1833 / 79 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

indessen das mious nur auf einer, an sch unerheblichen und überdem durch Zufall veranlaßten Minder - Einfuhr von Süd- frächten beruht. N __ Núüslich kann es seyn, zu bemerken , daß dieser allgemeinen Verkehrs - Steigerung au namentlich die spezielle Rubrik des Trauns its, wie nachstehende Zahlen erweisen, keinesweges fremd geblièben ist.

F 0 Tranfit des Jahres 1825. Transit des Jahres 1828. 1, U T 2,367,063 Centner. O nre Ms h | J 1,412,649 Scheffel. 2,955,588 Scheffel. | | | ps 92,076 Stück. 84,692 Stück. d j u 2/296 Klafter. 835 Klafter. E 4 19,280 Schiffs-Lasten. 25,599 Schiffs-Lasten. A A i 47,125 Tonnen. 39,899 Tonnen.

Es wird hier das kleine minus bei Stü-Zahl, Klaftern und Tonnen durch das bedeutende plus bei Centiern, Scheffeln und

4 N , - - d l Schiffs-Lasten zuverlässig, so viel den Werth des Transito-Guts 1 betrifft, bei weitem úbecwogen. Man darf daher eine unzwei-

/ felhafte Progression auh des Preußischen Transito- Verkehrs / besonders solchen Lesern zur Beherzigung empfehlen, welche in | Vorurtheilen gegen Vereinbarkcit eines blühenden Zwischen-Han- A dels mit kräftigen und fonsequenten Zoll-Systemen befangen sind. A y y Entscheidend für den Beweis der Fortschritte des Preußi- R (| schen Handels, und namentli seines Zusammenhanges mit dem / Auslande, sind auch die úber Verkehrs-Progression auf den bei- i den Preußischen Messen beigebrachten Zahlen. Es betrug näm- ; lih der Waaren-Verkehr auf der Frankfurter Margarethen-Messe im Jahr 1819 im Jahr 1828- E 28,753 Centner, 59,719 Centner, D und auf der Naumburger Sommer - Messe + im Jahr 1819 im Jahr 1828 / | 6446 Centner. N 19,124 Centner. Wi Nachdem sodann der Verfasser noch über eine bedeutend | stattgefundene Vermehrung der Zahl handeltreibender Per- Y / sonen sih geäußert, geht er über zur Erörterung verschiedener in Preußen stets progressiv gehandhabter Förderungs - Méttel des Handels, und sucht Art und Maße ihrer Progression in Zahlen oder sonst thatsächlich nachzuweisen. Es fehlte hierzu nicht am Materialien in Bezug auf Kunst-Straßen, Kanal-Bau, Hafen-Bau, Schiffbarmachung von Binnenwässern, Postwesen, Dampfschifffahrt, Börsenwesen, Rhederei, Handels - Gesellschaf- ten. Wir werden Gelegenheit finden, auf cinige dieser Gegen- stände unten noch einmal zurückzukommen.

Nach Widerlegung einiger dem Preußischen Handel un- gründlich gemachten Vorwürfe, und Erörterung der Verhältnisse des Preußischen Wechsel - Kurses, welche gegen Deutschland und Frankreich als vortheilhaft, gegen England als in der Besserung begriffen dargestellt werden, beschließt eine kurze Recapitulation das erste Heft. j

Schwerlich wird ein unbefangener Leser dasselbe aus der Hand legen, ohne Gewißheit daraus empfangen zu haben, daß schon im Jahre 1828 der Preußische Staat kräftige Vorschritte zurückgelegt hatte zur Entwickelung aller in ihm liegenden Ele- mente des National-Wohlstandes, und daß seine weise und wohl- gehandhabte Geseßgebung das wesentliche Fundament jener Vor- \chritte gewesen war. Indessen wird derselbe Leser gar leicht zu der Frage sich veranlaßt finden, ob, was solchergestalt begon- nen war im eigenen Lande, mehr oder weniger unabhängig von fremder Einwirkung, in ruhiger, gewöhnlicher, weder durch phy- sische noch moralische Uebel außerordentlich bewegter Zeit, ob

