1833 / 100 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

trnd mtd A aan endet T A A A C O R T IOANTIR E Sar A T I T A S R ATR E: M M V: T

n area Unr rie oie rg L ea a e G E AE R R S BDR E LOIA E Mi. 25: c O I A u

N E Tee s D

hatte, und seine frühere Meinung, daß der Gefangene wahn- sinnig sey, wiederholte. Da sich Niemand eingefunden hatte, der den Gefangenen requirirte oder für ihn Sorge tragen wollte, so übernahm es der Minister des Jnnern, fr sein Unterkommen zu sorgen.

Oberhaus. Sigung vom 3. April. Der Lor d- Kanzler brachte eine Bill zur Verbesserung des Verfahrens im Kanzlei - Gerichtshofe ein, auf deren ausführlichere Erörte- rung er späterhin zurück zu kommen sich vorbehiele, Die Bill wegen' der Groß - Jury in Jrland erhielt die dritte Lesung.

Unterhaus. Sißung vom 3. April. Herr Cob- bet erklärte, daß er seinen auf heute anstehenden Antrag wegen der Stempel- Gebühren bis auf morgen verschiebe, da der Kanz- ler der Schaß-Kammer durch Unpäßlichkeit verßindert werde, der heutigen Sitzung beizuwohnen. Herr W. Patten legte meh- rere Bittschriften aus Fabrik- Distrikten vor, worin um Nieder-

se6ung eines Ausschusses nahgesucht wurde, welcher die Frage |

wegen der Arbeits{kunden der Kinder in den Fabriken genau prúfen solle. Herr Patten trug demzufolge auf Entwerfung einer Adresse an den König an, „um eine Kommission nieder- zuseßen, welche in den Fabrik, Distrikten über die Beschäftigung der Kinder in den Fabriken und über die Zweckmäpigkeit, die tägliche Arbeitszeit derselben zu verkürzen, genaue Er- fundigungen einziehen folle./ Er beklagte sch Über. die Parteilichkeit, mir welcher die früher niedergejeste Kommis- sion zu Werke gegangen sey, und hielt es für billig, daß beide Seiten der Frage: die Menschlichkeit und das Interesse der Fabrikanten, auf eine gerechte und unparteiische Weise in Er- wägung gezogen würden. Lord Ashley widerseßte sich dem Antrage, weil schon mehrere Ausschüsse der beiden Häuser sich ausführlih und gewissenhaft mit dem in Rede stehenden Gegen- stande beschäftigt hâtten, und daß die Niedersezung einer neuen Kommission zu nichts weiter führen würde, als die Sache wie-

der bis zur nächsien Session zu verschieben. Herr G.

Wood bemerkte, daß die Zehn-Stunden-Bill, wenn man sie |

annähme, die produktive Kraft des Landes um ein Sechs: theil schwächen, und doch nicht dazu beitragen wärde, die Lage der Kinder zu verbessern. Dr. Lushington erklärte fich gegen jede Zögerung, da er glaube, daß das Haus schon auf die Aussage der Aerzte: daß eine mehr als 10ständige Arbeit der Gesundheit der Kinder im hdôchsten Grade nachtheilig seyn mässe, eine hinlängliche Kompetenz zur Entscheidung erhalten habe. Hr. Spring Rice sprach für die Niederscgung der Kommission, da cs erwiesen sey, daß der vorjährige Ausschuß nur die eine Seite gehört habe, und das Haus auf solche parteiische Aussagen hin feine Geseße geben dürfe. Herr Attwood sagte, daß die Fa- brikherren hinlänglich Zeit gehabt hätten, alle ihre Einwendungen vorzubringen, und daß er die Niedersezung einer Kommission nur als ein Mittel betrachte, um die Biil zu Gunsten der Kin- der aus dem Wege zu schaffen. Lord John Russell unter- kte den Antrag, verwahrte sich aber gegen die Auslegung, daß er es thue, um die Zehn-Stunden-Bill zu hintertreiben. Gegen die Néedersezung der Kommission sprachen noch die Herren Len - nard, Robinson, Hardy, Cornish und Lord Morpeth, dafár die Herren Gisborne, W. Wynn, M. Philips, Fergusson und Maxwell. Herr W. Patten fügte seinem Antrage noch die Worte hinzu: „Die Kommissarien sollen mit äußerster Eile zu Werke gehen, damit das Parlament noch in der gegenwärtigen Session einen Beschluß fassen kann.“ In dieser veränderten Abfassung wurde der Antrag mit 74 gegen 72 Stimmen angenommen. Die Bill wegen der Disciplinar-Stra- fen erhielt hierauf noch die dritte Lesung und passirte. Das Haus vertagte sich um halb 3 Uhr.

Oberhaus. Si6ung vom 4. April. Nachdem das Haus durch eine Botschafe des Unterhauses mehrere von demseiben angenommene Bills empfangen hatte, vertagte es sich auf den Antrag aue vei von Shaftesbury bis zum Dienstag den 16. April.

M erd Sißung vom 4. April. Wegen fort- Herr Cobbett seine Mötion in Bezug auf die Stempel-Gebüh- ren bis nah den Oster - Ferien. Herr S. Rice trug auf ein Mahl: Ausschreiben für ein neues Mitglied für Coventry, an die Stelle des Herrn Edward Ellice an, der das Amr eines Kriegé- Secretairs angenommen habe. Um 4 auf 6 Uhr Abends vertagte sich das Haus bis zu Montag den 15ten April.

