1833 / 185 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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Berlin, 4. Juli. Der Wirkliche Geheime Staats- und Justiz - Minister, Herr von Kampbß Excellenz, traf am 23sten v. M. Nachmittags in Elberfeld ein. zu Karolath - Beuthen hat zur Hebung der vaterländischen Pferdezucht eine neue Stuterei zu Kuttlau bei Glogau angelegt, in welcher ae 43 Hengste, Stuten und Foh- len befinden, worunter zwei Englische Vollblut- Hengste und ein Halbblut - Hengst als Beschäler, deren Benußung gegen ein an- r dpa Sprunggeld dem Publikum nachgegeben ist, und sechs

nglische Vollblut-Stuten zur Zucht.

Bei dem Feuer, welches am Johannis - Tage fast die älfte der Kreisstadt Grottkau in Asche legte, haben auch 4 enschen das Leben verloren. Außer den 114 Bürgerhäusern,

brannten noch eben so viel Stallgebäude, über 15 Hinterhäuser und 13 Scheunen ab. Fast 1500 Einwohner haben durch diese Feuersbrunst ihre gesammte, zum Theil reiche Habe eingebüßt.

Am 21. Juni zündete der Bliß in Nimsdorf bei Kosel den Schaffstall, in welchem sih gegen 1000 Stück Schafe befan- den. Nur mit Lebensgefahr rettete der Schäfer vier Stück. Das Feuer griff so schnell um sich, daß an Rettung nicht zu denken war; der Schaden wird auf 5000 Rthlr. angeschlagen. In Kochelsdorf bei Kreußburg wurde am 24. Juni die Tochter eines Webers durch einen Blibstrahl getödtet. Sie war mit zwei andern Frauen beschäftigt, Heu Oen, Am Kopfe war hinter dem linken Ohr eine kleine Verlesung, und von da war der Bliß mitten an der Brust über den Leib herunter in die Erde gefahren. Hut und Haube waren in Stücken zerrissen und fortgeschleudert. Die zwei andern Frauen, welche mit der Getödteten arbeiteten, wurden, so wie der nahe dabei stehende Aufseher, betäubt niedergeworfen, haben sich aber bald wieder erholt und sind ganz unbeschädigt geblieben. An demselben Tage tôdtete der Bliß in Grunwald bei Reinerz eine Frau von-24 Jahren, die schlafend im Bette lag. Der Bliß zündete, und das E e nebst Stallung und Scheune brannten ab.

Zur Widerlegung des grundlosen Gerüchts, daß eine große Anzahl Polnischer Flüchtlinge durch Königsberg transpor- tirt worden sey, bemerkt die dortige Zeitung, daß an den Tagen des 22. und 24. Juni aus der jeßt aufgelösten Hülfs - Straf- Anstalt in Pillau resp. 28 und 27 Sträflinge unter vorschrifts- mäßiger Bedeckung in Königsberg eingetroffen wären und jedes- mal am folgenden Morgen ihren Marsch nach der Straf-Anstalt zu Ragnit fortgeseßt hätten.

Zu dem diesjährigen Leinwand-Markte in Königsberg in Pr. hatten sich mehr Verkäufer als im vorigen Jahre einge- funden, so daß die Preise der Leinwand etwas gedrückt waren. Durchschnittlich wurde für das Stück £ breiter Leinwand 45 bis 62 Rthlr., für £2 breite 32 bis 5 Rthlr. und für 4 breite 2 bis 3 Rthlr. bezahlt.

Der Fürst

Literarische Nachrichten.

Amerika's Besserungs-System und dessen Anwendung auf Europa. Mit einem Anhange über Straf - Ansiedelungen und 22 Beilagen. Aus dem Französischen der Herren G. von Beaumont und A. von Tocqueville, nebst Erwei- terungen und Zusäßen von Dr. N. H. Julius. Mit 4 Kupfertafeln. Berlin, bei Th. Chr. Fr. Enslin. 1833.

Zieht unsere Zeit sich einerseits den Vorwurf des Egoismus zu, des ungeselligen Hervortretens individueller Bestrebungen im Gegen- saße zu jenem Gemeingeiste, der sich in den Corporationen, Zünften und JFunungen vorangegangener Jahrhunderte ausspricht, 0 muß ihr doch andererseits zugestanden werden , daß sie die Aufgabe der

umanität, die sich das Christenthum gestellt, die Liebe des Näch-

en unter allen Verhältnissen, gleichviel ob er in Straf- Anstalten oder in Armenhäusern sich befindet mehr als irgend eine frühere Zeit erfüllt. „Welchen Weg mußte nicht die Menschheit machen, bis sie dahin gelangte, auch gegen Schuldige gelind , gegen Verbre- cher schonend, gegen Unmenschliche menschlich zu seyn!“ ein treflicher Göbthe’scher Ausspruch, den der Deutsche Ueberseßer (wir möchten fasi sagen: Verfasser) des vorliegenden Werkes thm mit Recht als Motto vorangestellt hat. :

