1833 / 148 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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=_— Die Breslauer Zeitung meldet aus Schmiede- berg, vom 20. Mai: „Gestern Nachmittag s{lug der Bliß in das Haus des Weinschänkers Kirchschläger in den Gränzbauden

In der gestrigen Sibung der Deputirten-Ka wickelte zuvörderst Herr Laffitte seine Peropositión (A auf die Austrocknung der Sümpfe und suchte die mannig, Vortheile darzuthun, welche aus der Annahme dieses V Vorschlages, in dessen Redaction er einige Veränderungen | genommen hatte, hervorgehen würden. Der Graf Jauh der zur Bekämpfung der Proposition auftrat, meinte, die müsse, da sle von ihrem Urheber mehrere Veränderungen ren habe und also eine andere geworden sey, nochmals den reaus zur Prüfung überwiesen werden. Da dieser Antra Nedners mit großer Stimmen-Mehrheit verworfen wurde!

_Preußische Staats-Zeitung.

befämpfte, keine Aufmerksamkeit schenken wollte, so brad Berlin, Donner stag den 30 fien Mai

denselben ab und kehrte auf seinen Plaß zurÿ i L E : L L,

auf die Versammlung beschloß, jene Proben D G a ai E O emem, As E S a T gung zu ziehen. Nachdem das - Verlangen des S von Schonen, seinen Antrag wegen eines für die Gläu der alten Civil-Liste zu bewilligenden Kredits zu entwieh, rúckgewiesen worden, und nachdem der Handels-Minj mehrere Geseß:-Entwürfe von örtlichem Interesse vorgelegt nahm die Kammer die Berathungen über den Geseb-Ey wegen der Griechischen Anleihe wieder auf. Der Graf J, borde vertheidigte den Entwurf, indem er die Ueberzew aussprach, daß Griechenland in 3 bis 4 Jahren si in ey

des gegenwärtiges Zustandes von Griechenland dar. Es sind je- doch außerdem mehrere Schreiben eingegangen, worin einerseits die Schwierigkeiten, mit denen die neue Regentschaft zu käm- pfen hat, so wie deren Verwickelungen und ÜUnannehmlichkeiten | ein. Er fuhr in den Kuhstall über den Kühen hin und erschlug geschildert werden, die aber auch andererseits, eben weil sie nichts | die erste, dritte, fünfte und siebente Kuh, dagegen ließ er die vershweigen und doch die Ueberzeugung gewähren, daß sich "die | zweite, vierte und sechste Kuh, welche in einigen Wochen kalben neue Ordnung der Dinge immer mehr befestige, größere Beru- Mien, unversehrt. Aus dem Kuhstall fuhr der Bliß zum Fen- higung und mehr Vertrauen, als die anderen Mittheilungen ein- | ster hinaus, längs dem Hause in die Höhe und über das Dach flôßen, die nur das Erfreuliche berühren. Die Allgemeine | hin, dann auf der Seite nah dem Weinschänker Hübner zu, Zeitung 4 aus diesen Briefen einen Auszug, welchen wir | am Hause herunter und in die Kirchschlägersche Wohnstube, wo Uy seren Lesern- ebenfalls mittheilen werden. er die verehelichte Kirchschläger traf, an deren rechtem Fuße er herauf lief, ihre goldene Halsfette zerriß, in einen Kleiderschrank fuhr und sih verlor ohne gezundet zu haben. Die verehelichte A nla n d. E ist nur leicht verleßt worden und befindet sich außer ebensgefahr. Berlin, 28. Mai. Die im heute ausgegebenen 6ten G T

Stücke der Geseß- Sammlung enthaltene Allerhöchste Kabinets- Berichtigung. Jm Allgemeinen Anzeiger des gestrigen Ordre, betreffend das Verbot des Besuchs fremder Universitäten, | Blattes der Staats-Zeitung, S. 608, Sp. 2, Zeile 6 von unten, lautet also: i ist, statt „von Meckrel‘/, „von Merkel “/ zu lesen: ¿Die verbrecherischen Vorgänge zu Frankfurt a. M. ha- | - 7 ———

ben außer Zweifel geseßt, daß eine ruhestörende Faction auf die Unerfahrenheit der studirenden Jugend verderblich einwirkt und sie als Werkzeuge strafbarer Plane zu mißbrauchen mit Erfolg bemüht ist. Jn Betracht der unverkennbaren Ursache

Allgemeine

1833.

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pen nach vollhrachtem Tagewerke aus Belgien, wie damals aus Griechenland nah Fronkreich zurückkehren würden. Ueberall ift es Frankreich, welches ahlt, ohne damit einen Schuldner zu erwere | ben, welches handelt, ohne etwas zu Ende zu bringen, und es scheint, daß wir uns für unsere Opfer und Ansirengungen entschädigt glaus-

etwas gewagte A die auf bloßen Anahmen und Vermuthun- gen beruht; diese Zuversicht is nament bei einem Minister der auswärtigen Angelegenheiten auffallend, der mehr, als jeder Andere,

Amtlihe Nachrichten. auf der Hut seyn muß, damit er sich in seinen De: nicht

Kronik des Tages. j ber; j | verrechne. Jch komine im Laufe meines Vortrages noch auf die l ns Masestte Habeiz ven Oder Landesgéeichts: As - dret Behauptungen des Herrn Ministers zurück. Sie erinnern sich, | ben sollen, wenn die anderen Regierungen anerkennen, daß wic ihr

Korb zum Justiz-Rath bei dem Stadtgerichte in Breslau daß der Gesez-Entwurf über die Verbürgung der Griechischen An= fctepriges Werkzeug gewesen sind. Was 1829 und 1831 geschehen ernennen geruht. lethe Jhnen in den ersten Tagen: des Januar vorgelext wurde; erst | ist, erneuert sh heute. Fit es Schwäche oder Mangel an Aufmerk-

D. a

Berliner

Den 28, Mai 1833. Amil. Fonds- und Geld- Cours -Zettel. (Preuss. Cour.)

