1833 / 140 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Tue, 21 May 1833 18:00:01 GMT) scan diff

dem Lärm im Often beinahe in Vergessenheit gerathen zu seyn. Herr Dedel har jedoch angekündigt, daß er bald solche Jnstruc- tionen von seiner Regierung zu empfangen hoffe, die ihn in den Stand se6cn würden, auf eitiem etwas weiteren Fuß init Lord Palmerston und Herrn von Talleyrand zu unterhandeln.“ Gestern fand hier uriter dem Vorslke des Ober-Bailiffs eine &-rsammnlung der Wähler und anderer Einwohner von South- nar! statt, um in Erwägung zu ziehen, 1) ob cine Bittschri; an das Parlament wegen Abschasfung der Haus- und Fenster-Steuer ‘¿n erlassen und 2) ob es nicht zweckmäßig scy, eine der Reprâä- icütanten von Southwark, Heren W. Brougham, wegen seines Botums gegen den Antrag des Sir John Key in Bezug auf die Haus- und Fenster-Steuer, zur Rechenschaft zu ziehen. Der Borsizende veriaë zunächst das nachstehende Schreiben des Herrn

S. Brougham : U B „London, den 11. Mat 1333.

Mein Herr! Fch habe das Schreiben erhalten, womit Sie mir anzeigen, dis Fur Montas den 13ten d. M. cine Vecsammlung der Wähler von Southwark festgeseßt worden, um die Zweckmäßigkeîit einer Bittschrift an das Uiterhaus zu erwägen, in der um gänzliche Abschaffüng der Haus und Fenster-Steuer, und um Einführung etner gleichmäßigen Vermdgens-Steuer nachgesucht werden soll. Hinsicht- lich dieses Gegenstandes hege ih nach. wie vor die Ansicht, die ich ¡umer zu erkennen gegeben, und wenn daher die von Fhnen cinbe- ruscte Versammlung es für zweckmäßig erachtet - daß eine Bitt- icchrift in dieser Beziehung dem Parlament überreicht werde, so wol- len Sie derselben die Versicherung ertheilen, daß ich sie aufriciti unterstüßen werde. (Man zischt.) Wäre lediglich dies der Zwe der Versammlung, so wúrde es Unbezweifelt meine strengste Pflicht gewesen seyn, als einer der Repräsentanten von Southwark, devsel- ben beizuwohnen, um die Gesinnungen meiner Konstituenten Über cite für ihr Juteresse so wichtige Frage kennen zu lernen. Da îch jedoch ersehe, daß mein eigenes Verfahren hinsichtlich eines ein - zelnen Votums, das ih im Parlament abgegeben, ebenfalls, als mit jener Frage in Verbindung stehend, zur Erwägung gebracht werden soll, so halte ih mich gerechtfertigt, wenn ih gehorsamst, aber zugleich mit der größten Bestimmtheit, zu erkennen gebe, daß ich bei einer solchen Erörterung nicht zugegen seyn kann, ohne meine Núßlichkeit als Parlawents-Mitglied und meine Unabhängig- kcit als Staatsmann ein für allemal preiëzugeben. (Zischen und Mur- ren.) Es is vorgeschlagen worden, mein Votum über den Antrag des Sir John Key in Erwägung zu ziehen, um mich, falls die An- sicht der Versunmlung gégen mich ausfällt, zur Resignation meines Parlamente-Sibes zu bewegèhn. NRähme ich an einer solchen Erdr- terung Theil, so würde ich dadurch einen Grundsaß zugeben, den ich niemals unerkennen werde einen Grundsaß , der metne freie Thätigkeit als Mitglied der Legislatur auf einmal aufheben, der mich aus einem Repräsentanten zu einem bloßen Delegaten, aus eîi- nem in das Parlament gesandten durch nichts gebundenen Vertreter zu einem passiven Agenten machen wÜrde, der sich von jedem Theile {ciner Konstituenten müßte leiten lassen und eren insbesondere Rechenschaft schuldig wäre. Fndem ih mich daher von dieser Versammlung fernhalte, wünsche ih bloß meine Abweichung von einem Grundsaße O, der, meiner Ansicht nach, den Nußen einer deliberirenden Versammlung völlig vernichtet und mit dem wahren Begriff der as unvereinbar is. Es war mir sehr \{merzlih, zu vernehmen, daß ein von mir abgegebe- nes Votum oder überhaupt Etwas în meinem Verfahren Einigen meiner Freunde in Southwark mißfallen habe. Fch habe dieses Vo- tum nach meinem besten Dafürhalten abgegeben, und welcher Tadel mich auch in einem Augenblicke der Aufregung, wie der jehige, des- halb treffen mag, so bin ih doch überzeugt, daß die Zeit kommen wird, în der man der Reinheit meiner Motive und der Achtbarkeit meines Votums wird Gerechtigkeit widerfahren lassen. Fch habe die Ehre u. \. w. W. Brougham.“

Dieses Schreibens ungeachtet, faßte die Versammlung den Beschluß, daß Herr W. Brougham durch sein Votum gegen den Antrag des Sir John Key das Vertrauen seiner Wähler verloren habe und zur Resignation auf seinen Parlaments-Sis aufgefordert werden solle. Die Beschlüsse zu einer Bittschrift ‘wegen Abschaffung der Haus- und Fenster-Steuer wurden eben- falls genehmigt. ; ' i

Der Morning-Advertiser widerspriht dem Gerüchte, daß die Herren Macauley und Grant gus der Verwaltung zu treten beabsichtigten. j

