1833 / 154 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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{stimmte Partei hat nun noch auf ein geheimes Skrutinium an-

getragen, welches stattfinden wird. Niederlande.

Aus dem Haag, 30. Mai. Die gestrige Sißung der zweiten Kammer der Generalstaaten wurde um halb 3 Uhr un- rer dem Vorsiß des Herrn Collot d'Escury von Hemenoord er- ôffner; 27 Mireglteder waren gegenwärtig. Der Präsident zeigte

der Kammer den Tod eines ihrer Mitglieder, des Herrn van"

Foreest, an, und theilte dann eine Königl. Botschaft mit, roelche aus einem Verordnungs-Entwurf und einer Denkschrift bestand, die sich auf die der Regierung neuerdings zu bewilligenden Fonds

Le

für den Dienst der Departements der Marine, des Kriegs und der Finanzen bezogen. : Gestern ist Sir Robert Jnglis,* Mitglied des Britischen Pariamentes, in Amsterdam angekommen. Es werden hier bereits Einrichtungen zur Aufnahme der aus Frankreich zurücklehrenden Kriegs-Gefatigenen getroffen.

Belgien.

Brüssel, 30. Mai. Herr Surlet de: Chokier, vormaliger Regent von Belgien, ist vorgestern von hier nach Paris ab- gereift.

Die hiestgen Wechsel-Mäkler haben einen Prozeß gegen die fogenannten Marrons oder unveteideten Mäkler anhängig ge- macht, um ißnen den Abschluß von Geschäften in Staats-Papie- pen untersagen zu lassen. Die Sache wird übermorgen vor dem hiesizen Polizei-Gerichtéhofe verhandelt werden.

Heute beginnen die Wahlen sür Brüssel, auf deren Resul- tat man sehr gespannt ist. Unter den ministeriellen Kandidaten vefinden sich dée Minister Lebeau und Goblet, unter den Kan- didaten der Opposition die Herren Rouppe, Coghen und Julien.

Das Journal d’Anvers sagt, es verkenne die Vortheile vit, welche das zu London geschlossene provisorische Arrange- ment sr Belgien habe, indem dadurch den Ungewißheiten über den bleibenden Zustand der Feindseligkeiten zwischen den beiden Ländern ein Ende gemacht, die Freiheit der Schelde für lange Zeit festgeseizt, Holland den Produkten der Provinzen Hennegau und Lüttich geöffnet und ein status qus beibehalten werde, wel- cher fúr Belgien in Bezug auf den Gebiets-Besiß und die Zah- lung des Theiles der Schuld, die durch den Vertrag vom 15ten Noverwber demselben auferlegt war, günstig sey. Allein es müsse auch gesagt werden, daß jener Vertrag, der ausschlicßlich Bel- giens Recht ausmachen sollte, und von welchem nie abzugehen vie Regierung feierlih versprochen hâtte, in seiner gegenwärti- gen und künstigen Vollziehung gefährdet sey, Das provisorische Uerangement erkenne weder die Unabhängigkeit Belgiens, noch Leo- pold als König an; es benehme Belgien die freie Entscheidung úber Frieden oder Krieg und mache den Willen der Regierung utiwitksam. Namentlich hebe dasselbe, wie sich aus dessen Schweigen slie- zen lasse, den Art. 9 des Vertrages vom 15. November auf, wonach die Schifffahrt auf den Binnerigewässern, un von Ant- werpen an den Rhein und umgekehrt zu gelangen, gleichfalls wecbselscitig frei bleiben und nur mäßigen, provisorisch sür den Handel der beiden Länder gleichen Abgaben unterworfen seyn sollte. Belgien werde si daher in Bezug auf die Beschiffung dieser Binnengewässer in dersclben Lage befinden, wie die Deut- {hen Staaten, die, statt diesen Weg einzusch!agen, über die See cue Verbindung zwischen dem Rhein und Aniwerpen einzurich-

ten suchten er lästige Theil der provisorischen Uebereinkunft in Betreff des Hafens von Äntwerpen und des Handels im äl-

gemeinen scy also die Jsolirung dieses Hafens durch die Entzie- hung seiner Auéwege nach dem Rhein hin, und dicse Jsolirung verde so lange dauern, bis neue Verbindungen eröffnet seyen.

Die Antwerpener Blätter sind jeßt mit Erklärungen von Seiten der Personen angefüllt, welche bei den leßten Unru- hen Mißhandlungen erlitten haben. Die Aussagen stimmen sämmtlich darin überein, daß die Militair: Behörde durch ihre Unthätigkeit und Gleichgültigkeit die Gewaltihätigkeiten begún- tigt habe. Einigen Offizieren wird sogar vorgeworfen, daß sie sich in bürgerlicher Kleidung unter dem Volke befunden, und thätigen Antheil an den Unruhen genommen hätten. Die mini- sreriellen Blätter bestreiten diese Angaben und versichern, daß die fpâtere Untersuchung den Ungrund derselben darthun würde. Der Redacteur des Journal du Commerdte hat auf cine bedeutende Entschädigung für die in seinem Hause angerichteten Verwüstungen angetragen.

Lúttich, 30. Mai. Von den für Lüttich zu wählenden 5 Reyräsentanten sind heute bereits vier durch Stimmen-Mehrheit gewählt worden. Die Zahl der Stimménden betrug 1295, die absolute Majorität war also 648. Es ergab sich für die fünf ministeriellen Kandidaten folgendes Resultat: Herr Raikem 685 Stimmen, Herr de Laminne- Bex 669 Stimmen, Herr de Behr 646 Stimmen, Herr Marcellis 604 Stimmen, Herr Burdo 583 Stimmen. Von den Kandidaten der Opposition erhielten Herr Fseussu 679 Stimmen, Herr Ernft 668 Stimmen, Herr Tiele- mans 643 Stimmen, Herr Delfosse 618 Stimmen und Herr vont Raubole 5709 Stimmen. Die Herren Fleussu, Ernst, NRai- kem und de Laminne-Bex wurden demnach als Repräsentanten proklamirt, und das neue Skrutinium über den fünften Depu- tirten auf den folgenden Tag verschoben.

D olen.