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dieser Erscheinung und da bei den wohlgeordneten Einrichtun- gen Meiner Landes-Universitäten ein Bedürfniß zur Benußung fremder Lehr - Anstalten nicht vorhanden ist, finde Jch Mich bewogen, Meine Verordnung vom 13. April 1810, durch welche Jch das früher bestandene Verbot des Besuchs fremder Universitäten aufgehoben habe, für sämmtlihe Provinzen Mei- ner Monarchie so lange zu suspendiren, bis die Deutsche Bundes-Versammlung sich úber eine Maßregel vereinigt haben wird, das gemeinsame Vaterland vor den Gefahren eines Zu- standes sicher zu stellen, der ein solches Attentat möglich ge- macht und den Regierungen die besondere Verpflichtung auf- erlegt hat, die studirende Jugend, in ihrem und der Familien eigenem Interesse, vor aller, ihre ganze Zukunft gesährdenden Theilnahme an solchen Verbrechen, gewissenhaft sicher zu stellen. Welcher Jnländer, Meinem Verbot entgegen, auf einer frem- den Universität studirt, hat, ohne Rücksicht auf die Dauer seiner dortigen Studien, allen Anspruch auf ein öffentliches Amt, wohin ‘auch die medizinishe Praxis gezählt werden soll, für immer verwirft. Denjenigen Landeskindern, welche bei der Bekanntmachung Meines Befehls auf einer fremden Uni- versität bereits studiren, soll solches während des laufenden Se- mesters gestattet seyn, nach dessen Vollendung sie jedo bei Vermeidung der angedrohten Strafe unverzüglich zurückkehren müssen. Jn Ansehung der Universitäten zu Erlangen, Heidel- berg und Würzburg soll, da die Theilnahme einzelner Studen- ten derselben an dem frevelhaften Anschlage auf Frankfurt be- reits ermittelt ist, das Verbot unbedingt in Kraft treten, zum Besuche der brigen fremden Universitäten aber besondere Er- laubniß zu ertheilen, dem Minister der Unterrichts-Angelegen-

“heiten für jeßt und bis zu weiterer Bestimmung nachgelassen seyn. Das Staats - Minésterium hat diesen Befehl durch die Gese6-Sammlung zur allgemeinen Kenntniß zu bringen, auch jeder Minister und Verwaltungs - Chef in seinem Ressort für die Aussührung pflihtmäßig Sorge zu tragen.

Berlin, den 20. Mai 1833. Friedrich Wilhelm. An ‘das Staats-Ministerium.‘

Aus Achen meldet man unterm 23. Mai: „Die hie- sige Gesellschaft zur Aufsuhung eines Salz-Lagers in der Umge- gend unserer Stadt gewinnt immer mehr Interesse. Den Be- theiligten wird es angenehm seyn, zu erfahren, daß Se. Maje- stát unser Allergnädigster König, alle nüblihe Unternehmungen huldreihs fördernd, dem Actien- Vereine Allerhöchstselbst beige- treten sind. Jn dem Juni-Hefte der hier erscheinenden Rheini-

\chen- und Provinzial - Blätter werden mehrere gehaltvolle Auf- sábe úbeér diesen Gegenstand erscheinen.“/ j Jn Koblenz bemerkte man am 19ten d. M. den gan- n Tag über einen anhaltenden Höhen-Rauch, verbunden mit einem äußerst feinen durhsichtigen Nebel. Diese Erscheinung cúhrt, nach einer gewöhnlichen Erklärung, von den Moorbrän- den im Holländishen und Westphälischen her; indessen beob- achtete man in diesem Jahre in Westphalen noch keinen Höhen- Rauch.

Dem musikliebenden Publikum wird es von Interesse seyn, zu vernehmen, daß der als Virtuos auf dem Fortepiano und als Komponist gleich ausgezeichnete Herr Kalkbrenner sich seit gestern wieder in Berlin befindet, und hier wahrscheinlich einige Konzerte geben wird. Auf seiner lesten Reise hat sich der Künstler in Frankfurt a. M., Weimar, Leipzig, Dessau und Dresden mit demselben glänzenden Erfolge, wie in früheren Jahren, - hôren lassen. i

Die Academy of Natural sciences zu Philadelphia hat den Professor Goldfuß in Bonn zu ihrem Mitgliede er- nannt. Auch wird in Nord-Amerika eine Uebersetzung von. des- sen ‘großem Werke: „Ueber die Versteinerungen“/, in Englischer Sprache erscheinen.

‘Ueber die am .20sten d. M. zu Tost in Ober- Schlesien ausgrbrochene verheerende Feuerébrunst, deren in wenigen Wor- ten bereits in Nr. 144 der St. Z. erwähnt worden, geht uns jest nachträglih folgende umständlichere Mittheilung von dort u: „Am 20sten früh zwischen 1 und 2 Uhr brach in hiesiger Stadt Baud aus und griff mit solher Schnelligkeit um sich, ‘daß bin- nen vier Stunden beinahe die ganze Stadt in Asche lag. Es sind úberhaupt abgebrannt 104 Häuser und' 15 Scheunen; 19 Häuser mußten abgedeckt werden, um dem Feuer Einhalt zu thun. Nur ein geringer Theil der Stadt ist von dieser wüthen- den Feuersbrunst verschont gebliebèn und zwar: 1) die Kirche, das Pfarr- und das Schulhaus, 2) das Posthaus, 3) die Ge- bhâáude des Gastwirths Gräber, 4) ungefähr 10 Bürger - Posses- sionen “und 5) das herrschaftliche Gerichtshaus. Das am Schloß- berge gelègene Wohnhaus des Herrn Grafen von Gaschin, die sámmtlichen Vorwerks - Gebäude, die Besizung des Gastwirths Traube und die Schloß-Gemeinde, so wie die Gemeinde Oratsche sind glücklicherweise "von den Flammen nicht erreiht worden. Durch diese shrecklihe : Feuersbrunst sind 177 Familien ohne Obdachz#und: der größte Theil auch ohne Nahrungsmittel, mit- - unter sogar ohne die nothdürftigste Bekleidung. Viele davon haben sich in die nahe gelegenen Dörfer begeben und der größte Theil liegt auf freiem Felde, Auf welche Weise das Feuer ent- standen , ist .bis jeßt noch nicht zu ermitteln gewesen.“/

