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benêmittel und Material nah Porto zu tranéportirenz sie sollen | zu Ende dieser Woche absegeln. Von Brest soll'am vergangenen Sonntag ein Sukkurs von 1000 Mann nebst Provisionen nah Porto abgegangen seyn; unter den Mannschaften befanden sich In der gestrigen Sigung der Deputirten-Kammer legte auch angeblich mehrere Polnische Offiziere. noch der Handels-Minister das Exmittirungs-Geseß, sammt | Der Fürst Talleyrand hot, wie es heißt, seit Kurzem sehr den von der Pairs-Kammer darin vorgenommenen zahlreichen | an Kräften verloren, und selbst mit Hülfe eines Stockes wird Aenderungen vor. — Hinsichtlich der im Laufe der Dedvatte über | ihm das Gehen stets sehr schwer; besonders muß er sich, wenn den Geseß-Entwurf wegen der Griechischen Anleihe erfolgten Ab- | er Treppen Hhinauf- oder hinabsteigt, stets von Jemand führen stimmung ist noch zu bemerken, daß diese Abstimmung bloß dem | lassen. der Berathung vorliegenden Artikel, nit aber dem ganzen Ge- ! Lord Durham, den die Belgischen Zeitungen vor Kurzem sche (obgleich dieses, wie es vorgelegt worden, nur aus jenem | nach Ofende versetzten, befindet sich schon seit geraumer Zeit mit einen Artikel besteht) galt. Reglementémäßig hätte es zur An- | seiner Familie in dem Badeort Cowes und hat sich seit seiner nahme desselben bloß der Abstimmung durch Aufstehen und Siz- | Ankunft daselbsk nit von dort entfernt; sein Gesundheitszustand zenbleiben bédurft; da indessen mehr als 25 Mitglieder die ge- | soll sich bedeutend gebessert haben. heime Abstimmung verlangten, so mußte zum Namens- Aufruf | Die Morning Chronicle will wissen, daß Sir John geschritten werden, worauf der Artikel mit 176 gegen 140 Stim- | Hobhouse sh bei vorkommenden Vakanzen um einen Parla- inen angenommen wurde. Nichtsdestoweniger muß indessen jeßt, wenn | ments-Siß für eine der südlichen Gräfschaften Englands bewerben auch keiner von den in Antrag gebrachten Zusaßz-Artikeln genehmigt | wolle. : werden sollte, noch einmal über das ganze Geseg abgeftimmt In Bezug auf das, hinsichtlich der Ermordung des Polizei werden. Der angenommene Artikel lautet also: „Der Finanz- | Beamten Cully, von der Jury gefällte Urtheil sagt die Times: Minister wird hierdurch ermächtigt, im Namen des Staats- | „Die Unterredung, welche nach dem Verdikt zwischen dem Co- Schakes und unter den Bedingungen, die in der am 7. Mai | ronér und dem Vormann stattfand, zeigt, daß sh die Geschwo- 1832 zwischen Frankreich, England und Rußland einerseits und | renen von einem strengen, wenn auch irrigen, Pflichtgefühl leiten Sr. Maj. dem Könige von Bayern andererseits unterzeichneten | ließen, während ihre Bemerkungen über die Aufruhr - Akce be- Convention stipulirt worden, die von der Griechischen Regierung | weisen, daß sie die auf illegale Versammlungen anwendbaren zu kontrahirende Anleihe zu verbürgen.// Als Zusatz- Artikel trug | Gesetze gar nicht kennen.‘ — Die Morning Chronicle Herr Glais-Bizoin am Schlusse der Sikung noh auf fol: | spricht sh sehr heftig gegen das Verdikt aus. „Es wird‘, sagt gende Bestimmung an: „Doch soll diese Bürgschaft erst nach dieses Blatt, „cinen unter dem Volke, namentlich aber unter dem der, in den Formen einer verfassungsmäßigen Regierung erfolg: Pöbel, nur zu sehr verbreiteten Jrrthum noch verstär®u, nám- ten Bestätigung der Anleihe durch die Griechische Nation wirk- lich, daß keine, wenn auch noch so gese6widrige Versammlung lih eintreten.“ Die Berathung über diesen Antrag wurde | zerstreut werden könne, wenn nicht vorher die Aufruhr: Akte ver- auf den folgenden. Tag verschoben. i | iesen worden. Kein vernünftiger Mensch aber kann daran zwei- Ueber die gestrige Abstimmung der Deputirten-Kammer be- | feln, daß jene Versammlung ungeseblich war. Es ist uns ganz neu, daß merkt das Journal des Débats: „Die Frage fonnte, nahdem | Leute, die einer gesc6widrigen Versammlung beiwohnen, nachdem sie sie von allen Seiten beleuchtet worden, für eine Kammer, die | in einer Proclamation mit Anführung der Gründe der Gese6- sich der großen Rolle, welche sie zum ersten Male in unseren | widrigkeit davor gewarnt worden, entshuldigungsfähig sind, parlamentarischen Annalen zu spielen berufen war, gewachsen | wenn sie die zu ihrer Vertreibung beorderten Beamten des Lan- Le wollte, nicht unentschieden seyn. Der erste Gebrauch, den | des umbringen. Eine solche Lehre würde uns alle in Anarchie le von einem ihrer verfassungsmäßigen Rechte machte, konnte | und Verwirrung stürzen. Sie reicht hin, ein ganzes Königreich kein Mißbrauch dieses Rechtes seyn“ und die Versammlung hatte zu demoralisiren. Guter Gott! in welchem Zustande befinden unter den jeßigen Umständen dié ganze Bedeutung der Verwer- | wir uns, wenn wir den Bürgerkrieg gerädezu für entschuldigungs- fung eines politischen Vertrages zu erwägen. Wir erkennen zwar fähig erklären. Auf diesem Verdikt lastet eine Welt voll Unheils. das Recht der Kammer, alle Subsidien-Verträge zu prüfen, in | Mögen die begüterten. und einflußreichen Männer sich im Lande seinem ganzen Umfange an, bekennen aber, daß wir nicht ohne | umschauen und diesem Uebel der Zeit die Stirn bieten; mögen tiefe Betrübniß einen folhen Bruch zwischen der Kammer und der | sie sich laut und deutlich über die verderbliche Tendenz dieses Ver- Regierung geschen haben würden.“ Der Courrier français | dikts ‘aussprechen; wenn sle zögern, werden sie es späterhin be- hingegen äußert über denselben Gegenstand: „Herr Dupin hat | reuen. Wir sind nicht Feinde der Volks- Freiheiten; aber wir gestern eine schöne Gelegenheit vorüber gehen lassen, um etwas | wollen uns auch nicht vom Pöbel regiert sehen.