a ; E A L d B ti data è R

§26

vermehrten inneren Consumtion geistiger Getränke beruhen. Essig (S. 113) stand ungünstiger als im Jahr 1828. Statt der damaligen Mehr-Ausfuhr von 537 Ctr. war eine Mehr-Einfuhr von 63 Ctr. bemerkbar. Vermuthlih Wirkung erhöheter Höspital-Bedürfnissen in der Cholera Zeit. Jm Oel (S. 114) blieb die Bilanz allerdings noh gegen Preu- ßen, doch abermals mit unverkennbarer Besserung. Die inlän- dischen Oelmühlen hatten sih gegen ihre für das Jahr 1825 nachgewiesene Zahl wieder um 160 vermehrt. Jm Artikel Lichte (S. 67) eroberte Preußen die Bilanz. Das im Jahre 1828 noch bestandene Einfuhr-plus von 363 Ctr. ward B A 1831 durch ein Ausfuhr- plus von 282 Ctr. ersetzt. ei der ; Wolle (S. 91) ist Folgendes zu bemerken: 1) Die Preußische Schaf-Zahl im Jahre 1831 betrug 11,751,603 Stück, worunter 2,397,171 Merinos, und 5,301,385 Halb- veredelte. Es hatte also seit 1828 die Total: Zahl zwar nur wenig zugenommen, sehr bedeutend aber das Uebergewicht edler und veredelter Race. 2) Im Triennium 1829—31. war der jährliche Durchschnitts- Betrag selbst erzeugter Preußischer Wolle = 235,032 Ctr., im Werth von 19,033,398 Rthlr. 3) In demselben Triennium betrug diè durchschnittliche Jahres- Quantität der im Lande verarbeiteten eigenen und fremden Wolle =— 177,062 Ctr. 4) Der im gedachten Triennium stattgefundene Ausfuhr - Ueber- {uß von Wollen-Waaren konnte nicht in genauen Zahlen nach- gewiesen werden; hingegen wird höchst wahrscheinlich gemacht, daß er in der Quantität wenigstens stationair blieb, und in der Qualität, also auch im Geld-Werthe, sich nicht unbedeu- tend erhöhte. 5) Endlich mag auch aus der seit 1828. um mehrere tausend Ctr. vermehrten Einfuhr fremder Karden und Weber-Di- steln eine der fortshreitenden Entwickelung Preußischer Woll- Fabrication günstige Präsumtion geschöpft werden. Baumwolle (S. 6). Jm Jahre 1831 betrug das von Preußen verarbeitete rohe und halbveredelte Material = 152,154 Ctr., also 16,864 Ctr. mehr, als im Jahre 1828; der Gesammcr- werth Preußischer Baumwollen-Fabricarion im Jahre 1831 wird auf 29 Millionen Rthlr. geshäßt, also 4 Millionen höher, als im Jahre 1828. Um eine Kleinigkeit vermindert hatte sich als Folge geschärfter Russischer Prohibitiv - Maßregeln die Ausfuhr der Elberfelder Garne; hingegen war der mittlere Aus- fuhr-Betrag des leßten Trienniums in Stuhl - und Seiden-Waa- E gegen das vorleßte Triennium im Verhältniß von 18 : 17 gestiegen. Seide (S. 74). Die mittlere Jahres-Quantität des von 1829 31 in Preußen verarbeiteten rohen Materials betrug 5728 Cetr., und der mittlere Exportations-Ueberschuß Preußischer Seiden- und Halbseiden-Waaren derselben Periode 5085 Ctr. Wenn hiernach die Preußische Seiden-Fabrication dieses Trien- niums quantitativ nicht vorgeschritten scheint gegen die des náchst L Me rgetenben so mag dagegen eine schr bedeutende qualitative Verbesserung derselben angenommen werden ; denn der durchschnittliche Gewinn von Preußischen Seiden - und Halh- seiden- Waaren in den Jahren 1829—31. wird auf 3,531,200 Rthlr. geschäßt, während er in den Jahren 1826 28 nur 2,069,400 Rthlr. betrug, und im einzelnen Jahre 1827 gar nur

2a! es sih behauptet und fortgeseßt haben werde unter ganz andern ts Umständen, wie sie die nächsten drei Jahre herbeiführten durch

engen Zusammenhang mit Bundesgenossen, wie durch Kampf

mit feindseligen Meinungen und Störungs-Versuchen, dur Ein- #4 flüsse pestartiger Krankheit, politischer Vötker-Zerrättung , allge- A meinen Mißtrauens, drohender Kriegs - Gefahr, ungewöhnlicher ¿1 Ausgaben. Diese Frage beantwortet das zweite Heft der vor-

f liegenden Beiträge. Der Verfasser hat darin dieselbe Ordnung Ÿ seines Vortrags beibehalten; und wir werden in gedrängter Ana- : lyse des wesentlichsten Jnhalts auf demselben Wege wie bisher o ihm zu folgen suchen. s Erstlich also: Wie gestalteten sich die speziellen Verhält- 2 nisse der oben einzeln erôrterten Preußischen Erzeugnisse oder J Handels - Artikel, in dem neuen dreijährigen Zeit- Abschnitte von 4 1829—31? Wir fanden sie blühend und votrschreitend nachge- j wiesen am Ende des nächst vorhergehenden Jahres: haben sie

“: sih ferner noch günstig entwickelt? oder ist Stillstand eingetre- 4 ten, vielleicht gar Rückgang ?

Getreide (S. 29). Der dur{schnittlihe Jahres-Gewinn

K des Preußischen Ackerbaues vom Auslande in dieser jüngsten

s Periode wird auf 8,438,145 Rthlr. berehnet (dazu noch der

i Werth eines Ausfuhr -Ueberschusses von beinahe 100,000 Ctnr.

Mühlen - Fabrikate aller Art mit wenigstens 1 Méllion Thaler).

Unstreitig beurkunden diese Zahlen eine Erhebung der Agrikultur-

Jndustrie über ihren für das Jahr 1828 nachgewiesenen Standpunkt.

S E

M j Vieh (S. 137). Das durchschnittlihe Jahres- plus- der 4 y Einfuhr war diesmal nur = 173,434 Stück, also 79,870 Stück & ; weniger, als im Jahre 1828. Zugleich ward für die Jahre 1829 iy L bis 1831 der heimische Viehstand (aus\cließlich der Schafe) um 137,189 Stück vermehrt nachgewiesen. Verbesserung is auch

hier augenscheinlich.

Taback (S. 121). Der inländische Tabacks-Bau hatte in einigen Distrikten sich zwar vermehrt, in andern aher und auch / im Ganzen sich vermindert, zuglei sih mehr ostwärts gezogen : i die freigewordene Konkurrenz des vorzügliheren Darmstädter j Produkts mag das veranlaßt haben. Hingegen war die Preu- j ßische Tabaks-Fabrication im Jahre 1831 unstreitig gestiegen ' gegen ihren für 1827 nachgewiesenen Betrag. Eine genaue To; i tal-Summe kann nicht angegeben werden, weil Amtliche Nachwei-

sung des inländischen Blätter-Produkts für 1831 noch fehlte. : Aber die zur Bearbeitung im Lande verbliebenen fremden Blät- ; ter betrugen im Triennium 1829 1831 durchschnittlich au jedes

i Jahr 43,000 Ctr. mehr ‘als im Triennium 1825 1827; und j dieses bedeutende plus wird dur ein etwaniges, jedenfalls un- j bedeutendes minus der inländischen Blätter-Production des Jah-

j res 1831 zuverlässig nicht absorbirt.

j Wein (S. 117). Der Verbrauch fremder Weine hatte

f sich im Vergleich zu 1828 etwa um 12,000 Ctr. wieder höher | t

; gestellt wahrscheinli Folge prophylaftisher Cholera :- Diät.

