . Ueberhaupt Ackerland 60,011 Morgen, wie vorhin. Hiernach ist von dem gesammten Ackerlande bestellt mit Weizen 0,0167

Roggen 0,8260 Gerste 0,0154

lich vom Morgen

8,52 Schfl. 463 s 1,03 ; 14,5 5 s 744 9 ¿ 7,43 j 100,00 s 5,41 ¿

81,17 Zentner

350,00 s

0,2711

Buchweizen Hülsenfrüchten (Erbsen, Bohnen, Wicken) . 0,1516

Kartoffeln 0,0861 Handelsgewächsen (Rübsen, Lein, Hanf 1c.) 0,020

Latus O,