“ Popularität wieder zu gewinnen und mit seinem tiers- parti Heute findet das Leichenbegängniß des berühmten Schau- hervorzutreten. Die Gelegenheit war um so günstiger, als sein | spielers Edmund Kean ftatt; er wird in der alten Richmond: Kirche Wort einige dreißig noch schwankende Ministerielle entschieden | dicht neben dem Dichter Thomson und dem Schauspieler Bur- haben würde. Wenigstens funfzig Deputirte der richtigen Mitte bage, Zeitgenossen Shakespear's und ersten Darsteller Richards haben mit der Opposition gestimmt, Viele furchtsame De- | U1L, beigesekt. putirte besorgten durh ein feindlihes Votum die Auf- Aus Vera-Cruz ist ein_Mexlkanishes Packetboot mit lôsung des Ministeriums herbeizuführen. Noch nie ift | 480,060 Dollars hier angelangt, wovon 20,000 auf Rechnung der Unabhängigkeit Frankreichs eine tiefere Wunde geschlagen | der Anleihe und der Rest als Rimessen für Rechnung von Kauf worden. Wir müssen die Schulden Griechenlands an die Tür- | leuten bestimmt sind. Als dasselbe von Vera-Cruz absegelte, kei und indireft die. der Türkei an Rußland zahlen, während der | welches am 1. April geschah, béfand sich das Land in vollkom- Finanz - Minister uns erklärt hat, daß wir kein Geld haben, um | men ruhigem Zustande, und der Handel blühte wieder auf. unsere eigene Schulden zu bezahlen. ‘/ Es sind Win ass Zeitungen a zum 19. ns Gier eingegangen; die Nachrichten aus ‘dem Jnnern lauten sehr be- Großbritan ien und Jrland. té0Déns die Einwohiier mehrerer Bezirke, einige uikder Miel London, 22. Mai. Ueber die Versammlung in Birming- | len von Madras, lciden an fürchterlicher Hungerénoth und allen ham heißt es in der Times: „Diese Versammlung lief zum | daraus folgenden Krankheiten. Die Passat-Winde sind von wenig Glück eben so friedlich und ruhig ab, als sie zahlreich besucht | oder gar keinem Regen begleitet gewesen. Die Aussichten für war. Sie hatte in der That eher den Anschein cines großen | die Armen in der Präfidentschaft sind nicht sehr günstig, da das Jahrmarftes, als den einer politischen Versammlung, und nach | Getraide schr im Vreise gestiegen is, der Reis unter Anderem der großen Menge von Erfrishungs- Buden und der unverhölt: | über 100 pCt. Kaffee, Zucéer und alies Andere ist verhältniß- nißmäßig ansehnlichen Zahl von Weibern und Kindern zu ur- | mäßig ebenfalls sehr theuer. Y theilen, ‘fan man nicht zweifelu, daß das gute Volk von Bir- : mingham und seiner Nachbarschaft die Versammlung als einen Niederlande. trefflihen Añlaß und Vorwand zu einem Festtage betrachtete. j Aus dem Haag, 24. Mai. Se. Majestät der König Und darin hatte es auch ganz Recht; denn die Possenrei- | sind in der Nacht vom 22sten zum 23sten aus dem Loo wieder ßer, welche, da sie im Unterhause kein Gluck gemacht hat- | in hiesiger Residenz eingetroffen. ten, sich auf die Post sebkten und nah den Provinzen | Gestern Mittag ist der Herr Referendar Mazel aus London eilten, um da die erste Geige zu spielen, waren wirk- hierher zurückgekehrt, und soll der Ueberbringer sehr wichtiger lih sehr belustigend. Unter den Komödianten, die sich bei dieser | Depeschen seyn. Kurz darauf verbreitete sich das Gerücht von Gelegenheit hören ließen, war au ein Herr Mountebant Muwps | dem Abschlusse der Präliminar-: Convention, welches durch den oder Much (so wird nämli, dem Vernehmen nach, ein gewisser | Jnhalt der Englischen Zeitungen und Briefe Bestätigung erhäit. Herr Mun6 zu Birmingham genannt), dec den Prolog hielt, Jn ‘Folge der aus England eingegangenen Nachrichten sind dann aber, als der albernste Shwäber in dem Haufen, zum | die Preise der Fonds an der Amsterdamer Börse heute ansehn- Vorsizer gewählt und so zum Schweigen gebracht würde. Es | lich gestiegen. Besonders zeigte sch große Kauflust für Hollän- wäre wohl einer Nachforsczung werth, ob der Präsident der Bir- | dische Papiere. Auch alle fremde Fonds waren schr gesucht, minghamer Versammlung derselbe Muns6 is, von demn man sich | doch ging nicht so viel darin um. die Anekdote erzählt, daß er etnst von seiner Frau auf den Markt : Belgien
geschickt worden, um eine Gans einzukaufen, die man gewöhnlich
schon geschlachtet zu Markte bringt; nun habe er aber eine Brüssel, 24. Mai. Der Moniteur bricht endlich sein
lebendige gekauft und nach Hause geschickt; als er darauf zurück- | Schweigen über die leßten Ereignisse in Brüssel, Antwerpen und
gekehrt, sey er von seiner Chehälfte, welche die Gans noch nicht | Gent. Er äußert sich in scineni heutigen Blatte darüber folgen-
gesehen, befragt worden, ob er sich auch das Gekrôse habe mit: | dermaßen: „Seit einigen Tagen erneuern sich an einigen Orten
geben lassen; „ach nein“/, habe er erwiedert und sey {nell wie- | bedauernswertrhe Auftritte. Sie haben, wie nicht zu leugnet ist, ihren Ursprung in den Verirrungen einer Presse, welche sich
der nah dem Markt gegangen, um es sih von der Verkäuferin nahzu1fordern. Nach diesem Wirrkopf bramarbasirte der erste | nicht darauf beschränkt, die Verwaltung anzugreifen, sondern offen die Rückkehr der vorigen Dynastie herbei ruft, täglich er-
Bufso der Gesellschaft, Herr Thomas Attwood, der hier fast eben so viel Unsinn in den Tag hineinschwaßte, | habene Personen, die ein Recht auf die Achtung Aller haben, wie in seinen sechs Reden zusammen, die er im Unter: | beleidigt, und es versucht, bis in ihr häusliches Leben einzu- hause über ‘das Geld - System hielt. Sodann gab Da- | dringen, um darauf abscheuliche Verleumdungen zu begründen. niet O'’Connell der staunenden Menge einen Schwall | Und dieser Charakter hat sich, a{s ob das Kommando - Wort von von Kauderwelsch zum Besten. Wir möchten dem Volk von | einem einzigen Punkte ausginge, zu derselben Zeit und fast Birmingham rathen, gegen diesen sih einshmeichelnden Herrn | in denselben Ausdrücken in den verschiedenen Journalen ge- auf seiner Hut zu seyn. Er hat es vortrefflich weg, deu Leuten zeigt, welche der Partei zu Organen dienen, die gewöhnlich Geld aus der Tasche zu spielen, und errôthet nicht, wie Sir Ch. |' die, durch die Revolution gegründete Ordnung der Dinge an- Wetherell sehr passend sagte, von dem Armen einen Pfennig | greift. Wie groß auch die Achtung der Regierung für die Presse und von dem' Zerlumpten ein Scherflein zu nehmen. Jndeß | seyn mag, deren Verirrungen bis zu einem gewissen Grade von ihrer wir halten die Tig ügamet för zu einsichtsvolle Männer, als | vollständigen Emancipation unzertrennlich sind, so würde es ihr doch daß sie sih auf solche Weise sollten fangen lassen, und wenn sié | {wer geworden seyn, bei einér solchen Verdoppelung der Wuth, die s{chmubigen Petitionen lesen, die von einem Haufen von Auf- | bei einem solchen, besonders gegen das unverlebliche Oberhaupt wieglèrn in jener Versammlung: geschmiedet wurden, so wird ihr | des Staates gerichteten, Systeme der Verleumdung in einer Ee Sinn ihnen sagen, was sie von dergleichen Leuten, wie Duldsamkeit zu verharren, welche sie den lebhaftesten Vorwür- tticood und O’Connell, zu erwarten haben.