London, 5. April. Se. Majestät kamen am 2en d. M. zur Stadt und hielten ein Lever, bei welchem die neu ernannten Minister mit ihren Amtésiegeln versehen wurden, und den Hand- fuß verrichteten. Zuerst wurde der neue Staats-Secretair für das Kriegs-Departementund die Kolonieen, Herr

dauernder Unpäßlichkeit des Kanzlers der Schaß-Kammer verschob |

Stanley, dann der neue Staats-Secretair für Jrland, |

Sir J. Hobhouse, hicrauf der neue Kriegs-Secretair, |

Herr Ellice, und endlich der neue Großsiegelbewahrer, Viscount Goderich, dein Könige vorgestellt. Se. Majestät hiel- ten sodann eine Gehcimeraths- Versammlung, in welcher Herr (&liice, Lord Stuart de Rothsay und Sir C. Bagot als Geheirme- Räthe vercidigt wurden. ei nig de

Grafen Grey und mehreren anderen Ministern und Mislitair- Beamten Audienz. Bei dem großen Lever machte das ganze diplomatische Corps und viele hohe Personen Sr. Majestät ihre Aufwartung. Das nächste Lever twird diesmal niht künstigen Mittwoch, sondern ers in der darauf folgenden Woche am 17. April stattfinden. Gestern, als am grünen Donnerstage, wurden in der Königlichen Kapelle zu Whitehall die aus Fischen, Rindfleisch, Brod und Bier bestehenden Königlichen Al-

mosen an 68 arme Männer und eben so viel arme Frauen ver-

theilt, indem- di: Zah! der Empfänger beiderlei Geschlechts sich stets nah den Alters- Jahren des Königs richte. Dann erhiel- ten diese Armen noch Kleidungsstúcke und jede Person einen Silberpsennig. Nachdem die Geschenke von den Tischen entfernt

waren, seßten si die Leute zum Mahl nieder und tranken auf |

das Wohl Sr. Majestät. Schon am Montag und Dienstag wurden fleinere Almosen von Seiten des Königs unter mehr als 800 alte Leute vertheilt, von denen mehrere in den Neunzigern waren. Am Mittwoch Abend kehrte der König aus dem St. James-Palast wieder nah Windsor zurü. Das große Bankett,

welches der Kdnig jährlich den Rittern des Stk. Patricks- und |

des Distel-Ordens zu geben pflegt, ist auf den 8. Mai festgeseßt "DEN. M LEA ,

R Atthorp, dessen Unpäßlichkeit vorgestern dem Unterhause agefündigt wurde, ist noch nicht wieder besser; er leidet hauptsäch- lich an fortwährendem Schlucken. Graf Grey, Herr Spring Rice, Herr Ellice und mehrere andere Personen erkundigten fich gestern nach seinem Befinden. L

Sir Robert Peel gab am Sonntage ein glänzendes Diner, ¿u welchem der Herzog von Wellington, Sir und mehrere audere angesehene Personen eingeladen waren, Vor-

Demnächst ertheilte der Künig dem '

Henry Hardinge |

E O

E B

gestern hatte der Staats-Secretair súr die Kolonieen, Herr Stan- ley, in seiner Wohnung ein großes Kabinets-Diner veranstaltet.

Die Brighton Gazette meldet: „Der Herzog von Devonshire langte am Dienstag Abend in seiner Residenz zu Kemp Town an. Leider hôren wir, daß der Herzog von einem ernstlihen Unfall, der ihm bald nah seiner Abreise von Brighton begegnete, wo er sich die Sehnen an einem Fuß übersprang, noch nicht ganz genesen ist, so daß er noch immer an Krücken gehen muß.“

Am 2ten d. M. hat Herr Lefevre seine Geschäfte als neu ernannter Unter -Staars- Secretair des Kolonial - Amts begonnen. | Sir John Hobhouse ist von der Wählerschaft von West- minster wieder zun Parlaments-Mitgliede gewählt worden. | Bei der neuen Parlaments- Wahl in Sunderland hat der | Alderman Thompson ber den ministeriellen Kandidaten Herrn Barclay mit 574 gegen 556 Stimmen den Sieg davonge- tragen.

s Die Lords Windford, Noden, Kenyon und Carbery haben einen Protest gegen die zweite Lesung der Jrländischen Jury-Bill unterzeichnet, als dessen -Grund sie angeden, daß sie den Grund- sas, nah, welchem der jeßige Gebrauch verändert werden soll, als der einstimmigen Anjicht der zwölf Richter von Jrland widersprechend und dem Leben und dem CEizenthum der Bewoh- ner Jrlands Gefahr drohend betrachteten.

Die Subscription für die Jrländische Geistlichkeit beläuft sich bereits auf mehr als 40,000 ‘Pfund.

Zu Limerik wurde vorigen Dienstag eine dffentliche Ver- sammlung gehalten, und von derselben der Beschluß gefaßt, das Parlament zu ersuchen, daß es eine bestimmte Summe zur Unterstüßung aiter und kranker Armen aussebe.

In Bezug auf die Holländisch- Belgischen Angelegenheiten heißt es im Albion: „Unsere und die Französische Regierung scheinen wirklich nun eine Erledigung dieser Sache ernstiüich zu wünschen. Gestern Abend wurde ein Vorschlag an den König der Niederlande abgefertigt, zwar nicht zu einer „\chließlichen Ausasleichung der Holländischen Frage“, wie einige Zeitungen wissen woilten, sondern daß Herr Dedel mit hinreichenden Voll- machten versehen werden möchte, um die Sache zum Schluß zu bringen, weil er cine solche Besugniß bis jeßt noch nicht besit. Dieser Vorschlag ist in bei weitem versöhniüicheren Ausdrücken abgefaßt, als die bisherigen Mittheilungen aus Lord ‘Palmer- stons Minißerium an das Haager Kabinetr. Schwerlich ist jedoch Grund vorhanden, zu hoffen, daß das Embargo auf Holländisuze Schiffe in unseren Häfen so bald aufgehoben werden möchte, vie einige Versonen in der City es gestern erwarteten. Bis jeßt hat man noch nicht daran gedacht, das Embargo aufzuheben, außer unter Bedingungen, die der König der Niederlande bis- her nicht hat annehmen wollen; und es bieter sich in den Euro- päischen Verhältnissen nichis dar, was ihn bewegen könnte, den Forderungen Frankreichs und Englands beizutreten, welcher Grund ihn auch bestimmen mag, ein entgegengeseztes Verfahren zu be- obachten. ‘‘

Die Times sagt in ihren Börsen-Berichte: „Die Gerüchte |

in Betreff der Niederländischen Angelegenheit scheinen einigen |

Einfluß auf die auswärtigen Fonds gehabt zu haben, indem sie den Preis der Niederländischen emporhielten, was übrigens sehr nôthig ist, denn der hiesige Geldmarkt ist sehr reichlich damit ver- sehen. Sollte sich etwas ercigney, wodurch das vorherrschende