Warschau, 31. Mai. Der Fúrst- Statthalter hat folgende Bekanntmachung im Königreich Polen erlassen: „Leute, die schon einmal vor zwei Jahren Eure Ruhe trübten, Jhr ruhigen Ein- wohner, und Euch ‘in den Strudel“ der Unglücksfälle und Lasten cines Aufitandes und eines Krieges hineinzögen, sind, da sié in fremden Ländern keine Zuflucht fanden, wieder hierher zurück- gekehrt; sie bedrohen die Ruße, welche Jhr- genießet, und be- müßen sch, neue Verwirrung im Lande anzustiften. Schon sind aa £0’ solcher Leute in die Wojewodschaft Lublin eingedrungen ; davsn wurden 20. ergriffen und 3 derselben mit dem Tode bestrast; die anderen 17 stießen noch vor Gericht. Auch in der Gegend von Kalisch zeiten sich 15, in der Gegend von Blozk aber gegen 25 bewaffnete Verbrecher; von den Truppen verfolgt, verbergen sie sich in gewöhnlicher Landestracht in den W(éërn. Um ihrer habhaft zu werden, sind die gehörigen Maß- regeln getroffem worden, wie Euch bereits bekannt ist; dg sle sich jevoc, um den Verfolgungen zu entgehn, in Bauernkleider stck- fen, so wikd in folhem Falle jede von Euch geleistete Hülfe zu ihrer schnelleren Verhaftung beitragen. Jeder Einwohner, der einen bewaffneten Uebelthäter ergreift und der höheren Behörde überliefert, soll 500 Fl. als Belohnung empfängen, Diese Sumine wird dein Ueberliefernden von deu Bezirks - Kommissa- rien aus der Bezirks-Kässe oder von den Gendarmerie-Offizieren auf der Stelle ausgezahlt werden.“

Ueber die lesten Ruhestörungen im Königreih Polen liest

638

wiederum zwei Banden bewasfnetèzr Meuterer, die in Galizien von Feinden ter Ruhe, welche sich dur trägerische Versprechen und Hoffnungen täuschen ließen, verborgen gehalten wurden, unter der Anführung von zwei Offizieren der ehemaligen Pol- nischen Armee, Leopold Bialkowski, vom Zten Linien-Jnfanterie- Regiment, und Lubinski, in die Wojewodschaft Lublin einge- drungen. Diese Aufrührer hatten denselben Zweck, wie die von Dziewicki geführte Bande; sie wollten Kassen plündern, Beamte und- rechtshafene Bürger ermorden. Eben so-wie jene, leisteten sie ihren Anführern den Eidschwur blinden Gehorsams. Bial- kowsfi’s Bande brach zuerst in das Land ein und entzog sich lange Zeit in den Wäldern der Verfolgung von Seiten der Truppen. End- | lich vereinigte sle sich mtt Lubinski's Baude und nun zogen beide | am 28. April Abends in das Städthen Prawno. Dort theil- | ten sich diese Banden in 4 Trupps und drangen um Mitternacht | von verschiedenen Seiten aus nah der, Stadt Jozefow vor, | um die dort stehenden Kosafen zu úberfallen und die Stadt zu plándern. Als die Empörer die Kosaken ihnen entgegenrücken sahen, gaben sie aus Karabinern Feuer auf sie; einige von ihnen aber hatten sich schon bis auf den Markt durchgeschlagen. Die Kosaken jedoch machten einen Angriff auf sie, sprengten sie aus- einander, trieben sie aus der-Stadthinaus und verfolgten sle bis in die nahen Wälder. Bei diesem Vorfall wurden folgende vier Ausrúhrer ergrisfen: Anton Korczewski, aus Galizien gebürtig, von Adel, hatte während des Aufstandes als Unter - Lieutenant in der Litthauisch- Russischen Legion gedient und sih mit dem Rozyckischen Corps nach Galizien geflüchtet; Joseph Dawidowicz, ebenfalls aus Ga- lizien gebürtig, vom Bürgerstande, hatte während der Revolu- tion in der Reserve: Schwadron des Polodischen Uhlanen - Re- giments gedient und sch mit Rozycki nah Oesterreich zurückge- zogen; Alexander Plenkiewicz, aus der Wojewodschaft Krakau gebürtig und in Galizien erzogen, war während der Revolution mit dem Pächter Lipinski, bei dem er in Diensten stand, nach dem Königreich gekommen, in die Reißen der Jnsurgenten ein- getreten und bis zur Vertreibung Rozycki's nach Oesterreich darin geblieben ; endlich Aegidius Michael Jakubowski, Galizischer Bürger, ehemals Soldat im Oesterreichischen Ußlanen-Regiment des Erzher- zogs Karl. Die genannten Verbrecher wurden in Lublin vor ein Kriegs - Gericht gestellt und, den Kriegs -Geseken gemäß, zum Galgen verurtheilt. Jn Folge dieses Urtheils wurden Korczewski und Plenfiewicz am 22sten d. M. in Lublin, Dawidowicz und Jakubowsfi aber am 23sten d. M. in dem Dorfe Borow an dev Oesterreichischen Gränze gehänzt. Nach der Niederlage, welche diese Banden in Jozefow erlitten, zerstreuten sich die Auf- rúhrer, aus denen sie bestanden, und cilten nach der Gränze zu, um sich in Galizien zu verbergen, wohin es auch einigen von ih- nen auf verschiedenen Wegen zu entkommen gelang. Einer derselben aber, Namens Joseph Berini, von Adel, aus der Wojewodschaft Sandomir gebürtig und ehemaliger Soldat in der Polnischen Armee, der während des Aufstandes Vice- Unteroffizier war und mit Romarino’s Corps ebenfalls nach Galizien seine Zuflucht genom- men hatte, wurde, nachdem er sih von seinen Gefährten ge- trennt hatte, festgenommen, vor ein Kriegs - Gericht gestellt und den Geseßen gemäß zum Tode verurtheilt. Se. Durchlaucht, der Fürst Feldmarschall geruhte jedo, aus Rücksicht darauf, daß Berini, wie es sich vor Gerichten ergab, noch vor seiner Verhaftung seine. Bande verlassen hatte, um nie wieder zu ihr ur Szutehre, den Ausspruch in eine körperliche Züchtigung und

erweisung zu Zwangs- Arbeiten zu mildern, Dergestalt wur- den die wiederholten Ruhestörungen zweier bewaffneter Banden

u Schanden, und das Scheitern ihrer Pláne und die schnelle

ereitelung ihrer Hosfnungen zeugen einerseits von der Energie der gegen die Aufrührer ergrissenen Maßregeln, andererseits von der Nichtigkeit solcher Anstiftungen, die tros alles Bestrebens zu nichts führen können, als zu Gewaltthätigfeiten und zu Un- heil für Andere.‘

DeutsckchGland.

