1833 / 129 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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„daß noch 1 E sammen 2,800,000 Pfd. Hier ist als +41 bedeutender Ueberschuß

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Häuser traf, war ofsenbar ein bloßer Vöirwand zu dem vorgestrigen Versuche einer Emeute. Diese war offéïibar im Voraus angezettelt ; man wolite erst im Kleinen probiren, und; den Versuch, wenn die Be- hôrde weniger Energie gezeigt hätte, im Großen wiederholen. Bekanntlich hat die republikanische Partei, welche seit dem Auf- stande vom áten und 5ten Juni olle Yussicht auf einen Steg in Paris verloren hat, ihre Blicke vorzugsweise auf Lyon gerichtet, wo die Ereignisse vom November 183# so viel Elemente zu Em- pôrung und Unruhen zurückgelassen heben. Man weiß, daß die republikanische Partei dort ihre Anhänger längst organisirt hat und sie für den entscheidenden Augctblick in Bereitschaft hält. Durch ihre Niederlagen auf den Str#ßen wie in den Kammern gereizt, will sie Nache nehmen; man: weiß, daß dumpfe Dro- hungen im Umlauf sind. Uebrigens Haben unsere Seiden - Ar- beiter niemals mehr Beschäftigung gelnbt, als jeßt, und es fehlt also an Vorwand zu einem neuen Aufstande. Um einer Wie- derholung der - vorgestrigen Auftritte vorzubeugen, hatte die Behörde gestern Abend die nöthigen Vorsichts-Maßregeln gelrof- fen. 300 Mann Jufanterie und eine Schwadron Dragoner standen auf dem Rathhause, dessen Thore um 7 Uhr geschlossen wurden. Zahlreiche Patrouillen zoget durch die Straßen, und auf dem Plaße des Terreaux, so wie auf dem der Côlestiner, standen starke Piguets. Gruppen voy::Neugierigen bildeten sich, wie gewöhnlich, vor den Kaffeehäuser und auf den Pläßen, doch ward die Ruhe nicht gestôrt.// Dix Précurseur, das re- publifanische Blait in Lyon, behauktet, die Theilnehmer an den Unruhen ‘seyen der republitanischen Partei fremd gewejen, und nimmt, um den üblen Eindruck zu verwischen, den jene Vorfälie auf den verständigen Theil der Einwohner gemacht ha- ben, zu der gewöhnlichen Behauptune seine Zuflucht, daß der ganze Vorfall von der Polizei, welche. die wahrcn Republikaner habe in die Falle loen wollen, angestiftet worden sey. Der Précurseur, die Glaneuse und die übrigen republifanischen Blätter in Lyon zeigen an, daß, unzeachtet des auédrücklichen Berbotes des Präfekten, Herrn Gatzparin, das Gastmahl zu Ehren des Herrn Garnier-Pagès am #5. Mai stattfinden werde. Es fragt sich nun, ob sie dieses Vorhaben seibst dann noch aué- führen werden, wenn sie erfahren, daß Herr Garnier :Pagès, wie wenigstens die Tribune gestern meldete, entschlossen ift, nicht nach Lyon zu gehen, sondern in Paris: zu bleiben. j

Herr Laffitte wird in einer der âchsten Sißungen einen Gese6-Entwurf über den Tilgungs-Fonds vorlegen. |

Die Europäische Bevölkerung des Stadt Algier belief sich am 15ten v. M. auf 5101 Personen. -

Großbritanien und Jrland.

London, 3. Mai. Die Times efthält folgende Betrachtun- gen mit Hinsicht auf die leßten Parlaments, Fragen: „Die Opposition inStadt und Land gegen die Haus- und Xenster-Steuer nimmt einen sehr ernstlichen Charakter an. Die Vénister soliten ihre ganze Aufmerksamkeit auf das richten, twas in dieser Hinsicht jeder neue Tag, jede neue Stunde darbietet? Wenn der Pöbel droht, dann wissen wir, was wir zu fürchten haben ; sein Zweck ist ge- se6lose Gewalt, und er fordert uns alss heraus, die bewassnete Macht zu unserem Schüß aufzurufen..: Aber wer sind die Un- terthanen des Königs, die sich täglichz versammeln und ein- stimmig beschließen, daß sle die ditektin Steuern nicht zaßien wollen? Drohen sie mit Gewalt? Genüß nicht; auch woilen wir sie nicht vertheidigen, daß sie den Entichluß ankündigen, lieber insgesammt ihre Habe von dem Ezekator des Sherisss in BDe- schlag nehmen zu lassen, alé dem Einnehmer der Haus- und Fenster-Steuer noch cinen Shilling zu zahlen. Aber die Pfand- leiher und Auctions-Kommissarien! W:3s thun ste? Jn vielen dirchspielen der Hauptstadt (und ‘das Leispiel greift wie reißen- des Feuer um sich) ist diese Beamten-K:asse entschlossen, nicht zu dem Verkauf der Habe ihrer Mitbürge:" behülflich zu seyn, wenn dieselben wegen Nichtzahlung der ober erwähnten Steuern avf Köduiglichen Befehl vecfolgt werden. Des ist passiver Widerstan d, zu dem sich Leute entschlossen haben, :die an legislativer Hülfe gegen eine längst unerträgliche Art vonzSteuern verzweifeln und also die Sache selbst abmachen wollen. Diese Leute nun sind nicht Aufröhrer, niht Plunderer, nicht Verckwveifelte; es sind ruhige, stille, anti-revolutionnaire, hôchst friedliih und loyal gesinnte Un- terthanen, ehrenwerthe Hausbesiber, sojgsame und thätige Han- delóleute, deren Gewinn immer mehr Fbgenommen hat, bis sie von ihrem Geschäft nicht mehr leben können, und die sich, um der Sache die Krone aufzuseßen, von Steuern, welche man bis zur hôchsten Höhe hinaufgeschraubt leazt, zu der ste geseßliche Härte zu treiben im Stande ist, gexlazt und ausgesogen sehen. Dieser Leute, nicht allein in London : Endern in' ganz England, sollte man sich erbarmen; man sollte #e zu einem besonderen Gegenstand des parlamentarischen Shßes machen; sie bilden das Mittelglied zwischen den höherer 1Nd niederen Klassen, und man sollte fie ais die Gefúhlsleiter g&enseitiger A! und gegenseitigen Wohlwollens betra Kn. Nicht ohne Schmerz und Furcht kann man den Geist dee Kasses gewahren, der sich überall unter diesen gequälten und sc)mzx belasteten Klassen gegen die Regierung fund zu geben anfängt. Wäre es nicht ein loh- nendes Werk, wenn sich die Mini t die Aussdhnung dieses Theils ihrer Mitbürger angelegen ses. eßen? Man sagt, Lord Althorp habe, sich mit Hinsicht aFf* die Malz-Steuer un- widerruflih ausgesprochen, und Fatan wâre noch nichts zu tádeln, denn ohne freie Zulaftz:g ausländischer Gerste würde die Abschaffung der Malz - Feuer nur eine Gutébe- sizer- Speculation seyn. Warum (8? keinen Vergleich ein- gehen, wenn dabei des Volkes Zurkei ung zu der Regierung wieder zu gewinnen ist? Wir wok für jeßt die Eigen- thums - Steuer fahren lassen, wir üekäissen die Malz-Steuer ihrem Gutdünken, aber wir wollei: olgende Grundlagen zu einer Ausgleichung dieser Finanz-Sg*ztigkeit vorschlagen: Lord Althorp erklärt in scinem Budget, dfer 1,300,000 Pfund an Steuern abschaffen wolle; er behält Ki anscheinend zu gering veranschlagten Ueberschuß von 500,0G? Pfund; zusammen also, nah Bestreitung der Bedürfnisse desF'2ntlichen Dienstes, eine Ersparniß von 1,800,000 Pfund; gÆM' «kann man nun, ohne Beeinträchtigung für den öffentlichen X ns, ret gut annehmen,