Vertrauen auf den Kredit der Niederlande eine Erschütterung |

erlitte, so wúrde dies, da derselbe fast zu hoch gestiegen ist, ei- nen panischen Schrecken in dem Handel mit auswärtigen Obli- gationen hervorbringen, land jeßt an der Schuld beider Länder zu tragen hat, und wahr- scheinlich noch länger zu tragen haben wird, schr möglich, daß sih über kurz oder lang eine Schwierigkeit in sciner Zinszahlung eigt s Im Bôörsen-Berichte der heutigen Zeitungen wird der Nach- riht von der Absendung einer Proposition an den König der Niederlande noch Folgendes hinzugesügt: „Dieser Plan ist, wie wir hören, von den anderen hier befindlichen fremden Gesandten genehmigt worden; es könnte daher wohl seyn, daß gegen Ende der náchsten Woche das Embargo auf die in unseren Häfen fest-

| gehaltenen Holländischen Schiffe aufgehoben würde. Diese Nach-

richt ist der Grund zu der eingetretenen Besserung in den Fonds.“

In der City wollte man der Nachricht, daß cin Französisches Geschwader vor Porto angelangt sey (vergl. Portugal), feinen Glauben schenken, und man waeinte, es scy eine bloße Werwech- selung mit dem Geschwader des Admiral Sartorius. Der A l- bion vermuthet jedoch, daß es ein nah dem Mitrelländische Meere bestimmtes Französisches Geschwader gewesen sey.

Der Albion sagt: „Die junge Königin Donna Maria da Gloria wird am 19ten d. M. majoreun; sie erreicht nämlich an diesem Tage ihr vierzehntes Jahr, welches der Zeitpunkt ist, wo sie, den Portugiesischen Gesetzen zufolge, die Zügel der Ne- gierung übernehmen kann.“

Mit Hinsicht auf die Angelegenheiten des Orients liest ran im Albion: „Wir vernehmen, daß Besehle ertheilt worden sind, in der grdüten Eil eine Flotte nah dem Mittelländischen Meere auszurüsten.

spät seyn, noch gute Dienste zu leitien. Man weiß jet in der

Winde, Konstantinopel nicht verlassen werden.“

In seinem heutigen Blatt bestätigt der Albion die Nach- richt von der beabsichtigten Abfertigung eines Britischen Ge- schwaders nach dem Mittelländischen Meere, und segt hinzu: „Das Paketboot, welches erst am Sonnabend hätte abgehen sollen, erhielce plôslich Befehl, seine Reise anzutreten, und die Briefe sollen durch den „Malabar‘/ von 74 Kanonen, eines der in den Archipel zu sendenden Schiffe, befdrdert werden. Die Admiralität auß äußerst wichtige Depeschen nach dem Mitrel- ländischen Meer zu senden gehabt haben, sonst ließe sich die Ab- fertigung des Paketboots ohne Briefe und die langsamere Be- förderung dieser leßteren durch ein Linienschiff durchaus nicht rechtfertigen.““

Der Jrländer Francis Dillon, durch den Sir Robert Peel am Montag Abend im Unterhause in seiner Rede unterbrochen wurde, ward Dienstag Abends von der Polizei verhört. Es er- gab sich, daß er frúher in Jrland Zoll: Beamter gewesen. Er | bildete sich noch immer ein, daß Graf Grey ißn vergiften wolle, und setne Geistes - Zerrüttung war unverkennbar. Als Grund, weshalb er dem Sir Robert Peel ins Wort gefallen, gad er an, daß er sich bei ißm ber die Handlungsweise des Grafen Grey habe beshweren wollen. Er wurde nach dem St. Mar- garethen-Arbeitshause gebracht und unter ärztliche Aufsicht gestellt.

In der Exeter - Halle sand am 2en d. M. eine Versamm- lung statt, worin úber die bei Abschaffung der Sklaverei in den Westindischen Kolonieen zu beobachtenden Maßregein berathschlagt ! wurde. Am Zten d. M. wurde eine Versammlung des Londoner

Und doch ist es bei der Last, die Hol- |

i vom Unterhause angenommen.

Darauf haben wir nun schon seit zwei Monaten | bestandig gedrungen, und hoffentlich wird es nicht jest schon zu |

Admiralität, daß die Russischen Schiffe, selbst bei günstigem |

E E E E

Gewmeinde-Raths gehalten, in der man Petitionen um Abscha der Sklaverei an beide Parlamentohäuser annahm.

‘Paganini wird in acht oder zehn Tagen wieder in t, erwartet und eine dritte Reihe von Konzerten im Opern eröffnen.

Aus New-York sind Zeitungen bis zum 9. My eingegangen, welche die Jnaugural- Rede des General J A die derselbe als neu erwählter Präsident bei di") Geschäftsträger in Washington ernannt.

& A E Bi a M Eine neue in M E Uhlanen- Eskadron is zur

gehaile? E y 9 Lat DIE ( ung des Heeres nach der Gränze abgegan i Amendement im Repräsentanten - Hause mit 96 gegen 4 e von llen M affénhaltungin fast taglich aas E im Senat mit 25 gegen 5 Stimmen angenommen worden, ninschasten sh begeben. L i : c 1a Amsterdamer Blätter enthalten folgende Nachrichten Lillo voin 3. April: „Am 31sten v. M. is hier mit den einigen Ruder-Böten placirten Kanvnen ein Versuch ge- t worden, der voilklommen nach Wunsch ausgefallen is. Ein- ; Belgier wagen sich fortwährend an die unseren Forts nahe- jenen Ufer, werden jedoch immer durch wenige Schüsse ras die Flucht getrieben. Kauffahrtei- Schiffe fahren zwar die elde hinauf und herunter, doc) nur in geringer Anzahl; sie ven nach, wie vor, zwischen hier und Viiessingen durch Hol- ische Und zwischen hier und Antwerpen durch Belgische Loor- tinvoyirt. Unsere Truppen, so wie die ausgeschissten See-

