1833 / 107 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

tation e raa aran C in C D I E R E E wes cem wi S n a

angekommen und hat fich fofort in die Citadelle begeben. Die Herzogin von Berry is wieder volllommen wohl und wollte gestern N Q gewöhnlichen Spaziergänge auf den állen der Citadelle beginnen. Î f Die in Ham efaotn sizenden Ex - Minister Karls X. haben an den König eine Bittschrift gerichtet, worin ste um Mislde- rung der lebenslänglichen Gefängnißstrafe in Verbannung nach- uen. ls Herr Carlier, der ehemalige Chef der hiesigen Municipal- Garde, ist im Begriff, nach London mit dem Auftrage zu gehen, die dort lebenden Mitglieder der Buonaparteschen Familie zu beobachten, welche mit der hiesigen republikanischen Partei fort- dauernd in Verbindung stehen.

Großbritanien und Jrland.

London, 12. April. Es ist wieder eine Parlaments - Wahl zum Nachtheil der ministeriellen ‘Partei ausgefallen, und zwar ist es nicht nur die Partei der Whigs, sondern einer der Beamten des jeßigen Ministeriums selbst, welcher bei dieser Gelegenheit eine Niederlage erlitten hat. 4 h l einer nohmaligen Wahl unterwerfen, weil er zu einem Lord der Admiralität ernannt wurde, und mußte nun dem zu einer Tory- Partei gehörenden Herrn Hope weichen, der eine Majorität von 109 Stimmen über ihn davontrug. Seit der Eröffnung der jesigen Parlaments : Session haben die ministeriellen Kandidaten in sechs Wahlen die Minorität gehabt, in London, Dover, Ma- rylebone, West-Cumberland, Sunderland und Gloucester.

Lord Althorp hat auf eine ihm von den Glasgower Kauf- lcuten überreichte Denkschrift, worin sie um Abschaffung des Stempels auf Empfangscheine über kleine Summen im Han-

dels - Verkehr nachsuchen, Folgendes erwiedert: „Jch bedauere ) y Ausrufungen, und es

aufrichtig, daß ih JZhnen in diesem Augenblick keine bestimmte e auf Jhr Gesuch ertheilen kann. Es ist mir unmöglich, in irgend einer Abgabe vor dem Schluß des jeßigen Vierteljah- res eine Herabseßung zu versprechen; aber ich versichere den Ein-

sendern der Denkschrift, daß ihr Gesuch in gehdrige Erwägung | 1 Z | Pa | Majorität zu Gunsten des Vorschlages, daß der verantwortliche

| Herausgeber der Tribune vor die Barre der Kammer geladen

gezogen werden soll, und daß es mir zu aufrichtigem Vergnügen gereichen wird, V 1G im Stande bin, in Zukunft ihren Wünschen zu genügen. j

Dio L As enthält cinen Artikel über das jehige Ministe- rium, worin sie demselben warnend Rath ertheilt. Det Albion tadelt zwar die darin ausgesprochenen Grundsätze, nennt sie un- vernünftig, verkehrt und gefährlich; aber er betrachtet diesen Ar- tikel als den besten Beweis von der Schwäche des Ministeriums. Die Times sagt daselbst unter Anderem von den Ministern: „Diese hälflosen Herren fordern, daß man Alles für sie thun soll, aber sie haben kaum einmal den Muth, einem Feinde die Stirn zu bieten, oder den Edelsinn, einem Freunde beizustehen. Was geschieht daher? Jm Parlamente s{milzt ihre Majorität von Woche zu Woche immer mehr zusammen; und außerhalb des Parlaments wurden ihre erklärten Freunde hart mitgenom- men, wo sie als Kandidaten gegen Radikale oder Tories auftraten, Wir berähren diese Dinge wahrlich mehr aus Sorge und Schaam, als aus Aerger. Es sind Unglücksfálle, es sind Schläge; mögen die Mitglieder der Regierung, wir beschwören sie darum, si dadurch marnen lassen. Diese Rethe von Unfällen, während früher überall die Whigs siegten, muß man als ein Zeichen von einer in der Gesinnung des Landes vorgegangenen Veränderung zum Nachtheil der Minister ansehen; und jeder unabhängige Freund derselben muß es sich zur Pflicht machen, sie zu warnen, so lange es noch Zeit ist, damit sie das Volk wieder unter ihren Bannern versammeln, denn sonsi werden sie nicht lange mehr im Stande seyn, die Regierung des Landes zu führen.“

In einem längeren Artikel über die Folgen der Reform sagt der Albion unter enderem: „Voriges Jahr war das ganze Land, mit Ausnahme der Konservativ-Partei, wie versessen auf die Reform-Bill; die Reform-Bill, die ganze Bill und nichts als die Bill ertónte aus jedem Munde, nur nicht aus dem der Konservativen. Wer sih nur ein Wort dagegen erlaubte, war nicht sicher vor Beschimpfung und Schlägen. Jetc ist Niemand mehr dafúr eingenommen, als die Coterie der Minister; Nie- mand ist so arm, nah dem gewöhnlichen Sinne dieses Wortes, daß er ihr Ehrfurcht bezeigen sollte. Ja gewiß, keine Partei im ganzen Lande hält es noch mit dem Reform-Gesez. Eine Par- cei jagt, es sey nicht umfassend genug, eine andere, es sey nur zu umfassend; aber feine sagt jeanen. ‘‘ j i

Die Subscriptionen zu einem Penny die Person, welche vor einiger Zeit von einer Anzahl -Reformers der Stadt und Grafschast Newcastle veranstaltet wurden, um dem Grafen Grey

einen Beweis ihrer Zufriedenheit mit seinem Benehmen bei dem | | erhielten.