Mill, an Ausgaben erspart Mrden kann ; dies gäbe zu-

von 2,800,000 Pfd. , wovon der gr' 2 Theil schon dur Lord Althorp’s eigene Berechnungen er b. eist. Nun möchten wir dem edlen Lord empfehlen , die vielfäl" x kleinen und armseli- gen Reductionen, die er dem Lande v #ochen, fär die ihm kein Mensch danken und die man keinen Sh, Halm werth achten wird, zurücfzunehmen und statt dessen die ‘»al3- und Fenster - Steuer abzuschaffen, die niht mehr als 2,500,009 Pfd. einbringt. Da- durch wird er sogleich die Schrecken cinflößende Aufregung be- shwichtigen und die Einkünfte in einem eben so guten Verhält-

niß erhalten, als wenn er hartnäckig bei seinem eigenen Budget

beharret, das einen so widerwärtigen Eindruck hervorgebracht hat. Wenigstens wird man dies überall als ein annehmliches

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Nachgeben des edlen Viscount und als ein Ablassen von seiner finanziellen Takilosigkeit anschen. Für jest wird das Volk damit zufrieden seyn.‘

Die zweite Lesung der Bill zur bärgerlichen Gleichstellung der Juden, die am 1sten d. M. stattfinden sollte, ist bis zum 22sten d. M. ausgeseßt worden.

Im Scotsman befinden sich folgende statistishe Notizen úber die Bierbrauerci in Großbritanien: „Schottland zählte im vorigen Jahre 216 Brauer, wovon 33 auf Edinburg - und nur einer auf Argyll kämen. Jn Schottland giebt es 17,070 patentirte Viktualienhändler, fo daß einer auf 123 Personen, jung und alt, im ganzen Laude kommt, welches ein übermäßiges Verhältniß ist. England, bekanntlich ein durstiges Land, hat 50,800 Viktualienhändlex und 30,900 patentirté Bierverkäufer, also 81,700 Bierschänker, so daß deren einer auf 170 Köpfe tfommt. England hat- 1753 Brauer, von denen sich 108 in Lon- don befinden. Von den Bierschänkern brauen 37,000, oder fast die Hâlfte, ihr Bier selbs. Jn Schottland. brauen nur 318 von 17,070, oder einer von 57, ihr Bter selbst. Jn Schottland wurden im verflossenen Jahre 990,000 Bushel Malz zum Béierbrauen verbraucht; ein-Zehntheil davon kam auf die patentirten Victualienhändler; in Edinburg wurden 432,000, in Argyll aber, das 100,000 Seelen zählt, nur 62 Bushel verbraucht. Jn England wurden 25,809,000 Bushel Malz zum Bierbrauen verbraucht; davon 13,800,000 durch die eigentlichen Brauer und 12 Millionen durch die Viktua- sienhändler oder Bierschänker. In Schottland kommen auf jede Person -* Bushel gebrautes Malz, in England 12 Bushel. Irland verbrauchte 1,540,000 Bushel in feinen Brauereien, das ist ctivya 2, - Bushel auf jede Person. Eín Engländer trinkt also so viel Bier, wie vier Schotten oder wie neun Irlánder. Jm Jahre 1831 wurden in Schottland 928,000 Bushel Malz verbraut, davon 834,000 von den eigent- lichen Bravern und den Res von Viktuailenhändlern. Jm Jaßre 1830 verbrauchten die Schottischen Brauer 740,000 Bu- shel Malz. Der Malz - Verbrauch scheint also tn Schottland seit dera Jahre 13830 ungefähr um ein Fünftheil zugenommen zu haden.“