Der Sun enthält Folgendes: „Man spricht allgemein da- ven, daß Sir Francis Burdett binnen Kurzem die Pairs-Würde erhalten werde. Nachdem wir aber an guter Quelle Erkundi- gungen darüber eingezogen haben, erfahren wir, daß in den näch- ften Monaten noch nicht daran zu denken ist. Sir Francis soll uicht ‘abgeneigt seyn, den Siß im Oberhause anzunehmen, und rach dem, was sich kürzlich in Westminster zugetragen hat, glau- hen wir auch, daß ihm daran gelegen seyn muß, ein neues Er- scheinen vor seinen Konstituenten zu vermeiden. Da aber die Minister in diesem Augenblick dem Könige keine neue Pairs- Creirung vorschlagen wollen, und da es nicht sehr billig gegen Andere, ‘welche seit langer Zeit auf diese Auszeichnung warten, ‘seyn würde, wenn man Sir Francis Burdett zum Pair machte, ohne wenigstens vier: oder fünf andere Ernennungen gleichzeitig “’vorzunehmên, so wird sich der ehrenwerthe Baronet wohl noch . eine Zeitlang gedulden müssen,‘ j

ord Teynhamehat solgendes Schreiben an den Herausgeber des SLE Æ# s, Ÿ ir: Y telischett Bli

s mein Erstaunen úbér den Ausgang eines am Sonn-

Le: : A en Sie mir, durch Vermittelung Fhres unpar- 2 ord vor dem Ober - Hofgericht stattgehabten Vechdrs, worin mein

7 eXvarsan; kundzugeben. Die Verhandlung war in Sachen p is gegen : dnlan und einen Anderen. ‘/ Der Antheil, welche ih an jener Angelegenheit genommen habe, ist so entstellt worden, uud dié vott dem Kläger beigebrachten Beweise, auf die das Verdifbbegrändetward, werden so wenig durch das Zeugniß irgend einer anderePerson oder irgend eines Dokuments untc-sßt, daß ich über- zeugt bitt, der Gerichtshof wird sich so - gerecht und unparteiisch beroeisen und ein-neues Verhdr bewilligen, wodurch er mich in den Stand seßen würde, jeden ungünstigen Eindruck, den diese Angaben ax paste verursachen fönnten, zu, beseitigen, welches mir gewiß purch#ene einfache Darlegung der Thatsachen , so viel ste mir be- fakne-find; gelingen würde: diese Darlegung wird beweisen, daß von m cite feine Absicht obgewaltet hat, gegen das in Rede chende Individuum ¿einen Betrug ‘odér eine Verschwörung anzu- tcttel n M 9

- Gestekn Abend fand kereits ein vorläufiges Verhör der bei bem Auflauf in Cold- Büth - Fields verhafteten Individuen vor dom Pocizei-Bureau in Mywp-Street statt. Der Erste, Namens Robert, Ttuscy, erschien mit verbundenem Kopfe und flagte über großen Blutverluft. "Man hatte ihm einen Knüttel und eine ge- ladene Pistole aógenvmmen. Auf die an ihn gerichteten Fragen erwiederte er, daß er ein Maurer sey und der Versammlung bei- acwohnt habe, um, wie die meisten Anderen, Abhülfe für seine Noth zu erlangen und um einen National- Konvent zu bilden; 3s das sey, wisse er nicht; den Knüttel habe er mitgenommen, um s gegen die Polizei, und die Pistole, um sich gegen die bewasfaete Macht zu wehren. Er wurde hierauf zu ferne- rem eir in Vetwahrsam geßracht; die meisten übrigen Ge- ' fongenen wurden zur Stellung von Bürgschaften verurtheilt und ihnen dazu 48 Stunden Zeit eingeräumt; einige wurden zu nehrmonatlicher Gefängnißstrafe und Zwangsarbeit kondemnirt,

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und drei Knaben von 15 Jahren, die mit Steinen auf die Po- lizei geworfen hatten, sollen auf 2 Monate. ins Zuchthaus ge- schickt: werden. Das Verhdr des Einen, der beschuldigt war, den Polizei - Beamten Brookes mit einem Dolchstich verwundet zu haben, wurde noch ausgeseßt. Der Polizei-Beamte, welcher ei dem Tumult den Tod’ gefunden hat, hieß Robert Culley. 0 d Verhaftete wurden nah dem Clerkeuwell-Gefängniß abgeführt.

Der Sun sagt: „Wir vernehmen aus verschiedenen Quel- sen, daß der Plan zur Abschaffung der Sklaverei in Westindien, welcher am Sonnabend einer Versammlung von Mitgliedern des Unterhauses in Downíng- Street vorgelegt wurde, die Mehr- heit nicht befriedigt hat, und daß die Abolitionisten unzufriedener damit waren, ‘als die Westindischen Eigenthimer, weil dem Sklaven noch gewisse Zeitbeschränkungen auferlegt sind. Sie sagen, wenn die Minister die Emancipirung des Negers von seiner Arbeit abhängig machten, so seßten sie voraus, dáß derselbe unter einer West- indischen Sonne mehr Einsicht Und Fleiß zeigen würde, als der Englische Arbeiter, wenn er sich in Sklaverei befände und seine Fretheit von anhaltender Arbeit abhinge. Da die Partei des Herrn Fowell Buxton im Unterhause sehr zahlreich ist, so glaubt man, daß es den Ministern fast unmöglich seyn wird, ihren Plan ohne seine Beistimmung odet die der entgegengescbten Partei durchzuführen, indem das juste milieu diesmal eine Politik seyn würde, die sch durch sich allein nicht halten könnte. ‘/

Briefe aus Bengalen vom 15. Dezember melden, der General-Gouverneur sey von einer Reise in die oberen Provin- zen zurückgekehrt, nahdem er auch dem. unabhängigen Radschah vos Gewadior einen Besuch. abgestattet, wobei er sich von einem Regiment Kavallerie und einem Regiment Europäischer Jnfan- terie begleiten ließ. Der Radschah empfing Lord BentinÆ mit großem Prunk, von 5000 Bewaffneten begleitet, und die Zwecke dieses freundschaftlichen Besuches wurden vollständig erreicht.

Es sind Nachrichten aus Buenos-Ayres bis zum 17. Fe- bruar eingegangen, welche ein sehr trauriges Bild von dem Zu- stande der Dinge in der Argentinishen Republik entwerfen; der Handel liegt ganz danieder, und die Finanzen befinden sih in der größten Unordnung. Nr, D. Jose Ceferino Lagos hat, durch die Verwirrung in Verzweiflung gesegt, seine Entlassung als Finanz-Minister eingereicht, welche aber, wie man glaubte, von der Regierung nicht angenommen werden würde, da es schwierig seyn dürfte, einen Nachfolger zu finden. Von dem Streite we- gen der Falklands- Jnseln verlautete nichts.