Durchbringen der Reform-Bill darzubringen, wurden zum An-

Zauf von geschmackvoll gebundenen Exemplaren von Mackenzie's |

Geschichten von Northumberland und Newcastle angewandt, ( | erwartete in wenigen Tagen, noch eine Post solher Münze in

die Herr Fife dem Premier-Minister mit einem Schreiben über- E in welhem folgende Stelle vorkommt :

Möglichkeit gewährt, Bestechungen und verfassungswidrigem Ein-

fluß in Newcastle upon Tyne und in. der südlichen Abtheilung Herr Buchanan, hat vorigen Sonnabend, nachdem er noch vor-

der Grafschafc Northumberland zu widerstehen, so erkennen wir doch mit Dank die legiélative Würdigung des Prinzips der Volks-

vertretung und die Brandmarkung der Ernennungen an, als die sebliche Grundlage, auf welcher wir Fuß fassen können, und |

e L | Unsere Ansprüche auf weitere Verbesserungen geltend zu machen. | 4 | Hollándische Expedition, welche melden, daß der Radschah von

n der festen Hoffnung, daß man ein Mittel finden wird, um die shändliche Bestechung und die tyrannishe Einschüchterung,

deren man âch bei den

allgemein bedicnt, zu unterdrücken, habe ich die Ehre u. \. w.

Die Brigg ¿„Savage‘/ is mit der Lissaboner Post ange- | Sie verließ Lissabon am 2ten d. und war am 4ten d. |

vor Porto, konnte aber des ungünstigen Wetters halber mit le6- | 1 des | Vorgebirges eingetroffen, aus denen hervorgeht, daß die Lage der

kommen.

er Stadt nicht fommuniziren. In Der Albion bemerkt in Bezug auf die Ankunft der Brigg

Savage‘/ von Lissabon: „Als dieses Schiff am ten d. M. | 4 Hôhe von Porto leg, kommunizirte es mit der Engli: ; schen Drigg ¡„Leveret‘/, die von Vigo angekommen war, wel- |

auf Der

cen Ort sie am Sonntage vorher verlassen hatte; damals be-

e sich der Admiral Sartorius mit seiner Flotte noch bei den }

C avona - Jnseln. Dampfsbootes „London Merchant“/ von Porto, um zu erfahren,

ob Dom Pedro seinen Forderungen nachgeben würde. Widri- | | Amerikanischer r y „„Peacock‘/ war im Begriff, nah Cochin:China und Siam

ar er noch immer entschlossen, mit der Flotte nach der L Guernseo oder nach England zu gehen. Zu Lissabon deu- tete Alles auf ein baldiges Ende von Dom Pedro’'s Sache hin. Don Carlos und die anderen Königlichen Gäste fesselten vor- üglich die Aufmerksamkeit der Einwohner. Am Lten lagen die Britischen Schisse „„ Asia‘, ¿,Revenge“/ und „,Caledonia‘/ im Tajo; auch eine Franzssische Fregatte befand sih in dem Flusse. Dom Miguels Geschwader lag zwishen Belem und Lissabon ;

Der Capitain Berkeley mußte sch zu Gloucester |

men, wenn die Minister es |

t gra vage die ; orm-Bill uns nicht in den Stand gesekt hat, unsere Reprä- | pa rinuek frei zu wählen, obgleich fie der Wählerschaft nicht die |

ahlen der Parlaments - Mitglieder jo | überfallen worden wären, welche ein sürchterlihes Blutbad unter

Der Admiral wartete auf die Rückkehr des ! 10 | um den Handel zwischen den Vereinigten Staaten und China

es bestand aus einem Linienschiffe, einer Fregatte, vier Korvet- ten und vier Briggs. ‘‘

Die Lissaboner Zeitungen vom 30. März und 1. April mélden, daß Dom Miguel und seine Schwestern, die Jnfantin- nen, sich am 28. März noch zu Braga im besten Wohlseyn be- futiden haben, und daß ZJhre Königliche Hoheiten Don Carlos und Don Sebastian mit ihren Familien am 29. März im Pa- laste von Ajuda eingetroffen sind und sich sogleich nach der Kirche der heiligen Maria begeben haben, um Dankgebete sür ihre glück- liche Ankunft zu verrichten. Von der Armee nichts Neues. Die Times meldet, daß die Ankunft einer Spanischen Fregatte in Lissabon erwartet wurde, an deren Bord sich die beiden Jn- fanten mit ihren Familien nach Jtalien einschiffen wollten. Vor- her würden sie jedoch noch eine Zusammenkunft mit Dom Mi-

| guel haben.

Die Tímes enthält folgendes Privat:Schreiben aus Paris vom 10ten d. M.: „Die Deputirten - Kammer hat nicht lange den Ton der Ruße und Unparteilichkeit beibehalten, mit welchem sle anfänglich die gegen die Tribune vorgebrachten Anklagen erörtern zu wollen schien. Die starke Minorität, welche am ver- gangenen Montag für die Tagesordnung stimmte, ließ die Ur- heber des Verfahrens fast an dem Erfoige verzweifeln, und sie

| sahen, daß sie nicht anders zum Ziele gelangen würden, als wenn

sie den Kunstgriff gebrguchten, den Gegensiand zu einer Partei- Frage zu machen. Jn der gestrigen Sißzung machten sle dieses Experiment und es gelang ihnen volllommen. Die Mitglie- der der Opposition, unfähig das Verzeichniß der gegen sie vorgebrachten Anklagen geduldig mit anzuhdren, wel- ches einige Freunde des Herrn Viennet ohne viele Um- stände in die Debatte .verflochten, erwiederten dasselbe durch unaufhörliche Unterbrechungen und durch beleidigende ercignetee sch eine Scene des Tumultes und der Unordnung, wie sie vielleihr niemals in der Kammer gesehen worden war; aber der Zweck wurde erreicht. Die Parteien stimmten, wie sie bei allen politi- schen Fragen zu stimmen pflegen, und es ergab si eine große

werden solle. Es ist bemerkt worden, daß keiner der Minister an den Verhandlungen Theil nahm, obgleich sie fast alle, sowohl gestern als vorgestern, in der Kammer anwesend waren; und man sagt und glaubt allgemein , daß sie in Bezug auf die Anwend-

barkeit des Gesetzes selbst, als auch über die Zweckmäßigkeit, sich | desselben in dem gegenwärtigen Fall zu bedienen, verschiedener | | den sicy dabei von dem reicheren Theil der“ Mittelklassy