London, 3. Mai. Heute vor acht Tagen (als mein leßtes Schreiben abging) hatte noch Iiemand. eine Ahnung, daß in derselben Nacht noch die Minister sich über eine wichtige Fi- nanz-Frage in der Minorität befinden würden. Ja, ih bin ge- wiß, daß selb Sir William Ingelby, der den Vorschlag machte,

daß die Malz-Steuer, mit einem Verluste von mehr als drittehalb |

Millionen für die Revenuen, bis unter die Hälfte herabgeseßt werden solle so sehr auch die Grundherren iren Vortheil da- bei fiiden mochten keinen anderen Erfolg ‘davon erwartete, als sich und einige Freunde, bei ihren Kommittenten auf dem Lande, als Beschüger des Ackerbaues beliebt zu machen. Denn er sowohl, als Ulle, die mit ihm stimmten, wußten ret gut, daß jeßt, nachdem die Sißkung so weit vorgerüft ist ja, vielleicht faum in zwei Jahren keine Ersparaiß in den Staats - Aus- gaben von einem }olchen Umfange z11 machen sep; unb wenn ja noch Ersparnisse zu machen, die Städter, und besonders die Bewohner Londons, weiche die Last fast ausschließlich zu tragen haben, cher zur Abnahme der Haus- und Fenfter-Steuer berechtigt wären. Unò war ein solches Ersparniß nicht möglich, und soll- ten sowohl den GruadHerren als den Stödten drückende Lasten abgenommen werden, so mußte es ihnen chenfalls klar seyn, daß der Ausfall durch eine Vertidgens-Steuer ersegt werden mußte, welche nothwendig immer am schiversten auf das Grund - Eigen- thum fálle, Gâbe es in diesein Zugenblick cine Partei, die sich stark genug fühlte, ein Méitisterium zu bilöen, und wäre der Vorschlag von einer foschen ausgegangen und den Ministern zum Trobe durchgesährt worden, so wäre das Verfahren verständlich gewesen, und es würde den Minislern nichts übrig geblieben seyn, als abzudanken. Aber cine solche Partei giebt es vorläufig nichtz und wenn sie si fäabe, so würde sie s{hwerlih so un- klug seyn, ihre Gegner durch cinen Vorschlag zu verttei- ben, den sle ‘felbst eben so unausfüßrbar gesunden ha- ben würde, als ihre Gegner. Der Vorschlag. kam aber wirklich voni einem Freunde der Minister, welcher gewiß im Herzen darauf gerechnet hatte, daß, wenn ihn au alle Radika- len, Ultra-Tories und die, welche unmittelbarer Vortheil gegen alle andre Núcksichten blenden mochte, unterstüßten, die unab- hängigen Freunde der Negierung, im Verein mir den aufgeklär- ten Tories hinreichend seyn würden, ihn zu überstimmen. Die Minister aber waren nicht gehörig auf ihrer Hut, versäumten es, sich mit ihren Schaaren zu umringen, und der Erfolg war eine Uebereinstimmung, welche auf allen Seiten Schrecken verbreitete, um so mehr, da man befürchten mußte, daß der weit billigere Vorschlag des Sir John Key, welcher auf den Dien- stag angekündigt war, auch angenommen werden würde; ja, da man gewiß seyn durfte, daß gleichviel wer das Staató-Ruder führte kcin Ministerium es wagen dürfte, unter ebwaltenden Um- ständen dem Grund-Eigenthum auf Kosten der Städte eine so große Erleichterung zu gestatten, und daß folglich ein Deficit von wenigstens 5 Millionen zu decken seyn würde. Unter diesen Umständer? faßten die Minister einen kühnen Entschluß, und erklärten durch Lord Al- thorp dem Unterhause: Sollen diese Steuern abgeschafft werden, so múßt ihr weiter gehen, und das ganze finanzielle System um- gestalten, und an die Stelle von diesen und anderen Abgaben eine Vermögens - Steuer von wenigstens 10 Millionen segen. Dieses aber haíten wir für den Augenblick für unräthlih und nun, sollen wir am Ruder bleiben, fo erklärt dieses mit uns (so unangenehm es auch seyn mag, eine einmal gegebene Ent- scheidung wieder umzustoßen); wo nicht, so Ühernehme die Ad- ministration, wer da will und fann! Dies hieß die Sache auf die Spiße stellen, und sie konnten es um so mehr, als Sir Robert Peel und alle angesehenen Tories ihnen ihren Beistand zugesichert hatten, und viele von denen, welche für die Reduc- tion am Freitag gestimmt, so wie von dénen, welche ihren Kom- mittenten feierlich versprochen hatten, gegen die Haus- und Fen- ster - Steuer zu stimmen, ihnen zusagten, entweder für sie zu stimmen, oder sich doch des Stimmens ganz zu enthal- ten. Der Erfolg war auch, daß, als am Dienstag Sir John Key seinen Vorschlag für die Abschaffung dieser Steuer machte, ‘und Lord Althorp dagegen dem Hause ‘jenen Beschluß (wenigstens dem Sinne nah) als Gegenvorschlag vorlegte, aus einer Versammlung von 512 Mitgliedern 355 fich für die Mi- nister erklärten, und als dié Malzsteuer- Frage ‘erneuert wurde, sie jeßt dur eine Mehrheit von 154 Stimmen siegten. Na- türlich brachte dieses mehrexe Deputirte großer Städte, beson- ders Londons, in die hôchste Verlegenheit, so daß sie es schwer finden dürften, ihre scheinbare Wortbrüchigkeit gegen ihre Kom- mittenten zu entschuldigen. "Ja, Sir John Hobhouse fand sich bewogen, um sich vor jedwedem Vorwurf zu sihern, noch vor dem Anfang der Dienstags - Debatten, sowohl seine' Stelle im Ministerium, als: die Vertretung der Stadt Westminster nieder-

zulegen. Indessen, ob es nun gleich den Ministern für dên Yy genblick gelungen ist, den Sturm zu beschwichtigen, so haß sich doch folgende Fakta offenbart, welche im höchsten Gra wichtig sind: * 1) daß das jeßige Kabinet nicht in sich sel sondern nur durch die Zersplitterung der andern Parte kräftig ist; 2) daß in den Finanzen, und zwar aufs baldigs Ersparnisse, nicht von Hunderttausenden, sondern von Million gemacht werden müssen, und 3) daß selbsk mit diesen die A gung einer Vermögen - Steuer unvermeidlich scheint. Es s aber beinahe so aus, als wenn die hiesigen Bürger zu Ungedi dig wären, se!bst die kurze Frist von einem oder zwei Jah abzuwarten, um die Haus- und Fenster-Steuer los zu wer) und als ob sie zu der allgemeinen Entschließung schreiten wollt der Sache selbst ein Ende zu machen, indem ste nicht mehr y len. Es haben bereits mehrere, theils fentliche, theils Priy Versammlungen stattgefunden. Sir J. Hobhouse is ner Wieder - Erwählung für Westminster gewiß; er t aber wohl einsehen, daß es für einen Minister nicht rathsy ist, eine große Stadt zu vertreten, besonders einen Theil Hauptstadt selbst, und daß, wenn er ja wieder ein Amt zu ih nehmen gedenkt, was allz seine Freunde innig zu wünschen (h nen so wird er wohl am besten thun, sich fr einen kleine Ort wählen zu lassen. Gestern Abend wurde von einem H Richards der Vorschlag gemacht, in Jrland eine Armen - Sty einzuführen; Lord Althorp aber (von O'Connell unterstüßt) beh dagegen das Haus, in die Sendung einer Kommission nah | land zu willigen, in der Absicht, über den Zustand der Arn und die bereits bestehenden Anstalten zu deren Unterstüßung fundigung einzuziehen. Die Ernennung der Kommissionen Untersuchung über den Zustand des Ackerbaus und des Han welche Lord Althorvy vorzuschlagen versprochen hat, ist auf d Abend verschoben. | Verederlanod e : Aus dem Haag, 4. Mai. Gestern Abend ist dah} \chäftsträger der Vereinigten Staaten von Nord - Amerika, iy August Davezac, von hier na Rom abgereist. Dem Vernehmen nach, wird über neue, dem Heren Y