Niederlande.

Aus dem Haag, 15. Mai. Aus Lillo meldet man vom 13ten d. M.: „Heute Mittag um 4 Uhr meldete s{ch an der Nordschleuse ein Belgischer Parlamentair; derselbe wurde einge- lassen, und hat eine Unterredung mit dem Ober- Befehlshaber gehabt. ‘Es war ein Capitain vom Stabe des Generals Daine.“/

In Breda sind vorgestern wieder acht Belgische Deserteure eingebracht worden. Zwei davon hatten sich bei unseren Vor- posten zu Chaam, und die anderen in Seeländisch-Flandern ein- gefunden. Bei den Vorposten ist Alles wahsam. Auf der Höhe von Esschen und Nispen hatten sich ungefähr 200 Mann Bel- M Truppen gezeigt, ohne sih indessen Feindseligkeiten zu er- auben.

Durch einen Tages-Befehl ist im Feldlager bekannt gemacht worden, daß Se. Majestät geruht haben, Sr. Königl. Hoheit dem Erbprinzen der Niederlande, als Infanterie -Obersten , die Erlaubniß zu ertheilen, künftig die Grenadier-Uniform zu tragen,

Herr Clavareau in Mastricht hat das Gedicht des Hollän- dishen Dichters Spandaw: „die Frauen“, ins Französische über- seßt, und den Ertrag für die Wittwen und Waisen der bei der Belagerung der Citadelle von Antwerpen getddteten Krieger be- stimmt. Die hiesigen Blätter theilen ein Schreiben des Generals Chassé an Herrn Clavareau mit, worin er anzeigt, daß er nebst 75 seiner Offiziere auf jenes Werk subscribire, und dem Verfasser für sein patriotishes Unternehmen Dank sagt.

Belgien.

Brüssel, 15. Mai. Der König ist am 12ten d. M. von Brügge abgereist, und an demselben Tage Abends 9 Uhr in Ostende angekoinmen, wo ihm von Seiten der Cinwohner ein feierlicher Empfang bereitet war. Heute Abend wird der Kdö- nig in Brüssel zurückerwartet.

Während der Anwesenheit des Königs in Gent sind daselbst in verschiedenen Wirthsh&äusern Unordnungen vorgefallen. Meh- rere Offiziere machten es sh zum Geschäft, einige Blätter des Messager de Gand, die unziemlihe Ausdrücke gegen den Kö- nig enthielten, zu zerreißen, und wollten die versammelten Gäste zwingen: Es lebe der König! zu rufen. Darüber kam es an drei bis vier Orten zu Händeln, die durch das Einschreiten der bewassneten Macht beigelegt werden mußten.

Der Franc-Parleur, ein ministerielles Blatt, ráumt ein, daß der König in Gent eine sehr talte Aufnahme gefunden habe.

Herr Abercromby, Legations -Secretair bei der Englischen Gesandtschaft in Berlin, ist auf seiner Reise nah London durch Brüssel gekommen.

Dänemark.

Kopenhagen, 15. Mai. (Hamburger Korrespon- dent.) Man erfährt aus Holstein, daß die wohlwollenden Ab- sichten der Regierung, die Zoll - Verhältnisse dieses Herzogthums auf eine gerechte und gleihmäßige Basis zu begründen, an dem Widerspruche der Ditmarsen zu scheitern drohen. Sollte aber auch dieses seiner hochherzigen Vaterlandsliebe wegen ehemals so hochgepriesene Völkchen sich endlich darein fügen, den Forde- rungen der Zeit und der Wohlfahrt ihres gemeinsamen Vater- landes dieses Opfer zu bringen, wofür ihm ja eine sehr billige Entschädigung angeboten ist, so werden der Organisation des Zollwejens doch noch große Hindernisse im Wege stehen, wozu namentlih die Privilegien der Ritterschaft zu rechnen sind.

Der Prinz Friedrih ist auf seinem Kriegékutter ¡¡Delphin‘/ in Friedrichéhafen angekommen, wo man ihm zu Ehren einen Ball gab. Von da geht er nah Lessde.

Der Französische Gesandte am hiesigen Hofe, Herzog von Montebello, ist zugleich mit dem auf kurze Zeit verreiset ge- wesenen Englischen Minister Wynn mit dem leßten Dampfschiffe von Hull ange?ommen.

Deutschland.

Lübe, 16. Mai. Jn diesen Tagen ist der aus Schwe- den verwiesene Freiherr von Vegesack nebst Gattin unb sechs Kindern aus Stockholm in hiesiger Stadt angelangt, wo er sich mit Zustimmung der Schwedischen Regierung niederzulassen ge- denke. Se. Maj. der König von Schweden und Norwegen ha- ben dem Verbannten und seiner Familie, sowohl während des Prozesses, als nah dem Schlusse desselben, so viel Gnade und

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uld erwiesen, daß derselbe in einem Schreiben an den gy tatthalter die Gefühle seiner Ehrfurcht und Dankbarkeit y

den erhabenen Monarchen gufs Rührendste ausgesprochen F,

Bei seiner Ankunft in Lübe sind demselben dur den Kg Schwedisch-Norwegischen Konsul im Auftrage der Regierun Frd’or. ausgezahlt worden.

Hannover, 17. Mai. Se. Königliche Majestät by dem Professor Saalfeld zu Göttingen die Dienst - Entlassung zu bewilligen geruht.

Sachsen-Altenburg, 13. Mai. Das Attenbuy Regierungs-Blartt spricht von gefundenen Pasquillen Drohbriefen, von den unverschämtesten Aufforderungen neuen Aufstande gegen Staats- Regierung und Obrigkeit, Freiheitsshwindel, von grundloser Unzufriedenheit mit Din die noch im Entstehen begriffen sind, von Gefahren, mit wel Personen und Eigenthum bedroht werden. Der Stadt-Rath ( zugleich 100 Rthlr. auf die Anzeige der Verfasser oder Verh ter von Pasquillen und Droßhbriefen.

Stuttgart, 12 Mai. (Schwäbische Merkur.) g, rath Rdômer, welchem, wie schon erwähnt, der Urlaub zum tritte in die Stände-Versammlung vcrweigert worden, hat s Entlassung aus dem Staatsdienste verlangt.

