des Aufruhrs lud, zu entfernen, so könnten fär dieselbe große Uebelitände hieraus entstehen.’ Nach einigen Bemerkungen des Herrn Garnier -Pagès, der auf die Verweisung des Pro- fessors Lelewel nach dem Landhause des General Lafayette, und auf die des Herrn Leonhard Chodzko zurückfkam, und sich darúber beschwerte, daß man den Redacteur des „Wächters am Rhein‘, der in Straßburg eine Zuflucht gesucht, habe ver- haften und Úúber die Gränze bringen lassen, ward die allgemeine Déískussion ges{lossen, und der Präsident las nunmehr folgendes von der Kommission vorgeschlagene Amendement vor, welchem die Minister ihre Zustimmung ertheilt haben: „Das die {remden F‘üttlinge betreffende Geses vom 21. April 1832 wird hiermic bis zum 21. April 1334 verlängert.“ Herr Laguette- Mora \chluz folgendes andere Amendement vor: „„Jeder Fremde, der feine Unteritú6ung aus dem Staatsschatze bezieht, kann seinen Wohnsis frei wählen, muß ihn jedoch dem Präfek- ten des Departements anzeigen und sich alle sechs Monate dei demselben meiden. Js ein Ausländer von einem Zucht - Polizet- Gerichte oder von cinem Assisenhofe verurtheilt worden, so kann die Regierung, nah Ablauf der Strafzeit, nah den Umstän- den, cine Caution von demselben verlangen und ihm so- gar einen andern Wohnsiß anweisen.“ Dieses Amendement ward von Hrn. Odilon-Barrot unterstúßt. „Ich habe‘/, #o be- gann er, „auf das Bureau der Kammer eine Petition Poini- ser Flüchtlinge niedergelegt und mündlich gegen dieselben die Berpslicvtning übernommen, diese Bittschrist zu unterstülzen. Als das in Rede stehende Gese uns im vorigen Jahre vorgelegt wurde, befámpften wir das darin enthaltene Prinzip und wün sch- ten wonig?ens eine Bürgschaft gegen Willkür; wir wünschten dem Gese6e einen nur temporairen, vorübergehenden Charakter zu gcben; die Kammer gab diesem Wunsche nach, indem fie die Dauer des Gesctes auf ein Jahr beschränkte. Die Regierung verlangt nunmehr eine Verlängerung dieses Geseßes und zwar im Namen des dentlichen Wohls, auf das man sich immer bei willfürlihen und harten Maßregeln berufe. Der Geseß- Entwurf kann, nah meiner Ansicht, nur in der ‘ UAbfas- fung des Herrn Laguette - Mornay angenommen werden;
unter den Gründen, die man fúr die Verlängerung des Gesehes geltend macht, befindet sich auh die Schonung und Rúcksicht, welche wir andern Staaten schuldig sind; dieser Schonung we- ae: foll es also den Ausländern untersagt seyn, in unjerem Lande cin Journal in ihrer Sprache, das nur für ihre Lands- leute bestimmt is, drucfen zu lassen. Es steht aber zu besorgen, daß di? fremden Regierungen, hiermit noc) nicht zufrieden, ihre Forderun2en immer höher spannen und auch úber Das Klage führen werden, was in den Französischen Journalen gegen sie geschrieben wird. Aus allen Kräften erhebe ih mi gegen ein Gese, welches eine Masse von Flüchtlingen der Willkür preis- giebt, während doch das ailgemeine Recht hinreiht, um sie für etwanize Vergehen zu bestrafen; da ih aber nicht hoffen darf, mit dieser Ansicht durhzudringen, so schließe ich mich dem Amendement des Herrn Laguette-Mornay an, welches die harten Ma*regeln wenigstens einigermaßen zu mildern sucht.‘ Herr Dupin d. Aelt., der den Prásidentenstuhl dem Vice-Prä- sidenten Ctienne abgetreten hatte, bestieg die Rednerbühne, um den Gesez-Entwurf zu unterstüßen. „Zwei Priuzipien““, äußerte er, „tehen eimander gegenüber; das eine derselben will der Na- tion die Verpflichtung auferlegen, si in alle auélándischen Re- vo‘utionen zu mischen und denjenigen, denen dies in ihrem Vater: lande nicht geglückt ist, die aber darum nicht minder gelehrige
Werkzeuge für Revolutionen in anderen Ländern sind, eine Za-
flucht zu gewähren. Man will diese Gewährung nichr als Folge unserer Menschenliebe und Gastfreundlichkeit, sondern ais ein wohlerworbenes Recht betrachtet wissen und verlangt, daß jenen fremden Flüchtlingen reichlicher Unterhalt und Sold gewährt werde. Während tnan sich so haushälterisch mit den Staatsgeldern zeigt, wünscht man, daß den Ausländern Summen bis zu 50 Maillio- nen bewilligt werden. Hüten wir uns, aus übelverstandenem Patciotiémus uns große Gefahren zu bereiten; wir sind den auswärtigen Mächten, mit denen wir in tiefem Frieden leben, auch Rücksichten \chuldig, und dürfen von den fremden Flücht- lingen nicht Handlungen dulden, die wir von Franzosen selbst nicht dulden würden, und welche Repressalien, ja selbst Feind- seligfeciten gegen Frankreich zur Folge haben könnten. Ein Flücht- ling, der von einem fremden Lande aus, Korrespondenzen mit andern Ländern unterhält, um Revolutionen anzuzetteln, usur- pirt die Souverainetát des Landes, wo er sich befindet. Die Lage der Flüchtlinge verpflichtet dieselben zu um so größerer Vor- cht in ihren Handlungen, als ihre Mehrzahl Unterstüßungen von der Regierung erhält, welche bedeutend genug sind, um den Neid unserer nothleidenden eigenen Landéleute zu erregen. Die Unter- una, welche die Flúchtiinge erhalten, ist nicyt nur hSher als der Sold unserer Truppen, sondern übersteigt au den Verdienst un- serer Ackerbzuer. Wenn sle daher nicht zufrieden sind, so fkên- nen wir ihnen nur sagen: „Wenn es Euch nicht gefällt, so ent- fernt Euch.‘ Jch stimme daher gegen das Amendement des Herrn Laguette-Mornay und für den Gesetz - Entwurf, den ih nicht als cin Ausnahme - Gesetz betrachte ; denn derselbe bekräftigt nue das Staats - Recht unseres Vaterlandes, welches sich zum Sklaven machen würde, wenn es seine Rechte gegen Ausländer nicht aufr2echt erhalten wollte. Eine Menge von Stimmen ver- langte jeßt den Schluß der Debatte und ließ die Herren Sal- verte und Lagnette - Mornay, welche diejelbe noch forts:8en wollten, nicht zu Worte kommen ; zwischen mehreren De- putirten der linken Seite, welhe bei der Abstimmung die Priorität für das Amendement des Herrn Laguette- cNornay verlangten, und den Centris, die dem Amendement der Kommission den Vorzug gaben, entstand ein heftiger IGortwechsel, und unter immer steigendem Tumulte entschied die Kammer sich fár die Priorität des lezteren, Die meisten Oppo- sicions-Mitglieder entfernten sich hierauf, weshalb, als es zur Abstimmung über den Artikel der Kommission kam, sich nur eine Anzahl von 2109 Votirenden ergab, wovon 191 für und 19 ge- gen denselben stimmten. Da aiso zwanzig Stimmen an der er- forderlichen Majorität fehlten, so erklärte der Präsident das Sfrutinium für ungültig und seßte eine Wiederholung dessel- ben auf die nächste Sibung an.