zuzusendende, Instructionen berathschlagt.

Aus der Provinz Seeland wird unterm {sten d. gem „Der Gesundheits-Zustand unserer Soldaten im ten und j Distrikt dieser Provinz läßt nichts zu wünschen übrig. Auf] áußersten Gränze ift die Wachsamkeit verdoppelt, da st{ch sel nigen Tagen daselbst Belgier haben blicken lassen. Man spi von den Anlegen kolofsaler Werke an der Schelde im Zten srrikt, und von ähnlichen Maßregeln an der Küste von 6 Beveland. Ein junger Engländer, der sich für einen ehemali

des Minisieriums des Futtern vom 19. März und 6. 2Mpri!k

zur dentlichen Kunde gebracht.

Kasscl, am 4, Mat 18383,

Kurfürstl. Ministerium des Futnern: Hassenpflug.‘/

Dres den, 4. Mai. Ju der Sisung der zweiten Kam- e vom sten d. M. bewerkte der Abgeordnete v. Thielau, ¿ man zur Tagesordnung äberging, im Aufcrage der viterten eputation : die Kammer habe beschlossen, daß dicjenigen *Peti- neu, welche in Betresf des Preußischen Zell-Anschlusses einge- aen, aufbewahrt und später an diejenige Deputation ÜüBerge-

werden möchten, welche sch mit diesem Gegenstande bes{Wäf

Küärde dies nun geschehen, so werde die Kammer von

Jnhact dieser in ösfentlicher Sibung übergebenen Tiretitio- n, woruber die vierte Deputation, sobatòd eine positive DNit- ‘ilung von Seiten der Königl. Regierung úber den gezacten l; Anschluß geschehen (was nun wirklich stattgefunden), Hätte ortrag erstatten sollen, feine Kenntniß erhalten. Er ricte da- » seinen Antrag dahin, daß man die Kammer üter den Zn- (t dieser Petition in Kenntniß sehen möge. Der Ubg-orönete Mayer bemeikte, eine Diskussion könne über bie Petitionen 1t stattfinden, da der Gegensiand in gebeimer Sizunz be- hen werde und der Bericht der vierten Deputation daHer nur

sehr- unfruchtbarer seyn könne, Er steile daher den An- g, daß diese Petitionen der vicrten Deputation entnommen d derjenigen aus der ersten und zweiten zusommengefeßten

putation úbergeben werden möchten, weiche Über den Anschluß den Preußisch-Deutschen Zoll-Verein berathen follte. Die-

h Antrage wurde von der Kammer beigetreten. Auf der

gesordnung stand nun zunächst der Antrag des Abgeordneten pt auf ständische Verwendung bei der Königl. Regierung urn efórderúung einer planmäßigen Auswanderung

Nord-Amerika. Der Antragsteller wies zunä auf herrschenden Nothstand der Bewohner des Erzgeßirges und pigtlandes hin, und bemerkte, wie der Grund desselben augen- einlich, darin liege, daß eben durch den Betrieb von Fabriken

d Gewerken, die Bevölkerung in jenen Gegenden sich o un-

hältnißmäßig vermehrt habe, daß der Grund und Woden on längst seine Bewohner niht mehr ernähren könne. Ein itel, ihrer Noth abzuhelsen, glaube nun ein großer Theil je-

Nothleidenden namentlich in der gemeinschaftlichen AuSiwan- ung nach den Vereinigten Staaten von Noro-Amerika gefunden zU jen, Da sie aber fast sämmtli oon allen Mitteln zu sehr ett blSSt en, um ihren Plan auszuführen, so hätten sle sich in deti letver- senen Jahren mehr als einmal an hohe und Höchite WSeHär-

um Unterstüßung ihres Vorhabens gewende. Man Häbe doch bisher von Seiten der Regierung nicht sowohl aus Wb-

Offizier auêgab, is: in diesen Tagen von Seeländisch-Flantälgung gegen das Vorhaben selbst, als vielmehr, weil man cine na Vliessingen gewiesen worden, und auch dort wurde ihmdkkartize Bewilligung ohne B ziehung der Stäânde für unzulä}- Aufenthalt versagt, da seine Papiere nicht in Ordnung hei! gehalten, ihrem Ansuchen zu willfaßren Bedenken getragen

den wurden.‘/

D râchi, als ob die Russische Regierung den Nicderländist Schiffen das Führen Russischer Flagge und Schiffs-Papiere statten würde, scheint wenig Glauben zu verdienen. Wir fahren rit BestimmtZeit, daß bei den hier zu Lande akkredl ten Russischen Konsulaten noch keine Anzeige darüber eingetrof ist. Sollten auch diejenigen Niederländischen Schisse, die Russischen Häfen Úberwintert haben und jest mit Ladungen | Russssche Rechnung zurückkehren, des Schußes der Russisch Flagge genteßficn, so folgt hieraus noch keinesweges, Daß N VBergänsitzung allen Niederländischen Schisfen zu Theil wai músse, vielmehr scheint es, daß die zur Erlangung Russ Flagge und Schisso-Baytere in Rußland erforderlichen Formal

Ad 4 l T Gro 11 ali aco l ten, etne 0e O BT egel unmöglich m GC)ei.

