1833 / 126 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

M wit? Bd eso S R M EIRESTRE

nige Stunden vor seiner Abreise hier eingetroffen i|. Der Königl. Spanische Minister-Resident, Herr von Vial, welcher dic Bestimmung erhalten hat, als außerordentlicher Gesandter Sr. Katholischen Majestät nach London abzugehen, hat am 28. März Konstantinopel verlassen, nachdem er am 20sten seine Abschieds- Besuche bei der Pforte abgestattet hatte. Er reist auf cinem Kauffahrteischiffe nah Marseille, um daselbst seine Quarantaine zu halten und fich über Madrid an seinen Bestimmungs-Ört zu versügen. Die Hauptstadt genießt fortwährend der vollstän- digsten Ruße. i

Nachrichten aus Konstantinopel vom 14. April, die durch außerordentliche Gelegenheit eingelaufen sind, melden Fol- gendes: „Am llten Abends ist ein von dem Ameddschi - Efendi

aus Kiutahia abgefertigter Courier mit der Antwort Jbraßim |

Pascha’'s auf die demselben von Seiten der Pforte überbrachten Vorschläge hier eingetroffen. scha die ihm. gemachten Anträge, kraft deren Syrien, mit Jnbe- griff von Damaskus und Aleppo, mit der Statthalterschaft sei- nes Vaters Mehmed Ali vereinigt werden soll, angenommen, verlangt aber noch, daß ihm der Distrikt von Adana (in Kara- manien) abgetreten werde, worauf er dann fsogleih mit seinen Truppen den Rückmarsch aus Anatolien antreten wolle. Jn Folge dieser Mittheilungen wurde am 12ten d. M. große Raths- Versammlung bei der Pforte gehalten, und dem Vernehmen nach beschlossen, die Abtretung von Adana aufs Bestimmteste zu ver- weigern. Es soll noch diesen Abend ein Tatar mit dieser Ent- scheidung, welche durch ein Schreiben des Französischen Bot- jhafters, Admirals Roussin, aufs Kräftigste unterstüßt wird, nach Kiutahia abgefertigt werden. Die Pforte: hat an den Kaiserl. Russischen Gesandten, Herrn von Buteniesf, das Ansu- chen gestellt, daß die Kaiserl. Russische Escadre sowohl, als die Landtruppen, bis zum Eintreffen der RÜck-Antwort aus Kiutahia in ihren bisherigen Stellungen verbleiben mögen.“

Der Desterreichishe Beobachter vom 28. April enthält außer Obigem auch noch Folgendes: „So eben aus Konstantinopel einsaufenden Nachrichten vom 16. April zufolge, war der Königl. Französische Botschafts - Secretair Hevr von Varennes am Uáten Abends unvermuthet aus Kiutahia nach die- 124 Me zurückgekehrt. Ueber die von ihm mitgebrach- ten Nachrichten hatte nichts Bestimmtes verlautet, außer daß Jbrahim Pascha bereits angefangen habe, seinen Rückmarsch an- zutreten, so daß man sh s{chmeichelte, bald ganz Anatolien von den Aegyptiern geräumt zu sehen. Bemerkenswerth ist es, daß die Pforte in diesen Tagen den neuen Tewdschihat over die Liste der Verleihung der Statthalterschaften des Reiches, die gewöhnlih gleich nach dem Bairams- Feste publicirt wird, was jedoch der Umstände halber diesmal nicht geschehen is, bekannt gemacht hat. Jn diesem Tewdschihat wird Mehmed Ali in dem Besiße der Stattholterschast von Aegypten, nebst ganz Sprien, mit Damaskus und Aleppo, und der Jusel Kan- dia, und sein Sohn Jbrahim Pascha in der Statthalter- haft von Abyssinien und dem Sandscha? von Dschidda, so wie in dem Amte eines Schei-of-Harem von Mekka bestätigt. Man \ch{ließt hieraus im Publikum, daß die Pforte die Un- terhandlungen mit dem Vice - König von Aegypten und seinem Sohne als beendigt betrachtet.‘

In Bezug äuf die Nachricht, daß die Pforte sich auf |

das Bestimmteste geweigert habe, den von Jbrahim Pascha ver- langten Distrikt von Adana ebenfalls abzutreten, heißt es in ei- nem (von der Schlesischen Zeitung mitgetheilten) Schreiben aus Konstantinopel vom 14. April: „Vorgestern is mit die- ser Antwort ein Courier in das Aegyptische Hauptquartier ab- gegangen. Die Stimmung der Einwohner zeigt sich in Folge diejer Nachrichten um vieles beruhigter, und da man die Ge- wißheit hat, daß Jbrahim wegen dieser einzigen, von der Pforte verweigerten Proposicion, die Einverleibung des Distrikts von Adana mit Syrien und Aegypten betrefsend, die Feindseligkeit nicht wieder beginnen, sondern eher in einem andern Punkte, wie z. B. in der Bestimmung des jährlichen Tributs, einen Aus- gleichungs- Weg finden wird, und sowit kein Hinderniß zum

riedens\chluß ersichtlich ist, so dürfen auch mit Recht alle Be- | Aae vor einem Aufstand in der Hauptstadt schwinden.“

Brasilien.

