1833 / 128 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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aus deniselben folgende Resultate: Seit Erdffnung derx Anstalt bis zum Schlusse des vorigen Jahrrs sind 178 ganz Erblindete Und 220 halb erblindete, mithin überhaupt 298 erblindete Krie- ger, größtentheils aus den denkwürdigen Feldzügen der Jahre 1813— 15 in. die Anstalt aufgenommen worden, und es befinden

sich darunter 5 ganz erblindete Krieger, die an dem Genusse |

der von des Königs Majestät Allergnädigst gestifteten 4

Freistellen theilgenommen haben. Die Zahl der im vo- rigen Jahre aufgenommenen erblindeten Krieger aus den Jahren 1813 15 betrug 27, wovon 11 sich noch am

1sten Jan. d. J. in der Anstalt befanden. Die Einnahme des vorigen Jahres betrug im baaren Gelde, mit Einschluß des Be-

standes von 1831, 2629 Rthlr. 22 Sgr., die Ausgabe 1793 | Rthlr. 14 Sgr. 5 Pf., so daß am Schlusse des Jahres 1832 |

ein Bestand von 836 Rthlr. 7 Sgr. 7 Pf. blieb, wodur si

528

Donnerstag, 9. Mai. Im Schauspielhause: Das Mähr- chen im Traum, dramatisches Gedicht in 3 Abtheilungen, von E, Raupach.

Königstädtisches Theater.

Mittwoch, 8. Mai. Die Braut, komische Oper, Musik von Auber. (Madame Schodel, K. K. Hof-Opernsängerin zu Wien : Henriette, als elfte Gastrolle und letztes Auftreten in dieser Oper.)

Markt-Preise vom Getreide.

Berlin, den 6. Mat 1833. Zu Lande: Weizen (weißer) 1 Rthlr. 22 Sgr. 6 Pf., auch 1 Rthlrx. 12 Sgr. 6 Pf. und 1 Rthlr. 10 Sgr.; Roggen 1 Rthlr. | 3 Sgr. 9 Pf./ auh 1 Rthlr. 2 Sgr. 2 Pf.; große Gerste 25 Sgr.

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das in Dokumenten angelegte Kapital der Anstalt auf 25,456 | 8 Pf.; Hafer 22 Sgr. 6 Pf./ auch 20 Sgr. 8 Pf.; Erbsen 1 Rthlr.

Rthlr. 7 Sgr. 7 Pf. hebt. Meteorologische Beobachtung.

| 0 Sgr.

auch 1 Rthlr. 2 Sgr. 6 Pf.; Hafer 22 Sgr. 6 Pf., auch 21 Sgr.

3 Pf. ; Erbsen (schlechte Sorte) 1 Rthlr. 2 Sgr. 6 Pf., auch 1 Rthlr. Sonnabend, den 4. Mat 1833.

Das Schock Stroh 7 Rthlr. 15Sgr., auch 6 Rthlr., der Cents

ner Heu 1 Rthlr. 5 Sgr., auch 20 Sgr.

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Nee Narren

1833, | Morgens | Nachmitt. | Abends Nach einmaliger

6. Mat. 6 Uhr. 2 Ubr. | 10 Uhv. Beobachtung. LuftdruckÆ.. (339, o 2 “’Par.|339, 4 2 ‘’’‘Par.|340,1 2 par ÎQuelwärme 6,12 M. Guftrodeme 9/,29R. | 14,9° R. | 10,4 ° R. sFlufwärm: 13,3 ® R Thaupunkt 5,0 ® N 5,2 N | 5/6 °N. |Bedemeime 40,4 ® R. Dunífisättg.| 71 pCt. 47 pCt. 68 pCt. Yisdünf, 0,1 19" Rh. Wetter. | heiter Deter, heiter. FNiederihlag 0. Wind... NNW. | NW. NMW Abds. zuvor Wetterleucht. Wolkenzug | _ | / -— ¿Nachts starker Wind,

NW.

Berliner Börse Den 7. Mai 1833.

Amtil. Fonds- und Geld- Cours - Zettel. (Preufs. Cour.) |

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|Zf.\Brief.| Geld.

| 77 | Brief. Geld. ïî

St.-Schuld- Sch.| 4 | 964 | 955 IGrosshz. Vos. do.| 4 | | 4100 Pr. Engl. Anl. 18.| 5 [1044 | JOstpr. Pfandbr. | 4 | | 983 Pr. Engl. Anl. 22.| 5 (4044 | Pomm. do. 4 11045 | Pr. Engl, Obl. 30.| 4 | 92 | 914 IKur.- u. Neum. do.| 4 11054 | Präm.Sch.d.Seeh.| | 544 | 534 FSchlesische do.| 4 | [106 Kurm.ObLm.I.C.| 4 | 942 | IRkst.C.d.K.-u.N.|—| 62 | Neum. Int.Sch. do.| 4 | 941 | 1Z.-Sch.d.K.- u.N.|—| 63 | Berl. Stadt-Obl 4 | 96 | Königsb. do. 4 | 954 | Holl. vollw. Dak.|—| 183 | Elbing. do. 45| | Neue do. |—|/ 19 | Danz. do. in Th.|—| 364 | 36 WFriedrichsd’or .. |—| 1413| 1315 Westpr. Pfandbr.! 4 | 972 | Disconto .….... —| 35 | 47 Preu/fs. Cour, A7 : Wechsel-Cours. Brief Geld. AMRIETDaM , - -»- o ck O0 Kurz | (1457 O 20 2 t. [1447 S 300 Mk. |Kurz 15412 | E : 300 Mk. |2 It. 1518 | « c 4 L818 t (6 277 E e as T 100 Fr. |2 Mt. S0: | es Ta) Tos v s A0 Bl 1006 14041 U i ae c O E 2 Mt. 103i | Breslau A Cs E S 100 Thl. 2 Mt. 997 E Ea . 400 Tbl 18 Tacé [1034 | Frankfurt a. M. WZ 41590 Fl 2 N 103 Us Petersburg 600 Rbl. |3 Woch. | | 3025 VV arschan 00 L urz —- “——

