1833 / 150 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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die Würde des Parlamentes

und erklärte, daß es für einem solchen entchrenden Miß-

durchaus nothwendig sey, brauche ziehung des Wahl-Rechtes ein Ende zu machen. Lord G. Som- merset hielt diese Strafe fúr zu streng, indem dabci der Un- schuldige mit dem Schuldigen leiden müsse, und war auch der Meinung, daß die von dem vorigen Redner beigebrachten Be- weise nicht überzeugend genug wären, um eine Einmischung des Hauses zu rechtfertigen. Ju diesem Sinne äußerten sich noch

ir H. Hardinge, Herr Goulburn, Herr C. W. Wynn und=Sir H. Willoughby, wogegen die Herren Clay, Ward, dér Getiéral-Anwalt und Lord J. Russell die Beschlusse unterstü6ten. Der erste derselben wurde darauf mit 227 gegeu

99 Stimmen angenommen, Zu dem zweiten mochte der Oberst |

Evans das Amendement, daß bei den künftigen Wahlen in Hertfo.d dur Kugeln abgestinamt werden solle. für das beste Mittel, den Bestehungen ein Cade zu machen.

Hin laute, einen Auss{uß niederzuseßen, der die besten Mittel

zur Verhütung des Mißbravcheë in Erwägung zießen solle, und

es daher wohl zweckmäßiger sevn dürfte, dem Ausschusse in die-

ser Beziehung nicht vorzugreijen. Er glaube übrigens, daß dirs

eine vortressliche Gelegenheit sey, um einen Versuch mit dem

Dallottement zu machen, und er würde, wenn der Ausschuß diese

Maßregel in Vorschlag bringe, dieselbe mit Freuden unter-

stüben. Nachdem au Herr Ö’ Connell die Meinung geäußert

haite, daß das Amendement jeßt nicht recht zeitgemäß wäre,

nahm der Oberst Evans dasselde zuräëË, und der zweite Be-

\chluß wurde ohne Abstimmung genehmigt. Herr O’ Con-

nell berichtete sodann über die Wahl in Carrickfergus, und be-

wies dur die Aussagen der vernommenen Zeugen, daß auch dort die gröbsten Bestehungen stattgefunden häiten. Ec trug darauf an, «ine Bill einbringen zu dürfen, wodurch der Graf- schaft- der Stadt Carrikfergus das Wahl-Recht entzogen würde. Die E‘. ¡aubniß dazu wurde ohne Widerstand ertheilt. Das Haus verticgte sich bis zum nächsten Donnerstag (30sten Mai).

London, 25. Mai. Gestern wurde der Geburtstag Jhrer Königl. Hoheit der Prinzessin Victoria, die ihr vierzehntes Jahr vollendet hat, zu Kensington festlich begangen. Nachmittags empfing die Prinzessin Besuche von Jhrer Majestät der Königin, und zen anderen Mitgliedern“ des Königlichen Hauses. Abends begaben sich die Herzogin von Kent und die Prinzessin Victoria auf den Ball, welchen Jhre Majestäten zur Feier dieses Tages im St. James-Palast veranstaltet hatten.

: Der Herzog von Orleans ist am Donnerstag von Manchester in Liverpool angekommen, wo er von dem Mayor und den Sghultheißen der Stadt feicrlih empfangen wuede.

Der Globe meldet, daß der von den Bevollmächtigten Hollands, Englands und Frankreichs unterzeichnete Präliminar- Traktat aus 6 Artikeln bestehe. Der Juha!c stimmt mit den be- reits aus der Times bekannten Angaben überein; nur hätte lesteres Blatt nicht erwähnt, daß, wie es im 6ten Artikel heißt, bis zurn Abschluß eines Definitiv-Vertrages ach die Maas-Schiff- fahrt nah dem in dem Rhein-Schifffahrts-Traktat enthaltene Ta- rif offen seyn foll.

Der Capitain Napier, Commandeur des Batk : Orxdens, ist von hier nah Portsmouth abgegangen wo ein Daripfbooc sei- ner wartet, um ihn an Bord zu nehmen ‘und nach Porto zu brin- gen. Es geht das Gerücht, daß derselbe mit vollkommener Zu- stimmung des Admiral Sartorius an dessen Stelle den Ober-

durch strenge Bestrafung. und namertlich durch Ent- |

Dies halte er | j |

(Hört, hört!) Herr E. Stanley bemerkte, daß der Ancrag ba- |

| heit zu erfaufen,

| Rath kamen

622 | eine Belol,ntng von 100 Pfund und Straflosigkeit für etwanige | Theilnahme an dem Auflauf festgesec6t.

¿Die Nachrichten aus Jiland‘/, sagt der Globe, „lauten | jeGt sehr erfreulih. Ohne daß der Freiheit irgend Jemandes | Gewalt angethan, ohne daß icgend ein Aft der Tyrannei aus- geübt worden wäre, wird das Land nah und nah vollkommen | ruhig und selbs zufrieden, nachdem den Meuchelmördern und | Brandstiftern, die den gewöhnlichen Behörden und Geseßen zu | kroßen gewohnt waren, cin heilsamer Schrecken eingefldft wor- | den is. Däs chou ganz fremd gewordene Gefühl der Sicher- heit gegen Unfug kehet wieder zurúck, und mit der Sicherheit | auch das Gesühi der Behaglichkeit. Wer kann nun zweifeln, | daß das Jrländische Voik, die Millionen, welche eben so, wie die Wenigen, oder eher n ¿in einem größerèn Grade, als die We- nigen, der Gewaltthäiiêeit ausgesc6t waren, durch diese Verän- derung bedeutend gewonnen haben? Wer fann zweifeln, daß die Maßregei, welche in so kurzer Zeit und mit so wenig Be- werde ein so. großes NResuirat herbeigeführt hat, menschlich und heilsani war 2‘/

Am lten d. M. rwourde bei Hampstead mit dem Bau der Eisenbahn von Londyn nach Birméingham und Liverpool begonnen.