Stuttgart, 14. Mai. Seit einigen Tagen sind zwi Simonisten hier, und machen in ihrer eigenthümlichen Aufsehen. „Alles für die Frauen“/ is die Ueberschtij ner Art von Glaubens-Bekenntniß, das sie ausgeben, Unterzeig A. Rousseau. Nach diesem Glaubens-Bekenntnisse wolly als Apostel nah Sibirien gehen, nachdem ihnen von der f zösischen Negierung abgeschlagen worden, die Französischen ( leeren:Sklaven als Apostel zu beglücken.

Der Schwäbische Merkur enthält folgende (wi Ober-Post-Amts-Zeitung andeutet) halboffizielle Erklärung: verschiedenen sih widersprehenden Nachrichten, welche die d lichen Blätter seit einiger Zeit über Zoll-Vereinigungs-Veih lungen mit Preußen gegeben haben, sind es zunächst die 0 den beiden, die uns zur Berichtigung besondere Veranlassun ben. Aus Norddeutschen Zeitungen is in die Nr. 105 Schwäbischen Merkurs die Angabe übergegangen, daß die der Zoll-Vereinigung mit Preußen von dem K. Bayerischen terhandlungs-Bevollmächtigten für Bayern und fär Wüärtten unterzeichnet worden sey. Wie wir jedoch belehrt wurden, sind alle Verhandlungen in dieser Angelegenheit stets yy beiden vereinten Regierungen von Württemberg und Bayey meinschaftlih geführt, und demgemäß auch alle Dokumentd die Verhandlungen und deren Ergebnisse von den beidersiß gen Bevollmächtigten gemeinschaftlich unterzeichnet wordez ck dann geben mehrere der rnieuesten ournale die sonst von Personen ausgestreute Kunde, daß eine f lih in Bayern vorgegangene Ministerial - Veränderun) dem Zurüktritte der Regierungen von Württemberg und Y von den seither mit Preußen geführten Unterhandlungen ger Verbindung stehe. Wir können aber aus guter Quell sichern, daß dieses Ereigniß die Unterhandlung mit Preuß ihren wesentlichsten Theilen unberührt läßt, und daß darau neswegs auf eine veränderte Gesinnung der beiden verd Regierungen von Württemberg und Bayern , oder auf eint günstige Stimmung derselben über die Lage dieser Angelegi ten im Allgemeinen geschlossen werden darf, daß va fortwährende Streben dieser Regierungen unverändert undd einstimmend dahin geht, das unter vielen Schwierigkei gläcklichem Fortgang gebrachte Werk auch zu einem gedeihli

Ziele zu führen.“ - Karlsruhe, 14. Mai. J. H. die Frau Herzogin d riette von Württemberg , Mutter J. H. der Frau Mary

Wilhelm, is gestern hier eingetroffen.

Frankfurt a. M., 16. Mai. Se. Excellenz der H Preußische General der Kavallerie und kommandirende des Sten Armee-Corps, Herr von Borstell, ift aus Koblenz eingetroffen.

Wiesbaden, 14. Mai. Von den „Beiträgen zur niß des Herzogthums Nassau‘, welche unser Gymnasial-D tor und Landtags-Deputirter, Dr, Friedemann, angekündigt ist nun des 1. Bandes 1. Heft erschienen. Es besteht al abgeschlossenes Ganzes auch als besondere Schrift: „Die | fassung und Verwaltung des Herzogthums Nassau, aus ut lichen Quellen zusammengestellt‘; und dürfte zunächst Ausländer, der das Jnnere unseres Landes kennen lernen höheres Interesse haben.

Schweiz.

Schaffhausen, 8. Mai. Am 5ten d. M. langte Abtheilung Badenscher Dragoner und Artillerie nebst Pulyt gen im Bade-Ort Erzingen, an der Gränze des Kanton, um Tags darauf seinen Marsch durch den Kanton in der tung von Konstanz fortzuseßen, als wozu vorher die Gent gung des Regierungs-Raths ausgewirkt und von diesem f schaftliche Aufnahme versprochen war; allein das Volk im gau trat tobend zusammen, wollte den Durchmarsch nit ben, höhnte und beschimpfte den Beschluß der Regierung

veranlaßte dadurch den Badenschen Truppen-KommandanteW

Unannehmlichkeiten zu verhindern, den cntferntern und ! quemern Weg um den Kanton einzuschlagen.

Die Allgemeine Zeitung schreibt von der ¡Die Züricher sollen auf ihre Universität nur 27,000 Franfen zu verwenden haben. Dagegen wollen nun au Berner ihre Akademie zu einer Universität erheben, und | ben ohne Zweifel beträchtlichere Mittel, weil die Stadt un! Spital außerordentlich reih sind. Das Erziehungs - D ment selbst hat nur über eine halbe Million Franken fügen.“

Túrkei.

Konstantinopel, 23. April. (Allgemeine Zeitu Jch zeige Jhnen in Eile an, daß die Unterhandlungen mit) him Pascha abgebrochen sind, und man sich hier zur V ausnahme der Feindseligkeiten anschickt. Jbrahim hat pol nem Vater Befehl erhalten, auf Adana nicht zu verzichtet er will nun Natolien nicht räumen, bevor der Sultan nic! diese Konzession gemacht hat. Leßterer will sich aber zu" verstehen, sondern hat erklärt, daß, nachdem von seiner Sti nägende Beweise von Nachgiebigkeit gegeben worden, t seine früher gemachten Bewiliigungen zurüEnehme. Der ( tan sicht also nun die Vergleichs-Vorschläge für ungültig nachdem ihm eine bedeutende Hülfs-Armee von Rußland führt worden is. Die innigste Freundschaft herrscht zw! den Russischen und Türkischen Behörden, sie überhäufet

mit Höflichkeits-Bezeugungen, und der Sultan sorgt mit g" j

von ihm nachgesMtr h

ts Staats für null und nihtîg angesehen werde l die geseßgebende Versammlung, sobald sle es

ligten Staaten

erfsamkeit für die Verpflegung der Russishèn Truppen. ¡s jet sehen 14,700 Russen im Lager von Skutari, wozu rgen 400 Türkische Bombardiere stoßen sollen. Russische Offi- je sind nah den Dardanellen geschickt, um die Schlösser in ettheidigungsstand zu seßen.