5 l ordene Vorsteherin des Wittwenhauses der Hexrnhuter-Kolonte Niesky, im Rothenbuxger Kreise des Reg. - Bez. Liegnißb/: verwittwete Risler, geb. Sternberg, hat in ihrem Testaient sieben Legate, im Gesammt-Betrage von 4000 Rthlrn., für verschiedene Herrnhuter - Anstalten ausgeseßt.

|Zf- Brief. Geld.\ E T

Grolshz. Pos. do. 997

St.- Schuld - Sch. 967 { 965 Pr. Engl. Anl. 18. 104 |— Pr. Engl. Anl, 22, 1042 |— Pr. Eng]. Obl. 30. 925] 913 Präm.Sch.d.Seeh. 541 1-537 Kurm.Obl.m. 1. C. 951 Neum. Int.Sch. do. 95 Berl. Stadt - Obl. 965 Königsb. do.

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Ostpr. Pfandbr. Pomm. do. Kucr.- u. Neum. do. 4052 e Schlesische do.|.4 [1064 \ Rkst.C, d. K.- u. N. 9

Z.-Sch. d.K.- u. N.|

Holl. vollw. Duk.

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Amsterdam 950 FL Q L, 950 FI. Hb L S dito 300 Mk. London 1 LSt. Be SOO R. Wien A O Augsburg 150‘ Fl. Breslau 1009 Thl. Leipzig 400 Thl. Fränkfürt a M Wz, 150 Fi. Petersburg 100 Rúl. Warschau 600 FI.

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Auswärtige Bôrsen. Ámsterdam, 23. Mai.

: Niederl. wirkl. Schuld 461 58 do. 854, Ansgesetzte Schuld 74: Kanz-Bill. 20,5. 68 1013. Kuss. (v. 1828) 993. (v. 1831) 887. Preuss. Prämien-Scheine 94. Vesterr. 891. 32 Span 442-52 do. 675. j Königliche Schauspiele. Mittwoch, 29. Mai. Jm Schauspielhause: Cromwell Pro- tektor, ein dramatisches Gemälde aus der Revolutions-Zeit Eng- lands in 5 Abtheilungen, von E. Raupach. (Anfang halb 7 Uhr.)

In der Garnison- Kirche, mit Allerhöchster Genehmigung, Nachmittags um halb 5 Uhr: Konzert, zum Besten der Orchester- Wittwen-Kasse, unter gütiger Mitwirkung der geehrten Mitglie- der der Sing-Akademie und der ganzen Königl. Kapelle, in wel- chem ein Theil aus dem- Magnificat von Bernhard Klein und zwei Kirchen-Compositionen von Otto Nicolai eine Weihnachts- Ouverture für großes Orchester, Orgel und Chor und ein Te Deum laudamus ausgefúhrt werden. Die Soeolis haben die Damen Dlle. Lenbß, Bötticher und Mad. Türrschmidt, so wie die Herren Holzmiller, Fischer und Zschieshe und die Ausführung der Orgel-Partie Dlle. Spandau gütigst übernommen, welche zum Ausgang eine Fuge von J. S. Bach auf der Orgel vortragen wird. Es haben sich demnach mehrere hundert der ausgezeihnetsten Künstler und Dilettanten unserer Stadt zu dieser Aufführung vereinigt. Billets fúr 10 Sgr. und Texte für 21 Sgr. sind zu hahen beim Kastellan des Königlichen Schauspielhauses, Herrn Adler, bei Herrn Rosenberg, Schloßplaß Nr. 7, bei Herrn Dúnk6, Königsstraße Nr. 55, beim Kastellan der Sing - Akademie, Herrn Martin, und beim Herrn Kantor Bauer, Neue Friedrichsstraße Nr. 46. An den Kirch- thüren findet kein Billet-Verkauf statt. Königstädtisches Theater. Mittwoch, 29. Mai. Die Unbekannte, romantische Oper in 2 Akten; Musik von Bellini. (Dlle. Bruner, vom K. K. Hof- Opern - Theater zu Wien: Jsoletta, als drittes Debüt. Dlle. Hähnel und Herr Fischer werden vor ihrer Urlaubs: Reise hierin zum vorle6ten Male auftreten.) Der Anfang dieser Vorstellung ist um 7 Uhr.

Neueste Nachrichten.

Paris, 22. Mai. Der König kam gestern nah der Stadt und arbeitete mit mehreren Ministern, unter denen sih auch der Graf Sebastiani befand. Gegen Abend kehrten Se. Maj. nach Neuilly zurü.

Die gestrige Si6ung der Pairs-Kammer eröffnete Herr Cousin mit seinem Berichte über den Gese6- Entwurf wegen des Elementar-Unterrichts. Er erllárte, daß nachdem die betref- fende Kommission sowohl den ursprünglichen Entwurf der Re- gierung, als die von der Deputirten-Kammer darin vorgenotn- menen Aenderungen auf das reiflihste erwogen, sie dem Grund- gedanken des Gesebßes ihren ungetheilten Beifall schenke und

“demgemäß für die Annahme der drei ersten Titel mit einigen un-

wesentlichen Aenderungen in der Redaction stimme, dagegen aber in Es auf den 4. Títel den Vorschlag mache, zu den daselbst aufgeführten Comités zur Beaufsichtigung des Schulwesens den