Meinung sind. Eins der ministeriellen Organe, das Journal des Débats, hat sich, wie Sie wissen, vor Kurzem sehr be- stimmt gegen ein ähnliches Verfahren hinsichtlich des Natio- nal ausgesprochen, und die anderen ministeriellen Blätter haben augenscheinlich nicht den Auftrag erhalten, die Zweck- mäßigkeit des Viennet'schen Vorschlages zu vertheidigen.“ Hiesige Blätter geben folgenden Auszug aus “der Kor- fuer Zeitung: „Als König Otto auf seiner Reise nach Griechenland die Insel Korfu besuchte, wurde er von Lord Nugent nach verschiedenen Gegenden hin bis zu dem Paß San Pantaleone geführt und bewunderte die Schönheit der Landschaf- ten im Jnnern dieser Jnsel; bci seiner Rückkehr trat er in einen Gasthof in dem Dorfe Scipero ein und verlangte in wahrhaft Spartanischer Weise etwas Brod, Käse und Wein. Da er das Landvolk sich versammeln sah, indem es Sr. Majestät seine Freude über die dem Dorf erwiesene Ehre bezeigen wollte, be-

fahl der König, für die sämmtlichen Leute Brod und Wein herbeizu- !

bringen, damit sie seiné Gesundheit trinken möchten; und er selbst, von Lord Nugent unterstüßt, schnitt das Brod ab, wel- ches unter die Menge vertheilt wurde.‘

In diesen Tagen erschien im hiesigen Buchhandel eine von

Dr. Babington veranstaitete Uebersekung des Deutschen Werkes | ¡eder schwarze Tod im vierzehnten Jahrhundert“ von Dr. Hecker,

Professor an der Universität zu Berlin.

In Glatgow ist mit einemmale cine große Menge neuer Kupfer-Münze zum Vorschein gekommen, und es fand sich, daß dieselbe die Reise von England über das Atlantische Meer und

wieder zurück gemacht hatte; sie war nämlich zuerst nah Halifax |

geschickt worden, um die dortigen Truppen damit zu bezahlen,

| und dann hatte man sie wieder eingeschifft und als Rimesse für | | Waaren, die vor Kurzem nah Neu -Schottiand versendet wor- den, nah Greenock zurückgeschike. Die ganze Sendung bestand |

aus 10 Fássern und einer Kiste Penny's, Halfpenny's und Far- thing's; eines der Fässer, 36 Pfd. Sterl. haltend, empfing ein

| Pfeifen-Fabrikant zu Glascock als Zahlung. Jn Greenock wurden | mehrere Händler und Arbeiter in große Verlegenheit verseßt, indem sie

ihre Rechnungen _ und ihren Lohn in dieser Münze ausgezahlt

in Farthing's; in einer Wassermühle bekamen die Arbeiter ihren Wochenlohn ebenfalls in lauter Farthing's ausgezahlt, und man

Umlauf kommen zu sehen. Der Grund zu der Einfuhr dieser Múnze soll daher: rühren, daß die Wechsel sehr zum Nachtheil von Neu- Schottland standen, so daß man es súr vortheilhafter hielt, die Transport-Kosten für das Kupfer-Geld mit 1 pCtr. zu tragen. Der General - Agent für die nah Canada Auswandernden,

her im Kolonial-Amt gearbeitet, London verlassen, um nah Ca- nada zurückzukehren. i;

Es sind Singapore Zeitungen bis zum 20. Dez. ein- gegangen.

Menangkabu Nachricht erhalten habe, daß die Holländischen Truppen von einer ungeheuren Menge Eingeborner bei Nacht ihnen angerichtet hätten. Es sollen nicht weniger als 3000 Mann geblieben sepn.

Gestern sind hier Nachrichten von den Jnseln des grünen

dortigen Einwohner sich sehr verbessert hat. Die Lebensmittel, welche man ihnen hat zukommen lassen, haben Tausenden und vielleicht der gan Bevölkerung das Leben gerettet. Die Hun- gerónoth hatte bei Abgang der lezten Nachrichten ganz auf- ehdrt. E Den neuesten hier eingegangenen Nachrichten aus Canton zufolge, haben die Amerikaner energische Maßregeln ergriffen,

auszudehnen. Es waren dort eine ungewöhnlich große Anzahl Schisse, und das Amerikanishe Kriegs|chiff abzugehen, um Unterhandlungen wegen Ausdehnung des Handels zu erdffnen, Das Chinesische Reich befand sich, denselben Nachrichten zufolge, in einem sehr aufgeregten Zustande; es waren neue Nebellionen ausgebrochen, Und man glaubte nicht, daß die kürzlich zur Ruhe gebrachten NRe- bellen sich lange den Geseßen fügen würden, Jn Lin-Schu wa-

| worden. J | pfangenen Warnungen nicht übersehen kann, schnell zu ein

Ein Krämer empsing 5 Pfund, ein anderer 4 Pfund |

Sie enthalten Berichte aus Siac in Bezug auf die | 0 | abzusehen ist,

ren die Forts der Regierung durch die Hoehländeë zer den. Jn Canton war der Befehl erlassen worden, M um 10 Uhr Abends zu schließen, da in der legten Leit Einbrüche begangen worden waren.

London, 12. April. Vor Kurzem mußte ju derland der ministerielle Kandidat einem Torp weichen, y eben ist auch der Capitain Berkeley, welcher in Folge seit nahme einer Stelle als Lord der Admiralität seinen Sit jy terhause aufgeben mußte, in der Stadt Gloucester, in du her seine Familie einen überwiegenden Einfluß gehabt, y welche er bei der allgemeinen Wahl gewählt worden wy worfen, und dagegen Herr Hope, ein Ultra - Tory, üb) bei jener Wahl ohne Mühe obgesiegt hatte, erwählt , Dies war nun beinahe bei jeder Wahl, welche seit der E des Parlaments stattfand, der Fall; in allen Fällen näm ein Gegen - Kandidat mit einem ministeriellen auftrat, j zu Gunsten des Tory oder des Radikalen verworfen y Kommt noch dabei in Betracht, daß im Parlamente sel che, die die Minister im Anfange unterstüßt, sie in ihry pfen mit den Radikalen entweder im Stiche gelassen, q gégen sie gestimmt haben, so wagt man wohl nicht zu vij man behauptet, daß sie, ohne cine entschiedenere Politik, j ganze Nation, und mit ihr das Parlament gegen sid werden. Die Gründe zu dieser Veränderung sind ki Auf einer Seite sehen sich die Handwerker und Krämg; rem Vertrauen auf die Whigs getäuscht, da sie gefundy troß dem reformirten ‘Parlamente, das Ministerium éujz| nige Verbesserungs - Maßregeln verkündigt hat, und nur, Durchsebung der Zwangs- Maßregeln gegen Jrland bed wenige Gute, welches es zu thun angekündigt, ohne allen stand verschieben und zurückseten lieg. Jene Leute wisy immer nicht, welche Verbesserungen im Kirchenwesen y werden sollen, ob man ihnen irgend eine von den h drúckenden Steuern erlassen wird: was mit den Westi