Die Allgemeine Zeitung berichtet aus Wien vom 10. dai: „Ein Englischer Courier ist von London eingetroffen; dem nehmen nah, mit Mittheilungen wegen der Orientalischen gelegenheiten. Es heißt, die Englische Regierung wolle sich gr nicht direkt in diesen Streit mischen, doch aber ihren Ein- j dahin geltend machen, daß die Unabhängigkeit der Pforte jt gefährdet werde. Für den Augenblick scheint indessen diese fahr voruber, und der Sultan glúcklich aus dem Sturme ettet werden zu sollen; denn alle Mächte haben das größte teresse für seine Erhaltung an den Tag gelegt, und selbst

Französische Regierung soll entschlossen seyn, sich entschie- er zu Gunsten der Pforte zu erklären. Man spricht von x -Franzésischen Kriegsschiffen, die neuerdings in Smyrna gekommen und zur Verfügung des Contre - Admirals Hugon tellt wären, um Jbrahim Pascha zur gehörigen Zeit zu im- niren und ihn im Nothfall zur achgtiebigkeit zu zwingen. iese Schisse scheinen aus dem Griechischen Archipel gekom- nzu seyn. Die Pforte soll ein Memorandum erlassen ha- n, worin sie die Unmöglichkeit darzuthun sucht, in die Abtre-

Adana's zu willigen, und dieses als die unbilligste For- rung schildert, welhe Mehmed Ali machen könnte. Dieses temorandum soll allen fremden Botschaftern in Konstantinopel jestelt worden seyn. Es werden darin auch die Gründe an-

jhrte, warum der Sultan die ihm großmüthig angetragene ilfe Rußlands angenommen habe. Mehmed Ali soll seiner- (¿ auch eine Erklärung abgegeben haben, deren sehr gemäßigte sdrúfe fask glauben ließen, daß er seine Siege nicht weiter

olgen, sondern sih mit den Zugeständnissen der Pforte be- ügen wolle , machte er nicht zu gleicher Zeit riesenhafte Kriegs- nstalten. Er soll in diesem Augenblicke wieder 20,000 Mann gulairer Truppen formiren, um sie seinem Sohne zuzu- jen. Außerdem is eine große Masse von Geschüs und aller ten von Kriegs-Bedarf in Alexandrien eingeschifft worden, die

ÿ auf sehr weit aussehende Plane Nin scheint. Der- (hen Anstrengungen kann aber ein Land, wie Aegypten, nicht ge aushalten; auch soll große Unzufriedenheit herrschen , die

einer längern Dauer des Krieges nur noch zunehmen muß. .

aldige Herstellung des Friedens wäre daher wohl eben so er- nt sür den Vice-König, als für den Sultan.“/

Vereinigte Staaten von Nord-Amerika.

New-York, 20. April. Der Konvent von Süd-Karo- a hat sich am 18ten v. M. vertagt, nachdem er zwei Ver- dnungen angenommen hatte, wovon die eine die in der le6ten ession angenommenen Nullifizirungs-Beschlüsse auf- bt Und die andere die Zwangs-Bill annullirt. Die er- e, welche mit 153 gegen 4 Stimmen durchging, lautet fol-

dermaßen: ¿In Betracht, daf der Kongreß der Vereinigten Staaten durch egangenes Geseß von den Zöllen,

in der leßten Session durch ; mit die fremde Einfuhr belastet war, eine solehe Reduction be- [Reliat hat, daß vermittelst derselben das Zoll - System in die ‘nzen der öffentlichen Einkünfte zurückgeführt wird, und in Be- Gt, daß er dieses große Prinzip aufgestellt hat, daß keine andere lle, als die zur Bestreitung der Verwaltungs- Kosten erforderlich d, alferlegt werden sollen, is beschlossen, daß die am 24sten vember 1832 erlassene Ordonnanz zur Annullirung gewis- Beschlüsse des Kongresses der Vereinigten Staaten, so wie Geseße, welche von der General - Versammlung dieses aates angenommen worden, um die Vollziehung dieser Ordon- nz zu sichern, fortan außer Kraft geseßt sind und seyn sollen; d) kann sich diese Verfügung nicht auf den am 20. Dezember 1832 genommenen Beschluß zur Verbesserung und Abänderung der Vor- riften, hinsichtlich der Miliz dieses Staats, erstrecken, welcher viel- jk so lange Geseßeskraft behält, bis er von Je gesepgebenpen tsammlung aufgehoben oder verändert wird. Geschehen zu Co- bia, 15. Mârz 1833, im 57sten Jahre der Souverainetät und ihhängigkeit der Vereinigten Staaten von Amerika. (Gez.) Ro- t Y. R on e Abgeordneter der Kirchspiele St. Philips und St. ihaels und Präsident des Konvents. Fsaac W. Hayne, Secre- r Folgendes is die zweite der erwähnten Verordnungen: ,¡Wir, das Volî von SúÚd - Karolina, im Konvent versammelt, lären, daß der von dem Kongreß der Vereinigten Staaten er- ene und am 2. März 1833 genehmigte Beschluß, um die Er- hung der Einfuhr-Zdlle auf eine wirksamere Weise zu sichern, durch Verfassung der Vereinigten Staaten nicht autorisirt wird, viel- hr eben #0 sehr den Geist derselben verleßt, als er die öffentliche ciheit zerstört, und verordnen daher, daß derselbe innerhalb die- In Folge dessen für nüblih er- tet, die zur Verhinderung der Ausführung des besagten Be- [usses erforderlichen Maßregeln und Geseße annehmen und den- igen Personen, welche es versuchen sollten, den besagten Beschluß erhalb dieses Staats zu vollziehen oder vollziehen zu lassen, die t ihr für angemessen erachteten Strafen auferlegen. Wir erklä- außerdem, daß die Bürger dieses Staats, so lange sie diese Ei- schaft beibehalten, dem Staat auch die Unterthänigfkeit schuldig d, Und daß jede andere Gewalt, auf welche der Staat jend cine Befugniß über dieselben Übertragen hat, von ihnen nur gewdhnlichen Gehorsam, nicht aber die Unterthänigkeit zu for- fn hat. Wir verordncn also, daß die General-Versammlung die- Staats durch Gegenwärtiges ermächtigt scyn soll, wenn sie es ¡weckdienlich erachtet, den Bürge und Beamten des Staats den Þ zunehmen , daß sie bei der Ünterthänigkeit , die sie demsclben 9 sind, treu verharren wollen und jede andere asch wören, olge dieser Verfügung soll die Versammlung entscheiden , in lchen Fällen dieser Eid für verleßt zu halten is, und ein solches achen angemessen bestrafen. Geschehen zu Columbia, 18. März

Columbien.