Weimar, 1. Juni. Jhre Königl. Hoheiten der Grof- herzog, die Frau Großherzogin und der Erb-Großherzog werden heute nah Eisenach und Wilhelmsthal abreisen.

Dresden, 31. Mai. Die vorgestrige Sibung der ersten Kammer giebt noch zu folgenden nachträglichen Mittheilungen Anlaß. Nachdem der auf der Tagegordnung befindliche Gejet- Entwurf úber privilegirte Gerichtsstände und einige damit zu- sammenßängende Gegenstände, nebst dem Deputations- Gutach- ten daruber, verlesen worden war, erhob sich zuvörderst der Staats-Minister von Könneriß, und äußerte: Die Deputa- tion. stelle als Haupt-Gesichtspunêt an die Spitze, daß, wenn das zu erlassende Gese nicht bloß halbe Maßregeln enthalten, son- dern dasjenige, was §. 55 der Verfassungs-Ürkunde verheiße, in Erfällung- bringen solle, dasselbe auch alle Privilegien und Exemtionen im Gerichtsstande, so weit es nur immer thunlich sey, beseitigen müsse. Aus diesem Gesichtépunkte habe die De- putation das Gese6 geprüft, sich nicht allenthalben damit einver- standen erklärt und in verschiedener Beziehung einige mehr be- schränkende Veränderungen in Vorschlag gebraht. Gebe nun die Deputation zu, daß besondere Gerichtsstände existiren s- sen, daß dies in der Verfassungs-Urkunde sogar angedeutet sey, daß es mithin einer genauen Erwägung der Verhältnisse bedürse, inwieweit die Beschränkung besonderer Gerichtsstände thunlich sey, so scy es an und für sich schon hart, dem Geseß- Entwurf die Auéstellung der Halbheit entgegen zu sezen. Der §. 55 der Verfassungs-Urkunde , zu dessen Ausführung das Gese gegeben wird, verlange die Aufhebung der privilegirten Gerichtsstände so weit nit besondere Ausnahmen auc ferner nothwendig blie- ben damit Gleichheit vor dem Gesche vorhanden sey; daß mithin besondere Gerichtéstände, die als eine besondere Bevor- zugung gelten, aufhören. Dies sey der Hauptzweck des Ge- seßes gewesen, und diesen werde man erreicht finden. Das Mitglied von Carlowiß nahm darauf zur Vertheidigung des Deputations-Gutachtens das Wort. Dr. Klien äußerte sich in einer ausführlichen Rede gegen das Geseß, das er als ein höchst wichtiges und tief in das Leben eingreifendes bezeichnete, und trug darauf an, in Vereinigung mit der zweiten Kam- mer an das Ministerium die Bitte zu richten, die Diskus- sion über dieses Geses vor der Hand noch auszusetzen, und vor allen Dingen zu der Frage überzugehen, deren Entscheidung vorher nothwendig sey: ob die Patrimonial- Jurésdiction künftig bestehen werde und solle? Dr. Groß- mann sprach sich ebenfalls für die Aussebung der Berathung aus, und bezog sich dabei insonderheit auf seine cigene Stellung. Die logische Ordnung bringe es mit sich, daß, wenn man den Geistlichen ihr bisheriges Forum nehmen wolle, zuvörderst über die Aufhebung der Konsistorien entschieden seyn müsse. Der Staats - Minister Dr, Müller äußerte, daß die Absicht, Kon- sistorien fortbestehen zu lassen, schon im §. 8 des den Ständen bereits vorliegenden ‘Plans zur Errichtung von Kreis -Direkto-

man in den hiesigen Zeitungen noch Folgendes: „Es sind

rien ausgesprochen scy; worauf mehrere Stimmen auf den

das vorliegende Geseh nicht auszusetzen.

der Gesandte und bevollmächtigte Minister am hiesigen von Küster Excellenz. een Dose,

zu widerstehen.

München, 30. Mai. Das

schen Hofe.

ernannt worden.

München, 29. Mai. (Allgemeine Zeitung.) Hauptmann Trentini ist gestern aus der Quarantaine voy

Griechenland hier angekommen.

sten aus Nauplia in Triest eingelaufeaen Nachrichten voth

noch vor Kurzem so tief erschütterten Latide, und das

desselben Jahrs zugetragen. Nur im Falle der jung Fj

Königl. Regierung an sih zu reißen, würden daß ein Plan und eine Absicht dieser Art bei Dokumenten ausgedrückten und nicht anzunehmen sey; aber der Brief aus Griedenl bezieht sch{ch allein auf eine historisch bekannte, h Griechische und Europäische Berichte beglaubigte Thatsa daß der aus Nauplia entwihene Senat noch am 16. Dij, Astros einen Präsidenten von Griechenland gewählt habe, dabei genannter junge Fürst gegen den Admiral Ricord iy Minorität geblieben sey. Gesecbt aber auch, er hätte diese 9 gesucht, oder im Falle sie ohne sein Zuthun auf ihn sicl, 4 nommen, so wäre dieses von ihm eben so wie von dem tay Admiral ganz gewiß in keiner anderen Absicht gesc{hchen, al die Macht nicht in den Händen von Personen zu lassen, bj nach ihrer Erklärung als Jusurgenten urd Rebellen , als Y tions-Männer und Verschleuderer des dffentlichen Eigenthum trachteten, keinesweges aber in der Absicht, sie dex Könül Regentschaft nah ihrer Ankunft vorzuenthalten, ein Zey daß jeder, der Personen und Verhältnisse daselbst kennt, ai Bereitwilligste unterschreiben wird. Dem Vernehmen 1 werden Se. Majestät der König nächsten Sonnabend Zht | her verschobene Reise nah Jtalien wirklich antreten.

