1833 / 109 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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E T P E r I

Land ohne Noth verlassen hätten;// er behauptete, das Ministe: rium habe diesen Befehl nicht reiflich genug überlegt, dessen Folgen fr die Flüchtlinge so hart und zugleich so unpolitisch seyn würden. Der Redner ging nunmehr zu den Amnestieen über, und fand die Maßregeln, welhe das Ministerium in dieser Beziehung getroffen , auf die Flüchtlinge im Allgemeinen anwendbar, nur nicht auf die Polen. Auch von den Lebtern sey, dem Befehle des Ministers des Jnnern zufolge, verlangt worden, zu beweisen, daß die von der Russischen Regierung erlassene Am- nestie auf ste nicht anwendbar sey; die Mehrzahl derselben habe

geantwortet, daß sie allerdings in diese Amnestie mit einbegriffen |

wären, dieselbe aber nicht annehmen könnten. Die Polnischen Flüchtlinge dennoch zwingen wollen, sich der Amnestie der Rus: sischen Regierung zu unterwerfen, würde hart und ungerecht seyn. (!) Allerdings músse man, um dem Staatöschaßze Erleichte- rung zu verschaffen, die Ausgaben für die politischen Flüchtlinge so viel wie möglich zu beschränken suchen. gebe es aber geeignetere Mittel, als die vom Ministerium vor- geschlagenen; statt die Flüchtlinge in Massen von fünf bis sechs hundert in eine Stadt een möge man ihnen lieber gestatten, sih nah ihrer Wahl in den Departements niederzu- lassen ; alsdaun werde sich Jeder von ihnen eine Existenz zu bil- den und Unterhalt zu verschasfen suchen. Jndem der Redner schließlich für den Gesetz - Entwurf stimmte, spra er die Hoff- nung aus, daß das Ministerium die Polnischen Flúchtlinge von

den Bestimmungen des Rundschreibens vom 19. März aus- |

nehmen werde. Der Minister des Jnnern ließ sich zur Vertheidigung der von der Regierung getroffenen Maßregeln in folgender Weise vernehmen : | j L „Die Gefühle der Menschenliebe werden in dieser Versamm- lung gewiß immer Anklaug finden; sie müssen aber nicht ausschließ- lih auf einen Gegenstand gerichtet seyn. Man muß die Freigebklg- keit mit dem Zuftande unserer Finanzen und dem Interesse der Steuerpflichtigen zu vereinigen suchen. Die Flüchtlinge sind aller- dings sehr unglücklich, es giebt auch viele nothleidende Franzosen, welche dringend der Unterstüßung bedürfen. Erinnern Sie sich, m. H. , daß zur Unterstüßung unserer Armen in dem Budget des Handels-Ministeriums nur 100,000 Fr. ausgeseßt sind, während wir für die ausländischen Flüchtlinge seit drittehalb Jahren schon 10,500,000 Fr. ausgegeben haben. (Sensation.) Sowohl in dem diesjährigen als in dem vorjährigen Budget haben Sie bedeutende Abzüge von den Gehalten der Ersten Präsidenten, General-Proftu- ratoren, so wie von denen der kommandirenden General-Lieutcuants und General-Majore gemacht; Sie- haben die General-Sekretariate bei den Präfekturen ganz abgeschafft und durch diesc Abzüge, welche zwar von den Umständen erheischt wurden, für den Geschäfts- gang aber sehr nachtheilig waren, - eine Ersparniß von anderthalb Millionen erreicht, während die Regierung andererseits vier MiUto- nen fúr die Flüchtlinge von Fhnen verlangt. Aber auch diese vier Millionen würden nicht hinreichen, wenn man der Unterstüßung nicht die Untersuchung vorangehen ließe, ob und wer einen Anspruch darauf hat. Jm vorigen Fahre sind 4,300,000 Fr. für die Flücht- linge ausgegeben worden, und wenn nicht zwei tausend Spanier in Folge der von der Spanischen Regterung erlassenen Amnestie in ihr Vaterland zurückgekehrt wären, so würden wir von Fhnen noch aufierdem 41,200,000 Fr. nachsuchhen müssen. Wenn endlich noch mehr Auswanderer aus Savoyen, Deutschland, Polen, Jtalien und anderen Ländern bci uns ankommen sollten, so wüúr- den die vier Millionen auf sechs, vielleicht sogar auf fsiez ben Millionen crhôht werden müsse. Aus diejen Gründen habe ih die Zulassung der Flüchtlinge gewissen Bedingungen untervoorfeu. Die erfie dieser Bedingungen is, daß man von ihnen den Beweis verlangt, daß sie politische Flüchtlinge sind, denn es hat sich bei einigen derselben ergeben , daß sle keines- weges aus politischen Gründen, sondern wegen gemeitter Verbrechen und Vergehen, ja sogar, um sich ihren Gläubigern zu entziehen, aus ihrem Vaterlande entflohen und nach Frankreich gekommen sind. Die zweite Bedingung ist, 1 Beweis n, daß Amnestie auf sie anwendbar is, Von 2800 Spanischen Flüchtlingen sind 2204 nah Spanien zurückgekehrt. Viele von ihnen thaten es aber mit Widersireben und Mehrere verlangen ießt, aus Spanten nach Frankreich zurückkehren zu dürfen. Die Regierung gestattet ihnen dies sehr gern, kann ihnen aber nicht aufs Neue eine Geld-

die Polen anlangt, so giebt es deren in Frankreich eine große An- zahl, welche Unterstüßungen erhalten, und dennoch in die von dem

Kaiser von Rußland erlassenen Amnesticen einbegrifen sind; wenn | aber die Kammern uns keinen unbeschränkten Kredit bewilligen wol- len, so müssen wir jenen, um noch ferner einer Unterstüßung theil- |

stellen, zu beweisen, daß die Amnesticen | cine Anwendung auf sie finden. Was dic na, des Baron ;

i ctrifst, daß es 1 emessen sey, die Flüchtlinge in agro- | l | ¡ ve U Bignon anbctrifit, daß ir s ilidite ih, daß sie Juf cinem | Verleumdung Gelegenheit gegeben, Angrisse gen mich zu rich- Die Flüchtlinge sind in cine Menge | von Städten in Trupps von ie 35, 40, 75 u. \ f. nach Maßgabe | der Oertlichfeiten vertheilt; die Polnischen Flüchtlinge selbst haben | aber verlangt, massenweise in sechs Haupt-Depots, Bourges, Nancy, é : _4p0Ugl i A | unterhalten. u werden. So oft Polnische Flüchtlinge in einer anderen Stadt, | s : | f selbs in e iberá Departement zu wohnen wünschten, ist | Ungerechtigkeit gewdhnt zu seyu,

haftig zu werden, die Bedingun

ße Massen zu konzentriren , faktischen Frrthume beruht.