Bogota, 17. Febr. Neu-Granada

schreitet mit Ordnun d Regeimäßigkeit vorwärts, und j

erfreut sich vollkommener

uhe. Die Regierung benußt diesen glicklichen Zustand der

inge, um den offentlichen Unterricht zu befördern, den Ge- zen Achtung zu {hafen und ein allgemeines Vertrauen wie- herzustellen. Der erste verfassungsmäßige Kongreß wird si) 1. März versammeln. Man glaubt, daß Herrn Moësque- s ‘Rükkehr dem Staate von großem Nuken seyn wird. Es d hier über die Verleumdungen, welche in den Jamaika-Zei- gen und in dem New - Yorker „„Redactor/ gegen Columbien breitet werden, mit Verachtung hinweggesehen, und man berzeugt, das sich Columbiens Freunde in den Ver- von ‘Nord - Amerika dadurch nicht werden táu- tio lassen. Während nun die bestehende Regierung an Kraft bere hat die vollziehende Behörde verschiedenen Bürgern h o zur Rükkehr in ihre Heimath, wo sie jeßt unter dem L L er Gesebe ruhig leben können, zugesendet. Bis jeßt solche Conducta's bewilligt und nur einige verweigert

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worden, und zwar deshalb, weil sie von den betheiligten Perfo- nen nicht ausdrücklich erbeten worden; denn die Regierung wänscht die Gewißheit zu haben, daß die Entfernten wirklich von *freien Stücken nach ihrem früheren Wohnort zuräckzukehren begehren, und daß sie sih freiwillig den Geseßen und constitutionnellen Ge- walten unterwerfen wollen.

Am 6. Januar wurde in Bogota die National - Akademie eröffnet. Unter den bei dieser Feterlichkeit anwc enden Perfonen bemerkte man den Bischof von Santa Marta, die Herren Vincente Azuero, D. F. Gomes und andere Vornehme. Der Prásibent, General Santander, hielt folgende Anrede an die Verscmmlung :

¿Meine Herren! Sie sind von dem Lande durch das Organ der Regterung berufen, die National-Afademie von Zeu - Granada zu begründen. Jhre Aufgabe is, in dieser neugeborenen Republik das Reich der Wahrheit zu gründen, zu befestigen und unvergäng- lich zu machen. Fhre Einsicht und Vaterlandsliebe lassen mich aufs fesieste hoffen, daß Sie sich angestrengt dem Ihnen von dem Lande anvertrauten hohen Auftrage unterziehen werden. Da wir so glück lich sind, einige unserer ersten Thaten auf der “aufbahn der Unah- hängigkeit und Freiheit gus den allgemeinen Megeleien glÜck- lich gerettet und erhalten zu finden, und da dex Bürger- krieg die kostbaren Keime, die während 22 opfervollen Fah- ren aufgeschossen sind, verschont hat, \o müssen wir mit “dem Fahrhundert Schritt halten und uns dazu vercinigen, unseren Mitbürgern die nöblichen Wahrheiten mitzutheilen, welche durch die von der Bildung der Jntelligenz, JFndustrie und Politif herrühreaden Vervollkommnungen enthüllt worden. Das Geseh bezeichnet Fhnen Fhre Pflichten; Jhr Patriotizmus wird Ihnen den Pfad anzeigen, den Sie mit Beharrlichkeit zu verfolgen haben. Wenn Hindernisse, die der Kindheit unserer gesellschaftlichen Ein- richtungen ankleben, Fhre Fortschritte hemmen, so werden, ih hoffe es zuversichtlich, Jhre patriotischen Wünsche IFh- nen die Mittel zu deren Beseitigung at die Hand geben. Betreten Sie also, meine Herren, diese für Sie und für das Land so ehrenvolle Laufbahn, in der innigen Ueberzeugung, daß in künf- tigen Fahren die Granadier die Namen derjenigen, welche jeßt un- sere National-Afademie bilden, mit Achtung und Dank aussprechen werden. Jch frage Sie, meine Herren, versprechen Sie treulich Jhre Pflichten zu erfüllen ? (Ja, wir versprechen es.//) So er- kläre ih denn kraft des Geseßes die National - Afademie von Neu- Granada fúr erdfffnet.//

Hierauf zog sih der Präsident zurück, und die Gesellschaft schritt zur Ernennung eines provisorischen Direktors und Unter- Direktors, die so lange im Amt bleiben sollen, bis die Verfas- sung angenommen seyn wird. Der Bischof von Santa Marta wurde zum Direktor und der Oberst-Lieutenant Joaquin Acosta zum Secretair ernannt. Auch ward ein Auss{chUß zur Entwer- fung der Statuten gewählt, der am 2. Februar seinen Bericht

abstatten soll.

Die Gazeta von Neu-Granada sagt: „Die Granadische Regierung fand es für nothwendig, einige von den, in die Er- eignisse, welche den Umsturz der rechtmäßigen Regierung herbei- geführt hatten, verwickelten Jndividuen von dem Gebiet der Re- publik zu verbannen, weil sie sih leicht in den ersten Tagen des Sieges vernünftiger Grundsäke als ein Hinderniß für die Her- stellung einer Ordnung der Dinge, von der die dfffentli- che Wohlfahrt und Ruhe abhängt, hätten erweisen ködn- nen. Es war keine Rachsucht, feine bôse Leidenschaft, die den Verbannungs- Befehl eingab, wie es wohl in Blät- tern, die dem Staat Neu-Granada feindlich gesinnt sind, gehei- ßen haben mag. Jet, wo das constitutionnelle System Wurzel gefaßt hat, wo wir mit unseren Nachbarn in Frieden leben, wo durch die ganze Republik die vollkommenste Ordnung herrscht, jeßt ist die Regierung im Stande „den Beweis zu geben, daß nur die gebieterische Nothwendigkeit“ sle bewog, einige ihrer Mit- bürger von ihrem Vaterlande zu trennen, und sie hat bereits durch die That Zeugniß davon abgelegt.‘

In den Koliegieen von Socorro, vom Ifihmus und ande- ren haben dffentliche Prüfungen der Studirenden stattgefunden.

