1833 / 88 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

ante ria tir hd tirte: rieb nd U T E R D B A E Í: Ert

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M A S E E A A t E

Tie Meinung zu bekunden? Was die über diesen Gegenstand eingelaufenen Bittschriften betrifft, so war nichts leichter, als Eurer Herrlichkeiten Tafel mit solchen zu bedecken, denn das Englische Volk iff zu dem Glauben verleitét worden, daß der Zweck des Sy- stems kein atiderer sey, als das Jrländische Volk den Händen der Tatholischen Priester zu überliefern, Fch verbürge' mich dafür, daß viele protestantische Geistliche zum Schuß und zur Vertheidigung des neuen Unterrichts-Sysems auftreten würden, wenn ste nicht aus Gurt, threr Meinung wegen verfolgt zu werden, davon abgehalten würden. Jch weiß dies aus dem Munde vieler Geistlichen selbst. Jch beschwdre Eure Herrlichkeiten , Frlands halber dem System eine | frete Entwickelung zu verschaffen und es erst zu beurtheilen, wenn | die Resultate desselben sichtbar seyn kdnuen , und nicht zu gestatten, daß dasselbe durch eine so unverantwortliche Art von Opposition, wie die gêgenwärtige, in ihren Fortschritten gehindert, und dadurch die moralische Wiedergeburt Frlands aufgehalten werde.“

Unterhaus. Sikzung vom 20. März. Jm heuti- | gen Aus\{usse über die Bill zur Unterdrückung der Unruhen in Jrland kam es zu keinen lebhaften Debatten, und ohne daß eine einzige Abstimmung stattfand, wurden die Klauseln 11 bis | 23 angenommen. Verschiedene Amendements des Herrn O’Con- | nell fanden beifällige Aufnahme und wurden genehmigt.

Oberhaus. Sibßung vom 21. März. Der Bi- | hof von' Rochester, der Marquis von Stafford und der Bischof von Exeter überreichten Bittschriften zu bessern Beob- achtung der Sonntags-Feier; Lord King leote eine Bittschrift zur Emancipation der’ Juden auf die Tafel. Lord Plunket brachte eine Bill zur bessern Einrichtung der Geschwornen- Gerichte in Jrland ein, welche die erste Lesung erhielt.

Unterhaus. Sibung vom 24. März. Lord | Althorp wünschte zu wissen, ob das erwähnte Mitglied für Birmingham (Herr Attwood) seinen auf heute angeseßten An- trag zur Untersuchung über den im Lande herrschenden Noth- stand noch zu machen gedenke? Nachdem Herr Attwood dies }

bejahend beantwortet hatte, erhielt zuerst Sir W. Jngilby das | Wort, um, seiner {rüheren Anzeige gemäß, dem Hause eine Bill über die Aufhebung der Malz-Steuer vorzulegen. Er seßte die Nachtheile auseinander, welche namentlich für die ärmeren Klas- sen aus dem jeßigen System erwüchsen, und meinte, daß, wenn man diesen Uebelständen niht abzuhelfen suche, man das Parlament bald werde um Einfährung der Kriegs- Gerichte in England angehen müssen. Lord Alt- horp bedauerte, daß man diesen Gegenstand zur Sprache bringe, bevor dem Hause das Budget vorgelegt worden sey. Binnen kurzer Zeit würde er Gelegenheit haben, Über die | Finanzen des Landes im Allgemeinen seine Ansicht auszusprechen, und die Total-Summe anzuzeigen, welche zur Bestreitung der dffentlihhen Ausgaben für das laufende Jahr erforderlich seyn würde. Dann würde es auch die geeignete Zeit seyn, in Ectvä- | gung zu ziehen, welhe Abgaben mit dem geringsten Nachtheil | und’ zum größten Nutzen abgeschafft werden köunten. Jet halte er es naturlich nicht fúr passend, eine so wichtige Frage, bei der es sich um eine dffentlihe Einnahme von 4,809,000 Pfd. Sterl. handle, zu erörtern. Der regelmäßigste Weg unter diesen Um- ständen sey, auf-die vorläufige Frage anzutragen; er habe aber Gründe, cin anderes Verfahren vorzuschlagen. Än de beiden leßten Tagen hätte mehrere Mitglieder, um die Jrländische Bill schneller durch den Aus\{chuß zu sdördecn, ihre Anträge weiter hinausge- hoben, für welche Gefälligkeit er bei dieser Gelegenheit seinen Dank abstatte. Das ehrenwerthe Mitglied für Birmingham bestehe aber darauf, seine auf heute anstehende Motion vorzu- bringen , obgleich die Verschiebung allgemein gewünscht würde. Der Redner erklärte darauf, daß er nicht auf dic vorläufige Frage, sondern amendementsweise darauf antragen wolle, daß das Haus sich jest gleich in einen Auss{chuß über die Bill zur | l

Unterdrückung der Unruhen in Jrland verwandele. Herr A.