Besançon, Lons- le - Saulnier , Poligny und Chateauroux, verlegt

ihnen dics niemals verweigert worden, wenn nicht politische Gegen- rúnde vorhanden waren. Außerdem hat die Regierung die Ab- sicht, die Anzahl der Flüchtlinge in jedem Depot zu verringern und dagegen die Zahl der Depots zu vermehren, ohne dabet dice

Ersteren nach ihren Wünschen zu fragen; denn es hat sich gezeigt, | | haben mich bald zu einem nech:heilizeu Abschluß

daß es mit großen Uebelständen verbunden ist, wenn man eine zu große Anzahl von Polen in einem und demsclben Depot anhâäuft.‘/

Herr von Tracy rügte zuvörderst den von dem Bericht- | erstatter gebrauchten Auédruck, daß die Frage in Bezug auf die |

politischen Flüchtlinge eine Frage des dffentlihen Mitleidens sey, und fuhr dann also fort: „„Dem Kommisstions-Berichte zufolge würde man ben Flúchtlingen nur bei ihrem Uebertritte auf un- ser Gebiet den Beweis abfordern, daß sie politische Flüchtlinge sind; wenn ich aber gut unterrichtet bin, so wird jegt in den Depots eine General-Revision vorgenomtnen; es sind Kommis- sionen zur Präfung der Unterstüßungs-Ansprüche ernannt und in Paris ist eine Central-Kommisfion niedergeseßt, welche aus Beam- ten besteht, die ihre Erfundigungen úber die Flüchtlinge nur bei Ausländern von einer, ihnen Pan politischen Meinung einziehen, was zu Ungerechtigkeiten führen muß. Ich bitte den Minister, mir über diesen Punkt Auskunft zu ge- ben. / Der Minister des Innern, der Bieraut aber- mals die Rednerbühne bestieg, gab die verlangte Auéktunft, indem er sagte: „Jch habe der Kammer bereits mitgetheilt, daß ih eine allgemeine Revision aller, den fremden Flüchtlingen bewil- sigten Unterstüßungen angeordnet habe, um diejenigen von den Depots auszuschließen, welche keine politischen Flüchtlinge sind ; ein zweiter Zweck dabei ist, die militairischen Grade der ver- schiedenen Flüchtlinge festzustellen. Jn der Uebereilung des er- sten Augenblicks ist es vielen unter ihnen gelungen, sich höhere Grade, als die sie wirklich besaßen, beizulegen, um eine desto größere Unterstüßung zu erhalten. Ueberhaupt war eine allge- meine Zählung nothwendig, und es is daher eine Kommission ernannt worden, welche ganz aus Französischen Beamten besteht, denen die Befugniß ertheilt ist, bei den angesehensten- Flüchtlin- gen über Jeden, der eine Unterstüßung nahsucht, Erkundigun- gen einzuziehen. So ‘hat die Kommission z. B. über die Lage

Für diesen Zweck |

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| Prozeß zu machen, aber das Entwecichen ciziger vou ich tann |

daß fie den Beweis führen , daß keine |

A2 der Polen des Depots in Avignon den General Chodzko und den Fürsten Czartoryski befragt. Mehrere Flüchilinge be- shweren sich darüber, daß man - ihr „Signalement aufgenom- men. Diese Empfindlichkeit ist aber unpassend; jene Vorsicht ist nothwendig, damit Niemand auf den Namen eines Anderen reise, und wenn wir einen Paß verlangen, so wird ebenfalls un- ser Signalement genommen. Was das Benehmen mehrerer dieser Flúchtlinge betrie, so bedauere ih, ihnen kein günstiges Zeugniß ertheilen zu können. Das unbeschränkte Le, welches ihnen manchinal gezolle worden isi, hat kein auderes Resultat gehabt, als sie zu tadelnswerthen Handlungen anzufeuern. Jn einigen Depots sind große Verstôße gegen die gute Ordnung begangen worden.“ Der Minister theilte nun zuia Schlusse die (gestern bereits gemeldeten) Berichte aus den Doepois über das Entweichen der Polen und über die von ihuen begangenen Excesse mit. Der General Lafayette verlangte, daß man es dem Urtheile der Flúchilinge úberlasse, ob sie vo:: den A ‘nestteen Gebrauch machen wollten, und daß man denen, vie sich dessen weigerten, deshalb die ihnen bewilligie U'iterstüßung nicht enut- ziche; auch stimmte er der vou Herrn v. Trocy ausgesprochenen Ansicht bei, daß zu der niedergesezten Kommission Flüchtlinge von allen Meinungs-Nüancen zugezogen werden mißten. Dieser Vor- trog des General Lafayette war übrigens durch zweierlei Umstände merkwürdig, erstens dadurch, vaß seine beliebt? Redens- art: ¡Die glorreiche Revolution von 1789// nicht darin vorkam und diese Jahreszahl überhaupt gar nicht erwähnt wurde, und zweitens durch folgende Aeußerung des Generals: „Die politi- schen Flüchtlinge sind im Kampfe für die Freiheit minder glück- lich gewesen, als wir es in Fraukreich hoffentlich seyn werden,“ —— Worte, die, als ein Angriff auf die jetzige Ordnung der Dinge, von den Centris laut gemißbillgt wurden. Herr Garnier-Pa- gès suchte das Entiveichen der Polnischen Flüchulinge aus den Depots dadurch zu entschuldigen, daß sie vielle:cht geglaubt, man wolle sie zur Annahnie der Amnestie zwingen, oder ihnen ihre Unterstüßung entziehen, worauf der Neinister des Junern eriviederte, daß ein solcher Jrrthum von ihrer Seite unmög- lich sey, da die entwicenen Flüch.linge sämmtlich Offiziere seyen, die von der Nussischen Regierung erlasje e Am- nestie aber nur fúr Unterofsiziere und Gemcine

Der General - Lieutenant Mathicu Dumas, jetziger q (t, daß dieser Verein unterdrückt werden - wird.

und ehemaliges Oppositions - Mitglied der Deputirten K hat unter die Pairs eine Abhandiung vertheilen lassen, wu er sich fúr die Befestigung der Hauptstadt mittelst eiy Forts ausspricht. it

Die Deputirten Odier und Kerl Dupin haben, im Vi

mit decn Banquiers Joseph Périer und Cottier und dey daction des Journal du Commerce, eine Subscription f(y dem versiorbeuen Herrn Ternaux zu errichtende Denkmal ey

Die von dem General Fabre befehligte vierte Infant Division der Nord - Armee ist in Valenciennes, wo bishe Hauptquartier derselben war, aufgelöst; auch ist das ges Zohlungs- und Post:-Personal der Nord-Armee von dort bi zurückberufen worden.