Im Leeds Mercury liest man: „Das Benehnien des Herrn Maceauley har bei seinen Kommittenten und - bei allen M der Neger - Emancipation im ganzen Lande große Zu- riedenheit erregt. Als unser Repräsentant von dem Plan der Minister hörte und erfuhr, daß derselbe durch cin solches Makel entstellt sey, wie der den Stlaven auferlegte Zwang, ihre Frei- anderer einzelner Mängel nicht zu gcdenken, so erklärte er dem Lord Althorp freimüthiz, daß er gegeu ben- selben sprechen und stimmen müsse, und reichte daher seine Ent- lassung ein. Jun einem an demselben Tage gehaltenen Kabinets- seine Einwendungen und scine Resicnation ¿ur Sprache, und das Kabinei befhchloß sehr weiélich, in seinem Plane Raum zu Mobificirungen offen zu lassen und Herrn Macauley zu ersuchen, deß er sein Amt so lange behalten möge, bis er sähe, ob niche solche Ver “:1- derungen in dem Vorschlage wúrden vorgenommen werden, daß er nichts mehr daran auszustellen hâtte. Es is dies "übrigens niht das erstemal, daß Herr Macauley elnen fo hohen Beweis von seiner aufrichtigen Vorl!ebe für die Emancipation der Skla- ven in den Kolonieen ahgeleg: hat. Jm Jahre 1831 reichte er dem Matquis von Lansdowne, der fúc den Burgfleen, det Herr Macauley reprásentirte, Patron war, die Enilassunq von seinem Perlaments-Sis ein, weil ex in Bezug auf Herrn Fowell Buxton's Antraz gegen die Regierung stimmen zu müssen glaubte. Der Marquis forderte ihn jedoch auf, ganz nah seinem Gewis- sen zu stimmen. Später, als er schon eine Woche scinen jcti- gen Posten bekleidete, stimmte er in derselben Angelegenheit ge- gen die Minister. Selten hat sich cin Mann so ehrenwerth ge- gen alle Parteien benommen.‘

Dem Vernehmen nach, wärc es zwischen dem General- Gouverneur und dem Ober-Befehlehaber von Bengalen zu Miß- helligkeiten getommen ; der Legtere habe in Folge dessen auf sein AUmt verzichte“, und der Erstere, Lord William Bentinck, sey von dem Hofe der Direktoren dazu ausersehen worden, die Pflichten beider Aemter, die des General - Gouverneurs und des Ober: Befehléhabers, zu erfüllen. Eine solche Vereinigung dieser bei- cen Posten in Einer Person ist schon früher zwWiyeilen vorgefom- men, wie bei Lord Wellesley und Lord Hastings. Lord Ben- tinck wurde Anfangs Februar in der Présizentschaft Madras er- wartet, von wo er sih nah. Mysoro begeben. wollte, um die da- selbst obwaltenden Zwistigkeiten beizulegen.

Befehl des Geschwaders übernehmen werde.

Von Vigo is eines der Schisse Dom Pedro’'s, „die Con- stitution‘, mit 230 bis 240 wegen Meuterci aus dem Dienst des constitutionnellen Geschwaders entlassenen Matrosen an Bord in England angekonunen. Es sind sogleih 2—300 andere Ma- trosen an deren Stelle nah Porto eingesh{ff}t worden. Die ¿¿Constitution// wird, nach Ausbesserung ciner erlittenen Hava- rie, sogleih wieder zum Geschwader des Admiral Sartorius zu- rúcklehren.

Dem Courier zufolge, befände sih der General Romarino an der Spike von mehr als 500 Mann, größtentheils alten Pol- nischen Veteranen, an der Portugiesischen Küste. „Dieses Corps ‘/, sagt das genannte Blatt, „nebst denen, welche vor Kurzem von hier und Frankreich abgegangen sind, werden die Streitkräfce des Herzogs von Braganza um 850 bis 1000 Mann vermehren, wovon 700 nicht neue Rekruten, sondern ausge- diente Södldaten sind. Diese Verstärkung bringt die Macht des Herzogs auf etwa 7000 Mann Feld-Truppen, 3000- Mann regu- laíre Garnison-Truppen und 2000 Mann Miliz zur Vertheidi- gung von Porto. Diese Armee kann von: ‘einem Centrum aus opcriren und ihren Angriff gegen jeden beliebigen Punkt der sie

im Halbkreis umgebenden Miguelistishen Linien richten. Mili-

tairs werden wissen, welche Stärke eine solche Stellung verleiht. Napoleon wurde durch eine ähnliche Lage im Jahre 1814 in den Stand geseßt, Paris eine Zeit lang gegen sehr überlegene Streitkräfte zu vertheidigen. “/

Der Courter meint, aus der dem Oberhause vorgelegten Korrespondenz über die Franzöfische Expedition nah Algier, als deren Grund der Fürst Polignac die gänzliché Vernichtung der Seeräuberei, die völlige Abschaffung der Christen - Sklaverei und die Aufhebung des von christlichen Mächten an Algier ge- zahlten Tributs angegeben habe, lasse sh so viel als gar nichts Über Frankreichs eigentliche Absichten entnehmen, und sie diene nur dazu, die diplomatischen Wendungen zu zeigen, womit das Polignacsche Kabinet den Anfragen des Grafen von Aberdeen auszuweichen gewußt habe.

Der Direktor und Unter-Direktor der Posten in Frankreich, Herr Comte und Herr Biron, sind gestern hier angekommen, um mit dem Herzog von Richmond und Sir Francis Freeling über die beabsichtigte Einrichtung eines täglihen Postenlaufs zivischen London und Paris Rücksprache zu nehmen. Wie es Ges Mia sie nicht viel Hoffnung ‘auf einen glücklichen Erfolg

rer Mission.

Lord King befindet sich etwas besser, doch is sein Zustand noch nicht außer aller Gefahr hinaus.

In diesen Tagen is der Graf von Newburgh mit Tode ab- gegangen; Erbe sciner Titel und Wärden ist sein Bruder, Herr Epre Radcliffe.