Baring sagte, daß dieser Ausweg sehr sinnreich, aber nicht | parlamentarisch wäre, indem zwei hôchst wichtige Gegenstände j beseitigt würden, ohne daß man sich darüber verständigt hätte, wann dieselben wieder vorkommen sollten. Herr Attwood nannte das Verfahren des Ministers nicht allein unchrerbietig gegen die beiden Mitglieder, welche die Anträge gestellt hätten, sondern auch gegen das ganze Haus. Lord Althorp sagte, daß er dem Hause wohl, aber nicht dem ehrenwerthen Mitgliede fúr Birmingham die Entscheidung über sein Betragen anheim stellen wolle. Der Marquis von Chandos sprach sich ebenfalls gegen das Verfahren des Ministers aus. Die Art und Weise, wie man sih zweier für das Jnteresse des Landes so wichtiger Fragen entledigen wolle, sey weder an und für sich pas- send, noch mit der Würde des Hauses verträglih. Sir W. Jngilby verstand sih auf das Anrathen seiner Freunde dazu, seine Motion bis zum 15ten Mai zu verschieben. Als nun aber auf den Antrag des Lord Althorp zur Bildung } des Ausschusses geschritten werden sollte, erhob sich Herr Att- wood und widerseßte sih diesem Vorschlage, inden er dabei zu gleicher Zeit Gelegenheit nahm, den von ihm auf heute an- gekündigten Gegenstand ausführlich zur Sprache zu bringen, und darauf antrug, daß ein besonderer Ausschuß ernannt werden möge, um die Gründe der allgemeinen Noth, welche gegenwär- tig untet den arbeitenden Klassen des vereinigten Königreichs herrshe, und die wirksamsten Mittel zur Abhülfe derselben zu erforshen. Jn einem ausführlihen Vortrage (auf den wir zu- rúfommen werden) bemühete er sih darzuthun, daß das Elend des Volkes in dem jesigen Augenblick größer, drúender und unnatärlicher sey, als zu irgend einer frúheren Zeit, und daß der Grund davon hauptsächlich in den Bestimmungen des Jahres 1819 über die Landes-Valuta zu suchen sey. Lord Althorp räumte zwar ein, daß große Noth unter der arbeitenden Klasse im Lande herrsche, er bestritt aber, daß dieselbe in dem Maße stattfinde, wie der vorige Red- ner darzuthun gesucht habe. Er warf dem Herrn Attwood vor, daß er nihts Anderes bezwecke, als eine Untersuchung über die Geldverhältnisse anstellen zu lassen, ‘Und es stehe deshalb zu be- fürchten, daß die Niedersezung des verlangten Ausschusses große Besorgnisse im Lande verbreiten, und so eher dazu dienen würde, die Noth zu vermehren. Er halte es daher fár jeine Pflicht, sich dem Antrage zu widerseßen. Hr. Cobbett sagte, daß. wenn das ehrenwerthe Mitglied für Birmingham vorgeschlagen hätte, einen Aus\huß niederzuseßen, um zu überlegen, ob die Landes- Valuta verändert werden sollte, so würde er sich seinerseits einem solchen Antrage auch widerseßt haben. Da aber das Elend des Landes Gegenstand der Prüfung seyn solle, so müsse er für den- selben stimmen, und thue dies um so lieber, da es sih bei ge- nâuer Untersuchung-gewiß zeigen werde, daß eine Veränderung der. Valuta das Elend eher vermehren, als vermindern würde. Herr E. L. Bulwer glaubte, daß ein großer Theil des herr- schenden Elendes der {lehten Anwendung der Armen - Gesetze zuzuschreiben sey, und hielt eine Prüfung derselben für zweck- E als den von-Herrn Attwood in Antrag gebrachten Aus-

deè sich auf die im Lande herrschende Noth gründe. ‘“

| würde, | die Minister verpflichtet wären, morgen Mi Tage ihre Ent- | 11 ein, nein‘) A | | ber John Lingard am freiwilligen Hungertode gestorbi

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füllen würde. Man wisse aus Erfahrung, wie wenig Nußen solhe Ausschüsse über ganz allgemeine Gegenstände von jeher. gestiftet hätten. Besonders aber widerseke er sih dem Antrage, weil auch er glaube, daß das ehrenwerthe Mitglied für Bir- mingham nichts Anderes bezwecke, ‘als eine Entwerthung der Valuta. Herr Beaumont crklárte, daß-er nur gegen den An- trag stimmen werde, weil er das feste Vertrauen zu den Mini- stern habe, daß sie die erste Gelegenheit benußen würden, um mit Maßregeln zur Abhülfe der Noth hervorzutreten. Herr Pease sagte, daß er, als Mitglied eines reformirten Parla- ments, es fúr seine Pflicht halte, einen Antrag zu unterstüßen,

wurde der Redner durch das Gebell eines Hundes unterbrochen, der sich ins Haus zu schleichen gewußt hatte, und zu großer Belustigung der Versammelten von den Boten verfolgt und gefangen abgesührt wurde.) „Er würde“, fuhr Herr ‘Pease fort, „„es lieber ge-

so fônne er gus seine Stimme rechnen. Herr Warburton war der Meinung, daß die Niedersekung des verlangten Aus-

schusses von den allerschlimmsten Folgen für das Land seyn und daß, wenn dieselbe genchmigt werden sollte,

lassung einzureichen. (,„„Höôrt, hört!“ Herr De. W. Qr nep machte es dem Mitgliede sür Bir- mingham zum Vorwurf, daß er seinen Antrag in solcher Form und unter so ungünstigen Umständen vorgebracht hätte,

ausse6e. Mittel zur Abhülfe zu befördern; dem Antrage aber müsse er

sich als unzeitig und unzwecckmäßig widersezen. Herr Robin- | | Franzbsische Flotte ausgelaufen , ferner die aus Deutschland Antrag nicht recht einleuchten wollten. Jmmer, wenn das Elend | gangenen niedrigeren bus) welche auf politische Nachrich des Landes in diesem Hause zur Berathung komme, finde man :

die Anträge entweder zu speziell, oder zu allgemein gehalten; aber |

nie bezeige man ernstliche Lust, sich mit der Noth der arbeitenden |

son sagte, daß ihm die Grunde mancher: Mitglieder gegen den

Klassen zu beschäftigen. Bei der Abstimmung ergaben sich: Für den Antrag des Herrn Attwood . . 158 Stimmen.

Gegen denselben Majorität für die Minister ..

und anhaltenden Beifall begrüßt. Der Ausschuß Úber die Bill zur Unterdrückung der Unruhen in Jrland wurde, da es schon zu spät geworden war, verschoben und das Haus vertagte sich um 4 auf 2 Uhr.

London, 22, März. Bei Jhrer Majestät der Königin war gestern der zweite diesjährige Cercle, zu welchem sich unter anderen hohen Personen die Herzogin von Kent und der Her- zog von Gloucester einfanden. Es wird bemerkt, daß die Da- men hei dieser Gelegenheit nur in Stoffen von Englischer und Jrländischer Fabrication gekleidet waren. Herr Dedel ist Jhrer Majestät der Königin vorgestellt worden.

Das ganze vereinigte Geschwader ist am 19ten wieder nach

| Deal zurückgekehrt; mit ihm die Fregatte „Scout‘/, welche am

Sonnabend mit Depeschen von der Regierung an den Admiral abgegangen war; man will hieraus schließen, daß die Unterhand- lungen mit Herrn Dedel eine günstigere Wendung genommen haben, doch ist hierüber noch nihts Bestimmtes zu ermitteln ge- wesen. Die Französische Fregatte „Syrene‘/ ist mit dem Con- tre-Admiral Villeneuve am Bord nach Cherbourg gegangen, um

| slch auszubessern. -Sir Pultency Malcolm hat sein Schiff „Done-

gal‘/ auf einige Tage auf Urlaub verlassen, während welcher das: selbe nach Sheerneß gegangen ist, sich auszubessern. Der „Ma- labar‘’ hat an der Holländischen Küste ein Anker und Kabeltau verloren, und wird vermuthlich nach Portsmouth gehen, den Schaden wieder ersezt zu erhalten. Das Übrige Geschwader liegt zu Deal vor Anker und ist zu demselben noch eine Franzd- sische Kriegs-Brigg gestoßen.