Der Juvalide, Namens Dunesse, welcher den Mord, auf den Gencral Fririon unternommen hat, ist vor dag hiesige Kriegs-Gericht gestellt worden.

Einem von de 1 General - Conseil der hiesigen Lazareti| statteten Berichte zufolge, war vorgestern in den hiesigen ten kein Cholera-Kranker mehr vorhanden.

Großbritanien und JFrland.

London, 13. April. Se. Majestät haben dem Vit Frederick John Goderich den Titel eines Grafen von Riyy der Grafschost York, mit Verecbung dieser Würde auf männlichen Nachkommen, verliehen und den Baronet Sir 6

| Fißge'ald Hill zum Statthaiter der Jusel Trinidad ernan

Gesiern haite ür Belgische Gesandte, Herr van de Y eine Unterredung mit dem Fürsten Talleyrand. Der Lord,

| ler, der Grof von Ripon und Lord Melbourn besuchte

| Grafen Grey im Sch k-Amte.

| unterwerfen muß.

gelte; |

jene hätten ‘also nicht glauben können, die Zzranzdsische Negie-

rung wolle ihnen eine fernere Untersiüßung verweigern. Auf die Bemerkung des Herrn Garnier-Pagès, daß, als die Po- len in Frankreich einen Zusluchts-Ort gesucht, sie nichr anders hâtten glauben können, als daß es ihnen zu je-er Zrir gestattet seyn würde, das Land wieder zu verlasse, eut eg.ete der Mi- nister Folgendes: „„Der vorige Redner schei t ‘u glauben, daß die Regierung die Flüchtlinge zuräckzuhalten wh sche. Dies

Vorgestern fand die Ernennung des Parlaments: Kaj ten súr die Stadt Coventry stait, woselbst Herr Ellice, seiner Ernennung zum Kriegs-Secretair, sich einer neuen F Cs wurden die Herren Ellice von dey nisteriellen, Th\mas von den Tories und J. Cobbett v Nadikalen zu Kandidaten ernannt. Die Times glaubt, | Herr Cilice wieder gewählt werden wird.

Zu Mopytqomery ist der Oberst Edwards zum Parlam Mitgliede gev: ählt worden.

Cin hiesiges Blatt giebt an, daß seit Eröffnung dh

| jährigen Parlamentes bis zum 14. März Herr O'’Connul |

ist aber ein Jrrthum; vielmehr is bisher Jedem von thuen, der |

die Absicht zu erkennen gab, sich anderswo nicderzulasien , sofort das nôthige Reisegeld dazu gegeben worden. Jc), wiedeihole es: die Flúchtlinge können Frankreich verlassen, wenn sie woilen; so lange sie aber in Lande sind, därfen sie weder gegen d'e Ruhe im Jnnern, noch gegen die fremden Giaaten irgend e: as un- ternehmen. Es ist nicht meine Absicht, den Polen den i ihnen lediglich cinen politischen Bewegorund, und

hatte Beweisen belegen, wenn man jonst d:.r.n ver-

dies mit langt.

Haus 134mal angeredet habe, Herr Cobbett 65mal; Heny 98 mal, Lord Althorp 182 mal, Herr Stanley 29 mal uh Sprecher 46 mal.

Der Morning- Herald sagt: „Es is nicht zu le daz unsere auswártige Politik nieinals so schlecht geleitet wy als gegeiiwärtig, Wenn das Departement der auswärtigen gelegenheiten unter besserer Leitung stände, so würden di

| eignisse i der Türkei uns nicht c Unvorbereitet gefunden hi

utiser Uebe-g-vichr zur See und unseren kommerziellen Ei in der Levaiie zu behaupten, als wir es jetzt sind. England ha,

| es seine Rolle ess Vermitiler aufgab und ein angreifender Ÿ

, Auf die Frage des Hèrrn Frauz Delesscrt, ob die |

drei bis vierhundert Polen, welche aus den Depots entwichen seyen, |

um sh na der Schweiz, unv Deutschland zu be- eben, inso-

Fall sey ín dem von ihm erlasseuen Neglement vou 19. “¿atz bedacht worden.

und d2 beaß-

| fern sle nach Frankreich zurückkehren woliten, auss Neue Unter- | | stúßungen erhalten würden, erwiederce der M1 ister, dieser | Flotte, statt zur B'o?ade der Holländischen Küsten ben Es sey öôfter vergecounien, daß man Flúcht- lingen, welche Frankreich zu verlassen gewäusczt, ihre Unterstüz- | | zung fúr ein oder zwei Monate auc gezahlt habe, un sie iu | den Stand zu seßen, ihre Schulden zu b»ahle | sichtigte Reise zu machen; zugleich aver joy _festaesiellt worden, Untersiüßung gewähren, denn diese kann nicht ewig dauern. Was | daß diejenigen Flüchtlinge, die, nac)dem s! rau. cich verlasjen, | l | wieder zurückkehrten, keine Untersiüßuig mehr erhalien soulten. | | Die Debatte wurde hierauf geschlosen.

| nit, wie Loro Grey versönlic) úber diese demúthigenden N

Folgendes is das (gestern erwahnte) Schreiben, welches | Herr Laffitte an die Redaclionen mehrerer Ovpositions-Vl..tier ge- |

rihtet hat: „Paris, den 11. April.