Orts - Pfarrer oder Prediger (den die Deputirten - Kammer von

diesen Comités ausgeschlossen hatte) zuzuziehen. Die Vorlesung dieses Berichtes dauerte volle 17 Stunden. / Nach- Beendigung desselben wurde die Berathung über die Organisation der Gene- ral- und Bezirks-Consetls wieder aufgenommen ; die Debatte, die sich“ darüber erhob, war von keinem erheblichen Jnteresse, und es wurden sämmtliche noch übrige Artikel des Geseßes angenom- men, so daß die Kammer- nur noch über die neuen Tabellen der Wahl-Bezirke, welche der Minister in seinen Bureaus entwerfen läßt, und die noch nicht ganz beendigt sind, zu berathen und dann über das ganze Geseß abzustimmen haben wird. Die Ver-

sammlung ging hierauf ohne Anberaumung des nächsten Siz- zungstages auseinander. i |

|Zf.|Brief.| Geld. aa

günstigen Lage befinden werde, daß jede Besorgniß wegen F zahlung der Anleihe verschwinden müsse. . Das Land besi

| anregen mer. | der Kampf Griechenlands gegen die Türkei in Frankrei

Preufs. Cour. Brief. | Geld. |

| daß die von den fremden Mächten dort

| 9412, 4proc. 85-7. 85.

seinem Boden und in dem Gewerb fleize, den man bei den Ÿ und aufmuntern müsse, unberechenbare R Herr Joly erinnerte an die lebhafte Theilnahme, 4

habe und râumte ein, daß dieselbe auf den zwischen nh

| Mächten abgeschlossenen Vertrag nicht ohne Einfluß dh

seyn könne; die Berathung über den vorliegenden Geg scheine ihm aber sehr verworren und der wahre Gesichtspunkt, y welchem derselbe betrachtet werden müsse, noch nit aufgi worden zu seyn; man .verwechsele nämlich die Unabhäng Griechenlands mit dem Jnteresse der dort gegründeten

Monarchie; die Befestigung der lebteren sey der alleinige

der in Rede stehenden Anleihe. Die Berechnungen des sters der auswärtigen Angelegenheiten über die Einfkünsy neuen Griechishen Staates fand der Redner unzuverlässy bemerkte, die Haupt-Bedingung für das Glück des Lands gegründete Rezj den Beifall der ganzen Nation habe, ein Umstand, d; als zweifelhaft erscheine. Das Ministerium möge auch d teresse der Steuerpflichtigen bedenken und nicht leichtsnig Miklionen für die Befestigung eines fremden Prinzen in Lande verlangen, welches seine Unabhängigkeit der Theil Frankreichs verdanke. Das Schlimmste aber sey, daß die zösische Regierung sih niht nur fúr die Anleihe, sondern für die Festigkeit des neuen Thrones gegen den Prinzen verbürgt habe, wie aus dem Texte des Traktats hervo Schließlich stimmte der Redner gegen den Geseb - Entwurf, | Ja y erwiederte, daß die Ruhe und Ordnung, welche in ( chenland seit der Ankunst des Königs Otto herrschten, die hauptungen des Herrn Joly am besten widerlegten, und hi Kammer, sich gegen Griechenland nicht minder großmüthig zuy als die Restauration. Hierauf ward von allen Seite Schluß der Debatte verlangt und derselbe, ungeachtet de genrede des Herrn Réalier-Dumas, mit großer Sti Mehrheit angenommen. Als der Oberst Paixhans die

nerbúhne bestieg, um als Berichterstatter ‘die Berathung zy menzufassen , erhob man sich von allen Seiten gegen dieg Verlängerung der Diskussion, so daß der Oberst ch eni auf das Wort zu verzichten. Nachdem sowohl ein Amende des- Herrn Coutuxier, des Jnhalts: „Die Diskussion | die Bürgschaft für die Griechische Anleihe soll bis zur Bu gung der Unterhandlungen über die Orientalische ngeleget vertagt werden‘“, als ein zweiter von Herrn Merilhouy schlagener Zusaß - Artikel, welcher also lautete: „Die Ve lichung der Bürgschaft für die Anleihe soll jedoch erst sattfi nachdem die Rujsishe Armee das Türkische Gebiet geräunit ben_ und in die dur den Vertrag von Adrianopel festges Gränzen zurückgekehrt seyn wird‘/, mit großer Majorität worfen worden, wurde der in einem Artikel bestehende 6 Entwurf mit 176 gegen 140, also mit einer Majorität va Stimmen angenommen.

Herr Odilon-Barrot is gestern mit seinem Oheim, dem neral Borelly, nach Bordeaux abgereist, dessen Sohn dort Hochzeit mit einer Tochter des Deputirten, Marquis v. By feiern wird.

in Vitry gestorben.

Aus Toulon schreibt man vom 16ten d. : „Das Ai {iff} „Castor“, welches Algier am 11ten d. M. verlassan| ist gestern hier angekommen. Die von demselben mitgebn Briefe lassen einen Aufstand in dieser Kolonie befürchtet, welchem die Suêpension der Französischen Gescte die Hi Veranlassung geben würde. Unter den dortigen Europli Kolonisten giebt sich eine große Aufregung kund. Auch dies vette „la Perle‘/ ist von Oran, das sie am 1sten d. M. vi hier cingelaufen; am Bord derselben befindet sich der Gu Boyer, der bisherige Gouverneur von Oran. Die Last-Ki „(a Meuse‘ ladet im hiesigen Arsenal Blockhäuser ein, 1 fär die Garnison dieser Stadt bestimmt sind. Die Ausrls der Linienschiffe „„Nestor‘/ und „la Ville de Marseille‘, st der Korvette „„Victorieuse‘/ und der Brigg „„Dupctit- Thal wird fortgeseßt. /

Die hiesigen Agenten Dom Miguels sind je6t dami! schäftigt, von einem Theile der Anleihe Soldaten von det! maligen Königl. Garde, so wie Ingenieurs und Artilleristt! seine Armee anzuwerhen.

Der Redacteur des in Bordeaux erscheinenden Jour la Guyenne is von dem dortigen Assisenhofe wegen Aufre zu Haß und Verachtung gegen die Regierung in contumil zu 4jährigem Gefängniß und einer Geldstrafe von 10,00 verurtheilt worden.