Auswärtige Börsen. Amsterdam, 2 Mai. iedert, wirkl. Schuld 444, 58 do. 837%. Ausgesetzte Schnld

45. Kaoz-Bill. 419%. 68 1014, Rusa. (v. 1828) 98E. (v. 1834) 881.

Preuss, Prämien-Scheine 924. Oesterr. 884. 38 Span. 44. 58 665. Warachau, 8, Mal, Pfandbr. 88. 882. Part.-Obl. 348. 352. Russ. Assign. 183. 1837.

Königliche Schauspiele.

* seinem heutizen Namens-Feste dargebracht. Um 6 Uhr, während |

Yaris, l. Mai. Dem Könige wurde gestern, nah be- endigtem Minister-Rathe, im Namen der Jnhaber des Juli- Kreuzes ein sehr s{chdner Pomeranzen-Baum als Geschenk zu

der Tafel, führten die Musik-Corvs der in Paris garnisonirenden Linien-Regitnenter, so wie der National-Garde, mehrere Musik- stúcke in den Tuilerieen unter den Fenstern des Speisezimmers

Das Journal des Débats widerspriht dem Gerüchte von einer bevorstehenden Reise der Königin nach Brüssel. In der gestrigen Sißung der Deputirten-Kammer

| wurde zunächst die große Deputation ernannt, die den König am

folgenden Tage zu seinem Namensfeste beglückwÜünschen sollte. Gleich darauf bestieg Herr Glais-Bizoin die Rednerbühne, um gegen die von dem Handels-Minister Tages zuvor qufgestellte Bohauptung, daß in den leßten 40 Jahren kein einziger dfffentli- cher Bau in Frankreich vellendet worden sey, zw protettiren. Man ließ iha inzwischen nicht zu Worte kommen, so daß er sich zuleßt genöthigt sah, unverrichterer Sache wieder auf seinen Pla6 zurückzukehren. Un der Tagesordnung war die Fortsetzung der Berathungen über den Geseß-Entwurf wegen des Clementar- Unterrichts. Dem 6ten Artikel zufolge, soli Jeder, der eine Élemen- tar-Schule eréffnet, ohne vorher den geseßlichen Bedingungen nach-

| gefommen zu seyn, von dem betreffenden Polizei-Gerichte zu einer | Geldbuße von 50 bis 290 F». und im Wiederbegehungs- Falle

zu einer Geldbuße von 100 bis 400 Fr. und einer Gefängniß- Strafe von 15 bis 30 Tagen verurtheilt werden. Herr Va- tout verlangte cine Zusaß-Bestiramung des Jnhalts, daß jedem

| religidsen Verein für die Ausbildung von Lehrera und die Errich- tung von Schulen zur Bedingung gemacht werde, sih zuvor |

' zutheilen, die, wie dasjenige des

( | Grunde, weil der Präsident Herrn von Mornay öffentlich geta; * Zu Wasser: Weizen (weißer) 2 Rthlr., au 1 Rtblr. 26 Sgr. / Präsi H y öffentlich geta: * 3 Pf. und 1 Rthlr. 12 Sgr. 6 Pf. ; Roggen 1 Rthlr. 6 Sgr. 3 Pf./ |

| verfúgt, daß jedes Departement entweder für sih allein, oder in Gemeinschaft einem oder mehreren der angränzen: f den Departements eine Normal - Elementar - Schule errichten; | benöôthigten Lokal für die Schule und zu seiner eigenen

Sr. Majestät aus. j nung, mindestens 200 Fr. für eine niedere und 400 Fr. für ein

| diesem Betragen, so möchte das Uebel nicht wieder gut zu machen | seyn.

| die Königl. Bestätigung zu verschaffen, und begründete diesen | | Antrag dadurch, daß in manchen Provinzen und namentlich in | der Bretagne die Jesuiten wieder den dffentlichen Unterricht an

| derliche Autorisation zu erhalten.

sich zu reißen suchten.

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brochen, baß er so eben ein Schreiben des Hrn. Laguette-de- Mor: | nay erhalte, wodurch dieser seine Demission als Deputirter des

| Departements des Ain einreiche, jedoch in so unziemlichen Aus; | drúcen, daß er sich zur Vorlesung desselben nur entschließen * | würde, wenn die Kammer es ausdrücklich verlangte. Hierüber

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Vorlesung bestand. Der Präsident bemerkte, er halte sich keinesweges für verpflichtet, der Kammer solche Schretben mit: Herrn von Mornay, Diatriben | enthielten, welche, wenn man sie sih von der Tribune herab er: laubte, ihn zwingen würden, den Redner zur Ordnung zu verweisen. Hierauf entgegnete Herr Salverte, daß dem Präsidenten gar kein Urtheil über Beleidigungen gegen die

waren nun die Meinungen verschieden; aus den Centris rief ® man: „Nein! Nein! ‘/ während die Oppositions-Partei auf der /