Our Königl. Verfügung vom 26sten v. M.® ist der“Lega- z-Secretair Herr Bangeman Huygens, der bisher interimi- ÿ mit dem Gefandtschafté-Posten in den Vereinigten Staaten Nord - Amerika bekleidet war, ehrenvoll zurúckberufen und Verfügung des Departements der auswärtigen Angelegenhei- estellt worden. Der bisherige interimistische Geschäftsträ- in Brasilien, Herr Martini, wurde dagegen zura Niederlän-

j j

London, 2. April. Sie werden aus den Zei ersehen haben, daß zwar einige bedeutende Veränderungy Ministerium stattgefunden, diese jedoch im Personal und j Stellung der Parteien nichts wesentiich geändert haben, Lord Durham, seiner schwankenden Gesundheit wegen, , schieden war, so fand sich Gelegenheit, Lord Goderig Prôsidenten|steile beim Kabinet zu übertragen. An seine @ ader trat der rústige Herr Stanley. Dadurch aber die Secretairstelle sür Jrland, welche wohl noch wig ist, als die der Kolonieen, erledigt, und zu dieser y Sir J. Hobhouse befördert, welcher, obgleich noch längst ein halber Radikaler, sich als Secretair des Mil wesens, welches er nun schon seit beinahe einem Jahre y sen, nicht nur als tüchtiger Geschästémann , sondern au tüchtiger Vertheidiger alles Bestehenden erwiesen hat, Stanley war O'Connell und seiner Partei verhaßt, dagen] Tories als anerkannter Freund der Kirche lieber, als irgend von den Ministern; Hobhouse dürfte wohl beiden unwillfon, seyn. An Herrn H's. Stelle tritt Herr Ellice, ein ges Mann, welcher immer der Whig - Partei angehörte. Lord wid, Sohn des Grafen Grey, tritt von dem Unter : Sefrey der Koloniecn ab, und an jeine Stelle kommt ein tüchtig Geschäfrsmann, welcher es Herrn Stanley gestattet, sich meh) Parlaments - Sachen zu widmen, wo Lord Althorp gewi), Beistandes bedarf, wenn anders das Gerücht nicht gegründy daß er ins Oberhaus übergehen und Sir Robert Peel Seelle im Unterhause übernehmen werde, wozu indessn keine große Wahrscheinlichkeit abzusehen ist. Auch bei dey

Qurh Dordrecht sind am 30|sten v. M. 9 von den Rotter- er Werften fommende neue Kanonierbdte, unter dem Befehle Capitain-Lieutenants Zwaanhals, passirt.

Belgien.

Brüssel, 5. April. Der Schluß der vorgestrigen Sitzung Repräsentanten-Kammer war ungemein stürmisch und {be endigte mit einer Niederlage der Minister. Die Ver- lungen über das von dem Minister des Jnnern vorgeschla- Gegen-Atnendement (vergl. das gestrige Blatt der Staats- ng) gaben den Mitgliedern der Opposition noch zu verschie- n Malen Gelegenheit, zu erklären, daß sie das Minisierium h des Amendement der Central -Section nicht in Veriegen- zu seßen oder zu stürzen wünschten, sondern nur die Absicht n, die Regierung zu einem energischeren Auftreten zu

2 , , 4 , s Gi Vini Pre i oon Fp 1 miralität hat ein verdicnter Offizter den Plaß eines Sth lassen. f Die Minisier waren mit dieser Erklärung (ohnes des Grafen Grep eingenommen, so daß dersel), M zufrieden, sondern bestanden hartnäckig darauf, daß

das Amendement der Central- Section verwerse, und

Einschluz des Lord Durham, zwei seiner nächsten Very von seiner Administration auössczeiden sicht. Da nun, din seße nah, die Mitglieder des Unterhauses bei der Uebern gewisser ministerieler Stellen zugleich ihre Sihe räumen n sen, so giebt dies den Parteien aufs Neue Gelegenheit, ihn genseitige Popularität einer Proöe zu unterwerfen; doh sich, so weit man noch weiß, nur erst gegen Sir J. Hobh in Westminster ein Gegner gemeldet, und zwar in ders son des Radikalen, Oberst - Lieutenant Evans, welcher auch bei der legten Wahl fruchtlos entgegengetreten Man hatte beinahe gefürchtet, daß O’Connell und seine P sich die Abwesenheit zweier so geschickten Vertheidiger de ländischen Zivangs- Bill, als des vorigen und des jebigen J ländischen Secretairs, zu Nuße machen würden, um die Y sezung der Maßregel bis nah den Oster - Ferien zu verz) aber entweder aus Dankbarkeit für die Milderung, welh{| Minister hatten in der Bill eintreten lassen, oder fär di fernung des Herrn Stanley vom Jrländischen Sektetariaß auch aus Achtung vor England, welches diese eben so n als zeitraubende Opposition höchst üdel genommen haben m! ließen sie es bei einer schr kurzen Debatte bewenden , und Bill wurde Freitag Nacht durch eine überwiegende Meh Da indessen viele Verändt gen in derselben gemacht worden waren, seitdem sie vom hause gekommen, so mußte sie erst wieder an dasselbe zuril hen. Von diesem wurden nun die Veränderungen qt Abend debattirt, und mit Ausnahme einer einzigen Klaust, wie mit cinigen kleinen Veränderungen im Ausdru, ohn position angenommen. Eine Veränderung war jedoch von Art, daß die Minister sie selbst tadeln mußten; von einem seße nónilich, welches dazu gemacht worden, nicht bloß den sonen, sondern auch jeder Art von Eigenthum besseren È zu gewähren, als unter Umständen die gewöhnlichen Gest vermögen, hatte man specieller Weise den Zehnten ausz men, und so gewissermaßen den Widerstand gegen die Entridl desselben legalisirt. Die Minister sagten zwar, daß dem 0 lichen nach wie vor alle die rechtlichen Mittel zu Gebote si die er bisher besessen (die aber doc), wie die Erfahrung gl in gar vielen Fällen nicht hinlänglich gewesen, ihm sein Ci men zu sichern), konnten aber doch nicht umhin, zuzugeben, jene Ausnahme den schlimmen Eindruck gegen den Zehnten ut ren müßte. Natürlich bedienten sich auch die Tories dieses Umsta sich den Ministern zu widerseßen, welchen es nur dar thun schien, ihre verstümmelte Zwangs-Bill um jeden Preis vor Ostern zum Gese werden zu lassen; sie mußten s im Oberhause einer Abstimmung gegen die Tories unterzi wie sie im Unterdause eine gegen die Radikalen hatten ; abt Erfolg war ihnen günstig. Die Bill wird wohl noch heul Königliche Sanction erhaiten und das Pariament wird sid nach auch morgen, oder spätestens doch Übermorgen, bis auf Mi nach Ostern vertagen. Wahkscheiniih wird es den Ministetl vor noch glücken, die Beschlüsse wegen der Jrländischen Ki Reform auch noch vorher vom Unterhause angenommen zu ten. Die Tories leisteien gestern Abend einen kräftigen V stand, vorzüglich aus folgenden Gründen: daß das Parla erstlich eben so wenig Recht habe, der Geistlichkeit irgend etwas"! rem Einkommen zu entziehen, als Privat-Personen, und weil,| die Maßregel die Kirche beraube, und so den Krönungs-Eid nigs, so wie die Grundgeseße der Union der beiden Jujeln verle! Macht der Religion s{hmälere, allen Besikthum gefährde, | dabei doch den Armen, welhen damit ein Dienst geschehen | auf irgend eine Weise zu nü6en. Der ersie Beschluß, | nd e nuf es sich bloß von der Bildung einer Kommission handelt, i unaufldsliche Schwierigkeiten darbot, wenn nicht die Ju- indessen ohne Abstimmung angenommen; über die beiden Angen Seer, Des nre) Jorthum das, àfenclide Bechäl? j aber wird wohl heute und morgen gestritten wer N dsähe seyn mut mebr fe alío n Ea arte Tories es zur Abstimmung kommen lassen, so daß Lord ® Wie sireiften, um desto s{werer war cs wiederum, den Systemen faum Zeit finden wird, dem Parlamente noch die Regi" FKtgeben, die in unsecn Tagen sich so laut und heftig die Herr- Pläne hinsichtlich der Umtauschung des Zehnten vorzu'(9®WS Angemaßt haben. Unter so vielen Schwierigkeiten haben Ce Ca C “e nur mit danfbarster Anerkennung die Huld und Gnade ver-