Herr Dr. Julius, dem Deutschen Publikum durch seine „„Vorle- sungen über Gefängniß-Kunde‘// und durch seine „„Fahrbücher der Straf- und Besserungs - Anstalten‘/ als Vertreter jener humanen Gesinnung bekannt, die ers in Nord-Amerika eine konkrete Ge- fialt in den praktischen Versuchen erhielt, welche dort bereits vor beinahe 50 Fahren genen wurden, hat hier die leßten Ergebnisse dieser Amerikanischen Bestrehungen zusammengestellt; und zwar zu- nächst in einer Uebersetzung des Berichts der Herren von Beaumont und von Tocqueville, zweier Pariser Advokaten, welche im Jahre 41830 von der Französischen Regierung nah Nord - Amerika gesandt wurden, um das Straf=Verfahren in den dortigen Gefängnissen ge- nauer kennen zu lernen; alsdann aber in dem beinahe den vierten Theil des ganzen Werkes bildenden Anhängen, die der Deutsche Herausgebèr theils zur Vervollständigung aus anderen Quellen jusgmmenmrnent, und theils mit besonderer Hinsicht auf Deutsch- and nach eigenen Beobachtungen hinzugefügt hat. Hierdurch ift das Deutsche Buch nicht bloß eine im gegenwärtigen Augenblicke vollständige Uehersicht des Gefängnißwesens, der Gefangen -Besse- rung, des Gens und des Volfs-Unterrichts in den Vereinig- ten Staaten gëworden sondern es enthält auch hdchs zeitgemäße Zusammenstellungen Über Rettungs-Häuser für die verwahrlosie Ju- gend (wie wir deren eines mit so glücklichem Erfolge in Berlin besißen ), über S epelungen wobei besonders auf die fost- spielige Unzweckmäßigkeit der in einem schauderhaften Moral - Zu- fiande befindlichen Verbrecher - Kolonie in Neu - Súd - Wales hinge- wiesen wird Über Auswanderung, Über landwirthschaftliche Ar- men-Ansiedelungen in der Heimath die in den mißglückten Ver- suchen Hollands und Belgiens, nah den Erfahrungen der leßten Zeit, den Erwartungen, die man davon gehegt, keinesweges ent- sprochen hat und endlich auch Über die bekannten Mäßigkeitse Vereine (temperance- societies)/ welche in Deutschland noch feinen Eingang zu finden scheinen, wiewohl damit in Sachsen ein \{chwa- cher Versuch gemacht worden is.

Der Deutsche Bearbeiter gehört keinesweges zu jenen Ultra-Philan- thropen, die in ae Menschenliebe so weit Geben, daß sie dem Ver- brecher seine wohlverdiente Strafe in einen allenfalls mit einigen kleinen Entbehrungen verknüpften Lebens-Genuß verwandeln mdch- ten. ¿¿Das Leben“/, sagt er, „die Gesundheit dürfen niemals leiden und die einfachste Menschlichkeit gebietet, den Verbrecher davor zu hüten; aber Freiheit, Bequemlichkeit, zu leicht bewilligte Genüste, kurz Alles, was daxüber hinausgeht , schadet nicht nur der sittli- ch en Besserung, sondern am Ende auch selbst dem leiblichen Wohlseyn. Die Geseße von Pennsylvanien und New-York wurden mit eben so viel Weisheit als Scharfsinn abgefaßt, als sie vörschric- ben, daß die Nahrung gesund, aber grob, daß das Lager hart, das Getränk bloßes Wasser seyn solle eine Lebensweise, welche für den eingesperrten Gefangenen die leiblih beste und die sittlich ersprießlichste ist, indem sie seinen Hochmuth und seinen Ungehor- as Ms gt und thn daran erinnert, daß er dort ist, um zu UPEN.

Die von Arbeit begleitete ECinsamkeit des Sträflings ist es, welche in der neuern Zeit als die zweckmäßigste Strafe der Verhres

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cher erkannt worden. Jn Amerika wird diese Strafe jedoch nah wei A L pien angewandt; entweder, wie seit 1829 in Philadely ia, durch beständiges Alleinseyn bei Tage und hei Nacht m

beitsloser Einsamfkeit hei Rohen und Geisilosen zur Ver- thierung, bei Gebildeten und Geistvollern aber zu Wahnsinn und Selbstmord führte; oder auch, wie dies zuerst im Staate New-York zu Auburn) und später auch in mehreren anderen Staaten ver- ucht wurde/ dur Alleinseyn bei Nacht und shweigende gemein- schaftliche Beschäftigung bei Tage. Die Vergleichung dieser beiden (Philadelphia’schen und Auburn’schen) Methoden giebt in dem Werke zu interessanten Betrachtungen Stoff, an denen sich sehr natürlich ie Hinweisungen auf den verschiedenen Bau der Gefängnisse knüpfen, der in Amerikg ebenfalls nach zweierlei Methoden ausgeführt wird: nah dem Schachtel- und nach dem Strah- len-Plane. Herr Dr. Julius giebt dem-Schachtel-Plane (zu dessen Veranschaulichung dem Werke ein trefliches Kupfer beigefügt i) den Vorzug, weil er sowohl in finanzieller Hinsicht, als in Bezug auf den Gesundheits - Zustand und die Sterblichkeit der Sträflinge die günstigsten Resultate liefert. Hinsichtlih des Kosien - Punktes macht der Deutsche Herausgeber durch eine Zusammenstellung der Preise von Bau - Materialien und Tagelohn, sowohl in den Ver- einigten Staaten als in Frankreich und Preußen, bemerklich , daß in unserem Vaterlande Gefängnisse nach diesem Plane noch wohl- feiler herzustellen seyen als in Amerika, so daß, während dort jede Einzel-Zelle für den Gefangenen auf 275 Rthle. zu stehen kommt, diese bei uns nicht Über 200 Rthlr. kosten würde. i

_ Die sächlichen sowohl als die geistigen Vortheile des Amerika- nischen Besserungs- Systemes werden in folgende drei Säße zusam- menge t: 1) Unmöglichkeit der Verderbniß. durch die Sträflinge im Gefängnisse; 2) große Wahrscheinlichkeit, daß die Sträflinge dort die Gewohnheiten des Gehorsams und der Arbeitsamkeit an- nehmen, welche nüßliche Bürger aus ihnen bilden können; 3) Mödg- lichkeit einer gründlichen Besserung. Die Französischen Bericht- erstatter äußern gegen die Einführung jenes Systemes in Frankreich, wo besonders auf den Mangel einer religiösen Volks-Gesinnung und der Theilnahme der Geistlichen an der Gefängniß - Aufsicht hinge- wiesen wird, manche Bedenklichkeiten, die jedoch auf Deutschland keine Anwendung finden. :