Jm Moniteur liest man: „Der General Lafayette wun- derte sich in der vorgestrigen Sißung der Deputirten - Kammer darüber, daß er in unserem Blatte Bekanntmachungen der Rus- sischen Regierung in Bezug auf die Polnischen Flüchtlinge gele- sen, und schien den Großsiegeibewahrer darüber zur Rechenschaft ziehen zu wollen. Der ehrenwerthe General hätte sich erinnern “jollen, daß jenen Bekanntmachungen stets eine Note voranging, worin gesagt war, daß die Russische Gesandtschaft deren Jnser- tion nachgesucht habe. Die Minister haben in dieser Beziehung weder eine Eclaubniß gegeben, noch einen Befehl oder ein Ver- bot erlassen. Jn der Bekanntmachung der Maßregeln einer sremden Regierung liegt weder ein Angriff auf dieselben, noch ihre Ver-
heidigung, sondern nur der Zweck, auf dem natärlichen Wege
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der Presse alle diejenigen damit bekannt zu marhen, welche sie betreffen und in deren Znutetesse es liegt, sie zu kennen.
Der Baron v. Faviers, Pair von Frankreich und General- JFntendant mehrerer Armeen unter Napoleon , ist mit Tode ab- gegangen.
Der General Savary is hier angekommen.
Der Marschall Gérard und mehrere Deputirte von der richtigen Mitte sind der Deputirten-Kommission sür die Laffitte- sche Subscription beigetreten.
Herr Guizot bewirbt sich um die durch Dacier's Tod evle- digte Stelle eines immerwährenden Secretairs der Akademie der schdônen Wissenschaften.
Der Großsiegelbewahrer hat einen anonymen Brief erhal- ten, worin er auf den 6. Juni d. J., als den Jahrestag der RVersezung von Paris in den Belagerungs - Zustand, vor das Tribunal der göttlichen Gerechtigkeit geladen wird. Um den Verfasser dieses Schreibens ausfindig zu machen, sind. im Justiz- Ministerium von Sachverständigen die bei mehreven, wegen pv- litischer Vergehen verhafteten Personen in Beschlag genommenen Papiere, in Bezug auf die Handszzrift, mit einander verglichen
worden. Die Baronesse von Feuchères, die bekanutlih von dem Prin-
zen von Condé mchrere Millionen in Domainen geerbt hat, hat, | ] d | in Betracht des Zustandes der Dinge in Jrland, wünschenêg
| wâre, daß die Erhebung der Steuer so bald als mdglich aus
da sie nah ihrem Vaterlande England zurückkehren wili, bei dem hiesigen Tribunal die Erlaubniß nachgesucht, diese Güter verkaufen zu dürfen; dieselbe ist ihr unter der Bedingung er- | theilt worden, daß sie von dem Erlôse, mit Ausnahme von | 300,000 Fr., entweder wieder Zmmobilien oder Nenten ankaufe. Der erst vor cinigen Tagen von Blaye hier angekommene | Doktor Menièr:s steht im Begriss, dahin zurückzukehren. Das | Jovrnal des Débats versichert, daß der Gesundheits-Zustand | der Herzogin von Berry keine ernstlichen Besorgnisse cinflôze. Das Englische Journal Age hat von ciner Anleihe von 15 Millionen Fr. gesprochen, die in London für Rechnung des Kd: nigs Ludwig Philipp negociirt werde. Die ministeriellen Blät- | ter erklären diese Nachricht sr ungegründet und fügen hinz1, dieselbe sey wahrscheinlich durch Verwechselung mit einer Anleihe veranlaßt, worüber von den Administratoren der Nachiassenschaft des Prinzen von Condé Behufs der Rückzahlung der auf den dazu gehörigen Gütern haftenden Hypotheken unterhandelt werde. Das herrliche Sonntags - Wetter hatte gestern eine Menge von Spaziergängern in den Garten der Tuilerieen und auf die Boulevards g-lockt; seit langer Zeit hatten die Promenaden kei- nen so glänzenden Anblick gewährt, der mit den unheimlichen Gerüchten von einer täglich zu erwartenden Emeute, womit die Einwohner der Hauptstadt seit cinigen Tagen beunrußigt werden, einen recht grellen Kontrast bildete. Durch eine telegraphische Depesche vom
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24sten v. M. ist
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nach Toulon der Befehl ergangen, die beiden Linienschiffe „Stadt
Marseille‘/ und „„Nestor‘/ auszurústen. Das Linienschis ,„Ma-
rengo‘/ hat ain 26/ten 700 Mana an Bord genommen, unm die- |
selben na Bona zu bringen, wo sie die dur Krankheit ent- standenen Lücken in dem 6östen Linicn-Regimente ausfüllen solln.