ernen, mit der Se. Maj. der König die Vorschläge der frü-

Aus dem Haag, 5. April. Gestern Vormittags hal Gesch jl gewesenen Komnmission berücksichtigt und dadurch älteste Sohn Sr. Königl. Hoheit des Prinzen von Oran" Diaft landesvde eti tigste Erleichteruns geschaft hat.

; s) Hegen ; ntgi. Fa i A1 Dea Y/ S ( ; ntChuN-

dem Palais Sr. Maj., in Gegenwart der Königl. Famil! SbnialiGer Meral 18 M M N

des Hofstaates, sein Glaubensbekenntniß abgelegt, wonádás orafalt und R A O A t 1 selbe von seinem Religions - Lehrer, dem Hof - Kapellan 2M Vatigreil,- de C chUeß!

als Mitglied der reformirten Gemeinde aufgenommen "!

ihrige, welches vorher im Minister-Confeil berathen worden annähme und dem Ministerium dadurch cinen Bewcis des rauens gäbe. Der Justiz-Minister erklärte ausdrücklich, die Verwaltung die Annahme des Amendements der Cen- Bection als ein Zeichen betrachten müsse, daß sie niht mehr unbedingte Vertrauen der Kaminer besize. Als das Amen- nt des Ministers zur Abstimmung kommen sollte, trug Hr. debien auf die vorläufize Fraae an, welche mir 45 Stim- gegen 28 genehmigt, und wonächst das Amendement der al: Section angenommen wurde. Die Versammlung te sich darauf in großer Aufregung.

n der gestrigen Sißung der Repräsentanten-Kammer die Abstimmung Über das ganze Kriegs - Budget statt, wel- Jeinstimmig angenommen wurde; worauf sich die Kammer m 2sten d. M. vertagte.

Man bemerkte, daß gestern in der Repräsentanten-Kammer, usnahme des Generals Evain, kein einziger Minister an- d war. Es wird heute viel von der Aufidsung des Mini- s gesprochen.

Die ministeriellen Blätter äußern sich über die Vorfälle in Repräsentanten - Kammer folgendermaße „Die Kammer horgestern die leßten Kapitel des Kriegs-Budgets votirt, und if die in der allgemeinen Diskussion in Anregung gebrachte erörtert, ob das Budget auf ein Jahr oder nux auf ses ate bewilligt werden solle. Troß der Anstrengungen der ister, um die Annahme der leßteren Bestimmung zu verhin: hat sih doch die Kammer mit großer Mehrheit zu Gun- derselben ausgesprochen, und ein Gegen - Amendewmenc der ster wurde mit 45 Stimmen gegen 28 durch die vorläufige beseitigt.

D eut\cGland.

annover, 6. April. Bei den Aktenstúken des jeßigen ages ist nunmehr das Schreiben abgedruckt, womit die all-

Staats, Grundgeseßes dem Königl. Kabinets - Ministerium n 18ten v. M. zurückgesandt hat. Es enthäit eine Dar- g der Gründe der dabei beliebien Abänderungen, das aus ändischen Berathung hervorgegangene Staats - Grundgescb, olgende Einleitung : Indem Stände dem Königlichen Kabinets-Ministerium in der je das Ergebniß ihrer wichtigsten Arbeiten, den Entwurf des s-Grundgescßzes, mit denmenigen Abänderungen, welche sie ha- schließen müssen , Überreichen , können sie nicht umhin, einen „auf die Länge der Zeit zu werfen, seit welcher dieser Ent- ihrer Berathung vorgelegen hat. Vier Monate hindurch hat fine Gegenstand fast alle Kräfte in Anspruch genommen, und och längere Zeit ist erforderlich gewesen, durch nichrmals beim scchsten Kapitel bis zum viertenmale, beim dritten lebenten zweimal erneuerte Konferenzen die Verschiedenheiten gleichen , die in den Beschlüssen beider Kammern sich fanden. it eine gleich dauernde Arbeit niemals frühere Landtage be- gt, 0 wird es nicht der Bemerkung bedürfeit, daß auch bis emals eine solche Fülle der wichtigsten, für Verfassung und nes Wohl entscheidendsten Grundsäße zu behandeln gewesen i sle das Staats-Grundgeseß darbot, und daß nie Gegenstände icher Wichtigkeit unter gleich schwierigen Verhältnissen zu be n waren. Wenn verschiedene oft entgegengeseßzte Fnteressen leichen, wenn die abweicbendsten Verhältnisse der seit noch zwei Fahrzehnten zu einem Königreiche verbundenen Provinzen tellen son an sich eine schwere Aufgabe seyu mußte, so wurde et noch um Vieles dadurch erschwert, daß nicht durch spe- orschriften, sondern durch allgemeine leitende Grundsäße, die d 9 gegeben werden mußte, Grundsäße, deren richtiger

r Ad Lee 2 S t M j As werda dl. Kabinets Ee ium zur Ausführung gebracht c / e aus der danfbaren Erinnerung des Landes vevr- , , , _ y Olf 7 L O Ÿ Y V ist. Mittags war auf dem Palais Sr. Maj. ein Familien} den, wie sie auch die beste Bürgschaft sind, daß ein in Ein-