Rio- Janeiro, 2. Januar. (Allgemeine Zeitung.) Der Zustand der Dinge in Rio - Janeiro und den angränzenden Provinzen is der befriedigendste; Aies ruhig; die Oppositions-Blât- ter ohne Kraft; liest man sie, so ist es mehr aus dem gewdhn- lichen Triebe, etwas Böses zu hören, als aus persönlic,em Jn-

Wie verlautet, hat Jbrahim Pa- |

teresse oder Parteigeist. Nach dem krastvollen, stürmischen Mi- |

nisterium Feijo's haben wir keinen blutigen Auftritt mehr gehabt, und sicherlich ist es ihm, dem entschlossenen Manne, zu verdan- fen. Außerordentliche Ereignisse hatten außerordentliche Maß- regeln erfordert. Parteisucht malte die leßteren mit den {wär- esten Farben, bis nah und nah der Sturm vorúberzog, und Miles in hellerem Lichte erschien. Dom Pedro I., als er Brast- lien verließ, oder verricth, wie man es nehmen will, hatte seine

mächtige Partei .in der gefährlichsten Lage gelassen; der Drong der |

Umiände, die Noth, Leben und Gut zu retten, gebaren einen unnatürlihen Stand der Dinge. Feinde schlossen sich an einan- der, und Verbündete trennten sich daher allinälig die Ge- burt der Parteien der Caramuro’s, Rusguento's und Meodera- dos. Feijo's Maßregeln treunten dieje unnatärlichen Verbin- dungen, und nun fam Alles, wie es kommen mußte, .das heißt, die bloß persönlichen Anhänger der vorigen Regierung haben aufgehdrt, Anhänger der jeßigen zu seyn, dagegen sind die

Freunde der Ordnung unter der vorigen Regierung eins mit |

der gegenwärtigen; und dies macht ihre Hauptstärke aus. Die Unzufriedenen, der Pöbel, und diejenigen Deputirten, die ihrer Natur nach einmal für allemal nicht sür die bestehende Regierung seyn können, die vielmehr ihren Ruhm blo in der heftigsten und ungerechtesten Opposition suchen, endlich diejenigen Depu- tirten, wie die Andradas, deren Sucht nah Einfluß und An- theil an der Regierung tôdtlih verwundet darnieder liegt, sind die Antagonisten der Regentschast. YJndessen is die Periode der Leidenschaften verflossen, und hoffentlich werden die Fraças, Montezuma, Rebuças, Martim Francisco ihren s{chädlichen Ein- flus nicht lange mehr äußern können, denn die neuen Wahlen find nahe. Der Geist, der sie beseelen wird, läßt sich aus der Wahl Fetjo's zu Senados fär die Provinz Rio - Janeiro” erken- nen. Er Erhielt beinahe 400 Stimmen, während Martim

rancisco, trep aller Kabalen und Jutriguen, bloß 82 erhielt.

ierbei {s zu bemer/en/ daß Feijo's Widersacher bloß in dieser

rovinz existiren, und die Andradas hier am meisten Anhän- ger zählen. Das jelzige Ministerium ist im Grunde dasselbe, wie das Fetjo’sche. Der datnalige Kriegs - Minister Manoel da Fonseca Lima, Bruder des Regenten, fauschte mit dem dama- ligen Governador das Armas, dem Generai Antero, die Stellen ; an Pino Coutinhos Statt trat der provisorische Regent Ver- gueiro auf; an Vasconcellos Stelle sein Busenfreund Aranjo

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Vianna, ein allgemein geachteter Mann; der Marine-Minister Torres ist es wieder; der Justiz-Minister Carneiro Leao handelt ganz im Sinne Feijo's, und der der auswärtigen Angelegen- heiten eben so. Die Ruße, die ununterbrochene Ordnung de- weisen hinlänglich, daß die Nation fúr sie ift. Sogar in finan- zieller Hinsicht ist ein Wohlstand eingetreten, wie nie unter Dom Pedro l. Der Jnspekior des ôffentlichen Schaves ver- sicherte mir, daß für alle Ausgaben Geld da sey, und am Ende Dezember 300 Contos Reis übrig geblieben wären, die zur auswärtigen Schuld angewandt würden. Der Minister des Jn- nern, Vergueiro, nimmt sich mit besonderem Eifer der döffentli- chen Bauten an. Die Chausseen nach Minas sind verbessert und neue angelegt worden. Es trirt nun ein neues System ein, um das Chausseegeld zu erheben. Der Kanal von Parana wird mit doppelten Kräften fortgeseßt, der Hafen von Cabo Frio erweitert, und die Gelder gehen regelmäßig ein, womit die Zahlungen bestritten werden. Auch im Ministerium des Kriegs traten gewaltige Umänderungen und Verbesserungen einz das schlechte undisciplinirie Heer lôste sich gänzlih und von felbst auf; es blieb von ihm nichts übrig, als das Offizier-Corps. Dieses’ ist nun in Klassen eingetheilt worden, und thut Dienste, wo man es gebrauchen kann. Die unfinnigen Promotionen zu höheren Posten, wie“ man fe unter Dom Pedro 1. sah, sind weislih durch einen Beschluß der Kammern eingestellt worden ; sv ward die Nation von einer großen Last befreit. Alle dffentiiche Anstalten haben eine neue, bessere Gestalt erhalten, und überall nimmt man Reformen vor, die dem Allgemeinen nüßlich sind. Auch in der Sha6-Kammwmer und der Alfantega ist Alles neu an- geordnet; das Gewühl der unnöthigen Beamten ist entlassen, Alles einfacher geworden. Die vielen Verfolgungen wegen polt- tischer Verbrechen sind eingesiellt; sogar bie Nädeléfühßrer der Aufstände gehen schon frei herum; ein Jahr Festung oder Ge-

S SEDE O E e E

fängniß erscheint a!s hinlängliche Strafe für ihr Vergehen, und | als hinlängliches Arzneimittel für ihre Krankheit, die Wuth der |

Neuerung oder Partei: Rache. Voir den ‘Provinzen Goiaz, Mi- nas, S. Paulo, Rio Grande und S. Catharind haben wir gute Nachrichten; leider nicht so von Para, Maranhao und dem Nor-

den, wo dann und wann Unrußen ausbrechen, und die Geister |

noch nicht abgeküßlt sind. vom General Labatut gefangen worden, und somit die Provinz beruhigt. Ueber den Eindruck, den die romanhafte Expedition