Jn Deutschland sind auch, mit Ausnahme der Britischen Jn- seln, die ersten Versuche in Europa gemacht worden, das Amerika- nische Besserungs-System nachzuahmen. Einen Zweig desselben bil- den namentlich auch die sogenannten Rettungs- oder Zufluchts- Häu- ser, welches Jnstitute zur Aufnahme und Besserung sittlich verwoahr- loster Kinder sind. Die Beschreibung, welche die Herren v. Begu- mont und v. Tocaqueville von diesen Fnstituten gegeben, ist Deutschen Lesern bereits aus der Ueberseßung hefannt, die in dem „Magazin für die Literatur des Auslandes‘ (Nr. 133, vom 3. Dez. 1832) mit-

etheilt worden. Jn dem vorliegenden Werke hat nun der Leser

elegenheit, nächst einigen statistischen Ergänzungen zu jener Be- schreibung, auch die Unterschiede kennen zu lernen , die in der Ein- rihtung der Amerikanischen und der Preußischen Rettungs - Häuser bestehen, von welchen leßteren in Overdyk und Oûfsselthal, in Erfurt und in Berlin die ersten angelegt wurden und deren sih jeßt {on nahe an A “in dem Umkreise der Monarchie befinden. Der erfahrene Vorsteher des Berliner Er- ziehungs-Hauses für verwahrloste Knaben, Herr D. T. Kopf, hat Abit; auf Ersuchen des Herrn Dr. Julius, für die Anhänge sei- nes Werkes einen interessanten Artikel zur Vergleichung der Ameri- kanischen und Europäischen Rettungs-Häuser abgefaßt. Es geht dar- aus hervor, daß die verschiedenen Statuten der Rettungs-Häuser von New-Vork, Philadelphia und Berlin, obgleich fasi ganz zur selben Zeit und ohne gegenseitige Mittheilung entworfen, doch auf eine merf- würdige Weise übereinstimmen und daß nur einige Abweichungen mit Hinsicht auf die Wahl des Direktoriums und des Rechtes, das die Amerikanischen Anstalten besißen, ein Kind seinen Eltern nöthi- genfalls mit Gewalt zu nehmen, stattfinden Abweichungen jedoch, die nach der Darlegung des Herrn Kopf, eben so wie einige Unterschiede in der disciplinarischen Behandlung der Kinder, vollkommen zum Vortheil U vaterländischen Rettungs-Häuser ausfallen. Von dem wohl- thätigen Einflusse dieser Fnstitute muß Übrigens Feder, der den sittlihen Zustand der aufsichtslosen Jugend, namentltch in größeren Städten , kennt , ticf durchdrungen seyn, und sehr richtig bemerkt der Deutsche Herausgeber des vorliegenden Werkes: „Rettungs- Häuser für verwahrloste Kinder sind es, welche, nach meinem Da- fürhalten , fortan die nothwendige Ergänzung jedes ohne dieselben unvollständigen Gefängniß-Systems abgeben müssen und hoffentlich auch werden. F| neben diesen , wie in Preußen, in Württemberg, in Sachsen, in Oesterreich und in andern Deutschen Staaten, der Schul-Unterricht geseßlich und für denselben durch Bildung von Volks-Schullehrern genügend gesorgt, 0 braucht man dann auch nicht, wie die Französischen Berichterstatter, zu befürchten, daß Verbrechen begangen werden möchten, um solchen Unterricht zu ge- nießen, was freilich in Frankreich mit seinen mindestens 12,000 Ge- meinden ohne Schulen wohl nicht ganz undenkbar zu seyn scheint. Wohl aber erlebt dann eine weise und wohlthätige Regierung , wie in Preußen ‘der Fall ist, die hohe und reine Freude, die jugendlichen Verbrecher, welche mit der größten Sorgfalt aufgezeichnet werden, in drei Jahren, von 1828 zu 1830, von 742 auf 616, also um sieb- zehn auf hundert, hinabsinken zu sehen.‘/ l i

Das Buch wird hoffentlih in Deutschland recht viele Le- ser und aufmerksame Beherzigung finden. Bei der trefflichen Aus- stattung desselben und bei den zahlreichen dazu benußten Quellen, die zum größten Theil erst aus Amerika herbeigeschafft werden muß- ten, ist auch der Preis (3 Rthlr.) als billig zu bezeichnen

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Berllner BOrse. Den 4. Juli 1833. Amtl. Fonds- und Geld-Cours-Zettel.

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(Preufss. Cour.)

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Sl. - Schuld- Sch. | 4 | 97 | 961 fGrolshz. Pos. do.| 4 4014 { Pr. Engl. Anl. 18.| 5 | [1035 FOstpr. Pfandbr. 4| | 937 Pr. Engl. Anl. 22.| 5 | (1032 Pomm. do. 4 [1051 Pr. Engl. Obl. 30.| 4 | 924 | 921 [Kur- u. Neum. do.| 4 /106 |105# Präm.Sch. d.Seeh.| | 512 | 5411 FSchlesische do. 4 | |106# Kurm. Cbl.m.1.C.| 4 | 957 | 952 IRkst.C.d.K.-u. N. | 624 | Neum. Int.Sch. do.| 4 | 955 | 1Z.-Sch.d.K. u. N.|— | 635 | Berl. Stadt-Obl. | 4 | | 961

Königsb. do. 4 | | Holl. vollw. Duk.|— | 184 | Elbinger do. 43 | Neue do. |— | 19 Danz. do. in Th.|—| 36 WFriedrichsd’or ..|— | 144 | 135 Westpr. Pfandbr. | 4 | 98% | 98 PDisconto.... .|—| 4 J