Einer der ausgezeichnetsten Englischen Gelehrten, der sich namentlih dur seine Kenntniß der Deutschen und Nordischen Literatur und Alterthümer ‘auszeichnete, Herr Richard Price, ist vprgeLe Mer mit Tode abgegangen. :

Vor einigen Tagen klagte Herr Achill Murat, Sohn des ehemaligen Königs von Neapel, einen Neapolitaner, Namens Majorano, bei einem der hiesigen Polizei-Aemter eines gegen ihn gemachten Mord-Versuchs an, wurde aber mit seiner Klage abge- wiesen, weil er keine Zeugen beibririgen fonnte:

Lord Melbourne hat für denjenigen, welher* dei Mörder

des Polizei - Beamten Cully der Polizei in die Hände liefert,

__Vom Cap sind Nachrichten bis zum 25. März hier einge- gangen, dene? zufelge sämmtliche Produkte dasclbst schr im Preise gesunken waren, was man jedo votrzuglih dem Umstande zu- s{rieb, daß dort einige Artikel, die sich für die Ausfuhr gar nicht eignen, inzu großen Quantitäten producirt: werden.

In Delhi, der alten Residenzstadt des Reiches der Mogule, wird nächstens eine Englische Zeitung erscheinen. Die Kosten sind bereits durch Sübscription gedeckt und alle Vorbereitungen dazu getroffen. Lord Bentir.ck läßt es sich in seiner Verwaltung Aa oitara angelegeu seyn, die periodische Presse in Ober-Jndieù zu befördern.

Deutschland.

Dresden, 25, Mai. / Jn der vorgestrigen Sibung der zweiten Kanuner úberreihte der Abgeordnete Sepdel eine Petition mehrecer Gemeinden um Verminderung des Wildes und Aufhebung des Jagdgeldes, indem er dieselbe für die seinige erklärte und die Bitte aussprach, bei der hohen Staats - Regie- rung ein Geseß über Ablôsutig des Jagd- Befugnisses zu bean- tragen. Dieser Gegenstand wurde der dritten Deputation über- wiesen. Ferner kam von Seiten des Gesammt- Ministeriums ein Allerhôchstes Dekret, die öffentlichen Tanz- Belustigungen betref- fend, sammt Geseß-Entwurf und Motiven dazu, zur Mittheilung, welches vorgelesen und sodann der ersten Deputation übergeben wurde. Auf der Tagesordnung stand ein Bericht der ersten De- putation über den Geseß-Entivurf, das Verlesen der Gesetze und Bekanntmachung anderer nicht kirhlicher Gegenstände von den Kanzeln betreffend. Die dem Gesege beigefügten Motive schie- nen dèr Deputation, nach ihrem abgegebenen Gutachten, völlig geeignet, um die auch schon von den vormaligen Ständen bean- tragte Aufhebung der bisherigen Vorschrift, gewisse Gesetze und Gese6 - Auszuge von den Kanzeln zu verlesen, zu begründen, theils weil das Verlesen von Geseßen eine dem Gottesdienste fremde Handlung sey, und daher von den Kanzeln nicht geschehen sollte, theils weil der Zweck dieser Maß- regel nicht einmal vollständig erreicht werde ,.da viele der vorzu- lejenden Gesebe schr lang und für die weniger gebildeten Klassen unverständlich seyen, theils weil tnehrere dieser Gese6e aufgehoben, abgeändert odag außer Gebrauch gekbommen wären. Der Abgeord- nete Runde ra si) indeß fúr die Beibehaltung der. bisheri- gen Bekanntmachung in der Kirche aus; in andern Versammlun- gen würde si bei Gelegenheit einiger Geseß-Gegenstände Néckerei und Spott eher, als in der Kirche zeigen können. Auch würde das weibliche Geschlecht weniger zur Kenntniß der Geseße gelan- gen. Wolie man dergleichen Bekanntmachungen von der Kanzel verweisen, so könnten sie doch nach beendigtem Gottesdienste, etwa vor dem Altar, oder sonst an einem passenden Ort vorgenommen, und der Inhalt der Gesege selbst durch einige herzliche Worte des Geistlihen eindringlicher und fär das Gemüth wirksamer gemaht werden. Déèr Abgeordnete Eisen stuck bemerkte, daß nach dèm Beles ¿ Entwurfe der Kammer die Frage vorliege, ob es zweck- und zeitgemäß sep, die Geseße ‘von den Kanzeln vorzutragen? Er glaube, daß diese Frage einstimmig mit Nein beantwortet werde. Man müsse bedenken, daß es doch mit der Würde des Gottesdienstes und ‘der Geistlichen sich nicht unbedingt vereinbaren lasse, wenn Lébtere das Organ seyn sollten, veraltete Geseße, zum Theil aus

dem 17ten Jahrhundert, zur Kunde ihrer Pfarrkinder zu brin-

gen. Uebrigens wäre es auch den Geistlichen nicht atizusin sih Über den oft dunkeln Sinn der Geseße, und über das, eigentlich von den älteren Gesegen noch gelte, die Gewißheit verschaffen, die den Juristen oft s{chwer genug falle. Und, würde es nöthig seyn, wenn der Pfarrer die nothwendi und wieder an ihn gerichteten ‘Fragen seinen Pfarrkindery antwörten wolle. Wenn also die bisherige Einrichtung deg y lesens von den Kanzeln ohne Nutzen für die Unterthanen eine unnüge Last für die Geistlichen sey, so müsse cin 6 Entwurf, der dies ‘abändern solle, nur willkommen s\cyn. 4 habe eine Gemeinde noch kürzlich eine Petition an die Ke eingereiht, daß alle Gesetze von der Kanzel vorgey werden möchten, weil sie mehr Aufmerbsamkeit und

achtung fänden, wenn man sie in der Kirche, als wenn

ste in der Gemeinde- Versammlung vernähme. Allein Grund falle jeßt darum weg, weil tünftig das Verlesen

haupt mit andern Mitceln der Bekfanntraachung vertauscht den soile. Das neue Geseß, worin dies aageordnet wäte, auch im §. 7 die Gelstiichen unter denen aufgezählt, denen, ßer den Behörden, die Geseßze unentgeltlich verabfolgt wg joflien, Dadurch habe man sie zu- denen gerechnet, die sd Amts wegen der Verbreitung der Geseke annehmen sollten, es sey keine Frage, daß sie und die Schullehrer auch hier Verbreitung des constitutionnellen Lebens bei Erwachsenen, | was das Wichttgste sey, bei der Jugend Grund legen füy Das Gese wurde darauf einstimmig angenommen, Af Tagesordnung stnd ferner ein Bericht der ersten Depuy über den Gejeß-Entwurs, die Publication ber Gesebe undi ordnungen betressend. Jn der Sißung am folgenden Tage den die Berathungen hierüber fortgeseßt, und sonach dag dl Geses von der Kammer einstimmig angenonminen.