Doch ist Pinto Madeíra in Ceara |

| tung verwaltet werden.

so wackere und fromme Gesinnung des Verfassers, daß die Vei sicherung desselben auf S. 79, er wünsche durch diese Arbeit daz, beizutragen, daß es besser werde,-kéinesweges als eine lend Phrase oder bombastishe Ankündigung erscheint. A.

| ÿ Der am 20. April 1832 verstorbene ordentliche Königlich P l Ç( I i Ç( S { 0 d { Professor der hiesigen Universität, Herr Dr. Friedrich Gottlz(! |

Hayne, und seine noch lebende Ehegattin, haben durch ein g,

Allgemeine

s-Deitung,

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meinschaftliches Testament festgeseßt, daß nah ihrem beiderseit" gen Ableben die Zinsen ihres Vermögens, nah Abzug einige Legate, dazu verwendet werden sollen, daß bedürftige unverhe([" rathete Tôchter von Professoren der hiesigen Universität, sowo

Berlin, Dies den 70. Mai

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ordentlichen als außerordentlihen, eine jährlihe Unterstübunf

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Amtliche Nachrichten. ron? des Tages

Des Königs Majestät haben unterm 27. Februar d. J. diy Se. Majestät der König haben dem Geheimen : Me- ser wohlthätigen Stiftung die Allerhöchste Genehmigung erthei(|" dizinal - Rath D». Wei vet sf Rothen D Sit ande Möchte dieselbe, der Erreichung ihres eigenen verdienstlichq/ Klasse zu verleihen gerußt.

Zweckes gewiß, noch manche ähnliche Gesinnung wecken, und nf Se. Majestät der König haben dem Kastellan Jsing in ben dem Nußen, welchen sie unmittelbar schaffen wird, auch de] Allerhöchstihrem hiesigen Palais den Rothen Adler-Orden vierter Gründung anderer, in gleihem Sinne gedachter , wohlthätig Klasse zu verleihen geruht.

Anstalten für hiesige Universität förderlich seyn. Des Königs Majestät haben geruht, den Land - und Stadt-

von 100 Thalern auf Lebenszeit, sofern sie sich nicht verheirathe(? erhalten. Diese Stiftung wird den Namen der Fischer - Hayn schen Stiftung führen. Sie wird, zufolge des testamentarischq/® Willens, mit der Professoren - Wittwen - Versorgungs - Anstalt d, hiesigen Universität verbunden, jedoch als eine abgesonderte Stj/*

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Berlin, den 30. April 1833. * gerichts: Direktor Schü 6 zu Trebni6 zuglei is: - Rektor und Senat der velgen ROSQn Friedrich - Wilhelni P des Creblger Sbtifts zu cite, E E niversität. Ä ———-———- Weiß. F Im Bezirke der Königl. Regierung

Meteorologische Beodachtung zu Königsberg is dem bisherigen Pfarrer Wilhelm

1833. | Morgens | Nachmitt. |. Abends | Nach einmalige} Böttcher in Narzym die erledigte Pfarr - Adjunkten - Stelle 4 O O Zeu O or. Beobachtung. | an der evangelischen Kirche zu Klein -Koßlau und Groß- Schläf- M ü A =—} fen verliehen worden. Luftdruck. 1338.24 Par. [338,1 7 Par.|338, a 4 ‘Par Quellwärme 6,1 ° E G S E | Luftwärme 11,70 R. | 20/5 2 | 13/8 ° R. feuswärme 41,3 o gf Angekommen: Se. Excellenz der Königl. Sächsische Ge- | E Rh 34 pCt | G64 E bdenwärme 2, « o gs neral- Lieutenant, General-Adjutant , außerordentliche Gesandte S O R eide: 4 F D O 2/0 Ed beoouUmaUtigte Minister am hiesigen Hose, von Wab- L | De Dee, V. L a o oi ofe, fz d D D O Ausdüinst. 0,201 RMdor f, und Wolkenzug! | _SD. ae Niederschlag 0. Der Königl. Hannoversche Geheime Kammer-Rath, außer-

Dom Pedro’s I. in Portugal macht, kann ich bleß sagen, daß man |

sehr wenig Antheil daran nimmer.

Die Haupt- Ursache ist wohl |

die geringe Achtung, in der Dom Pedro hier steht, und der | sonderbare Widerspruch zwischen den verschiedenen von ihm ge- |

\spieïten Rollen. (f polít, dann ein reuiger Feind der Constitution, gencigt, die- selbe, sein Kind, zu jeder Stunde zu erwúrgen, nun wieder Freißeits-Held in Portugal, in Brasilien ein Verächter der Por- tugiesen, die er, besonders das Militair, zur Zeit der Emanci-

Hier erst ein großer Freißeitë-Geber, Kosmo- |

pation aufs Schändlichste behandelte, nun der Vater und Freund |

der Portugiesen bis in den Tod. nicht regieren und will das fremde anordnen. Eine Nachricht von seiner Niederlage würde hier freudiger aufzenommen wer- den, als die von seinem Siege

«

“S O __ Berlin, 5. Mai. Aus Breslau meldet man Z30sten v. M.: „„Der hohe Woferstand, zu welchem in voriger Woche die Oder unnd mehrere in fie ausmündende Flússe an-

I 4 Mai

Er konnte sein eigenes Haus |!

, Abtheilungen, von Racine, úberseßt von Schiller.