Ld, oe idi art did h O : Preufss.Cour. Wechsel- Cours. Brief Geld. L C S S ORG C OILAIICION (5 MRSUAIL C ANE 7 LSEE D T M A: lITEED E A g ais Bt ¿B I R a Tui Miran 108: i inn - ware AIUBLOVOA 4 oe s ai 250 Fl. Kurz 11435 O 250 F1. 2 Mt. 1432 Lr E O 6 00 08 Kurz 151 14502 Q e BOO M, Mt. 1503 |1505 E A 1 LSt. |3 Mt. 6 2616 257 P a C CS 300 Fr. 2 Mt. 801 I 0 E e Sh 150 F1, 2 Mt. 1037 | Al e 150 FI. 2 Mt. 403 B A R il 100 Thl. |2 Mt. 991 | 99 M L 400 Thl. |8 Tage S 1027 Frankfurt 6 4150 FI. 2 Mit. 1025 | M 100 Rbl. |3 Woch. | | 305 an G 600 FI. Kurz

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t Beschäftigung verknüpft, da früher der Versuch mit ar-"

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Auswärtige Börsen. Amsterdam, 29. Juúi.

Niederl. wirkl. Schuld 48-.-58 do. 89. Ausgesetzle Sch 112 Kanz-Bill. 22,1, 62 1022. Russ. (v. 1828) 1004. (v. 4831) Preuss. Prämien-Scheine 934, Oesterr. 915. 38 Span. 465. 5 do, 1h

Hamburg, 2. Juli. Oesterr. 52 Met. 954. 48 do. §67. Bank-Actien 1256. Russ, F,

Allgemeine

_Preußische Staats-Zeitung.

1011. Russ. Holl. (v. 1831) 924. Met. in Hamb. Cert. 935. Pre Prämien-Scheine 1051. 42 Preuss. Engl. —. Poln. 1194. Dün, Si. Petersburg, 26. Juni. Hamburg 3 Mon. 94. Silber-Rubel 3604 Kop. f Warschau, 30. Jani. | Pfandbr. 901, Bank-Certifik. 905. Russ. Assign. 184.

185.

Amtliche Nachrichten.

Meteorologishe Beobachtung.

1833. Morgens | Nachmitt. | Abends | Nach einmalig i 34, Full. 6 Ubr, 2 Uhr. | 10 Uhr. Beobachtun A ron f . d:4 8 Tia ges. 7 N o L Se Seine Majestät der König haben dem Professor Hartung Luftdruck i 886, 92 Pav 836,9 6 L 887,7 l Ber M Berlin und dem Kriminal - Richter Dambach zu Querfurt uftwärme B R e A /" M Rothen Adler - Orden vierter Klasse, so wie dem Eskadrons- Thaupunkt | 10,7° R. | 8,5 ® R. | 10,2 ° R. [Bodenwärme 14M“, ck S U 202A), s Ae: Dunstsättg. | 95 pCt 56 pCt. 87 pCt. j ‘WMrurgus Schmidt, von der 4ten Cskadron des lsten (Leib-) Wetter. | halbheiter. | bedeckt. | Regen. Pusdünsi, 0/151 Feren-Regiments, das Allgemeine Ehrenzeichen zu verleihen D, MO: RO. | RRO. stiederschlag 0,2171 ht, Wolkenzu == | H e Morgens 5 Uhr f es Königs Majestät haben den bisherigen Regierungs- zug ; ? gierun; se George Wilhelm von Raumer zum Regierungs- Zis Mergnödiast zu ernennen E d H S / ck A Des Königs Majestät haben den Öber-Landesgerichts-Asses- Kontglihe Da Les Neyer zum Rath bei dem Ober-Landesgerichte zu Jnster-

Freitag , 5. Juli. Jm Opernhause: Auf Befehl: Diel phide, Ballet in 2 Abtheilungen, von PA Taglioni. Voi Ie A am Flausrock, Lustspiel in 2 Abtheilungen , vy

all. :

Sonnabend, 6. Juli. Im Schauspielhause: Rehn Exempel daran ! Lustspiel in 1 Akt, vom Dr. C. Töpfer. lein von Hagn : Die Frau.) Hierauf, zum erstenmale: | Laune, Lustspiel in 3 Abtheilungen, von Koßebue; neu bau tet von F. L. Schmidt.

Sonntag, 7. Juli. Jm Opernhause: Auf Befehl: J der Teufel, Oper in 5 Abtheilungen, mit Ballets; Musi I. Meyerbeer. (Dlle. Grünbaum : Alice.)

Preise der Pläse: Ein Pla6 in den Logen des ersten! ges. 1 Rthlr. 10 Sgr.

In Charlottenburg: Nehmt ein Exempel daran! Ls in 1 Aft, vom Dry, C. Töpfer. Hierauf: Der Wollmarkt spiel in 4 Abtheilungen, von H. Clauren.

Königstädtisches Theater.

Freitag, 5. Juli. Zehn Jahre aus dem Leben einer f

oder: Böse Rathschläge, Melodrama in 6 Abtheilungen, Friedrich Genée.

__ Sonnabend, 6. Juli. Graf Schelle, Posse in 3 Akten,

L. Angely. Hierauf: Staberl als Freishüs , Parodie mil sang in 3 Akten.

y zu ernennen geruht.

Der bisherige Land- und Stadtgerichts-Assessor Neumann um Justiz - Kommissarius für die Unter- Gerichte im Grün- er Kreise, Schlesiens, mit Anweisung seines Wohnsibes in Stadt Grünberg, bestellt worden.