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1

Allgemeine

Preußische Staats-Zei

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Kammer zustehe, daß diese vielmehr allein Richter darüber sey; *

und Herr Dulong fügte hinzu, daß schon aus dem alleinigen A

Hd delt, dessen Schreiben auch öffentlich mitgetheilt werden müsse,

Auch Herr Laurence bestritt dem Präsidenten die von ihm in Anspruch genommene Befugniß, ein Schreiben, das er für un: | shiÆcklich halte, der Kammer zu verbergen. | Abstimmung kam, beschloß ‘die Majoritát, daß das Schreiben des

Als es indessen zur #

Herrn Laguette-de-Mornay nicht vorgelesen und nur das Haupt: motiv zu demselben dem Protokolle einverleibt werden solle. Die Berathung über den Elementar - Unterricht wurde sodann wieder aufgenommen.

zugleich der Siß der Hauptstadt des Departements sind, auch noch eine hôhere Elementar- Schule halten. Der 11te Artike

mit

und der 12te, daß jeder Schulhalter einer Gemeinde, gulier dey . oh:

hdhere Elementar- Schule an Gehalt beziehen soll. So weni diese drei Artikel, als die beiden folgenden minder erheblichen, gaben zu irgend einer interessanten Debatte Anlaß.

menstag) keine Sißung stattfinden solle.

Mehrere hiesige Blätter geben bereits heute das obenerwähnt

Abdankungs- Schreiben des Barons Laguette-dèé-Mornay. Das, selbe ist weniger gegen die Kammer, als gegen das Ministerium * gerichtet, das darin beschuldigt wird, daß es die niedrigsten Lei: * denschasten erregt und genährt, daß es die geheimen Fonds zu

den verwerfüchften Zwecken verwandt, daß es eine shimpfliche Po: en

Dem 10ten Artikel zufolge, sollen alle F | Gemeinden von mehr als 6000 Seelen, so wie diejenigen, die F

Nach der P Annahme derselben wurde die Fortsesung der Berathung bi zum 2. Mai ausgeseßt, da am folgenden Tage (des Königs Na: f

Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages.

Se. Majestät der König haben dem Premier-Lieutenant chwarz des Z0sten Landwehr - Regimencs und dem Banquier d Kaufmann Wilhelm Gustav Steffens zu Danzig den othen Adler-Orden vierter Klasse, so wie dem Parochial-Schul- rsteher Elsner zu Berlin das Allgemeine Ehrenzeichen zu leihen geruht.

Dem Referendarius Julius Ernst Weinhagen ist die dvokatur im Bezirke des Rheinischen Appellations- Gerichtshofes rstattet Und derselbe zugleich zum Anwalt bei dem Landge- hte zu Kleve ernannt worden.

Angekommen: Der Königl. Bayerische Kämmerer, außer- dentliche Gesandte und bevollmächtigte Minister am hiesigen ofe, Graf von Luxburg, von Dresden.

Abgereist: Der General - Major und General - Adjutant r, Majestät des Kaisers von Rußland, von Merder, nach resden. ,

Zeitungs - Nachrichten. Ausland.

Srantreitch.

Paris, 1. Mai. Einige hiesige Blätter finden es auffal- d, daß auf dem diesjährigen Pregramm der Festlichkeiten,

litik befolgt, die moralischen und materiellen Bedürfnisse des Lan elche heute zur Feier des Namensfestes des Königs stattfi / i : / gs stattfinden des verkannt, durch die Festhaltung der Herzogin von Berry und dur eine Frei: Vorstellungen auf den Theatern, wie fcüher stehen.

die Verseßung der Hauptstadt in den Belagerungs-Zustand die Charte verleßt habe u. dgl. m. Die Majorität der Kammer wird nur deshalb getadelt, weil fie dieses System gebilligt habe. „Jch glaube‘/, heiße es am Schiusse des Schreibens, „„daß die Ma jorität die Macht der Regierung eher geschwächt, als gestärkt, daß sie f das Königthum eher erschütrert, als befestigt hat. Bleibt sie bei

Jndem ih auf die damit verknüpften Gefahren hinmpyies, habe ih meine Pfiicht gethan.‘ Der

as Ganze wird sich auf dffentlihe Spiele, auf die Orchester- usik in den Elysäischen Feldern und auf einige Feuerwerke hränken; das Feuerwerk auf dem Quai d’Orsay soil die Be- erung ‘der Citadelle von Antwerpen vorstellen.

Die in den hiesigen Gefängnissen wegen Disciplinar - Ver- en befindlichen Militairs und National-Gardisten sind gestera end, auf Anlaß des heutigen Namenefestes des Kduigs,

Immtlich auf freien Fuß geseßzt worden.

Mehrere Jndividuen, die sich heute Morgen ein Geschäft

L A dat (5 ¿g 4 V; Œæ fes G P œ : ch zum diesseitigen Gesandten in Réo - Janeiro ernannte saraus machten, das Programm dex Festlichkeiten von den Stra-

| Graf Alexis von Saint: Priest hat gestern die Hauptstadt verlas: jen-Ect:n abzureißen, sind von der Polizei verhaftet worden.

Herr Guizot bemerkte inzwischen , daß |

schon jebt iede Congregation, die cine Schule stiften wolle, der |

Regierung ihre Statuten mittheilen müsse, um dazu die erfor- Der Vorschlag des Herrn Vatout wurde darauf verworfen und der 6te Art. unverändert angenommen. Der 7te Artikel handelt von dem gerichtlichen Verfahren gegen solche Lehrer, die sich durch ein unsitilihes oder sonst unziemliches Betragen ihres Amtes unwürdig zeigenz sie sollen vor das Civil - Gericht des betreffenden Bezirks geladen

sen, um sih auf seinen ‘Posten zu begeben. L

Die (oben im Artikel Paris vom 30. April erwähnten) Unruhen in Levès waren am 29¡ten völlig wieder gestillt. Die Einwohner selbst hatten am Abend dieses Tages dem Präfekten durch ihren Pfarrer ankündigen lassen, daß ste bereit sepen, ih zu uriterwerfen und die Schlüssel der Kirche auszuliefern.