Sflaven geschehen soll, deren Schicksal ihnen nun einn

am Herzen liegt; kurz alle große und bedeutende Fragen

| den Hintergrund geschoben und in ein unerfreuliches 9

gehüllt worden, und die Minister neigen sih hin und hr, möchten bald den Liberalen, bald denTories gefallen, gefalleny manden. Die Tories, welche nun eingesehen, daß die Reform

| sokratischen Einfluß bei Weitem nicht so sehr geschmälen (

Anfangs geglaubt, bemühen sich mit erneuertem Eik, Steuerruder wieder in ihre eigene Hände zu bekommen

stúßt, welchem die Whigs , bei seiner Liebe zur Ruhe, y neuerungésüchtig sind, und der nun um so mehr Muj seinen alten Freunden, den Tories, wieder aufzuhelfen, d beralen und die Volksmasse, wo sie nicht Einen von ih nen Gesinnungsweise ins Parlament bringen kann, jeßt nem Tory, als einem WHig hilft. Freilich könnten die | bei dem reformirten Parlatnente die alten Ansichten nid! durchfüßren, aber die Geschicftesten von ihnen haben au schen lernen, daß manche ihrer Ansichten veraltet sind, u deéwegen nicht ungeneigt, sich mit den Gemäßigtst ter den Whigs zu vereinigen, wenn es zur Aufidsu jesigen Ministeriums kommen sollte. anche hatl hofft, Sir Robert Peel dürfte seiner Partei abtrünnig und sich sogleich mit dem jetzigen Ministerium vereinigen, s)sen gänzlihes Sinken zu verhindern; Und manche Be ten in den lezten Tagen vor dem Anfange der Ferien darauf hinzuweisen; aber dieses ist je6t wieder höchst zweifel) Indessen muß sich das Ministerium , welches ||

schiedenen Verfahrungsweise entschließen, sonst scheint es

Niederlande.

Aus dem Haag, 12. April. Jn Folge der aué! eingegangenen Depeschen, die gestern in einem Kabinets dem auch Se. Maj. der König beiwohnten, erwogen | herrscht je6t bei einigen unserer Ministerien eine ganz b Thätigkeit. Jn London wird, dem Vernehmen nach, f rend auf den Abschluß eines Deflnitiv-Traktates gedrunzi

Der General-Lieutenant van Geen, Ober - Befehlshl ersten Division, ist von seiner Junspections- Reise vorgestn Breda zurückgekehrt.

Aus Sumatra sind Nachrichten bis zum Monat 6 ber eingegangen, denen zufolge der Oberst - Lieutenant Eli mals einen Sieg über die Padries davon getragen und di derlándischen Regierung einen neuen Distrikt unterworfen

Belgien.

Brässel, 12. April. Der hiesige Courrier hi seinem gestrigen Blatte bchauptet, daß jeßt allgemein Kla

“ber geführt werde, wie schwierig es sey, eine Audienz b!

nige zu erlangen. Auf diese Bemerkung erwiedert der V teur heute im Wesentlichen Folgendes: „, Alle an det direkt oder durch Vermittelung seiner Umgebung an ihn teten Gesuche ura Audienzen, werden auf ein dazu einge! Negister mit Angabe des Grundes, wenn er ausgespro! den ist, eingetragen. Dieses Register wird dem Könige

| dem Dienstage vorgelegt, und die bewilligten Audienzen "

gewöhnlich auf den Mittwoch festgesezk. Ein Gesuch 0 Audienz beim Könige wird immer bewilligt, wenn ir! Nuten entweder für den Bitsteller oder für das P! und die Zulassungen finden ohne

einen Unterschied statt. An dem Tage selbst, wo der A dem Courrier erschien, erthcilte der Kdnig zehn Person vat-Audienzen. Wenn ein Audienz-Gesuch nicht bewilll den kann, so erhält der, welcher es eingereicht hat, eine U worin er in der Regel aufgefordert wird, schriftlich die 8 anzugeben, welche ihm eine Unterredung mit dem Köni schenswerth machen. Der Redacteur des Courrier kant er es für gut findet, sich von der Richtigkeit obiger Ang! von der Regelmäßigkeit, mit welcher jener Dienst besors! überzeugen; und er wird dann auch einsehen, mit wel

verzeihlichen Leichtfertigkeit er sich in dem erwähnten Arti! gesprochen hat.“

Der Judependant enthält folgenden Artikel: „D! gishe Courrier behauptet, daß wir seit vier Tagen ® seind verkünden, daß die Minister és zurüziehen und * bleiben werden. Wir fordern den Courriek auf, uns seren Kolumnen eine einzige Zeile zu zeigen, welche besti® Weg anzeigt, den die Minister einschlagen werden. Gle anderen Brüsseler Journalen haben wir die Thatsachen !" tirt, welche sich in der Sißung vom Zten d. M, zutruge", oven uns Muthmaßungen überlassen, wir haben den Í Rathschläge ertheilt, wir haben ausgesprochen, was wir und was wir fürchteten; aber in allen unseren Artikeln ® sich kein Wort, welches positiv ihr Bleiben oder ihr Abtreten ani