Jm Bezirke der Königl. Regierung

u Erfurt ist die erledigte evangelische Pfarr - Stelle an E enanns ¿Kirche zu Erfurt dem Diakonus an genannter he, Kaspar Christoph Schneider, verliehen worden; zu Merseburg sind die Kandidaten des Predigt-Amtes: org August Konstantin Schiff, zum Subdiakonus an St. Ulrichs - Kirche in Halle; Johann Georg Luther, vierten Diakonus an der Stadt -Pfarr- Kirche in Witten- ;z Johann August Ferdinand Müller, Rektor in hlieben, zum Diakonus in Schlieben; Karl Gottlob Trä- œ, zum Diakonus in Mühlberg, Ephorie Torgau; Karl Tedrih Gustav Köhler, zum Pfarrer in Schlettau, orie Merseburg; Karl Gottlieb Moris Stich, zum fonus in Seyda, und August Ludwig Ferdinand nitius, zum Pfarrer in Seehausen, Ephorie Seyda, er- t worden.

: Zeitungs-Nachrichten. Neueste Nachrichten. U uRti u Paris, 28. Juni. Durch Kdnigl. Verordnungen von E strigen Tage sind der Marschall Graf Lobau, OberbeseH15Hw« Frankrei. hiesigen National-Garde, der Graf von Saint-Cricq, ehen Yaris, 28. Juni. Der Marschall Soult besichtigte ge- Handels-Minister , der Baron von Reinach, ehemaliger Des, von dem Handels-Minister und dem General Bernard ter und Mitglied des General - Conseils des Oberrheins, hitet, die zur Befestigung der Hauptstadt begonnenen Arbeiten. Herr Cassaignoles, gewesener Deputirter und Präsident} Die Quotidienne fragte vor einigen Tagen den Courrier Königlichen Gerichtshofes zu Nantes, zu Pairs erhoben ws,gis, wann und wodurch das Französische Volk erklärt habe, Der Moniteur-äußert: „Ein Öppositionsblatt {äm} ,s keine Bourbonen mehr wolle; das leßtere Blatt antwor- nicht, auf die Autorität einer auswärtigen Korresponden dies sey an den Tagen des 27., 28. und 29. Juli gesche- Französische Regierung für die in Piemont stattgefundenen | Hierauf entgegnet ihm nun die Quotidienne: „„Wel- tischen Prozesse verantwortlich zu machen und trägt keine S Volk ist damit gemeint? doch gewiß nicht das Französische, zu versichern, daß diese Prozesse sich auf die von der F dieses ist nicht befragt worden. Aber vielleicht das Pa- \chen Polizei gelieferten Nachrichten gründen. Die tiefste F Volk? Auch dieses nicht, denn es ist bekannt, daß achtung is unsere einzige Antwort auf eine solche BeschuldigUF Fuli- Revolution das Werk der Minorität der Pariser Ein- Herr Dupin wird sich in der nächsten Woche auf |Fnerschaft gewesen is. Der Courrier befrage einen der ge- Landsil bei Clamecy, im Departement der Nièvre, begeben. testen Schriftsteller seiner Partei, Herrn v. Cormenin, und General Lafayette is mit seiner Familie auf seinen Wyird erfahren, wie nah dem Prinzipe der Volks-Souveraine- sis Lagrange abgegangen. i; E V zu welchem er sich doch bekennt, der allgemeine Wille fest- Die Gazette de l'Ouest meldet, daß die Herzogin Kest werden soll. Als Buonaparte zur Macht gelangte, nahm Berry vor ihrer Abreise 2000 Fr. als Unterstüzung für. F da er sich auf das monarchische Recht nicht stüßen konnte, nothleidende Einwohner des Gironde - Departements zurü igstens zum Scheine jenes andere Recht in Anspruch, wel: sen hat. y s E die erste Revolution in Frankreich zu errichten versucht, und Gestern feierte hier der bekannte ministerielle Depu die Juli-Revolution, obgleich sie sich auf dasselbe beruft, ver- Herr Mahul, seine Hochzeit mit einer Tochter des Pair! M hat; er ließ von den Munizipal-Behörden Stimmen sammeln, General-Lieutenants, Grafen Dejean. , r Revolutionnairs von 1830 dagegen waret der Zustimmung Gestern wurde der Literat Laponneraye , der bereits Landes so wenig gewiß, daß ihr demselben in einer Frage, eines srühern Preßvergehens in dem Gefängniß Ste. Pei es sh um das Schicksal Frankreichs handelte, nicht si6t, von dem hiesigen Assisenhofe als Verfasser eines, auft al den Schein der freien Entscheidung gelassen habt. rische Aeußerungen enthaltenden „Briefes an die Proletarier“ Namen des Landes protestiren wir gegen die Be- Neue zu vierteljähriger Haft und 50 Fr. Geldbuße und Wytung des Courrier, welche als Prinzip aufstellt, daß Paris, Menard de Rochecave, Redacteur des legitimistischen Blatts Eo er gesagt de Minorität der Pariser Einwohnerschaft Revenant“’ wegen eines Artikels, worin versichert wurde, F, das ganze Königreich zu verfügen habe. Bei diesem Sy- habe die Herzogin LE Berry E Blaye vergiften wollen ie wúrde, wenn die Republikaner am 5. und 6. Juni v. J. einjährigem Gefängniß und 509 Fr. Geldstrafe verurtheilt Khster St. Mery gesiegt hätten, die Centralisation, welhe n AReE In e A BeN M Zorn Mie An Provinzen unter das Joch der Hauptstadt beugt, dem übri- Todten - Amt für die gefallenen Chouans ne deren Ln Ftankreich eine republikanische Regierung auferlegt haben, Cathelineau und Delaunay gehalten worden; funfzehn Gels N: bätte dann auch sagen können, das Land habe die Re- und dreihundert andere Personen wohnten der Messe bei. Mbit gewollt. Es giebt nur zwei Prinzipien, zwischen denen Ruhe in der Stadt wurde dadurch nicht gestört. é HL ge U À n : O C V oroi n wählen und deren Folgen man über sich ergehen lassen muß: Ae Uet Serte al Valenciennes hat nun Wn muß entweder die Legitimität oder die Volks-Souverainetät dem Prozesse gegen die Arbeiter der Steinkohlen - Grub A S eioe man: AÓ. aufdie, (egtere, fo muß man sle auc) Anzin sein Urtheil gesprochen; von 19 Angeklagten sind penden; eben so wie die Anhänger n hionaLch iden" Pg: verurtheilt worden - und zwar 2 zu einmonatlichem, 2 Wis im Anteresse der Ordnung und Wohlfahrt des Landes R Rude it #0 E E ly A hergestellt; Wdhaft jede Verlegung ihres Prinzips bekämpfen. Lebteres E an D A R R » Zan M Min die Royalisten und sind darin, wie in Allem, höchst kon- E RDoR e “oan AUO A E 208 Trager J vent; wenn aber der Courrier behauptet, das Volk habe an Le een e Ri eal a oûte O e drei Juli-Tagen entschieden und seinen Willen kund gethan, a qur Lem S Plaße angerommen, eine da ff spricht er gegen sein Wissen im Sinne der richtigen Mitte um den Freiheitsbaum tanzten. Alles dies ging ungestört a E A7 den Augen eines Postens der National-Garde vor sich. Gie). Zu einer minzjteelten Wige i: tee —- Heute schloß 5proc. Rente 104. 3proc. 77. 55. | Der Courrier français sagt: „Es verhält sich mit der Neap. 9Î. 65. 5proc. Span. 782. 3proc. do. 46+. ite, die eine Wahrheit seyn sollte, wie mit dem Prinzipe der Belg. Anl. 937. t- Einmischung ; sie ist eine Täuschung - durch die sich jest Frankfurt a. M., 1. Zuli. Oesterr. 5proc. Metall. and mehr hinters Licht führen läßt. Es wäre wirklich naiv, 9515, 4proc. 874. 874. 21proc. 534. 1proc. 231. Br. 8 an jest noch fragen wollte, ob alle Franzosen ohne Un- Actien 1515. 1513. Part.-Obl. 1374. Br. Looje zu 10/9ied und nach Verhältniß ihres Vermögens, zu den Staats- 1932. G. Holl. 5proc. Obl. v. 1832. 907. 897. Poln, Feen beitragen, ob die persdnliche Freiheit gesichert ist, ob jeder 60. Br. nem Glauben ungehindert anhängen kann, ob die Kammern n ihrer Juitiative wirksamen Gebrauch machen, ob jedes Ge- 3 in beiden Kammern von der Majorität frei erörtert und vo- t wird, ob die Civil-Liste, die für die ganze Regierungs - Zeit