UIniecn | C. Lebrün. | von Hoguet.

wuchsen, erreichte hier am 23sten d, M. seine größte Höhe, wo |

die Oder am Ober - Pegel 22 Fuß 9 Zoll stand. hin noch um mehr als 1 Fuß unter der Hbhe deé Jahres 1831. Den von der Kommune getroffenen Vorkehrungen hatten wir es u verdanken, daß diesmal die innere Stadt fast gänzlich vor ebershwemmung frei blieb. Nur der an die Oder gränzende Theil der Neustadt wurde leider auch diesmal wieder unter Wasser geselzt. Es wird dies ober hoffentlich zum leßten Male gewesen seyn, wenn anders die dortigen Haus-Besiber zu den- jenigen Maßregeln die Hand dieten, weiche ergriffen werden mússen, um den dortigen Abtugs- Kanal, durch welchen die Oder bei hohem Wasser herauf iritc, verschütten - zu können, Der Natur der Dinge nah \{chwerer zu erreichen sind dée Schüsungen der an der Oder gelegen Vorstädte und der an- gränzenden Aecker und Gärten. Doch if auc sür diesen Zweck seit einer Reihe von Jahren von der Kommune das Mögliche geleisiet worden, und nur der Unawiülfährigkeit und den endlosen Schwierigkeiten, welche von den meisten der zunächst dabet in- teressirten Grund - Eigenthümer jedesmal, sobald die Gefahr wie- der vorüber ist, entgegen geteilt worden, ist es zuzuschreiben, daß noch nicht größere Resultate erreicht ivorden sind. /

Nach amtiichen Ermittesungen ist die in der hiesigen Vossischen Zeitung vom 19ten v. M. enthaltene Nachricht, daß der Wagen des Türkischen Betschafcers Mehmed Namik Pascha auf dessen Reise nah St. Peteréburg in der Gegend von Dir- sc;zau umgeworfen worden sey, völlig ungegrändec.

| sichert, die ‘Prinzessin befinde sich bei weitem besser, als vor zu | Monaten, jagt das Journal de la Guyenne, der Zustat

Sie blieb mit- |

| nern init, worin jener erklárt, daß er das ihm zugesandte versi! | gelte Einladungs- Schreiben zur zweiten Session für angúlti

Der Königl. Medizinal-Rach in Glogau, Der. Vogel, |

hatie im Jahre 1829 einen Preis von 200 Rthle. sr die beste Abhandlung über die zurn Studium erforderlichen Eigenschaften undo Úber die Mittel, dieselben zu erkennen, ausgeseßt und in df- fentlichen Blättern zur Konkurrenz aufgefordert. Die Entschei- dung hatte derselbe dem Königl. Preuß. Ministerium der Geist- lichen-, Unterrihts- und Medizixal-Angelegenheiten anheimgestellt. Von demselben ist der Preis der Abhandlung des Professors der Theologie in Straßburg, Theodor Frits, zuerkanrt und die Abhandlung selbst unter deta Titel: Versuch über die zu den Studien erforderlihen Eigenschaften und die Mittel, dieselben am Knaben, Jüngling und Manne zu erkennen, so eben bei Fr. Perthes in Hamburg erschienen. (240 S. in gr. 8.) Der allerdings sehr zeitgemäße Gegenstand ist in dieser Schrift nicht allein in einem sehr wissenschafilichen Geiste aufgefaßt, sondern auch aus einem so ächt praktischen Ge- sichtspunkte und mit so unausgeseßter Berúcksichtigung dessen, was gerade jeßt Noth thut, É r tp worden, daß die Schrift dadurch ein hohes Jnteresse für Eltern, derenSdhne stu- diren wollen, und für Alle, weiche gelehrte Studien zu ord- nen und zu leiten haben, erhalten hat. Es ist hier nicht der Ort, auf eine genauere Zergliederung der im Buche vorgetragenen Regeln und Vorschriften einzugehen, aber Ref. kann nicht um- hin, auf einzelne Bemerkungen gleih hier aufmerksam zu ma- chen. Dahin gehdren die Erörterungen über die zum Studiren nothwendigen physischen Eigenschaften (S. 80. ff.), über die so- genannten Brot-Studien (S. 130. ff.), úber die Frage, ob der, welcher sich dem Studium widmet, Vermögen haben müsse (S. 89, ff.), über den Sinn für Recht, Gerechtigkeit und Billigkeit bei Juristen (S. 204. ff.), wo eine zweckmäßige Anwendung auf die neuesten Verhältnisse und die neuesten Verirrungen ge- macht worden is. Ueberhaupt zeigt sich im ganzen Buche eine

11°

32 Cons. Mex. 327. Griech. y

Rnss. 1024,

In Potsdam: Die- Lokal-Posse, Lokal-Posse in 1 Att, va J. E. Mand. Hierauf: Numnter 777, Posse in 1 Att, v Und: Der Gebürtstao, Divertissement in 1 At

Königstädtisches Theater. Montag, 6. Mai. Der Pirat, Oper in 2 Akten, nach da Jtaliänischen ; Musik von Bellini.

Ab: L Gn G R O4 MT Een, Paris, 29. April. Der heutige Moniteur promulgi das Einnahme - Budget für 1833, die beiden Gesege über b Ankauf der Bibliotheken Cuvier's und Champollion's und üb die Bewilligung einer Pension für die Wittwen dieser beid A ui so wie das Gescs über die Ein- und Aasfuhr di udckers. Der Kabinets - Secretair des Herzogs von Orleans, Het von Botsmilon, is bereits mit mehreren anderen Personen au dem Gefolge des Herzogs nah London abgereist. Der Prix selbst wird den 4ten oder 5ten Mai folgen. Die France nouvelíle theilt ein Schreiben eines Des tirten, den sie nicht namhaft macht, an den Minister des J

derselben sey beflagenswerth.