4 Courriey nimmt fodann das auf, was wir über die er- erten Feinde gesagt haben, welche in den jebigen K den nistern nicht fchlten, und ruft aus: „„„„Wie! Das jegige inisterium hat erbitterte Feinde, und man weiß, wie sehr diese inde des Ministeriums zu allen Zeiten für die Unabhängig- und das Glück des Landes beseelt waren! Wie! Das jebvige inisterium hat nur zweideutige, furchtsame oder feige Freunde Norte des Independant), und doch soll es das einzige seyn, hes das Vertrauen des Landes besizt!//// Ja, wir haben gesagt - und werden es wiederholen, so oft man es verlangt: Minister haben erbitterte Feinde, zuvörderst in den Reihen Orangisten, dann in den Reihen der sogenannten Patrioten,

| | |

he es ihnen nicht verzeihen fönnen, daß sie den jeßigen Zu- | hd der Dinge herbeigeführt und den friedlihen Weg gewählt |

en, um die Unabhängigkeit Belgiens zu sichern. Was die |

deutigen, furtsamen oder feigen Freunde betrifft, so ist das,

¿ wir von ihnen gesagt haben, leider nicht weniger waßr und | Ja, die Minister, in Frankceich so- | i | ben sich Anspruch auf den Dank des Landes erworben.

t weniger gegründet. hl, wie bei uns, haben Freunde, welche obige Bezeichnungen dienen. n ausgeseßt gewesen, aber niemals so sehr, als jest. Die (e der Opposition ist so leicht, und mit Hülfe der Fehler der een Verwaltungen, hat man ihr einen so \{dnen An- h zu geben gewußt, daß gewisse Leute sich für verloren en würden, wenn sie zu oft der Meinung der Minister wä- wenn diese auch immer Recht hätten. Und dann hat man bemüht der Benennung „„ministeriell“/ eine so beshimpfende

u bekennen. e nennen wir feige oder furchtsam. Niemandem, und die Minister sind von dieser allgemeinen gel niht ausgenommen. Wir haben also nichts gesagt, was t volllommen wahr wäre, und wenn dies Jemandem nach- ig ist, so sind es nicht die Minister, sondern diejenigen, wel-

wanzigmal zu Grunde gerichtet hätten, wenn Belgien ihren hshlägen gefolgt wäre.“

Die besten Minister sind diesem Ung{ück zu allen |

| womit ihnen die Regierung entgegengekomimen ist, erwiedert; sie | haben ihr Ohr den bôsen Einflúserungen, an denen es auch dies- ma! nicht gefehlt hat, verschlossen, und in einem Augaenblicé, wo |

Theil gehabt hätten.

E E

E S I Ga E O S I E Ee

4B

digen Frau Elisa von der Recke, geb. Reichsgräfin von Meder in ihrem bis auf wenige Wochen U Lebengiahre:

Wiesbaden, 9. April. Der hiesige Landt ecndet und die Stände haben im besten Einverständniß ie ddt Mean rung die Rükreise in die Heimath angetreten. Von beiden Sei- ten war in diesem Jahre das Bedürfniß nah neuen Gesetzen nicht gefühlt worden; auch waren nur Z—4 Bittschriften minder wichtigen Jnhalts bei dem Landtag eingelaufen. Die Thätigkeit

konnte daher diesmal aussließlich auf den Finanz-Hauéhalt ge- |

richtet werden, und das machte es möglich, bei ausdauerndem Fleiß noch vor dem Osterfeste fertig zu werden. Die von dec

Regierung in Antraa gebrachten Steuern haben die Stände ein- |

stimmig bewilligte. Dée Ersparniß, weiche sie durch eine äußerst

gründliche und gewissenhafte Prüfung der Landeë- Ausgaben bezweckt | | haben, beträgt für das laufende Jahr ungefähr 30,000 Fl. Die

Art überhaupt, wie sich die diesjährigen Nassauischen Landstände

benommen haben, ist der vollen Anerkennung werth, und sie ha- |

: i Diesem in seinen Rechten nichts vergebend, haben sie das Vertrauen,

| an andern Otten Dinge vorgehen, vor denen der Deutsche er- | | rôthet, den Beweis geliefert, daß Ruhe und Ordnung erhalten

werden kann, wenn Regierung und Stände wissen und wollen,

| was ihres Amtes ist. tung zu geben, daß ein gewisser Muth dazu gehdrt, sich da- | Dieser Muth fehlt aber viclen Leuten, und | Zweideutige Freunde feh- |

Karlsruhe, 11. April. (Karlsruher Zeitung.) Wir

haben früher aus einem Briefe und nachher aus der Ober-Post- |

Amts - Zeitung von bten d. M. die Angabe aufgenommen, daß viele Heidelberger Studenten an dem Aufrußhre in Frankfurt

| wir jedoch unter allen Namen der Betheiligten, die uns bis jetzt

Jm Lynx liest man: „Man sieht seit einigen Tagen in

ssel fremde Personen, deren seltsames und zweideutiges Aeu- und Benehmen zu mehr oder weniger beunruhigenden Ge- ten Anlaß giebt. Man spricht von einer republikanischen

ihen Versuche stattfinden solle.

/ i e | bekannt geworden, nur zwei, die in dem Verzeichniß der 8— 90 ihr System billigen ‘und es nicht wagen, sie zu vertheidigen, S, 2 L O erzeihniß der 8-—900 dern sie dem Geschrei einiger Menschen opfern, welche Bel: | Studirenden, welche Heidelberg zählt, zu lesen sind.

Die Karlsruher Zeitung enthält cinen sehr heftigen Ar-

tifel wider die Frankfurter Ober Post: Amts - Zeitung wegen der |

von leßterer ertheilten Nachricht, daß sich ein Sohn des Präsi-

denten des Großherzogl. Badisczen Staats-Ministeriums unter |

den Meuterern in Frankfurt befunden haben soll. Der Minister

| v, Reizenstein ist ganz kinderlos. egung, welche gleichzeitig mit einem in Paris zu machenden |

Ohne Besorgnisse erregen |

jollen, beshränken wir uns darauf, dieser dumpfen Gerüchte |

ähnung zu thun.“/

Deuts c{chl änd.

Hannover, 12. April. Se. Majestät der König haben veränderte Formation der Kavallerie in vier Regimenter, in sehs Schwadronen, befohlen, und zu dem Ende be- t, daß die Garde du Corps und die drei âltesten Husaren- menter fortbestchen, die übrigen Kavalerie - Regimenter aber jenen vereinigt werden sollen. Mit der Garde du Corps das erste oder Leib-Regiment, Küärassiere, vereinigt.