Belgien.

Brüssel, 4. Mai. Dem Vernehmen nach, wird derd nig morgen oder übermorgen seine Reise nah Flandern anti Sein militairis{her Hausstand und der Generalstab der Ar wird ihn begleiten.

Der Lynx macht sich wiederholentlich Über die Charlatanl vieler Brüsseler Blätter lustig, welche ißre Leser durch die ps haften Ueberschriften: „durch Estafette‘/, „durch außerordentl Gelegenheit“, „Privat-Mittheiiungen“/ u. s. w. zu blenden sud und hebt als eine komische Ungeschicklichkeit die Bemerkung Blattes heraus, welches seinen Lesern folgende Anzeige geit habe: „Da wegen des Namens-Festes des Königs die Bi poft aus Paris {on um 12 Uhr abgegangen ist, so konnt unsere Estasfette die Course von demselben. Tage nicht d bringen. „Unsere Estasfette“/, fügt der Lynx hi ¡hat uns die Nachricht gebracht, daß wegen des Namens des Königs keine Börse war.“

Schweden und Norwegen,

Stockholm, 3. Mai. Der 1. Mai, der sei denkiüichen Zeiten für die Bewohner der Hauptstadt ein Frl tag ist, wurde diesmal mit noch größerer Frößlichkeit began! und im Thiergarten wogten die Spaziergänger in dil Massen, als jemals. Denn nach einer fortwährend wintetll Witterung, die bis zur Nacht des 30. April dauerte, l wir am folgenden Morgen aufs Angenehmste überrascht, ein plôblih heiteres und mildes Wetter das Nahet Frühlings verkündigte. Daher sirômte denn eine aus große Volksmenge nah dem Thiergarten. Um Ubr langte der König an und wurde, wie immer, wit ( meinem Jubel begrüßt. Se. Majestät waren zu M Die Königin und die jungen Prinzen befanden si in offenen Wagen. Der Kronprinz und die Kronprinzessin eil nen nicht auf der Promenade, weil Ersterer einen Anfall! Wechselfieber gehabt hat. Die Gesellschaft für Seiden) welche schon scit zwei Jahren unter dem Schuß der Kro zessin hierselöst besteht, und deren Bemühungen bereits mil} ßem Erfolg gekrönt wurden, hat Jhrer Königl. Hoheit d von einem Stockholiner Fabrikanten aus hier gewonncner V verfertigte Bänder überreicht, die in Hinsicht auf Festigkfei Glanz die ausländischen Seiden-Fabrikate noch übertressen. Kammerherr Baron Koskull ist zum Hofmarschall und Ch! Königl. Hof-Staats: Haushaltes ernannt worden.

_Deutschland.

Kassel,’ 5. Mai. Die hiesige Zeitung enthält des Ausschreiben des Ministeriums des Junern, die Zusa! berufung der nächsten Stände-Versammlung betreffend:

„Da die Wahlen der Abgeordneten zu der nächsten E Versammlung bis jeßt noch nit beendigt sind, und hinsichtlid erforderlichen Zahl der Mitglieder noch kein hinreichendes E1V geliefert haben, o haben Se. Hoheit der Kurprinz und M den Tag zur Einberufung der nächsten Stände- Versammlul den dritten des zukünftigen Monats Juni zu verlegen gnd! ruht, Es wird dieses hierdurch mit Bezichung auf die A1

{nd die Bittsteller jederzeit quf die Eröffnung des ersten cor sté- m Amsterdamer Handelsblad liest man: „Das ionnellen Landtages hingewiesen, Demgemäß Hätten sic® eine

ge Anzahl von Avutwanderungélustigen, und zwar 187 Fami- hn und 114 ‘einzélne scibsiständige Personen, metit deim ESrzge- ge angehôrig, an den Antragsteller mit der Bitcee um Weit- ilunz threr Wünsche an die Stände gewendet. Der Abgeord- te Apt äußerte sch{ließlich hinichts der Unterstötung dieses Se- standes: der Staat würde sich dazu um so eher entschließen nen, da der Plan, welcher von mehreren edlen WtTen- enfreunden dazu bereits entworfen sy, durch Sarmm- g von Actien ausgeführt werden solie, mitzin dazu wom taate fein baarer Vorschuß, sonder! nur die &Gararitie r die Actionnairs zu leisten wäre, wofúr ihm dann «al eres Unterpfand der Kaufbrief über die sämmtlichen ange au f- Ländereien überlassen werden sollte, Der diesfalliige AUncrag die Kammer ging daher dahin, daß diescive beschließen méche, Gemeinschaft mit der ersten Kammer der Königl. Regierung sen Gegenstand als einen *ôchst wichtigen und becchten:SrwBer- n zu empfehlen; zugleich aber auch derselben ihre GeneigtHeit erflôren, in die Garantie eines zur Ausführung nöthigen tien-Kapitals zu willigen, Der Abgeordnete Ca äußerte Bezug auf diese Eingabe, daß Sachsen als ein Binnentand r Kolonisirung úüberseeischer Anstedelungen nicht naturgernäs immt sey. Wollte man aber auch an ein solches UnterneHmen e um so größeren Kosten wenden, se möchte man doch schmwwoer- der Hoffnung auf spätere Entschädigung, mittelst Hersteliurtg es fommerziellen Verkehrs, Raum geben können, denn Æsfl9- een seyen stets für das Mutterland eine Last geblieben. Such stätige die Erfahrung, daß, wo der Trieb zum NAuswandern einral geregt worden, derselbe auch unter Deutschen Stärnmen nter ¿U \ch um sich greife, und bemittelte und tüchtige, des Landes dohlstand durch Arbeitsamkeit vermehrende Einwohner die HDeis- ath verlassen, womit sch der größte Reichthum des Staats, e fleißige Bevölkerung, vermindere. Die Auswanderune@S- ciheit möge zwar keine Beschränkung erleiden, aber eine Cyfte- atishe Unterstühung der Auswanderungslust müsse er für nach- ‘ilig erklären. Der Abzeordnete Eisens ucck bezeihnete ven tliegenden Antrag aus mehreren Gründen als unausfüßeBar ; ch siimme er niht mit den Rehts-Privitleafen übercin, da fi e Verbindlichkeit fär die Bürger des Siaats absehen laffe, tjetigen, welche aus ihrem Vereine treten wollen, uno zu günstigen oder gar zu etabliren. Auch der Abgeordnete & a ch ß e ih gegen die Unterstüßung der Auswanderunraen, und Be- nete die Kosten für eine Familie, welche auswandern molie, f 700 Thlr. ; wit 190 Thlrn. würden aber viele Familien im de zlüélih seyn. Würde man die Auswandernden einmal lterstüßen, (o würde das Bedürfniß stets fortdauern. Der taats: Minister v, Zeschau machte vornehmlich auf ven finanziel- Gesichtspunkt aufmerksam. Wolle man auc nur 1000 PDersozen k ¿suéwanderung unterstüßen, so gechôrten na dèma Plane zu 200,000 Rthir. Ec frage, in welchem Verhältniß die Writ- zum Zwecke ständen? Die Kammer beschloß dar4uf mit 46 gen 17 Stimmen, den Antrag des Abgeordneten Axt {ofort ° Ungeeignet zurückzuweisen. Auf der Tagesordnung fktan ner die Vorlesung der von 24 Abgeordneten des Wauern-Stan- s unterschriebenen und dur den Abgeordneten Scholze cin- leichten Petition, die Abänderung des Gesetzes über Ablöfung [I vom 27. Márz 1832 betreffend. “Der Abgeordnete Jenstuck sprach sich, ehe diese Vorlesung begann, dahin aus, La ÿ. 129 der Verfassungs-Urkunde den Abgeordneten auer-Standes bei der Abstimmung {war eine Separat-