Wein Herr! Dex Ver: |

kauf meines Hotels hat, indem er von allen Seien Aeußerungen | des Wohlwollens, die mich tief rúhuten, veraniaßte, zuelcich der |

ten, gegen die ich unmöglich gleichgültig bleiben konte. Dennoch würde ich ohne die dringenden Bitten meiner Freuudo und mei- ner Fanilie geschwiegen haben, denn ich empfinde wahren Wi- derwillen, das Publikum mit meinen Privat-Angelegenheiten zu Ohnehin habe ich zu lauge gelebt, um uicot an die Ich werde also, weil es seyn muß, reden, um meine Frevndve zu bervhigen uud nzeine Feinde endlich gn Schweigen zu bringen. Judem ich meine persönli- chen Angelegenheiten vernachlässigt, um mich aussczlicplich den politischen zu widmen, habe ih scchou dadurch meiu Vermögen aufs Spiel geseßt, und Parteigeist uud Haß genöthigt. Habe ih mich über meine Verlusce beklagt? Habe ich dofür cine Entschädigung von irgend Jemand verlanot? Warum will man mich also für Vorwürfe verantworilich machen, die nicht von mir ausgegangen sind? Hätte ih mir nur einen einzigen erlaubt, so wúrde ih meinen Charaficr verlcuznet hab:n, denn bei alen meinen Hondlungen habe ih im.uer nur dos Vater- land im Sin-1e. Îch habe zuviel Undantbare gemacht, um selbst ein Undankbarer zu werden; mir erwie;jen2 Dienjte verhehle ich

| nicht; von denen hingegen, die ich selbst Anderen erwiesen haben

mag, scweige ih. Jch darf aber nich: duiden, daß man die Thatsachen entstelle, am allerwenigsten, deß man sie a:.f eine be- leidigende Art schildere. Jch bin dem Könige verpslichtet; er hat mir den Breteuiler Forst abgekauft und für ses Millionen bei der Französischen Bank für mich gutgesagtz; unberechenbare Dienste, die ih stets anerkannt habe, und so viel ich vermag, durch Dankbarkeit vergelte. Aber der König wird, ich bi: davon úberzeugt, nicht wollen, und ih kann nicht zugeben, daß man behaupte, er habe mir den Breteuiler Forst úber den Werth bezahlt und für mich sechs Millionen in die Bank von Frankreich gethan. Der Forst ist nur nach seinem Werthe bezahle worden; wenn man es nicht glauben will, so rache man dem Könige, ihu durch Sach- verständige abschäßen zu lassen. Noch kann uan es; denn der Kauf-Kontraët ist noch nicht unterzeichnet Was die Bürgschaft fúr sechs Millionen betrifft, so verlangt die Bank, daß dieselbe regularisirt, niht aber, daß die Summe gezahlt werde, und man wird, wie ich hoffe, dieselbe niemals zu bezahlen brauchen. Nach dieser Erklärung wird man mich vergebens zu einer neuen auf- fordern. Wie groß auch meine Verluste seyn mögen, Niemand soll sie mit mir theilen; ih habe nur einen Gläubiger in der Welt, die Bank von Frankreich, und diese ist von mir mit Pfändern versehen, die meine Schuld hinreichend deen. J. Laffitte.“

wuro2, einn Treubruch gegen Holland begangen ; deun eingesti mine sich unsere Regierung nur in den Streit zwischen H und Belgien, va aís Yermittlerin zu handelu ; Und als si daz sie weder dur Ueberredung noch durch gute Dienst beiden sireitenden Parteien vereinigen konnte, mußte sie - sie es ic! der erfolgiosen Vermittelung in den Kirchen-È geil,an lat sich zurückziehen, und den Parteien e! den Streit unter si abzu: achen. Dann hätte auch

werd21, Lnsere eigezen Jutercssen in jedem Theil von En wo sie gesahr.-et erschcineu, beschúben können.“

Bei Gelegciheit der leßten zum Nachtheil der Minister gefallenen Wahl, sagt der Moruing-Herald: „Wir i lagen dez wol aber wissen wir, daß es Leute giebt, durch Crjyzring klug werden, andere dagegen , die allen Ÿ

| angen zuin Trove in ihr Verderben rennen. Zu welcher Ÿ | gorie na) den Avsichcen des Lord Grey die Nachwelt die l

Fahre seiner voliajchen Laufbahn zählen soll, ist uns noh klar. Aber Niemand kaun sich Úver die Folgen tauschen, er avf dem jeßizen Wege beharrt. Selbst Freunde der sind wir benuht gewesen, wo wir nur immer konnten, ein F Méniscerivineijri s und nach besien Kräften zu unterstüßen. Akt wiederhvsen es zuu hundertscen Mae, daß Reform ohne ihres von gar keinem Werthe für das Volk seyn kann. Es wil dere Seguunge', als den bloßen Namen, und wir fürchte] die Veränderung iu der dentlichen Meinung nur in der l zeugung be-rúndvet ist, daß Lord Grey's Verwaltung v Moilwendigkeit jener Entwickelung der Reform nicht dur gen oder gleichgültig dagegen ist, ‘“

Vorigen Mittwoch giug der General - Major Sir C Blakeney mit zwei Obersien von seinem Stabe, NRiddd Cuyr, von Dublin uach Kilkeuny ab, um für die Verthl der in dice Grafschaft abgesandten Truppen-Verstärkungen 6 zu tragen. 4 f

Sn der leßten ersammlung der Jrländischen Freiw zu Dublin sührte Herr Thomas Steeie den Vorsil, Es ein Schreiben aus Tyrond vorgelesen, worin die Ueberzt ausgesprochen war, daß der Verein der Freiwilligen nil werde ausgehoben werden. Hierauf erhob sich Herr Barr! sagte unter Anderem: „Jch bin nicht der Meinung, do unser.n Vercin aufheben wird. Als der Lord- Lieutenall Proclamation gegen Kilkenny erließ, folgte ex dem Guta!!! Gehei: euraths; bei ihm allein aber steht es, Vereine auf die er fúr gefahrlic) hält. Jch werde so lange das tf! von dem Privat-Benehmen des Lord: Lieutenants und ihn vol Helfcrshelfern unterscheiden, bis er eie so schmähliche Ha begeht, einen núblichen Verein zu unterdrücken. Meik bin ih gern geneigt, von jeder Aufregung abzustehen, / dadurch manches Uebel fern gehalten wird. Solche ® wie dieser, ih gebe es zu, zeugen nicht von einem gesun)! stande des Landes; sie sind ein bloßes Mittel; sie treten eine erbitternde Regierung und ein erbittertes Volk, und indem sie die Gemüther des Volks besänfcigen, die RegltV zu bewegen, daß sie dem Volke Gerechtigkeit widerfahren * Der Lord-Lieutenant wird daher die Freiwilligen nit 2 drücfen, die der Gesellschaft so vielen Nu6en erweisen * das neue Geses im Lande Ruhe stiften? Jch glaubt der Endzweck der Geseze muß seyn, dem Volke O keit widerfahren zu lassen. Niemand kann ungekt ohne zugleih unglücklich zu seyn, während derjenig® cher Andere glicklich macht, sein eigenes Glúck v In Westindien, wo die Tyrannei aufs Höchste 9 ist, sind Elend, Unsicherheit und Armuth die Folgen * Regierung is in dem Verhältniß sicher, in welchem si h tigeit ausübt, und umgekehrt. Diese Betrachtungen, d" können dem Lord Anglesey nicht entgehen, und deshalt