Garde - Husaren - Regimente, welches künftig niht mehr arde gezählt werden kann, haben Se. Majestät der König, sonderer Anerkennung der rühmlichst ausgezeichneten Kriegs-

des ersten Husaren - Regiments, Allerhöchst - Ihren Namen égt, und bestimmt, daß dasselbe auch ferner die ihm als de- Negiment verlichenen Standarten, silbernen Pauken und peten führen soll. Das Regiment nimmt den Namen „Erstes, gs Husaren-Regiment“/ an und behält seine bisherigen Embleme. bisherige fünfte Regiment Königs-Uhlanen witd mit ihm ver- .— Das E Königin Husaren-Regiment nimmt das rige sehste Regiment, Herzog von Cumberland Uhlanen, dritte, Herzog von Cambridge Husaren - Regiment nimmt bisherige vierte Regiment, Kronprinz Husaren, in sich auf. E und dritte Husaren - Regiment behalten ihre bisheri- uszeichnungen. —- Die Kavallerie bildet künftig cine Divi- und zwei Brigaden. Zur ersten Kavallerie-Brigade gehört Garde du Corps und das dritte, Herzog von Catnbrigde aren: Regiment; zur zweiten Kavallerie-Brigade kommt das

Königs Husaren - Regiment und das zweite, Königin Husa- egiment. Die künstigen Quartiere der Kavallerie sind dermaßen bestimmt: Garde du Corps: Stabs- Quartier over, detachirtes Divisions- Quartier Nordheim; Erstes, gs Husaren - Regiment: Stabs - Quartier Verden, detachir-

Divisions - Quartier Stade; Zweites, Königin Husaren : Re- |

t: Stabs-Quartier Osnabrück, detachirtes Divisions-Q uar- lurih; Drittes, Herzog von Cambrizde Husaren-Regiment : is: Quartier Zelle, detachirtes Divisions Quartier Lüneburg. Dresden, 13. April. Vorgestern wurden die Sizungen rsten Kammer, in Abwesenheit von 25 Mitgliedern, wie- róffnet. Es kamen zuvörderst die auf der Registrande neu ihneten Gegenstände zur Mittheilung, darunter ein Proto- trat der zweiten Kammer vom 28. März, den Antrag des ordneten Eisen stuck auf Ueberlassung von Exemplaren der tags-Akten an die Bibliotheken zu Dresden und Leipzig be- nd. Auf Anfragen des Secretair Harb genehmigte die er, weil es sich hier um ein wissenschaftlichhes Jnteresse e, einstimmig auch die Ueberlassung der 1V., Abtheilung der ags: Akten an die gedachten Bibliotheken. Als hierbei der ts- Minister v. Carlowi6 bemerkte, daß die Abgabe der dachten Abtheilung nicht sofort, sondern erst nah dem sse der Stände - Versamnrlung stattfinden könnte, weil die ag6- Ordnung die Geheimhaltung derselben für eine gewisse vorschreibe, so erklärte sich die Kammer auch hiermit ein- inden und man kam überein, diesen Beschluß durch Pro- Extrakt an die zweite Kammer gelangen zu lassen. Man sodann zur Tagesordnung über, - auf welcher die Fort; 1g der Berathung über den Gese6- Entwurf rüEsihtlich der

vetenz - Verhältnisse zwischen Justiz- und Verwaltungs - Be- | Se. Königl. Hoheit der Prinz Johann verlas |

n stand. Keferent der Deputation die §9. 12— 18 des Entwurfs, die

Unoerändert, theils mit einigen Modificationen von der mer angenommen wurden.

Jn den Städten, durh welche Jhre Königl. Hoheit die |

desin Marie von Bayern, die Braut des Prinzen Mitre, ich dnigl. Hoheit, kommen wird, trisfc man Anstalten zum

en Empfange. Vom 20sten zum sten wird die Prin- g Zwickau, vom 21sten auf den 22sten zu Freiberg über- E In dieser Stadt bereitet man einea großen Berg-Auf-

Se. Du j 1 had Weimar ed inz Peter von Oldenburg is von

eute früh um 8 Uhr endi ‘jähri gte nah mehrjährigen Leiden ein hie ummer das fromme, reiche Leben der auch in der er Deutschen Literatur verdienstvol genannten wür-

Frankfurt a. M., 12, April. Der Schwäbische Mer- kur berichtet in einem Schreiben von hier: Hin und wieder

sióßt man immer noch auf Spuren, die kund geben, wie sehr |

1: Ein E T C f a

rishen Maßregeln die Freiheit hiesiger Stadt und der gesamni- ten Bärger- und Einwohnerschaft in keinem Betracht gefährdet wird, wenn diese Truppen in der Stadt und zu Sachsenhau- sen nicht einquartiert werden, auch den Bewohnern der hiesigen, so wie der fremden Ortschaften, deren Lage es mit sich bringt, Truppen aufnehmen zu müssen, bei dem Mangel der er- forderlichen Gebäude zur Aufnahme der Truppen, für die bei ihnen einlogirt werdenden Soldaten billige Vergütung geleistet werden wird, so darf der Senat zu löbl. Bürger - und Einwohnerschaft, so wie den Bewohnern der hiesigen Ortschaften mit Recht vertrauen, daß sie über diese Maßregeln beruhigt seyn

Nach sorgfältigen Erkundigungen findea |

werden. Eine vorzüglihe Sorge des Senats, ja sein einziges | Bestreben wird es seyn, daß durch diese durch traurige Ereignisse | herbeigerufene Maßregel, Handel und Wandel nicht gestdrt, die | Bürger und Einwohner dec Stadt und des Gebicts in ihren | Freiheiten und Rechten nicht gefährdet, vielmehr gegen jeden An- | griff gewahrt werden, Der Senat kann diese Gelegenheit vorüber gehen lassen, ohne gesammter ldbl. Bür- | ger - und Einwohnerschaft festes Benchmen bei diesem | Anlasse dffentlih zu rühmen, ohne der Stadtwehr für | thr fräftiges Mitwirken zur Erhaltung dec öffentlichen ! Ordnung und Rahe zu danken, ohne dem Linien- Militair das