Der Herausgeber der in Marscille erscheinenden „„Cancans petsévérans‘/ ist wegen Beleidigung der Person des Königs zu vierteljähriger Hast und 1000 Fr. Geldstrafe verurtheilt worden.
Die Anwesenheit der St. Simonianer in Marseille und insbesondere ein Festmahl, bei welchem dieselben Reden hielten und Lieder im Geiste ihrer Sckte sangen, hat, dem dortigen Semaphore zufolge, auf einen Theil der Marseiller Jugend lebhaften Eindrucf gemacht. Die neuen Apostel wurden von einer zahlreichen Menge nach dein Hafen begleitet, wo sti? sich nah dem Orient einschiffeen, um dort die „Mutter oder freie Frau‘/ zu suchen, welche im Verein mit dem obersten Vater Énfantin das Symbol des Glaubens der Sekte vervoliständigen soll. Wenn es ihnen gelingt, diese prädestinirte „Mutter‘/ zu finden, so woll:n sie mit ihr in Marseille landen. Zwei Marine- Offiziere in Toulon haben ihren Abschied nachgesuci, um in die Sekte einzutreten.
Großbritanien und. Jrland.
Parlaments-Verhandlungen. Oberhaus.
40a Vom l April beschäftigte sich heute das Haus mit den Amendements, weiche
Jrland vorgenommen hatte. rocitläusige Debatten angenommen.
nicht die Macht haben soli, wegen Nichtbezahlung der Zehnten
stand. Graf Grey gestand gleich selbsi ein, daß er diejes Amen- dement nur ungern vorschlage. Er hose indessen, daß der Un- terschied, der dadurch in der Wirkung der Bill hervorgebracht
regel zu verwerfen.
wirksam ge:nacht würde. Dies wollte zwar der Lord-Kanzler
fär das Unterhauë, keinen genügenden Grund für das Amende
ben nichts sagen könne, als daß man dieser einzigen Mangelhaf- tigkeit halber nichr die ganze Bill fallen lassen dürfe. Der Graf von Harrowby - tadelte auch das Amendement be- sonders deshalb, weil es einen Unterschied zum Nachtheil des Kirhen - Eigenthumes ausstelle; um diesem Uebelstande abzuhelfen, {lug er vor, daß man hinter dem Worte Zehnten, noch die Worte „Pachtgelder oder Steuern“/ ein- \chalten sollte. Nachdem der Lord-Kanzler bemerklih ge- macht hatte, wie die Bill durch ein solches Amendement der Gefahr der Unwirksamkeit noch weit mehr ausgesetzt werde, und fich demselben widers:zt hatte, wurde dasselbe dur 85 Stíitn- men gegen 45 verworfen, und die úbrigen Amendements des Unterhauses darauf sämmtlich genehmigt.
— Unterhaus. Sikzung vom l. April. Seiner An- zeige gemäß, trug Lord Althorp heute darauf an, daß si das Haus in einen Auss{chuß verwandeln môge, um die Bill wegen Reform der Kirche in Jrland in Ueberlegung zu nehmen. Herr A. Johnstone verlangte, daß zuerst der Eid verlesen würde, den die katholischen Mitglieder beim Eintritt in dieses Haus ab- legten, indem er behauptete, daß dieselben durch diesen Eid von der Theilnahme an der Debatte ber den in Rede stehenden Ge- genstand ausgeschlossen würden, indem sie sich verpflichtet hätten, an keiner Erörterung über die protestantische Kirche Theil zu neh- men, Diese und einige andere Bemerkungen des genannten Mitgliedes úber die Unzuverlässigkeit des von einem Katholiken geleisteten Eides, riefen eine heftige Erwiederung des Herrn
O'’Connell hervor. Er wies die Behauptung des vo-
Siz- | i Auf den Antrag des Grafen Giveb | seinen Befehl- bin ih vergistet worden!// Die mittlerweile
rigen Redners, daß gebunden glaubten, den sle gegen Protestanten abgelegt hä mit Wärme zurück, und erklärte dergleichen Doktrinen, die John Knox erinnerten, der jeßigen Zeit für unwürdig. — q, Althorp bemerkte, doß in der Biil zur Emancipation dey ( tholifen eine Klausel vorgeschlagen worden sey, welche day, herechnet gewesen wäre, die katholischen Mitglieder von al
Verhandlungen auszuschließen, die sich lediglich auf die Kid
bezôgen. Da abe? das Haus jene Klausel verworfen habe hätten die fatholischen Mitglieder eben so viel Recht, alz protestantischen, an jeder sich im Parlamente erhebenden Deh, Theil zu nehmen. (Hört, hört!) Das Haus bildete’ | auf einen Ausschuß. — Lord Althorp sagte, daß der Gy sand der Beschlüsse, welche er jeßt vorzulegen gedenke, bei einer früheren Gelegenheit ausführiih von ihm ey) worden sey (vergl. Nr. 53 der Staats-Zeitung), und er y daher die Zeit des Hauses nicht dur unnúße Wiederholy in Anspruch) nehmen. Eine einzige Bemerkung müsse er ind noch machen. Das Haus werde si, erinnern, daß ein
des von ihm vorgeschlagenen Planes in der Abschaffung Kirchen-Steuer (churech céss) bestehe. Wenn "die eingeby Bill angenommen würde, so würde es dennoch an Zeit fe jene Steuer schon ín diesem Jahre abzuschaffen. Da es q
so zeige er an, daß die Regierung für die Abschaffung ders durch andere Mitrel sorgen werde. Lord Althorp trug demn
| auf folgende Beschlüsse an:
1) Der Ausschuß is der Meinung, daß es zweckmäßig sey,
| Lord-Lieutenant von Frland zu ermächtigen, geistliche Kommis
zu erttenuen, um dietenige Afte, welche im Laufe der gegenwär Sesston zur Veränderung oder Verbesserung der Gesetze übe zeitlichen Besithümer der Kirche in Frland angenommen m dürfte, in Ausführung zu bringen; und daß der Lord - Lieute ferner zu ermächtigen sey, diesen Kommissarien, wenn sie nicht \chdfe sind, cine ihm passend scheinende Entschädigung auszuweh
2) Der Ausschuß ist der Meinung, daß es zweckmäßig sey, stimmungen zu erlassen, um die Abgabe. der Erstlings- Früct Feland abzuschaffen, und an deren Stelle eine jährliche Steut alle Bisthümer und Erzbisthümer und auf alle Pfründen und y liche Einkommen úber 200 Pfd. iährlih zu legen, welche Si zum Bau und zur Reparatur von Kirchen, zur Vermehrun) fleineren Pfarr-Gehalte und zu anderen die Befdrderung der Y gion beabsichtigenden Zwecken verwendet werden soll.