Der Vicomte Vilain XIUL[, is vorgestern mit einera beso deren Auftrage des Kdnigs der Belgier von Brüssel hier an kommen. R j

Der Staatsrath Cousin hat eine neue Broschüre über d Zustand des öffentlichen Unterrichts in Preußen herausgegeben.

Die Quotidienne will wissen, daß der Minister - Rw sich in einer seiner lezten Sißkungen mit einem Gese6-Entwuß über die politischen Vereine und mit einern zweiten über die p riodische Presse beschäftigt habe.

Der Tribune zufoige, ist in dem hiesigen Gefängnisse S! Pelagie 4 Eyigpe ausgebrochen. :

äus Toulon wird vom 23sten d. M. geschrieben: „D Linienschiff „„Suffren‘/ hat heute früh 300 E vom oi Linien-Regiment, 200 Mann von der Fremden-Legion und eini andere Detaschements an Bord genommen , um sie nach Algit Oran und Bona zu bringen. Auf drei Briggs wurden ebl falls Truppen eingeschisst, worauf alle vier Fahrzeuge Best erhielten, sofort unter Segel zu gehen. Von Algier aus 1! den sie nah der Levante segeln, wohin sich auch die Freçat ¡¡Arthemise‘/ in Kurzem begeben wird, ‘/

Heute {loß 5proc. Rente 102. 5. Zproc. 77. 80, 5yroff Neap. 91. 60. 5proc. Span. 764. 3proc. do. 44. "R tf M-., 2. Mai. Oest

rankfurt a. M., 2. Mat. Oesterr. 5proc. Metall. 935 9377. Ayroc. 8344. 8344. L24proc. 50. proc. 222, Br. Ba Actten 1461. 1459. Part. - Obl. 1361. 136. Looje zu 100 ÿ 1895. B. Holl. sproc. Obl, v. 1832 833. 854. Poln, Loose 58. M

Redacteux Cottel. S io tit D ia

Géedrut

- : m F ordentliche Gesandte und bevollmächtigte Minister am hiesigen Auswärlige B Ors " Hofe, Freiherr von Münchhausen, von Dresden.

Niederl, wirkl Sd Le Do de e: ÁAusZeseizte Set d Abgereist: Der Hofmarschall Sr. Majestät des Kaisers 12. Kanz - Bill, 191, 62 102. Russ. (v. 1828) 985 (v, 1831) geen Rußland, Graf von Potocki, nah der Schweiz.

Preuss. Prämien-Scheine —. WÜesterr. 8s. 38 Span. 443. 58 6715 R 8 Lo B April. 877. Belg. 877. Hol 455 : . Gols N, Zeitungs - Nachrichten. len, 30. April

58 Met, 925. 42 do, 821, Loose zu 100 Fl. 134. Bank-Actid

1883. Part.-Obl. 1207. x F uan Königliche SWaus\piele. k Rußland,

Montag, 6. Mai. Jm Schauspielhause: Die Rosen de St. Petersburg, 27. April. Das Journal de St. Herrn von Malesherbes, ländliches Gemälde in 1 Akt, vPetersbourg enthält folgende (zum Theil bereits auf anderm Kotzebue. Hierauf, auf Begehren: Phädra, Trauerspiel in YWege bekannt gewordene) Nachrichten über die Angelegenheiten

Jim Orient: „Jn Folge des förmlichen Gesuchs von Seiten des

Sultans um Absendung eines Russischen Truppen - Corps, das

zur Vertheidigung Konstantinopels mitwirken sollte, war eine

ganz vollständige Chasseur- Brigade mit der nöthigen Artillerie

zu Odessa eingeschifst worden, und dieser Truppen: Transport war

jam 29. März unter Geleit einer zweiten Abtheilung der Flotte

des Schwarzen Meeres, befehligt vom Contre-Admiral Kumani,

unter Segel gegangen. Nachrichten aus Konstantinopel vom 7.

a April, die dur Courier hier eingegangen sind, melden die am

5. und 6. April erfolgte Ankunft dieses Geschwaders und dieser

Truppen im Boëéporus. Da die Osmanische Regierung im Vor-

aus alle Maßregeln zur Aufnahme unserer Truppen getroffen hatte,

so wurden sie sogleich an’'s Land geseßkt und nahmen die ihnen

auf der Asiatischen Küste des Bosporus gegenúber von Bujuk-

dere und Therapia bezeichnete Steüung ein. Sobald die Lan-

dung bewerkstelligt war, begab sich Se. Hoheit der Sultan nach

seinem zu Therapia gelegenen Lustschlosse, von wo er alsbald den

General- Adzutanten Muschir Achmed - Pascha absandte, um den

General-Lieutenant Murawief mit den Admiralen Lasaref und

Kumani und mit den Ober - Offizieren der Landtruppen in den

Palast einzuladen. Se. Hoheit empfing alle diese Offiziere,

die ihm der Reihe nach von dem Herrn General Mura-

wieff} vorgesteüt wurden, mit außerordentlichem Wohlwollen.