Heute schloß 5proc. Rente pr. compt. 103. 40 cour, 103. 45. 3proc. pr. compt. 79. 10. fia cour. 8 5proc, Neap. pr. compt. 93. 35. fin cour. 93. 40, 5proc Þ perp. 767. Zproc. do. 45. 5proc. Belg. Anl. 892. 5proc. R

Frankfurt a. M., 25. Mai. Oésterr. 5proc. Metall 2 23proc. 502, 1proc. 222, 6. # Actien 1494. 1492. Part.-Obl. 1371, 136: Loose zu 1907. G. Holl. ‘5proc. Obl. v. 1832 872. 8721, Poln. * 50975982

“Redacteur Cottel. Gedruckt bei A. W. Hay!

Herr Barrot wird erst in etwa vierzehn L hierher zurückehren. & Der Architekt Labarre, Mitglied des Jnstituts, ist vorge

inn seines Vortrages die

enden Versicherungen über unsere ) habe in seinem Y

m Ori f ün ent und über

venn

auf Seiten des Herrn Ministers seyn würde.

Der Notariats- Kandidat Alerander Pauls ist zum No- (¿ im Friedensgerichts- Bezirke Gladbach im Landgerichts- jcke Dásseldorf, mit Anweisung seines Wohnortes in Mün- jSladbach, ernannt worden.

Im Bezirke der Königl. Regierung

ju Koblenz ist der evangelische Pfarr : Amts - Kandidat, jedrih Schonebohm, zum Pfarrer in Ebersgdns, Krei- } Weblar, Und der evangelische Pfarrer Casténdyk zum Pfar- in Oberdiebach, Kreises St. Goar, ernannt worden;

zu Liegniß ist der zeitherige Diakonus Kober zu Rei- hach in der Ober- Lausiz zum Ober - Pfarrer an der dortigen gelischen Kirche befördert und an dessen Stelle der Kandi: der Theologie, Marsch, als Diakonus bestätigt.

Bei der am 25sten d. M. fortgeseßten und am 28sten ejusd. ndigten Ziehung der 5ten Klasse 67ster Königl. Klassen-Lotterie 1 Haupt- Gewinn von 10,000 Rthle. auf Nr. 74,692 nach ihenbah bei Parisien; 1 Gewinn von 2000 Rthlr. auf Nr. 39 in Berlin bei Mestag; 20 Gewinne zu 1000 Rthlr. fielen Nr. 3710. 4507. 7518. 9414. 11,598. 19,890. 20,290.

664. 44,526. 50,293. 51,041. 53/191. 56,638. 64,169. 64,798. | geltend gemacht hat, is, daß dér auswärtige Kredit unscres Kabinets |

069. 87,795. 87,798. 90,232 und 92,359 in Berlin 2mal bei vin, bei Baller, bei J. L. Meyer und bei Seeger, nach eslau bei Löwenstein und bei Schreiber, Bunzlau 2mal bei pun, Cóln bei Huißgen, Düsseldorf bei Spaß, Giogau bei psohn, Landéhut bei Jüttner, Liegniß bei Leitgebel, Löôwen- g bei Keyl, Magdeburg 2mal bei Roch, Memel bei Kavff- n, Neisse bei Jäkel und nah Sagan bei Wiesenthal; Zl winne zu 500 Rthlr. auf Nr. 3189. 15,946. 18,304. 26,506. 601. 30,114. 33,080. 33,298. 38,241. 41,831. 42,350. 42,547. 598. 45,494. 47,866. 48,665. 52,475. 52,628. 53,024. 53,059. 188. 56,751. 57,997. 58,136. 73,354. 74,384. 78,200. 87,512. 2, 89,634 und 92,054 in Berlin 2mal bei Baller, Burg, bei Gronau und bei Joachim, nach Achen 2mal Lvy, Breslau bei H. Holschau sen., 2mal - bei J. hau jun., bei Leubuscher- und 2mal bei Schreiber, h bei Reimbold, Danzig 2mal bei Roßtoll, Elberfeld Benoit, Frankenstein bei Friedländer, Glogau bei Levy- n, Halle bei Lehmann, Hirschberg. bei Raupbah, Jüter-

t bei Gestewiß, Magdeburg bei Brauns und kei Roch, dnsfeid bei Schünemann, Merseburg bei Kieselbah, Münster | ohn, Naumburg bet Kayser, Neisse bei Jäkel, Salzwedel

Pflughaupt und nach Waldenburg bei Schüßenhofer; 34

dinne zu 200 Rihlr. auf Nr. 1379. 2384. 3489. 9834. |

725. 11,783. 12,224. 14,389. 20,495. 21,214. 28,022. 31,073. 975. 36,700. 37,354. 41,192. 42,739. 48,814. 49,172. 54,111. 968. 68,400. 71,313. 71,978. 72,397. 72,579. 74,448. 76,380. 894. 82,599. 87,279, 87,391. 90,462 und 93,835.

Berlin, den 29. Mai 1833. Königl. Preußische General-Lotterie-Direction.

Zeitungs-Nachrichten. A Ul ck U: Vi

R ußland. Odessa, 10. Maïí.

r eingetroffen.

