1833 / 174 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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eine Zusammenkunft mit dem Grafen Saldanha, und Beide ka- men dahin überein, alle persönliche Mißhelligkeiten bei Seite zu segen und in Eintracht zu wirken, Die Ankunft der Dampf- bôte und der an Bord befindlichen Truppen hatte in den Ge- müthern der so lange in Porto’s Mauern eingeengten Soldaten eine große Veränderung hervorgebracht und sie neu belebt. Ein talentvoller Mechanikus hat aus den Glocken eines Klosters ei- nen sehr {dnen Mörser gegossen, und an Metall wird es hin- führo wohl nicht fehlen, da beschlossen ist, alle Klöster in ganz Portugal aufzuheben.‘

Auf die von dem Secretair des Wähler - Comités von West- minster an Sir Francis Burdett ergangene Anfrage, ob er den Antrag des Herrn Hume auf Abschaffung der Haus- und Fen- ster- Steuer unterstüßen werde, hat derselbe mit Ja geantwortet und sih zugleich erfundigt, wann Herr Hume seinen Antrag im Unterhaus zur Sprache bringen werde.

Der Albion bemerkt: „Gewiß werden viele von denen, welche neulich der Feier .in der St, Paul's Kirche beiwohnten, und die jede dem Volk gefällige Veränderung auch für eine wirliche Reform zu halten gewohnt sind, durch die Rede, welche der Bischof von Hereford, Bruder des Lord Grey, bei dieser Gelegenheit hielt, mehr überrascht als ergöbßt worden seyn. Der ehrwürdige Prälat verweilte, ohne sich weiter auf die Politik einzulassen, sehr ernstlich und wit vieler Beredtsamfkcit bei der Unerfreulihen und unüberlegten Neuerungssucht, der es in un- seren Tagen darum zu thun scheine, die Jnstitutionen, aus de- nen so viel Großes und Gutes hervorgegangen, zu erschüttern Und umzusturzen.‘/

Der Ober-Befehlshaber der Truppen in Jamaika, General- Major Sir Willoughby Cotton, wird täglich von Westindien hier zurück erwartet, indem er zur Wiederherstellung seiner Ge- sundheit Urlaub erhalten hat. Seine Familie befindet sich in England ; sie hatte ihn gar nicht nah Janzaika begleitet.

In dem Schreiben eines Schotten aus New-Orleans vom 4. April heißt es: „Jch möchte wohl meine Tage in West- indien zubringen. Wie glücklich sind hier die Sklaven im Ver- gleich zu Schottlands und Jrlands armen Söhnen. Sie fürch- ten sich wirklih vor der Freilassung und betrachten James M'’Queen als -ihren wahren Schu6patron. Heute Nacht ist ein Schi} aus England hier angekommen, weiches die Nachricht mit- brachte, daß die Englische Regierung binnen 3 Jahren alle Skla- ven freizumachen gedenkt, Dies hat hier große Sensation erregt, und wenn es wirklich geschieht, so wird es in der Neuen Welt eine Revolution hervorrufen, die fúr die Alte Welt von den furchtbarxsten Folgen seyn könnte.“

Die lebten Nachrichten aus Mexiko melden, daß Don E. Gorostiza zum Geschäftsträger bei: den Vereinigten Staaten und Don Mexino Garro zum Gesandten in England ernannt und daß beide Ernennungen vom Senate bestätigt worden. Es war ein Beschluß im Senat durchgegangen, „, daß die Ueberreste der erlauchten Generale Augusta de Jturbide und Vincent Guerrero“‘ nach der Hauptstadt gebracht und im Pantheon aufbewahrt werden sollten. Die Jnaugurirung des Generals Santana zum Présidenten fand am 18. April statt, und er hatte einen Ge- seß - Entwurf zur Errichtung von Elementar - Schulen für die Bildung der Truppen vorgelegt. Große Beschwer- den wurden über das Benehmen der Geistlichen geführt, und da von denselben häufig Dispensationen und andere Päpst- liche Dokumente nachgemacht wurden, so hat die Regierung verordnet, daß nach dem 10. September d. J. keine Päpstliche Bullen, Breve's, Dispensationen und dergleichen mehr aner- 2annt werden sollen, wenn sie nicht von dem Mexikanischen Ge- \schäftsträger in Rom beglaubigt sind. Der Kongreß von Puebla hatte ein Geseß erlassen, wodur der Straßen-Raub für ein Ka- pital- Verbrechen. exklärt wird. Die Deputirten-Kammer von Mexiko hatte Don T. Salgado zum Präsidenten und Don Pedrez Velez zum Vice-Präsidenten des Ober - Tribunals ernannt.

Aus Chuquisaca, der Hauptstadt Boliviens, wird gemel- det, daß durh ein Defret des dortigen Kongresses vom Z. Okt. v. J. der Plaß Cobija oder Puerto Lamar als vôlliger Freiha- fen bestätigt und die unbeschränkteste Zoll-Freiheit für denselben festgeseßt worden ist. Das Zoll-Amt sollte ungefähr 40 Stunden weiter ins Land hinein nach Calama, auf der Strasie nach Chu- quísaca, verlegt und die sämmtlichen Einfuhr-Zölle auch dort um 23 bis 5 pCt. erniedrigt werden.

Niederlande.

Aus dem Haag, 19. Juni. Gestern Abend hat Jhre Königl. Hoh. die Prinzessin Albreht von Preußen das Holländische Theater mit Höchstihrer Gegenwart beehrt, wo ein Gelegen- heits-Stúck zur Erinnerung an die Schlacht von Waterloo gege- ben wurde. Unter den im Theater Anwesenden bemerkte man auch den. Obersten de Boer, Adjutanten des Generals Chassé, der bei seittem Eintritt von dem zahlreih versammelten Publi- tum mit dem Rufe: „Es lebe der König !‘/ empfangen wurde.