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Da uns ns feine Geschäfte vorliegen, so trage ih darauf an, daß (ese Versammlung zu den Oster- Ferien auf zwei Wochen ‘4 Dieser Antrag wurde einstimmig angenommen, und Versammlung, die aus nicht mehr als 15 bis 20 Mitgliedern den hatte, ging auseinander. 9 us Guatimala sind Zeitungen hier eingegangen, die ein 4 des Präsidenten der Nepublif Central- Amerika, Joze Mendez, enthalten, durch welches eine frühere Verord- yom leßten August, die den aus Spanischen Häfen kom- q Produkten und Waaren die Hôâfen dieser Republik ver- wieder aufgehoben wird, weil jede Handels-Beschränkung fentlichen Einkünften und dem Verkehr nachtheilig sey und q1ze Nation am Fortschreiten im Ackerbau und Getwerb- yerhindere, und weil der Handel mit den Spanischen Rei- wie er durch die Verordnungen vom 12. und 29. Novem- festgestellt worden, sür die Bewohner von Central-Ame- n 0 vortheilßafrer sey, als der Ausdehnung ihrer Han- Verbindungen auf andere Theile Europa’'s viele Schwieriag- im Wege ständen. Es war in Guatimala allgemein da- hie Rede, daß eine neue Abfassung der Constitution von Amerika, mit Weglassung des Artikels, durch welchen dere Religion außer der Rômisch- Katholischen ausgeschlos- d, nächstens bekannt gemacht werden solle, und man ver- \{ch davon bedeutende Vortheile für den Handel der Re- j, indem man hoffte, daß dann mehr Ausländer dorthin ¿n wrden. cide-Durchschnittspreise in vergangener Woche. Wöchentl. Sechswöchentl. Zoll. jen Shill. 10 P. 52 Shill. 10P. 34 Shill. 8 Þ. e 4 : E 1 4079 Ver a a 10 è N O Wt 0M 9e gen 3G ; M: al. s O A 9 - n 20 f 40) (29 V e W025 Q E 5 0s

Belage,

Hrüssel, 14. April. fortwährend mit Vermuthungen Über die Gestaltung des steriums. Die Emancipation sagt: „Es sind verschie- Gerüchte úber das Ministerium in Uinlauf; man spricht emissionen, von theilweisen Veränderungen und selbst von

0

gänzlichen Auflösung. Was wir davon wissen, isk nicht | mt genug, als daß wir uns iu uähere Details einlassen |

h, Wir begnügen uns damit, jener Gerüchte zu erwäh- und erwarten die Ereignisse.‘ Ju der Union heißt Man sagt, daß Herr Goblet, dessen Stillschweigen in der

1g voin Zten d. glauben ließ, daß er sich in einer von | ter Kollegen verschiedenen Lage befiude, ganz besonders j

cine Entlassung dringt, Er ift gestern nach Touruay ab-

è, von wo er erf in cinigen Tagen zurückerwartet wird./ | ¡,Deuv: de Theux, |

der Jndepeudaut enthält Folgendes: | r gleich nah “Zertagung der Kammer nach seinem Land- bgeveist war, ist gesiern hier wieder eingetrofei.. Er hatte

ng eines neuen Ministeriums beauftragt worden ist.‘ Deut Man o.

Dresden, 15. April. Ju der Sißung der ersten Kam- bo1n 12ten d, wurde ein an den Prasidenten gelangtes Al- hsies Handschreiben verlesen, worin vou Sr. Majejiät dem e den Ständen die auf Bewerbung zu München stattge- ne feietiiche Zusage der Haud JZhurer Königl. Hoheit der essin Marie vou Bayecu fúr Se. Königl. Hoheit den jen Mitregenten beöannt gemacht wird. Der Präsident fie darauf, daß t stige: Sounuiíiag ¿ie Stäude ihre Glúk- e in einer besoudern Cour darbringen würden, agesordnung staud die Fort,cbung der Beraihung über das petenz-Geselz. §. 20 des Gejeßz-CEutwurfs, wonach fleisch- Verbrechen, W.'cchcr, une:laubie Sclbsihülfe und Hinter-

g der Miliiairpslicht von Jutniiz-Behörden zu untersuchen | zu bestrafen sind, dagegen rúckcksictlicch) uneriaubter Spiele | ei-Behdrden als kompetent gel:en, gab dem De. Deutrich |

r Auzerung Aula, daß iu den Motiven zu dem vorlie- n d. anrfannt worden, daß mehrere von den Vergehen, e man au die Jusriz-Behdeoe verweisen wolle, bloße ‘Po- Vergehen wären. Cs müsse aer einem Bürger sehr ndlih seyn, wenn er wegen eines bloßen chens vor das Kriminal - Gericht gestellt werde. Es

der Unterschied zwischen peinlichen und nicht peinlichen | Diesen | schied aufheben, hieße einen wahren Rückschritt machen. | Sprecher schlug darauf eine demgemäß veränderte Fassung | Ihm entgegnete der Kdnigl. Kommissar |

ehen schon seit Jahrhunderten anerkannt worden.