“ fen bloßstellte; aber durch den Verfall des Geseses vom 19ten Man glaubt, daß der Marquis von Palmella binnen Kur- | Juli 1831, dessen Verlängerung man durch unvorhergesehene zem nah Porto zurückehren wird, um auf ausdrüklihes Ge- | Umstände zu verlangen verhindert wurde, fand sich die Regierung seit dem 1. Mai gegen Angriffe entwaffnet, die geräde zU einer Zeit Dom Pedro's | alles Maß überschritten, wo sie auf geseblihe Straflösigkeit | rechnen konnien. — Es ist sehr wahrscheinlich, daß vernünftig begründete, gerichtliche Verfolgungen: den betrübenden Auftritten vorgebeugt haben würden, zu denen die Schamlosigkeit der Presse Anlaß gégeben hat. ie persónlichen Leidenschaften ver- shwinden gewöhnlich vor dem Lauf dey Getechtigkeit, Die Re-
[ih Zeit, daß wir dem Eifer, womit die Regierung unaufhdelich, überall und für alle Welt zu zahlen bereit ist, ein Ziel seßen. Jch stimme gegen den Geseß-Entwurf.‘/ (NRauschender Beifall auf den Vâänken der Opposition.)
such von Seiten ‘Dom Pedro's das Amt eines Ministers der auswärtigen Angelegenheiten zu übernehmen. Agenten in London haben an die Personen, welche hier fär des- sen Armee rekrutiren, Befehle erlassen, daß sie die sämmtlichen aufgebrachten Mannschaften zu morgen in Bereitschaft halten sollen, damit dieselben auf den ersten Wink eingeschifft werden könnten. Gestern wurden mehrere Schiffé gemiethet, um: Lé:
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gierung kann jene Excesse nicht billigen; aber sie is es sich und ihrer Verantwortlichkeit schuldig, - die muthmaßlichen y
anfassungen herauszustellen, und die Verantwortlichkeit d
zurückzuweisen. -— Die Regierung muß, so weit ihre M, reiht, allen Bürgern den Schuß der Geseße angedeihen lass und sle würde ihre Pflicht verlezen, wenn sle dieselbey dieser Hinsicht in Kategorieen theilte. — Man hat sich gegen das Schreiben einés Generals ( Magnan ) erßg welhes nicht für die Oeffentlichkeit bestimmt schien, welches ohne Zweifel mehr den Ausdru der ersten Aufre; des Privatmannes, als die Überlegte Ansicht des dsfentlichent amten enthielt; denn man hat gesehen, wie er sich ‘in deriß Augenblick, seiner Pflicht gemäß, der Sprache und Hans der Civil-Behôrde anschloß, welche allein das Recht hatte, Mitwirkung in Anspruch zu nehmen, und an die man sig erst hätte wenden müssen. Jun dieser Beziehung ist jener amte vollkommen in die Ansicht der Negterung etngegangen, Es ist ungerecht, die Regierung. für Volks - Reactiorten ‘ve wortlich zu machen, welche durch contre:-revolutionnaire Sé ten und Umtriebe hervorgerufen worden sind. Wir bisher nicht gehört, daß unparteiische Leute die traurigen 1 shweifungen des Monats März 1831 dem Ministerium des genten vorgeworfen hätten; eben so wenig haben tir Französischen Ministerium. die Zerstörung von St. Get l'Auxerrois oder des Erzbischöflichen Palastes vorwerfen hjj tan darf nicht vergessen, daß nach einer großen politisheh schütterung die Wirksamkeit der Regierung bedeutend geshiy ist, und daß sie niht immer mit Erfolg gegen die Leiden der Menge ankämpft, wenn dieselben auf unvorsichtige Wis) geregt werden. — Wie dem aber auch seyn möge, so h der Minister des Junern bei der ersten Anzeige von deni nissen in Antwerpen beeilt, eine zuverlässige Person my structionen für die Administrativ-Behörde an Ort und Skl schicken ; der Justiz-Minister hat seinerseits seinen Uhkteri die größte Wachsamkeit empfchlen; der Kriegs - Minister h demselben Zwecke die bestimmtesten Befehle ertheilt. — Diejtig welche verleumdcrischer Weise zu verstehen geben, daß däs Mi rium wohl in der Stille solche Excesse unterstüßt habe, doch daran denken, daß sle selbst noch kürzlich zu ähnlichen] tritten ermuntert, und nächtliche, tumultuarische Zusammen rungen Kundgebung der dffentlichen Meinung t haben. Diese leßteren waren allerdings gegen Mitgliedét Verwaltung gerichtet; aber wenn man einer gewissen Mei das Recht zuerkennt, sich in öffentlichen Schmähungen und 1 Demonstrationen kund zu geben, so fordert man indirekt jede Meinung auf, sich auf solche Beispiele zu stüßen, und verleitet dann oft zu ernsteren Unordnungen. — Was die anderen Journalen geführte Sprache betrisst, so muß wan selbe als den freien Ausdruck der Ansichten ihrer Heraus betrachten. Die Regierung hat es oft genug erklärt, sie nur für das ein, und kann nur sür das einstehen, was sit | den Moniteur bekannt machen läßr.// /
Die neuen Wahlen haben gesiern ihren Anfang genot Unter den bis jekt gewählten 13 Deputirten gehören l/ vorigen Kammer an; es sind dies die Hetren Werne Merode, M. Vanderbelen, Vandenhoven, von Terbec, H, lain XIIII, Duvivier, Dautrebande, Davignon, Lardindi Theux und Stembier von Widcux. Zwei Deputirte si den Orten, die fie früher repräsentirten , durchgefallen; dies die Herren Fleussu und der Minister Lebeau; dagrgti die Herren Bourdinne und _Quirini gewählt worde. =Y glaubt, Herr Lebeau werde nun als Kandidat für Lúttids treten. Y
Am 22sten ist die Ruhe in Antwerpen nicht gestört wt) Der Zustand der vom Pöbel mißhandelten Personen bietet t ernstliche Besorgnisse dar.