Aus: Middelburg meldet man vom 17ten ‘d. M.: „Nach- dem gestern noch ein Tranéport unserer Truppen in Vliessingen angekommen’ ist, sind nun alle unsere Krieger, sowohl von der Marine, ‘als von der Landmacht, in das Vaterland zurückgekehrt, deren Gesammt-Zahl, wie wir vernehmen, 4177 Mann beträgt, worunter 100 Offiziere.‘

Ueber den Torfmoor:Brand in der Provinz Gröningen (des- sen auch im Artifel Jnland der heutigen Staats-Zeitung ge- dacht werden soll) wird von dorther unterm 13. d. M. gemeldet: „Am 11ten und 12ten d. M. sind die Einwohner von Zeven- huizen und die Torf-Bauern von Leek und anderen Orten von einem shrecklihen Unglück betrofsen worden. Durch die lange anhaltende Dúárre besonders dazu ‘geeignet, war jeder Arbeiter und kleine Besißer seit geraumer Zeit eifrig damit beschäftigt ge- wesen, auf den Veenen das Feld zu brennen, um Buchweizen darin zu säen (welches gewöhnlich bis zum längsten Tag ge- schieht), bis am 11tend.‘Nachmittags gegen2Uhr nach einem heftigen Gewitter ohne Negen sich ‘ein starker Wind erhob, der bald zu eitczem Sturm anwuchs, und überall auf einem Umkreis von ungefähr vier Stunden ‘zu ‘gleicher Zeit das. anwesende Feuer so anfachte/, daß durch die dúrre Haide und andere brennbare Ge- genstände in einem Augenblick der ganze Moor mit allem darauf befindlichen neu gegrabenen Torf in hellen lichten Flammen stand, und söófort eine Anzahl Häuser ‘von denselben ergriffen wurden. Alles, was flúchten konnte, fluúchtete, um einen Fleck aufzusuchen, wo der Brand nicht wüthete; Frauen und Kinder wurden auf den Armen fortgetragen ; man ließ alles Uebrige zurück, um nur das nackte Leben W retten. Durch den Wind unauf- haltsam weiter getrieben, nâúte s\ch der Brand: gegen 5 Uhr den Dörfern Leek und Tolbert so sehr, daß man fürchtete, die- selben nicht retten zu können, und die Einwohner suchten eiligst ihre Sachen in Sisherheit d bringen. Glüeklicherweise konnte man von zwei im Felde stehenden Wassermühßlen das Wasser dem

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und durch die Flammen dunkelroth gefärbt, bis ungefähr gegen 4 Uhr Morgens durch die Abnahme des brennbaren Stof- fes und durch einen Regenguß das Feuer einigerma- ßen nachließ, und man Hoffnung „zu \{öpfen anfing, des- selben Meister werden zu können. Gegen 5 Uhr kam der Gouverneur der Provinz an, und leitete in Person alle Vorkehrungen zur Bändigung des Elementes. Nachmittags war die größte Gefahr vorüber, so daß die zur Hülfe herbeige- eilten Leute und Sprißen Abends schon wieder zurückehren konn- ten. Der angerichtete Schaden ist noch nit zu shäben, kann sich aber leiht auf 100,000 Gulden belaufen. Ungefähr 70 Hâu- ser, 5 Schiffe und eine nicht zu berechnende Menge Haufen von Torf sind eine Beute der Flammen geworden. Leider sollen auch, so viel man bis jeßt weiß, zwei Personen in den Flaminen um- gekommen seyn, und drei andere slnd so bes{chädigt, daß man an

ihrem Auffommen zweifelt. Mehr als 2000 Arbeiter befinden sich durch dieses Unglück im Augenblick ohne Obdach und außer Arbeit, und nehmen die Unterstüßung ihrer wohlthätigen LandeE- leute dringend in Anspruch.“

Belgien,

Brüssel, 19. Juni. Jn der gestrigen Sikung der Re- präsentanten-Kammer verlas Herr de Foere als Bericht- erftatter der Kommission den (bereits mitgetheilten) Entwurf zu der Adresse an den König. Mehrere Mitglieder wollten sogleich zur Berathung schreiten ; diesem widersekte sih aber die Opposi- tion mit dem Bemerken, daß nicht allen Mitgliedern ein gedruck- tes Exemplar des Entwurfes zugegangen sey, und man diesen Zeit lassen müsse, denselben zu überlegen. Herr Gendebien be- merkte, daß auch diejenigen Mitglieder, welche ein Exemplar des Entwurfes erhalten hätten, an der Aechtheit desselben zu zweiseln berechtigt gewesen wären, da die Blätter gestern Herrn von Meulenaere als Berichterstatter genannt hätten, und unter dem Entwurfe Herr de Foere als solcher genannt sey. Herr de Foere erklärte diese Veränderung dahin, daß Herr von Meulenaere, wichtige Beschäftigungen vorschzüsend, die Ab- fassung des Adreß-Entwurfes abgelehnt habe, und daß die Kom- mission darauf ihn (Herrn de F.) zum Berichterstatter ernannt habe. Herr Gendebien meinte, es sey immer gut, zu wissen, daß Herr von Meulenaere sh der Abfassung der Adresse nicht habe unterziehen wöllen. Dieser Lebtere bestätigte die Erklárung des Herrn de Foere, und versicherte, daß es ihm an Zeit gefehlt habe, den Auftrag der Kommission anzunehmen. Die Berathung wurde auf den folgenden Tag verschoben.

Das Journal d’Anvers sagt: „Die Kammer berath- schlagt nun über die Adresse, welche nah langen und nuslosen Erörterungen so matt und bedeutungslos bleiben wird, wie sie von der Kommission verfaßt worden ist. Eine unabhängige und des Landes würdige Kammer würde den König von der unnúten und unpolitischen Auflôsung der Kammer, von den in mehreren Städten begangenen Angrisfen auf die gese6liche Freiheit, und von der Nothwendigkeit einer Verwaltung unterhalten, welche auswärts die Würde des Landes aufrecht zu halten und im Jn- nern die Parteien zu versöhnen vermöchte; sie würde die Auf- merksamkeit des Königs auf die Pflicht der Regierung lenken, sich bei den nächsten Konferenzen dur einen Bevollmächtigten

nôsse, wie der des Königs von Holland. So wie die Adresse von der Kommission vorgeschlagen , ist sie nur Sache der Form und der Etikette.‘