S titame gestattet sey ; allein fúr verfassungsmäßig könne er cs nicht

lten, daß sämmtliche Abgeordnete eines Standes eine von nen untershriebene Petition eingeben könnten, denn dies ) tine Abstimmung im Voraus. Sie seyen Antragftel- M LNION nicht zugleich úber den Antrag entschei- L 16e Abgeordnete von Thielau bemerkte: so \ehr rechti j erzeugt sey, daß die Abgeordneten des Bauern-Standes se 4 aren, jene Petition zu unterzeichnen, eben so sehr

k seine Meinung gegen den ‘Antrag selbst aussprechen,

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der auf Abänderung des Ablôsungs- Gesebes gerichtet sey, gegen welches die Erfahrung noch nicht vorliege. Er beantrage , die vorliegende Petition sofort als unaeceignet zurüfzugeben. Nach einer hierauf entstandenen Diskussion beschloß die Kammer die Vorlesung diescr Petition. Nachdem aber der Secretair R i ch- ter die Woríe der Ueberschrist: „Petitien der Vertreter des SHauern-Standes‘/ verlesen, erhob sich sofort der Abgeordnete Meisel, um eine mit dieser Ueberschrift, welche vorher nicht bekannt ge!vesen, eingereichte Petition für verfassungswidrig zu créiären. Mehrere Abgeordnete traten dieser Ansicht bei, wäh- rend andete sich gegen die Vorlesung äußerten, mit welche? si jedo endlich die Kammer für einverstanden erklärte.

Am 24. April ec. verschied auf den Schlosse zu Glauchau

der Königl. Bayerische Hauptmann, Graf Gotthilf von Schödn- |

burg, jüngster Sohn Schönburg : Glauchau, tretenen Zèervenschlage.

Sigmaringen, 28. April. den 22s.en d. feierlich erôffnet worden.

Sr. Erlaucht des Grafen Ludwig von

an cinem in Folge der Masern hinzuge-

Die Stände-Versammlung ist

sels:-Entwourfes

sammlung bis auf den 30. Mai vertagt werden möchte; welchem,

auf Beschleunigung des Geschäfts und Verininderung der Kosten | ke! F i seinen Rückmarsch angetreten , so ist die Pforte allerdings dzm

| Admiral Roussin Dank \{uldig.

abzielenden, Antrage die landesherrliche Bestätigung ertheilt worden. München, 3. Mai. Jm Gefolge Sr. Majestät des Kö-

nigs werden sich bei de“ morgen früÿß um 6 Ußr stattfindenden |

Abreise der Königl. Flügel-Adjutant Graf o. Paumgarten, der Königl. Leibmedikus Dr. v. Wenzel und der Geheime Secretair Zarnbacher befinden. : |

Se. Excellenz der Königl. Bayerische Gesandte am Bundes- tage, Freiherr v. Lerchenfeld, weicher nur einige Stunden auf sei- nera Gute verweilte, traf ganz unerwartet am Mittwoch Abend wicder zu München ein. (Van sprach zu München von cinem theilweisen Ministerwechsel.)

Die frühere (dem Nürnberger Korrespondenten ent- lehnte) Nachricht, daß die Stadt Tübingen an Pfigers Stelle den Professor Widenmann gewählt babe, berußt auf einem Jrr- thum, indem der Le6tete zwar von dem Ober: Amt, nicht aber von der Stadt Tübingen erwählt wurde. Die Wahl der Lebz- teren ist abermals quf P. Pfiber gefallen.

München, 2. Mai. (AligemeineZeitung.) Wir ver- nehmen, daß dez bisherige Herr Finanz-Minister und Staatsrath von Míeg um seine Entlassung von dem Departement der Fi- nanzen nachgesucht und dieselbe durch Se. Maj. den König er- halten hae. Hr. Staatsrach v. Schilcher if provisorisch; mit