3) Der Ausschnß if der Meinung , daß alle Kirchsptels:{ ben, welche bisher zu den eben erwähnten Zwecken erhobay den, abgeschafft werden sollten, und daß alle Geseze, Statuten Gebräuche, worauf kch solche Abgaben gründen, aufgehoben 1 den soliten. y
Die Debatte wurde hierauf úber diese Beschlüsse erd Herr Lefroy sprach sich gegen dieselben aus. Er sah in den! geschlagenen Veränderungen eine offfenbare Beraubung der lichkeit, und suchte darzuthun, daß dieselben mit dem Kröônu Eide im Widerspruch ständen. Herr Sheil dagegen behi
| tete, daß das Parlament ein unbestreitbares Recht habe,
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das Eigenthum der Kirche zu schalten; dies sey ein in allen} dern anerkannter Grundsaß, und kühne und offene Au rung desselben werde der Regierung in Jrland mehr N stiften, als all: Zwangs - Maßregeln der Welt. Herr Macau trat mit wenigen Worten zur Vertheidigung der Beschlüsse Er ließ es sich besonders angelegen se;n, den Einwand, daf Krönungs - Eid dadurch verle6st würde, zu entfräftigen, | jener Eid nie verbieten fônne, mit Uebereinstimmung det laments Veränderungen in den bestehendgn Gesegen vorz men. Sir Rob. Peel erklärte sich gegen die Beschlüsse, wi wie er sagte, die Noth der Jrländischen Geistlichkeit aufs Hi steigern würden. Er wurde mitten in seiner Rede auf eine same Weise unterbrochen, Es erschien nämlich plötzlich Fremder mitten im Hause, schritt mit feierlichem Wesen aus Tafel zu, und rief: „„Halt, Sir Robert Peel!// Wäh viele Mitglieder laut
| Stimme: „Jch bin ein unglüliher Jrländer; mein N
das Unterhaus mit der Bill zur Unterdrückung der Unruhen in | Die meisten derselben wurden ohne | Nur das Amendement zur |
áten Klausel, wodurch festgesetzt wird, daß der Lord - Lieutenant | trag fort.
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| daß er denselben für wahnsinnig halte.
würde, Jhren Herrlichkeiten nicht Anlaf geben werde, die ganze Maß- | der Herrn Der Herzog v. Wellington erklärte sich gegen | „Den das Amendement, weil dasselbe einen höchst unpassenden Unter- | kUng des Falles vor der Barre schied zwischen Kirchen- und anderem Cigenthume mache, und | die Geistlichkeit des Schußes beraube, den alle andere Klassen | der Gesellschaft genössen, und weil die ganze Bill dadurch un-
ist Dillon. Jch suchte Gerechtigkeit bei Lord Grey, und beigecilten Beamten des Hauses bemächtigten sich hieraus Herrn Dillon und führten ihn ins Gefängniß ab. — Nat sich die durch diesen Vorfall im Hause hervorgebrachte Y gung einigermaßen gelegt hatt:, seßte Sir Robert seinen Nach Beendigung desselben wurde der erste Bes ohne Abstimmung anzenommen, die Berathung Über die b
| 5 , 6 f f ait X | die Bill in Kraft zu seßen, veranlaßte einen lebhaften Wider- | anderen aber auf den folzenden Tag verschoben. — Zn det
shenzeit war ein Arzt herbeigerufen worden, der den Zuß des Herrn Dillon untersucht hatte, und dem Hause beri
Da sich Niemand Dillon kannte, so wurde beschlossen , denselben morgen in Gewahrsam zu halten und dann zur weitern ( des Hauses erscheinen zu l!
London, 2. April. Vorigen Sonnabend beehrte der f zog von Cumberland ein Diner des Carlton-Klubs, unte Borsiß des Marquis von Chandos, mit seiner Gegenwart. demjelben Tage hatte der Herzog von Sussex, als Prásidel
zicht zugeben, er gestand aber doch, daß er, mit aller Achtung | | / ) n E ( iy Me i i | Königlichen Societät, eine Abend - Unterhaltung veranstaltt
ment entdecken, und daß er daher au zur Vertheidigung dessel- | der eine große Anzahl angesehener Personen, Literaten
Künstler eingeladen waren. Unter den Ersteren bemerkte den Herzog von Somerset, mehrere Bischöfe, den Grafin Múntter, die Lords Dover und Dundas, und von Lebzterel ren einige hundert anwesend. Jn verschiedenen Zimmer! ren neue mechanische Erfindungen, naturhistorische Merkwi keiten und andere Gegenstände zur Schau aufgestellt.
Der General-Lieutenant Str Thomas Molyneux mad)! rigen Sonnabend der Herzogin von Kent seine Aufwartun! ihr ein wollenes Gewand von außerordentlih s{dnem Of zu überreichen, welches die blinden Frauen der Blinden von Molyneux verfertigt hatten.
Der Herzog von Devonshire ist wieder so weit her daß er am Sonnabend zum erstenmal ausfähren konnte.
Am Sonnabend gab der Sprecher des Unterhauses se tes parlamentarisches Diner fúc diese Session und hielt | auch sein le6tes Lever für dieselbe Session; bei leßterem * unter vielen anderen vornehmen Personen auch die Herzd?