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festgestellt werden sollte, nicht von Zeit zu Zeit erhdht wird, ob die Pairs-Kammer über die Verbrechen des Hochverraths und des Attentats gegen die Sicherheit des Staats erkennt, ob feine Steuern erhoben werden, die nicht von beiden Kammern bewilligt wor- den sind, ob feine außerordentlichen Kommissionen und Gerichte seit dem Juli 1830 eingesezt und Niemand seinen natürlichen Richtern entzogen worden, ob keines der durch die Charte aufge- hobenen Gejeße wieder in Kraft getreten, ob die Verantwortlich- keit der Minister etwas Anderes, als ein Trugbild ist, ob die erblichen Pairs erst mit 25 Jahren Eintritt in die Kammer ha- ben und ob endlich alle Franzosen vor dem Gesegze gleich sind. Es ist hinlänglich erwiesen, daß diese Wahrheiten des Jahres 1830 im Jahre 1833 nur noch grobe Täuschungen sind. Die Minister der Restauration haben sechzehn Jahre ge- brauht, um von den 76 Artikeln der alten Charte, die keine AIOA war, vierzehn aufzuheben; die Minister der Quasi- Restauration, die jünger und energischer sind, haben in weniger denn drei Jahren von den 70 Artikeln der Charte, die angeblih eine Wahrheit seyn sollten, achtzehn vernichtet; das macht sechs Artikel auf das Jahr, und wenn ihr Eifer nicht üachläßt, so werden wir in sieben Jahren und einigen Monaten gar nichts mehr von der Charte übrig haben /

Die Gazette de France bemerkt: „Zwei Verordnungen haben Frankreich ins Verderben gestürzt, weil sie das Prinzip der Freiheit angrisfen; das leztere hat, indem es sich verthei- digte, das Prinzip des Königthums angegriffen. Auf beiden Seiten ist das Ziel überschritten und Unrecht begangen worden. Wie zwei Verordnungen das Unglück Frankreichs herbeigeführt haben, so können auch zwei Verordnungen es retten ; die erstere derselben würde also lauten: „,,„„Wir Ludwig Philipp, Generalstatt- halter des Königreiches u. s. w., haben in Betracht, daß die kritischen Umstände, unter denen Frankreich sich befindet, die Mitwirkung der Nation bei den großen Maßrêgeln, die im Interesse der Ordnung und der Wohlfahrt des Staates getroffen werden sollen, gebieterisch erheischen, verordnet und verordnen, wie folgt: ¡Alle Bürger, welche Franzosen, 21 Jahr alt, in Frankreich wohnhaft sind und direkte Steuern entrichten, sollen sich an dem E bestimmenden Tage in ihren Gemeinden versammeln, um die