ne Stände-Versammlung den von ihr bearbeiteten Entwurf, |

B

A. x6

A415

tracht und Wohlwollen begonnenes Werk zum Segen gekeichen werde. —- Vor allem Andern haben Stände von diesem Gefühl be- lebt seyn müssen, und wenn es unerwartet scheinen môchte, daß von thnen nichtsdestoweniger eine bedeutende Zahl von Abänderungen des Entwurfs beschlossen worden, #2 leben sie der vertrauensvollen Ueber- zeugung, daß der Beifall ihres erhabenen Monarchen durch nichts sicherer zu erlangen seyn werde, als durcz freimüthige Bezeichnung alles desjenigen, wodurch der Zweck des hohwihtigen Werks, dau- ernde Begrundung des gemeinen Wohls, noch sicherer erreict wer- den möchte. So haben Stände sich denn auch wenig von den Grundsäßen entfernt, die in dem ihnen vorgelegten Entwurfe nieder- gelegt worden. Fast überall haben sie fich darauf heschränken können, solche entweder genauer zu begränzen, oder ihre Ausführung durch speciellere Bestimmungen zu sichern, und dadurch den Werth dieses Grundgeseßes noch zu erhdhen. Als ersten Grundsaß haben sie mit der vorigen Stände - Versammlung und Kdniglichem Kabinets- Ministerium anerkannt, daß das Bestehende dein Ganzen zum

Grunde liegen, daß dieses verbessert, ergänzt und durch klare Ge= |

| sees-Worïe vor Zweifel und Angri} gesichert werden müisse,

| Haben ste, | schließen | Stände - Versammlung als nothwendig anzuerkennen, ío

| des Beslehenden nothwendig war, zumal in den

| widersprechende Forderungen auf dasselbe

| gedachten Systeme beruhe ,

j f ; E , / Beisttmmautt u treFe sefinden sich sämmtlich wohl; obgleich ihr Dienst nicht der | der Zie gelt zu treffett

Hh ; L R 4 E | : f hlichste ist, kommen doch nur hin und wieder Kranke vor.“ | wo das Zieifelhafte klar gestelit werden sollte, was am meißen in

von jenem ersen Grundsaße ausgehend,

; U sich nicht ent tonnen, eine völlig ueue i

Weslaltung der allgeineinen ist thr wo Verbesscrung E Verhältnissen mit möglichster Genautgfeit die S l damtt vas Grundzescß nicht ein Keim der Zwietracht, sondern eine Wohlthat werde. Wo gber ergänzt,

Streben vor Allem dahin gerichtet gewesen, dag,

der Unterthanen gegen einander,

den Verhältnissen des Königs zum Lande der Fall seyn mbc

haben Stände vor Allem nach Klarheit und Befis tel, weil nichts nothwendiger is, als Eintracht zwischen Regierung und Unterthanen, und nichts schwerer, als dieje zu erhalten, wo Gesey begründet wer- den. Ueberzeugt , daß die wahre Kraft monarchischer Verfassung in gegenseitiger Treue und Liebe, und nicht in einem wohl aus-= haben Stände mit ehrerbietiger Scheu

| alles dasjenige behandelt, was Se. Königliche Maiestät Über die

künftige Stellung des Königs zu beschließen geru R wichtigsien Bedenken sind O der “lanbesodeerlichen uit Sv. Königl. Ma'iesiät anheimges-llt. Haben sie in dem, was die Yegterungs - Rechte betrifft, bestimmtere Beschlüsse gefaßt, so wird doch in Allem, was sie für das Verfahren und die Unabhängigkeit e! Gerichte, den nothwendigen Schuß der Unterthanen gegen Un- recht, die Bildung der Gemeinde-Verbände, die Rechte der Städte, wie des Landes, beschlossen, sich ergeben, daß ibr Streben gewesen ist,

| die Negierung in den Stand zu schen, Recht und Ordnung zu hand=

| haven, wozu eine nothwendige Bedingunzg if, daß auch die perjdnli-

che Freiheit und das Eigenthum des den Geseßen gehorsamen Bür-

c

gers gesichert sey. Nicht minder wird dasjenige, 1: as Stände über die

| Formen der Gesehgebung, von dem Entwürfe abweichend, beschlossen,

| einer weisen Regierung genügende Mittel zur Beforderung des gemeinen

Wohls geben, und nur dazu dienen, cinen Streit úber die Auslegung des Staats-Grundgeseßes zu vermeiden , welcher niemals ohne Ge- fahr für die Ruhe und Wohlfahrt des Staats gefühect werden kann. Die Rechtfertigung ihrer, dem Bestehenden genau folgenden Be- schlüsse Uber die Composition der allgemeinen Stände-Versammlung hoffen Stände in den Verhandlungen der versammelt gewesenen Kom- misston zu finden: und wenn se vet den Provinzial-Landschasten der Ausgleichung der Rechte, die im Entwurf nur angedeutet wav, bestimmte Gesialt gegeben; wenn sie die Exemtionen von Stagtslasten, deren Auf- hebung nvr offen gelassen war, gänzlich hinweggeräumt; wenn sie über die Gestaltung und die Befugnisse der Gemeinden de: Ansichten des Ent- wurfs feste, sie in das Leben hinúberführende Gränzen geliehen, so hoffen fic, daß hierin vorzüglich den Absichten Sr. Königl. Maiestät und den Wünschen des, Landes entsvrochen sey. Nicht aber wollten sie durch allgemeine, der sicheren Ausführung entbehrende Säße, Ansprüche unter den Bürgern des Landes aufregen, deren Befriedigung viel- leicht nicht zu erreichen ivave. Jn diesem Sinne sind diejenigen Beschlüsse gefaßt worden, für welche im Folgenden Stände die Ä!- lerhöchste Genehmigung erbitten.