Im Albion liest man über die Portugiesischen Angelegen-

fall unternommen und dadurch wichtige Resultate erreicht hätte. Die Armee Dom Miguels sollte die Flucht ergriffen, ihr Ober- Befehlshaber, General Santa Martha, in Folge dessen den Ab- schied erhalten haben und der Kriegs-Minister, -General Lorenzo, zu seinem Nachfolger ernannt worden seyn. Alle diese Nachrich - ten jedoch werden durch die Ankunft des „Pantaloon‘/ mit Briefen aus Lissabon, wenn nicht gänzlich widerlegt, doch sehr problematisch gemacht. Dieses Schiff segelte-am 2. d. aus dem Tajo ab und berührte Porto am ten d. Es fommunizirte mit dem vor der Barre liegenden Britischen Schiffe „Druid‘/, und hörte von diesem, daß des fortwährenden stürmischen Wetters wegen seit dem 21. Febr. kein Verkehr mit der Küste statt gefunden hatte. Man glaubt indeß nicht, daß unterdessen eine Begebenheit von Wich- tigkeit vorgefallen seyn würde, und Vorräthe waren auch nicht gelandet worden. Dies war, wohl zu merken, am 4ten d. M., an demselben Taae, wo, den gestrigen Gerüchten zufolge, Dom Pedro jene Vortheile errungen haben sollte. Aus den Lissaboner Berichten aber geht hervor, daß die Entlassung des Generals Santa - Martha schon vor der Zeit statt gefunden hat, und zwar nicht eines von ‘ihm begangenen Fehlers wegen, son- dern auf seinen eigenen Wunsch, in Folge seiner geschwäch- ten Gesundheit. Zu Lissabon war Alles ruhig. Die Regierung hatte einige wichtige Veränderungen im Kommando der Armee vorgenommen. Jm Tajo lagen noch die Britischen Schiffe „„BHritannia‘/, „„Caledonia‘/ und ¿„Asia‘/ vor Anker. Der „„St. Vincent‘/ befand sih mit der Flotte des Admiral Sartorius am

- áten d. noch zu Vigo./‘

In Bezug auf die Geld-Syf?em - Frage, die jest hier wie- der einen so großen Theil des öffentlichen Jnteresses in Anspruch nimmt, und wobei es sich namentlich um die Aufhebung der Peelschen Bill handelt, die bekanntlich die Gold-Valuta festsebte, heißt es im Courier: „Die Peélsche Bill hat cine beständige Schwankuna in den Preisen und im Geldwerth. zur Folge ge- habt. Wie kann Gold als Norm für den Geldwerth dienen, wenn man zuweilen für eine Unze davon eine größere, zuweilen eine geringere Quantität Weizen erhält, wenn auch in beiden Fällen die’ sons wohl auf den Preis des Weizens ‘einwirkenden Umstände dieselben blieben? Wie kann Gold zur Norm des Werthes für andere Dinge gemacht werden, wenn sein eigener Werth einer beständigen Schwankung unterworfen is? Bleibt einmal die Zufuhr von den Bergwerken aus, ist. einmal beson- deres Verlangen nach Gold, wenn ein- auéwärtiger Krieg ge-

uß. Herr Baring: hielt den beantragten: Ausschuß ebenfalls fi Tue da derselbe nur Hoffnungen erwecen, aber keine er-

führt werden soll, so wird das Gold in unserem Lande sel-

(Hier |

34 Stimmen. | N , Dp e uno 2 nen | wentgilen, und Griechische, Brasilianische und Mexikanischt

e i i it lautem l, UND C | j l Die Ankündigung der bedeutenden Minorität wurde mit la | ten c. fo zéemlichz, dagegen Felen, CUlUMbitie mAiAT I

| treide-Markt lieferte wieder wenig | Weizen und Roggen nur Kleinigkeiten an Verbraucher abgin

heiten: „Gestern Abend ging das Gerücht, es seyen Nachrichten | aus Porto eingegangen, denen zufolge Dom Pedro einen Aus- |

ten und theuer; was wird dann aus Eurer Norm? Waz das für ein Normal-Maß, das sih, je nach dem Wes Wind und Witterung, bald erweiterte, bald zusammenzdge) kanntlich, suchen die Diamanten- Händler bei trockenem 9 einzukäufen und bei nassem loszuschlagen, weil die Vers heit des Gewichts, das einmal durch den Mangel an Fey keit, das andere Mal durch das Einsaugen derselben, den baren Steine auch einen verschiedenen Werth giebt und j auf jene Weise doppelten Vortheil schafft, Aber schwerliq, ein Juwelier sich dazu verstehen wollen, das veränderlig, wicht des Diamanten zur Norm des Werthes für ander steine zu machen. Eben so ungeeignet ist das Gold zux y mung des Werthes anderer Bedürfnisse, weil sein eigener 9 fortwährend wechselt. ‘‘

Der Glasgow Courter meldet: „Wir sind zu de zeige ermächtigt, daß in ciner Versammlung des Comité'z

sehen haben, wenn der Gegenstand nicht in so allgemeiner Form | ches mit den Details der Errichtung eines Denkmals zuy

| zur Sprache gebracht worden wäre; wenn aber das ehrenwerthe | Mitglied für Birmingham es zur Abstimmung kommen lasse,

enken Walter Scott's beauftragt ist, beschlossen wurde, | nem Fall die eingehenden Fonds zu einem anderen Zw zur architektonischen Verschönerung der Stadt Glasgow jy wenden. Die Subscriptionen haben bis jeßt 1100 Pfur gebracht, und sobald 2000 Pfund zusammen sind, will d mité sich architeftonische Entwürfe vorlegen lassen und zu| führung des Werkes schreiten.“

Der Nachricht, daß der bekannte Englische Geschici

wird jeßt widersprochen. Es war nicht der Geschicht

| sondern ein anderer Der. Lingard, der in Dover jene

indem er dadurch diejenigen Mitglieder, welche im Allgemeinen | gewählt und zu der Verwechslung Anlaß gegeben hatte,

| Vertheidiger einer solchen Maßregel wären, und sih doch unter | | den obwaltenden Umständen verpflichtet hielten, gegen den Antrag | zu stimmen, der Mißdeutung von Seiten ihrer Konstituenten | Er sey nicht: allein von der drückenden Noth im Lande | | Überzeugt, sondern auch so bereit, wie irgend Jemand, jedes

Niederlande.