München, 23. Mai. Vom 6. Juni an wird regel jeden Montag ein Dampfschiff von Nauplia nach Triest abges wo es aim 14ten eintressen, und am 16ten wieder nah Gries land zurückfeßren soll.

Rhein-Bayerische Blätter enthalten Folgendes 4 dein Landratÿs - Abschiede an den Landrath des König, Vayo schen Rhein - Kreises: „So gern Wir übrigens dem von j Landrathe entwickelten Geschäfts-Ernste Gerechtigkeit wide lassen, und so angenehm uns die: Versicherung: n anzestag Treue sind, welche selber in das besondere Protokol! nied hat, so wenig föônnen Wir Uns berufen fühlen, den (1 auf die Rechtspflege geäußerten Besorgnissen und Wünsdmg Folge zu geben. Die. ven Uns neuerlich ernannten Y waren alle schon in dem Augenblicke ihrer Berufyg d Rhein - Bayerischen Rechte eben so wenig als den vielen Gi gebungen der diesseitigen Bebictëötheile fremd, und ihn hen begründete Ansprüche. auf eben jenes Vertrauen der Ÿ bewoßner zur Seite, welches den. früherhin aus den Kreisen dahin Versebten, nun so lebhaft' Zurückgewünschten ihrem Dienstes - Antrikte entgegen kam. Die. Bestimm der Verfassung aber, und mit ihnen auch die verfassungs Censur, sind in die Pflicht, ‘nicht in das Ermessen der-y henden Staats-Regierung gegeben und eine Umgehung derl wirde eine C E Is in dem vollsten Sin Wortes begründen. Wenn. Wir übrigeas mit Vergnügu Zusage vertrauen , -daß die Mitglieder des Landrathes de! sammlung zu Hambach nur auf Einladung. der Kreiéstelle im Interesse der Ordnung béigewohnt haben, so dürtsen um so mehr erwarten, es werden sämmtliche Mitglieder all diesem Jahre mit- gleichem Eifer den Anordnungen es kommen, die von Uns werden.“

Stuttgart, 25, Mai.- Jn der heutigen Sibux Kammer der Abgeordneten ward eine Eingabe des von gart érwählten Abgeordneten Dr. Uhland verlesen, worin et Nachweisung giebt, daß ihm von Sr. Majestät die nachges Dienst: Entlassung sehr gern ertheilt worden sey. Die Kat beschließt, die Legitimation des Dr. Uhland ats berichtigt y kennen und denselben hiervon sogleich zu benachrichtigen, Abgeordnete Uhland wird sofort eingeführt, worauf zur V th1:ng der Adresse auf die Eröffnungs-Rede in geheimer Si geschritten wurde.

Karlsrußé, 25. Mai. Die zweite Kammer wählte h zu ihren Vice- Präsidenten den Abgeordneten Duttlinger 35 Und den Abgeordneten Merk mit 27 Stimmen. Es darauf die Wahl der Secretaire statt. Die Diskussion übe Wahl des Abgeordneten Sander in Rastadt ergab das Res daß die Wahl gültig sey und dem Eintritte des Abgeord! kein Hinderniß im Wege stehe, daß derselbe jedoch noch 148 lang vom Eintritt in die Kammer dispensirt werden solle.

Frankfurt a. M,, 27. Mai. Die in dem Franls Orte Bornheim liegenden Preußischen Truppen (2 Compagtl haben gestern Abend nah 8 Uhr diesen Ort unter fröhl Gesange verlassen, um die Nacht auf der sogenannten P heimer Haide, nahe dieser Stadt, unter den Waffen zu en. Starke Patrouillen gingen von da aus nach versie Richtungen, allein es ist nicht die geringste Störung vorge Heute Morgen um 3 Uhr sind diese Truppen wieder in F heim eingerückt. Diese Maßregel wird noch einige der ‘li folgenden Nächte hindur, sowohl auf Seiten der in Börhh als der in Bockenheim, Rödelheim u. \. w. liegenden Ti stattfinden. 4

Luxemburg, 25. Mai. Der Präsident der Kom des General-Gouvernements von Luxemburg, General-Maj! Goedecke, hat unterm 22sten d, M. eine Bekanntmachu! lassen, worin er mit Bezugnahme auf frühere Verord vom 11. Oktober 1830, vom 2. November 1830 und po August 1831 den Einwohnern des Großherzogthums bel! enheit der neuen Wahlen in Belgien in Erinnerung bringh fie daran keinen Theil nehmen, den Belgischen Behörden l irgendwie Gehorsam noch Vorschub leisten, und überhaW keiner Hinsicht der Sache der Abgefallenen sich anschließen P und am Schluß hinzufügt: „Die Verwaltung des Gh zogthums glaubt gern, daß sv ausdrückliche Bestinl gen, verbunden mit den Gefühlen der Ehre und m Widerwillen, den die von Tag zu Tage in gehässigeren sich zeigende Revolution gewiß einflößeu muß, hinreichen W um die Einwohner in den Gränzen ihrer Pflicht gurddW und um sie taub zu machen gegen die Stimme der Bo von denen sie wiederum zu deren bejammernswärdigen ü aufgefordert werden. Um: sie jedoch vor einigen Intrig sich zu diesem Zweck abmühen,- zu s{chÚúten,. und um f 24 dern, daß Niemand sich durch-Verblüffung hinreißen la M ih sie ausdrúcklih von dén Strafen bénachrichrigen zu and denen sie sich dur ein gesezwldriges Verfahren, und nal durch Theilnahme an den Wahlen, die am 30sten d Mersch vor sich gehen sollen, aussezen würden.“

zur Aufrechthaltung der Ruhe getus

Oesterreich.

emberg,' 17. Mai. Vorgestern, als am Himmelfahrts- e rmietags um 10 Uhr, brach im hiesigen Franziskaner-

/ fer ein Feuer aus, das sowohl dieses. Kloster selbst, als die g V harte Kirche in Asche legte. A

( Dée Geistlichen waren eben

der Bettag - Prozession zurückgekehrt, als die Flamme, die (in der Kloster - Küche bemerkt wurde, um si griff, und x Anstrengungen ungeachtet, bei denen mehrere Leute Leben 7 Gesundheit einbüßten, nicht gedämpft werden konnte.