Vorgestern langte der Türkische Brigade - General Namik |

asha von St. Petersburg hier an und cite sich gestern |

| la Ferronnays. | Charafters würdig; er trat mit Festigkeit gegen England auf, und | die Expedition nach Griccheniand fand gegen den Willen dieser | Macht ftatt. ! hdrte in dem

ch Konstantinopel ein.

i Frankrceidch París, 22. Mai.

toglie beantwortete :

¡Meine Herren, wie Sie, so bin auch ich der klaren Auseinander- Ung der Ercignisse, in Bezug auf Griechenland, die der Minister | k auswärtigen Angelegenheiten Fhnen in der leßten Sißung ge- | tl Jch räume alle von dem | ren Minister angeführten Thatsachen ohne Weiteres ein, da ih inen Grund habe, eine derselben zu besireiten; indessen muß ich | merken , daß diese an sich allerdings schr interessanten Details die sung der uns vorliegenden Frage, wie mir scheint, nicht sehr Be- | Frage im | cben so befriedi- ; | geschlossen; ortrage vornehmlich drei Punkte auge tart die ; unächst hat seine Zuversicht auf den künftigen Wohlstand Griechenlands aus- etwas Zuverlässiges hingestellt , daß dasselbe Mittel haben werde, uns unsere Vorschüsse Ferner hat er das Vertrauen ‘ausgesprochen, die Unter nblungen Uber die Wiederherstellung des Friedens

en Rückzug der Russischen Truppen einen

haben würden; drittens hat er „versichert, daß, nisse eine !mgestaltung in Europa hervor- ch seinen Antheil in Anspruch zu nehmen oder/ mit Gewalt zu erlangen wissen lautenden Behauptungen könnte man m ganz tregegengesadtmn Sinne, gegenüber , oh die Wahrscheinlichkeit

Jedenfalls if es eine

ben, mit lebhaftem Juteresse gefolgt.

fördert haben. der Herr Minister uns im finanzielle Seite - der hat derselbe mit

politische

Nachdem

instigsten Lichte gezeigt -

Lage ‘mir nicht genügend dargethan zu haben scheint. esprochen "und es als en Willen und die dâter zurückzuzahlen.

en Erfolg er Lauf der Erei ringen sollte, Frankre ble T in e Bite Urde. en i

tiht drei Gat, i E

tellen, und es ‘ist schr ungewi

jeßt, in der zweiten Hälfte ‘des Mat, beginnen die Berathungen darüber. Jn der Zwischenzeit ist eines jener großen Ereignisse cin- getreten, welche oft die Gestalt der Welt verändern; auf dieses nimmt aber der Minister gar keine Rücksicht; er findet vielmehr darin sogar neue Gründe für die Annahme des Entwurfes. Fch für mein

| dem

Der General - Gouverneur von Neu- | ßland unv Bessarabien, Graf Woronzoff, ist gestern wieder | | der Minister der auswärtigen Ange

Folgendes is der wesentliche Jnhalt ! Rede, mit welcher der Baron Bignon in der vorge|trigen lung der Deputirten-Kammer den Vortrag des Herzogs von

Theil würde schon vor der Krisis im Orient den Vorschlag des Ministers-verworfen haben, um wie viel mehr denn jeht; die An- nahme des GAN S A wäre in meinen Augen schon vor der Ankunft der Russen bei Konstantinopel eine beinghe unglaubliche | Willfährigfeit, eine Úbertrichené Gutmüthigkeit gewesen; unter den jeptzen Umsiänden würte ste dhe! mehr als Schwäche seyn. Die neueren Ereignis: im Orient sino \o wichtig, M sie alle Übrigen Fragen für den Augzenblick in den Hintergrund stellen. Dennoch | will ih vorläuft; hiervon abstrahtren und annehmen , daß die po- litische Lage Curopa’'s sait der Vorlegung des Geseh - Entwurfs keine Veränderung erfahren habe. Nachdem ih die Sache aus ihren verschiedenen Gesichtspunkten betrachtet, bia ih über- zeugt, daß wir in dem Vektrage über die Verbürgung der Anleihe die von dem Ministerium und der Kommission gehofften Vortheile nicht nur nicht finden werden, sondern daß auch unser offenbares Jnteresse uns gebietet, die in dem Art. 12 jenes Traktates | erthaltenen Stipulationen über die Anleihe zu verwerfen und gegen | die Griechische Regierung, zu threm eigenen wie zu unserem Besten, | in finanzicller Hinsicht uns eine vollkommene Unabhängigkeit zu be- | wahren. Einer der Hauptgründe, die man zu Gunsten der Anleihe |

durch die Verweigerung unserer Sanction für eine Klausel eines | Vertrages beeinträchtigt weden könate. Obgleich das Minisicrium | in einem constitutionnellen Staate aus Achtung füc das Grundgeseß | Über manche Gegenfiände nur bedingungs1eise Versprechungen machen kann, die erst durch die Genehmigung der Kammern definitiv werden, so räume ich doch ein, daf diese Sn gung nur aus höchst wichtigen Gründen verweigert werden darf, z. B. wenn in der Zeit zwischen der Unterzeichnung eines Vertrages und den parlamentarischen Be-

rathungen darüber Creignisse eingetreten sind, welche die Stellung |

der Staaten gegeneinander verändern, so daß ein Kabinet manchmal selbsi die Verwerfung einer Bestimmung wünschen muß, die es vor einem Fahre unbedenklich genehmigt haben würde. 3 i gerade hier der Fall, und unter solchen Umsiänden kann die Weige- rung stattfinden , ohne das Zartgefühl der Regierung im mindefien zu verlehen. Wäre-mir-diéRechllichkeit des persönlichen Charakters des Herrn Ministers nicht so wohl’ bekannt, so wäre ich ver- sucht, zu glauben, daß die Vorlegung des Gejeß - Entwurfs Uber die Griechische Anleihe nur - eine auswärtige Demonstra- tion sey, die den Zweck hätte, gewissen Mächten cine Art von Genugthuung zu gewähren und daß unser Kabinet auf die An- nahme desselben keinen großen Werth lege. Jch habe mich aber überzeugt, daß dem nicht so is und daß der Minister die Annahme des Geseß-Entwurfs aufrichtig wünscht. Meine heutige Opposition ist Úbrigens nur die Fortseßung derjenigen, die ih seit lange gegeir

eine nah meiner Ansicht falsche Richtung unserer Minister der aus- | wärtigen Angelegenheiten érhoben habe. Jch habe diese Richtung |

im Fahre 1829 gemißbilligt, wie ich ste ießt mißbillige. Jch bin gewiß kein Gegner der Griechischen Sache; schon im Jahre 1822, noch vor dem Kongresse von Verona, habe ich dieselbe mit Wärme