Richmond und Gordon zugegen, L G Der Marquis von Lansdowne läßt von dem Maler ®
dazu erbauten Saal aufgehängt werden sollen, Herr e hat so eben das erste derselben, eine Ansicht von Venedig, voll Der Courier berichtet: „Herr Dedel, der neue ländische Gesandte an Stelle des Barons van Zuylen,/ ha! Bildung in England erhalten. Er war Anfangs zu E besuchte dann eine unserer Universitäten. Daher h er al
Englischen Sprache vollkommen Meister. Seit seiner let"
die Katholiken sch an keinen M
nah dem Serjeant- at - Arms rif | wandte sich der Fremde gegen die Gallerie und sagte mit li
field eine Reihe von Gemälden anfertigen , die in einem“
n- London war dieser Diplomat fortwährend mit dem Zweck ‘Mission beschäftigt, ‘ ó 3 qu der heutigen Sißung des Oberhauses ist der Jrländi-
vangs : Bill die Königliche Zustimmung ertheilt worden. damit beauftragten Kommissarien waren der Lord - Kanzler, Marquis von Lansdowne und der Herzog von Richmond. An der heutigen Börse zeigte sich viel Vertrauen zu den lichen Fonds und zwar, wie man vernimmt, sowohl wegen geringen Opposition, welche die abgeänderte Jrländische qs: Bill gestern in Oberhause gefunden, was als ein gün- 4 Zeichen für die Stabilität des Ministeriums gilt, als we- neuerer Gerüchte, die sih ia Bezug auf den Stand der indisch-Belgzischen Angelegenheiten verbreitet hatten. Jn der 1 stattgehabten Konferenz sollen nämlich in dieser Beziehung ¿ bedeutende Annäherungen zu einem endlichen guten Aus- ¿ wahrgenommen worden seyn. Daß daran nicht allgemein ubt wird, wird indessen nicht auffallen, wenn man bedenkt, oft man sich bereits in dieser Hinsicht getäuscht hat. Unsere (6 sind heute um : pCt. gestiegen. Holländische Fonds n zwar cbenfalls mehr gesucht, doch hat eine Steigerung Courses, wegen des bedeutenden Ueberflusses Holländischer
qs: Papiere, die sih an unserer Börse jeßt befinden, nicht _
jesunden. Portugiesische Obligationen (Dom Pedro’s) wa- n Folge der aus Porto gekommenen Nachrichten (S. Por- (l) mehr angeboten, als gesucht. lus Lissabon sind Zeitungen bis zum 23. März hier ein- gen, die den- offiziellen Detail-Bericht des General Lorenzo die Affaire vom 4. März enthalten, aus welchem hervor- daß der Zweck® des Miguelistischen Befehlshabers haupt- ch dahin ging, die Positionen und Werke des Feindes zu nosziren. Er rühmt die Tapferkeit und das gute Verhal- «iner Offiziere und Mannschaften und giebt seinen Verlust G Todte, 216 shwer Verwundete und 126 leiht Verwun- an. Ferner enthalten die Zeitungen Berichte desselben Ge- ¿ über andere erfolgreiche Operationen gegen den Feind, elden, daß die Pedroisten drei ihrer bewaffneten Fahrzeuge jem Duero im Stich gelassen haben. Der von Paris nach hon gesandte Französische Polizei - Commissair Carlier ging pierzchntägigem Aufenthalte daselbst am 23sten v. M. mit Englischen Dampfboote von dort nah Porto ab. m áten März langte das Englische Schiff „„Rover“/, von monen, mit dem Oberst Campbell an Bord, der von der hritanischen Regierung beauftragt ist, den Pascha von Aegyyp- ur Einstellung seiner Feindseligkeiten gegen den Großherrn wegen, in Gibraltar an und se6te am folgenden Tage seine nah Alexandrien fort. n dem Kolonial - Departement is eine fernerweitige Ver- ing vorgenommen worden, indem Lord Howick von dem Sekretariat abgegangen ist, welches Herr Lefevre, jeßiges ments-Mitglied für Petersfield, erhalten hat. Da der Po- ngemein große Aufmerksamkeit erfordert, so glaubt man, herr Lefevre sh nicht wieder erwählen lassen wird, zumal err Stanley einer Unterstüßung von dieser Seite bei den iten im Unterhause nicht bedarf. Man hält die Ernennung herrn Lefevre für eine in jeder Hinsicht glückliche; Lord Ho- vird vermuthlich anderweitig angestelle werden. Hinsicht- er in Bezug auf die Westindischen Kolonicen beabsichtig- aßregeln glaubt der Courier so viel mit Bestimmtheit sa- können, daß auf der einen Seite die Kolonisten die Noth- feit einer Freilassung der Sklaven, auf der anderen die Fd Aaspruch der Kolonisten auf Schaden-Ersas an- abe. n den Werften von Portsmouth und Plymouth sollen be- de Reductionen vorgenommen werden; dem Vernehmen sollt:n sie schon gestern beginnen; man wollte in Ports- ) wöchentlich 18 Personen entlassen, und damit so lange hren, bis im Ganzen 217 Arbeiter weniger seyn würden. Mlymouth sollen von den 770 dortigen Schiffs-Zimmerleuten ntlassen und 30 zu Gehülfen reducirt und von den Schmie- 7 abgeschaff}t werden. Das Schiff „„Malabar‘/, von 76 Kanonen, wird gegenwär- Spithead ausgebessert und soll sich sodann dein Geschwa- des Vice-Admirals Sir Pulteney Malcolm wieder an- en, ÿn Glasgow wird jeßt ein Dampfóoot gebaut, welches zur en: Schifffahrt in Vandiemensland gebraucht werden soll; 6t ist noch fein Dampfboot nah jenem Theil der Welt men; es soll auf dem Fluß Tamara fahren und dic von Dalrymple nach der ungefähr 30 Meilen weiter oberhalb Flusse gelegenen Stadt Launceston bestimmten Schiffe Phlepptau nehmen. Port Dalrymple liegt am Einfluß des ta in den Ocean, auf der Nordküste von Vandiemensland. n Greenock hat sich eine Gesellschaft gebildet, um den géfang an der Britisch - Amerikanischen Küste, vorzüglich Chaleur - Bat, zu betreiben.