Die Emancipation enthält folgendes Schreiben aus Gent vom 17ten d. M. Nachmittags: „Wir sind wiederum von Unordnungen bedroht. Diesen Morgen feierte man in der St. Peterskirhe das Leichenbegängniß des Herrn Sauvage. Dieser junge Mann gehörte dur. seine Meinungen der Orangistischen Partei an, und war an den von den Todtschlägern bei den neu- lichen Unrußen daselöst erhaltenen Wunden gestorben. Eine große Anzahl seiner Freunde legte ihr Bedauern úber seinen Verlust dadurch an den Tag, daß sie dem Trauer - Amt bei-

wohnten. Einige von ihnen trugen Halsbinden von Orangen- Farbe. Beim Herausétreten aus der Kirche folgte ihnen die Menge. Sie versammelten sich in einem Garten. Als sle den-

selben verließen, wurden sle von den Straßenbuben mit Steinen einpfangen. Nachdem sie hierauf in dos Wirthshaus zur {d- nen Auésiht getreten waren, forderten die Patrioten se zu gleicher Zahl zu den Waffen heraus. Das Rendezvous war auf halb vier Uhr am rothen Thore bestimmt. Dort bildete sich von Neuem eine Zusammenrottung in der Straße; man mußte die bewaffnete Macht gebrauchen, um dieselbe zu zerstreuen. Es gelang dem Piab - Kommandanten, die Parteien, welche eben handgemein werden wollten, zu trennen. Man fürchtet, die Ruhe möchte diesen Abend neuerdings gesidrt werden.“

Deutschland.

Hannover, 21. Juni. (Hannoversche Zeitung.) Wir freuen uns, aus sicherer Quelle die Nachricht mittheilen zu können, daß in dem Augen-Uebel Sr. Königl. Hoheit des Prin- zen George von Cumberland neuerlich eine merklihe Besserung eingetreten ist. Der Zustand des vor einiger Zeit durch einen unglücklihen Zufall verleßten rechten Auges des Prinzen bietet gegenwärtig begründete Hoffnung zu fortshreitender Wiederher- stellung der geschwächten Sehkraft dar.

Hamburg, 22. Juni. Gestern Nachmittag is das Königl. Englische Dampfschiff „„Comet‘/, Capitain W. Allen, mit der Fürstin von Lieven nebst Familie am Bord, von London hier angekommen.

Das Kaiserl. Russische Dampfschiff „„Hercules‘“/ von 24 Kanonen, mit 190 Mann Besaßung, Capitain Jwanow , is ge- stern auf der Rhede von Travemünde angekomnien.

Der rühmlihst bekannte Naturforscher, Herr Eclon, der allen Botanikern und Blumisten von seinem vor 5 Jahren hier statigehabtèn Aufenthalte im freundlichsten Andenken geblieben seyn wird, is auf dem Dänischen Schiffe „Spyden‘/ na einer glücklichen Reise von 66 Tagen mit einer reichhaltigen Samm- lung vom Kap der guten Hoffnung wieder hier eingetroffen. Diese Pflanzen-Sammlung, welche aus etwa 6000 Species be- steht, hat Herr Ecklon während der lebten vier Jahre und unter dem Beistande seines Freundes, des Herrn Zeyher, in den ver- schiedenen Theilen der Kap-Kolonie, im Kaffernlande und anderen daran gränzenden Ländern gesammelt und mit der lobenswerthe- sten Ausdauer zusammengebracht. ‘Aber nicht allein im Reiche der Vegetabilien haben diese beiden eifrigen Forscher ihre Bemúhungen forigeseßt; Herr Elon hat vielmehr auch eine bedeutende Samm- lung von zoologischen Gegenständen mitgebracht, unter denen sich etiva 200 präparirte Häute von vierfüßigen Thieren befinden, deren größerer Theil in verschiedenen Ländern jenseits der Grän- en der Kap - Kolonie gesammelt worden. Eine Sammlung von

ôgeln besteht aus 150, von Reptilien aus 40 und von Jnsek-

nleiten, wodurch es möglich wurde, das Dorf Leek E 2 Die ganze Nacht über war der Himmel in Gluth,

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ten aus ungefähr 2500 Species, worunter sih manche neue be-

vertreten zu lassen, rwoelcher diejelben Rechte und Prärogative ge -

finden. Außer diesen Gegenständen und einigen inter

auch Saamen von vielen seltenen Súd - Afrikanischen

und eine bedeutende Menge Zwiebeln von den chôneren der Liliacceen in gutem Zustande mitgebracht. Herr Es denkt, diese reichhaltige Sammlung im hiesigen botanische ten aufzustellen und zu ordnen. \

des Gothenburger Hauses Lorent, dessen Fallissement f Millionen Thaler Schwedisch Banko belaufen sol, S einige hiesige Häuser ansehnliche Summen ein. Jn @&,

ter-Brauerei und eine bedeutende Zucker-Fabrik verbundy um so mehr bedauert, als eine Menge Familien daduy Brod kommen. Herr Lorent hatte für ganz Schwed ausschließliche Privilegium, Porter zu brauen, und all halter waren verpflichtet, dies Getränk, das auch dem E, in der Güte nicht nachsiand, vorräthig zu haben. —- nächsten Bürgerschaft wird ein revidirtes Stempel-Gesy legt werden, bei dessen Abfassung man es haupt\ächlid abgesehen hat, den häufigen Umgehungen des Stemp| Wechsel ein Ende zu machen, und auch eine strengere gy hinsichtlich des Gebrauchs gestempelter Splel-Karten einzu auch soll man die Absicht haben, die Blätter geringere, d tung, deren hier eine Menge erscheint, und die zum Thj theilig auf die Moral der niederen Klassen wirken, y, daß man sie ebenfalls der Stempel- Abgabe unterwirft, y M so daß nur die bloß literarischen Blätter fu

ciben.