dähler. zu ernennen, welche im Haupt-Orte des Bezirkes zur Wahl derjenigen Deputirten schreiten werden, die die National- Versammlung bilden sollen. Die Zahl der von jeder Gemeinde und jedem Bezirke zu ernennenden Wähler und Deputirten soll dieselbe seyn, wie diejenige, welche bei der Zujsammenberu- Generalstaaten im“ Jahre 1789 zu Grunde gelegen har, Die Wähler und „Deputirten müssen mit den Vollmachten “Und Mandaten iy Gemeinden - und Bezirke verschen seyn; die Bureaus der National-Versammlung werden dieselben eröffnen und deten Jnhalt bekannt machen.“ Die zweite Verordnung müßte folgende Bestimmung enthalten : „„Ludwig Philipp, Generalstatthalter des Königreiches, in Betracht, daß u. st. w. haben wir verordnet und verordnen: Die Pairs, welche durch die Akte vom 7. August 1830 eliminirt , so wie die- jenigen, welche in Folge ihrer Weigerung, den Eid zu leisten, als aus der Kammer ausgeschieden betrachtet worden sind, wer- den ermächtigt, wieder ihren Siß in der Kammer einzunehmen und sind in ihre Würde und ihre Functionen wieder eingeseßt.“

In einer Handschriften-Sammlung, die vor einigen Tagen hier versteigert wurde, befand sich das Manuskript eines Prie- sters , Namens Blache, der unter Ludwig XIV. lebte, und ein Komplott des Kardinal v. Re6 und seiner Partei gegen das Leben des Königs entdeckt zu haben glaubte. Auf Anstiften sei- ner Feinde, der Jesuiten, wurde er als ein Wahnsinniger ver- haftet. Das von ihm eigenhändig geschriebene Manuskript, worin auf diese Verhaftung hingedeutet wird, ist von ihm und dem Polizei - Lieutenant Levoyer d’Argenson am 27. Dezember 1709 unterzeichnet. Seitdem war das Manuskript verschwunden und wurde erst im Jahre 1764 im Gymnasium Ludwigs des Großen bei den Jesuiten wieder gefunden und mit allen ihren Papieren in Beschlag genommen. Hierdurch wurde es in dem Pariser Parla- mente der Gegenstand eines langes Berichtes, den der Rath Rolland d’Erceville abstattete und den man in dessen Werken gedruckt findet. #

Jn der hiesigen Buchhandlung der Gebrüder Firmin Didot sind die Briefe Napoleons an Josephine, so wie die der Lektern an Napoleon und an ihre Tochter erschienen.

Folgendes is der wesentliche Jnhalt des Urtheils, welches das Zucht - Polizei - Gericht in Valenciennes gegen die Arbeiter der Steinkohlen - Gruben von Anzin gefällt hat: „Jn Betracht, daß es offenkundig is, daß die Arbeiter in den Steinkoh- len-Gruben von - Anzin ein Komplott geschmiedet haben, um die Besißer dieser Gruben zu einer Erhöhung des Tagelohns um 20 Centimen zu zwingen, und daß außer- dem mehr denn 100 Personen - das Bestehen diejes Kom- plotts bezeugen und den vollständigsten Beweis liefern, daß diese Arbeiter, ohne Rädelsführeè und Aufreizer sich unter- einander verabredet hatren, gleichzeitig ihre Arbeiten einzustellen, in Betracht, daß sie in den Gruben von Anzin, Fresnes, Vieux- condé, Denain und Absore das Feuer unter den Maschinen aus- gelöscht und das Einladen der geförderten Steinkohlen in die dazu bestimmten Kähne und Wagen verhindert haben; in Erwägung indessen, daß inmitten der Zusammenrottungen dieser Arbeiter die Vorstellungen des ehrenwerthen Maire von Anzin nie ganz unbeachtet geblieben sind, daß die Arbeiter sich weder gegen die Verwaltungs- und Justiz-Beamten, noch gegen den Anführer der bewaffneten Macht irgend eine Beleidigung oder Drohung er- laubt, daß fünftausend Arbeiter zehn Tage hindurch auf einer Gränzstrecke von acht Stunden sich keine Beschädigung an den Gruben haben zu Schulden kommen lassen und daß diese Um- stände, mit ihrem früheren guten Betragen und der großen Noth dieser die Lebensgefahr verachtenden Arbeiter, welche meistens Väter zahlreicher Familien sind, in Verbindung gebracht, die Nachsicht des Gerichts zu ihren Gunsten in Anspruch nehmen; qus diesen Gründen erklärt das Gericht Ledain, Senecot, Gendarme, Deramez, Ondart und Trognon, als des Komplotts

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ersten beiden zu einmonatlichem, die beiden folgenden zu vierzehncägigem, und die beiden Leßtern zu achttägigem Gefängniß und spricht die Übrigen, gegen . die sich keine hinreichenden Beweise ergeben, frei.“

Jn Folge des Bankerotts der Besißer der großen Eisengie- ßerei von Creuzot sind 2000 Arbeiter, die dabei beschäftigt wa; ren, brodtlos geworden. Die Regierung hat Befehl ertheilt, Truppen an Ort und Stelle zu senden, um etwanigen Unruhen vorzubeugen.

Die Polizei hat strengen Befehl ‘erhalten, einige Hausirer, die in der Umgegend der Hauptstadt republikanische Lieder und Schriften des Vereins für die Menschenrechte verkaufen, festzunehmen.

überführt, und verurtheilt d

Goa en Und S Land,

London, 28. Juni. Heute, als am Tage der Thronbestei- gung Sr. regierenden Majestät, läuteten des Morgens alle Glocken der Hauptstadt. Die Königl. Fahne wehte auf dem Tower und auf den anderen öffentlichen Gebäuden, und die auf dem Fluß liegenden Schiffe steckten ihre Flaggen auf. Der König hielt nicht das gewöhnliche große Lever im St. James- Palast, sondern empfing die Königliche Familie in Windsor und wird morgen erst zum Lever nach der Stadt kommen.