Nétéederlande.
jus dem Haag, 3. April. Ein Schreiben aus dem vom 2, April im Amsterdamschen Handelsblatt tet, aus guter Quelle versihecn zu können, daß die in hen und Belgischen Zeitungen enthaltenen Nachrichten das Mizlingen der Sendung des Herrn Dedel ungegrün- en; daß vielmehr zu erwarten sche, die drei anderen e würden gestatten, daß ihre Bevollinächtigten wieder mit Frankreichs und Englands zur Konferenz zusammenträten, N ein definitiver Friede nit lange mehr ausblei- us dem Lager bei Breda wird unterm 1. April gemel- ie große Inspection der Truppen scheine noch auf mehrere n ausgeseßt zu seyn. Dagegen sind neue, vollständig aus- le Kanonierbôte von Rotterdam nach Viiessingen abgegan- im eíne Station vor der Schelde einzunehmen. — Der R narlwall hat sich aus dem Hauptquartier nach dem vor einigen Tagen ward in einem Belgischen Dorfe, nahe serer Grán e, von fünf Jägern des C ends A tine scheußliche Unthat vollbracht, indem sie in das Haus dortigen Einwohners, eines Uhren - Händlers, einbrachen, h dessen Frau knebelten, die Tochter mißhandelten und er- 4 Und darauf das Haus plúnderten. Einige Einwohner des nten Hülfe bei unseren Vorposten, aber fast in dem- genblick meldeten sih jene Bösewichter als Ueberläufer. lg sofort gebunden und in sicheren Gewahrsam nach Ag gebracht. Man fand vierzig Uhren und 400 Fl. baar 4 KieS e A E Un 4 (eint A N ° eraubt hatte, ebenfalls durch unsere Vorposte lich eingeliefert. i R N Belgfíten.
sel, 3. April. Die Repräsentanten-Kammer hrer gestrigen und vorgestrigen Sißung die Berathun-
E E 2 1e L: A O Fa S T A M BILE a E 20 T M: ddn A DIf 4 A N 4 M af R A 0 E L A 0 T 28 ä T
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gen Über die einzelnen Kapitel des Budgets des Kriegs-Ministe- riums fort. Demnächst legte der Kriegs - Minister einen Gesek- Entwurf zur Verlegung der Militair-Schuie von Brüssel nach Lúttih vor. Die verlangten Kosten zur Ausbesserung der Cita- delle von Antwerpen gaben u einer ausführlichen Diskussion Anla, in welcher mehrere Mitglieder den Wunsch zu erkennen gaben, baß die nah der Stadt zu liegenden Festungswerke de- De S Der Graf Leon von Andelot ift in der vorgestrigen Na
L A A Ne fúr den Minister der R gelegenheiten hier eingetroffen und haite geste ine ‘Privat- Audienz beim Könige, N / q
Schweden und Norwegen.
Stockholm, 1. April. Die amtliche Zeitung berich- tet, daß Se. Majestät der Kdnig auf das E des Freiherrn Ernst v Vegesack das gegen den elben in der bekann- ten Hochverraths-Sache gefällte Urtheil des Königl. Hofgerichts dahin ermäßigt haben, daß nur die Landes- Verweisung gegen den genannten Freiherrn in Ausführung gebracht werden foil. Die Appellation des Majors Feeiherrn Gustav von Düben ge- gen das Urtheil des Königl. Hofgerichts, das ihrn, wegen uner- uan S die Landes-Verweisung zuer- annte, ist vom er-Tribunal verworfen und das ¡chtli Urthcil mithin bestätigt worden. | Et r du
Der Schwedische Gesandte in den Vereinigten Staaten von Nord- Amerika, Freiherr von Stackelberg, ist zurückberufen und der bisherige Geschäftsträger zu Rio-Janeiro, Kanzlei-Rath Ankarloo, an dessen Stelle ernannt worden.
Unterm 25sten Januar d. J. haben Se. Maj. der König eine Verordnung über den Transito- Zoll erlassen, der für die ganze Schwedische Kanal- Linie zwischen der Nord- und der Ostjee in Gothenburg und Süderktdping erhoben werden soll. Die diesjährige Schifffahrt in Calmar is bereits am 2lsten März durch ein Fahrzeug erdffaet worden, welches von Bergen mit Stockfischen und Häringen beladen anlangte.
Fúr dieses Jahr ist die Summe von 12,000 Rdr. Bko. zur Vermehrung der Vertheidigungs- Anstalten an der Küste
festigungen bei Carlberg (im Norden der Hauptstadt) angewie- sen worden. y
Orient gesammelten und nah Schweden gebrachten Naturalien,
zung angekauft. : Deutschland. Göttingen, 2. April. Das K. Universitäts: Kuratorium
und kräftig es alle wissenschaftliche Forschungen der hiesige Hochschule unterstügt. R E E
Darmstadt, 2. April. (Ober-Post-Amts-Zeitung.) Heute ist die erfceulihe Nachricht hier angelangt, daß Se. Ho- heit der Erb-Großherzog von Hessen, gegenwärtig auf seiner Rúk- reise von Wien in Müncyen befindli, sich um die Hand der ältesten Tochter Sr. Maj. des Königs von Bayern, der Prin- zessin Mathilde, beworben habe und bereits mit dieser hohen Färstentochter verlobt sey. Da hiermit einer der eifrigsten Wün- sche des Großherzogl. Hauses und des ganzen Landes erfüllt wird, so wird diese Nachricht gewiß auch im ganzen Großher- zogthum dieselbe Freude erregen, die fie bei unserm Hohen Für- stenpaare und in der ganzen Residenz veranlaßte.
Die beiden Kammern der Stände-Versammlung haben sich auf 14 Tage während der Ofster-Ferien vertagt.