Dresden, 19. Juni. Jn ihrer Sigung am M. gelangte die erste Kammer in ihren Berathungen d seß-Entwurfes über die privilegirten Gerichtéstände zu dey ten Theil des besonderen Abschnittes dieses Gesetzes, tveldy §. 54 beginnt und von der Gerichtsbarkeit in Verldhnij Ehesachen handelt. Nach dem einleitenden Paragtahey Streitigkeiten úber Verlöbnisse zunächst an das zuständl lations-Gericht zu bringen; die Deputation hatte jedoq, y Ansicht ausgehend, daß die erste Cogrnition in Verl é bei dem ordentlichen Gerichte mit mehr Nugen und wi terung fúr die Juteressenten erfolgen könne, als bei m lations:- Gerichte, die Fassung dieses §. dahin zu veränmß tragt, daß derartige Streitigkeiten an das ordentliche Gul Beklagten zu bringen seyen. Der Ober-Hof- Prediger Ammon ergriff zuerst das Wort und äußerte: es bei die Erôrterung der Frage, ob die Ehe-Sachen, und name der protestantischen Kirche, von nun an den q Gerichten entnommen und ausschließend an weltli richtéhôfe verwiesen werden sollten? Der Redn darauf in seinem gusführlichen Vortrage auf allgem wicelungen úber das Wesen der Ehe und namentlich di lichen Begriff derselben ein, und {loß zulest foigende Solle die Ehe unter uns ferner eine christliche scyn und Augen der Kirche geschlossen werden, so müsse er dara gen, es möge einer hohen Kammer gefallen, die ev Kirche, der vergeißenen Parität gemäß, bei ihrem bi Rechte zu erhalten und si folglich dasúr zu entscheiden! auch bei weltlichen Che-Gerichten durch abgeordnete Geistli| ihrer Mitte, wie bisher, überall, wo es nöthig sey, zur | tung des evangelischen Che - ‘Prinzips repräsentirt werde, aleihen Sinne sprach sich Dr. Großmann aus. Der & Minister von Könneriß bemerkte: die Regarwg {ty entfernt, der Kire alle Einwirkung auf ehelide gelegenheiten entnehmen zu wollen; allein was {S dungen und Ehe-Differenzen betreffe, so müsse sh der Staat ausdrüklih vorbehalten, da jene CEinyi mit Verweisung der Ehe-Sachen an den weltlichen Rica nichts gemein habe; es handle sich dabei um die Korstal von Thatsachen und die Anwendung der Geseßze auf dis dies sey Sache der weltlihen Behörden. Könnte man di sorgniß hegen , ‘daß durch die in diesem Gesetze enthalten stimmungen die Ehe den Charakter eines höhern geistizan trags verlieren werde, so würde die Regierung leßtere zu gewiß unterlassen haben. Se. Königl. Hoheit Brinz Je nahm darauf das Wort, um die Sache aus ihrem poli und praktischen Gesichtépunkte darzustellen. Eine Unl vor dem Geseze sey in der Fortdauer der acistlichen Chell nicht zu finden, da zu leßterem ein jeder Staatsbürger si flucht nehmen fônne, welcher eine Ehe: Differenz entschitt sen wolle. Ein bloß aus Juristen bestehendes Grrid! die Ehe immer nur als einen bürgerlichen Vertra hen, - und dabei - den Grundsaß im Auge halten: 1" non fit injuria. Er halte durchaus dafúr, daß 1! geisilihes oder gemischtes Gericht die Heiligkeit de aufrecht erhalte, und daß die geistlichen Gerichte in der M! des Volés offenbar verlieren müßten, wenn es sähe, di Band, was von der Kirche geschlossen, nit einzig utd durch sie wiederum getrennt werden könne. Schon das nen vor einem geistlichen Gerichte flôße dem Volke eine! Ehrfurcht vor dessen Aussprüchen ein. Diese Ehrsur! sächlich sey es, welche eine Vereinigung unter den Part! eher herbeiführen ließe, als wenn die Sache vor dem M Richter behandeit würde. Zum Schluß der Disfkussin| Dr. Großmann als vermittelnden Ausweg vor, es s! tig, eben so wie bei Ehe-Streitigkeiten, au bei Verlöbniß®

bevor die streitenden Parteien vor Gericht treten, die nung von decn Geistlichen versucht, auch Niemand chet, er eine Bescheinigung der versuchten Versöhnung bei! vor das weltliche Gericht gelassen werden. Dieser Antra) von der Kammer einstimmig angenommen.

Múnchen, 18. Juni. Jhre Majestät die regiert nigin wird sich, nah geendigter Badekur zu Kissing, Mainz begeben und von da zu Wasser die Reise nach d bade Scheventngen machen. j

Se. Durchl. der Feldmarschall Für| von Wrede Ende dieses Monats von Gastein nah Mondsce begebt Ende Juli wieder in Ellingen eintreffen. 4

München, 17. Juni. (Leipziger Zeitung.) N handlungen in Rhein - Bayern gegen die politisch Ange erregèn so’ viel Aufsehen und Jntercsse, daß eine dorti 4 handlung mit amtliher Bewilligung die dur einen, 0 zu diesem Zwecke aus München dorthin berufenen, S aufgenommenen Vorträge in einer ungemein starken At Dru befördert und auf dem Subscriptions-Wege diee breitet. Wir sind der Ueberzeugung, daß an eine Freisyt® nirgends zu denken, viélatek Strafe erkannt werden wird.

Stuttgart, 16. Juni. (Allgemeine geitunsig u Verhaftungen mehren sih bei uns, und gleichzeitig óffn

Exemplaren von Mineralien und Petrefakten, hat Hey (M (n Folge des Frankfurter Aufruhrs vorgenommenen Unter- N ngen u!

Hamburg, 12. O (Allg. Zeitung.) Durch deng

wird der Fall dieses Etablissements, mit welchem cine gro

r fast durchgängig auf V

D n die Veranlassutig und den Zusammenhang. derselben.