Die Münchener politische Zeitung sagt: „De ( respondent von und für Deutschland enthält einen Ä a München, nach welchem an das hiesige v. Eichthal'sche durch die Griechische Regentschaft das Ersuchen ergangen soll, ein Einladungés-Cirkular an absolvirte und geprüfte Zul und Kamieralisten gelangen zu lassen, wodurch diesen sehr nehmbare Aussichten in Griechischem Dienste eréffnet wer Wir sind ersucht, diesen Artikel dahin zu berichtizen , daß| v. Eichthal'\he Haus nur angegangen wurde, einige Jndividu welche die Regentschaft unter jenen geprüften Juristen und meralisten, die früher ihre Diensté dem Griechischen Staate boten, bezeichnete, mit den ndthigen Mitteln, um sich an Ort ihrer neuen Bestimmung zu bezeben, zu versehen.“

Speier, 28. Mai. Heute Abend sind die von hier Neustadt gezogenen Truppen hierher zurückgekehrt. Es wi die Gerichts: Behörden von Frankenthal, und daun, auße hiesigen Truppen und dem kürzlich in den Rhein - Kreis ge menen Bataillon des 15ten Junfanterie-Regiments, auch cin der Landauer Garnison, zusammen 2 Bataillone Jusanl 1 Eékadron Chevauxlegers und 4- Kanonen an Dit Stelle. Der hiesigen Zeitung zufolge, sind bei den! einandertreiben der bei Neujtadt ( Hambach ) beabsichtigten f sammlung mehrere Leute verwundet wurden.

Karlsruhe, 28. Mai, Die heute Sr. Königl, H dem Großherzog durch eine Deputation der ersten Kaminer i reichte Adresse lautet, wie folgt:

¡¡Durchlauchtigster Großherzog! Gnädigster Fürst und f Ehrfurchtsvoll nahet sih den Stufen des Thrones die treu samste erste Kammer der Stände, um den gerührtesten Dat? die Gesinnungen der Huld und des Vertrauens niederzulegen, 1 Eure Königl. Hoheit bei Erdffnung dieses Landtages auszusprechel! ruht haben. Empfangen Hdchfidiefelben mit dem Ausdru

den in w

Dankbarkeit auch jenen der unerschütterlichen Treue gegen f

und Vaterland. Unter einem hochgesinnten Fürsten, dessel

Herz in des Volkes Glü das cigene findet, ist die Treue nic! heilige Pflicht, ste wird zum Bedürfniß des Gemüthes und

mit der Liebe zum Vaterlande in unzertrennlicher Verschwistd

Eure Königl. Hoheit haben auf diese Gesühle vertraut, un wollen es beweisen, daß wir dieses Vertrauens nicht unwürdl) Segnend soll, wir hoFen es, bei der Aufrichtigkeit unserer Ges und dem Eifer unseres Strebens, der Geist des Friedens und der El die Kammern Badens verbinden ; die reinste Liebe zum Vaterlande! unwandelbagre Treue gegen den wohlwollendsten Fürsten sle bd und stärken; auf daß die theuersien Wünsche Eurer Königl. V zum Wohle des Landes mit den unsern in Erfüllung gehe, Allmächtige , welcher {Ühßend und fpendend auch in dem f Zeit-Abschnitt so sichtbar Über Baden waltete, scy dankbar 97 und Jhm unsere Zukunft vertrauensvoll anheimgestellt. freudigerem Stolze der Badener iu scinem Fürsten - Geschled! {dne Vorbild häuslicher Tugenden verehrt, desto herzlich" dankbarer gegen die Vorsehung wurden die beiden Sprößlinl Zähringer Stammes von dem' treu ergebenen Volke begrüßt, heiße Wünsche für das ungesidrte Glück Fhrer Familien erhdrt bleiben werden. Von. dieset erfreuenden Verchältnist

den wir uns zu den ernsteren- Gezenstähden unseres Bertft, dem schnellen Vollzuge seße, welche ren, erkennen wir

der wichtigen und unfassende das Resultat des vergangenen Landtt dankbärst die verfassungstreue

Eurer Königlichen oheit, wodurch unsere constitutit Entwickelung im ebr und mehr wohlthätige f tragen wird. Nur durch eite längere aufmerksame Beoba

Erfolges und des Einflusses jener Gesehe wird die Regie? Königl. Hoheit Gelegenheit haben, zu. prüfen, ob dai nod

hebliche Unvollkommenheiten gu beseitigen, oder ob dic “l nommenen nur den Schwiertg die

eiten zuzuschreiben sind/

Schluß der allgemeinen Berathung antrugen. Die Kamm {loß sodann mit 20 Stimmen gegen 10, die Berathung

* München, 31. Mai. Gestern Abend verschied hiersa chen wir der Eröffnung Über die“ Veranlassungen und die nach eieMigem Krankenlager an einer Unterleibs - Entzürdy del Königl. Preuß. Wirkliche Geheime Rath, außerordent unterwerfen für nothwendig gefunden haben. “Die

Schon vor zwei Monat pen nd Ersparni Verstorbene einen ähnlichen Anfall glücklich überstanden. L Pte, del Pa nobltbtigan Cinslusse- eyn, Ein allge vermochte indeß der ohnehin geschwäcchte Körper nicht, dem 14 ;

det die E bie E e go v ugen i meldet die Ernennung des Staatsraths Arnold von M ie Wi! : i i rechtigen. Königl. Bayerischen Bundestags - Gesandten und G fande » die fortschreitende Wissenschaft und die Kultur berechtige Kurhessishen, am Großherzoglich Hessischen und am Nas

Der Kanonikus Schwäbel ist zum Bischof von Regenthy e e Fürsorge Euerer Königlichen Hoheit dankbarst erken-

mit den noch rückständigen Depeschen und Briefschaften é Sowohl die durch ihn Geh ten Briefe, welche bis zum 10. April reichen, als auch die y

April und die aus Patras vom 2. Mai bestätigen die sich inn mehr auébreitende und befestigende Ruhe und Ordnung in y uttay welches man in die Absichten und Maßregeln der Regent ba Die in der Allgemeinen Zeitung gelieferten, den jungen F sten von Wrede betreffenden Mittheilungen aus Franken, snd v Mäárz und August des Jahres 1832, und stehen also in fejy direkten Verhältnisse zu einer Begebenheit, die sich im Den huldigt worden wäre, daß er gesucht, die Präsidentihis rbfleiße schädliche Schranken Griechenland zu eigensüchtigen Zwecken oder zum Nachthüky

sie bewi beglaubigten Gesin

ins wirkliche Leben zu begleiten pflegen. Mit dém f Seer in die Weisheit und 1s den guten ne eines der die Bedürfnisse der Zeit erkennt und unter allen Verhält- as Glück des Volfes zum höchsten Ziele seiner Handlungen cäánderungen entgegen, welchen Ew. Kdnigl. Hoheit c die Polizei der Presse und die Bestrafung der Pref-