Amsterdam, 23. März. Die Preise der Staats) sind während der abgelaufenen Woche schr bedeutenden Varij unterworfen gewesen; die Erwartung , daß die Sendung des

| Dedel nach Loñdon bald die Beendigung der Belgischen Str

herbeiführen würde, hielt deren eingenommenen hohen Sh den ersten Tagen, doch die Nachricht, daß wieder cine |

er Türkei gegründet seyn sollten, haben einen erheblichen À der Preise bewirkt. Viele Spekulanten drängten sich mit det woran sie gewinnen konnten, zum Verkauf, und trugen | zum Weichen bci. Den größten Fall erfuhren Syndikat

| welche eine Differenz von 3 bis 4 pCt. zeigen; wirkliche wtich von 477 auf 454 pCt., Kanz» Billets von 215 auf 3 dische

Russische Fnscriptionen von 67 ‘auf 65 pEt., Franz von 797 auf 78. Spanische und Wiener Obligationen li

che von 17, auf 15 pCt. Der Geld - Cours auf Leihun Prolongationen i| 3 pCt., Diskonto 2 pCt. Der gesiriy Bemerkenswerthes, inde

den vorigen Preisen; von neuem Weizen wurden am Schlu Marktes einige erhebliche Particen zu niedrigeren Coursen 1 delt. Feiner Hafer blich ohne Preis - Veränderung; dageg citige Geschäfte zu herabgescßten Preisen in Futtér=Hafer gi Man bezahlte für 127pfünd. weißbunten Polnischen Weizen 2 für 124pfünd. bunten 237.240 Fl., für 123pfünd. alten Mi

126pfünd. neuen Lübecker bei großen Partieen 190 Fl., f 117pfünd. Preußischen Roggen 175 Fl , für 119pfünd. dito 1 für 122pfünd. neuen Mecklenburger 170 Fl., für 113pfünd. Rostocker Gerste 135 Fl., für 91pfünd. alten feinen Friese fer 100 Fl., für S7pfünd. neuen dito 95 Fl., für 74pKnd. Hafer bei Particen 70 Fl.

Belgien. Brússel, 23. März.

mene Gese über die Brennereien wesentlich verändert, ut mentlich die Abgaben von den Brennereien erhdht, wes Entwurf noch eininal in die zweite Kammer zurücwanden

Das Journal d’Anvers enthält Folgendes : „Ma daß Briefe aus Vliessingen die Erscheinung der Englisch: zösischen Flotte im Angesicht der Jnsel Walcheren meldet viele Einwohner von Vliessingen die Flucht ergrifsen hättet daß daselbst allgemeine Bestärzung herrsche. Diese C finden ziemlich allgemein Glauben.“ (?)

Deutschland.

. Dresden, 22. März. Jn der gestrigen Si6ung der zt Kammer stand auf der Tagesordnung die Berathung über den Entwurf nebst Deputations- Gutachten, wegen der Bew der Bücher, Schlußzettel und Attestate der verpflichteten ? Als Berichterstatter in dieser Sache bestieg der Abgi Roux die Rednerbühne und verlas den Vorschlag der Dey zu einer veränderten Fassung des §. 1 des Gesetzes. Die Dep aing darin vornehmlih von dem Bedenken aus, allen Attest Leipziger Mäkler die Beweiskraft gerichtliher Dokuinetit gestehen. Der Referent bemerkte daher, daß, wenn ml den Schlußzetteln, die eigentlih nichts als ausgefertig!! trakte seyen, eine solche Geltung nicht absprehen wolle, ded wendig hinsichtlich der Attestate derselben ein Unterschied ( werden müsse. Aus- diesem Grunde beantragte die Dep die Attestate den Schlußzetteln in ihrer Geltung nicht ( stellen. Der Abgeordnete Hammer fand die Fassung det) Geseß-Entwurfes ebenfalls bedenklich, hielt aber auch die d Deputation beantragte Abänderung desselben noch nicht |! reichend, indem hiernach den Attestaten der Mäkler imm zu große Beweiskraft zugesprochen werde, und schlug \

ende Fassung des Paragraphen vor: „Die Schlußzé!

úcher der in Leipzig angestellten ordentlichen Mäkier insofern an ihnen ein Mangel an der nach §. 32, 33 der Leipziger Msökler - Ordnung vorgeschriébenen Form ! bemerken ist, als ödffentlihe einer Recognition nicht fende Urkunden udilige Beweiskrafe. Gleiche Belt haben auch die von diesen Mäklern über die vot vermittelten Handels - Geschäfte mit Beobachtung des der Mäkler - Ordnung enthaltenen Vorschriften Attestate, welche auf ihre richtig gehaltenen Bücher si # oder auf die unter öffentlicher Autorität erschienenen dem Handelsgerichte aufbewahrten Cours-Zettel sich stüht andere von denselben auszustellende Attestate slnd gew? Privatzeugnissen gleich zu achten.// ‘Bei der Abstimmun das Deputations-Gutachten von der Kammer mit Stim heit abgelehnt, und darauf das obige Amendèment dés # neten Hammer angenommen. Die übrigen Paragrap) gen mit geringen Modificatiòónen durch und wurde sona M zen Geseß-Entwurf von der Kammer beigetreten. “Al gesordnung war jest die Berathung über“ dèn Geseh nebst Deputations- Gutachten , die Vervollständigung d

des. Wahlgeseßes betresseud, in welcher Angelegenheit dit ordnete Atenstädt den Bericht abstattete. Nach cut

A x den und hiernach ausgeführt. 215 Fl., fúr 126. 127. 129pfünd. neuen dito 200. 205. 208 j A ausgefübrt

Der Senat hat in seiner ges Si6ung das von der Repräsentanten - Kammer bereits angt

i erklärte sch die Kammer einstimmig fúr die Zustimmung

Geseb-Entwurf, trat auch dem Vorschlage: der Deputation vim, hohen Gesammt- Ministerium um baldige Vorlegung

verbesserten Wahl-Geseßzes- eingekommen werden möge, mit | j ift, - | Beroldingen. v. Húgel. Schwab. Schlayer. Herdegen.“/

Frankfurt a. M., 24. März. Die Notirungen sämmt- |

¿r Stimmenmehrheit bei. G oth 24. Mätz.