Paragraphen vor.

aus nicht vor cine ‘Polizei-Behôrde gehören möchten.

lle geringeren Vergehen, bestehen möchten, und dann wäre! noch die polizeilichen Vergehungeu übrig.

l, sondern wahre Gerichte für minder wichtige Verbrechen Art. Jn Sachsen könne etwas Aehnliches bei Céiurichtung derer Kriminal-Gerichte vielleicht eintreten, wo die geritige- Vergehen wahrscheinlich an die Civil-Behörden zu verweijen dürften. Es \cheine aber bei deu Béstimmungen des Gesebß-

fs sein Verbleiben haben zu músscn, so lange keine besonde- |

timinal-Gerichte beständen. Der Autrag des Dr. Deutrich fand | die erforderliche Untersiüßung nicht. Der Secretair von wiß stellte sodann die Frage: ob hiermit auch der ganze d auf Errichtung besonderer Gerichïe sür minder wichtige fen so weit als abgeworfen zu betrachten sey, daß er end des gegenwärtigen Landtags nicht wieder vorgebracht n dürfe? Diese Frage wurde von mehreren Seiten unter iner Zustimmuug verneint, und Dr. Deutrich be- ‘, daß er sich vorbehaite, bei der Berathung über das Ge- egen der Administrativ- Justiz auf seinen Antrag zurück- inen, §, 20, wurde darauf mit 25 gegen 5 Stimmen un- dert angenommen. Die folgenden 6§. 21 bis 25. des ß: Entwurfs gingen ebenfalls iheils unverändert, theils mit M. Modificationen durch.

anden, 12. April. Die hiesige Zeitung bemerkt: f nden in der Aschaffenburger Zeitung ein Schreiben aus L; Urt a, M. vom Sten d. M., welches auf jeden Leser, der e Gefühl und einige Rechts- und Ordnungsliebe besibt, 9 N hôchst unangenehmen Eindcuck zu machen im Stande ist. Rebel Verfasser dieses Schreibens versichert, „die Frankfur- M en hätten bei ber Klugheit, die jede ihrer Operationen Ne, einen nahe an der Mititair-Kaserne zufällig befindlichen

| verhaftete Student, von Rochau, welcher, um größerer Sicher-

| Aufsizen bereit halten. | in vorleßter Nacht.

Die hiesigen Blätter beschäftigen |

| Weise über die Planken stiegen, feuerten, nah vorgeblichem

| Seit mehren Tagen bereits leben Unsere soliden, friedlihen Búr:

ch eine Audienz beim Könige, welche schr lange dauerte. | ger in

e Personen schließen daraus, daß Herr de Theux mit der |

| tentate zu Froukfurt in Verbindung stehendes revolutionnaires | Beginnen werde in der Nac)t vom 8. auf den 9. d. M., viel:

i jungen Leute, gleich Anfangs an der Ausführung und dem Ge-

Polizei - |

/ Die Zucht-Poli- | richte in Frankreich wären eigentlich uicht polizeiliche Be- |

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Stroh-Vorrath und einen vor derselben stehenden Wagen mit Heu leicht benugzen fônnen, um durch Feuersbrunst eine wirksame Díú- version herbeizufuhren, wenn sie ihr Unternehmen mit mordbren- nerischen Schritten hätten beginnen wollen,“ so können wir nicht umhin zu erklären, daß wir in dem ganzen Aufstande ftatt der hier gerühmten Klugheit nur einen an Wahnsinn gränzenden Mangel an Ueberlegung zu erblicken vermögen, und daß wir dem Grade von Ruchlösigkeit, welcher ein tolles Unternehmen mit mehreren Meuchelmorden beginut, nicht gerade die Rücksicht zutrauen möchten, vor dem Verbrechen der Brand- stiftung zurückzuschaudern. Wenn in demselben Schreiben von den Aufrührern, welche ihr ruchloses Unternehmen mit dem Leben bezahlen mußten, wie von gefallenen Helden gesprochen wicd, fo vermögen wir nit, unseren gerehten Unwillen über solche Aeußerungen zu verbergen. Ueber die eben so unsinnige, als in ihrer Ausführung empdrende Schandthat zu Frankfurt, kann bei allen rechtlichen Leuten nur ein Urtheil obwalten, und wenn | wir es auch nicht sür unmöglih gehalten hätten, daß irgend „emand die Stirne haben könnte, sih über einen empörenden | Vorfall jo auszudrücken, wie sich der Frankfurter Korrespondent der Aschaffenburger Zeitung dessen nicht gescheut hat, so hätten wir doch kaum erwartet, daß die Nedaction eines öffentlichen Blattes ihre Spalten solchen Aeußerungen öffnen würde.“

Wie man vernimmt, bereitet Herr von Schenk auf der Regensburger Bühne eine Todten - Feier für seinen verstorbenen Freund Michael Beer vor. Sie wird aus dem Struensee, von Beer, und einem Protoge, von Schenk, zusammengeseßt seyn.

Darmstadt, 10. April. (Allgemeine Zeitung.) Vor einigen Tagen hatte sich das Gerücht verbreitet , der hier

heit willen, aus dem Hospital auf das Rheinthor- Gefängniß gebracht ist, solle befreit werden. . Deshalb gingen die Nacht über durch die Stadt Patrouillen, die Nheinthor: Wache wurde verstärkt, und zwei Eckadrous Chevauxlegers mußten sich zum Noch \orgfältigere Maßregeln traf man 1 Die Wache auf dem Rheinthore war ums Vierfache verstärkt; nach allen Seiten hin in die Promenade waren Schildwachen gestellt; vorm Kriegs-Ministerial-Gebäude standen drei statt eines Postens u. #|. w. Als nun um 10 Uhr | Nachts ein lauter Schuß in der Neustadt erscholl —- wahr- | scheinlich in Folge eines gelegten Kanonenschlags waren | {nell Gendarmen und Polizei - Soldaten durch die Straßen hin in Bewegung. Ja, als einige aus dem Wirthshause zu svát Heimkehrende in der Gegend des Rheinthors ungehöriger

mehrmaligen Anrufen, die dortigen Posten. Adbermals Anlaß zu mannigfaltigen Gerüchten, die besonders in der Umgegend der Stadt sich verbreiteten. Uebrigens wird von Rochau auch im Junern des Gebäudes mir der gröfiten Sorgfalt bewacht. Seine Wunden werden geheilt werden, doch bleibt wohl seine linke Hand in Folge der Einschnitte in dieselbe lahm.