¡ nicht

| Zeugniß treuer Erfüllung seiner militairischen Pflichten öffentlich | abzulegen. Der Senat kann aber auch diese Gelegenheit nicht | vorübergehen lassen, ohne löblihe Bürger- und Einwohner- | schaft, die gesammte Stadtwehr und das Linien - Militair auf- | zufordern, durch fernere Ausdauer in ihrem Bürgersinn , durch ! ferneres fräftiges Auftreten sür Geseß und Ordnung, durch fer- | nere treue Erfüllung aller Pflichten des Dienstes und der | Ehre, hiesige freie Stadt vor ähnlichen Aufiritten und gröô- | ßerem Ungemach zu schüßen, indem der bisherige Dienst durch diese militairischen Maßregeln keine Aenderung leidet. | So lange der bisher bewiesene Sinn für Recht und Ord- | nung die Bürgerschaft beseelt, so lange Einigkeit wischen den | Behörden herrscht, so lange der innere Frieden gesichert if, dúr- fen äußere Ereignisse deren wir schon so viele erlebt und mit der Hülfe der Vorsehung álúcklich úberstanden haben uns nicht | schrecken. Und so wollen wir vereint hofen, daß auch gegenwär- tiges Ungemach vorübergehen und unsere freie Ctadt sch auch ferner erhalten werde. Beschlossen in Unjerer großen Raths- Versammlung, den 13. April 1833.‘

Diese Nachricht, so wie obige Bekanntmacung, in welcher | dieselbe verkündigt wird, haben hier großen Eindruck gemacht. / Die Fonds-Course, welche heute früh gestiegen waren, sino Nach- mittags wieder gefallen.

' Vorsicht anzuwenden ift, ähnlichen Unordnungen, wie denen am |

| ten d. hierselbst vorgefallenen, vorzubeugen. | d. Morgens am Friedberger Thore ein Bauer, der zur Sradt |

wollte, mit einem Schiebkarreu angehalten. Er hatte in einer verschlossenen Schachtel, die er unrer dem Arme trug, Dolche verborgen; auch fand man bei ihm ein in ein Tuch eingewickel- tes Schießgewehr und ein Pistol. Die Zahl der wegen Ver- dachts der Theilnahme an der Meuterei zur Haft gebrachten Jn- dividuen läßt sich zwar nicht mit einiger Genauigkeit angeben ;

dieselbe muß aber sehr beträchtlich seyn, da nicht bloß unsere ge- |

wdhnlichen Polizei-Gefängnisse auf der Haupt- und auf der Kon- stabler - Wache mit Verhafteten angefüllt sind, sondern, da auch derjenige Thurm, der vor einigen Monaten zu einem Verhafis- Lokale eingerichtet wurde, beseßt ist, und \sogar das bürgerliche Gefängniß über der Mehl- Waage, wo si glücklicherweise leere Ge- mächer fanden, mehrere jener Individuen hat aufnehmen sússen. Die meisten von auswärts her hier eingebrachten Verhafteten lieferte Darmstadt; auch sind deren cin Paar aus dem Nassauí- schen gekommen; von unseren Kur - Hessishen Gränz - Nachbarn haben wir dagegen noch gar keine Zusendungen der Art erhal- ten. Man will daraus ließen, daß wenigstens der größere Theil der Flüchtlinge seine Richtnng nah dem Rhein zu genom- men habe, wobei freilich unbegreiflich bleibt, daß zu dem Ende nicht der geradeste und sicherste Weg über Groß-Gerau nach Oppenheim eingeschlagen wurde. Der Haufe Landleute, der sih an den Thoren der Stadt zeigte, nachdem hier der Kampf con been- digt war, soll, glaubwürdigen Angaben zufolge, größtentheils aus Bewohnern des zum Stadtgebiete von Frankfurt gehdrigen Ortes Bonames bestanden haben, wo der Vater ebendesselben Dr. Neuhof Schultheiß is, der in Darmstaèt verhaftet wurde. Man theilt sich in Betreff jener Landleute und der Beweg- gründe ihrer Mitwirkung einen Umstand mit, der, sollte er ge-

hdrig erwiesen werden, viel Licht über den Vorfall zu verbreiten |

geeignet wäre. Ein Privatmann ven hier, der zu Bonames wohnt, und dort eine ansehnliche Besizung hat,begegnete zufällig dem Trupp auf seinem Zuge. Das Wort an den Führer desselben

| rihtend, und ihn um die Veranlassung des seltsamen Begin-

nens fragend, erhîelt er zur Antwort: „Wir bekommen der Mann 1 Fl. 30 Kr., und dafür können wir wohl schon so et- was thun. ‘‘ Diese Nacht nun ist eine starke Abiheilung vom

| hiesigen Linien-Militair nach jenem Orte hinausgezogen, um die

dort einstweilen in Haft genommenen Jndividuen nah der Stadt zu geleiten,

eingezogen, 11 mittlerweile Gelegenheit gefunden hatten, zu ent- springen. S Das hiesige Journal berichtet, daß gestern im Zuchthause

u Mannheim von den s{chweren Verbrechern unter dem |

ufe: „Freiheit oder Tod!‘ ein Ausitand versucht wurde, der jedoch glücklichher Weise bald gedämpft worden ist.

JÍn Heidelberg ist sämmiliches beurlaubte Militair rasch einberufen worden.

Frankfurt a. M., 14. April. Gestern Abend er- fuhr man hier, daß das Einrücken Öesterreichischer und Preußi- scher Truppen in das Gebiet unserer Stadt beschlossen fey. Heute früh erschien die nachstehende Bekanntmachung des hie- sigen Senats und morgen früh werden die Truppen bereits er- wartet :

¿Der Senat der freien Stadt Frankfurt an löblihe Bür- ger- und Einwohnerschafe und an die Bewohner der Frankfurter Dorfschaften. Die blutigen Auftritte, welche aim Iten laufenden Monats hier stattgefunden, haben die Hohe Deursche Bundes- Versammlung, welche darin nicht sowohl einen Angriff auf die ódffentliche Ruhe in hiesiger freien Stadt, als vielmehr auf den gesammten Deutschen Bund erkennt, veranlaßt, um jeden Anlaß von Außen zu verhüten, die Umgegend militairisch beseßen zu lassen. ZU dem Ende wird ein aus Kaiserl. Oesterr. und Königl.