; Die Preußischen Weinberge vermehrten sich von 50,265 Mor- gen im Jahre 1827, auf 54,971 Morgen im Jahre 1831.

j Nichtsdestoweniger war das durchschnittliche Jahres-Produkt nach schlehterer Beschaffenheit der Herbste im leßten Trien-

/ nium um 59,002 Eimer geringer als im vorleßten; daraus aber F auch ein minus von etwa 100 Ctrn. in der le6tjährigen Ausfuhr # inländischer Weine. überflüssig erklärbar. Auch können die in freiere

Konkuxrenz getretenen Darmstädtischen Weine eingewirkt haben. k

Branntwein (S. 109). Preußen producirte im Jahr 1831 == 130,000,000 Quart, also 5,000,000 M als im Jahre 1828. Wenn dagegen denno der Ausfuhr-Ueberschuß sich jegt

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ee G r T EN Ew E m n F A id 2A 0e K E R G D N ur MesS Pa E A A R T A

als im Jahre 1828. Es kann dieses minus zufällig seyn und vorübergehend; theilweise mag es beruhen auf der freigewordenen Konkurrenz einiger Darmstädtischer Leder-Sorten.

ders aber in den Pack-Papieren zeigte sich bedeutende Vermehrung der ausländischen Einfuhr, worüber man kaum mißvergnúügt seyn darf; denn jede Erhöhung des ‘Pacé-Papier-Verbrauchs deutet auf erhöhte Thätigkeit des Handels und der Gewerbe. | nen Papieren übrigens eroberte sich Preußen, während der zwei le6ten Triennien, die Bilanz. in dieser Gattung, während vor 1827, auch in ihr, die Aus- fuhr von der Einfuhr überwogen ward. .

Glase blieb die Bilanz für Preußen ungünstig. durchschnittlih von 1829— 1831 der jährliche Ausfuhr-Ueberschuß

trug 2139 Ctr., also, bis auf 97 Ctr., wie im Jahre 1828. Danach kann jedoch in der nèuesten Periode nicht der Umfang der Fabrication beurtheilt werden, welche zuverlässig sehr erwei-

gazine zu arbeiten {uß 1,906,459 Ctr., also 1,017,650 Ctr. mehr, als i. J. 1828. änderten sih nicht wesentli gegen ihren Standpunkt des Jahres 1828. Daß der mittlece Ausfuhr - Ueberschuß in Eisen - Waaren nur 66,001 Ctr. betrug, während er 72,968 Ctr. betragen hatte für die Periode von 1825—1828, mag vorübergehende Zufällig- zeitig so bedeutend- gebliebene, bedeutender noch gewordene C alles rohén Materials dieser Fabrication kaum erklärbar Le

T s M L B Ft G

1,906,459 Rthlr.

Leinen (S. 28 und 59). Das mittlere Einfuhr - plus fremden Flahses und Hanfes war in der Periode 1829 1831. um 9198 Ctr. jährlich geringer, als im nächst vorhergehenden Triennium. Desgleichen scheint in rohen Garnen eine Ver- minderung des jährlichen Ausfuhr-Ueberschusses um durchschnitt- lih 3828 Ctr. statt gefunden zu haben, während derselbe in ge- bleichten und gefärbten Garnen ungefähr stationair blieb. Der jährliche Gewinn am gesammten Leinen-Garn-Handel mit dem Auslande erschien um durchschnittlich etwa 153,146 Rthlr. ver- mindert. Auch ward der durchschnittliche Jahreës-Gewinn von den ins Ausland verkauften leinenen Geweben aller Art nur auf 8,928,440 Rthlr. angegeben, folglih um 2,749,350 Rthlr. geringer, als im Jahre 1828. Dennoch darf man einen Rükschritt dieses Fabri- cations-Zweiges kaum annehmen; denn der größere Theil jenes Defizits im auswärtigen Leinen-Handel ward zuverlässig durch die in den beiden Jahren 1830 1831 erweislich schr vergrößert stattgefundene innere Consumtion gedeckt, Jedenfalls aber ward wohl in Baumwolle mehr als wiedergewonnen, was etwa in Leinen verloren ging.

Leder (S. 40 und 43). Daß die inländische Gerberei der leßten Periode in steter Progression sich befand, beweist die sehr vergrößerte Einfuhr und sehr verminderte Ausfuhr roher Häute. Der mittlere Ausfuhr -Ueberschuß fabrizirter Leder und Leder- Waaren betrug indessen nur 6925 Ctr., also 2449 Ctr. weniger,

Papier (S. 69). Jn allen groben, ungeleimten, beson-

Jn den fei- Es existirt jet ein Ausfuhr-plus Glas (S. 37). Jm geschliffenen Krystall- und Spiegel- Dagegen betrug von grünen Hohl-Gläsern 16,945 Ctr., also 4209 Ctr. mehr, als im Jahre 1828; von weißen ungeschliffenen

Gläsern 2625 Ctr., also 281 Ctr. mehr, als im Jahre 1828. Schießpulver (S. 73). Das mittlere Ausfuhr-plus be-

ert war, aber vorzugsweise d die inländischen Militair - Ma- atte. Jn Steinkohlen (S. 80) betrug der mittlere Ausfuhr-Ueber-

Eisen (S. 22). Die Verhältnisse dieser Fabrication ver-

eit seyn, nicht Rükschritt; denn bei leßteren würde die gleich-

etwas niedriger stellte als im le6tgenannten Jahre, so kann das nur auf einer dur Zeit-Umstände, z. B. Kriegs-Rüstung, stark

n 1,

Kurzen Waaren (S. 57) blieb die Bilanz nur y den feinen gegen Preußen; bei den groben ward ein, Aus- als Einfuhr nachgewiesen.

Buchdruckereien (S. 105). Der Preußisch besaß im Jahre 1831 von diesen Anstalten 327, währe Jahre 1825 nur 280 besessen hatte.

___ Zucker (S. 132). Die durchschnittliche Jahres, von Rohzuckern im lebten Triennium betrug 544,816 also 159,944 Centner mehr, als im Jahre 1828. Do diese Vermehrung nicht auf Erweiterung der Fabricatiq i zu haben, sondern auf Konjunkturen, welche die S) der Einkäufer begünstigten. Zwar hatte die Zahl der & sich um 7 Stu vermehrt; aber das, an sich geringe, Bedúrfniß ausländischer .Raffinaden blieb bis auf weni

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ner dem des Jahres 1828 gleih. Jedenfalls also q wenn nicht sehr merkliche Progression, doch wenigs Rückschritt.