Während dieser ganzen Audienz hdrte der Sultan nicht

halte, da er schon durch das bloße Mandat seiner Kommitten#ff aUf- seine lebhafte Zufriedenheit über die Ankunft der Russischen berechtigt sey, in der Deputirten - Kammer Siß zu nehmen url Truppen und seine innige Dankbarkci: für die Freundschaft und dazu keiner weitern Aufforderung bedürfe. MUnterstüsung Sr. Majestät des Kaisers kund zu geben, indem

Die Bordeauxer Blätter fahren fort, die widersprechendsnFt! sagte, daß er nun wohl die Versicherungen, welche ihm so- Berichte über den Gesundheits-Zustand der Herzogin von Ber wohl der General - Adjutant Graf Orloff, als Halil Pascha bei zu geben. Während der Jndicateur vom 25sten d. M. vseiner Rückkehr von St. Petersburg in dieser Hinsicht ertheilt

hätten, durch die That klar in Erfüllung gchen sehe. Endlich forderte der Großherr noch den General Murawieff auf, sich in Allem, was das Wohl der Russischen Truppen beträfe, die so großen Anspruch auf seine Fürsorge hätten, weil sle einem be- freundeten und verbündeten Souverain angehörten, gerades- weges an ihn selbst zu wenden. Jn diesem Sinne empfahl Se. Hoheit allen bei der Audienz anwesenden Wärdenträgern der Ottomanischen Pforte, namentlich dem Seraëkier Chosreff Pascha, ihr Benehmen einzurichten, und es zeichnete sh bei dieser Ge- legenheit vorzüglich der Leßtere durch Thätigkeit und treffliche Maßregeln aus. Einige Tage vor der Ankunft unserer Truppen hatte die Pforte erfahren, daß Mehmed Ali Pascha sih weigere, den vom Sultan angebotenen Bedingungen, deren Ueberbringer der Adjutant des Admiral Roussin gewesen war, beizutreten. Sie war zugleich benachrihtigt worden, daß Jbrahim Pascha von seinem Vater unumschränkte Vollmacht erhalten habe, er möchte nun die Feindseligkeiten wieder beginnen oder über cinen Vergleich unterhandeln wollen. Die Osmanische Regierung, die alle Mittel zur Versöhnung ershdpfen wollte, entschloß si da- er, den ersten Secretair der auswärtigen Angelegenheiten, Amedd- chi-Efendi, mit neuen Vergleichs - Vorschlägen in Jbrahims La- ger zu senden. Der Französische Botschafter gab demselben sei- nerseits den ersten Botschafts-Secretair, Herra von Varennes, bei, um einen lesten Versuh zu machen, die in jeder Hinsicht 5proc. Bel so wünschenswerthe friedliche Auszgleichuug herbeizuführen. Bei j dem Abgange unserer Nachrichten aus Konstantinopel hatte die Pforte noch feine Kunde von dem Resultat dieser Sen- dung erhalten. Es steht jedoch zu hoffen, daß einerseits die Anwesenheit des Russischen Geschwaders und Trup- pen - Corps zu Konstantincpel und andererseits die direk- len Bemühungen Frankreichs bei ZJbrahim, endlich auch die Stritte Englands und Oeserreichs zu Alexandrien, dem Pascha h pen Aegypten gewiß versdhnlichere Gesinnungen einflôßen und bet i. W Hays hn von der Nothwendigkeit überzeugen werden, den Unruhen,

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die seine unbesonnene Unternehmung im Orient erregt hat, ein Ende zu machen. Den über Odessa eingegangenen und bis zum 13. April reichenden Nachrichten aus Konstantinopel zufolge, er- freute sich diese Hauptstadt fortwährend vollkommener Ruhe. Man erwartete daselbst noch immer Nachrichten über den Erfolg der Unterhandlungen des Ameddschi-Efendi mit Jbrahim Pascha, dessen Hauptquartier sich noch zu Kiutahia befand.‘ *)

Durch Reskripte vom láten d. M. haben Se. Majestät dem General-Adjutanten und General-Lieutenant Neidhardt, General- Quartiermeister des Kaiserl. Generalstabes, den St. Alexander- Newski-Orden, und den Civil-Gouverneuren von Jaroslaw und Tauris , Poltaratski und Kasnatscheje}, den St. Annen - Orden 1ster Klasse verliehen.

Der Spanische Gesandtschafts - Secretair, Herr Neviett, hatte am 15ten d. M. die Ehre, Jhren Majestäten unmittelbar nach dem diplomatischen Cercle vorgestellt zu werden.

Nach dem Zeugniß des Pastor Fellman, der eilf Jahre im Norden des Finnischen Lapplands zugebracht hat, befand sich in seinen beiden Kirchspielen nicht ein einziges Jndividuum, das nicht lesen konnte. Dieser Geistliche, der sich seit dem Sommer vorigen Jahres in Reval aufhält, hat die lange Zeit, welche er in jener nôrdlihen Gegend zubrachte, dazu benußt, das Land in allen seinen Beziehungen zu studiren. Die Frucht sei- ner Arbeiten besteht in drei sehr interessanten Schwedi- schen Manuscripten, die ins Russische oder Deutsche über- seßt und herausgegeben werden sollen. Die Manuscripte

sind betitelt: 1) „Eilf Jahre in Lappland;‘/ ein Tagebuch |

der merkwürdigsten Ereignisse, welches eine Beschreibung der von dem Verfasser gemachten Reisen und der Sitten des Landes, Mittheilungen über die Russisch - Finnländischen und Norwegischen Lappländer, Witterungs- Beobachtungen und der- gleichen enthält. 2) „„Sratistishe Beschreibung des Finnländi- schen Lapplands“/, welches aus den Kirchspielen Utsjoki, Enar, Enontekis, Sodankyla, Kuolajarwi und Kuusamo besteht; alte Geschichte der Lappen, ihrer Sitten und Gebräuche, jebiger Haushalt derselben, Naturgeschichte, physikalische, geographische, statistische ünd éfonomische Beschreibung jedes Kirchspiels. 3) ,„Mythologie der Lappländer.‘/

In der gestrigen Nacht wurde die Jsaaks- Brücke aufgeho- ben, und gestern früh gegen 11 Uhr begann das Eis der Newa aufzugehen. Um 4 Uhr kündigten Kanonenschüsse den Bewoh- nern der Hauptstadt die Erdffnung der Fluß- Schifffahrt an.

Frantrei G.