Gießen, 12. April. (Ober-Post-Amts: Zeitung.) Am

einer stets sich mehrenden bangen Erwartung.

zweiten Ost-r-Feiertage früh Morgens nämlich hatte sh schon das |

Gerücht verbreitet, ein mehr over minder mit dem famösen At-

halten, jedo, wenn ein Feuer diesseits Frankfurt ausge-

brochen ist, an ihren Versammlungs-Pläzen weitere Ordre

abwarten.

4) Bei ausbrechendem Feuer haben dié Hornisten nicht zu blasen, sondezn es wird das Zeichen bloß mit der Trommel gegeben. Auch soll das Schießen der Schildwachen als _Allarmzeichen unterbleiben.

Frankfurt a. M., den 15. April 1833.

Kriegs - Zeug - Amt.“

Hanau, 14. April, Nach einer heute hier angelangten Höchsten Ordre werden 200 Mann Infanterie, 2 Eskadrons Dragoner und 7 Batterie Artillerie die Kur-Hessische Gränze gegen Frankfurt hin besetzen. l

Dee e:

Triest, 9. April. Der hiesige Osservatore meldet: „Briefen aus Alexandrien vom 16. März zufolge, würde

| sich die Kontroverse, zu welcher die abshlägige Antwort Meh-

med Ali's auf die Vorschläge der Pforte Anlaß giebt, der Hauptsache nah auf eine einfache Gebietsfrage beschränken. Die Pforce würde nämlich einerseits darein willizen, den Pascha von Aegyplen mit den Paschaliks vou Jerusaleu, Akri, Bairut und Tripoli zu bekleiden, alïo mit deujenigen Theile Syriens, der sich vom Libanon bis zum mittelländisczen Meere erstreckt. Meh- med Ali verlangt hingegen auch noch den andern größern Theil, der zwischen dem Libanon, der Arabischen Wäste und dem Eu- phrat liegt, und aus den Landschaften Damaskus und Aleppo besteht. Bei dieser Stellung der Frage würden die Hoffnungen auf eine baldige friedliche Beilegung nicht fern

seyn, indessen muß die Antwort von Konstantinopel abgewartet

werden. Das ganze Türkische Asien hat einen Flächen-Jnhalt, der etwa das Doppelte von dem Frankreichs beträgt, mit 12 Millionen Einwohnern. Syrien. beträgt ein Siebentheil dieses Areals mit 2 Millionen Einwohnern, Türken, Arabern, Drusen, Maroniten, Beduinen u. \. w. Die Europäische Türkei ist an Flächen-Jnhalt Frankreich gleich, hat aber nur 9 Millionen Ein- wohner. Auch das Paschalik Aegypten ist so groß, hat aber nur 4 Millionen Einwohner.“

Set Neuchatel, 10. April. Se. Excellenz der Herr Gouver- neur v. Pfuel ist gestern aus Köln wieder hier eingetroffen.

Chüna.

. Das nachstehende Schreiben eines Civil-Beamten in dem insurgirten Distrikte Lién-Schan an den Ober - Befehlshaber der

| Tartarischen Truppen in Canton giebt einen Beweis von dem

ernsilichen Charakter der Rebellion. Es ist vom 22. Juni datirt und lautet folgendermaßen: „Jch habe Ew. Excellenz bereits von den Befehlen in Kenntniß geseßt, welche der Gouverneur bald nah seiner Ankunft an die hiesigen Truppen erlassen hat, und | denen zufolge sie unverzüglich vorrückten, um die rebellischen Yaou-

jins aufzureiben. Jch habe seitdem erfahren, daß, in Gemäß- heit jener Befehle, die Truppen unter dem General - Lieutenant Yu-tih-peaou, welche zum Angriff auf den Stamm Kiun - leaou bestimmt sind, am 20sten in das Gebirge eingerückt sind. Es entstand sogleich ein Gefecht zwischen den 5 Divisionen jenes Corps und den Rebellen, welche gute Vertheidiaungs - An-

leicht aber auch erst einige Tage später, zum Ausbruch kommen. Viele mochten wohl, vertrauend auf den wackern Sinn einer großen Anzahl hiesiger Bürger und das brave Benehmen vielèr

lingen einer solchen Frevelihat gezweifelt und sich deshalb beruhigt

stalten getroffen und alle Engpässe beseßt hatten. Da es unse- ren Truppen nah einem zwölfstündigen Gefecht nicht gelungen war, na irgend einer Richtung hin den Eingang in das Ge- birge zu erzwingen, undda sle bemerkten, daß die Rebellen durch einen andern Stamm, Yu- Sing genannt, verstärkt worden tva- ren, so zogen sle sich eine halbe Stunde weit nach Ki-kung-ling

au Abende des zweiten Oster: Fecertages zu Bette gelegt haben; allein wie sehr mußten sie sih getäusc.,t fühlen, als sie des

| andern Morgens bei ihrem Erwachen, wenn auch nichr von - Auf

einem revolutionnairen Untecnegmen, doch von verschiedenen Orten stattgehabten ner empôdrenden Schandchat unterrichtet wurden. Es wur- den nämlih zwei Polizei - Diener, Namens Keßler und Schneider, welche mehrere gegen Mitternacht auf der Straße lärmende, wie man sagt, trunkene Bursche zur Ruhe aufzufor- dern si genöthigt sahen, von diesen geprügelt, mit Messern ge- stochen und überhaupt so gräzlih mißhandelt, daß der eine der- selben, Keßler, ‘nicht von der Stelle konnte, und, vou herbeieilen- den Schar-Wächtern nach Hause getragen, nunmehr lebensgefähr- lich am Halse verwundet, darniederliegt. Möchten die unter-

mehreren an

suchenden Behörden doch Alles aufbieten, daß solche strafbare | Unternehiner sicher, und sobald als möglich, die volle Strenge | | des Gesekßes tresse, möchten sie dabei bedenken, daß Männer, zu deren Obliegenheit es gehört, die öffentliche Sicherheit und Ruhe | zu handhaben, ganz vorzüglich bei lusübung ihres Amtes unter | den Staats-Schu6 gestellt seyn mússen, möchte aber auch die höchste | | Staats-Behörde durch tüchtige Erziehungs-Anstalten darauf hin- | Schumann mit der Bemetkung, daß gemeine Verbrechen | wirken, daß das schändliche Laster des Trunkes so viel als môg- In htlichen gehe De. Deutrichs Antrag dahin, daß für die | igeren Verbrechen cigene Gerichte, eben so wie eigene Gerichte |

lich unterdräft und hierdurch den so häufig vorfallenden Excessen vorgebeugt werde!