Der Minister des: Jnnern hat ein Rundschreiben an Provinzial - Gouverneurs erlassen, worin er sie auffordèrt, e Vorsichts-Maßregeln zu trefsen, daß sich die Antwerpener Aufl nicht in anderen Theilen des Königreiches wiederholen.
Jn Bezug auf den (vorgestern unter Paris mitgethe Artikel des Pariser Blattes „le Temps ‘/ sagt der Ju pendant: „Wir rathen dem Temps, künftig der Quell inißtrauen, aus der jene Nachrichten geflossen sind, denn t Geschichte, welche er erzählt, ist auh nicht ein Wort 1h Wir können dies dem Temps nicht besser beweisen, als it wir ihm versichern, daß Herr von Merode sich in Belgien nicht in Paris befindet, und daß er daher den Ministern } wig Philipps nicht seine Auswartung- machen konnte.“
Deutschland.
Dresden, 22. Mai. Jn der Sigeung der ersten d mer am 17ten d. M. wurden die Berathungen über das O die hódheren Justiz-Behörden und den Junstanzen-Zug betri fortgeseßt. Bet Gelegenheit des §. 38 bemerkte der Pr. ( sius, wie zur Ausfährung des gegenwärtigen Gesetzes, nach §. 87’ der Verfassungs-Urkunde der Regierung zusteht, die Erlassung einer Appellations-Gerichts-Ordnung gehöre, | halb er es der Kammer anheimstelle, ob. sie nicht bei der 2 tigkeit des Gegenstandes für gut finde, darauf anzutraget), solche, gleih mehreren ähnlichen die Ausführung von E! betreffenden Bestimmungen, der Stände-Versammlung not gelegt werde. Se. Königl. Hoheit der Prinz Johann! bemerklich, daß bei der Masse der noch verbleibenden Ge! die Mittheilung einer Appellations: Gerichts - Ordnung wil der gegenwärtigen Stände-Versammlung wohl eben so wet} wünschen sey, als deren Verzögerung bis zur nächsten J menkunft der Kammer. Der Staats-Ministèr von Î neriß äußerte, daß die Vorlegung einer Appell Gerichts - Ordnung ay die gegenwärtige Stände - Verl lang unmöglich falle, übrigens auch hier, wo pt Erfahrungen, welche nicht auch der Regierung zu Gebol! den, nicht in Frage seyen, der Beirath der Stände heil bloß administrativen Angelegenheit weniger nothwendig t} Auf die deshaïb vom Dr. .Deutrich gestellte Frage, ob e trag wegen Vorlegung einer Appellations: Gerichts-Ordnu die ständische Schrift aufgenommen werden solle, verneint 26 Stimmen gegen 5; dagegen bejahten 19 gegen 12 Stil daß in der Schrift die Nothwendigkeit und Dringlichke baldigen Erlassung eines Kriminal - Gesezbuches ausges? werden solle. Die Abstimmung über das vorliegende Gés Ganzen und dessen Annahme wurde wegen der ausgesehf ! benen Bestimmungen über die Ehesachen verschoben. Ah zuleßt Dr. Schilling eine von ihm vertheilte kleine M über: die Bedürfnisse und Mittel der Universität. Leipzig 1 züglicher Berücksichtigung des medizinischen Lehtfaches det N thung empfohlen hatte, nahm er wegen seiner. bevorste} Rükkehvy nach" Leipzig von der Kammer Abschied, welch? Dr. Deutrih mit einigen Worten erwiedert ward.