Paris, 29. April. Der König und die Königl. Familie werden in der Mitte des nächsten Monats das Schloß Saint- Cloud beziehen.

Im Journal des Débats liest man: „Ein Blatt sagte neulich, seit dem 19. November v. J., also seit der Erdffnung der vorigen Session, habe sh sowohl in den inneren als in den äußeren Verhältnissen nichts geändert. Diese Behauptung ist aber offenbar eiu Jrrthum, denn es haben sich allerdings seit jenem Zeitpunkte im Junern wie nah Außen hin gar viele Dinge geändert. Am 11. Oktober v. J. ward bekanntlich ein neues Ministerium, das jeßige, ernannt. Man wird sich des Geschreis erinuern, das damals von allen Sciten erhoben wurde; man nannte ‘das neue Kabinet ein Ministeriuin des 8. August und zählte fünf bis sechs Polignacs in demselben auf; Herr Guizot ward sogar mit Robespierre verglichen; kurz, die Jour- nale machten eine Zeit lang eiren so fürchterlichen Lärm, daß Einer den Andern nicht verstchen konnte, und um den ganzen Zorn in die größte Shmähung zusaummenzufassen, die sich auffinden ließ, nannte man das neue Ministerium ein doctrinaires. Mit dieser Benennung glaubte man es niederzuschmettern. Ein doctrinai- res Kabinet! Wie kann man cin Doctrinair seyn! Das doc- trinaire Ministerium mußte, so sagte man, vor der Kammer zu-

sammenstürzen und da diefe am 19. Nov. erdffnet werden sollte,

so hôrten wir einen Monat {ang Paraphrasen des Verses: „Zit- tere, dein Ende naht und deia Reich ist voräder!//

die Kammer sah, daß die Doctrinairs keine Wehrwölfe waren,

| sle nahm die vorgelegten Gescke an, ohne darum servil zu seyn,

unterstüßte das Ministerium und willigte sogar in eine zweite Session. Kurz, seit dem 19. Nov. is die Eintracht und das Vertrauen zwischen Ministerlum und Kammer immer größer

| geworden ; es ijt also nichr waßr, zu behaupten, daß sich seitdem | nichts geändert habe.

Das Geschrei der Journale im Oktober und Novernber hat sich ais ungegründet erwiesen. Ferner hat der Geist des Widerstandes gegen die revolutionnaire Anarchie während der Session große Fortschritte gemacht, wie der Prozeß gegen die Tribune, womit dieselbe \{chloß, deutlich beweist. Kifo auch in dieser Beziehung sind die Dinge nicht mehr, wie sie am 19. November waren; der antirevolutionnaire Geist der Majorität der Kammer hat sih täglich mehr entfaltet und bestimmter aus- gesproczen. hat ihren Charakter deutlicher entwickelt; bei dem Prozesse ge- gen die Tribune is ein neuer Zwiespalt in den Reihen der Op- position ausgebrochen; die eine Partei ist die republikanische, die andere die, welche nah dein charafteristischen Ausdrucke des National, noch einen Rest von Anhänglichkeit sr die Monar- chie hat. Am 19. November v. J. ward dieser Bruch noch nicht dfsentlich eingestanden, also auch die Opposition ist jebt niht mehr, was sie damals war. Die Pairs - Kammer, die sich seit zwei Jahren in einem Zustande des Schwankens befand, hat durch die Ernennung neuer ‘Pairs an Kraft gewonnen und bei dem Geseße über die Abschaffung der Todten-Feier des 21. Januar ein großes Uebergewicht erhalten. Es haben sih also seit dem 19. November viele Dinge, und zwar zum Bessern, geändert. Auch die auswärtigen Verhältnisse sind anders geworden. Antwerpen

*) Handelsbriefen aus Wien vom 1. Mat zufolge (die gestern Abend in Berlin eingegangen sind), hat man daselbst aus Konstan- tinopel vom 17. April die Nachricht erhalten, daß der Friede mit Jbrahim Pascha nunmehr definitiv abgeschlossen sey.

Dasselbe ist bei der Opposition der Fall; auch sie | A | i | ) | und Covent-Garden gegen die bereits zum erstenmale verlesene

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| gelten.

| Hause Nr. 81 in der Straße Vaugirard

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ist durch unsere Waffen befreit, und wir haben jeßt, um die Ereignisse im Jnnern mit wachsameren Augen verfolgen zu kön- nen, den Vortheil, daß wir in Belgien nichts mehr zu thun

| haben. Ein Journal fragte gestern, wie es mit der Politik des

7. August stehe? Jn der Angabe dieses Datums (der 7. Aug. ist der Tag der Berufung Ludwig Philipps auf den Thron) liegt cine boshafte Absicht, dennoch lassen wir das Datum gern Die Politik des 7. August is die Politik der Juli- Monarchie, die Politik, die nun seit bald drei Jahren be: folgt wird: der Friede nach Außen hin und gute Ordnung im Innern; sie is jest damit beschäftigt, das in der Session von 1832 so glücflih begonnene Werk der eigencn Befestigung und des Widerstandes gegen die Anarchie fortzuscten.““ 4