¡d Papier-Beschlagnahnmen führten bereits zu wichti- Aufschlú}sen , die leider kaum bezweifeln lassen, daß jener all in Frankfurt sowohl als der Zug der Polen aus Frank- nah der Schweiz mit weitverzweigten Conspirationen zu- enhing. Kurz vor dem Ausbrechen des Aufruhrs in Frank- hereisten mehrere Emissaire Württemberg, Baden, Hessen 2c. von Franksurt entflohenè, später in Wiesbaden verhaftete Neuhof war einer jener Emissaire. Seine Papiere sollen große Liste von Leuten enthalten, auf welche die Revolution-

áhlen zu fônnen glaubten, ja die sih zum Theil zu hnlichen revolutionnairen Bewegungen , wie in Frankfurt ausgebrochene, verbindlih gemacht haben Diese Anzeigen, verbunden mit andern Ergebnissen der rsuhungen in Frankfurt, Tübingen 2c, wiesen, so weit sie enberg betressen, namentlich auf eine Anzahl von Mili- und zwar Hauptleute, Lieutenants und Unteroffiziere, jenen denn auch schon mehrere verhaftet wurden, während 1e das gleiche Loos bedrohen soll. Auch Túbinger Studen- ind in die Sache verwickelt, und bereits mehrere entflohen, n sie durch den für den Augenblick dort eingetretenen Man- n Gefängnissen begünstigt worden zu seyn scheinen. Es si ergeben, daß auf vielen Universitäten die bhurschenschaft- h Vereine noch fortwährend mit einander in Verbindung len, und daß im leßten Jahre die Tübinger Burschenschaft sogenannte geschäftsführende war. Die lebten nächtlichen e daselbs scheinen Einzelne zu einer Befreiung der seit erer Zeit dort Verhafteten haben benúsen wollen, wel- Plan indeß scheiterte, noch ehe dessen Ausführung ernstlich ut wurde. Kaum war das dahin geschickte Militair dort ert, so wurde eine Anzahl Unteroffiziere verhaftet und elt nah der Festung Hohenasperg abgeführt, wohin auch andern in Stuttgart, Tübingen, Ludwigéburg 2c. Verhafte- gebracht wurden. Dies ist das Wesentliche der ziemlich be- igten Nachrichten , welche in diesem Augenblick das Stadt- rách bilden, und von denen ich Manches noch mit Still- jeigen Úbergehe , da erst das Ende der Untersuchung ergeben , ob wirklich so verbrecherische Attentate, auf welche mehrere igen weisen sollen, beabsichtigt wurden. Auch läßt wohl der hiedene Ruf und Charakter der bis jest Verhasteten ver- hen, daß die Schuld nicht auf allen gleichmäßig, sondern manchen viel leichter, auf einzelnen andern dagegen viel- t schr schwer haften werde. Am meisten sind die Unterof- e zu beklagen, die wohl kaum wußten, was sie thaten. So erziich überall der Eindruck dieser ganz unerwarteten, höchst henden Entdeckungen war, so erfreulich war es auf der an- y Seite, zu hôren, daß aus dem Bürgerstande auch nicht Name von irgend einer Bedeutung kompromittirt erscheint, sh die Zahl derer, die sich theils verführt von Anderen, ls aus tieferer Verkehrtheit verbrecherischen Entwürfen hin- n, rein abscheidet von der Masse des getreuen Volks und n besonnenen Freunden freier gesebliher Entwickelung, die lauend auf Recht und Verfassung, und auf die Wahrer der- en, jede Conspiration fúr eine That halten, bei der sich Ver- hen und Thorheit um den Rang streiten, ja bei der in der hel das Erstere nur eine erzwungene, dem eigenen Herzen meisten Theilnehmer selbst widerstrebende Folge der leßteren Dies ist ungefähr die Ansicht, welche der zwischen den bei- Extremen stehende ruhige Theil des Publikums über Dinge t, die in mehx als Einer Hinsicht tief zu beklagen sind.

Darmstadt, 19. Juni. In Folge der Verwerfung des drschlags zum Ausbau des Schlosses und Einrichtung desselben Großherzogl. Residenz in der 2ten Kammer der Stände, ist ige Mißstimmung dahier bemerkbar geworden. Man fand entlih am Tage nach der Abstimmung Drohbriefe gegen die mmer und insbesondere den Referenten des ersten Ausschus- , E. E. Hoffmann, an vielen Orten der Stadt angeklebt. dessen ist die Ruße hier feinen Augenblick gestdrt worden, d'so schr auh das Benehmen des Herrn E. E. Hoffmann e Mitbürger kränken mag, so ist doch bei dem geseßlichen ne der großen Mehrheit der hiesigen Bürger gewiß auch e solche Störung nicht im mindesten zu befürchten.

Jn Gießen is eine, aus dem Provinzial - Commissair, Ge- e: Rath Knorr und dem Universitäts-Amtmann Georgi, zu- mengeseßte Untersuchungs - Kommission gegen die wegen políi- her Anschuldigungen Verhafteten, auch gegen Rektor Pr. idig in Bußsbach , in das Leben getreten.

y Franffurt a. M., 20. Juni. Se. Excellenz der K. K. sterreichische Feldmarschall - Lieutenant und Gouverneur von ainz, Graf von Mensdorf, is gestern hier eingetroffen.

Oesterreich.

Vien, 14. Juni, (Allgemeine Zeitung.) Es heißt, ß das in Mähren beabsichtigte Lager nicht stattfinden werde, d daß nur einzelne Konzentrirungen in den Stand-Quartieren verschiedenen Negimenter vorgenommen werden sollen. Die ise Sr. Majestät des Kaisers nah Prag scheint aber deshalb t aufgeschoben zu seyn.

Scchwelz.