Abend, von Weimar kommend, in hiesiger Stadt ein und untiitteldar nah seiner Ankunft die Ehre, Sr. Herzogli- apt T werden. Heute speife derselbe Mittàge Derzoglihen Tafel und reiste darau

jar’ zurück nach Dresden. i / (60e

München, 21. März. Am 26. d. M. werden am Kd-

Hofe, aus Veranlassung der Brautwerbung des Prinzen-

genten von Sachsen, große Feierlichkeiten atr finden. Gestern wurden die hiesigen dentlichen Anivälte , rér Aufforderung gemäß, zur Uebernaßme von Geschäften em rhèinishen Cassationshof bereit erfsärt ßatien, bei dem les eran T durch den Hrn. Direktor v. Mann lichtel, Wovet der Hr. Staats, Prokurator eine sehr ae rg ie De hielt. l Me IEME Ge Der quieszirte Professor Dr. Neumann, bekannt durch seine e eat vie purs s Uebersezungen aus Orien- he / e zum ordentlichen Professor an d iver München Bat worden. APICGAE B O eR Wie man vernimmt, würde der {dne Obeligk zum Anden- n die russische Campagne, an dem bereits scit e gear- wird, und dessen Aufstellung auf dem Ludwigs-Plate statt sollte, nun auf dem Karolinen-Plate errichtet werden.

Stuttgart, 22. März. Die Kammer der Abgeordneten unterm 13ten d. M. in Erwtederung auf das (in Nr. 67 Dtaats-Zeitung raitgetheilte) Geheimeraths-Neskripr vom 22; nastehende Adresse an Se. Maj. den König gerichtet : Eurer Kdnigl. Maj. haben wir, in Erwiederung eines aus dem jl-Geheimen»Rathe unter dem 37. v. M. uns erdfneten Reskripts, ndes ehrerbietigsi vorzutragen. Es wird in diesein Reskripte twartung, zu der die Staats-Regierung in Rücksicht auf ihre Würde, so wie auf die Würde der mit ihr im Bunde ver- en' Regierungen berechtigt sey, ausgesprochen, daß wir einc in r Sihung vom 13ten v. M. vorgetragene Motion, dic Bun- deschlüsse vom 28. Juni 1832 betrefend, mit verdientem Unwil- terfen werden. Wir enthalten uns jeder vorläufigen Aus- g Über den in dem Erlasse theilweise berührten Fuhalt des hen Vortrags, glauben jedoch, uns auf das bestimmteste das flâren zu müssen, daß jedes Mitglied unserer Kammer ver- gómäßig das Recht und die Pflicht habe, wenn cs die Ver- „von irgend einer Scite für gefährdet oder verleßt ansicht, lerubev unumwunden auszusprechen, und die ihm zur ung derselben gecignet erscheinenden Antcäge zu siellen. in solcher Richtung abgefaßte Motion, die Bundes-Be- e vom 28. Juni 1832 betreffend, wurde, nach vorheriger An- im Tagebuch, in unserer dentlichen Sißung vom 13ten v. M. den Antragsteller entwickelt. Die Kammer beschloß sofort nmig, den Antrag ¡zum Berichte einer für staatsrechtliche Ge- de zu wählenden Kommisston zu verweisen, deren Wahl je- r am 2ssten v. M. siattfinden konnte. Noch in der gleichen g vom 13. Februar wurde der amtliche Druck der Motion j geführt. Dieselve ist somit durchaus | ordnungsmäßigen Geschäftsgang eingeleitet, den icde in x Kammer vorgetragene Motion zu nehmen pflegt, und wir weiter zu ‘erklären für ndthig, daß wir weder in diesem lten Verfahren irgend eine Stdrung cintreten zu lassen, unserem künftigen Beschlusse, wie solcher ausfallen mòge, deres Gepräge aufzudrücken gemcint seyen, als dasjenige der schaftslosen Erwägung, die ein über cine gegenwärtig hoch- ige Frage unseres Verfassungs= Rechts sich verbreitender Vor- in vorzüglihem Grade verdient. Nimmermehr würden wir estimmt finden können, cine Motion mit Unwillen zu verwer- dle uns, noch unabhängig von unserem Urtheil ber die Haupt- den Eindruck gewissenhafter Forschung von Seiten thres Vers ; zurückließ. Vornehmlich aber halten wir uns für verpflich- Zegen die vorgreifende Einschreitung in den gemessenen Gang t Verhandlungen, wie solche dur den Erlaß vom 22. Februar hen ist, eine inschreitung, wodurch uns für die erwartete Be- nahme selbst die Gemüthsstimmung angesonnen wird , so ohl ciheit der Kammer , als die verfassungsmäßige Unverantwort- t des einzelnen Mitgliedes derselben, hicrmit feierlich zu ver- n. Jn tiefster Ehrfurcht verharren wir zc.