| diesein Portefeuille beaustragi. Vorläufigen aus Triest hier

angefommentn Nachrichten zufolgé, ist der Königl. Bayerische Courier, Hauptmann Trentini, in der ersten Woche des Aprils, aufdem Griechischen Dampfschiffe ,„Herines“/ wirklich mit Depeschen von der Regentschaft und mit vielen Briefen und Bestellungen von Nauplia nach Triest_abgereist; do mußte das Dampffchiff wegen DSelchädigungen in Korfu einlaufen, und dort auf Repa- ratur warten, Judeß ging aus dem Hafen vot Korfa ein Ruß- sisches Kriegsschiff unter Segel, auf dem der Hr. Hauptmann Trentíni fich einsciste, um niczt länger zurúckgehalten zu wer- den’, und den Ort seiner Bestimmung sobald als möglich zu er- reichen, Einige Tage nach seinem Abgange war das Dampf- hi} hergestellt, und seßte mit den übrigen Passagieren nach Triest seine Fahrt weiter fort. . Es i? guf derselben dem Kriegs- schisse noch zuver und in Triest den 283sen angekommen, oßne den Bayerischen Courie: unterwegs getroffen zu haben; doch wird nun der Ankunft desselben in Triest mit jedem Tage entgegen aesezen. Wie man hört, sollen die Nachrichten, die cr aus Griechenland bringt, erfreuliczen Fnhalts seyn. Sie werden also die Unruße und die Sorge stillen, in wélcher viele Hun- derte von Familien, durch das Ausbleiben aller offiziellen Mit- theilungen und der Nachrichten von ihren Angehörigen, fort- dauernd gehalten wurden. Auch if hier in den lezten Tagen durch cinen Rusfischen Courier der Kaiserliche Ukas angekommen, dur welchen Se. Maj. der Kaiser Nikolaus die Garantie der Griechischen Anleihe in Verbindung mit den andern zwei Mäch- ten, vid die spezielle Garantie eines Drittheils derselben, zu 20,000,000 Franfen, Übernimmt. Diese rasche und günstige Ent- scheidung, welche, wie man hört, durch die Schritte der bevoll- máächtigien Agenten der Regentschaft zu Paris beschleunigt wor- den, ist um so erfreulicher, da die Sigung der Kammern in Paris geschlossen worden ist, ohne daß es, geden alle Rücksicht auf Politik und Verträge, über den das Griechische Anlehen be- treffenden Kommissions - Bericht zu einem Beschlusse gekommen wäre, und auch in Bezug auf die neue Si6ung, welche unmit- telbar auf die geschlossene folgt, man uoch keinesweges mit Be- stimmtheit voraussagen kann, welches ißre Ansicht über diesen wichtigen Gegenstand seyn wird.

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Wien, 4. Mai. Se. Majestät haben dem an Allerhöchst- ihrem Hoflager residirenden Königl. Preußischen Gesandten, Frei- herrn von Malsahn, das Großkreuz des Órdens der eiscrnen Krone als ein Merkmal Jhres besonderen Wohlwollens und Ihrer völligen Zufriedenheit zu verleihen geruht.

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Rom, 23. April. Hier ward vor einigen Tagen eine un- geheuer große Tafel von antiker Mosaik gefunden. Die Kirche S. Rocca în der Straße Nipeita erhält durch ein frommes Vertnächtniß eine neue Façade. Bei. der durch den Bau ver- ursachten Avsgrabung fand man diese Tafel, ungefähr 15 Fuß tief in der Erde, und zwar nicht 15 Schritte von der Tiber. Diese. Tiefe bei der jeltgen Hóße des Flusses fállt den Alter- thümlern s{chwer zu erklären. Die Tiber muß seit 2000 Jah- ren ihr Sirom-Bette ungemein erhöht haben. Die Mosaik ist schwarz auf weiß, bacchishe Gegenstände vorstellend; da sie noch nicht vôllig ausgegraben ist, läßt sich die Größe auch noch nicht genau bestimmen.

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Konstantinopel, 16. April. (Allgemeine Zeitung.) Man if jest weit minder besorgt, und glaubt an die sehr nahe Ausgleichung aller streitigen Punkte. Jm Französischen Gesandt- schafts- Hotel herrscht wieder Fröhlichkeit; denn die Mission des Herrn v. Varennes scheint volllommen gelungen und Ibrahim Pascha bereits zur Räumung Natoliens geschritten zu seyn. Es handest sich wohl nur noch um Formalitäten, um den Frieden als geschlossen anfêhen zu können. Ob dann die Russen wieder abziehen oder in ihrer Yosition länger bleiven werden, ist zu er- warten. Nach einer Erklärung des Hrn. v. Buteniesf zu urtheilen, würde das Russische Hülfs-Corps so lange bei uns verweilen, bis Jbrahim in die Gränzen Syriens zurückgetreten ist. Also über sechs

Wochen; vorausgesc6i, daß der Rückzug der Araber regelnäfig und ohne Aufenthalt vollbracht wird. Was kann aber nicht in sechs Wochen geschehen, besonders bei der hier herrshenden Stim- mung! Das kleinste unerwartete Ereigniß kann die Ruhe der Hauptstadt gefährden; der Sultan füßst es, und er ift der Lebte, welcher über die Gegenwart fremder Truppen besorgt ist, da er so zu sagen unter iron Schube existirt. Wie sich die Zeiten ändern am Bosporus ein Russisches Lager zur Beruhigung des Großherrn; im Kanal eine Russische Flotte zur Sicherheit Konstantinopels, und der Paß der Dáärdanellen der Russischen Kriegsflagge geöffnet, um mit Griechenland frei zu komrauni- ziren. Welcher wunderbare Wechsel der Dinge! Admiral Roufsin schüttelt den Kopf, er liebt die Neuerungen nur, fo lange se Frankreich zusagen; das vertraute Verhältniß des Hrn. von Butenieff mit dem Neis-Effendi ist ihm nicht angenehm; er nôchte gern ändern, was nicht zu ändern is, und allein das Proteftorat Über die Pforte ausúben. Die sch{chndde Antwort Mehmed Ali's hat ihn aber in Mißkredit gebracht, und der

Am 26sken d. zeigte die- | Admiral dürfte sich nur mühsam auf den hohen Standpunkt selbe der Geheimen Konferenz an, daß fie zu Prüfung des Ge- | | eine Kommission von sieben Mitgliedern niteder- | gejeßt Habe, und verband, damit die Bitte, daß die Stände-Ver- | © :

| herrschen soll.

shwingeti, bder gewöhnlich einem Französschen Botschafter in der Levante angewiesen war. Von Jhrahims Benehmen wird es sehr abhängen, ob ver Französishe Einfluß hier wieder vor- Zeigt er sich so nachgiebig, wie Herr von Va rennes versichert, und hat er allein auf dessen Vorstellungen