Kaffee (S. 131). Der durchschnittliche Einfuh {uß für jedes Jahr des leßten Trienniums war = 244 ner, also 28,512 Centner mehr, als im Jahre 1828, |

Thee (S. 127) desgl. 1737 Ctr. 104 Ctr. wg

Katao (S. 129) desgl. 4670 Ctr. 1642 Ctr, j

E (S. 127) desgl. 28,090, Ctr. 13, mehr.

Reis (S. 127) desgl. 61,814 Ctr. 24,451 Ch

An die Erörterung einzelner Handels-Artikel reiht y auch in diesern zweiten Hefte wiederum allgemeinen | tungen ber Preußens Gewerbe und Handel.

Der Total-Ertrag der Gewerb-Steuer stieg vom J bis 30 ungeachtet bedeutender inzwischen eingetreten ßigung einzelner Positionen von = 1,935,413 auf), Rthlr. Jm Jahre 1831 lieferte sie nur 2,046,415 Ri der kleine Ausfall steckte lediglich ‘in den Regierungs} Danzig, Posen und Achen, wo er durch Einflüsse du der Polnischen und der Belgischen Jnsurrection transit anlaßt war. Auch diesmal zeigte sich, wie früher, 6 nicht gleiches, doch allgemeines Fortschreiten ailer Y und mehr als fruher, diesmal eine stärkere Theilnahm| teri S n der E p

aber die eigentlichen Fabriken in Preußen nit / f E u O, lih gepflegt werden auf Kosten der Boden- Kultur, bw aris, 12. März. Nachstehendes ij? der wesentli:he Ju- schon die oben erôrterten Verhältnisse des Getreide- Hu Mes Vortrages, deu der Herzog von Broglie ia de Si die bisherigen Resultate ‘der General - Kommission, (sn Sibung der Deputirten-Kammer it ckDezug ai die Ai che, mittelst der von ihnen bis einschließlich des Jus MErpeditionen nah Belgie hielt. Der Meizisier veëapitu- beendigten Gemeinheits-Theilungen, Regulirungen, UlsuMunächst, was er bereits in der Si zung voz vorge A 46,694 neue freie Eigenthümer geschaffen wurden, mi )¡Wber die mit Belgien gepflogeuen Unterhandlungez wegen der Morgen Land-Besib; außerdem 412 neue Vorwerke zin der zweiten Cyvedition gesagt und fuhr dann fort: 17,925 neuen Bauerhöfen, im Besitz von 19,526,657 Morgnl

Den Preußischen Handel der neusten Periode y Verfasser nah den Momenten Werth scha ffung, § und Markt. Hinsichtlich der ersteren erinnert er an Y rasche, schon über 13 Millionen Seeler hinaus gelangt kerungs-Progression, wie an den nachgewiesenen Uebers ner werthvoller Gäter und Erzeugnisse: hinlänglichen Kapi findet er durch den niedrigen Zinsfuß verbürgt, wie du tigkeit des Entstehens wahrhaft nüblicher Unternehmun Anlagen; der Markt endlich scheint ihm nicht nur dur gens eigenes Territorium und eigenen Küsten-Besis großal sichert, sondern auch durch vertragémäßige Verhältnisse m Art. Unter diesen hatten die Zoll-Verträge mit Deuischen ten, als der Verfasser schrieb, Preußens eigenen Markt u 2300 [J]Meilen und 7 Millionen Seelen vergrößert, wi 9 verschiedenen Staaten jenes Areals jeder eine Markt( rung empfingen = Preußens Oberfläche und Seelenzahl jenigen der 8 übrigen.

| Schließlich wird noch, in fortgeseßter Betrachtung t dem Preußischen Handel dienender Einrichtungen und durch genaue Zahlen nachgewiesen,

1) nachstehende Steigerung des gesammten Preußischen Ei und Durchfuhr - Handels in den Jahren 1829 dl den oben nachgewiesenen Standpunkt des Jahres 19 zwar

Amtliche Nachrichten.

Kronik des Tages. Peine Majestät der König haben dem Superintendenten

--

erner zu Barth, im Regierungs-Bezirk Stralsund, den n Adler-Orden dritter Klasse zu verleihen geruht.

Der Justiz-Kommissarius Tiede zu Jakobshagen ist gleich- um Notarius im Bezirke des Königlichen Ober - Landes- (s zu Stettin ernannt worden.

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(bgereist: Der Fürst Bernhard zu Solms-Braun-

nach Braunschweig. Der Fürst Adolph zu Hohenlohe-Jngelfingen, nach

au.

Zeitungs-Nachrichten. Ausland.

Frankrei.