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Berlin, 20. Mai. Nach einer Bekanntmachung der Ksö- niglichen Regierung zu Koblenz wird díe diesjährige 14tägige Uebung der Pioniere der Kriegs - Reserve und der Landwehr, und zwar die der Sappeure und Mineurc vom 16tcn Juni ab, und die der Pontoniere vom 30sten Juni ab, beim Stabe der áAten und 8ten Pionier - Abtheilung resp. zu Köln und Koblenz stattfinden.

Am 15ten d. M. ist, wie man aus Koblenz meldet, das erste Rangschiff, „König von Baiern’, thciis für den dor- tigen Hafen, theils für Köln befrathtet, direkt von Kikzingen da- selbst eingelaufen. Man schmeicelt sich am Rheine, daß die jebt eingerichtete geregelte NÑNang-Schifffahrt cinen stäckeren Ver- kehr als bisher zwischen den Nieder: Rheinischen Häfen und de- nen des Maines zur Folge haben werde.

Die Düsseldorfer Zeitung enthält den Plan zur Anlegung einer Eiscnbahn zwischen Düsseldorf und Elberfeld. Die Kosten derselben werden auf 350,006 Nthlr, der darauf zu erwartende Fracht - Verkehr auf jährlich 1,406,000 Centner, und der Ertrag auf eine Dioideude von 14,167" Rihlr. neben den Zinsen und Unkosten berechnet.

s _Gestern frúß fielen 9 junoe Männer, welche auf einer Wasser-Partie nach dem sogenannten neucn Kruge begriffen wa- ren, durch das Umschlagen ver Gondel, wortin ste s kefanden, unweit Treptow in die Spree; 6 dieser Yersouen gélang es, sich zu retten; die drei andern aber criranfen. :

Die neuern Schul- Gebäude zu Mäßhlhausen : _— (Provinz Sachsen).

Wenn Mittheilunzen über wesentliche Sch u i- Verbesserun- gen im gegenwärtigen Zeitalter der Humanität nicht mehr, als un- erheblich und uninteressant, von den Lesern dfentlicher Blätte2 äber- schlagen werden, #0 folgt hier ein kurzer Nachtrag zu dem vor zwei Fahren durch Nr. 186 dieser Zeitung in Bezug auf die hiesigea Unterrichts - Anstalten mitgetheilten, unter dem BVorvemerken, daß die dort ausgesprochene Hofnuüg, bald cin geliebtes Mitglied der Königl. Familie einmal in unseren Nin. zmauern freundlich zu em- pfangen, seitdem durch zweimalige Anwesenhcir Sr. Königl. Hoheit des Prinzen Wilhelm, zweiten Sohnes Se. Majestät, zur sets theu- ren Erinnerung jener gefeierten Tage erfüllt worden ¿jt Nach dem erhabenen Vorbilde unseres weisen Landesvateecs, das aus Seiner überall hinwirfenden Milde und Seitten umsichtsvollen Anordnungen jeglicher Art erkannt wurde, hat sich seitdem de: Sinn für besseres Menschenwshl auch in den Werken seiner Landeskinder, des hiesigen Stadt- und Gemeinde-Rathes, noch mehr zu bethätigen gesucht, in- dem es hier wirklich zur Ausübung gebracht ward und wird, daß der Unterricht und die Unterhaltung der Schulen nicht hinter an- dern Bedürfnissen der Gemeinden zurückgeseht, sondecn unter dicjenigen Gegenstände gerechnet werden sollen, für welche zuerst gesorgt werden muß. Das dringendste BedÚrfniß war die Erweiterung der M äd ch en- schule. Wie diese mit einem Aufwande von fast 70009 Rthlrn. ge- lungen, davon zeugt das freundliche neue Gebäude mit 5 Klassen unter einem Rektor, fünf Lehrern und einer Lehrerin, die sämmtlich ort- und zeitgemäß besoldet sind. Zunächst aber dachten die Väter der

Stadt daratt, nit ihren eignen Sdhnet, fondern den vaterlosen und armen Kindern eine Stätte chrisilich bildender Erziehung zu ver- schaffen, und noch vor Jahres-Ablauf ward auch die ebenfalls mit den zweckmäßigsten Utensilien und Lehrmitteln ausgestattete Volk s=- und Armenschule am 14. April d. J., unter sehr zahlreicher Theil- nahme aller Stände, von ihren 4 Léhrern und mehreren Hundertcn von Schülern und Schülerinnen bezogen, so daf schen furz nach= her zu den 3 Klassen noch eine vierte und zu hren Lehrern noch ein fünfter kommen mußte Auch diese Einweihung is, so wie die der Mädchenschule, in hiesigen Unterhaltungs-Wochenblättern aus- führlih beschrieben, denen zugleich eine lithographirte Abbildung betder Anstalten, von denen die lehtere gegen 6010 Rthlr. kostet, beigegeben ist. Und wenn da, wo so wenig auf Schulgeld-Cinnahme gerechnet werden kann, die Besoldungen und anderweite Kosten um 10 schwerere Opfer aus den Mitreln der Stadt verlangen, so wiil man gleichwohl die noch 4brigen Bedürfnisse, hinsichtlich der E*rwei- teruttg der Bürgerschule und des G ymnasiums, nicht onbes friedigt lassen. Die allgemein anertannten Mängel des für die hei- den leßtzenannten Institute bisher gebrauchten Schul-Lokals, worin lo Lehrer Unterricht ertheilen, fordern einct fostspieligen Neuva! von 15 ordßeren und flcineren Zimmern, dessen Etttwurf mit den uninaßgeblichen Vorschlägen bereits an die Kön!'gl. Negierung zit Erfurt abgegangen und höherer Genehmigung gewärtig ist. Mühlhgauset (G

Meteor: "ogt\cche Beobachtung.