— — Frankfurt a. M., 4. April. Wir hatten lebte Nacht einen Aufstand ganz eigener Att Schon 0 Abead gegen 4 Uhr ging das Gerücht, es werde in den Abend -Stun- den zu Unruhen kommen. Die dermalige Meßzeit begünstigt den Zufluß der Fremden, und darunter mochten sich, wie manche Anzeigen vermuthen ließen, auch verdächtige Personen befinden. Man weiß nicht genau, welche Vorsichts - Maßregeln gestern Abend noch getroffen wurden. Jedenfalls erwiesen si solche auf dem entscheidenden Punkte unzureichend. Gegen halb zehn Uhr — als in dem nahe gelegenen Theater noch der 5te Aft von /, Robert der Teufel ‘‘ dargestellt wurde, — ward die Haupt- Wache von einem Haufen bewaffneter Leute (an 50 Jndividuen — meist fremde Studenten) überfallen und genommen. Bei dieser Bagarre hat es 5 Todte und etwa 16 bis 20 Verwundete gegeben. Gleichzeitig wurde die Konstabler-Wache erstürmt und der Pfarrthurm beseßt, auch die Sturmglocke von den Aufrüh- rern geläutet. Der Zweck schien vorerst, die Gefangenen auf der Haupt: Wache und Konstabler-Wache zu befreien; diese aber weigerten sih, die angebotene Freilassung zu benugen; sie blie- ben, wo sie waren, oder stellten sich bald nachher freiwillig ‘von Neuem. Um { nah 10 Uhr war das Militair aus der Kaserne angerückt. Die Uriruhestifter entwichen. Man hat Mehrere sogleich, Andere heute früh festgenommen. Der General-Marsch wurde geschlagen; die Bürger-Garde trat unter die Waffen. Um Mitternacht war die Ruhe völlig hergestellt; sie dauert heute ungestört fort. Die Justiz ist bereits mit der Untersuchung be- \chäftigt.
— — Frankfurt a. M., 5. April. Nachträglich is zu bemerken, daß einer der Gefangenen auf der Konstabler-Wache, Hinkelmann, der seit den Herbst-Unruhen von 1831 verhaftet ist, an den Wunden, weiche er bei der Bejtürmung des Gefängnisses ganz ohne seine Schuld erhielt, heute Nacht gestorben ist. Man erzählt, die Angreifenden hätten ihn für den Gefangen - Wärter angesehen, und ihm also aus Jrrthum mehrere Stiche gegeben. — Die legte Nacht ist ganz ruhig vorúbergegangen. Zahlreiche Patrouillen durchzogen die Straßen.
Frankfurt a. M., 4. April. Das hiesige Journal giebt über die hier vorgefallenen (in obigen Privat-Schrciben erwähn- ten) unruhigen Auftritte den nachstehenden Bericht: „Während in Uge Stadt bisher die tiefste Ruhe herrschte, und die Meß- Geschäfte den erwün)chtesten Fortgang hatten, wurden dieselben gestern Abend um halb zehn Uhr auf die empdrendste Weise un- terbrochen. Um diese Zeit stürmten nämlich zwei bewaffnete Haufen auf die Haupt-Wache und Konstabler-Wache, woselbst sich die Gefangenen befanden, griffen ganz unvermuthet von zwei Seiten die Haupt-Wache an, schossen die Schildwachen nieder, geriethen mit dem Militair ins Handgemenge, wodurch es ihnen, nachdem noch ein Sergeant niedergeschossen war, gelang, durch ihre Uebermacht die Militair - Wache zu überwältigen, und die Gefangenen zu befretêèn. Ein gleicher Angriff auf die Konstabler-_ Wache hatte leider dasselbe Resultat; auch hier mußte die Militair-
Wache der Uebermacht weichen, der Gefangen-Wärter wurde von den Angreifenden verwundet und die Gefangenen ebenfalls befreit.
von Stockholm und die Summe von 10,000 Rdr. zu den Be- |
Unsere Regierung hat fürzlih die von Dry. Hedenborg im |
Manuskripte, Bücher, ältere und neuere Múnzen, Ae ische | ) e : L Múnz gyptische | Alterthümer u. \. w. für 600 Rdr. Bko. zu dffentlicher Benuz- |
hat den Bau eines, ohne Anwendung von Eisen aufzuführenden ! Gebäudes zur Anstellung von magnetischen Beobachtungen be- | willigt, und dadurch einen neuen Beweis geliefert, wie gern |
U war auf den Pfarrthurm gezogen und zog da- vg e urmglocke. Als indessen nun sogleich ein Nilitair- s o nach den beiden angegriffenen Wachen abgesendet M E so gelang es diesem alsbald, die Ruhestôrer nach A » Os zu verjagen. Von den Gefangenen hatten sich s ( e. angebotene Befreiung gar nicht angenommen, Andere ici E eich wieder gestellt, die Uebrigen waren bis heute früh M nt Dce worden. Unter den Tumultuanten rourden viele n d tudenten bemerkt, deren in diesen Tagen einé große J zahl hier eintraf. Ueberhaupt ist mit höchster Wahrscheinlich- eit anzunehmen, daß das ganze Unternehmen ven auswärts A ley. Auf der Haupt-Wache wurde cin Student, Kupner, aus Wundsiedel, nah hefciger Gegenwehr verhaftet. Es bedurfte koum einer Viertelstunde, um die Ordnung vollkom- men herzustellen, und das Theater wurde durch den Vorgang nicht einmal unterbrochen, sondern das Stúck ganz rubig zu Ende gespielt. Es wurden viele fremde Studenten verhaftet s die Untersuchung mit aller der Strenge begonnen, welche die : ürgerschast zum Schuß gegen solche Ruhestörungen anzusprechen at. Bemerkenswerth ist es, daß in derselben Nacht auch auf umliegen- den, nicht zu hiesiger Stadt gehdrenden Ortschaften unruhige Bewegungen statthatten, und daß ein bewaffacter Haufe von Landleuten auf die Stadt losmarschirte, aber als er die Thore beseßt fand, sih zurückzog und an einer zu hiesiger Stadt gehd- renden Warte mehrere Excesse beging. Sowohl von Seiten un- | serer trefflichen Stadtwehr und eben so von dem Linien-Militair wurde mit größter Besonnenheit und Ruhe zur Dämpfung der Unruhen gewirkt und die Ruhestdrer fanden bei den hiesigen Einwohnern, ihrer Versuche unerachtet, nicht den mindesten An- klang für ihre verbrecherischen Plane. Als besondere Sicher- heits-Maßregeln waren, da so viele Fremde an den Unruhen Antheil “genommen hatten, alle Stadtthore geschlo}sen und mit hinlänglicher Mannschaft besezt worden, um den Theilnehmern die Flucht zu erschweren, indessen scheinen Viele, worunter auch Verwundete gewesen seyn müssen, unmittelbar nah der That P ld als sie ihre Plane vereitelt sahen, entkommen zu seyn. Das Linien-Militair hat 4 Todte und 15 Verwundete, worun- ter 5 schr schwer verwundet sind; von den Ruhefidrern, welche ! sich bereits in den Händen der Justiz befinden, sind Mehrere | sehr gefährlih verwundet.“ j