ile, insoweit sie zu meiner Kenntniß gelaugt siud. Diese eric ition war von der zweiten dadurch unter,chicden, daß ste nicht x überlegt und vorbereitet war, joeil fte durch den pldhlichen invermutheten Einfall der Holläudischen Arinee 11 Belgica aft wurde. Der Beistand Frankreichs ward auf telegraphi- d c chi die Trupven übersandt;#es if also ganz natürlich, lem Einrücken ‘der Französischen Armee keine Unterhandlung cin abgeschlossenes Ucbercinktonimen voranging, wie dies bet eiten Expedition der Fall war. Unsere Truppen rückten am4. oder 5. ber so s{leunig in Belgien ein, daß für ihren Unterhalt gar Feine (un hatten getroffen werden tfdnnen und daß fie die ersten Tage item Einmarsche auf Kosten der Ortschaften, durch welche sie 1 verpflegt werden mußten. Nachdem az 7. Sept. die diesset- Regierung wieder den Unterhalt der Französischen Armee in jn bis zum 2cksten desselben 3,conats3, wo die Räumung fsiatt- für ihre Rechnung übernommen hatte, hielt ite Belgische Re- ng sich sogar für berechtigt, die Vergütigung der von den Ein- ern den Feanzdsischen Truppen acleisteten Naturalien zu ver- in; sie machte diese Ansp-Üche nicht auf diplomatischem Wege nd, sondern wandte lici damit direft an den Keiegs-Minister, (inerjeits wieder, ohne die Forderung Belgiens ge-a:ezu von and z1i rocisen , die Kosten für die Mobilmachung der Arniee cinen Gegen-Anspruch der Französischen Negierung aufstellte. den Betrag de: beiderseitigen Forderungen anlangt, so wurde lve nicht genau- angegeben; die Belziiche Negieruug hat die den Belgizchen Gemeinden der Franzdfischen Armce gemachten in der Centner-Zahl mit plus 1,619,227, rungen in feine best.mmte Sunime zusamniengefaßt, und die in der Scheffel-Zahl mit 4 186,820 en für die Mobilmachung dec Franzdsischen Arniee werden ersi in der Kläfter-Zahl -H 1,273 dem Rechnungs-Abschluß für 1-31 vollüändig bekannt werden. in der Tonnen-Zahl Zis 70,334 s i dex Grund, warum die beiderseitigei Anjpvüche in dieser wogegen, und namentlich gegen die so sehr erhöhten (F? E, eat E oa lrcautin ' C in in S ; Mdiplomatischem Wege 1 chts geche „Um die zu veguliven. Und Tonnen Zaht, eti in SUE! und Schiffs-Lastn M ummer wird l. icht cinschen, daß ih, da_ diese Angelegenheit gewisser wenig werthvoller Waaren sich ergebendi K yeestnlich nicht betrifft, nicht genau wissen fann, zu wessen kaum in Betracht kommt; auch steht die Quan!Wtheil einc Luzgleiciun,z der beiderseitigen Anspruche ausfallen Preußischen Durchgangs- Handels im Jahre 1830 v wer der Gläubiger des en ern werten wücde, Die außeco-- bedeutend über der des Jahres 1828; und wenn di\Wlichen Kofen für die e sie Expedition bleiben also, roie die füv Jahr 1831 ark vermindert erschien, so war das au/Miweite, noch zu reguliren, und müsen ne„ene:nandergstellt we '- lich nur eine transitorishe Folge der Cholera-Sperret; Die Belgis.de egterung wil! unsere Forderungen weder ur 2) vermehrte Thätigkeit des Preußischen Postwesens, M ide ine, e O S M L s Un œ 52 ; 9 9 1 Eu , Vit, j Li A Y / ( 7 R ou OED, O Einnahme d Brief: Porto on hô-en (assen und in Ecwägung gezog 1_ zit werdet veediencn; r. auf 3,386,727 Rthlr. stieg, und die EinnWhchaupter nämlich nicht, taz dicse Kosten dem Franzdsischet Personen-Fracht von 316,792 auf 769,612 Rthlr.; Whaße zur Las jallen sollten, räumt a. er eocn so wenig ein, daß sie 3) eine im Zeitraum der leßten 6 Jahre eingetretene M Belgischen aufgebürdet werden könnten; se bestreitet nicht, daß rung der Zahl ünserer See-Schiffe von 576 mit 58,00 Ftan;dsische Negierung Belgien große Dienste erwicsen habe, auf 65? mit 76,987 Lasten; wobei zugleich aus vir pt viclmehr zu, N A E I O í »é S Dios G 7-5 ¿ etivi mm n, aber ntwt als ette W0i, thal, joinvern 0s Ei : ct; n S L Su A R R p dur Zeit der ersten Expedition habe ¡10ischen Belgicn uv Hol- 4) bedeutende Vermehrung des Besuchs Preußischer His Daner O leo Tenor fee an Vilder ane fremde Schiffe, deren Zahl daselbst im Jahr 1823Wel genommen; dicser Wäffenslilistand fey von deu fi.uf Nächten von 685,573 Lasten betrug, worunter 5189 belWbürgt worden, 1nd Belgien habe freft der Rechte, die ihm 409,484 Lasten; im Jahr 1830 aber 9469 von Mer Waffenstillstand verliehen, die Verbürgung desselben von denen Lasten, worunter 6094 beladene von 448,484 Lasten; langt, die ihm vicse Fesseln auferlegt. Fn Bezug auf die zweite 5) Erweiterung der Preußischen Kunsk-Straßen seit del \edition sagt die Belgische Negierung, sie have nux die Vollzie- 1828 von 106212 auf 12814, Meilen; [g des Teaftats vom 15. Nov. verlan,t, welchen Frankreich eben 6) Steigerung des Verkehrs auf den Preußischen Messe F nirt habe; aiso auch hier have sle den Beistand der lebte- stens der Frankfurter Ma arethen - Messe des Jahre! act als ein Recht in Anspruch genommen, und wenn uan 4 O C g a Cer 0 Kosten für beide Expeditionen wicdererstattet haben wolle, so wohin 00,137 Ctr. kamen, also 4418 Ctr. de oman sich mit dicser Forderung au denjenigen wenden, der Vollstänti, i ad sentlichen Punkten attennlŸ f Teldzüge ndthig gemacht habe, on Holland nämlich, welches

0 g in allen wesentlihen Punkten , unD

sicher hat der Verfasser erwiesen, daß Preußen lebendig die “n gewerblichen und kommerziellen ern s diese Vorschritte durch die daselbst in Kraft bestehend “Wem, die p 0 1 | ; bg s i1ót s ntli / die beiderseitîgen Forderungen auszugleichen und zu konsta- Handels - und Gewerbs - Polizei Gesezgebung wese fn, wer der Gläubiger und wer der Schuldner sey, sondern es sind : ; gebührt quellen ihm gestatten 4 tische Ske i id weder Veranlassung, noch Raum. FJedenfalls ge Me: in 4; gestatten, und s-ine politische Stellung ist, obgleich der Dank des Publikums für ein Werk von eminentt nds , Geb alle Europäischen Staaten, mit Ausnahme Hol-

r es hat den Schein sür sich. Es handelt s also uicht bloß Mit dem Verfasser zu rechten úber einzelne Ansicht" les age, es hat eine sârkere Bevdlkerung zu unterhalten, als seine