Wegen des Namené-Festes des Königs war heute die Börse

| geschlossen.

/- und nach Lage der Umstände entweder auf Zeit oder für imtner |

Mittwoch, 8. Mai. Jm Opernhause: Der Degen, drama- | | den beiden Artikel lauten also: „Oeffentliche Elementar:Schulen

tischer Scherz in 2 Abtheilungen, von E. Raupach. Hierauf: Mirandolina, Lustspiel in 3 Abtheilungen, von C. Blum. Und: Der Geburtstag, Divertissement in 1 Akt, von Hoguet.

Im Schauspielhause: 1) La revanche, comédie en 3 actes et en proase. 2) La première représentation de: La Paritaine, ou: La cour d’Angleterre en 1710, pièce hbistorique nouvelle en 2 parties, du théâtre du Gymnase, par Bayard.

ihres Lehr-Amtes für verlustig erklärt werden.

sind alle diejenigen, die auf Kosten einer Gemeinde, eines De- partements oder des Staats gehalten werden.

Die nächstfolgen- |

Jede Gemeinde |

ist verpflichtet, entweder für sich allein, oder durch einen An- | chluß an die benachbarten Gemeinden mindestens eine niedere |

Elementar-Schule zu errichten.“ Nach der Annahme dieser beiden Artikel wurde die Debatte durch die Erklärung des Präsidenten untet-

Frankfurt a. M., 4. Mai. Oesterr. 5proc. Metall. 931, 932%. 4proc. 8314. 8317, 21proc. 504. 1proc. 222, Br. Bank Actien 1462. 1460. Part. - Obi. 1363. 1364. Loose zu 100 Fl 1893. B. Holl. óproc. Obl. v. 1832 854. 85. Poln. Loose 58. B,

Redacteur Cottel.

Gedruckt bei A. W. Hayn. W

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Allgemeiner Anzeiger für die Preußischen Staaten.

| In der Nâhe von Breslau, so wie im Hirschberg-

Bekanntmachungen.

Bekanntmach utsyg. i Nachdem dec unterm 3. Oktober v. À. fteckbrieflich

Das Eigenthum des Vorwerks geht auf den Erwer- ber vom 1. Juni 1833, jedoch mit der Beschränkung, uber, daß er den mit dem jezigen Pachter über das Vorwerk bestehenden Pacht - Kontrakt bis Trinitatis

schen, Jauerschen, Liegnißschen,

Kreise und in allen andern fruchtbarsten Gegenden Schlesiens haben wir Landgüter und Herrschaf-

)

Annalen der homöopathischen Klinik, herausgegeben von Dr. Hartlaub und Dr. Trinks 4r. Jahrg. 1833 in 4 Stücken. Preis 2 Thlr. 16 g1|

Schweidninßschen

denfalls nur auf diplomatischem Wege zu interveniren. richt von der Zurückberufung des Admirals Roussin.

rund waren: „Nantes, 17. April,

Die Bureaus der Deputirten-Kammer beschäfcigten sich ge- rn mit dem Budget für 1834 und mehrere ernannten sofort e Kommi'sions- Mitglieder, welche sämmtlich der ministeriellen artei anaechóren.

Der Nouvelliste erklärt die von einigen Blättern gege- e Nachcicht, daß Herr Cavé, Chef der Abtheilung für die jônen Künste im Ministerium des Junern, mit Abfassung ei- s neuen Geseßz- Entwurfs über die periodische Presse beauf- gt sey, für voukommen ungegründet.

Dem Temps und dem Messager zufolge, wäre das Franzs- he Kabinet entschlossen, in der Orientalischen Angelegenheit Man

Die royalistischen Blätter hatten in der lebten Zeit häufig

darüber getlagt, daß die Truppen in der Vendée auf unbewasf- te, friedliche Landleute scd}sen, sobald diese vor ihnen fldhen,

dem sie dann vorausseßten, es seyen Chouans. Folgender ges:Befehl des in Nantes kommandirenden General-Lieutenants, rafen Drouet, scheint zu beweisen, daß jene Klagen nicht ohne Der die 12te Militair- ivision fommandirende General - Lieutenant bemerkt zu seinem

tidwesen, daß die bewaffnete Macht oft zu voreilig auf unbeivaffnete

ute, die vor ihr fliehen, Feuer giebt, und daß dieses ¿ußerste und

| bte Mittel von den mobilen Kolonnen oft ohne Noth angewandt Wird. Um der Wiederholung solcher Fälle vorzubeugen , die schon an Ind für sich unheilvoll sind, und ncch die unangenehme Folge

ben, daß sie die Einwohner erbittern und eine vollständige

verfolate hiesige Stuben-Gefangene Friedrich Heinrich Ludwig Fricke den 25. d. M. nach geschehener Auslie- ferung durch die Kaiserlich Oesterreichischen Behörden wieder zur Haft gebracht worden, so wird der gedachte Steckbrief hiermit zuruckgenommen. Neisse, den 27. April 1833. Königl. Preuß. Kommandantur.

PUbitrand um.