Neuchatel, 15. Juni, Der hiesige Constitutionnel (det: ¡Des Königs Majestät haben den Abgebrannten von (e die Summe von 4000 Schweizer Franken verabretchen en. Die Hälfte dieser Summe soll dazu angewandt werden, Ausführung des auf den Bericht der Herren Junot, Jnspek- s der Brücken und Chausseen, und Favre, Präsidenten der u Kommission in der Stadt Neuchatel, von der Regierung genommenen Plans zum Wiederaufbau der abgebrannten Woh- ngen zu erleichtern.“ Der Constitutionnel Neuchatelois schließt einen Ar- el über den Zustand der politischen Meinungen in Europa in der Schweiz mit folgenden Bemerkungen: „Die weiz ist in zwei Theile geschieden, die wir als freie weiz und liberale Schweiz bezeihnen würden, Die eie Schweiz, die zu Schwybß oder Sarnen ihren Mittelpunkt il, umfaßt die dur geistige Gemeinschaft miteinander in- 9| verbundenen demokratischen und monarchischen Staaten ; N Staaten erfreuen sich ausgedeßnterer und vollkommnerer vitischen Freiheiten, als alle andere Staaten der Schweiz und danken dieselben nicht einer Theorie von heute, sondern p allmälig fortschreitenden Geist der Jahrhunderte. Die “Sis Schweiz besteht zum größeren Theil aus Staaten, deren i Verfassung sich von vor zwei oder drei Jahren herschreibt res Ursprung irgend einer gewaltsamen Volks - Bewegung ad anfen hat; durch ihre gemeinsame Schuld und durch ihre ider werden sie zusammengehalten. Zwischen diesen beiden n befinden sih Kantone mitten inne, die noch s{chwanken,

wir zeigen, daß die

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steht eine geistige Gemeinschaft zwischen ihnen und der alten Aue de aber sagen sie sich, die junge Schweiz ist der e

stärkere Sollen wir diese beiden Helvetien mit einan- der vergleichen und der Ruhe der freien Schweiz die Un- ruhe und Anarchie der liberalen Schweiz gegenüberstellen ? Sollen wir aus den radikalen Blättern selbst die Züge zu einem Gemälde von Thurgau, diesem Typus radikaler Staaten, ent- nehmen? Sollen wir, wie es die Geschichte dereinst thun wird, die Thaten und Ereignisse im Kanton Liestal erzählen? Sollen Schweiz im Begriff ist, sich in so viel Staa- ten zu zerstückeln, als es in derselben verschiedene Lokalitäten, ja vielleicht, als es darin Geracinden giebt? Die Revolutions- Chefs selbst fangen an, vor ihren Werken zu zittern. Die radikalen Zeitungen fînd da, um der Welt zu sagen, was wir verschwei: gen, um Jedem, der es lesen will, zu zeigen, in welchen Zustand der Zerrissenheit, der Erbitterung und Verblendung ißre The0o- ricen die Schweiz gestürzt haben.“ i

Eben diese Zeitung haite {on in einer seiner frü- heren Nummern die Meinung ausgesprochen, daß der Auf trag, womit der Vorort Herrn Rossi nah Paris gesandt, sih auf etwas Anderes, als auf die Polen beziehe, und daß man letztere Angelegenheit dabei nur als Vorwand gebraucht habe. Jebt führt das genannte Blatt zur Begründung seiner Ansicht eine Stelle aus der neuen Züricher Zeitung an, worin es heißt, daß Herr Rossi gewisse Jnsinuationen gegen die Schweiz bei dem Französischen Kabinet widerlegen solle, daß Herr von Broglie den Entwurf zur neuen Bundes - Verfassung sehr auf- merksam geprüfe und gezeigt habe, wie aufcihtig er es

mit der Schweiz meine, und daß es der Reaction mit ihren Einflüsterungen bei diesem Kabinet nicht gelingen werde. Hierzu bemerkt der Constitutionnel, daß der lekzte

Theil dieser Stelle etwas unverständzih sey, und daß, wenn etwa unter Reaction die der alten Verfassung treu gebliebenen Kantone gemeint seyen, hierauf nur zu antworten wäre, daß ihre Sache viel zu gut und gerecht sey, als daß sie um fremden Beistand zu betteln brauchten, und daß es nah dem Obigen viel- mehr scheine, als wollten gerade diejenigen, welche eine solche Verleumdung auéstreuten, unumwunden um eine fremde Jnter- vention nachsuchen.

Griechenland.

Der Osservatore Triestino vom 13ten enthält Nach- stehendes: „Schiffer - Nachrichten, die aus Nauplia in 15 und aus Navarin in 11 Tagen hier anlangten, besagen, daß das kleine Griechische Dampfschiff mit dem neu ernannten Admiral Miaulis nah Athen gegangen scy, um den König Otto an Bord zu nehmen. Es scheint noch nicht entschieden, ob Athen oder Korinth die Hauptstadt werden soll.‘

Tad,

Berlin, 24. Juni. Se. Königl. Hoheit der Prinz Al- brecht traf am 14ten d. M. Abends gegen §8 Uhr auf der Reise nah St. Petersburg in Jnsterburg ein, wo Höchstderselbe im Schlosse bei dem Ober-Landesgerichts-Présidenten Bertrand ab- stieg, und daselbst von diesem, so wie von dem kommandirenden General des ersten Armee-Corps, General - Lieutenant von Naß-

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achtungen des Herrn Förster Schmidt zu Kolumberger Forstk- haus bei Schwedt; 10) úber die Drehkrankheit der Schafe, vom As Wirthschafter Rohlack zu Alt: Rehse; 11) Präservativ- Mittel gegen die Läammer-Lähme, näinlih das Heu beim La- gern mit Salz zu bestreuen, vom Herrn Ober-Amtmann Säu- berlih zu Gerlebock; 12) das Füttern der Pferde mit rohen Kartoffeln nah der Methode des Herrn Amtsrath Menzel zu Parchwiß (von der Königl. Regierung zu Potsdam mitgetheilt) ; 13) Beschreibung eíner Kartoffel - Schneide - Maschine, mit der 2 Individuen in einer Stunde 30 Scheffel Kartoffeln schneiden, mit Vorzeigung des Modells, von dem Gutsbesißer Herrn Schwarz zu Münsterwaide; 14) der Anbau des Stauden-Korns in Verbindung mit Hafer in Forsten, zur Ersparung einer Bearbeitung des Ackers, vom K. K. Katneral - Forst - Jngenieur

Herrn Liebich zu Prag; 15) úbeec die Benußung eines Aschen: Brenn - Ofens besonderer Construction, vom Gutösbesiber und Forst-Juspektor Herrn Nowak zu Suchomast in Böhmen.