Dresden, 3. April. Jn der vorgestrigen Sißung der ersten Kammer nahm, ehe zur Tagesordnung übergegangen wurde, das Mitglied von Ziegler und Klipphausen das Wort, und äußerte sich unter Anderem dahin: Der 9 44 der

Verfassungs-Urkunde unterscheide*zwischen Staats - und Hofdie- |

nera. Zu den Erstern gehöre, außer den Civildienern, auch das Militair. Da ein Geseß über die Verhältnisse der Civil:-Staats- diener nunmehr vorliege, so {eine ein ähnliches fúr die Mili- tair-Staatsdiener um so. nothwendiger, als das Militair - Straf- geseßbuch einer Abänderung gar sehr bedürfe. Auch das Mili- tair müsse sih der Wohlthat der Verfassung erfreuen können, und er bitte, daß sich die anwesenden Herren Staats-Minister dar- uber erklären wollten, was in dieser Hinsicht etwa noch an die gegenwärtige Stände-Versammlung gelangen dürfte. Jn Bezug auf diese Aeußerungen wies der Staats-Minister vo n Zezschwikß darauf hin, daß bereits in der Thronrede Vorschläge über die Veränderungen des Militair - Strafgeseßbuchs zugesichert und unfehlbar noch an die gegenwärtige Stände - Ver|amm- lung gelangen würden. jedoch den innern Dienst anlange, so wären Bestimmungen hierúber zu Mittheilungen an die Stände nicht geeignet. Die Tagesordnung súhrte dar- auf zuvörderst zur Berathung über den Bericht der erien De- putation über das Höchste Dekret vom 27. Jan. 1833, die Er- richtung des Staats- Gerichtshofes betreffend. In dem Deputations - Gutachten war hinsichtlich der Wahl der von der ersien Kammer zu ernennenden Mitglieder des Staats-Gerichts- hofcs unter Anderem auch darauf angetragen, daß nach erfolgter Beschlußfassung Über mehrere diese Wahl betreffende Punkte

2 Was

und vor Bewerfstelligung der Wahl selbst, eine freie Besprechung | in geheimer Sibung über die bei der Wehl zu berückchtigen- |

den ‘Personen stattfinden möchte. Hr. Deutrich erklärte fich t Pt Nt vi ne » A4! F 4 4 » (F » n 5 4 mit den Vorschlägen der Deputation einverstanden; Professor

| Krug dagegen bemerkte, daß es eine Präliminar-Frage scy, ob

die Doputation ermächtigt sey, sonen diz Znitiative zu ergreifen, indem dadurch die Wahl-Frei- heit beschränkt zu werden scheine, wenn er schon im aecgenwärti- gen. alle Did dawider habe. Auf eine Aeu ßerung Sr. Königl, Hoheit des Prinzen Johann, daß es die Absicht der Depu- tation gewesen, bloß die Vorbespredbung in geheimer Si(ung vorzunehmen, keinesweges aber den Wahl-Akt selb, bejahte die Kammer einslimmig die vom Präsidenten gestellten Fragen: ob die weitere Besprehung in geheimer Sikzung erfoígen, der Wahi-Akt aber in öffentlicher Si61ung stattfinden solle? Auf der heutigen Tagesordnung- sand fcrner der Bericht der ersten Deputation Úder den Geseß-Eniwurf über Kompetrenz-Verhäit- nisse zwischen Justiz- u2d Verwaltuncs-Behörden, Einem WVor- schlage des D». Großmann, die Berath: ng über jenen Ge- genstand auszuscßen, bis die Behörden, deren Thätigkeit man festitellen wolle, geregelt wären, wurde von der Kammer kcine Folge gegeben, Se. Königl. Hoheit Prinz Johann bestieg dar- aufals Reserent in dieser Avgelegenheit die Reonerbühne, und verlas zuvörderst die allgemeinen Motive der Reaierung und die generellen Bemerkungen der Deputation, Pr. Deutrich machte auf die große Wichtigkeit, aker auch auf die große Schwierigkeit des vorliegenden Gegenstandes aufmerksam, welcher die Auffindung eines richtigen Mittelweges zwischen einer durch Rechtssprüche der Justiz-Behdrde bei jedem Schritte gelähmten und ciner sich

bein Vorschlagen gewisser ‘Per- |

selbst ihr Recht sprechenden Verwaltung erfordere. Die Depu- tation habe die Grundsáte sehr klar dargestellt, welchen der Ge- jeß‘Entwurf folge. Jhm aber kdunten diese nicht genügen: denn außer den Haupt-Jdeen, welchen man folge, enthalte der Geseb- Entwurf auc spezielle Bestimmungen, und nach seiner Ueber- zeugung könne man sich über die leßteren nicht aussprechen, ohne zugleich die Bildung der Administrativ - Justiz durch Vorlegung bes darüber zugesicherten Geselz-Entwurfs voüständig zu kennen. Schließlich gab der Sprecher seine Meinung dahin ab, daß man sich nur über denjenigen Theil, welcher die aligemeinen Grundságe enthalte, berathen, den Beschluß úber das Spezielle aber, inso- fern darin eine genaure Bezeichnung der Gränz- Linie zwischen Zustiz und Verwaltung enthalten sey, so lange autsezen möge, bis das Gesel úber die Administrativ - Justiz und die angedeute- ten Verordnungen vorlägen. Se. Königl. Hoh. Prinz Johann fand dagegen große Schwierigkeiten in der Trennung der allges | meinen Prinzipien, über welche der vorige Redner die Berathung eintreten lassen wolle, von den zur Aussezung empfohlenen spe- ziellen Vorschriften, da dies fteinesiveges mir der im Geselze selbst zu findenden Trennung in allgemeine und besondere Bestimmun- gen zusammentref2. Man ging darauf zu den einzelnen Para- graphen des Gese6-Entwurfes über, nahdem sich die Kammer zuvor auf Anregung des Secretair Har darúber vereinigt hatte, nah erfolgter Durchgehung des Gejeßzes nach Befinden nicht sofort Über dessen Annahme und Verwerfung abzustimmen, | sondern solche nóh auszuseken, bis die etwa-nothwendig erschei- nenden anderweiten Geseß-Entwürfe vorliegen werden; auch nach Befinden eine Aussezung des Beschiusses Úber die einzelnen Pa- ragraphen sih vorzubehalten. §. 1 und 2 wurde darauf mit ein i- gen Modificationen angenommen.