t b Véränderungen in der Staats- Verwaltung, von der

werden von wohlthätigem Einflusse seyn. Ein allge- Mites Bedúrfniß wird das zux Borlage bestimmte umfassende h befriedigen. Es wird einen Haupt-Bestandtheil des Nätional- Ps der Nachkommenschaft dauernd erhalten und séinen Zustand en Grad der Vollkommenheit erhdhen, auf welchem ihn

n Bestimmüngen, welche dem Landmanne die Früchte ollen Arbeit gegen Wildschaden sichern sollen, werden ¡llfommen seyn, und er wird in dieser neuen Wohlthat e werden dicsen und allen Geseßes-Entwürfen, deren Vor- Le Kdnigl. Hoheit befohlen haben / die sorgfältigste Auf- ifeit widmen, und sie stets der gewisscnhaftesten Prüfung (fett. Mit frohem Gefühle ergreift uns die Versicherung, ¡Zustand der Finanzen ungeachtet der bedeutenden Erleichte {fentlichen Lasten und der größern Unterstüßung für wich- (andes - Anstalten Mittel zur nothwendigen und nüßli- Berwendung darbiete und weitere Erleichterungen ge Zum größten Danke verpslichtet uns die usage ébnigl. Hoheit, daß der Salzpreis herabgeseßt und die ent- in Ausgangs-Zdlle aufgehoben werden sollen. Diese Bestim- N müssen dem Nationál-Wohlstande von hohem Nußen seyn, erden wesentlich zur Erfüllung senes väterlichen Wunsches “her ein opulentes Volk zu regieren. Wir hoffen, das Ge- her die Abldsung der Zehnten werde die wohlthätige Absicht dnigl. Hoheit nicht verfchlen. Gerne werden wir die Hand bieten, wenn an die Stelle solcher Staats - Abgaben , die ent- den unteren Klassen des Volkes allzudrückend sind, oder dem i eßen, andere weniger nach- 2 Einnahms - Quellen zu Hülfe genommen werden kön- und iede Bemühung reichlich belohnt glauben, die dazu zen fann, die in ihrer jeßigen Gestalt mit manchen 7 verknüpften Zehuten auf eine Weise zu beseitigen , die Fordetungen der Gerechtigkeit und der Zeit in gleichem entspricht. Wenn, wie wir nicht zweifeln, die vorzuschlagen- ßeränderungen in der Steuer-Geseßgebung eine verhältnißmä- leichere Vertheilung der Lasten bezwecken, so dürfen wir uns der trófilichen Hoffnung überlassen, daß, wenn gleich neue lle neue Deckungsmittel erfordern , diese leßteren auf die min- vidende Weise um so eher aufzufinden seyn dürften, als durch uen Einrichtungen wir uns einer bedeutenden Erhöhung des nal-Wohlstandes zu erfreuen haben werden. Nehmen Ew. K. wiederholte Versicherung huldreih auf, daß Jhre erhabenen xungen in den Herzen: der Mitglieder Fhrer treuen ersten ev den lebhaftesten Aan gefunden haben, und daß wtr fest osen sind, die Gerechtigkeit und das Vertrauen, die heit und die Eintracht als unsere Leitsterne zu betrachten, f der Bahn zu wandeln, die Ew. Königl. Hoheit selbst uns eichnen geruhten. Dann wird unter dem Segen des Himmels d außer uns, sich der Frieden erhalten, und das Badische Volk des vollflommenen Genusses eines Glückes erfreuen, welches gens Fürsten gegründet haben, und Ew. Königl. Hoheit so m zu erhalten bemúht sind. R (Folgen die Unterschriften. )// Se. Königl. Hoheit der Großherzog erwiederten auf diese bdresse: „Jch danke Jhnen von Herzen für die Gesühle, Sie Mir im Namen der ersten Kainmer Meiner getreuen de ausgedrückt haben. Besonders freut Mich die Gerechtig- welche Sie Meinen Gesinnungen angedeihen lassen; die he Gerechtigkeit widme Jch auch den Jhrigen. In diesem seitigen Zusammenwirken werden Wir, umschlungen von dem d der Eintracht und des Friedens, ein günstiges Resultat des (gs erringen, und so zum Wohl Unseres theueren Va- des einem s{dnen Ziel entgegen gehen. ih Meinen verbindlichstken Dauk für die Theilnahme an nem und an dem Glück Meines Hauscs.“

Auf die Dank - Adresse der zweiten Kammer der Stände- ammlung (deren Mitcheilung wir uns wegen Mangels an m auf morgen vorbehalten müssen) geruhten Se. Königl.

eit, Folgendes zu antworten :

„Mit den aufrichtigsten Gefühlen von Freude und Zufrieden- nehme ih die Ausdrücke entgegen, mit denen die zweite Kam- Meiner getreuen Stände mich JFhrer Liebe und Anhänglichkeit

Protokolle niedetgekegt, als ein bleibendes Denkmal Meiner Gesin- nungen für jeßt und die Zukunft anerkennen, Jch aber auch im Wechsel von meinen getreuen Ständen, daß Fh-

daß sie in ihnen ihre vollkommene Beruhigung finden werden. Für die Mlr so lebhaft ausgedrückte Theilnahme an den frohen Ereig-

Empfangen Sie

Geist von Friede und Eintracht vorherrschen zu lassen, den Fch ohlen habe, und der auch Mich stets beherrschen wird. Mit jen Gesinnungen betreten wir eine shdne Bahn, und werden, von ihr abweichend, ein s{chdnes Ziel erreichen. F etrübt von Gewölfe ist zwar das Gemälde, das Sie mir ent-

Mein Volk die Veränderungen erfahren habe, durch welche das

indlage verloren, und von shweren Besorgnissen, welche durch bekannten Bundes-Beschlüsse hervorgerufen worden, ihrer môdg- 1 Auslegung und dem Wunsch, alle Zweifel darüber gehoben zu

enihres Erscheinens an, dafúr, die Empfindungen, mit denen man ih- Beschränkung, noch che diese erfolgte, entgegensah, wenigstens sehr zu hen, und wenn Betrübniß darüber irgend L er ev

bird diese mehr und mehr der Becuhigung weichen, die die Be-

les, wo erx nur immer wahrhaft Schönes und Würdiges erzen

g muß in ihr selbst liegen; Überhaupt aber liegt sie weit weniger em Geschriebenen , als in dem Ungeschriebenen, in den guten ten des Volkes, in den bürgerlichen Tugenden, ohne die es keine gerliche Freiheit giebt; diesem gegenüber, in der Moralität der dievungen. anntinachung / then Regierungen gefaßten Bundes-Beschlüsse mehr als einen laß gehabt, ihre Motive und thre Zwecke unbefangener zu beur- len, se neben Ereignisse der Vergangenheit und Gegenwart zu en, und dadurch von den Anfangs allerdings gehegten Besorg- en allmälig zurückzukommen. | l chtet es ein, daß Jch jenen Beschlüssen nie hätte beitreten kdn- t, wenn in ihnen auch nur eine entfernte Absicht , die Deutschen istitutionen zu untergraben, wahrzunehmen gewesen wäre rtrauen, das 9 nicht nur gercecht, sondern ipriht auch gewiß die wah-

dhren hahen.