Das Vorwerk Tramstow im Vorpommerschen Do- mainen-Amte Clempenow soll im Wege der Licitation veräußert werden. Dasselbe liegt auf der Landstraße von Anklam nach Treptow a. d. Toll. , uud ist eine Meile von Anflam, 3 Meilen von Friedland, 4 Mei- lei von Treptow a. d. Toll., 5 Meilen von Greifs- wald und Demmin, und 13 Meilea von Stettin ent-

fertit. Die in 2 Morg. 85 CRuth. Hof- u. Baustellen,

T 95 arten,

O s Aker,

00 e 93 - Wiesen, D l - Koppeln,

256. s 2 niedriger Hütung, D S0 F Oer Hütung;

51 - 129 - Vöôllen, Gräben,

Wegen 2c.

zusammen 1451 Morg. 12 []Ruth. bestehenden Vor- werkögrundstücke werden außer aller Kommunion und frei von fremden Hütungsgerehtsamen bewirthschastet.

Die Vorwerksgebaude befinden sich in gutem Stande.

Die Veräußerung geschieht alternativ: auf reinen Kauf, oder auf Kauf mit Uebernahme cines Domai- nenzinses, welcher leßtere auf 700 Thlr. festgestellt ‘isi. An Kaufgeld sind bereits von cinem der Erwerbslu- figen 23,000 Thlr. geboten worden, indeß if die Ver- áußerung aus freier Hand nit für angemessen befun-

1834. auéhalten und in denselben ganz an Stelle des Fiékus eintreten muß.

Zur Veräußerung if auf : Donner ftag, den 23. Mai d. I., Vormittags | i um40 Uhr,

im Geschäfcslokal der unterzeichneten Regierungs-Ab- theilung vor dem Departements-Rath, Herrn Regie- rungs-Rath Sallbach, ein Termin angesezt worden, zu welchem die Kaufbewerber unter dem Bemerken eingela- den werden, daß die Licitations-Bedingungen auf dem Domainen-Amte Clempenow, auf dem Rathhause zu Anklam, und in unserer Registratur jederzeit eingese- hen werden fdnnen.

Stettin, den 17. April 1833.

„_-Konlal- Neglerung, Abtheilung für die Verwaltung der diref- ten Steuern, Domainen und Forsten.

Sbdictal-Titati 0h

Die etwanigen unbekanuten Erbeir der zu Kopnit am 30, September 1826 verstorbenen Anna Beata Louise geborne Lehmann, verwittwet gewesene Soldat Emanuel Grundt, zulegt verehelicht gewesene Tuchma- cher Schneider daseibst, werden hierdurch aufgeforderc, in Termino

den 8. Januar 1834, Vormittags uri 9 Uhr, auf dem hiesigen Gerichte entweder persönlich oder durch geseßlich zuläflaen Bevollmächtigten, wozu ihnen der hiesige Justizrach Wittwer voxgeschlagen wird, zu erscheinen, sch als Erben zu legitimiren und ihre Rechte wahczunehnen, bei ihrem Ausbleiben aber zu gewärtigen, daß der etwanige Nachlaß der 2c. Schnei- der als herrenloses Gut dem Fiskus anheim fallen soll

Wollsicin, den 1. April 1833.

den worden.

Königl. Preufe Friedensgericht.

ten voi 20,000 Thlr. , 30.000 Thlr., 40,000 Thlr., 50,000 Thlir., 60,000 Thlr.. 70,000 Thlr., 80,000 Thlr., 90,000 Thlr., Einmal Hundert bis Sechsmal e Tausend Thaler, die in jeder ck- icht zu empfehlen sind, da die Aecker, Forsten 2c. 26. in guter Custur, so wie das lebende und todte Inventarium im besten Stande sich befinden und mir chonen Wohn - und Wirrhschafts- Gebäuden versehen sind, den heutigenConsjuncturen angemessen und gegen eine mäßige Anzahlung im Auf- trage ebr dillig zu verfaufen oder auch zu vertauschen. Hierauf Reflektirenden sind wir sehr gern bereit, jede Auéfunfr über die Verhältnisse der Güter foftenfrei zu ertheilen. Breslau, den 13. April 1833. Aufrage- und Adreß-Büreau im alten Rathhause.

A, E A P Per: E jb B D N s

Literarische Anzeigen.

Bei Basse in Quedlinburg if erschienen und be! E, S. Mittler in Berlin, Stechbahn Nr. 3, (so wie in dessen Handlungen zu Posen, Bromberg und Gnesen) und bei Vincent in Prenzlau ju haben:

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e

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arößre Aufmunterung, ihr hinsichtlih ihres innere! Gehaltes die möglihse Sorgfalt zu widmen, so wit

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* Auch unter dem Titel: Scholia in Lzechielis pendium redacta.

Von dieser Ausgabe sind früher erschienen:

Vol, I. Scholia in Pentateuchum in Con pendium redacta, 1828, Charta impr. 4 Thlr! Charta Berol, 5 Thlr.

Vol. Il. Scholia in Psalmos in Comper dium redacta. 1831. Charta impr. 3 Thlr, 1968 Charta Berol. 4 Thlr. 15 sgr.

Vol V. Stholia 1nJobui {h Compendiu® redacta. 1832 Charta Berol, 3 Thlr.