Frankfurt a. M., 5. April. „Wir fahren fort,“/ heißt es in der Ober-Post-Amts- Zeitung, „aus glaubwürdigen Quellen gesammelte Notizen Über die blutigen Ereignisse des | 3. April zusammenzustellen. So viel verlautet, waren die Studenten, die am Angriff auf Wache und Zeughaus Theil nah- nen, Würzburger und Erlanger. Auch einige Studiosen aus Gießen sollen dabei gewesen seyn. Die geringe Anzahl hiesi- ger Mitschuldigen is der deutlichste Beweis, daß die Verschwöd- rung zunäch#| außerhalb angezettelt war. Der Ungriff auf die Konstabler- Wache war ganz niilitairisch geordnet, die zahlreichen Stürmer gaben auf Kommando ein geordnetes Rotten-Feuer, dem die Wache in ihrer bedeutenden Minderzahl natürtich nicht wider- stehen konnte. Mehrere Schüsse fielen in die Fenster benachbars- ter Wohnungen. Ein Theil der Meuterer, wahrscheinlich dies jentzen, die in bedeutender Anzahl auf Aschaffenburg zu entflohen, entfam durch Ueberspringung der Planken am Bibliothek Gebäude, | wo augenblicklich Bau-Vorkehrunzen zur Errichtung cines Hospitals getroffen werden. Man fand bei cinigen der Tumultuanten und auf den Promenaden Brand- Raketen, womit sie wahrscheinlich den Bauern, welche gegen die Stadt anmarschirten, und den Zerstdrern der benachbarten Zoll-Stätten Signale zu geben beabjichtizten. Nirgendwo in der Stadt wurde bei diesen Schreckens-Scenen ein Angriff auf das Eigenthum verübt. Bloß in den Wachstu- ben wurde Alles zerstört, was man vorfand. Heute sind noch zivei von den Soldaten und einer von den Rußestôrern in Folge der erhaltenen Wunden gestorben. Die auf den Stra- ßen gefundenen Dolche hatten das {chwarzro:hgo!dne Abzeichen. Auch die Schärpen der Meuterer hatten diese Farbe. Die Tumultuanten folgten, wie Augenzeugen berichten, Französischen | Kommando: überhaupt stellt es sih immer mehr heraus, daß | man in Straßburg um das Attentat gewußt habe. Ein hie- | siger, aus dem Theater ruhig heimkehrender Gastwirth erhieit | einen Bajonettstich in den Fuß. Die Tumultuanten suchten | die hiesigen Bürger durch den Zuruf zu gewinnen: „Kämpst f

mit für die Freiheit! Jn diesem Augenblick geht es in ganz Deutschland los.// Jndeß hat man bis jest noch niht gehöre, daß ähnliche Attentate anderwärts, außer auf der benachbarten ! Kurhelsischen Zoli-Stätte, stattgehast.//

Das hie” ige Journal giebt Folaendes aus einem Privat- Schreiben aus Mainz vom gestrigen Tage: „Dic Emeute, die sich in Jhrer Stadt ereignete, wußten wir hier. früher, als Sie in Frazukfurt. Jndessen, obgleich hier schr ershreckt, wa. ren wir doch weit entfernt, an ein Actentat zu glauben, wobci Blut sloß; überhaupt hielt man es hier weniger bedeutend, als es nah Jhren heutigen Zeitungen wirklich war. Möüge der Himmel Sie vor einer Wiederholung solcher Greuel - Sceren hüten! ‘/

‘Hanau, 6. April. Unsere heutige Zeitung berichtet: | ¿In einigen Exemplaren unsrer gestrigen Zeitung ift der Arti- | kel Hanau dahin zu berichtigen, daß das Neben-Zollamt Preun- gesheim (nicht Praunheim) in dem Amt Bergen von einem be- waffneten Haufen überfallen wurde, der unter Trommeln und Pfeifen anrúckte und, nachdem er die Papiere vernichtet und cinen Angestellten mißhandelt hatte, sih in der Richtung nach Bonames zurückzog. Jn mehreren dieser Unruhestifter hat man Angesessene von Bonames (cinem Frankfurtischen Orte) erkannt. ‘/

Darmstadt, 5. April. (Ober-Post-Amts- Zeitung.) Sobald die Kunde von dem in Frankfurt verübten gräßlichen Attentate, welches so viel Erstaunen als Entrüstung erregte, hier | anlangte, wurden an den Thoren die nöthigen Maßregeln G2: troffen, der flüchtigen Verbrecher habhaft zu werdea. Wirklich verhaftete man auch geftern einen Pyr. Naußzof (oder Neuhof) | aus Frankfurt und vier Studenten als verdächtig. Einer der | Leßteren, man sagt Rochau aus Braunschweig, sucht? den Peli | zei-Offizianten zu entcinnen, und als dieses mißlang, si) den Kopf | durch einen Pistolenschuß zu zerschmettern. Bloß verwundet, | wollte er sch nun noch die Adern an den Knöcheln der Hände durchschneiden, so daß er sebr verleßt, doch nicht tödtlich franf, |

¡ im Hospital liegt. Leider ist Dr. Neuhof, von cinem hiesigen | Polizei-Beamten nach Frankfurt tranéportirt, wie man bört, Nav | demjelben entsprungen. Aus Verzweifiung hicrüber suchte jener

Polizei-Beamter, ein schon bejahrter Mann, nach seiner Rückéehr seinem Leben in der hiestgen großen Woge (einem Teiche in der Nähe der Stadt) ein Ende zu machen, wurde jedoch noch le-

eno wieder heraus ; s Q 10 ea, L dend wieder er Ae „Man if sehr begierig auf die nähere Enthüllung des in Frankfurt begangenen großen Verbre-

; es F q , e B chens, weld Ln die Freunde der Ordnung mit Avsccu und Bes trübais erfüllt hat. Hier Herrscht die tiefe Ruhe.

S panien. Madrid, 26. März. Vorgestern war zur Jahres- Feier

des Tages, an welchem Se. Majeät der KöniT aus Jhrer Gefangenschaft in Frankreich zurückebrten, große Gala und

Gau bei Hofe. Das diplomatische Corps, die Minister, Branden und die hohen Civil- und Militair - Behürden, brach: ten ihre Glückwünsche dar, welche nur von der Königin ent:

gegen genommen wurden, da der König, obgleich er sich voll-

kommen wohl befindet, dennoch aus Vorsicht, der feutten Wits- terung wegen, das Zimmer hä:ece. :

SXEO

Se N E Ee Ae E M S

TREM S L EN L S E G S

t L AIE

B E É: É G AI R AE

Lt

SSESPUN fd P E Et ¡ur V T R E 2 14 L MED 4 - Pet

orts

G.

“R Gi E E Ei t

27 Dr 2 E U T d D O Dr pra MAUE T E C01 T

E P ERE R AES e

g Ce