In der France nouvelle liest man: „Man wird sich er- innern, daß Herr von Cormenin im vorigen Jahre höchlich dar- über entrüstet war, daß der Kdnig ihn in einem versiegelten Schreiben eingeladen hatte, der Eröffnung der Session beizuwoh- nen; der ehrenwerthe Deputirte legte sogar in den dffentlichen Blättern von den Gründen seiner Entrüstung Rechenschaft ab. Ein so shônes Beispiel konnte nicht ermangeln, in diesem Jahre Nach-

| ahmer zu finden, und wirklich hat ein Deputirter, den wir nicht

nennen wollen, vorgestern sein Einladungs-Schreiben mit fol- genden Zeilen dem Minister des Jnnern zurückgesandt: Paris, 26. April. Herr Minister! Da die Gränzen der Staats - Gewalt ein Mal vorgezeihnet sind, so ijt ales Ueberflüssige nachtheilig. Jch bin Deputirter durch die Charte und die Wähler, die mih ernannt haben, nicht aber durch ein versiegeltes Schreiben. Diese Förmlichkeit, die man, ih weiß nicht, zu welchem Zwecke wieder hervorgesucht hat, diese veraltete Formel, die \{hon unter der Restauration nicht sehr verfassungs- mäßig war, kann in Frankreich nicht mehr gelten, jcitdem wir einen aus der Volks-Hertschaft hervorgegangenen Thron besitzen, einen Thron, der vom Volke errichtet worden und dessen Besitzer vereidigt ist, wie wir. J erkläre demnach, gestüßt auf mein Recht , demzufolge ih ohne andere Förmlichkeiten als die gesck- lih vorgeschriebenen, in der Kammer siße, daß ich jedes Einla- birtas SGtoikan und jeden der gegenwärtigen Verfassung zuwi:- derlaufenden Anspruch als nicht vorhanden betrachte.“

Die Regierung hat den Jtaliänischen Flüchtling, Grafen Bertola, der wegen seiner Verbindung „nzit den hiesigen Repu- blikanern von hier nach Bourges verbannt worden war, jeßt

| ganz aus Frankreich verwiesen, weil derseibe in fortdauerndem

Briefwechsel mit den Republikanern stand und sich mehrere repu- blikanische Pamphlets hatte senden lassen, Zugieich ist ihm ve! boten worden, bei seiner Abreise die Deutsche und Schweizeri sche Gränze zu überschreiten.

Zwischen Bordeaux und Havre ist jeßt eine Dampfschiff fahrt eröffnet; die Dampfboote legen den Weg hin und her in 48 Stunden zurü.

Aus der ersten Untersuchung gegen die beiden muthmaßli- chen Mörder der Wittwe Houet, Robert und Bastien, haben sich noch folgende Verdachts-Gründe ergeben. Die Wittwe stand init Robert, ihrem Schwiegersohne, in schlechtem Vernehmen und sah ihn nur selten. Eines Morgens, als sie cben im Be- griff war, Kaffee zu ‘trinken, den sie sich selbst zu bereiten pflegte, ward sle von ciner unbekannt gebliebenen Person abgerufen, ging hinaus und kam nicht wieder; sie hatte in dem Rufe gestanden, ein Veradgen von 150 200,000 Fr. zu besißen, und man zwei- felte daher nit an ihrer Ermordung. Der erjte Verdacht fiel auf Robert, der verhaftet, aber wieder frei gelassen wurde; als sich im Jahre 1824 einige neue Verdachts - Gründe gegen ihn ergaben, nahm man ihn abermals fest: er mußte aber aus Mangel an genügenden Beweisen wieder auf freien Fuß. geseßkt werden. Seit dieser lebten Untersuchung waren jeát fait zehn Jahre verflosen, als seine Verbindung mit Ba- stien und das Schreiben des letzteren die Polizei aufs Neue aufmerksam machten. Hierauf folgte die Verhaftung Roberts in Bourbonne- les - Bains und die Beschlagnahme des Schreibens

Die Kam- | Baslien's, worin wiederholte Geldforderungen mit folgender Dro-

mer trat indessen zusaminen, das Mae sch vor ihr; |

„Erinnere dih des Garteus in dem U Weile... funfzehn Fuß von der Hintermauer, vier Fuß von der Seiten: mauer... Dée Todten fkóônnen manchmal wiedertommen . Als in Gegenwart der beiden muthmaßlihen Mörder an der in diesem Schreiben angegebenen Stelle Nachgrabungen angestellt und wirklich ein weiblicher Leichnam gefunden wurde, änderte Bastien seine Gesichtsfarbe, Robert hingegen zeigte nicht die min- deste Bewegung. Es bleibt jeßt nur noch übrig, die Jdentität des aufgefundenen Skeletts, dessen Haare und Zähne übrigens vollkommen erhalten sind, noch weiter zu konstatiren.

Und Friand.

hung begleitet waren:

Großbritanien

Parlaments-Verhandlungen. Unterhaus. Siz zung vom 29. April. (Nachtrag.) Herr Baring über reichte eine Bittschrift der Eigenthümer der Theater Drury-lane

Bill wegen Regulirung der theatralischen Vorstellungen. Herr Baring fügte hinzu, daß er wenig mit dem Gegenstand betannt sey, daß er aber glaube, derselbe verdiene die ernste Aufmerk: samkeit des Hauses. Die Bill solle den Ziveck haben, die dra matischen Vorstellungen zu verbessern; die Bittsteller leugneten, daß dieselbe diesen Zweck erreichen, und day sie im Gegentheil zu großer Ausschweifung und Sittenlosigkeit führen würde. Ob diese Ansicht richtig sey oder nicht, wolle erx jeßt niche

erdrtern, nur auf die Wichtigkeit des Gegenstandes auf: merksam machen. Es sey unnús, die Kirchen wsd chentlih einmal zu dffnen, wenn man wirélich der Zü: gellosigkeit alle Abend Pläve dfffae. Außerdem sey es

die Frage, ob die Bittsteller nicht Patente hätten, die durch die. in Rede stehende Bill verleßt würden. Herr E. L. Bulwer sagte, daß der Ausschuß des Hauses die patentirten Rechte der beiden Königlichen Theater nicht anerkannt habe. Wenn das ehrenwerthe Mitglied die eingebrachte Bill durchlesen wolle, so würde er finde, daß die Theater unter die Aufsicht des Censore