Meiner constitutionnellen Stellung keinesweges wider/ Meiner Seite längs angelobten treuen Aufrechthaltung unse- Verfassung, insbesondere der darin ausgesprochenen Rechte áller Wirksamkeit der Gkände je im Wege stehen ae Zu allem Ueberfluß aber ertheile Fh Jhnen gleichwohl zmit die Zusicherung nochmals auf das feierlichste, und mit Ver-

gen, weil Sie Mir sagen , daß es auch Sie freuen werde , und seyn, wenn Sie diese Worte, in Fhre

taatsbürger und der rden.

soll Mir von Herzen lie

ihrer Bereitwilligkeit versichert, in allen unseren Beziehungen

Nicht ganz

#1; damit unsere Freude rein sey, müssen auch diese Wolken zer- t werden. Sie sprachen Mir von der tiefen Betrübniß, mit

Garantie dexr Verfassung so wesentliche Preß - Geseß seine

. Nur zu sehr aber sorgte die freie Presse selbs, von den ersen

wo die Gemüther erfüllte, tung der ungestörten Üppigen Entwickelung des menschlichen

will, gewähren muß. Die erste Garantie einer jeden Verfas-

Der gesunde Sinn des Volkes hat bereits seit dec jener, in einmüthiger Ucbereinstimmung aller

Dem nämlichen gesunden Sinn

Das

Sie Mir in dieser Hinsicht ausdrücken, ist

Gesinnungen derjenigen aus, die zu ihren Vertretern Sie

Grunde gelegen, deren bundespflihtmäßigeri DeLE

Mehr als überflüssig mbchte es demnach scheinen, nen heute noch" eine besondere Zusicherung dafür zu geben, daß erwähnten Bundés-Beschlüsse, denen die unterstellté S j ahér

reitet, der

639 Dagegen erwarte

nen diese einfachen und herzlichen Worte eines Fürsten, dessen Her stets nur für das Glück sältes Volkes {lagen wird L Jd den

nissen in Meinem Hause sage ih Jhnen den aufrihtigsten Dank, und es ist mir vorzüglich angenehm, Sie, Meine Herren, mit der

Darmstadt, 29. Mai. | Deutschen Vaterlands-Zeitung liel man: „Wir vernch- !

Herren Aull, Weyland, V. Hoffmann und Hallwachs, erklärt |

fassung nach ißrer Ansicht weder materiell och formell verleke, daß Herr Fr. Schenck nur eine formelle Verlegung darin finden will, und daß nur die Herren Höpfuer und Jaup bei der An- sicht beharren, jener Beschluß verleze biese Verfassung formell und wateriell. Der Bericht wird nun im Sinne dieser bedeuten- den Majorität neu abgefaßt werden. Wir sind überzeugt, daß auch die Mehcheit der Kammer der Ansicht jener eben fo freisinni- gen als rechiófundigen Majorität ihres Ausschusses seyn und so dicse kigliche Sache auf eine Weise beendizen wird, wie es die Ehre des- Landes, der wahre Vortheil des constitutionnellen Wesens und die Ruhe des gemeinsamen Deutschen Vaterlandes, die wohl jede Deutsche Stände- Kammer vorzugsweise auch im Auge zu behalten und heilig zu wahren hat, erfordern. Nicht so er- | freulich i die Abstimmung der zweiten Kammer über die neue | ständische Geschäftes-Ordnung ausgefallen. Dadurch, daß die Kam- | mer zuleßt die Annahme aller ihrer Amendements, worauf die | Staats-Regierung wohl schwerlih eingehen wird und kann, zur | Bedingung der Annahme dieses wichtigen Gesekes . gemacht hat, |

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ist die angestrengte Arbeit mehrerer Wochen, wie so viele andere Diskussionen und Reden dieses Landtags offenbar ganz umsonst, also die kostbare Zeit abermals vergebens verloren.“

Luxemburg, 29. Mai Jm hiesigen Journal liest man: „Ein glaubwürdiger "Augenzeuge {reibt uns aus Vir- ton vom 26. Mai: „„„„Uls bet der lesten Wahl in unserer Stadt die Stimmzettel aus der Urne genommen wurden, fand sich einer, auf dem folgende Worte standen: Die Meinung von neun Zehntheilen meiner Mitbüraer repräjentirend, gebe ich meine Stimme dem Prinzen von Oranien, und bitte ihn, die Ehre und die Jnteressen Belgiens zu vertreten und zu verchei- digen. Nachdem dieses Bülletin vorgelesen worden war, ließ sich lauter Beifall im Saale vernehmen; und als einer der Wäh- ler die Bemerkung machte, daß diescr Zettel ungültig scy, sagte der Präsident, daß, wenn man den Zettel für ungültig erkläre, die ganze Operation für ungültig angesehen werden müsse. Er verlas darauf das Votum zuin zweiienmale, und verlangte die wörtliche Einrückung in das Protokoll. //// —— Es scheint, daß in Virton, wie in Diekirh, die Gleichgültigkeit des Volkes so groß gewesen ist, daß man kaum die durchaus erforderliche An- zahl von Wählern hat zusammenbringen können.‘