Stuttgart, 23. Mai. Jn der heutigen Sigung der umer der Abgeordneten-hat dié Wahl der Petitions-Kommis- stattgefunden. Der Finanz-Minister machte bemerklich, hei dem nahen Ablaufe der Finanz- Periode die Berathung Finanz Etats dringend erschéine. Nach länger Debatte :be- j die Kammer, am nächsten Tage eine Finanz- Kommission wählen. Der' Abgeordnete Pfleiderer entwickelte seinen
auf gleiche Besteuerung der bisher Bevorzugten und
| igung der Salz - Steuer. Der Dru diescs Antrages
4 mit 48 gegen 37 Stimmen beschlossen. Der Abgeordnete jzwergern entwickelte einen Antrag auf ein Geses über ht, Waffen zu tragen, und der Abgeordnete Schott einen a auf Wiederherstellung der verfassungsmäßizen Preßfrei- ind Abschaffung der Censur. Beide Anträge wurden zum jé überwiesen, Rarléruhe, 23. Mai. Jn der heutigen Si6ung der zwei- Kammer wurde ein Höchstes Refkript verlesen, wodur geordnete Mittermaier zum Präsidenten dieser Kammer ine wird. Die Diskussion über die Wahl des Abgeordne-
Sander in Nastadt wurde auf den nächsten Tag verschoben,
dem noch vorher ‘ auf das Verlangen mehrerer Mitglieder reiben des Polnischen Obersten Antonini an den genann- E deten verlesen worden war. Der Ministerialrath jéler übergab einen Geseß-Entwurf in Bezug auf die Er- sung von Zoll-Privilegien, und einen anderen über die Frei- yom Ttansito-Zoll für alle Waaren, welche, aus der Schweiz mend, durch das Badische nach Frankreich gehen. Farmstadt, 23. Mai. Heute hielt unsere zweite Kam- ihre leßte Sißung vor Pfingsten. Erst am 3. Juni d. J. ) sle wieder zusammentreten. Jhre leßte Arbeit war die Geschäfts-Ordnung, woräber sie abstimmte. Der Bericht den ‘projektirten ‘ neuen Schloßbau kam noch nicht zur
(ussion. Frankfurt a. M., 25. Mai, Die peinliche Untersuchung n der am 3. April d. J. hier vorgefallenen Meuterei wird aller möglichen Sorgfalt geführt, und geht, insofern dies bei ‘grofien Umfange des Gegenstandes möglih ist, in ihrem (jé rasch vorwärts. Um die nöthige Beförderung dieser höchst sigen Untersuchungs - Sache zu bewirken, war bereits durch | Senats-Beschluß vom 9. April d. J. die Ernennung eines en“ Jnquirenten und Aktuars beschlossen, und unterm 12. [ ferner verordnet worden, es werde dem Appellations - Ge- überlassen, durch die weitere Annahme eines Jnquirenten Aktuars, welche von dem jüngeren Herrn Bürgermeister zu flihten wären, dieser peinlichen Untersuchung alle diejenige \rderung zu geben, welche die Wichtigkeit des Ge- andes dringend erheishe. Jn Gefolge dieses Beschlusses nte das Appellations - Gerit. am láten April noch einen n Jyrquirenten und Aktuar für die Untersuchung über die ten April vorgefallene Meuterei auf unbestimmte Zeit mit Weisung, ‘sh mit den beiden bereits bestellten Untersu- ys- Richtern Wegen der Vertheilung der Geschäste ju ver- igen. — Der stets anwachsende Drang der Geschäfte er- ree jedoch eine abermalige Personal - Vermehrung. Es en daher später noch einige Untersuchungs-Richter und Atb- k auf unbestimmte Zeit ernannt. Alle Ecnannten sind von singeren Bürgermeister alsbald in Pflicht genommen wor- ind besorgen die sie betreffenden Functionen in besonders jéseten Lokalitäten.
Spanten.
Madrid, 14. Mai. Am 10ten d. M. ertheilten Se. stät der König dem Könial. Preußischen Gesandten, Herrn liebermann, eine Privat-Audienz. Hriefen aus Villaviciosa in Portugal vom 6ten d. M. t, waren der Jnfant Don Sebastian und dessen Gemahlin lissabon dort angekommen, und verweilten daselbst, um die vor: ftömäßige Beobachtungs - Quarantaine zu ‘halten. Der Jn- Don Carlos befindet sich mit seiner Familie noch in Lissabon. Die heutige Hof-Zeitung enthält folgende Königliche ete: I, Zu größerer Feierlichkeit des Aktes des Huldigungs- s, den Meine Unterthanen der Jnfantin Donna Maria ella Louisa, Meiner erstgebornen Tochter, als Kronprinzessin } Königreichs, in Ermangelung männlicher Nachkommen, zu haben, habe Jch den Kardinal Erzbischof von Sevilla, ertischof von Granada, die Bischófe von Valladolid, Ba- , Lugo, Oviedo, Coria, Cadix, Jaen, Siguenza, Pamplona den für Calahorra gewählten Hülfs - Bischof von Madrid richtigen lassen, daß sie diesem Akte an dem angegebenen beizuwohnen haben ; desgleichen habe Jch beschlossen , daß Attagonien die Bischöfe von Barbastro und Albarracin, für lonien die Bischôófe von Solsona, Tortosa und Gerona, und Valencia der Bischof von Orihuela dabei zugegen seyn sol- Und um au Jndíen, als einem integrirenden Theile der reiche von Kastilien , eine geistliche Repräsentation zu ver- 1, wähle ih zu diesem Behufe den Erzbischof von Mexico den Bischof von Oajaca, welche in der Halbinsel residiren. dnigl, Unterschrife. — Jm Palaste, am 10. Mai 1833. — en Präsidenten des Raths und der Kammer von Kastilien. Da derx 20. Junít d. J. zu dem Tage bestimmt ist, an m Méine Unterthanen der Infantin Donna Maria Jsa- Louísa, Meiner vielgeliebten erstgeborenen Tochter, als Kron- sin dieses Königreiches in Ermangelung männliher Nach- en, in der Kirche des hiesigen St. Hieronymus- Klosters Huldigungs- Eid leisten sollen, so befehle Jch, daß von der ner von Kastilien die Einberufungs : Schreiben an die in lem Dekrete von heutigem Tage bezeichneten Prälaten, so m die in der Residenz befindlichen Granden und an die in 'tigefügten, von Meinem Minister der Jüstz und der Gna- unterzeichneten Närmnens-Liste aufgeführten Standes-Personen saeige werden. — Königl, Unterschrift. — Jm Pallaste am Die im obigen Dekrete erwähnten Standes - Personen sind : arquis v. Palacios, v. Zambrano, v. Campo - Sagrado, ‘lremejta, v. Castelbravo, v. 10s Llanos, v. Espeja, v. Casa- N, v. la Reunion, v. la Torrecilla, v. Campo - Santo, a v. las Hormazas, v. Mirabel, v. Villaverde de Limia, allehumbroso, v. Fálces, und die Grafen v. Salazar, v. San A Casa-Sárrta, v. Montealegre dela Rivera, v. Casa- aag v. Polettinos, v. Torre- Marin, v. Vallchermoso, ra v. San Roman, v. Real Aprecio , v. Armildez de Dutch ein Vie UD f Kardinal E E ble s Dekret wird der Kardinal - Erzbischof von iva Dage den Huldigungé - Eid abzunehmen, s hat dlauls, s in die Hände des Kardinal - Erzbischofs von Se- M gen. — Dem víerten Dekrete zufolge sollen sämmt- H
nister, so wie die dher : L andlung beiwohnen, - heren Staats-Beamten der feier-
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Da der Preis des Weines und des Brannttweines fast in allen. Provinzen seit einiger Zeit bedeutend gesunken is und die- ser Umstand auf den Ackerbau nachtheilig zurückwirkt, so hat der Minister des Jnnern, Graf Ofalia, sämmtliche dfonomische Gesellschaften in einem Rundschreiben aufgefordert, ihm aus {ührliche und zuverlässige Angaben Über den Zustand des Wein- baues und der Branntwein, Fabrication, so wie úber den inneren Handel mit diesen Artikeln, einzusenden und zugleich Mittel zur Beförderung dieses Handels im Juanern, wie nach außen hin, vorzuschlagen.