Schweiz.

euhatel, 22. Mai. Ja Folge des von’ den in Zürich nmelten Ständen gefaßten Beschlusses der Vertagung, ha- ‘uch die in Schwyb vereinigten Kantone ihre Konferenz gt, Herr von Chambrier is bereits wieder hier einge- n

gzürich, 20, Mai. Der Vorort hat die ordentliche Tag- g von 1833 auf Montag den 1sten Juli ausgeschrieben ‘dás Traktanden - Cirkular (in 49 Artikeln) den Ständen gétheilt,

Auch dieses Jahr vereinigten sh den 13ten Mai mehrere cine aus den Kantonen Zürich, Thurgau und Schaffhausen Pinterchur, um in der dort geräumigen Stadtkirche ire (e gróßere dfentlihe Gesang- Aufführung zu geben. Es hienen dabei, von dem herrlichsten Frühlingswetter begünstigt, der Nähe und Ferne nahe an 400 Sänger.

vern, 18. Mai. Unsere Regierung hat den Befehl er- (t, daß fein Pole inehr, gleichviel ob er mit einem Passe hen sey oder nichr, in das Bernische Gebiet eingelassen de, Die in unserem Kantone zu Gunsten der Polen satt- undene Kolleête hat in einem ganzen Monate nic mehr als ‘Schweizer Franken eingebracht.

Das neue Tessinische Blatt Jndependente berichtet, daß ter andern Details über die Polen, welche dem großen Rathe 2. Mai vorgelegt worden, auch cin Schreiben des eidgenöds-

hen Geschäftsträzers in Wien an den Vorort sich befunden,

ah in Oestezreich ein Emissair der Pariser Propaganda ver- ht worden sey, bei welchem man eine Menge Papiere, Pro- jitionen, Pläne, und die Korrespondenz der Polen, um iffurt, Baden, Deutschland, Jtalien in Aufruhr zu versezen, inden habe, mit Einem Worte, den Plan einer allgemcinen olution, Die Propaganda liefere die zu ihrem Zwecke nd- en Gelder, und habe in allen Schweizer - Kantonen unter- dnete Comités. Die Allgemeine Zeitung berichtet von der Savoy i- n n 18. Mai : „Das Polnische Ferment in Aoignon in dem übrigen südöstlihen Frankreich hat wesentlich dazu rft, die Jtallänischen Verwtesenen und Unzufriedenen, beson- die aus dem Königreich Sardinien, von Neuem aufzurei- und zu wiederholten Uaternehmungen gegen die Regierung rmuntern, Diese hatte längst deutliche Spuren davon, und Varen daher in Paris Schritte wegen Entfernung der Polen der Sardinischen Nähe geschehen. Aber auch die republita- je Partei in Lyon spielte in ihrer hierarchischen Unterord- z unter die Pariser Propaganda und deren Patriarchen eine tende Rolle dabei. Verzweigungen einer großen Emeute dn besonders zu Genua und Nizza entdeckt, wo sie der Zu- wnfluß vieler Fremden und die Handelsbewegung erleich- Die Regierung war aber- von Allem unterrichtet. Die satter Emeute, ‘der wirkliche Eintiarsch der Polen in die eiz und der später beabsichtigte in Deutschland, standen mit 1 und der Jtaliänischen Verwiesenen Eintritt in Piemont Genua und Nizza sollten sie bereité in Marseille gemiethete se führen in genauer Verbindung und Wechselwirkung ; diese Unternehmungen sollten sich gegenseitig die Hände in. Zahlreiche Arrestationen haben auf die genaue Spur t Unternehmung geführt. Es lag im Plane, daß sch {on mehreren Monaten die Polen in Avignon scheinbar verun- ten, trennten und ‘ein Theil von ihnen dem: Nordwesten, Deutschen Gränze näher, nah Besançon z0g/, um dort für zabsichtigte und auch in Deutschland verabredete Unterneh- g bereit zu seyn.

Jtalien.

Turin, 18. Mai. Der König hat cine Kommission für Studium der vaterländischen Geschichte mit dem Auftrage nnt, unter der oberen Leitung des Ministeriums des Jnnern Sammlung von noch nicht edirten und seltènen Werken die vaterländische Geschichte, so wie einen diplomatischen Ko- herauszugeben. Zum Präsidenten der Kommission is der ats;Minister Graf Balbo ernannt.

Florenz, 19. Mai. Se. Kaiserl. Hoheit der Großherzog on einer mehrwöchentlichen Reise, die er in Begleitung ei- Familie nah den Sümpfen von Grosseto unternahm, um ur Austrocknung dersélben seit mehreren Jahren fortgeführ- Arbeiten zu besichtigen, hierher zurückgekehrt. Auch auf den _sumpfigen Ufer - Gegend gegenüber liegenden Inseln Elba, io und Pianosa stattete der Großherzog einen Besuch ab, verweilte auf der ersteren einige Tage.

Rom, 18, ‘Mai. Das hohe Tribunal der Consulta hat on dem hiesigen Tribunal erster Jnstanz gegen den Häus- thümer Vangelli in Meldola wegen revolutionairer Uintriebe, ahme an geheimen Gesellschaften, Verwahrung giftiger Sub- n und verbotener Waffen u. \. w. gefällte Erkenntuiß zu riger Galeerenstrafe bestätigt. Er wird ‘als das aupt- der alen in der ‘Romagna ‘betrachtet. Derselbe hohe Gerichts- hat die provisorische Freilassung von zwölf ebenfalls der nahme an politishen Ümtrieben anzgeshuldigten Personen, ast alle aus Meldola sind, angeordnet.

Griechenland.