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s erste Mal den Waffenstillstand gebrochen und das zweite Mal t Vertrag vom 15. Nov. nicht vollzogen habe. Jch will nicht en, daß sich gegen dieses Raisonneuient nichts einwenden ließe,

sind. Mit den genauen Zahlen dieses Büchleins U T andere Schwirrigkei f ¿ A | ißheit 1 ie G Zis i Sw rigkeiten zu überwinden und verschiedenartige Fn- jede Ungewißheit über die Gründe Preußischer Vors pen zu erwägen, ind ‘es rh; Biber L Mert L 1s Î L vaterländische System, und Preußischer Abneigung 9 ferung j veclangen, sie solle in diesem Falle mit Ucbereilung De L erung desseen. ge gehen. Belgien befindet sich gegenwärtig in einer mißli- i ewegten Fie net ist, dennoch in gewisser Hinsicht s{wierig. keit in der gegenwärtigen, handelspolitisch so b ê. beit ynddsische Regierung muß daher in dieser Angele- n der f Vorsicht und Gemessenheit zu Werke gehen und ammer die Versicherung ertheilen, daß sie die Jnteressen

| (Bewegung auf der äußer

Achnliche Aufschlüsse hat man über die crse Expedition ver- | und ich willfahre diesem Wunsche, indem ich die Thatsachen |

Wege nachgesucht und auf demselben wurden von hier aus |

Frankreichs nie vernachlässigen wird. Jch glaube, hiermit der Kammer alle Aufschlüsse gegeben zu haben, die zu meiner Kenntniß gekommen sind; die Verhältnisse haben sich so gestaltet, wie ich be- richtet habe. Die Kammer wird einschen, warum ich in der vori- gen Freitags-Sibßung die an mich gerichteten Fragen nicht beant- worten konnte. Da der ersten Expedition keine diplomatischen Ver- handlungen vorangegangen waren, o konnte ich in den Archiven keine Notizen darüber finden, sondern mußte mir dieselben ander- wärts herbeiholen.// Der Herzog von Broglie wollte ehen dic Rednerbühne verlassen, als Herr Mauguin sich von seinem Plaße erhob und sagte: „Fch ersuche den Herrn Minister, noch einen Au- genblick auf der Tribune zu bleiben, da ich eine Frage an ihn zu richten habe; er hat so ehen erklärt, die Franzdsische Regierung müsse mit Vorsicht und Gemessenheit zu Werke gehen, und ich frage nun, ob die Regierung demgemäß, nachdem Belgien die Be- zahlung der Kosten verweigert, sich mit ihrer Forderung an Holland oder an die fünf Mächte gewandt hat, in deren Namen die Expe- dition, wie angenommen wird, stattgefunden: hat? Der Mint= | ster entgegnete: „Die Regierung kann bei ihrem Verhältniß zu Holland keinen Schritt in dieser Sache thun. Wir be- finden uns zwar nicht agene im Kriege mit Holland

sten rechten und linken Seite) Nein, wir befinden uns keinesweges im Kriege mit Holland, behaupten aber doch eine Stellung zu diesem Lande, wo Unterhandlungen über eine Zahlung dieser Art für jeßt nicht angeknüpft werden fönnen. Ers nach Beendigung der Holländisch - Belgischen Angelegenheit wird es möglich seyn, zu untersuchen, 0b die Forderung an die Bel- gische oder an die Holländische Regierung zu richten is. Fch will jedoch | damit nicht sagen, daß man sich damit an Holland, und eben o wenig, daß matt sich an Belgien wenden soll, sondern bemerke nur, daß Frankreich füc jeßt keine Unterhandlungen wegen Erstattung der Kosten für die beiden Expeditionen anfnüpfen kann.“

Herr Mauguin, dem der-Prásidenc jeßt das Wort er- theilte, bestieg nun die Rednerbühne und begann in folgender Weise :

„Dex Ministe? der: auswärtigen Angelegenheiten hat uns so eben die Wahrheit der Bemerkung bewiesen, die er in einer der leßten Sihuagen machte, daß nämlich die Diplouaten Leute von ganz be- sonderem Schläge sind, und daß ste daher auch im Budget ein be- sonderes Kapitel für sich haben müssen. Diese ihre besondere Na- tur besteht darin, daß sie in ihren Worten nichts von dem z.1 ver- stehen geben, was sie denken. So läßt sich z. B. aus den AnjtschlÜs- sen, die wir jeßt vernommen haben, nicht abnehmen, ob uns Bel- gien oder Holland zahlen wird, und ob die Londoner Konferenz zu den Ausgaben, die zur Vollzichung der Protokolle gemacht worden sind, beisteuern wird oder nicht. Gewiß ist, daß wir Ausgaben gemacht haben, zweifelhaft aber bleibt es, ob uns dieselben zurückgezahlt werden. Fndessen müssen wir doch wissen, wie unsere Angelegenhet- ten sichen. Hat die Regierung Recht oder Unrecht gethan, auf den Frieden zu bauen, sich den Wechselfällen des Krieges auszuseßen und in Belgien einzucúcken, um bald darauf dasselbe wieder zu râäu- men und später zum zweiten, ja vielleicht zum dritten Male wieder einzuschreiten? Diese rein politischen Fragen will ich hier nicht un-