Der außerordentliche Gesandte Sr. Majestät des Königs der Niederlande, Herr Dedel, wird, wie der Globe versichert, im Laufe der ersten Woche des Juli wieder hier eintreffen.

Dem Globe zufolge, würde der Fürst von Esterhazy seine diplomatischen Functionen am hiesigen Hofe gegen Ende des nächsten Monats wieder antreten. Der Albion will wissen, daß der Hauptzweck der Reise des Fürsten darin bestanden habe, die finanziellen Verhältnisse eines nahen Verwandten zu ordnen, daß ihn aber bei jeiner Ankunft zu Wien Se. : Majestät der Kaiser von Oesterreich zugleich ersucht habe, dem Kabinet seine Ansichten über die Belgische Angelegenheit, so. wie ber die Europäische Politik im Allgemeinen mitzutheilen, Der Cou- rier bemerkt in derselben Beziehung: „Fürst Esterhazy hat vor vierzehn Tagen Wien verlassen und ist auf seiner Rückreise nach London begriffen. Er wird, wie es. heißt, nicht nur. Paris, sondern auch den Haag besuchen, ehe er wieder nah England kommt. Wie wir hören, sollen die Holländisch - Belgischen An- gelegenheiten unverzüglich wieder aufgenommen werden, und der , Fürst soll von Seiten Oesterreichs mit den ausgedehntesten Voll- machten versehen seyn, um, insoweit sein Hof dabei betheiligt ist, diese Sache sobald als möglich zu Ende zu bringen.“

Lord Wharncliffe und Sir Robert Peel sollen sich, wie der Sun sagt, laut gegen jeden Versuch ausgesprochen haben, der den Umstoß des jeßigen Ministeriums zum Zweck hätte.

Die Bischöfe haben in dieser Woche zwei Versammlungen gehalten; in einer derselben soll über ein Schreiben Sr. Majestär an den Erzbischof von Canterbury berathschlagt worden seyn, und der Sun meint, daß dasselbe zwar von einigen Prälaten sehr übel aufgenommen worden, daß es aber doch seine Wir- kung nicht verfehlen werde.

Der Albion sagt: „Das Unterhaus verräth hon Symp- tome von dem herannahenden Schluß der Session, denn in der gestrigen Morgen - Sißung wußte das Haus sich nicht länger als eine Stunde zu beschäftigen, und Abends vertagte es sich wegen der geringen Anzahl der anwesenden Mitglieder.“

Vorigen Dienstag kam in dem Gemeinde - Rathe eine an- gebliche Verlezung der Gerechtsame desselben zur Sprache, die dem Lord - Mayor, dem Recorder und dem Stadt - Secretair Schuld gegeben wurde, weil sie sich erlaubt hätten, bei dem lek- ten Besuch, den die Königin der City abgestattet, Jhrer Maje- stät im Namen der Londoner Corporation eine Adresse zu über: reichen, ohne vorher mit dem Gemeinde- Rathe darüber RÚck- sprache genommen zu haben. Herr Charles Pearson brachte einige Beschlüsse gegen den Gebrauch des Namens der Corpo- ration ohne Einwilligung des Gemeinde-Rathes in Antrag. Der Lord-Mayor entschuldigte sich damit, daß es wünschenswerth ge- wesen sey, die Sache jo ruhig als möglich abzumachen ; indessen, nach einigen Worten der Herren Stevens und Richard Taylor, wurden die vorgeschlagenen Resolutionen dennoch angenommen.

Nachrichten aus den Provinzen zufolge, würde die Oppo- sition der dortigen Banquiers gegen den neuen Freibrief der Bank wahrscheinlich viel ernstlicher seyn, als die Regierung es erwartet. : :

Für den Bezirk Portsoken findet so eben eine neue Alder mans-Wahl satt; sie hat heute früh begonnen, und man glaubt, daß Herr Scales die Majorität davontragen wird.

Ín der lezten Sißzung der Königlichen Gesellschaft der Wissenschaften wurde das fünfte Stück von Herrn Faraday's Untersuchungen über Elektricität vorgelesen. Die “Abhandlung beschäftigte sich hauptsächlich mit elektro - chemischer Zersezung. Der Verfasser faßt den Gegenstand von einem sehr weiten Ge- sichtspunkte auf und bestreitet die Hypothese, als sey die An- ziehung der Pole der Grund solcher Decomposition. Unter den

vorgelegten Geschenken befand sich ein Stück Meteor-Eisen, wo- von vor Kurzem 4 Fuß unter der Frucht-Erde bei Magdeburg 39 Pfund gefunden wurden. Die äußere Oberfläche des Eisens ist oxydirt; es is nicht geschmeidig, sondern überaus spröde; seine Bestandtheile sind Kupfer, Arsenik, Nickel und Rotherz. Am Schluß der Sißung wurden der Herzog von Buccleugh und der Ober-Richter von England, Sir Thomas Denman, zu Mit- gliedern der Gesellschaft gewählt.

Nach einer dem Parlamente vorgelegten Angabe sind im vorigen Jahre folgende Quantitäten Kohlen aus England aus- geführt worden: 10,161. Tonnen 20 Ctnr. pr. Tonne) nach Gibraltar, 605 Tonnen nach Spanien und den Balearischen Jn- seln, 4939 Tonnen nach Jtalien und den Jtaliänischen Inseln, 3422 Tonnen nach Malta, 11830 Tonnen nach den Jonischen Inseln, 2435 Tonnen nach den Russischen Häfen im Schwarzen Meere, 323 Tonnen nach der Türkei und dem Kontinent von Griechenland, 647 Tonnen nach Morea und den . Griechischen

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