Portugal,
— — Lissabon, 10. Mai. Jn unserem amtlichen Bu- reau wird seit einigen Tagen cine mehr als gewöhnliche Thätig- keit wahraznommen, Besonders aber wird am Bord des roya- listischen Geschwaders stark gearbeitet, welches durch das Linien-
| schiff „Rainha‘“ von 74 Kanonen, das gegenwärtig neu ausge-
rústet witd, verstärkt werden foll. Die Wahl des fúnfigen Ober-Befehlshabers der Flotte chwankt noch zwischen den Ad- miralen Roza und Joao Felix, welcher Lettere im vorigen Jahre das Kommando geführt hat, Auf dem Lande wird stark mit der | Rekrutirung des Hecres förtgefahren. Auch sind nunmehr von dèr im Auslande gemachten Anleihe 200 Contos de Rees (unge- fähr 340,000 Rthlr. Cour.) hier eingetroffen. — Zur größeren Sicherheit der Hauptstadt sind jeßt den hiesigen Truppen vier Allarm- oder Vereinigungs - Punkte (die Pláge Santa Clara, Santa Anna, Terreiro do Paço und EÉstrella) angewiesen worden. Zur Beschleunigung aller von den verschiedenen Küsten- Orten an die Regierung eingehenden Nachrichten sind außer den Telegraphen úberall Kavalleristen aufgestellt, welche den Estafet- ten-Dienst verrichten. Jede Vorsichts - Maßregel zur Aufrecht- haltung der Ruhe erscheint übrigens um so nothwendiger, als es biéher nicht gelungen ist, der Urheber aller in der lebten Zeit sowohl in einigen Käsernen als in einem Theile der Provinx vorgefallenen Unordnungen habhaft zu werden. — Der Ober- Befehlshaber des Land-Heeres, General Graf Barbacena, fährt ununterbrochen fort, seine Angriffswerke bei Porto zu verstär- ken. Von Porto selbst haben wir Nachrichten bis zum 7ten d. M. Die Reibungen und Jntriguen im Ministerium Dom Pedro’s dauern fort. Dem abgesceßten Justiz-Minister Magelhaens war es gelungen, in die Chronica constitucional do Porto einen gegen General Solignac gerichteten Artikel einzuschwärzen, der ursprünglich in der Lissaboner Zeitung gestanden hatte. Die be- treffende Nummer der Chronica wurde zwar kon fiszirt, aber erst nachdem schon viele Exemplare ins Publikum gekommen waren. Der Redacteur der Chronica is seitdem abgeseßt und ein An- derer an seine Stelle ernannt worden. Das Geschwader des Admiral Sartorius, das nach Vigo gegangen war, um Lebens- mittel einzunehmen, wurde bereits am llten d. wieder in Porto erwartet. Die Chronica constitucional vom ten d. M. enthält das von dem Herzoge von Braganca und dem Mar- quis von Loulé unterzeichnete Dekret, durch welches der Admiral Sartorius wiederum förmlich als Ober-Befehlshaber der Flotte installirt wird.
Târkei. Nachstehendes ist der Schluß des (gestern abgebrochenen) Artikels | Die Russen am Bosporus.
,„Schräg dem Vorgebirge gegenüber, an welches eins auf der Argonauten-Fahrt Medea ihr Gift hinwarf und dadurch den Orte
dann auf ‘der Spiße, den ‘langen Bergrücken verxfolgend - welche“ sich zum Riesenberge erstreckt, ‘in ausgedehnten Reihen die Haupt“ Abtheilung des Lagers befindet. Die Russischen Zelte sind von grau, weißer Leinwand, nicht hoch, leicht: und einfach, und gewähren alf? vor Wind und Kälte, so wie vor dem Regen nur wenig Schuß. Be, quemer sind die Túrkischen, deren die Landes-Regierung eine Meng, hat herschaffen lassen; sie sind hoch und oben gecundeï, ganz ‘ode; zum Theil mit lichtblauem oder grünem, wasserdichtem Zeuge uber_ zogen. Zum Transporte sind sie zu schwer und unbequem. Jm Durch schnitte bewohnen vier Mann ein Zelt. Die ganze Ausdehnung der Hügel ist geebnet und von kleinem Baumwuchs und. Gesirüpp ge=- reinigt; die Zelte sind meist mit einer Art kleiner Hecke von Lor- beerzweigen eingefaßt (der, niedrigen Staudenwuchies, in diesen Strichen in großer Metige die Hügel bedeckt), was eine gute Wir-
fung macht. Auch in den Zelten is das Lorbeerlaub, mit Stroh vermischt, häufig umhergestreut, und auf ihm mögen die nordischen Krieger nach Herzenslust von Num und Sieg träumen. Vor dec
nach Südosten gewendeten Lager- Linie sind sechs Feldgeschüße auf= gepflanzt. Auf d esen Anb öhen weht intoch in der jeßigen Fahreszeit vom Schwarzen Meere ver cin \chneidend kalter Nordwind, welcher det Lagernden den Genuß der schdônen Natux vor sih und um si wohl oft verkümmern muß. Die Aussicht von diesem Hügel ist minder umfangreich, als andere, aber se rundet sich nach SUden. zu einem reizenden Bilde, dessen Mittelpunkt der hier eng umschlossene Bosporus bildet, auf dem hier die Flaggen mehrerer Russischer Kriegs- und Transportschiffe und der dreifarbige Pavillon der Fratt - zösischen Fregatte „„Galathec// wehen. Auf beiden Seiten ziehen sich ununterbrochen anmuthig gruyppirte und an die Vorgebirge gelehnte Dörfer hin, mit Falikdi und Begkos auf dem Asiatischen Üfecr be