Folgendes {s eine in Nauplia am 21sten Mätz d. J, er-

\ene Proclamation des Gesammt. Ministeriums, Ur Wiederherstellung der inneren Ruhe und Ordnung er- [Ds SL en R:

Gr Dejammt-Ministerium an das Griechische Volk.

rsehnter König hatte kaum den Boden Us Lin La sogleich, für alle politischen Verirrungen, welche als Folgen

0s der Verschiedenhcit der Meinungen hervorgegangenen Spal-

en, keinesweges aber als Zeichen vebrecheri L : D )erischer Gefinnung un seserlicher Bosheit zu betrachten, die vollkommenste BVerzei- : und onkerthanen verkündigen licß. Das Recht der Vérzei- und Se égitadigung find zwei der schönsten Vorrechte des Thro- beeilte si 9)./ den Gefühlen der Königl. Huld ch úübérlas- ue Arineae durch die Verordnung vom 9. (21.) Febr. eine all- n zu erlag lärung zu Gunsten derienigen Fhrer Unter- soße der assen, welche in dem Kampfe und dem Zusam- worden 1 politischen Gefinnungen unwilikürlich fortgeris- aren, Wenn jedoch einerseits die Strafen der

623 sirengen Gerechtigkeit großmüthig: etlässen wurden,

andererseits weder in der geseßlichen Macht, noch in dem gerechten Willen: Sr. ‘Majestät, die civilrechtlichen Beschädigungen, welche

so lag es

einzelne Unterthanen erfahren haben, unberücksichtigt zu lassen. Der König is der erste und größte Beschüßer des Eigenthunis eines Jeden, das er mit dem mächtigen Schilde des Geseßes vertheidigt. Alle also, die durch wen immer Schaden gelitten haben, können zu allen ordentlichen Gerichten, welche unverzúg- lich werden eingerihtet werden, ihre Zuflucht nehnien, und volle und sichere Gerechtigkeit erwarten. Die Verbrechen und Bergchen, die nicht aus politischen Gestnnungen entsprangen, sind in der Amnestie- Erklärung nicht mitbegrifen. Die Verzei-

leidigung gegen die bürgerliche Gesellschaft, ein Freibrief zu Unordnung und Zügellosigkeit, Allein auch für die politischen

hung dieser wäre grobe Verhdhnung der Gerechtigkeit, eine Be- |

Verbrechen stcht der Königlichen Gnade überall die Strenge der Gerechtigkeit unmittelbar zur Seite, bereit, jeden Angri gegen die bürgerliche Geselischaft abzuwehren und zu rächen. Wenn demnach die, welche die Amnestie gekannt, oder selbft der durch

Neue Unordnung und Geseßlosigkeit herbeizuführen, o sollen diese als unverbesserlich den bercits gebildeten Kriminal - Gerichten zur Bestrafung überliefert werden, Die Verovrduung vom 9. (21.) Fe- bruar giebt dtese Verbrechen an, und seßt die Strafen derselben felt. Die Versügungen dieser Verordnung sind übrigens schon seit lange anerfannt darch das Straf-Geseß vom 1. Juli 1824, und vollständi- ger cntwickelt finden se sich in dem Französischen Geseßzbuche, wel- chem nicht nur der Verfasser jenes Straf: Geseßes vom 1. Fult als Muster gefolgt is, sondern welches auch von den National - Ver- sammlungen alöGruadlage für eine künftige Strafgeseß-Gebung an- enommen ward. Welche stärêere und hbilligere dnnte man verlangen, sowohl für die Fnteressen des Staates , als

der Waffen war bisher ungeregelt und dem willfürlichen Ermessen

jedes Einzelnen anhcimgestellt. Feder Grieche sowohl ais Nicht-

Grieche, bewaffnet, wo und wie ev wolle, fonnte, ungehindert

von Geseß und Obrigkeit, der Waffen sich bedienen, wie seine Phan-

taste es ihm eingab. Diese véllig ungebundcne und unbeschränkte

Freiheit nährte den Geist der Unordnung und erzeugte nur zu oft

Streitigkeiten und Spaltungen; und da die einzelnen Beispiele der

Art meistens ungestraft blieben, so gaben sie Fedem Muth, Parteiun-

gen und allgemeine Verwirrung m Staate u eriegen, wodurch

denn, da dieselben oft in Mitte der größten äußeren Gefahren ge- wagt wurdet, das Volk selbsi an den Nand des Abgrundes gebracht ward. Es war Zeit, daß dieser unmäßigeu und gränzenlosen Zügel= lostgkeit ein Ende geseht wurde, und daß die Regierung Sorge trug, wie ste die öffentliche Ordnung und Ruhe zurückführen könne. Daher regelte die Verordnung vom 18. Februar (2. März) das Tragen der

Waffen, und unterschied sorgfältig die Klassen, denen der Gebrauch

der Waffen nothwendig is, von den übrigen, bei welchen es statt

Nußen nur Schaden und Verderben bringen kann, sowohl für sle selbsi,

als für die bürgerliche Gesellschaft überhaupt. Die Verfügungen dieser

Verordnung sind aus den Gesetzen der civilisirtesten Völker entlehnt, je-

nen Gesehen, welche die Erfahrung von Fahrhunderten als unsterbliche

Denkmäler der geistigen Kultur und Bildung bewiesen hat Die

Gegenwart des Königs in unserer Mitte vereinigte uns mit der gro-

ßen Familie der civilisirten Welt, und es is Zeit, daß wir uns ün-

beditgt nah der Ordnung und den Gesehen derselben richten, und uns würdig zeigen der langen und edlen Fürsorge, welche die Groß-

Mächte bisher in so reichem Maße uns angedeihen ließen. Nach-

dem wir das große Werk der Unabhängigkeit glücklich vollendet

haven / bleibt uns nur noch die Sorge, auf jene Hdhe der geistigen

Ausbildung uns wieder zu erheben, welche unsere Vorfahren als

ruhmvolles Erbe uns hinterlassen haben, und welche als cinzig

wirksames Mittel zur Herbeiführung des vielersehnten Volksglükes nothwendig muß betrachtet werden. Eine bedeutende Zahl von An- geschuldigten, die seit lange in den Gefängnissen seufzen, verlangen als Gnade das Recht, gerichtet zu werden. Wenn einerseits die

Gerechtigkeit, zur Sicherheit der bürgerlichen Gesellschaft, den An-

geklagten allein ankämpfen läßt gegen die weitausgedehnte Macht

des Gesebes, so gestattet sie au nicht, scine Haft willkürlich zu verlängern, und ihn im Dunkel der

Gefängnisse nußlos zu quälen. Und wie viel dringender wird noch

dieses Verbot durch die Gefahr, den Unschüldigen häufig mit dem

Schuldigen zu verwechseln ? Deswegen gab die Verordnung vom

22. Februar (6. März) den Angeklagten die Befugniß, ihre vor-

gebliche Unschuld bei den eingescßten Gerichten zu vertheidigen.