¡ erfaßt, bin aber nie der Ansicht gewesen, daß das JFnteresse Grie-

chenlands in London und St. L eben so wte in Paris ver- standen werden músse: im (Hegentheile glaube ich, daß dieses Interesse von dem Frankreichs niemals getrennt werden darf;

| wo if abhèr das Jnteresse Frankreichs in dem Vertrage vom 7 Mai

wahrgenommen? Hätten nicht die von uns gezahlten Summen von Antheil der Anleihe, den wir verbürgen sollen, in Abzug ge- braht werden müssen? Obgleich der Herr Minister über unsere Theilnahme an den Ereignissen in Griechenland wichtige Details mitgetheilt hat, so kann ih doch an einige Umstände erinnern, de- ren er nicht erwähnt hat. Um Gründe gegen den Geseß-Entwurf aufzuführen, brauchte ich nur zu wtederholen, was ih in den Fah- ren 1828 und 1829 bei Gelegenheit eines für den Schaß eben so lästigen Vertrages der Regierung sagte. Damals so wenig wie ießt war es von meiner Seite Feindseligkeit gegen das Ministerium ; denn

war ein Ehrenmann, den wir alle hochshäßen, ein trefflicher, von den edelsten Gesinnungen beseelter Franzose, der Graf von Seine politische Handlungsweise wär Anfangs seines

Diese Festigkeit war aber nicht von Dauer, sondern Augenblicke auf, wo sie am nöôthigsten war. Unsere Truppen befanden sich in Morea; Jbrahim und seine Araber wichen vor unseren Truppen zurück und schifften sih ein. Dies war aber nicht unser einziger Zweck;, Griechenlaud erwartete von unserer Armee noch eine andere Wohlthat. Es ward nämlich damals über die Gränze unterhandelt, welche die Sicherheit des neuen Griechi- schen Staates erheische; in unserer Hand lag es, ihm diese Gränze zu verschaffen; ste konnte im Nu mit der Degenspiße gezogen werden ; vierzehntgusend Mann standen da und warteten ungeduldig auf den Befehl , ihr Werk zu vollenden. Aber andere Rücksichten traten hemmend dazwischen; hätte man damals Frankreich gewähren lassen, so würde dieses die Frage entschieden und Griechenland uns die Gränze verdankt haben , von welcher seine Existenz abhängt. Eng- land wollte dies nicht zugeben; es verlangte die Zurückberufung un- serer Truppen , und unser. Kabinet gab willig nah. Die Erpedi- tion hatte also nur einen halben Erfolg und ließ eine Angelegen- heit, die in cinigen Monaten, ia vielleicht in einigen Wochen hätte zu Stande gebracht werden können, unvollendet. Wir waren da- mals äußerst unwillig darüber, und ih fonnte niht umhin, die Ex- pedition als eine unter dem Einflusse der Russischen Politik un- ternommene und unter dem Einflusse der Englischen beendigte zu bezeichnen. Zur Belohnung für unsere Willfährigkeit beeilte die Englische Reaierung sich, bei der Eröffnung des Parlaments die er- freuliche Nachricht von der Zurückberufung der Französischen Trup- pen aus Morea zu verkünden. Die Folge war, daß Griechenland die Grättze, die wir ihm schon 1829 hätten verschaffen können, erst 1832 erlangte und zwar nicht von uns allein; wir spielten im Ges. gentheil bei den Über diesen Gegenstand Feu ogenen Unterhandlun- gen nur die zweite und der Englische Botschafter die Hauptrolle. Ueberhaupt if zwischen den Fahren 1829 und 1831 leider eine nur zu große Analogie bemerkbar. gin Jahre 1831 erklärte die Londo- ner Konferenz, wie 1829 der König vou England, daß unsere Trup-

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Dies if aber |

egenheiten im Fahre 1829 |

salnkeit von Seiten unseres Kabinets, daß es in den Art. 14 des Vertrages vom 7. Mai folgende Klausel hat einrücken lassen: „Nach der Ankunft der Bayerischen Truppen werden die der Allianz sich zurückziehen und das Griechische Gebiet gänzlih räumen. ‘/ Jn diesem einzigen Artikel sind zwei füc uns verleßende Beftim- mungen enthalten: erstlich werden die Franzbsischen Truppen Truppen der Allianz genannt und zweitens wird der Befehl zum Abmarsche ertheilt. Der Berichtersatter hat behauptet , die Benennung „Truppen der Allianz// sey vor der Ratification geân= dert worden; dies is aber nicht der Fall. Ers am 30. Juni v. J.- im Augenblick der Auswechselung der Ratificationen, bemerkte unser Kabinet die gefährliche Auslegung, welche jener Benennung gege- ben werden konnte, und begnügte sich, statt dic Abänderung der- selben zu verlangen, damit, dem Protokolle eine Erflärung, worin es seine Rechte verwahrt, anhängen zu lassen. Die Beleidigung, die Verleßung unserer Rechte stehen im Texte des Vertrages, die Verbesserung des Ausdrucks aber nur im Anhange. Dasselbe gilt von dem Vorbehalte, den das Ministerium in Bezug guf die Kosten der beiden Expeditionen nah Belgien gemacht hat; auch dieser fleht nur in einem Anhange. Nicht weniger ungünstig stellt sich für uns die Rechnung, wenn wir die Folgen der Anleihe betrachten. England zieht, wie die Kommisston selbst zugegeben hat, Nußen von derselben, denn eine alte, fast ganz in dex Händen der Englischen Kapitalisten befindliche Anleibe, gewinnt dadurch neues Leben ; eben so hat Rußland Vortheil dabei, denn Griechenland wirò dadurch tr: Stand geseßt, die schuldigen zwdlf Millionen an die Türkei zu jah len und diese kann danit einen Theil ihrer Schuld an Rußland abtragen. Jch frage die Minister, ob ste, wenn die Klausel von der Verbürgung der Anleihe nicht im Vertrage stände, dieselbe ießt bei