ginnend, mit Feniköi unterhalb Therapia endigend, während in der Mitte die festen runden Thürme des vom Eroberer Mahomed nicht fern von der Stelle der Darius-Brüe erbauten Europäischen Schlos- ses (Rumeli-Hissar) und tiefer unten, etwas zur Linken, in einer Einbiegung , die prächtigen neuen“ Kasernen in Asien gleichsam den Schlußstcin bilden. Steigt man auf dieser Seite in das Thal hinunter, so gelangt man an eine Vertiefung, mehr vor dem Nordwinde geshüßt, wo — für eine Schilderung schr unergiebig, aber in der Wirklichkeit eben kein unwichtiger Gegenstand — sich die Koch- Ansialt befindet und große Suppen - und Fleisch - Kessel über Búndeln lodernden Reisigs befestigt sind. Für Nahrung is hinlänglich gesorgt, wenn auch im Allgemeinen das Fleisch, ngment= lih des Rindvichs, in dieser Gegend nicht zu dem besten gehört. Getraide und Mchl kommen in ungeheurer Menge aus den Häfen des Schwarzen Meeres, welche so manche Länder damit versorgen, die, wie das hiesige, würden sie angebaut und benußt, statt die Reichthümer eines ergiebigen Bodens, wie das in die Erde vergra- bene Pfund unbeachtet liegen zu lassen, die Bedürfnisse threr Be= wohner selbst befriedigen, und, mancher müßigen Hand Arbeit ge- bend, dem Elend und der Noth aus eigenen Mitteln steuern könn= ten. — Nicht weit von da lagert ein Trupp Kosaken, bis ießt nur hundert, und die cinzige bisher im Lager befindliche Reiterei, außer der Türkischen. Fhre Pferde, welche alle, so wie auch die der rei- tenden Artillerie, aus diesem Lande selbst sind, stehen der Reihe nach mit Stricken an eine Linie von Pfählen gebunden, während ihre Piken vor den Zelten in die Erde gepflanzt sind. Weiter unten und hon in Thale selbst, das sich nun, nah den Stürmen eines unge- wöhnlich langen und strengen Winters, mit den schönsten und leb= haftesien Frühlings-Farben zu schmücken beginnt, erblickt man das Lager ciner Eskadron Türkischer Kavallerie, die, unter cinem eige- nen Kommandanten stehend, doch dem Ober-Befehle des Russischen Generals untitergeben is. Diese Truppen, denen man es bet allen Bestreben, sie dem Europäischen Kriegswesen nahe zu bringen, doch noch ansieht, daß ihre seßige Uniform ihren Gewohnheiten und der alten Landessitte wenig entspricht, bilden in" Kostüm und Haltung einen auffallenden Kontrast mit den Russen, so daß man einige Verwunderung nicht unterdrücken kann, diese beiden Nationen, Eu- ropäer und Halb-Asiaten, hier zu gemeinsamer Unternehmung vereint zu finden. Jn der Form des Kricgswesens haben ste Übrigens manche Fortschritte gemacht, und diese Kavallerie vollführt nicht ungeschickt
den Namett Farmacia gäb — den das hrute dort fichende Dor mit dem Englischen und Franzöfischen Gesandtschafts-Hause untd r Sommer-Wohnungen vieler wohlhabenden Griechen und Armenier in Therapia umgewatidelt hat — krümmt sich in das Land hinein eine der zahlreichen Buchten, welche den Kanal auf beiden Sei- ten umgeben. Hier bei einer mit ungewöhnlicher Eleganz ge= bauten Mühle, welche ein Waldbach rauschend treibt, befindet sich ein Landungs- Plaß , bei den Einwohnern unter dem Namen Hunkiagr-isfelessi, d i. der Landungs - Plaß des Herrschers, bekannt, welche Benennung, von einem in der Nähe liegenden Sommer=« Palast des Sultans hergeleitet, sich dem ganzen hier beginnen=- den Thale mitgetheilt hat. Die Ufer des Bosporus sind reich an reizenden Thälern, welche mit dem oberhalb der Hauptstadt gelegenen anfangen, wo die sogenannten süßen Gewässer Ach in den Hafen ergießen; mit dem von Hunkjar- iskfelessi aber mag sich wohl nur das von Buijukdere vergleichen kdnnen. Beide, von uralten, hochstämmigen, vielästigen Platanen beschattet, machen — jedes wohl mit gleich unhaltbaren Rechts- Titeln — auf die Ehre Anspruch, Gottfried von Bouillon und seinen Kreuzfahrern zum Lagerplaße gedient zu haben, cine Lokal-Dradition, welche, wenn auch wahrscheinlih ganz ungegründet, doch durch die Vergleichung der Vergangenheit und Gegenwart des eilften und neunzehnten Fahr= hunderts ernste u:'d interessante Betrachtungen über die verschiede- nen Entwickelungen der verschlungenen Fäden der Menschen-Geschichte hervorrufen muß. Von einem kleinen Bache durchschlängelt , zieht sich das mit einem smaragdnen Wiesen-Teppich bedeckte Thal zwischen zwei Bergrücken hin nach Norden, und durch dasselbe führt der Weg zum Riesenberge hinan, dessen Kuppe es auf der einen Seite begränzt. Man kommt hier an dem schon genannten Sommer - Pa-
| laste des Großherrn vorbei, dessen erste Erbauung in die Zeit des
großen Sulciman fällt. Mit einem Graben umgeben, über welchen zwei Brücken zu den Eingangs: Thoren und dem geräumigen Hofraum führen, macht das hübsche, an eine sanfte nhödhe gelehnte Ge- baude den Eindruck größerer Symmetrie , als gewdhnlich dic Bau- ten dieses Landes. Nicht weit von da befindet sich ein weißmarmor- ner, mit Fnschriften versehener Brunnen, um welchen an warmen Tagen die Bewohner der benachbarten Dörfer und Landhäuser, de- ren mit vergoldetem Schnißwerkf verzierte, gewöhnlich von Ochsen gezogene Arabas man nicht selten durch das Thal fahren sicht, wenn die shdne Jahreszeit die Städter aufs Land getrieben, sich im Platanen-Schatten lagern, um der hier herrschenden Kühle zu ge nießen. Jn ind bei diesem schönen Thale, welches seit langer Zeit wohl die Tône ciner frdhlichen Menge, nicht aber Waffen-Geklirr und Feld-Geschrei vernommen, ist das Lager aufgeschlagen , welches die Russen scit kurzer Zeit bezogen haben, um einem etwanigen Vor- rücken der Acgyptier Einhait zu thun. Auf dem dicht ans Ufer stoßenden Hügel sichen die ersten Zelte, welche von Türkischen Truppen beseßt sind, die auch an den Landungs-Plâäßtzen zugleich mitihren Bundes- Genossen und Beschübern, die sie nun schon allgemein „unsere Brüder‘/ (Cardaschlarimiz) nennen, den Wachdienst versehen. Der Umstand, daß in dem benachbarten Therapia die Pest von Neuem ausgebrochen ist, hat verdoppelte Wachsamkeit und Aufsicht veranlaßt, so daß einem Feden nun das Anlanden untersagt und- der Besuch des La- gers nur durch besondere Vergünstigung gestattet ist. „„Haide!