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gr. 8yo

Vaticinia in Coo}

Joh. Ambr. Barth in Leipzig ift erschien}

Charta impr. 2 Thir. 114 8 È ber auch auszgepfifen.

diederherstellung der Ruhe unmöglich machen , fordert der Ge- ral die Herren General - Majore, Obersten u. \. w. auf, den (itairs den ausdrücklihen Befehl zu erthcilen, daß sle bei Ver- gung von Jndividuen, die im Verdachte der Chouanecrie stes- n, oder als Chouans erkannt worden. sind, alles Mögliche an- enden, Um sich ihrer zu bemächtigen, ohne von den Waffen

perus

ebrauh zu machen und lelßteres erst in dem Falie zu thun, enn die Fliehenden bewaffnet sind oder Widerstand leisten. Die

ete der Menschlichkeit, so wie der Umstand, daß von den ver- steten Personen zuweilen wichtige Aussagen zu erwarten seyn irften, machen den Truppen diese Mäßigung zur Dit Der Courrier de Lyon meldet unterm 27sten v. M. die dor- gen unruhigen Vorfälle in folgender Weise: „Die Polizei-Verord-

; Ming, w ; Si ¿Uf den Straß / Ei K. W,, Andeutungen aus dem Gebiet g, wodurch) das Singen auf den Straßen und in den Kaffcehäu-

rn untersagt ist, hat bei einer gewissen Klasse unserer Republi-

ner Unzufriedenheit erregt, und sle haben gestern auf ihre |

Peise dagegen protestirt, indem sie eine Quasi:Emeute veran- alteten, die einen Augenblick in einem Theile der Stadt Unruhe legte. Zwischen 9 und 10 Uhr Abends zog cin Haufe von bis 20 zerlumpten Jndividuen, denen eine Menge Neugie- ger folgte, durch einige Straßen, indem sle die Carmagnole ngen und von Zeit zu Zeit der Republik ‘cin Lebehoch brachten.

ÆŒuf dem Plage der Côlestiner angekommen, machte der Zug Walt; einer aus dem Haufen stieg auf einen Eckstein und hielt

ne Rede, die' er Anfangs aus dem Kopfe hersagen wollte, um ch den Schein eines Jmprovisators zu geben; der shülerhafte edner ward aber von seinem Gedächtniß {lecht unterstüßt und ockte mehrmals, so daß die Zuhörer ihn auslachten, Endlich brachte an dem jungen Tribunen ein Licht, bei dessen Schein er den Rest ines Vortrags ablas, in welchem jeder Saß mit, dem Ausruf: Es lebe die Republik! ‘/ \{ioß; er wurde beklatscht, daneben Hierauf zog der Haufe vor ein benach-

hartes Kaffechaus, wo man ihm den Eintritt verweigerte, und erstreute sich dann nah allen Richtungen. So endigte dieser

afug. Ein Ynfanterie-Piguet von 50 Mann stand den ganzen Abend auf dem Plage der Cdlestiner, brauchte aber nicht cinzu- schreiten. Außer den 25 bis 30 Individuen, welche den Kern des Auflaufs bildeten, nahm Niemand an dieser Demonstration Theil, welche unter der Masse der Zuschauer nur Mitleid zu erregen schien.‘

Die Republifaner in Lyon haben auf das Banquet, welches sie zu Ehren des Herrn Garnier - Pagès veranstalten wollten, verzichtet. Dieser Deputirte, welcher die beiden dortigen libera- len Blätter, den Précurseur und die Glaneuse; vertheidigen sollte, hat die Reise dahin aufgegeben.

Jn dem Dorfe Levès, wo die stellt ist, hatten einige, nicht zur Gemeinde gehörige, Individuen die Kirche zu zerstôren begonnen ; die National - Garde, die ver- sucht hatte, sich zu versammeln, s{ickte nah Chartres um Hülfe, Der General Porret de Morvan begab si sogleih an der Spibe der Gendarmerie und mit 150 Mann Truppen nach

Leves; bei seiner Annäherung ergriffen die Ruhesidrer die Flucht !

und der General! kehrte, nahdem er eine Wache um die Kirche aufgestellt, nach Chartres zurü.

Seic einiger Zeit is hier viel falshes Geld im Umlauf; man hat den Verfertigern noch nicht auf die Spur kommen können; doch vermuthet man, daß sih ihre Werkstatt in einem Dorfe in der Umgegend der Hauptstadt befinde. Mehrere Po- lizei-Beamte haben sih heute dorthin begeben, um Nachforshun- gen anzustellen.

Zwei royalistische Blätter, der Renovateur und der Cour- rier de l’Europe, sind, zu einem Journal verschmolzen, heute zum erstenmale in diejer neuen Gestalt erschienen. Das neue Blatt,

| welches die Titel der beiden früheren vereinigt und von dem

Grafen von Lostanges, als verantwortlichem Herausgeber, unter- zeichnet ist, behält die reyaliftische Farbe und ‘fündiat an, es wolle vornehmlich auf eine Vermittelung zwischen den ver- schiedenen Parteien hinarbeiten.

Aus Otana wird unterm 23. März geschrieben : Araber von dem Stamme der Garrabes fins hier, nachdem das Kriegsgericht sie als Spione zum Tode verurißeilt, enthauptet worden. Zwei andere von demselben Stamme befinden sich noch unter derselben Ant(age vorz Sericht. Die Garrabcs sind die hartnädctigsten Feinde der Franzosen und sehen in kriegerischem Rufe, den sle oft mißbrauchen, um ihre Nachbarn zu berauben ; sie senden Spione hierher, um zu fahren, welche Araber Le- bensmittel auf den hiesigen Markt bringen; dicse werden dann von ihnen auf der Rückkehr aus der Stadt úberfallen und des geidsten Geldes beraubt. Ferner zeigen diese Spione den Häup- tern des Stammes ganze Bezirke an, welhe den hie- sigen Marke mit Proviant versorgen; Leßtere werden als- dann als Feinde der Religion mít Krieg bedroht, weil sie die Ungläubigen in Oran mit Lebensmitteln verschen. Die hierher kominenden Araber erzählen selbst, daß es diese Furcht ist, die sie oft abhâlt, die Erzeugnisse ihres Bodens zur Stadt zu bringen. Am 18ten d. M. sind die Garrabes, durch cinige benachbarte Stämme verstärkt, vor Arzew erschienen ; der dortige Kadi ging ibnen an der Spike seiner Mannschast entgegen; vier-