n der heutigen Sißkung jener Kammer wurde hierauf als jeid dzs nachstchende Reskript des Königl. Geheiinen-Rathes sten d. M. verlesen : Wilhelm, von Gottes Gnaden König von Württemberg. Liebe le: Fn eurer unterthänigsten Eingave vom 13ten d. M. habt serem Reskript vom 27 —28. Febr. 1833 unter dem Vorgeben, t demselben eine vorgreifende Einschrcitung in den gemessenen eurer Verhandlungen enthalten sey, eine Verwahrung der it eurer Kammer entgegengeseßt. Die Unfstatthaftigkeir dieser grundlosen Verwahrung ergiebt sh aus dem klaren Jnhalte es Reskripts. Dieses enthielt durchaus keine Vo schrift für peschlußnahme Uber die Motion, wovon es sich handelt, son- ediglich die Aeußerung eines in euch geseßten Vertrauens; es euch) vollkommen freigestellt, ob ihr diesem Vertrauen ént- en wolltet, oder nicht. Fhr habt das leßtere gewählt. Wir | gegen eu die Erwartung ausgesprochen, dafi thr eti- otion, welche das monarchishe Prinzip, und mit dem- h die Verfassung Unseres Königreiches in seiner tiefficn hage angreift, die Bundes-Beschlússe vom 23. Juni 1332 als eabsichtigten tödtlichen Streich gegen dic Deutschen Landes jungen bezeichnet, und sodann darauf anträgt, unter einsiwei»- Frotestation gegen diesc Beschlsse, darauf zu bestehen, daß ee Beitritts-Erklärung zu denselben unter Zustimmung des (s modifiziren oder erläutern, dann aber solche zur landftân- Verabschiedung bringen, mit verdientem Unwillen verwerfen f In eurer durch „Stiminenmehrheit beschlossenen Eingabe nen d. M. erklärt ihr nun, daß ihr euch nimmerzuiehr wür- gelt finden, fönnen, dieser Erwartung zu entsprechen. Nach b )en Erklärung und nach den Erfahrungen, welche Wir pt von Anfang des gegenwärtigen Landtages an zu machet gaben, bleibt Uns feine Hofnung mehr übrig, die Angele- G des Landes zum wahren Wohl desselben, wie solches nur seitigem Vertrauen zwischen Regierung und Ständen mdg- Et euch berathen zu können. Stuttgart, den 2. März 1533. Sr. Kdnigl. Majestät besonderem Befehl: : j Maucler. : lerauf erschienèn die Ménister des Krieges und der aus- fu gelegenheiten mit den Vorständen der Deparcements deg % des Junern und dec Finanzen. Der Departements- R Innern verlas folgendes Königl. Dekret in Betreff der Vi der Stände: Versammlung : deli M von Gottes Gnaden König von Wärttemberg. Ge Ls bewogen, nach Anhdrung Unseres Geheinicen Ra: hs, f maßheit der Verfassungs-Urkunde §5. 186 und 192, Fol- if erordnen: l. Die dermalige Stände- Versammlung is g N dem Augenblick der Verkündigung dieser Ver- Le ret die Wirksamk-it beider Stände-Kammern auf, die “has MOE ulassenden Ausschusses ausgenommen, zu deren Ta 9 Eine Sibung beider vereinigten Kammern am mor- g gestattet ist. 111, Es wird demnächst cine ncuc Stände=

| nern die: erforderliche ‘Bekanntmachung erlassen wc i Stuttgart, dctit 22, Mrz 1833. ch! g assen werden.

Der am hiesigen Hofe bevollmächtigte | (gl, Französische Gesandte, Baron von Bourgoing, traf les j

die sich, | , / | wahrhaft panischer Schrecken.

: Wahl angeordnet, und hierüber durch Unser Minifterium des Ätt- Gegeben !

«

Wilhelm.

licher Effckten-Gattungen erlitten im Laufe der lezten Woche ei

i [Ce E 1 je einen starken Rúckfal. Am empstndlichsten betraf diese Konjunktur die Oesterreichischen, Holländischen und Spanischen Fonds. 5proc. Me- talliq. wichen von 942 auf 9211, ‘4proc. von 85x auf 8x, Banf-

| anlaßt wurde dieser Wechsel zuin Nachtheil der Haussiers durch die | ungünstigen Berichte aus Amsterdam und Wien. Man sah sich aher-

Ae gct in der Hoffnung, die Belgisch - Holländische Streit- ge } : getretenen Wendung in-den Angelegenheiten des Orients.

Es seliten sich viele Verkäufcr ein

die pr. comptant sowohl als auf Lieferung starke Y ‘anter

j ot ats ( osten couranter S zu weichenden Preisen ausboten, während die Nehmer nur ; spärlich zu finden waren. Die Contremine wurde mächtig und ope- |

| | | |

rirte mit entschiedener Zuversicht. Die lange erwartete (8 ‘i

t r : l jelegenheit war nun gekommen und wurde gut benußt. Durch Versvrechun en auf kurze Lieferzeit wurden die Course schr gedrückt. Am Schluß der Woche blieben iedoch die Oesterreichischen und Holländischen Hauptpapiere etwas begehrt. Der Uinsaß in allen übrigen Fonds var Pa tan Nur Preußische nen Poslen gefragt. Auch im Wechselhandel war es iemlich stille. Berlin, Augsburg, Wien k. S. fanden Neimer. Die. m visen cher offerirt als begehrt. Gute Diskonto-Briefe sind willig zu 2x à 2x PCt. zu placiren.

Schweiz,

Zürich, 20. März. Jn den gestrigen Ta sabungs - Ver handiungen ward nach einer ziemlich langen Qaratlieug falgans

nommen: 1) Die Berathung der Bundes-Uckunde zerfällt in vier Haupt-Abtheilungen, wovon die erste die Gestaltung des Bundes in politischer und organischer Beziehung, die ziveite das Militair- Wesen, die dritte das Finanzwesen oder die Oekonomie des Bundes, die vierte die allgemeinen innern Verhältnisse in Bezie- hung auf National - Wohlfahrt und Geseßgebung befassen wird.

Anträgen oder sonstigen Bemerkungen darbieten, werden einfach als angenommen im Protokoll verzeichnet. 3) Haben die Gesandtschaften Aufträge, welche ch nicht unmittelbar auf einen oder mehrere Artikel des Entrourfs beziehen, so werden sie dieselben in schicélicher Zeit bei Berathung derjenigen Haupt- Abtheilung eröffnen, in welche sle ihrer Natur nach gehören.

4) Zu Sichtung und Ausgleichung der verschiedenen Junftructio- |

nen der Stände wird eine Kommission niedergesegt, in welcher alle in der Tagsaßung repräsentirten Stände vertreten seyn

beiten und abschnittweise ihre Anträge stellen. mission fann in besondern Fällen und, wo es das Bedärfniß erfordert, zur Vorberathung einzelner Materien Experte zuziehen. Die Kommission arbeitet nicht in dffentlicher Sib6ung, aber alle Gesandtschafts - Mitglieder dürfen gegenwärtig seyn.

Portugal.