_ Nauplia, -den-9. (21.) März 1833.

Die Staats =- Secretaire: S. Trikupis, Präsident; A. Mauro- kordatos; K. Zografo; D. Bulgaris; Ch. Klonag- res; D. Chrefsiides:

Die Allgemeine Zeitung enthält ein älteres Schrei- ben des Russischen Admirals Ricord an den Feldmarschall Fär- sten von Wrede, so wie zwei Schreiben des Fürsten Gustav von Wrede an seine Mütter (aus Nauplia vom 28: März und 4. September 1832), als Belege gegen die Beschuldigung, daß der Fürst Gustav von Wrede sich bestrebt habe, die Würde eines Präsidenten von Griechenland zu erlangen.

Columbien.

Die Jnhaber Columbischer Staats-Papiere zu London hat- ten nah det: Trennung Columbiens in drei unabhängige Repu- blifen, Venezuela, Granada und Aequator, jedem einzelnen die- ser Staaten ein Dokuümént über ihre Ansprüche an Kapital und rückständige Zinsen zustellen lassen, worüber am 12. März der Finanz- Ausschuß der in Carraccas versammelten Repräsentanten- Kammer von Venezuela Bericht erstattete, worin anerkannt wird, daß die Verbindlichkeit der Verträge weder durch die üble An- wendung des Darlehns,

pflihtungen für sein Theil

Schuld wúrden, mit den anderen Staaten, bilden, geordnet werden solle.

durch die ‘politische Umgestaltung nicht

dem Staatsschaße reiche Hülfsquellen versprehe; daß der Aer- bau, durch die Zehnten größtentheils zu Grunde gerichtct, sich nóch nicht wieder erholt habe, daß jedoch jenes Joch fortan auf- hôren solle und der Landmann seine Arbeit ganz werde genießen können und daher auch rnehr Lust zum Feldbau haben werde;

| daß das Heer bis jet viel gekostet habe, jekt aber bedeutend

vermindert wörden ‘sey; daß bisher die Zoll - Einkünfte Colum- biens nicht zur Deckung der Ausgaben hinreichten, daß jedoch das unabhäugige Venezuela jest einen Uebershuß in der Einnahme habe; kurz, daß Venezuela / zwar jebt- seine

Schuld nicht abtragen kdnne, daß es sich aber ; durch. ein

paar Jahre der Ruhe dazu in den Stand gesetzt schen werde.

Ferner wird der Vorschlag der Gläubiger berührt, daß an Zah- lungs Statt der rücfständigen Zinsen des Darlchens Bons zu 5 pCt. Zinsen und zum Preise von 75 pCt. ausgegeben werden

möchten, d. h. daß die Regierung für 75 Pfund rä[tändiger

dieselbe ausgesprochenen Gnade theilhaftig geworden sind, es wagen | sollten, în threr verbrecherischen Lebensart zu beharren , und ohne |

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der anderen Seite der Gewalt |

ng noch durh nachfolgende Begebenheiten geschwächt werden konnte ; Venezuela, heipt es, werde seinen Ver- ( ( treu bleiben und für deren Erfüllung auf das eifrigste sorgen, wie ja der 211te Artikel seiner Verfassung besage, daß seine Verbindlichkeiten in Bezug auf die öffentliche i verändert und daß die Abtragung derseiben durch Traktate welche die Republik Columbien ( Sodann wird aber darauf hin- gewiesen, daß Venezuela noch nicht die Mitte! erlangt habe, um seinen Verpflichtungen zu genúgen; daß das Tabacks - ‘Nonopol fast gar nichts eingebracht habe, und daß erst jeßt, nach Aushe- bung dieses Negals, die unbeschränkte Anpflanzung des Tabacks

Zinsen einèn Bon von 100 Pfund geben fsoll, daß jedoch diese Bons während der nächsten 7. Jahre keine-Zinsen tragen follen. Dieser Vorschlag, heißt es, liege jeßt dem Kongreß der drei Staaten zur Untersuchung vor; Venezuela könne aber schon jet in_Betress_ des ihm obliegenden Theils der Schuld eine Ueberein- funft s{hließen und zu diesem Zweck die s{chwebende und aner- fannte Schuld fonsolidiren und einen Tilgungs-Fonds errichten. Der Ausschuß ersucht daher den Kongreß, die Regierung zu be- vollmächtigen, von Seiten Venezuela's mit den Inhabern Colum- bischer Bons einen Vertrag zu schließen.

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Berlin, 31. Mai. Jm vergangenen Winter - Semester haben bei der hiesigen Fricdrich- Wilhelms -Untversitär überhaupt | | ÿ H

41 Promotionen stattgefunden, nämlich 40 in der medizinischen

Fakultät und 1 in der philosophischen; die ie6tere lionoris Cana,

Ueber die am 12icn d. M, in Danzig begangene Ju- belfeier des Herrn Polizei: Prásidentch, *Najors von Vegesact, wird uns nachträglih von dort gemeldet, daß von Seiten des

Magistrats und der Stadtverordneten-Versammlung dein Jubilgr als ein Andenken der Kommune ein trefflich gearbeiteter silber- ner Pokal, nach einer Zeichnung des Herrn Geheimen Ober- Bauraths Schinkel, iberreiht wurde.