zig von seinen Leuten wurden aber von dem Feinde umringt, |

gefangen genommen und enthauptet, und der Kadi selb ward verwundet. Die Anwesenheit der Goelette „Daphne“/ auf der Rhede von Arzew hielt die Araber bei ihrer Furcht vor den Kanonen ab, ihren Sieg zu verfolgen. Sie sollen jebt cine Stunde von der Stadt gelagert seyn. Die Lage von Arzew is unter diesen Urnständen sehr kritisch und wird es noch mehr wer- den, wenn die Goelette „„Daphne‘/ nah Mers-el-Kebir zurück- kehrt, was bald der Fall seyn wird, da ihr die Lebensmittel aus- gehen. ‘/

Großbritanien und Jrland,

Parlaments-Verhandlungen. Oberhaus. Si zung vom 2. Mai. Der Herzog von Wellington über-

Ruhe nunmehr wiederherges-.

¡Det i

E E R E L R E ROT T E E A A R R Aa

Cm E E S L

| indem z- | andern e h | Elende Achuülfe verspräche.

reichte eine mit zahlreichen Untersch-iften versehene Bittschrift von !

Belfast und Edinburg, worin um Abschaffung der Sklaverei, aber zugleich gebeten wurde, daß den Eigenthümern eine Entschädigung bewilligt würde, und daß die Abschaffung stufenweise vor sich

ginge. Der Herzog unterstüßte den Jnhalt der Bittschrift und |

protestirte gegen jede andere als eine allmälige Emancipation der |

Sklaven. Die Verwaltung, an der er Theil genommen, habe dies beständig beabsichtigt; und er alaube, daß eine andere als stufentoeise Abschaffung allen Parteien nachtheilig seyn würde. Er glaube sogar nicht, daß den Sklaven an so großer Etle gelegen sey; denn es sey klar erwiesen, daß sich dieselben in jeder Bezie- hung gut und behaglich befänden. Lord Su ffield bemerkte, daß die von dem edlen Herzoge vorgelegte Bittschrift von 2400 Personen

unterzeichnet sey, während er (Lord S.) eine Bittschrift von demselben *

wickelte seinen auf heute anstehenden Antrag wegen gänzlicher Revision des Finanz - Systems, um den industriellen Klassen Er- leichterung zu verschaffen, und zu dem Ende eine Steuer auf das feste Eigenthum des Landes zu legen. Er hielt cs sür un- möglich, daß die Regierung nicht bald den dringenden Wünschen des Volks hinsichtlich einer Veränderung in dem Steuerwesen nachgeben müsse. Die Last, die auf den arbeitenden Klassen ruhe, sey unerträglich, und ohne baldige und wirksame Abhülfe sey großes Elend unvermeidlich. Lord Althorp widersckte sich dem Antrage, welcher auch ohne weitere Debatte und Abstimmung verworfen wurde. Sir R. Peel fragte Herrn Cobbett, wann er - denn seinen Antrag auf eine Adresse an die Krone, um seine (Sir Roberr’s) Entlassung aus dem Geheimen-Rathe anzuempfehlen, zur Sprache bringen werde? (Gelächter.) Er hoffe doh nicht, daß er den Gegenstand einschlafen lassen werde. Herr Cobbett erwie- derte, daß der Gegenstand zu vergangenem Dienstag angestanden habe, aber nicht hätte vorkommen fönnen, weil das Haus crst um 4 Uhr Morgens die anderen Geschäfte beendigt habe. Er werde die Sache am 13. d. M. zur Sprache bringen. Derm- nächst machte Herr Richards seinen Antrag wegen Einführung der Armen-:Geseße in Jrland, und suchte die Vortheile darzuthun, welche aus der Anwendung dieser Maßregel für Jrland hervorgehen würden. Er führte an, xas schon einige Privat-Gesellschaften zur Unterdrückung der Bettelei für Nußen gestiftet hätten, und wie durch die Wirkung derselben der Wunsch nah Einführung eincs allgeineinen Spstems der Armen -Gescße in Jrland vor- herrshend geworden sey. Man müsse daßer die Wohlthat bder Armen -Geseße auf ganz Jrland ausdehnen, um dadurch jenem gedrückten und zerstörten Lande Frieden, Ordnung und Sicher- heit zu verschaffen. Herr J. Grattan unterstüßte den An- trag. Lord Althorp sagte, der Gegenstand sey von derx aller- größten Wichtigkeit, und im Verhältniß zu sciner Wichtigkeit Und zu den ihn umgebenden Schwierigkeiten erfordere er auc di: ¿ußerte Sorgfalt, Vorsicht und Uedverlegung. Es sey nicht seine Abicht, sich dem Antrage direkt zu widersezen. Aber zu gleicher Zeit könne er nit wünschen, daß die ehrenwerthen Mit- glieder die Ansicht in sch aufnähm?en, daß, weil Elend in Jrland herrsche, die bete Abhülfe die Einführung der Armen-Gesetze seyn würde. Seine Absicht sep, das Haus z 1 veranlassen, si für jest noch nicht bestimmt über diescn Gegenstand auszusprechen, sondern sich erjt zu verzewissern, in wie weit die schon in jenem Lande bestehen- den woßsthätigen Anstalten zur Unterstüßung. der Armen bei trügen, oder in wie weit sie zu diesem Zweck besser eingerichtet werden fönnten. Jn England hätten die Armen- Geseßze den Nachtheil, daß sie zu viel Sorglsfigkeit und müßiges Leben er: zeugten. Die arbeitende Klasse wäre nur zu geneigt, sih mehr auf die Armen - Taxe als auf die eigenen Kräfte zu verlassen z und er fürchte, daß dieser U-belstand in Jcland noch mecklicher hervortreten würde. Die Minister hätten den Gegenstand rei lih in Erwägung gezogen, und wären der Meinuna, daß eine Untersuchung über den Zuïand der Armen an Ort und Stelle angestellt werden müsse. Er trage daßer als Amendement zu der vorliegenden Motion darauf an, daß von Seiten der Krone eine Kommission niedergese6t werde, um jene Untersuchung anzustellen. Herr O’Connell bat um die Erlaubniß, das Amendement des edlen Lords unterstúken zu dürfen. Die Bemerkungen des edlen Lords hätten das, was er habe sagen wollen, beinahe úberflüssig gemacht. Er brauche also seinem Schauder vor Armen -: Gesezen nicht so ausfúhrlich Worte zu geben, wie er es sonst wohl gethan haben würde. Niemand habe ein größeres Jnteresse bei der Einfährung von Armen-Gefeßen in Jrland, und Niemand bringe grdßere Opfer, um sich derselben zu widerseßen, als er. Scine Ansichten úber jenen Gegenstand würden ihn wahrscheintich um das Vertrauen eines großen Theils der Jrländischen Bevölkerung, und um die liebevolle Unterstüßung bringen, derer er sich bisher von Set- ten der katholischen Geißlichkcit zu erfreuen gehabt habe, diesclbe natúrlih den Armen - Gesezen oder jedem System geneigt sey, welches dem Jrländischen Er glaube, daß, wenn er den Armen - Gesc6en in Jrland das Wort redete, das Haus eine solche Unzahl von Bittschristen zu Gunsten jener Maßregel erhalten würde, daß die Forderung unabweisbar werden dürfte. Eben so glaube er, das, wenn er die Aufregung bis zur offenen Empörung treiben wollte, die Vertheidigung der Armen - Gesebe das geeignetste Miltel dazu scyn würde. Aber solche Motive verachte er; und, nach Grundsá6sen handelnd, würde er immer nur das thun, was sciner Ueberzeugung nach sich mit dem Vor- theile Jrlands am besten verträge. Die Existenz des Elendes und der Noth in Jrland sey unleugbar, und dic Frage wäre nur, ob der Zustand des Volkes durch Einführung der Armen- Gese6e auf irgend eine Weise verbessert werden würde. Seiner An: sicht nah würden die Armen - Gesebe die bestehenden Uebel nur noch