Ein vom Oesterreihishen Beobachter mitgetheiltes Privat - Schreiben aus Porto vom 16. A teidat 4 ens des: Schon in den ersten Tagen des Januars brach in San Joao da F094 eine Krankheit aus, welche die Symptome eines gaftrischen Gallenfiebers zeigte. Die Theurung der Lebensmittel, so wie die große Unreinlichteit in den Straßen der Stadt und in den Spitälern, ließen gleich anfangs sehr die Ausbreitung die- ser Krankheit befürchten; indessen sind doh während des ganzen Monats Januar nur wenige Fälle vorgekommen. Erst iten ein gänzlicher Mangel an frischen Lebensmitteln eingetreten ist, hat das Uebel, besonders unter der ärmeren Klasse, zugenommen; und vorzüglich in Folge der sorglosen Behandlung der Kranken sind viele Leute gestorben. Es sind sogar Fälle vorgekommen, wo sie binnen 24 Stunden, andere binnen drei Tagen gestorben sind. Man hat bemerkt, daß mehr Frauen als Männer davon befallen werden. Die vorzüglichsten Aerzte in der Stadt behaupten, die Krankheit zeige fein Symptom der Cholera; auch is sie off.nbar nicht ansteckend, indem sich Kranke im nämlichen Hause mit vielen andern Personen, ohne alle besondere Vorsicht von Seiten der leßteren, befinden, ohne daÿ irgend Jemand angesteckt wird. Diejenigen, welche hinreichende Mittel haben, um sich eine ordentliche Be- handlung zu verschassen, erholen sch \chnell, wogegen sehr viele aus der niedrigsten Klasse sterben. Die Aerzte sind der Mei-

„nung, daß, wenn man den Leuten ihre gewohnten Lebenëmittel

verabreichen Ffönnte, und zuglei der gegenwärtige traurige und peinliche Zustand aufhörte, worin si die Einwohner der Stadt befinden, die Krankheit aufhdren würde. Man leat nunmehr auf aîlen Vorcath au gesalzenen und getrockneten Fischen in den Gewdiben Beschlag, und es sind die strengsten Verbote gegen

Ausschwärzung selbsk der geringsten Quantität von eßbaren Din- |

gen, und wäre es nur cin Pfund Zucker, erlassen worden. Dom Pedro regiert nur dem Namen nah; er sieht sehr niedergeschlagen aus, und scheint unwohl zu seyn. Die re- publikanische Partei hat jeßc die Gewalt in Händen, aber auch fie is unter sich uneinig. Gegen Solignac ist man durch- gängig sehr aufgebkacht, und seit der Affaire vom Asten v. M. erklärt man ihn allgemein fur einen sehr gewöhnlichen General. Palmella’s Entlassung Hat unter den wenigen Personen in der Umgebung Dom Pedro's, die dem Adel ‘angéZdren, viel Unzu- fciedenheit eriveckt und sie zur Unterwetsung uuter Dom Mi- guels Regierung geneigrer gemacht. Es ist sehr zu wünschen,

daß man hier in Porto bekannt zu machen und zu verbreiten |

suche, was draußen vorgeht, weil wegen Sperrung des Hafens seiten Nachrichten arikommen, und diese dann gewöhnlih nur in dem beschränkten Kreise derer, welche das Regiment führen, mit- getheilt werden. Man möchte sehr gern, wenn es sich irgend thun ließe, einen Ausfall nach Villanova machen, um dort einige Pipen Wein zu erbeuten; allein die royalistischen Truppen sind so sehr auf ihrer Hut, daß das nicht hat gelingen wollen. Man sieht deshalb mic lüsternen Blicken nach den Wein - Magazinen am andern Ufer hinüber, theils weil es hier daran mangelt, und theils, weil sich daraus ein gutes Stk Geld lósen ließe, was der hiesigen Regierung noch mehr fehlt. Seitdem die neuerlich angelegten Batterien der Königl. Armee befürchten lassen, daß fie sich des Plages San Joao da Foz bemäch: itgen wollen, hdrt man die Soldaten auf offener Straße sa- gen, sie würden, wenn es dazu kommen sollie, ihre Offiziere todtschlagen und aus ihrer Mitte einen Kommandanten wählen. Es geht hier zu, wie beim Babylonischen Thurmbau; jeder will’ regieren, Niemand weiß, was er will, und Keiner versteht den Anderen. Alle Tage sprechen sie von andern Projekten;

Die übrigen De- |

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bald wollen sle neue Ausfälle machen, bald andere Batterieen

errichten; es geschieht aber nichts von alle dem. Jn der lew- ten Zeit hat der große Mangel an den nothwendigsten Lebens- | Bedürfnissen die Verwirrung bedeutend vermehrt; es starben | sehr viele Leute, sowohl in den Spitälern als in Privathäusern. ¡ An einem einzigen Tage begrub man in einer einzigen Pfarr- | kirche (oon St. Jldephonso) achtzehn Leichen. Wenn nicht in | den nächsten zwei bls drei Wochen frische Lebensmittel gelandet

| und în die Stadt gebrahr werden, unö folglih der Mangel

| Actien von 1508 auf 1472, Fntegrale von 48 auf 4611, Holl. 5proc. | fortdauert oder gar zunimmt, so bricht sicherlich etwas los, und

| Obl. von 877 auf 862, 5proc. Span. Rente von 66 auf 643. Vets |

die Regierung ift außer Stande, der Unzufriedenheit, die sich

| jeden Tag stärker ausspricht, Herr zu bleiben. Es ist viel

| besser, die Stadt nicht anzugreisen.

cseitigt zu sehen, und s{hdpfte neue Besorgnisse aus der ein- | G i | ! An uns- serer Bdrse herrschte wieder einmal (vom 20 bis 22, März) cin |

| | | j

| dürfte man {wer begreifen.

x Es reicht vollkominen hin, die Blokade streng zu unterhalten, und die Sache is? zu Snde.‘/

Türkei.

Die Allgemeine Zeitung giebt Nachstehendes in einem Schreiben aus Wien vom 16. März: „Die Post aus Konstan- tinopel vom 25. Febr. iff hier eingetroffen; da wir aber schon Nachrichten bis zum 27sten durch außerordentliche Gelegenheit erhalten hatten, so konnte sle nichts Neues von Bedeutung brin- gen. Eine interessante Mittheilung, welche den frühern Berich- ten zu widersprehen s{eint, wird jedo) gemacht. Ibrahim Pascha hat Smprna- bese6t, und soli den Türkischen Gouverneur

| | der Stadt gefangen geseßt, auch alles Türkische Eigenthum auf rámien-Scheine waren in klei- | den im Hafen liegenden Schiffen iîn Beschlag genommen haben. | Wie dieses Verfahren mit den angeblichen friedliebenden Gesin-

nungen Mehmed “Ali's, welcher bei den Unterhandlungen in Alexandrien nur von seiner Ergebenheit gegen den Sultan

| gesprochen, und an Jbrahim Pascha den Befehl zu augenblicklicher | Einstellung der Feindseligkeiten erlassen haben soli, zu vereénigen ist,

Vergleicht man die Daten, so

| erhellt deutlih, daß Jbrahim Pascha von dem Willen jrines

dev Regulativ für die Berathungen der Bundes-Urkunde ange- | Vaters schon am 14. Februar unterrichtet seyn mußte, und den-

noch hat er später diese weitere Bewegung seiner Armee anbe- fohlen ; für deren Rechtfertigung nur Ein Grund denkbar wáre, nämlich die Absicht, solche über Smyrna zur See nah Aegypten zurückzuführen, um den weiten Landmarscch zu vermeiden. Man kann sich nicht verhehlen, daß die gegenwärtigen außerordentli- chen Ereignisse im Orient, und die daran geénúpften diploma-

2) Die Gesandtscbafcen erdffnen ihre Instructionen nach dieser | Cet: Dehandlungei, {1 einen geyetmnißoouen Sthleter ge?