„Die Königliche Regierung zu Köln hat sich zu nach- stehender Bekanntinahung veranlaßt gesehen: „Die bet uns

R v iclouften, | eingegangenen Nachweisungen des Ertrags der zum Besten des QUrgichallen } Untertüsungs-Fonds für dürstige und würdige Studirende der Unt-

C E ( L : F BORTE «R als L R D dis A4 io Chor fred für die Sicherheit der Bürgee und der Angeklagten? Das Tragen | versität Bonn gehaitenen Kirchen - Kollekten haben die schon früs

her gemachte unangenehme Erfahrung erneuert, daß die isragli- tischen Gemeinden des Stadr - Kreises Köln bei den leuten dreé halbjährigen Sammlungen wiederum nicht den geringsten Bei- trag geliefert haben. Ein solcher Mangel an Wohlthätigkeits- Sinn muß um so auffallender erscheinen, als es bereits f:her zur öffentlichen Kenntniß gebracht worden ist, daß die von den verschiedenen Konfessions - Verwandten eingehenden milden Gaben an dürftige Studirende dieser Konsessionen und somit auch die Beiträge der Jsraeliten nur an Därftige dieser Konfession ver- wandt werden. Auf den Antrag des israelitischen Konsistoriums zie Bonn, welches der Beförderung der fraglichen Kollekten bis- her einen lötblichen Eifer gewidmet hat, wird es demnach sämuit- lichen israelitishen Gèmeinden seines Sprengels hierdurch zur Pflicht gemacht, das Ergebniß jeder Kollekte, fo wie den Namen des Kollektanten, dem Konsistorium gleich nah gehaltener Samm- lung anzuzeigen, damit leßteres auf diese Weise erfahre, welche Gemeinden wit ihren Leistungen zurückgeblieben sind und da- durch in dea Stand gesest werde, solche nachträglih an ihre Pflicht zu erinnern. ‘/

Aus Breslau meldet man unterm 20sten d. M.: „Zu dem mit dem 2ten k. M. beginnenden Wollmarkt sind bereits 115 fremde Engros - Käufer hier, worunter 40 Engländer. Nach Mittel - Wolle is fortwährend große Nachfrage und was davon bis jeßt hier angekommen (etwa 7700 Ctur.), hat meist sogleich und zu bedeutend höhern Preisen als im vorigen Jahre Absaß gefunden. Indessen werden diese bessern Preise doch kaum hin- reichen, um die Provinz für den Verlust zu decken, den sie. durch den fast durchgängig, sowohl dem Volumen, als auch

(ngpeloudeue dem Gewichte nach, geringen Ausfall der Schur erleidet.‘

Der in Breslau bestehende Verein für Pferde-:Retinen und Thierschau hat auf heute und morgen (31. Mai und 1. Juni) das erste Renn- und Schaufest' veranstaltet. Außer den drei von dem Vereine selbst ausgesezten Preisen von resp. 250 Rthlr. , 100 Rihlr. und 50 Rehir., fommt auch noch ein Kauf: preis von 150 Fr.d’or zur Konkurrenz, den der hiesige Verein für Pferde-Zucht und Pferde-Dressur auégesest hat. Alle Ren- nen finden auf freier Bahn statt. Die Entfernung beträgt beé dem Rennen um den Preis von 150 Fr.d’or 1000 Rheinländi- he Ruthen, und es ist zur Erlangung desselben ein doppelter Sieg erforderlich. Am folgenden Tage sollen die Schauthiere auëgestellt und einige davon zum Verkaufe ausgeboten werden.

IÎn Boyadel bei Grünberg. in Schlesien brach am 24sten d. M. in dem Hause eines Häuslers Feuer aus, welches bei der ungünstigen Richtung des Windes und der großen Hibe, troß aller angewandten Rettungs - Anstalten, so schnell um sich griff, daß binnen einer halben Stunde 27 Bauern-, 3 Kutscher- und 4 Häusler-Stellen mit sämmtlichen Getraide - Beständen in Asche gelegt wurden. Ein Mann von 63 Jahren verlor dabei sein Leben, auch einiges Vieh kam in den Flammen um.

Am 23. Maé brach in den Kokottekker Forsten bei Lubliniß, Regierungs-Bezirk Oppeln, ein Waldbrand aus, wo- durch 20 Morgen in kurzer Zeit bis zu erfolgter Löschung ab- brannten.

Jn Breslau. werden öffentliche Sammlungen für die hartbedrängten Einwohner von Tost, die durch den am 20sten d. M. daselbst stattgehabten großen Brand fast ihre ganze Habe verloren haben und in die drúuendste Noth versest worden sind, veranstaltet. Jn Tost selbst hat sich sofort ein Verein zur Ver- theilung der eingehenden milden Gaben unter die verunglückten Einwohner gebildet. Aus einer Bekanntmachung desselben er: giebt sich, daß 124 Häuser, 80 Hinterhäuser und 15 Scheunen in Asche gelegt worden sind, und daß mehr als 200 Famítlien sich ohne Obdach befinden. Die Expeditionen der beiden Bres- lauer Zeitungen haben sich zur Annahme von Beiträgen bereit erk(ärt.

Auch der Prediger Engel zu Der6ow bei Scldin nimmt die Mildth&tigkeit des Publikums sür seine Gemeinde zu Hohenziethen in Anspruch, die am ersten Pfingst: Feiertage gleichfalls von einer verheerenden Feuersbrunst Heimgesucht wurde, dergestalt, daß in kaum zwei Stunden fas das ganze Dorf, sammt dem Schulhause und der shônen Kirche, ausge- stattet mit trefflichen Kunstshäßen der Materei in Gegenständen aus der heiligen Geschichte, in Asche lag, und 48 Familien (ih ohne Obdach und Eigenthum befanden. Außer dem Prediger Engel selbst, hat sich auch noch die hiesige Haude- und Spener- sche Zeitungs-Expedition zur Empfangnahme von Gaben der Liebe erboten.

Am 20. Mai entstand in der Gegend der beiden Dôör- fer Reibntß und Alt-Kemniß bei Hirschberg ein sarkes Ge- witter von Hagel begleitet, durch welchen sämmtliche Wintersaat zerschlagen wurde.

Aus Bacharach wird unterm 25. Mai gemeldet: „Seit dem 18ten. finden sich in dem Weinberge des Konsistatial-Raths Lang blühende Trauben , die ‘sh zum Theil schon völlig âusge- bilder haben, so daß bei anhaltender Witterung zu erwarten steht, daß befókders_ die rothen Früßhtrauben bis Zuli im Reifen sind. Elñe- solche/Entwielung des Weinstocks ist séit dem Jahre 1762 nicht mehr vorgekommen, und belebt die durch Mißjahre hartgedrückten Winzer mit neuem Muthe.“/

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