Salt e r
Am 21sten d. M., als an dem Ge Jhrer Majejtät der Königin, fand große Gala bei
Turin, 26. März. burtstage | D A aud i | orgestern und gestern Abends waren zur Feier des Festes
E O E A LIEO des Ordens dieses Mas | 1s, der Königl. Palast, die ôöffentlihen Gebäu ß Privathäuser erleuchtet. j t E R R
P orcugal
Das Dampfboot „„Confiance‘‘/, welches am 25. März von Porto absegelce, langte am 30. März in Falmouth an und brachte neuere Nachrichten über die Begebenheiten zu Porto mit. Am 24sten v. M. hatten die Truppen Dom * Miguels ei- nen neuen Angriff gegen die Stadt unternommen, wurden aber wiederum mit Verlust zurückgeschlagen. Der Angriff war haupt- sächlich gegen eine neu errichtete Redoute auf dem Hügel von Antao abgesehen, und es gelang den Miguelisten, auf einige Zeit von diesem Hügel Besiß zu nehmen. Bald aber wurden ste durch ein Charge der Pedroisten, in welcher das 1ste und 2te Englische Bataillon voran waren, wieder aus dieser Position verdrängt. Zu gleicher Zeit war auch auf die rechte Flanke von Dom Pedro's Linien ein Angriff unternommen worden, der je- doch ebenfalls abgeschlagen wurde. Der Verlust der Migueli- sten bei diesen Gefechten wird, wahrscheinlich sehr übertrieben, auf 6—890 Mann angegeben, während die Pedroisten nue sehr wenig Leute eingebüßt haben wollen. Aus den eingegangenen Nachrichten ergiebt sich ferner, daß auf der Flörte des Admi- rals Sartorius eine Meuterei ausgebrochen war, w-il der Solo ausblieb, und weil Admiral Sartorius von Doin Pedro seine Entlassung erhalten hatte. Sir J. Doyle und Capitain Cresbie, die am Bord der Fregatte „Rainha‘/ abgesandt wurden, um den Admiral Sartorius zu verhaften, wurden selbst von diesem gefangen genommen, als sie auf sein Schiff kamen , und am Bord des Lebteren eingesperrt. Dem Capitain Crocb.e drohte - der Admiral mit einem Kriegsgericht. Das Geichwader war 10- dann nah Porto gesegelt, in der Absicht, den Duero so lange zu blokiren, bis [man die Forderungen des Admirals und seiner Mannschaft befriedigt haben würde. Der Albion theilt in Be- zug auf diese Vorfälle folgendes Schreiben aus Falmouth mit:
¡Die Nachrichten aus Porto lassen sich in wenig Wprte zu= sammenfassen. Jn den leßten drei Wochen wurden einige Vorräthe
elandet, und die Stadt wird nun wieder auf ungefähr ¡wanzig Tage verproviantirt seyn. Der Feind hatte jedo Kangnenvödte bet Matozinÿos aufgestellt, welche das Landen sehr ershwerten, und zwei Tage vorher, ele das Dampfboot „Conftance// von Porto ah- segelte, hatte es ganz aufgehdrt. Sonntags den 24sen würde von den Miguelisten auf den beiden äußersten Enden der Linien ein Angriff unternommen. Auf der rechten Flanke nahmen sie eine noch unvollendete Redoute auf den Hdhen von Antao, von wo fie nach= her mit großem Verlust wieder vertrieben wurden. Die Britischen Bataillone befanden sich in diesem Gefecht und litten sehr, in- dem 7 Offiziere und 45 Mann davon außer Kampf geseßt wurden, darunter der Major Sadler, der s{chwer- verwun- det fiel, als er scine Leute den Hügel hinanführte; diese wurden dadurch ein wenig in Verwirrung gebracht , sammelten sch aber bald wieder und nahmen den Hügel. Auch der Capitain Wright wurde verwundet und wird wahrscheinlich an seiner Wunde geitor= ben seyn. Der Capitain Harlay und die Fähnriche Rourte, Young und Cadogan wurden leicht verwundet. Auf der linken Flanfe ge- gen Lordello und Foz zu, griff der Feind die Redouten und Ver- \chanzungen an, wurde aber unter bedeutendem Blutvergießen zu- ruckgeschlagen. Diese Affaire gereicht der Armee Dom Pedro's zu großer Ehre. Der Admiral Sartorius war von seinem Posten als Befehlshaber der Flotte abgeseßt worden, und Capitain Crosbie sollte ihm das Kommando abnehmen. Auch Sir John Doyle wurde abgesandt, um ihn zu verhaften. Diesesmal machte aber Dom Pée- dro seine Rechnung ohne den Wirth, und anstatt gefangen zu neh= men, wurde Sir F. Doyle gefangen genommen und in den Schiffs=- raum hinabgebracht; auch Capitain Crosbie wurde unter Haft gesetzt. Als das Padetboot absegelte, kam das Geschwader von Vigo herab, wie man glaubte, in der Absicht, Porto zu bloktiren, bis der Flotte alle Forderungen bewilligt wären. Aus Lissabon hat man nichts Neues. Die Méiguelistische Flotte ist nicht abgesegelt, und man erwartete dies auch fürs erste nicht, da fie feine Lebens- mittel am Bord hatte und ihre Mannschaft uicht vollständig ist. Don Carlos, Fnfant von Spanien, und die Prinzessin von Beira, Dom Miguels Schwester, wurden stündlich in Lissabon erwartet. Die Miguelistischen Battericen auf dem nördlichen Ufer feuerten auf das Dampfboot „„Confiance/‘, und 15 Kugeln gingen über dasselbe hinweg oder fielen dicht dabei nieder. Der Commandeur desselben,
Lieutenant Belson, will der Englischen Regierung deshalb ci stellung machen. L \ glisch egierung deshalb eiue Vor
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