Eintheilung. Arcikei, welche keinen Stoff zu instructionómáßigen |

húállt sind, den erst die Folgezeit lüften wird. Schon zu wieder- holtenmalen hat sih diese Bemerkung uns aufgedrungen, da fast wöchentlich widersprechende Berichte aus Konstantinopel ein{aufen. Der Sultan soll dessenungeachtet sehr ruhig seyn, und der Hoffnung leben, die erlittenen Verluste spâter wieder auszugleichen. Er soll sich deshalb thätig mit Reorganisation der Armee beschäftigen, die jedoch weniger nach der neuern Tak- tif abgerichtet, als in der Quantität der Mannschaft und des Materials vermehrt wird. Er hat in der Person des Mehmed Emin Rêëuf Pascha einen neuen Großwessier ernannt, dessen

müssen. Diese Kommission soll in Gemäßheit des Art. 1 er, Fähigkeiten aber, wie man behauptes, keineswegs den großen

5) Die Kom- |

Pflichten seines Berufs entsprechen sollen.

] ¿ Die Fonds sind in Wien auf diese Nachrichten gewichen.“ N N

( Griechenland.

Die in St. Petersburg erscheinende Nordische Biene giebt in einem Schreiben vom Bord der Fregatte „Lowicz‘/ auf der Rhede von Nauplia vom 5. Februar folgenden Bericht über die Ankunft des Königs Otto in Griechenland :

¡Der Himmel Griechenlands erheitert sich; nachdem es den Kelch des Leidens bis auf die Hefe geleert hat, v. ihm sei- nes Königs Ankunft neues Leben. Mitten unter den Schreck- nissen der lezten Vorfälle umschwebten von Zeit zu Zeit freudige Botschaften die Gegend der Trauer und erleuchteten sie wie Me- teore der Hoffnung. In Korfu wurde Griechenlands König von dem Volke mit Jubel und von den Englischen Autoritäten mit allen gebührenden Ehren empfangen. Am 22. Januar be- willkommneten die spiegelnden Gipfel des Taigetus, mit dem Wiederscheine der Strahlen des erwachenden Tages, den Erben des Ruhmes der Achaier. Die Königl. Flotte lief zur Abwartung des günstigsten Windes in die Bucht von Kalamara ein, allein die frohe Kunde der Ankunft der Ersehnten belebte ganz Griechenland. Von der Höhe von Palamedes entdeckte man am 27. die Schiffe des Königs an der Landspiße von Malvasîa. Die Fregatte unter der Standarte ertwoartete die Transportschiffe , die nachgeblieben waren. Am 29sten gewährte der Meerbusen von Nauplia cinen herzerhebenden Anblick. Die Königliche Fregatte ging um Mit- tagszeit vor Anker. Der Hafen wimmelce von Schiffen aller Art. Die Bayerischen Truppen auf den Verdecken der Trans- port-Fahrzeuge erfüllten die Luft mit ihren Ausrufungen. Der allgemeine Jubel schien rund umher, wie einst Orpheus Leier, Leben aus Felsen hervorzurufen. Man sah nicht ihre Wände vor den sie bedeckenden Massen des Volkes, und als durch den

Dorner des Geschüßes, durch des Dampfes Wolken der tausend- | stimmige Ruf erschallte: „Es lebe der König, Griechenland | lebe.’ da war es, als riefe Hellas Genius selbst seine alte Hel- | math ins Leben und fernher antwortete ihm das Echo von Ar- | golis. Bis zur Einrichtung des Palastes blieb der König auf der Fregatte. Die Stadt, die während j dieser ganzen Zeit erleuchtet wurde, bot bei Tage und bei Nacht den Anblick eines ununterbrochenen Festes. Am Lan- dungstage gerüußte Se. Maj., die Admirale der vereinten Ge- | shwader und die Residenten zu empfangen. Tages darauf wur- | den ihm viele Offiziere der alliirten Trappen, und am dritten | die provisorische Regierung vorgestellce. Die Admirale und nac- | mals die Residenten hatten die Ehre, bei Sr. Majestät zu spei- | sen. Sie kdnnen seine Liebenswärdigkeit , seinen Geist, seine | Umgangéeweise uicht genug preisen; er befindet sich in voller Blüche der Gesundheit und hat das angenehmste Aeußere. Seine Fragen, jedes seiner Worte athmen Liebe zu dem Lande, dessen | Loos die Vorsicht in seine Hände legie. Der heutige Tag is | Lon Einzug in Nauplia bestimmt. Die Französische Garni)on, die den Bayern die Festung abgeliefert hat, bat um die Ehre, den König in der Stadt empfangen zu dürfen. Die Einwohner haben, nach Möglichkeit, alle Vorbereitungen zu dieser Feierlichkeit getroffen. Ein geshmack- volles Triumph - Thor *} erhebt sich vor der Stade. Man er- bliét daran Jnschriften aus Homer; Missolunghi's zerrissene Fahnen, in Lorbeer und Myrthe gehüllt: das klassische Alterthum und die ehrenvolle Wiedergeburt, den Ruhm der Otto's harrt und Griechenlands Liebe zu ihm. Mitten auf dem Portale stehen die Worte: „Engiand, Frankreich, Rußland. Traktat vom 6. Jult.// Dem Ceremoniale gemäß, hielt der König von Griechenland nach 2 Uhr seinen Einzug in seine Stadt seine vorläufige Residenz, ging in die Kirche und von dort in den Palast. Der Jubel kennt keine Gränzen. Freundlihhe Wahr- aden, leuchten. über Otto und über dem Antritte seiner Herr- aft. :

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, *) Erbaut von dem Jngenicur Valiano, chemals in Diensten. 9 - eh Rusfischen

U: 2B S E E A D M: A A Ua G A C RRE T A IRATR S A S; f T R

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