Frankfurt a. M., 15. April. Nach den heutigen Jah r-

büchern war unsere geseßgebende Versammlung wegen cines

Senats - Vortrags, die am 3ten d. M. in unserer Stadt vor-

gefallenen NRußhestörungen betreffend, am {1iten, 12ten und 13ten | d. 6. augerordenmlicher Weise zusammenberufen worden. Die |

Sibungen an diesen drei Tagen waren Geheim: Sibungen.

; Frankfurt a. M., 15.April. (Aus der Rhein- und Main: Zeitung.) schen rückten heute Morgen ein Viertel vor 11 Uhr die von

Mainz kommenden Truppen ein, stellten sich auf der Zeil auf, |

und gingen von da an ihre Bestimmungs-ODerter ab. Die Oester reichische Landwehr hatte ihre Czafos mit Buxbaum-Zeisern ge shmücke. Mit Bewunderung betrachtete man die {dne Hal-

tung der Oesterreicher sowohl, als wie die der Preußen vom Z5ften |

Linien-Regiment. Die Oesterreicher führten zwei Kanonen bei sich, Die Oesterreichischen Uhlanen eröffneten den Einmarsch.

* Frankfurt a. M., 16. April. Hicr ist folgende Ordre fir die

Stadtwehr erschienen: „Bei Ausbruch von Feuer oder Unruhen |

ist der Sanimelplaß:

1) Fär die gesammte Stadtwehr-Infanterie in Frankfurt selbst ist der Pla6 vor dem Barfúßer- Kirchthurm bestimmt; wo- hingegen die in Sachsenhausen wohnende Mannschaft der Stadtwehr sich in der Schul- Straße zu Sachsenhausen u versammeln und dort weitere Ordre abzuwarten hat. Lr die Stadtwehr- Kavallerie ist der große Korn - Markt in der Gegend der reformirten Kirche zum Sammelplaß bestimmt.

3) Bei dem Lösch-Bataillon bleiben fúr die diesseits des Mains befindliche Compagnieen die bisherigen Versammlungs-Pläte bestehen, wohingegen die Compagnieen, welche zu Sachsen- hausen existiren, ihre bisherigen Sammelpläbve ebenfalls be-

Schlägereien und von ei- |

Unter einem großen Zusammenstrômen von Men- |

| zurück, in der Absicht, den Angriff in der Nacht zu erneuern. | Unerwarteterweise aber drangen die Rebellen bald nach dem Be- ginn der ersten Wache (ungefähr 8 Uhr), während General Yu- tih-peaou und seine Offiziere von den Strapazen des Tages aus- ruhten, in das Lager ein, und zivar von einer Seite, wo kein | Weg sichtbar gewesen war. Sie umzingelten darauf unsere Trup- | pen und nahmen keine geringe Anzahl derselben gefangen; die | Übrigen retteten sich nach kurzem Widerstande durch eine s{leu- | nige Flucht. General Yu-tih-peaou wurde {wer verwundet und | ist bald darauf gestorben, und viele Offiziere sind theils getödtet, | theils in Gefangenschaft gerathen. Jch habe noch von einem | andern an demselben Tage stattgefundenen Gefechte gehört. Eine | Truppen-Abtheilung war von Yu-kaou-sin vorgerückt und mit ei: | ner geringen Anzahl der Rebellen handgemein geworden, als ih- nen plô6lih 2000 Mann in den Rücken fielen, welche sie mit | großem Verlust zur Flucht zwangen.“

San l a d.

_ Berlin, 19. April. Heute fand hier das Doktor - Jubie läum des Geheimen Ober-Medizinal-Raihes De. Welper statt. | Schon am frühen Morgen brachten ihm seine zahlreichen Freunde und Verehrer ihre Giükwünsche dar; später erschienen Deputa- tionen von Seiten des Hohen Ministeriums der geistlichen, Unterrichts - und Medizinai - Angelegenheiten, der medizinischen Fakultät hiesiger Friedrich - Wilhelms - Universität, des Kd- niglichen Medizinai - Kollegiums der Provinz Brandenburg, des Königlichen Polizei-Präsidiums, ferner die General - Stabs- Aerzte im Namen der Aerzte der Armee, Deputationen der Aka- | demie der Militair - Aerzte und des Friedrih-Wilhelms- Instituts, | endlich des Magistrats; der Herren Stadt - Physici, praktischen | Aerzte und Apotheker hiesiger Königlichen Residenz. Mittags

versammelte sich cine zahlreihe Gesellschaft der Aimntsgenossen und Freunde des Jubilars zu einem Festnaßl im Jagorschen ¡ Saale, bei welchem dem in Uungeschwächter Jugendkraft an- | wesenden Senior von dem Präsidenten Geheimen Ober - Medi- | zinal- Rath Pr. Rust ein Schreiben Sr. Excellenz des durch

Unwohlseyu an persönlicher Theilnahme verhinderten Herrn | Staats-Ministers Freiherrn von Altenstein überreicht wurde welches die Insignien des von Sr. Maj. dem Könige dem hoch | verdienten Jubilar Allergnädigst verliehenen Roihen Adler - Orts | dens dritter Klasse enthielt. Den gerúhrien Dank drúckte derselbe durch einen Toast auf das Wohl“ des allverehrten Landesvaters aus, in welchen die Versammlung mit Begeisterung einstimmte.

Nächstdem redete der Königl. Erste Leib-Arzt Sr. Majestät des Königs, Staatsrath Dr. Qu feland, den Gefeierten im Na- men der praktischen Aerzte Berlins an, indem er auf eine, sich inzwischen enthüllende , kostbare Porzellan-Vase aus der hiesigen Köntgl. Manufaktur hiuwies, an deren Fußgestell kurze Jnschriften den Sinn andeuten, inwelchem kollegialische Freundschaft und Verehs- rung dieses Andenken weihten. Der derzeitige Decan der me- dizinischen Fakultät hiesiger Universität, Professor Dr. Osann überreichte im Namen der Universi.ät Jena das Diplom, mit welchem die vor 50 Jahren dem Jubilar ertheilte höchste medi-

ziuische Würde ihm jegzt auf Neue zuerkannc wird. Die Wün- \che aller Anwesenden sprachen sich wiederholt in der Betrach-

0B A E T E L D R Eig

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