Aus Halle meldet man unterm 23sten d. M.: „Die

huldreihe Unterstüßun, deren die wissenschaftlichen Jnstitute

unserer Stadt von Seiten der höchsten Staats- Behörde unaus-

geset sich zu erfreuen haben, ist einer jener Anstalten neuer-

dings in einer ausgezeihneten Weise zu Theil geworden. Das

Königlicze Pädagogium, welches dem Gründer des hiesigen

Waisenhauses, A. H. Franke, ebenfalls sein Entstehen verdankt,

und das von jeher, sowohl hinsichtlich eines trefflichen Lehrer-Per-

sonals, als einer namhaften Frequenz von Zöglingen, oft aus den

ersten Familien des Jn- und Auslands, sich den bedeutendsten Erzie-

hungs-Jnstituten an die Seite stellen konnte, hat durch die Errichtung

von 10) Freistellen eine höchst wünschenswerthe Erweiterung erhal-

ten. Die schon geringe Summe von 106 Rthlr., welche bisher für Unterricht, Aufsicht, Wohnung, Holz, Licht 2c. entrichtet werden mußte, is nun für jene Stellen auf 26 Rthlr. ermößigt worden, so daß Väter, welche das Glück Haben, eine solche Be- günstigung fär ihre Sdhne zu erhalten, diese nirgends besser und mit geringerem Kosten-Aufwand unterbringen können. Die Ver- theilung der Stellen steht dem Direktorium der Franckischen Stiftungen zu, dessen Leitung das Königl. Pádagogium unter- geben isi, und dem es, namentlich unter dem verewigten Kanzler A. H. Niemeyer, den größten Theil seines auch außer-Europäischen Rufes verdankt. Der jüngste Sohn jenes hochgefeierten Mannes, der Doktor und Professor der Theologie, H. A. Niemeyer, wirkt, als derzeitiger Direktor unter dem Beistande des Kondirektor Dr. Schmidt, sowohl speciell für jene Anstalt, wie für die úbrigen Schul- Institute des Waisenhauses ganz in dem väterlichen Geiste fort, und wie es schon von diesem erfannt wurde, daß nur ein zeitgemäßes Fortschreiten der gelehrten Anstalten der Stiftungen die hohe Bedeutung, welche sie slch durch ihren Gründer erwor- ben, dauernd sichern könne, so ist auch das gegenwärtige Direk- toriuin unausgeseßt bemüht, die Verbesserungen, welche verän- derte Verhältnisse nothwendig oder wünschenswerth machen, in die Schulen der Anstalt aufzunehmen und einzuführen. Wenn demnoch zu erwarten steht, daß die bedeutungsreiche Wirksamkeit der Schul - Jnstitute der Franckischen Stiftungen, unter dem wohlwollenden Schuße der Staats-Behdrde und der einsichts- vollen Leitung treuer Beamten, noch lange kräftig fortbestehen werde, verdient es wohl vor Allem einer dankbaren Erwähnung, wie selbst der Höchste das Haus , von „Glaub? und Liebe ge-

mer, den Generasen von Uttenhoven und von Krafft, dem Herrn Regierungs - Präsidenten und einigen andern Personen empfan- gen wurde. Nachdem Se. Königl. Hoheit sich das Offizier- Corps des 1sten Dragoner- Regiments, dessen Chef. Höchstdieselben sind, hatten vorstellen lassen und das Abendessen bei dem Prä- sidenten Bertrand eingenommen, zogen Sie sich in Jhre Gemächer zurü. Am folgenden Morgen mustette der Prinz auf dem Exerzir- plake das in Parade aufgestellte Dragoner-Regiment, unter Anfüh- rung des Commandeurs Obersten v. Tießen, und begab sich demnächst nah dem Schauspielhause, wo Se. Königi. Hoheit dem ge- sammten Offizier - Corps Jhres Regiments so wie den höchsten Militair - und Civil -Beamten und einigen Magistrats - Mitglie- dern ein déjeuner dinatoire gaben. Nach Aufhebung desselben wurde dem Prinzen das Offizier-Corps des zur jährlichen Ue- bung versammelten Landwehr - Bataillons dur den Major von Hippel vorgestellt. Um 1 Uhr fuhren Se. Königl. Hoh. nach Trakehnen, von wo Höchstdieselben erst in der Nacht nah Jn- sterburg zurückkehrten, um sofort die Reise nah St. Peterss- burg fortzuseßen.

Die Früäßjahrs - Haupt - Versammlung der Königlichen Märkischen ökonomischen Gesellschaft zu Potsdam fand am 17ten dieses Monates statt und ward durch einen Vortrag des zeitigen Direktors, Regterungs-Raths Dr. Augustin, über die neuesten Fortschritte und die zur Zeit beachtenswerthesten Gegen- stände der Ockonomie, erdfsnet. Demnächst trug der Secretair des Vereins den General - Bericht Über die Wirksamkeit und die finanziellen Verhältnisse desselben vor; es ergab sich aus demse!- ben, daß auch der im Jahre 1830 gestiftete besondere Fonds zur Errichtung einer Anstalt für den Unterricht junger Oekonomen im Winter 2c. nicht ohne Theilnahme geblieben ijt, daß vielmehr über 300 Nthlr. Kapital durch Geschenke eingegangen und in Prä- mienscheinen angelegt worden sind. Der Unterricht soll nur dann eröffnet werden, wenn derselbe ganz frei ertheilt werden kann. Dazu bedarf es aber noch der ferneren wohlthätigen und patrio- tischen Beiträge. Die außerdem nothwendigen Hülfsmittel, z. B. eine gute Bibliothek, eine Modell Sammlung, das Lokal 2c. sind bereits vorhanden ünd neuerlichs noch durch die Schenkung der trefilichen physifalishen Apparate des Geheimen Kriegsraths von Marquardt ansehnlich vermehrt worden. Ferner wurden die Re- sultate der, im Garten des Vereins angestellten Versuche ange- aeben, wonach insbesondere der perennirende Spinat (Rumex Patientia) zu empfehlen ist, da derselbe vor allen Gewächsen früh erscheint und sowohl ein treffliches Gemüse, als gutes Vieh- futter gieót. Demnächst kamen folgende Abhandlungen zum Vor- trage und zur Berathung: 1) Ueber den empfohlenen Gebrauch der gebrannten Erde, als Stellvertreter des organischen Dün- gers, vom Herrn Geheimen Rath und Professor Dr. Hermb- städt zu Berlin; 2) úber die klimatischen Einwirkungen als Fruchtbarkeits-Maßstab, vom Herrn ODekonomie:Rath v. Daum zu Soldin; 3) über die Vermehrung der Milch der milhenden Kühe, vom Herrn Gehcimen Rath und Professor Yr. Hermb- städt; 4) úber die blaue Milch, von Demselben; 5) dle An- lage eines zweckmäßig fonstruirten großen Kartoffel: Kellers, vom Herrn Amtmann Gansauge zu Aschersleben; 6) verschiedene sehr interessante Mittheilungen des Herrn von Bredow auf Wagnik, über die Kultur des Sonchus macrophyllus. W. Sp. (canadensis. Fröl.) ass Futter-Pflanze; úber einen Raupen-Regen und dessen Entstehung, so wie, daß in der Gegend des Herrn Ref. in diesem Jahre keine Maikäfer bemerkt worden; 7) über Anbau und Benußung der Sonnen-Rose (Uelianthus annunus), vom Herrn Baron von Kottwiß zu Nimptsch; 8) Berichterstattung über einige in dexr Pflanzen - Kultur gesam-