unsere Staatsmänner fragen, warum Feankreich seine gerechten An- sprüche noch nit geltend gemacht und keine Unterhandlungen über diesen Gegenstand angeknüpft hat? Wenn ein Franzose feine Steuern nicht zahlt, 0 werden setne Mobilien ix Beschlag genon- men und verkauft; es scheint mir daher, daß Franftreich in seinem Funteresse auch von Ausländern die Summen, die ihm jene schulden, einfordern muß. Die Regierung is also in dieser Sache nichi mit der nöthigen Klugheit und noch weniger mit Vorsorglich- keit für unsern Schaß verfahren. Wenn Belgien sich wet- gert, so folge man dem Kriegsgeseße und verlange die Zah- lung der Kosten von Holland. Man wendet ein, daß wir uns nicht im Kriegs-Zustande mit HoUand befinden. Wenn man sich aber mit der Armee eines anderen Staates schlägt, und wenn Ka- nonenkugeln gewechselt werden, #0 befindet man sich allerdings im Kriege; Kanonenschüsse sind ein unwiderlegbares Argument des Krieges, und ich kann der Ansicht nicht beitreten, wonach unter der Restauration bei Navarin die Türkische Flotte veruichtet und den- noch behauptet wurde, daß wir keinen Krieg mit der Pforte führten. Daß die drei nordischen Mächte sich weigern, zu den Kosten beizu- steuern, finde ich insofera ganz natürlich, als sie sagen könten: Wir haben Eueren Zwangs-Maßregeln unsere Zusiimmung versagt; Fhr möògt also auch die Kosten dafür tragen. Wie steht es aber mit Eng- land? Haben England und Frankreich nicht die Unabhängigkeit des Belgischen Staates garantirt und sind wir uicht kraft dieser Garan- tie in Belgien eingerückt? Man hat aber in der Convention vom 22. Oktober unser Juteresse so wenig wahrgenommen, daß Uber die Kosten für die zweite Expedition gar nichts darin festgescht ist. Freilich hat England auch einige Schiffe gesandt, die in deu Hol- ländischen Gewässern spazieren fuhren; aber auch wir schickten Schiffe und in dieser Hinsicht sind also dic beiderseitigen Ausgaben cinander leich; aber über die Hauptsache, Über die Expedition zu Lande, sieht in iener Convention kein Wort, und das Englische Kabinet kan uns, wenn wix von ihm die Erstattung der Kosten verlangen , ent- gegnen: „Das geht uns nichts an, wir haben den Vertrag vollzo- gen; Jhr habt mehr Ausgaben uachen zu müssen geglgubt/ vas and in Eurem Belieben. Wenn wir fortwährend zum Vortheil anderer Staaten Geld ausgeben wollen, heutc für Belgien, morgen für Griechenland, Übermorgen für die Vereinigten Staaten, kurz fur alle Länder, mit Ausnahme des unsrigen, so können unsere Fi- itanzei freilich auf feinen grünen Zweig kommen. Welchen Nußen hat uns die Expedition nacz Antwerpen gebracht? Man nennt uns den dabei erworbenen Nuhu , und dies klingt ganz gut. Auch ih bin ein große: Freund des Nuhmes, am liebsten aber is er mir, wenn ex etwas einbringt. Wenn wir bloß Muth hôben sol- len, um zu zeigen, daß wie Muth haven , #0 if das cine Kinderet und. man muß uns nicht wie ein kindisches Volk behandeln wollen. Wenn der Ruhm nicht von einer Gebiets-Erweiterung begleitet ist, oder wenn nicht wentgstens die Kosten erstattet werden, so if er keiz | nesweges wünschenswerth. Die Minister sagen, wir hätten sehr viel bei der Expedition gewonnen, und die Einnahme der Citadelle von Antiverpei habe den Schleier eines Geheimnisses gelüftek. Nach dem, was bisher geschehen ist, schcint aber dieses Gei,c:nnis bloß darin zu bestehen, daß wir die Kosten aus der eignen Tasche bes

tersuchcn, sondern mich nur mit den materiellen Fnteressen beschäf- tigen und mich Überzeugen, ob diese wahrgenommen worden sind. ; Zunächst glaube ich als Prinzip aufstellen zu können, daß der Staats- Schatz nie eine Ausgabe machen darf, ohne daß Frankreich dafür irgend einen Vortheil , eine Leistung von gleichem Werthe mit der ausgegebenen Summe erl,ält; die Beamtcn werden für geleistete und noch zu leistende Dienste, die Licferanten für ihre Licferungen 2c. bezahlt. Also darf auch für einen Nachbar-Staat nichts ausse gegeben werden, sobald wie nicht eine angemessene Entsci à- tigung dafür ehalten. Allerdings wurden unter der Restau- vatio0140 Millionen für den Feldzug nach Spanien hingegeben, w0o- für Ferdinand etnen, ich glaube, in dreißig Jahren zahlbaren Schuldschein von 80 Millionen ausslelite, und die Kosten für die Expedition nach Griechenland mußten ganz von Frankreich Oa werden. Allein diese Beispiele sind nicht nachahmenswerth, Wie ind andere Stagient gegen uns verfahren? Sic werden sich erin- aern/ daß im Juli 1531 bei Erbffnung der Kammern die Thron- Rede aufündigte, die gegen Frankreich errichteten Fesiungen an der Belgischen (Hcänze würden geschleift werden. D.ese Worte fanden (n der Kammer den lebha testen Beifall; anders war es aber im Auslonde. Auf der Enalischen Rednerbühne ward evflârt, es sey nicht wahr, daß die Belgischen Festungen geschleift werden sollten; zwar f:y in einem Prorokoil gesagt, doß cine Convention Über jene Feñnngei ersorderlich geworden, aber“ Frankreich sey nothwendiger- weise von dcrselben ausg-\{chlossen. Der Englische Premier-Minister jagte sogar, wenn ein Feanzdfischer Minisier auf der Rednerbühne Dinge ankündige, die den s{riftlihen Dokumenten zuwiderliefen, jo kòônne der Englische Minisier dafür nicht verantwortl:ch seyn, und der Herzog von Wellington beeilte sich, hinzuzusügen, er sehe mit Vergnügen, daß Frankreich von der Debatte üver die Festun- gen ausgeschlossen worden. Damals rief der Belgische Mo- ¡titeur aus: „So wisse Frankreich denn, daß die Schleifung der Belgischen Festungen nicht beschlossen ist und daß ein solcher Beschluß, wenn er vorhanden wäre, ungültig seyn würde, da man Belgien dabei nicôt befragt hat.//// Fch erinnere an diese Dinge nur, um zut heweisen, daß wir von den fremden Regterungen nicht immer mit Schouang behandelt worden sind. Bald darauf drang die Hol- ländische Armee in Belgien ein, siegte bei Löwen, und nur die Ge= genwart unseree von Belgien zu Hülfe gerufenen Armee rettete die Unabhängigkeit des Landes und Leopolds Krone. Jch frage nun in aller Welt, wer soll die Kosten für diese Expedition tragen? Etwa Frankreich, das als treuer Bundesgenosse gehandelt hat Hat man aver jemals geschen, daß ein Bundesgettosse vou dem andern, dem ev zu Hülse geeilt, nicht entschädigt worde sey? Sollen die Steuer- pflichtigen Frankreichs die Ausgaben tragen, welche zum Besen der Belgier gemacht worden sind? Belgiens Ansprüche sind aiso unbe- gründet und es muß uns alle unsere Auslagen erstatten. Went es Entschädigung für die unseren Truppen geleisteten Lieferungen ver- langt, so if cine solche Forderung nicht nur allen Prinzipien, der Gerechtigkeit, sondern auch denen des Völkerrechts zuwtder. Yatel und die ausgezeichnetsien Publizisten haben anerkannt, daß dericnige die Kosten zahlen muß, der den Nußen da: von trägt. Belgien hat den Nuhen gezogen, also muß es bezahlen, und unsere Minister haben gar keiten Grund, die Belgische Regierung in dieser Beziehung zu \{onen. Die Re- gierung hätte von Anfang an die gemachten Ausgaben von Belgien zurückverlangen sollen , und wenn dieses ießt nicht zahlen kann - so mag man ihm Termine stellen, aber die Schuld muß es anerkennen. Während wir auf eine für unsecu Schaß lästige Weise Anleihen ma- chen, mag wenigstens Belgien diese Schuld anerkennen und uns die Zinsen von unsern Vorschüssen entrichten. Alles, was ich Über die erste Expedition gesagt habe, gilt auch von der zweiten; denn auch von dieser hat Velgien allein Vortheil gezogen. Wie können also