Morgens | Nachmitt. | Abends | Nach einmalîger 6 Uhr. | 2 Ubr. | 10 Uhr. z Beobachtung.

1 8 3 D, 19, Mai.

Luftdruck. Luftwärme Thauvunkt Dunstsättg. Wetter... Wind Wolkenzug |

332. 7 9 Par.|338,1 5 ""par.|338.7 s ’Par[Queuwarme 6,4 ° R. 13,7®R. | W0,9°®R. | 12,8 ® R. Flußws 19,1 ° R 13,7 F. 4,1°R. ufwärme 18,4 ® R. 76 pt. 59 vCt. 49 yCt. [Bodenwärme 13,6® N.

A Ld O Ausdünft. 0,2 2 3" Rh. | - d Niederschlag 0.

BerlineCt Bp a Den 20. Mai 1833.

Ámtl, Fonds- und Geld- Cours- Zettel. (Preu/s. Cour.)

———

Af. Brief. Geld. d (Zf.\Brief.| Telt, V A "O I idi C T P L a St. - Schuld - Sch. 97

Grosshz. Pos. do.| 4 Pr. Engl. Anl. 18. 1045 Ostpr. Pfandbr.

Pr. Engl. Anl. 22. 1043 Pomm. do.

Pr. Engl. Obl. 390. 921 Kur.- u. Neum. do. Präm.Sch.d Seeh. 547

x Schlesische do. Kurm.Obl.m I. C. 95 Rkst.C. d. K.-u. N. Neum. Int.Sch. do. ]

95 Z.-Sch. d.K.- u. N. Berl. Stadt - Obl.

) 967

Königsb. do. Holl. vollw. Dak. Elbing. do. Neve do. Danz. da. in Th. Friedrichsd'or .. Westpr. Pfandbr. Disconto

105 1057 62 63 185 19 137 37

v4

98

2 [par Ho

Auswärtige Börsen.

L Amsterdam, 15. Mai.

Niederl. wirkl. Schuld 451 582 do. #41. Ausgeseizte Schuld 174. Kanz - Bill 1915 60 —. líuss. (v. 1828) 991. (v. 1831) 882, Preuss. Prämien-Scheine 94x. Vesterr. 90 38 Span. 44È. 58 do. 675.

Hawburg. 18 Mai. Oesterr. 52 Met, 935. 45 do. €35. Bank-Actien 1221 Russ. Eng], 1007. Russ. Woll, (v. 1831} 908. Det. in Iamb. Cert 917. Preuas, Prämien-Scheine 1074. 45 Preuss. Engl. —. Poln. 1152. trün, 745 Wien, 15. Mai.

95 Met. 9215. 42 do. 827. Part.-Obl. 1343. Loose zu 100 Fl.

Bank - Actien 1206.

Königliche Schauspiele.

Dienstag, 21. Mai. Im Opernhause: Die Erholunas- Reise, Posse in 1 Akte, von L. Angely. Hierauf: Die B Ballet in 2 Abtheilungen, von Ph. Taglioni.

Im Schauspielhause : 1) Le vieux Mari, vandeville en 2 actes, par Secribe. 2) La seconde représeniation de: La Purifaine, on: La cour d’Angleterre en 1710, pièce lustori-

que nouvelle én ? parlties,

_ Mittwoch, 22, Maëï, Im Schauspielhause: Christinens Liebe und Entsagung, Drama in 2 Abtheitungen, von Th. Hell. Und: Mirandolina, Lustspiel in 3 Abtheilungen, von C. Blum.

Donnerstag, 23. Mai. Jm Schauspielhause : Jüdor und Olga, Trauerspiel in 5 Abtheilungen, von E. Raupacz. (Herr Mcyer jun., vom Großherzoglich Badenschen Hoz - Theater ¿w Karléruße, W'odomir, als Gaftroll-.) : Ï

Freitag, 24. Mai. Jin Operr hause: Zut eistenmale: Hans Heisling, romantisgze Opec in 3 Abthcilui gen, mit einem Ver; spiele, von Eduard Devrient; Musik voz Heinrich Marschtier, Könial. Hanndverschen Hof: Tapellm. ister.

Im Schauspielhause: Fiarzthische Vortellung.

KöntgitädttsGes Theater.

Dienstag, 2!. Maf. Zum erskenmale wéederholt: Dag fognito, oder: Der König auf Reisen, Ortzinal: Lustspiel if 4 Akten, von Ziegler. Hierauf. Der à ck:nsteher Nante im Ver; hôr, fomishe Scene, arrangirt von Hrn. Beckmann. ¡E

Mittwoch, 22. Mai. Das Mödcen aus der Feentvelc oder: Der Bauer als Millionair, Zauberspiel in 3 Aftten. e

ÉTOIPTE T E O EE Dee Tom ere Dn IRGN E R 4; R

Neueste Na-cch x Paris, 14. Mai. Der Moviteur giebt in seinem ßevs tigen Blatte das ber die Entbindung derx Herzogin von Berry aufgenommene Protokoll Die darin etitkaitene Erklärung, die der Doktor Deneux in Gegenwart der Zetigen (näcnlich dg e; nerals Bugeaud, des Döftors Dubois, ‘des Unter-Vräfckien von Dlaye, des Práfidenten des Zuch tpolizei Gerichts von Blaye, des Prokurators bei diesem Gerichttheofe, des Präsidenten des Hane dels. Gerichts, des Commandeurs ‘der Zèationa!-Garde von Bl:ye, e dortigen Pfarrers, des Plaß-Koinmandanten und des Civi!- Commissairs der Regierung) abgegeben ‘hat, lautet also: „, Jeh habe so eben die hier gegenwärtige Frau Herzogin von Berry, die rechtmäßige Gemahlin des Grafen Hektor Lucchesi: Palii, aus dem Hause der Fürsten von Cainpo - Franco, Kammerjunker des Königs beider Sicilien, ausássig zu Palermo, entbunden. Bei der Entbindung selbs waren bloß der General! Bugeaud»

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