Preuß. Truppen bestehendes Corps Kavallerie und Jnfanterie nebst |

dem benöthigten Geschüße dies- und jenseits des Mains und zwar

diesseits in den Orten Rôdelheim, Bockenheim und Bornheim, | sodann jenseits in den Orten Ober- und Nieder-Rad aufgestelit, | liche Familie nicht im Ueber

auch in dem Deutschen Hause und anderen öffentlichen Gebäu- den zu Sachsenhausen eine Truppen - Abtheilung gelegt werden. Wenn durch diese vorübergehenden, unabwendbaren militai-

(E M T

So ward am 8ten |

Stadt Wie man indessen hôrt, so wurde diese Absicht | insoweic nur unvollständig erreiht, als von den 21, die man |

Eer r eid

Triest, 5. April. Ueber die Weigerung des Vice- Königs von Aegypten, sich in die ihm von dem Admiral Roussin gejitellten Bedingungen zu fügen, sind dur ein gier eingegan- genes zuverlässiges Schreiben aus Alexandrien vom 14. März

| noch einige nähere Details bekannt geworden. „Die lebhaftesten { Vorstellungen“/, heißt es in diesem Schreiben, „und alle in der letztern Zeit gepflogenen Unterhandlungen, so wic eine lange Un- | terredung zwischen Mehmed-Ali und Halil: Pascha, der zu die- | sem Behuse am Morgen des Sten aus Kairo hier eingetroffen | war, haben feinen anderen Erfolg gehabt, als daß den drei Fran- | zöfischen und Englischen Abgeordneten in ihrer lekten Konferenz | am 8ten Abends, a!s Ultimatum, die vestinmmte Erklärung des | Vice-Königs zu Theil geworden ist, „„,„„daß er, ungeachtet der | großen Gefahr, der er sih auéseze, ‘uad des zu erwartenden | Dlutvergießens, doch fest entschlossen sey, eher scin Leben zu verlieren, | alsiín seinen leßten Vorschlägen, die er durch die Vermittelung Halil- | Pascha's gemacht, auch nur eine Nadelspike nachzugeben, | und daß er, unter Anrufung des Gottes der Heerschaaren , das | Ganze der Entscheidung seines Schwerdres überlasse.//‘/ | Dieser eben so kühne als unerwartete Beschluß hat hier, selbst unter den vertrauteren Rathgedern des Vice - Königs, die von seinen Plänen in der Regel gut unterrichtet sind, oroßes Aufs schen erregt. Man glaubt, daß Mehmet Ali jeßt damit um- gehe, nicht bloß in der Hauptstadt des Osmanischen Reichs, sondern zugleich auf mehreren Punkten des Landes cinen allge- meinen Aufstand herbeizuführen. Er hat zu diesem Behufe sos- fort die ndthigen Befehle und Jnsiructionen an seinen Sohn erlassen, danut derselbe ohue Zeitverlust zugleich auf Brussa und gegen die Dardanellen vorrücke, Das Urmee- Corps Jbraßims | wird verschieden angegeben, do is es nicht unwahrscheinlich, | daß dasselbe sich auf 6 79,069 Bann belaufe. ‘‘ |

Prag, 8. April. (Ober-Post-Amts-Zeitung.) In der Allgemeinen Zeitung befindet sich cin rtitel, angeblich aus Prag, welcher in Bezug auf den König Karl X. und dessen Umgebung verschiedene, fast durchaus falsche Angaben enthält. | Ss ist fürs Erste gauz unmahr, das die Königliche» Familie sich | in der strengen Absonderung von der Stadt uno deren hoffá- | bigen Bewohnern halte, denn ganz im Gegentheile hat sich beé | weitem der grdßte Theil des hiesgen hohen Adels beerfert , sich derselben gleih nach deren Ankunfc vorstellen zu lassen, und bes | nust fortwáhreno die 2 Tage in dèr Woche, wo die Königs- | lihe Familie des Nachmittags stets cinige Personen einla- | det, um derselben ihre Verchrung zu bezeugen. Von strens | ger Hofsitte ist hierbei keine Rede. Nicht minder unrichtig | 1k ferner die Angabe, daß Karl X. ein Appartement voz | 10 Zimmern im Erdgeschosse bewohne, da derjelbe statt dessen | ein Appartement zwei Stiegen hoch inne hat. Eben so gus dér

Luft gegriffen ist dis Behauptung, viele glaubten, man habe hier absicherlich das Gerücht verbreitet, der Kaiser und die Kais Jserin würden im April hierherkommen, um dadur die Qi aitve bonische Familie zu bewegen, Prag zu verlassen und h irgend- wo in Böhmen anzukaufen. Es heißt zwar wirkiich, daß der Kaiser und die Kaiserin in diesem Jahre Prag bejuchen wers den, jedoch niht im April, sondern im Laufe des Sommers | Den Sommer aber hatte die Kdnigl. Familie stets beabsichtizt,

/ Ó P : - i“ v | irgendwo auf dem Lande zuzubringen und sich zu diejem Ende einen

| geeigneten Fandsis wo möglich zu miethen. Das sich das Pukiikum hier im Allgemeinen sehr für den jungen Herzog von Vordeaur interessirt, der allerdings viele liebenswürdige Eigenschaften ver-

| einigt, ist gewiß; allein dieses Jnteresse beschräret. :

5 Sib i DAGC _ gi i ct nuch keines-

| weges auf seine Person, sondern erstreckt sw auf e E unglückliche Familie. ;

C Die Nachricht endlic), daß Kardinal Latit dem Herzoge von Bordeaux nach jesuttischen LédrdicGen U D tein Unterricht ertheile, ist eben so grundios, als aile bióher wi- derlegten, indem derselbe ihm gar keinen Unterricht ertheilt und überhaupt mit der Leitung seiner Erziehung nicht beauftragt ist Wenn gleich in der That zu besorgen sevn mag, daß die Königs i 11 usse lebt, so is dennoch eine Thats sache, daß sie den hiesigen Armen nicht desto minder mit waßrs haft Königl. Freigebigkeit Gutes thue. :

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