Es sind aber Leute hier, die an der völligen Räumung Natoliens zweifeln, obgleich Herr von BVarennes nicht eher Konich verlassen haben soll, bis die Araber Anstalten zum Aufbruche getroffen, und auch theilweise schon den Rückmarsch angetreten hatten. Das Paschalik Adana ist der Stein des Anstoßes; Jbrahim verlangt dieses Opfer noch als Preis seiner Anstrengungen, und der Sultan will davon nicht sprechen hören; er meint genug gethan, und über die Gebühr dem siegreichen Vasallen Vortheile eingeräumt zu haben. Ob er gleih Syrien mit Damaskus und Aleppo, so tvoie die Jnsel Kandien, an Mehmed Ali abtreten will, oder vielmehr \{chon adgetreten hat, wie der neue Tewdschihat zeigt, worin auch Jbrahim Pascha als Statthalter von Abyssinien aufgeführt ist; so möchte er leiht von diesen Zugeständnissen zurückkommen, wenn die erwartete Russische Hülfs-Armee angelangt is. Jbra- him Bascha wird klug genug seyn, sih mit den bercits errun- genen Vortheilèn zu begnügen; er wird die Saiten nicht zu doch spannen. Gewiß hat er Nachricht gehabt, daß die Russischen Truppen auf der Asiatischen Küste ans Land gestiegen waren, und dies mag wohl die Unterhandlungen beschleunigt haben, die Herr v. Varennes schon seit 14 Tagen angeknüpft hatte. Im Englisczen Gesandtschafts-Hotel herrscht eine unbeschreibliche Ruhe; man sollte glauben, die außerordentlichen Ereignisse, unter weichen wir leben, wären der Englischen Nation fremd, und könnten sie nicht im mindesten berühren. Uebrigens wird versichert, daß alle in der Levante residirenden Englischen Agenten den ausdrücklichen Be- fehl erhalten haben, sich genau mit jenen Oesterreichs zu verstän- digen und so viel als möglich in Uebereinstimmung mit ihnen zu handeln. Diese entwickeln eine große Thätigkeit, was denn auch den Englischen Agenten zu statten kommt.

Griechenland.

Die Allgemeine Zeitung berichtet unter Triest vom 29. April: Die neuesten Nachrichten aus Griechenland lassen uns immer etwas tiefere Blicke in dieLage der Dinge thun, wiewohl uns immer noch die Zeitungen von dort mit den Ver- ordnungen der Regterung und Kenntniß des Zusammenhangs und der Motive ihrer Maßregeln abgehen. Die Regentschaft trat mit einer ‘Proclamation ‘auf, die man fennt, und licß dann mehrere Verordnungen über das provisorische Beibehalten der Beamten, Über die Verwandlung der Titel der Staats- Secretaire in Staats - Kanzler, über die Entwaffnung und über den Eid folgen, den sie von jedem erwachsenen Griechen be- gehrt. Ein Jeder soil Treue dem Könige und Gehorsam den Geseßen {wören. Eine allgemein erwartete Maßregel, um die über ganz Griechenland zerstreuten ungeordneten Corps auf mehreren Sammel - Plätzen schnell zu vereinigen, sie dort zu bezahlen , die Ueberflússigen zum Pfluge und in die Werkstät- ten zurück zu schicken , die übrigen zu organisiren, in Eid und Pflicht zu nehmen, und dann unter sihern Capitainen in die Gränz - Provinzen zu schicken, wurde nicht genommen, wahr- scheinlich weil es bei der verzdgerten Garantie der Anlcibe an dem gehörigen Umfange pecuniairer Miitel zur Befriedigung derselben vor der Hand gefehlt hat. Die Folge davon if, daß diese Banden, eine wahre Landplage, sih in mehreren Provin- zen noch herumtreiben, Contributionen erheben, Neisende plún- dern und den Landmann bedrüken. Der Eid wurde von vielen geleistet, von andern verweigert, nicht, wie sie sagen, aus Wi- derspenstigkeit gegen die Regentschaft, sondern weil sie die Ge- seze erst kennen lernen wollen, denen sie Gehorsam [chwd- ren sollen. es die Hydräer sind unter diesen Etdwei- gerern, wir Wissen nicht, ob zum Theil, oder in Folge ci nes Beschlusses ihrer Primaten. Mit den Mainotten be- stehen ähnlihe Schwierigkeiten, und der alte Petro Mauromi- chali, welcher mit mehreren Gliedern seiner Familie naß Nau- plia abgegangen ist, bringt dorthin die Ansichten und Wünsche jenes starken und entschlossenen Volks-Stammes. Seitdem ver- breitet sich das Gerücht, die Regentschaft wolle den Kongreß ein- berufen; ob den früher in der Vorstadt von Nauplia versam- melt gewesenen, welcher durch einen Ueberfall zersprengt wurde und sich vertagt hat, oder einen neugewählten, ob nah den al: ten Wahl- Gesetzen, oder nah einer Wahl -Ordnuna, haben wir nicht erfahren. Die Sache hat, wie man sie auch betrachtet, ihre Schwierigkeit; doch brauchen Sie deshalb sich nicht U be; unruhigen. Schwierigkeiten waren zu besorgen, sogar noch grd- ßere, als bis jeßt eingetreten; aber Griechenland hat von Neuem gezeigt , daß es Ruhe, geseßliche Ordnung, vor Allem, daf es sêinet König will, und die Verwiklungen, wie und wo sle au fich zeigen, sind von der Art, daß sie sich lôfen und ausaleichen lassen. Wir fühlen uns in den Hafen gerettet und kein Sturm soll uns aus demselben wieder hinausreißen./ y

N Pwd:

Berlin, 9. Mai. Am 2ten d. M. feierte gen Krieger aus dem Jahre 1813 R eta! Gedächtnißtag ihrer ersten Schlacht.

die freiwilll- e reslan den jährigen e l ie privilegirte Schl

sische Zeitung berichtet über dieses vaterländische Fest in Fol, gender Weise. „Mehr als 200 Kameraden, zum Theil aus den

entferntesten Gegenden der Provinz, versammelten si

t Mittag im Garten* des Logenhauses auf der Antonien N Stéage, Das Zusammenfinden so. Vieler, die damals vereinigt waren für

einen Zweck auf Leben und Tod, die seitdem ihr verschiedene Geschick zerstreut und entfremdet hatte, bot der Adeleten Ser: nen mannigfaltige dar. Freunde, die sich seit langen Jahren