// (weg da!) rufen die Türkischen Schildwachen den Ankommenden zu, und halten ihnen die Bajonnette entgegen. „Weshalb? warum das? // fragen diese. „Niemand wird zugelassen; unsere Brüder ha- ben es verboten.“ Von eincm am Ufer liegenden Hause an, wo die Generale Murawkef und Ungebauer mit. ihrem Stabe wohnen,
führt der Weg zur Linken den Hügel hinan, auf welchem die Ar- tilleristen lagern, in deren Nähe die Pulver-Karren und Munitions- Wagen, und in einer Vertiefung zwischen der ersten und zweiten Hügelrethe die großen Zelte für die Kranken stehen. Von hier aus zur Rechten steigt man auf einem Fußpfade zu einer andern An- hdhe hinan, wo sich vorerst auf der Hälfte des Abhanges und in
der Breite, gegen das Meer zugekchrt , eite kleine Abtheilung, und
militairische Evolutionen nach unsrèr Weise und in geschlossenen Reihen, wogegen Delhis und Mameluccken in regellosen Haufen anzusprengen pfleaten. FJhre Pferde stehen Tag und Nacht aufge= zäumt und gesattelk. Bei aller Bewegung und "regem Leben und Treiben herrscht die musterhafteste Ordnung. Alles is eingerichtet, als gelte es jeden Augenblick einen anrückenden Feind zu empfan= gen. Offiziere auf {hönen Türkischen Pferden, deren der Sultän mehrere als Geschenfe gesandt, sprengen durch das Lager umher; Munitions - Wagen' fahren auf neu gebahnten Pfaden die Hügel hinan, alle Posten sind beseht, auf den Hôhen Schildwachen ausge=- fiellt, und in wenig mehr denn einer Stunde kdnnen die 60 0 Mann “), die in dicsem Augenblicke etwoa bei Hunkijar-isfelessï lagern môdgen — cine Macht, weniger imposant dur Zahl, als durch mo- ralische Kraft — in Reihe und Glied stehen. So sind die Bivouaks der Russen am Bosporus.
Griechenland,
Nachstehendes sind die im gestrigen Bíatte versprochenen, von Bayerischen Blättern mitgetheilten Auszüge aus den in München angekommenen Briefen unparteiisher und achtbarer Beobachter aus Griechenland. Jn dem Briefe eines hochgestell- ten Mannes heißt es: „„Wir fanden eine völlige Auflösung aller geselligen und moralischen Bande, wie man es in dieser Art, wenn man niht Augenzeuge gewesen, sich gar nicht vorstellen kann. Die Gerichte durch einen Regterungs: Beschluß vom 1sten Oft. 1832 geschlossen! das vollständigste Faustreht im Gange! Der Admiral Riccord Anfang Dez. 1832, also nachdem der Kö- nig und die Regentschaft schon von München abgereist waren, durch einen Beschluß des Senats zum Präsidenten von Griechen- land ernannt, und bei dem Bestreben um diese Würde ein júnge- rer Fúrst Wrede sein Nebenbuhler. Ein Theil des Senats nach Spezzia geflohen, die Vereinigung einiger Tausend Palikaren unter Kolokotroni, Chrystotis, Zaveilzs, Kalergis u. A. in Ar- gos, um mit bewaffneter Hand der ankommenden Regentschaft Gesetze vorzuschreiben, und in Folge davon der Zusamtnensioß der Franzosen mit denselben am 16. und 17. Januar, kurz ein wahres Chaos sogar in den Jdeen der Menscen. Dazu wa- ren die Gegner der neuen Ordnung der Dinge nicht müde ge- worden, die Gemüther der Menschen auch mit Furcht vor der Zutunftc zu erfüllen Die lange Verzögerung der Ankunft, die Reise des Königs und der Regentschaft über Rom uvd Neapel,
die Verkündigung der Unglücks: Propheten, daß Griechenland ab-
solut und im Kapodistrianischen Sinne regiert werden, daß ten Ankommenden eine ganze Schaar von katholischen Priestern fol- gen würde, die Bekehrung anzufangen, unvorsichtige Aeußerun- gen der lateinischen Einwokl,ner von Syra und Tinos, we!che den König vorzugsweise als den ihrigen ansahen — Alles wirkte usammen, die Gemüther in Spannung und Sorge zu halten. s lag Absicht, wie in den bewaffneten Bewegungen, so ‘indem Bestreben, die kirchlihen und politischen Schreckbilder hervorzu- rufen: aber sie verschwanden, wie die Schatten der Nacht beim Avfgange der Sonne, sobald statt der erwarteten Legion katho- lischer Priester der König erschien, seinen Einzug nach der Grie- chischen Kirche richtete, dort das Evangelium küßte, dem Griechi-
*) Während obige Zeilen geschrieben wurden (23. April), ist das Lager bedeu- tend vergrößert worden, indem zugleich ‘mit de» dritten Abtheilung dev Flotte iber 6000 Mann daselbst angelangt sind. Die Zelt - Reihen auf dem Ritcken des Hügels, der fih nach dem Riejenberge erstrect, haben sich um das Doppelte ver- langert, und von Butjuédere aus sieht man die weißen Linien sich weit hinziehen und, Abends. die Bivouak-Feuer brennen. Binnen wenigen Tagen soll in Gegen-
wart des Großherrn eine allgemeine Nevue der Truppen stattfinden.
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