welcher von beiden Parteien sie sich bekennen sollen; es be-

melte Erfahrungen, von Demselben; 9) merkwürdige Beob-

gründet‘, auch in der neuesten Zeit sichtbar in seinen Schuß ge- nommen hat; denn, während im verfiossenen Jahre eine surcht- bare Seuche fast aus allen Thetlen unserer hartbedrängten Stadt sich Opfer abforderte, sind die Franckischen Stiftungen von jenem Uebel gänzlich verschont geblieben, so daß auch nicht ein Erkran- kunasfall dasclbst stattgefunden hat. Wie aber neben den Schul- Anstalten auch die Übrigen weitumfassenden Jnstitute des Wai- senhauses, die Buchhandlung, die Apotheke, die Cansteinische Bibel - Anstalt, welche aus ihren Pressen ( darunter jeßt eine Schnell - Presse) das Wort Gottes in alle Welt sendet, immer Hoch kräftig fortschaffen und fortblüßen, wie ferner immer noch Spenden frommer Gemüther oft in reichem Maße zufließen, daran mag und wird sich Jeder erfreuen, dem das Andenken an die verherrlihten Gründer solcher Werke ein heiliges is.“

Am {lten d. M., Nachmittags 2 Uhr, brach auf den unabsehbaren Torfmooren in den Kirchspielen Alstedde, Wessum, Epe 2c., Kreises Ahaus (Regierungs-Bezirk Münster), und zwar zuerst auf der im Kirchspiel Alstedde belegenen Torfbahn des Kötters Plate zu Wessum, Feuer aus. Bei dem starken Winde, der großen Trockenheit der Oberfläche des Torfmoctrs, und da nur wenige Menschen gerade zugegen waren, diese auch eben ihren Mittagsschlaf hielten, griff das Feuer so rasch um sich, daß demselben, troß der kurz darauf herbeigeeilten größern Hülfe, kein Einhalt gethan werden konnte und dasselbe sich am 13. Juni schon bis ins angränzende Holländische hinein ausgebreitet hatte. Indessen war an diesem Tage nur noch auf dem Eper Veen, soweit solches an die Holländische Gränze |ößt, Gefahr. Zwar sind durch die getroffenen polizeilichen Maßregeln viele auf dem Moore vorhandene trockene Torfhaufen gerettet worden, doch sind im Kreise Ahaus mehr als 100,000 Fuder verbrannt, deren Werth an Ort und Stelle etwa 50,000 Rthlr. betragen mag. Die Ursache der Entstehung des Brandes ist noch nicht erinittelt.

Im Westphälischen und namentlih im Regierungs- Bezirke Arnsberg sind im vorigen Monate, in Folge der trockenen Witterung, auch in den Waldungen verschiedene, mitunter ziemlich bedertende, Brand - Beschädigungen vorgekbommen. So haben z. B. im Kreise Arnsberg 4, im Kreise Olpe 4, im Kreise Brilon 1, und im Kreise Meschede Z Waldbrände stattgefunden, ohne daß jedoch die, hauptsächlich wohl in Unvorsichtigkeit beim Tabackrauchen oder in fahrlässiger Behandlung des Feuers beim Rasenbrennen in der Nähe der Waldungen zu suchende Ursache, mit Gewißheit hätte ermittelt werden können.

Meteorologtsche Beobachtung.

1833. | Morgens | Nachmitt. | Abends d Hach einmaliger 23, Funt. 6 Uhr. | 2 Uhr. 10 0h". j Beobachtung, t R s / A P ERESIES N b,

Luftdrud . 1335.4 s "’Par.(333, 5 6 "’Par.|333, 5 - "’parÎQuelwärme 7,4 ® R.

ß ¿

Luftwärme |4-10/,8 ® R.|4-18,0® R.|4-12,1® R îwärme 16,8 ® R. Thaupunkt -t- 5/1 e R -#- T, Ry N. -+ 1 L, 30 N. Bodenwärme 13,49 R Dunfisättg.| 81 pCt. 44 y&t. E P Wetter... | bedeckt. bedeckt. Reaen. [21sdünf, 0/0 s 4" Rh. Wind... SSO. S. S. [Niedersch! ), 279 Rh. Wolkenzug E | S. _— «Ab, 9 U. slarter Regen. Auswärtige Börsen. Amsterdam, 19. Juni. Niederl. wirkl. Schuld 472. 58 do. 884. Auszesctzte Schuld

154: Kanz - Bill, 217. 68 1047. Russ. (v. 1828) 1001. (v. 1831) 90.

Preuss. Prämien-Scheine 934. Oesterr. 912, 37 Span, 463, 58 do. 70. Wien, 19. Juni.

48S do, 86. à È. Bank - Ac tien L0A À J:

52 Met. 951,

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