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Turin, 23. Mai. Die heutige Hof-Zeitung, welche bis- her über die von Französischen Blättern gemeldete Verschwörung in der Piemontesischen Armee geschwiegen hatte, spricht sich heute darúber in folgender Weise aus: „Schon gegen das Ende des Jahres 1831 erhielt der König Kenntniß von einer Verschwd- rung, an welcher einige junge Gardes - du- Corps Theil nahmen, beschloß aber, um die Ruhe der Gutgesinnten nicht zu stôren, in seiner Großmuth, die Schuldii-cn nicht der verdienten Strafe anheim failen zu lassen, sondern begnügte sich damit, sie aus der Armee-Liste streichen und d2s Benehmen der nicht zum Militair gehörigen Personen in der Nähe bewachen zu lassen. Se. Maje!tát hoffte von diesem Akte der Gnade, daß die Schuldigen und Jrregeleiteten keinen neuen Anlaß, sie zu bestrafen, geben würden, und wünschte dem Landoe jeden Grund zu Besorgnissen zu etsparen. Man erfuhr aller- dings von neuen geheimen Umtcieben, schritt aver aus derselben Sorge fr die öffentliche Ruhe zu keiner Verhaftung, und hielt es für besser, atzuwarten, ob die Schlechtgesinnten eine Hand- lung begehen wúrden, welche das Einschreiten der Gerechtigkeit nôihig machte. Aber die neuerlic)ze Entdeckung positiver ver- brecherischer Versuche, die Unter-Öffsiziere von vier Regimentern zu verführen und zu bestehen, Versuche, die von den Unter- Offizieren selb{ denunciirt wurden, machte die Verhaftung eini- ger nicht zum Militair gehdrigen Personen und einer keinen An- zahl von Unter-Offizieren nöthig, die sich kompromittirt hatten. Be- hufs der Bestechung hatte jene den anderen gotiloseund revolutionaire, in Marseille und Lugano gedruckte Bücher und Schmähschriften gegeben und ihnen bedeutende Gelösummen angeboten. Der Zweck dieser Versührer war, die Religion zu vernichten und die rechtmäßige Regierung zu stürzen, um etne Republik zu errich- t:n. Jun den bei den nicht zun Mifitair gehörigen Häuptern der Verschwörung gefundenen Schriften liest man als Gruttd- lage ihres Bundes, daß sle weder Katholiken noch Protestanten, weder Christen, noch Juden, weder Musclmänner noch Diener des Brahma si2d, sondern gar keine Relizio:r haben und alle Offenbarung verachten, daß zur Erreichung ihres Zweckes jedes Mèittel gut is, Brandstiftung, Gifc und Dolch; und in der That fand man in den Stuben ciniger zu Sergeanten befdr- derten Unter - Offiziere, die jt nach Frankreih entflohen sind, viele Unzen Gifc u. st mw. Eden so kestätigen dies die Ge- ständnisse der Gefingenen. Falls ißnen die Bestechung der Trup-

wenn die Regimenter ohne Waffen in die Messe gegangen wä- ren, sich dieser in den Kasernen zu bemächtigen, derselben aegen

nen im Staate umzubringen. Da ißuen in Chamberi die Verführung der Truppen nicht gelang, so wollten sie die hinter- den Kasernen liegehde Pulver - Fabrik in die Luft sprengen, wodurh die ganze dortige Garnison um ihr Le- ben gekommen wäre. Schon war cine Oessnung gemacht, um eine Lunte in die Pulver - Fabrik werfen zu kdnnen, als die Sache noch zur rechten Zeit entdeckt wurde. Auch ge- gen die Hauptstadt hatten sie ihre Pläne und wollten, wie in Genua und Alessandria, an acht verschiedenen Stellen Feuer an- legen, um Verwirrung anzurichten, die Kräfte der Regierung zu ersplittern und die öffentliche Aufmerksamkeit abzulenken. Dies (lles verse6t die Regierung in die Nothwendigkeit, keine Gnade mehr angedeihen, sondern der Gerechtigkeit ihren Lauf zu lassen, da der König es als eine seiner ersten Pflichten betrachtet, die Religion zu vertheidigen und die Guten vor den verabscheuungs-

würdigen Unternehmungen einiger Verworfenen zu bewahren.

pen nicht gelingen sollte, hatten sie ven Pl1n, mit Geld bfffentli- | che Aufstände zu erregen und cinen Festtag zu benußen, um, |

die Soldaten zu bedienen und zuglei die bedeutendsten Perso- |

Man kann sich wundern, daß ein fo riesenhafter Plan von einer so kleinen Anzahl von Verschworenen und zwar von Leuten von so geringer Bedeutung gefaßt worden. scheint aber vom Auslande gekommen zu seyn und wahrscheinlich erwarteten die Verschworenen auch von Außen die Unterstúßung, die sie bei den Einwohnern des Staates nie gesunden haben würden. | l ganz der Treue und dem trefflichen Geiste, der das ganze Heer wiederholten Versicherung dieser Gesinnungen entlassen zu können.// | beseelc. Die Prozesse sind eingeleitet und bas in Chamberi siz- Ín der heutigen Nummer der | zende Kriegs-Gericht hat unterm 20sten d. M. den Fourier Canale, l : ' vom ersen Regimente der Brigade von Pinerolo und den Kor- men, daß die Majorität des mit dem Berichte über die Motio- | poral Tamburelli, von demselben Regimente, zum ecrloseèn Tode nen, hinsichtlich des Bundes-Beschlusses vom 28, Juni 1832, be- | verurtheilt. ] ; auftragten Ausschusses der zweiten Kammer, bestehend aus den | bei dem Ersteren aber aufgeschoben, weil ex wichtige Geständnisse versprach, des hat, daß jener Bur. des-Beschluß die Großherzogl. Hessische Ver- | Ri gemildert. ‘/

Der erste Gedanke dazu

Die Entdeckung aller diesex Umtriebe verdankt man

An Lebteren ward das Urtheil am 22sten vollzogen,

Die Gnade des Königs Todes

hat das gegen Canale ausge-

: Urtheil in zwanzizjährige Galeren - Strafe

Dieselbe Zeitung meldet, daß der Dey von Tunis nach dem Erscheinen des Sardinischen Geschwaders unter dem Be- fehle des Contre:-Admirals, Grafen von Viry, das von der dies- seitigen Regierung Überreichte Ultimatum angenommen und die verlangte Genugthuung bewilligt ave.

Florenz, 25. Mai. Se. Kaiserl. Hoheit der Großherzog ist geitern von hier nach Rom und Neapel! abgereist. Der ‘Prinz von Salerno, der am 21sten mit seiner Familie von Wien hier angekonimen, hat bereits vorgestern dieselbe Richtung einge- schlagen.