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! vermehren, die natärliche Neigung zum Müßiggange fördern, und

Orte im entgegengeseßten Sinve vorgelegt habe, welche 21 bis |

22,000 Unterschrifceen aufzuweisen hätte. Er úberlasse es dem Hause, zu entscheiden, welche Ansicht bei den Einwoßnern von Edinburg und dessen Umgegend die vorherrschende sey. Er habe außerdem wohl 6 bis 700 Bittschriften zu Gunsten der unver- züglichen und gänzlichen Abschaffung der Sklaverei vorgelegt, und es leide wohl keinen Zweifel, daß cine allmälige Abschaffung der Sklaverei nichts Anderes bedeute, als eine beständige Bei- behaltung derselben. Der Zustand der Sklaven sey jeßt {lim- mer als je, da die Pflanzer, in der Furcht, ihre Rechte zu ver- lieren, jeßt noch allen mdglichen Nuben aus ihrem Eigenthum zu ziehen suchten, und deshalb die Sklaven über die Gebühr quálten. Die Bittschrist wurde darauf auf die Tafel des Hauses

elegt.

f Unterhaus. Si6ung vom 2. Mai. Die Sheriffs von London erschienen an der Barre, um etne Bittschrife des Lord - Mayors und des Gemeinde - Raths von London für die gänzliche Abschaffung der- Skla- verei zu überreihen. Die Bittschrift wurde verlesen und auf die Tafel des Hauses gelegt. Der Oberst Torrens ent-

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die Lust zur Arbeit gänzlich zerstören. Dies sey aber nicht die einzige úble Folge. Der Quell der Wohlthätigkeit würde versie: gen, und das natürliche Mitgefühl für fremde Leiden, welches in Jrland so sehr vorherrsche, und in seiner Wirkung die ärk; sten gesellschaftlihen Bande knüpfe, würde erstickt oder in Bleich: gültigkeit verwandelt werden. Die Unterstüßung, die, den Ar- men-Geseßen in England zufolge, unehelichen Kindern zu Theil wird, nannte Herr O’Connell eine Bastard: Prämie, und cil, derte die demoralisirende Wirkung einer solchen Einrichtung, Nachdem sich noch mehrere Mitglieder zu Gunsten des Amen- dements ausgesprochen hatten, nahm Herr Richards seinen ur: sprünglichen Antrag zurück, und das Amendement des Lord Ale- horp wurde ohne Abstimmung genehmigt. Das Haus beschäf tigte sich hierauf noch mit einigen Gegenständen von örtlichen Interesse und vertagte sich um 1 Uhr. :

* Oberhaus. Sigung vom 3, Mai. Der Grag€ von Aberdeen stellte, der frühern Anzeige gemäß, scinen An trag in Betreff der leßten Französischen Expedition nah Aslzier und der jeßigen Besckung jenes Landes durch die Franzosen. Als er, sagte der Graf, von dem edlen Lord (Grey) erfahren;

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