| uns in Antrag bringen würden? Gewiß nicht. Nun wohl! Die

Minister thun Unrecht, wenn sie sich durch den Traftat gebunden glauben ; noch grdÿeres Unrecht würden aber wir hieran thun, denn wir ha- | ben die Sache nur nach den gegenwärtig obwaltenden Verhältnissen | zu betrachten. Man sagt, Englaud und Rußland hätten ihren Theil der Garantie für die Anleihe übernommen, Frankreich könne nicht | zurückbleiben, ohne die Allianz mit diesen beiden Mächten aufzuld- | sen. Jch erwiedere, daß sie es uns nicht würden verdenfken könnett, | wenn wir einem uns offenbar nachtheiligen Vertrage die Bestätigung verweigerten; namentlich müßte in finanziellen Sachen ciner jeden | der drei Mächte ganz freie Hand gelassen werden. Alle von mir bisher ge- | gen den Geseß-Entwurf vorgebrachten Gründe würden guch vor der Lat-

dung der Russen bei Konstantinopel von großem Gewicht gewesen seyn ;

welch’ ungeheures Gewicht erlangen dieselben aber jeßt, nahdem je- | nes große Ereigniß eingetreten i|. Nie würde ich es für möglich gehal- !| ten haben, daß man aus Lebterem Grúnde für die Annahme des Geseß-Entwurfs schöpfen fdnnte. Der Zweck der Gründung des Königreiches Griechenland ist, dem Minisierium zufolge, Rußland am Vorrücken gegen Konstantinopel zu hindern, und dennoch ftehen die Russen in Folge unvorhergesehener Ereignisse bei Korstantino- pel. Naturwidrige Verträge können niemals nüßlihe Folgen ha- ben, und wenn man ste dennoch fortbestehen lassen will , so mache man sie wenigstens unschädlich, benußte sie aber nicht, um dem Staate neue Lasten aufzulegen. Fch kann an dieser Stelle nicht umhin, einige Bemerkungen Uber die Orlentalische Angelegenheit zu machen. Nur eine Macht hat in dieser cine würdige Rolle gespielt und diese Mácht is Rufß- land; Frankreich hat die traurige Ehre gehabt, etnen Willen zeigen | zu wollen und fich dabei ungeschidt und ohnmächtig zu benehmen. Seit acht bis zehn Monaten hatte unser Minisierium die Nústungen des Paschas von Aegypten zu seincr Exvedition mit aller Muße be=- trachten kfônnen und dennoch langte unser Botschafter, der schon vorher in Konstantinopel hâtte seyn müssen, um das Vertrauten des Di- vans zu gewinnen und mit Mehmed Ali Verbindungen anzuknüpfen, erst dortan, als Fbrahims Herannahen Schrecken verbreitete und die Russi- sche Flagge unter den Mauern des Serails wehte. Unser Botschafter kennt | das Terrain nicht, auf welchem er gehen soll, und hat weder be- | stimmte Ansichten Über das Ottomanische Kabinet, noch Über die Pläne Mehmed Ali’'s. Um die Verlängerung des gefährlichen Auf= | enthalts der Russen im Bosporus zu verhindern, verlangt er etwas, ! was er nicht durchseßen kann, und geht Verpflichtungen ein, deren | Erfüllung er nicht verbürgen kann: So kommt es, daß er in 24 Stundèn seine Stellung und seine Regierung kompromittirt. Jhn | klage ih nit an; er hat als ein Mann von Entschlossenheit und | Energie gehandelt, und mehr konnte man von ihm nicht verlangen; denn Erfahrung und Kenntniß des Orts und der Verhält- nisse mangelten ihm; die Fehler, die er begangen hat, fallen lediglich auf das Ministertum zurück. Wäre ein tückkiger, erfahrener Botschafter drei Monate früher in Konsiantinropel gewesen, so würde vielleicht unsere Vermittelung bei dem Pascha von Aegypten Erfolg gehabt haben und der Russischen Futervention vorgebeugt worden seyn. Feßt hat sich die Politik Rußlands der Sache bemächtigt, und ich tadele sie niht darum, denn fie hat gethan, was sie in ihrem JFnteresse thun mußte, ste har erfkläct : daß die dem Sultan auf sein ansdrückliches Verlangen zur Hülfe gesandten Truppen und Schiffe so lange in ihrer Stellung bleiben würden, his Fbrahim Klein- Asten geräumt haben, über den Taurus zurü gegangen seyn und der Pascha von Aegypten die ‘von der Pforte gestellten Bedingungen angenommen haben würde.‘ Rufß- land wird also, wos auch eintreten mag, seine Trupyen erf dann zurückziehen, wenn es den Frieden. wiederhergestellt und seine Futervention also dic ee Wirkung erreicht hat. Welches Kabinet hat in dieser Angelegenheit am flügsien gehandelt ? Offenbar das Russische.// Nachdem der Redner von diescn allge- meineren politischen Betrachtungen zu dem speziellen Gegenstande der Berathung zurückgekehct war und darzuthutt versucht hatte, wie schr es im Futeresse Frankreichs liege, an der Garantie für die Anleihe nicht Theil zu nehmen, um freies Feld für die Zukunft zu behalten, {loß er in folgender Weise: „Fch bin weit entfernt, der Saché der Menschlichkeit nnd Civilisation untreu zu werden; Dienste, die einer so schdnen Sache e werden, bleiben selten unbelohnt; aber wir müssen uns vollklommene Freiheit und Unab- hang keit zu bewahren suchen, damit wir, wenn wir es für nüßlich halten, unsere Wohlthaten Lega und zur reten Zeix spenden können; am pen Orte un jur rechten Zeit angebracht, werden sie um so nüßlicher für uns und für die Anderen seyn. Keich ner von uns verlangt, daß wir den Griechen unseren S{ußÿ entzie= hen sollen; aber wir wollen, daß dieser Schuß ibnen durch unser eigene Hand, nicht durch die der anderen Mächte, daß er zu einer Zeir, wo es uns, nicht aber Anderen am gelegensten ist, verüehen werde. Zu lange schon haben wir für Europa Geld hergegeben; es is ends

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