SUtbeC

Konstantinopel, 11. Mai. Der Moniteur Otto- man meldet: „Um die freundschaftlichen Verbindungen zwischen dem Osmanischen Reich und dein Königreich Persien noch enger zu fnúpfen, hat Se. Majestät der Schach von Jran den mit Beglaubigungs-: Schreiben verschenen Seynel Abidin Chan nach Konstantinopel gesandt. Dieser Bevollmächtigte wurde nah der hohen Pforte eingeladen, wo er dem Groß- Wesir die Depes- schen seines Souverains überreichte und mit den seinem Range gevüßrenden Ehrenbezeugungen empfangen wurde. j

Das genannte Blatt enthält auch Berichte über die (bereits ausführlich gemeldete) Musterung, die in Gegenwart des Sultans úber die Russischen Truppen abgehalten wurde, so wie über den Empfang des Contre: Admirals Lasares und über die Prägung der Denkmúünzen zur Erinzerung an die Ankunft des Nussishen Geschwaders im Bosporus, von welchen dem Kaiser von Rußland ein Exemplar, auf dem das Wappen des Sultans mit Brillanten eingefaßt war, übersandt wurde. So wie der Sultan die Russishen Truppen bei der Revue einigemale in ihrer Landessprache beg:úßte, redete anderer- seits der General Murawies} deu Sultan, als er ihm den Bericht über den Cffektiv - Bestand des Russischen Hülfs - Corps úberreihte, in Türlischer Sprache _ an.

In demselben Blatt liest man Folgendes: „Der Fran- zösische Chirurg, Herr Sat Drygallière, den die Türkische Re- gierung zum Professor und Direktor der seit eincin Jahre bejle- henden Schule für Militair-Chirurgen eciannt hatte, ijl einen wiederholten Anfall der mit dem Matuen Grippe bezeichneten Krankheit, an der jeßt mehr als die Hälste der Bevölkerung von Konstantinopel leidet, erlegen. Der Doktor Sat fiel als Opfer seines Pflicht-Eifers ; ev vergaß darüber die Sorgfalt, welche die ersten Symptome dieses Uebels an den Kranken erheischen; er achtete zu wenig auf die ihm drohende Gefahr und vergönnte sich nicht eher Ruhe, als bis die Krantheit fo schlimm gewor- den war, daß feine Arznei mehr helfen fonnte. Von dem Au- genblick an, wo seine Krankheit einen beunrußigeuden Charakter annahm, lôsten sich seine zahlreichen Zöglinge, lauter Muselmäns- ner, ununterbrochen in seiner Wohnun, ab, um ihn zu pslegen und si na seinem Befinden zu erkundigen. is sein Tod ihnen die Hoffnung benahm, ihren Lehrer wieder auf dem Katheder er- scheinen zu sehen, gaben sie den lebhaftesten Schnierz fund. Achmed Pascha, dem die Ober- Aufsicht über die Schule für Miflitair - Chirurgen anvertraut ist, befahl den Zöglingen, der Leiche ißres Lehrers zu folgen; 60 an der Zahi eréss1eten sie den Zug, und bewegten sich in militairischer Ordnung und in tiefem Stillsczweigen vorwärts; ein junger Offizier, selbs ein Zögling der Schule, führte sie an, und theiite unterweges ai die ihnen begegnenden Arinen Geldstücke aus; dann hielt er eine Stand - Rede in Französischer Sprache, worin er jeine Liebe zu dem Verstorbenen und seine tiefe Betrübniß über den erlittenen Verlust äußerte, Diese Ceremonie, welche in Konstantinopel noch ohne Beispiel war, rührte alle Anwesende aufs Jnnigsiez man sah den Muselmann Thränen vergicßen Und eine Hand voll Erde auf den Sarg des Chrijten werfen.“ ;

Unterm 6ten d. M. hat der Sultan folgenden Amnestie- Ferman an die Wesire, Mirimirans, Mollahs, Kadis, Naibs, Musselims, Wojewoden, Ajans, Notabeln und anderen dssentli- hen Beamten von Natolien erlassen: f :

„¡Rachdem Fch die Versicherutgen der Lreue und Ergebenheit, welche Mir der Statthalter von Aegypten, Mehmed Ali Pascha, und sein Sohn Fbrahim neucrdings abgelegt haben, angenommen, habe Fch ihnen Meine Grof herrliche Huld angedeihen lassen. Die Statthalterschasten von Kreta und Kegypfen sind. Mehmed Ali bes stätigt worden Auf Rücksicht auf tein besonderes Gesuch habe Ich ihm die Bezirke von Damaskus, SyLisch Lripoits,/ Seide, Sated, Aleypyo , Jerusalem und Navsus nebst dem Gebiet deu Pilger Utld dem Kommando von Dschtòöda bewilligt. Sein Sohn JFbrahim Pascha hat von Neuem den Titel eines Scheik al-Haram von Mekfa und den Bezirk Oschidda erhalten; außerdem habe Fch de n Gesuch um den unter der Verwaltang des Schaßes der Pachtungen stehen=- den Bezirk Adana, unter dem Titel eincs Mohassel/ nachgegeben. Rach der Billigkeit, Menschlichkeit und Gnade, womit Gott Mich begabt hat, befehle Fch Jedem, den esangchf, in den verschiedenen L heilen von Natolien, niemals die Einwohner und die Notabeln wegett des | Vergangenen zu verfolgen, sondern die früheren Ereignisse der Vev= gessenheit zu übergeben. Jhr Eurerseils werdet Meine großmüthi- gen Gesinnungen allen denienigen, die unter Eurer Autorität sieben, verkündigen; JFhr werdet die Gemüther in dieser Hinsicht zu beru- | bigen suchen und Euch bemühen, daß von allen Sciten des Volkes, | welches ein von Gott meinen Händen anvertrautes Unterpfand if, | fur Meine erhabene Person Gebete angestellt werden. Um Euch dies tkundzuthun, is gegenwärtiger Ferman in Uebereinstimmung mit Meinem Hatti- Scherif erlassen. Fhr werdet also Allen, die es angeht, Meinen hohen Willen erdfnen, Jhr werdet die Einwohner beruhigen, und Jhr werdet sie zu Gebeten für Mich bewegen. Traget Sorge, Euch hiernach zu achten, und gestattet nichi, daß irgend Femand, Meinen hohen Absichten zuwider, belästigt werde.

Die Allgemeine Zeitung theilt nachstehendes, in Bezug auf die Ankunft des Grafen Orloff erlassenes Memo- randum der Ottomannischen Pforte mit: ¿Die Anw-senheit ci: nes außerordentlichen Botschafters Sr. Maj. des Kaijers aller Reußen beschäftigt ausschließlich die Gemlither, und giebt Anlaß zu Gerüchten, welche die hohe Pforte zu berichtigen wünscht. Die- Hülfe, welche ihr von Seiten Nuflandés mit jo vi.{ Svele

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