stritten haben, und das einzige offenbare Resultat der Expedition i, daß fich in unserem Sckabe weniger Geld befindet; denn die Holländisch-Belgische Angelegenheit ist noch unerledigt, wîe zuvor; sie kann auch nichr erledigt werden, bevor nicht die für Holland und Belgien \o wichtige Sc)clde-Frage es ist, und diese is, wie Sie wissen, unlösbar. Es ist Zeit, daß. bet uns etwas vorsichtiger und haushälterischer umgegangen wird, und da wir Belgien gerettet haven, ohne von ihm einen gleichen Gegendienst erwarten zu dürfen (dern es soll ja ein neutrales Land seyn), so kônnen wir 72ch wenigüens mit vollem Rechte verlangen, daß man uns die Kosien für beide Expe- ditionen ersatte.‘/

Herr Bignon, der hierauf das Wort ergriff, tadeld es unächst in Bezug auf ‘die erste Expedition nah Belgien, daß D anfeeich damals erkiárt’ habe, es rúcke in U?bereinstimmung mit der Londoner Konferenz in Belgien ein; uncer diesen Um: änden sey es ganz natürlich gewesen, daß die Französische R ; aierung gehorcht, ais die Konferenz zu itr gesagt have: ¿„Zhr seyd cingerút, um die Helläander zum Rúcefzuge zu zwingen;z Cuer Werk isf vollbracht, ¡jeßt geht auch über &ure Gränze zu- rúdck.// Der Redner erinnerte daran, daß ér dicó schon damais vorausgesagt und in der Kammer die Ansicht ausgzesvrochen habe, Frankreich hätte jene Expedition auf eigene Rechnung und in | jeinem cigenen Namen unternehmen müssen, uIn die Juli - Re- volution zu vertheidigen, welhe mic der Belgien - in einer solidarischen Verbindung stehe und durch den n- griff Hollands gegen die Belgische Revolution mit bedroht worden sey. Wäre Frankreich damals mit diesem Prinzip in Belgien eingerückt, so hätte es au sagen können: „Wir wollen keine Eroberungen machen, wir verlangen kein Fuß breit Landes; wir werden aber Belgien nicht eher verlassen, als bis der Friede gesichert ist.// Daß Belgien die Kosten für die zweite Expedition nicht zahlen wolle, sey ganz natúrlich ; Zranfreich müsse aver einen Schuldner haben, an den es sich mit seiner Forderung halten kônne, und das beste Unterpfond dafür scy in der Ho'- ländischen Schuld an Belz'cu e 1daltenz er fordere daher \ließ- li h den Minister der au wien An zelegenheiten auf, nichts zu vernachlässigen,' um bet de.a csii.¿ven Abkommen zwischen Belgien und Holland die Rückzeh‘unz der Kosten für Frankreichs beide Expeditionen zu stivuliren. Der Minister der aus- wärtigen Augelegenheiten, welcher hierauf noch einmal das Wort ergriff, faßte die von den beiden vorigen Rednern aufgestellten Änsichten zusammen und folgerie aus der Verschie- denartigkeit derselben den Beweis, daß die Frage cine höchst verwickelte und s{hwierige sey und also reislih erwogen werden músse, worauf die Sitzung aufgehoben wurde.

Die Kommission, die mit der Prüfung des Gese6 - Ent- wurfs in Betreff der Griechischen Anleihe beauftragt ist, hat den Obersten Paixhans, einen ministeriellen Deputirten, zu threm Berichterstatter ernannt, und man glaubt daraus sc{ließen zu können, daß die Kommission auf Annahme des Entwurfs antra- gen werde.

Das Jnteressantesie in den gestrigen Verhandlungen des Prozesses wegen des Attentats vom 19, Nov. v. J. waren die Verhdre der Angeklagten Bergeron und Benoit; der Erstere is 21 Jahr alt und Studirender der Jurisprudenz, der Leutere 28 Jahralt, und Doktor der Medizin; beide slnd in Chauny im Departe- ment des Aisne geboren. Der Präsident des UAssisenhofces begann das

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