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dig zwei Parteien wohl unterscheiden. Erstens die Liberalen, wie Mendelssohn, Friedländer und Salvador. Diese seyen von den christlichen Deisten aller christlichen Parteien wenig unterschieden, und also reif für das Bürgerthum in unserer Mitte, wie sonst die Alexandrinischen und Hellenischen Juden, welchen die Rd- mer das Bürgerrecht zu Tarsus, Cásarea und Alexandria unbedenklich bewilligt hätten. Nach einem anderen Maßstabe hingegen seyen die Karäer und Rabbaniten, oder Talmudisten zu messen, die noch jeßt an der Spike der Synagogen und Gerusien stän- den. Gegen diese Altgläubige des Buüchstabens und der Tradi- tion músse der Staat eine Bürgschaft haben, wenn sie gleiche Rechte mit den Christen ansprechen wollten. Pr. Großmann ließ sih darauf in einer ausführlichen, den Gegenstand nach allen Seiten hin beleuchtenden, Rede über die Verhältnisse einer den Juden zu gewährenden Emancipation vernehmen. (Einen Aus- zug daraus behalten wir uns auf morgen vor.) Es kam sodann ur Abstimmung über den Antrag der Deputation, welcher ein- stimmig angenommen wurde; der hinzugefügte ebenfalls obenerwähnte Antrag des Dr. Deutrich wurde jedoch mit 21 gegen 10 Stimmen verneint.
Gotha, 4. Juli. Die Hoffnungen, welche wir für die Wiederherstellung Sr. Königlichen Hoheit des Herzogs Alexan- der von Württemberg gehegt haben, sind nicht erfüllt worden. Schon vor einiger Zeit führte die steigende Besorgniß Jhro Hoheit unsere Frau Herzogin mit des regierenden Herzogs Durch- laucht von Koburg wieder hierher zurück, und seitdem \hwan- den die Kräfte des Durchlauchtigsten Kranken mehr und mehr. Heute Morgen um sieben Uhr ist Höchstderselbe aus diesem Leben geschieden. Es war eine shmerzvolle Nacht, die Jhro Hoheit unsere Frau Herzogin mit Höchstihrem Gemahle an dem Krankenbette Jhres Durchlauchtigsten Vaters, welches Höchst- dieselbe seit Jhrer Rückkehr zu uns nur auf wenige. Stunden u verlassen pflegten, durchwachten. Es war die lezte Nacht ge- liebter Kinder bei einem ‘geliebten, sterbenden Vater. Beim Herannahen der Entscheidung wendete der nunmehr Entschlafene sein Gemüth mit Ergebung und mit Fassung dem Allgüti- gen zu.
Stuttgart, 3. Juli. Jn der gestrigen Sißung der Kam - mer der Abgeordneten berichtete der Abgeordnete v. Rum- mel als Referent der staatsrechtlichen Kommission über die Frage : ob, nach der Ernennung des ältesten ritterschaftlichen Mitgliedes der Kammer zum Präsidenten, die erste Stimme- nun dem Ab- geordneten der Stadt Stuttgart zustehe? Die Kammer beschloß diesen Bericht drucken zu lassen und auf die Tagesordnung zu sesen. Dasselbe bestimmte sie hinsichtlich eines Berichts des Ab- georneten v. Mosthaf über den Austritt des zum Minister er- nannten vormaligen Präsidenten der Kammer, v. Weishaar und des zum provisorischen Departements - Chef des Jnnern er- nannten Ausschuß - Mitgliedes v. Schlayer, aus dem Aus- shusse. Bei dem Uebergang zur S ägedordninia wurde der weitere Bericht der Geschäfts - Vertheilungs-- Kommission über den Entwurf der an die betreffenden Kommissionen zu bewirkenden Vertheilung der neueren DOROE der ersten Kammer hinsichtlich der im älteren und neuesten Rechenschafts- Bericht vorkommenden Gegenstände berathen und nach einigen Bemerkungen die Vertheilung genehmigt. Unter den darauf entwickelten Motionen befanden sih vornehmlich: die des Ab- geordneten P fleiderer auf verfassungsmäßige Verabschiedung des Elementar - Aufwandes, auf Veröffentlichung der Staats- Rechnungen 1c., welche an die Finanz - Kommission verwiesen wurde; ferner eine Motion des Abgeordneten Raidt, die Ka- lender als das passendste Mittel Je Volksbildung zu benuken, welche an die Kommission für Schul - und Unterrichtswesen ab- gegeben wurde; eine Motion des Abgeordneten Lederer auf S eniabeiina der Wirthschafts -Abgaben und Aufhebung der Accise, die der Finanz-Kommission zuertheilt wurde; eine Motion des Freiherrn v. Welden, die Regierung um Vorlegung eines Wahl-Geseßes zn bitten, unter Angabe besonderer Bestimmungen desselben, hinsichtlich deren nach kurzer Debatte beschlossen wurde, diesen Antrag an keine Kommission zu verweisen, da schon frü- her die genannte Bitte von der Kammer an -die Regierung ge- \tellt worden. Sodann brachte der Dekan Münch seine bei dem leßten Landtag entwickelte Motive, die Regierung um eine Re- vision des Armenwesens zu bitten, mit kurzen Bemerkungen zu derselben, wieder ein. Es wurde beschlossen, dieselbe an die Kom- mission für innere Verwaltung zu überweisen. Der Abgeordnete Menzel entwickelte eine Motion: die Regierung um Einbrin- gung eines Geseßes gegen den Nachdruck zu bitten. Die- ser Antrag wurde der Justiz-Gesesgebungs-Kommission überge- ben. Eine während der Sißung eingekommene Beschwerde des Rechts-Konsulenten Fraas in Weinsberg über die dort kürzlich vorgefallene Abgeordneten - Wahl wurde an die Legitimations- Kommission verwiesen.
Frankfurt a. M., 3. Juli. Jhre Königl. Hoheit die Frau Kurfürstin von Hessen reiste gestern hier durch. Allerhöchst- dieselben begeben sich zu Sr. Königl. Hoheit dem Prinzen Wil- helm von ¡ved nach Schwalbach.
Der hiesige Shdfff, Syndikus und Appellationsgerichts- Präsident, Herr Dr. Büchner (geb. 1756), hat in diesen Tagen abgedankt, und wird nach rühmlich und chrenvoll in langjährigem Dienst der Vaterstadt vollbrachter Laufbahn (er is seit 41 Jah- ren Syndikus) seine übrigen Lebenstage in Ruhe beschließen. Nächsten Montag wird, ihn zu ersezen, ein neuer Senator ge- wählt werden. (Der Rath zählt zwei Schöffen, die älter an Jahren sind, als Herr Büchner, und einen, der gleich bejahrt ist: Schôf Hofmann, geb. 1751, Schdf Mezler, geb. 1755 und Schö} Vogt, geb. 1756.)
Zu Ehren des hier anwesenden K. K. Oesterreichischen Bot- schafters am Londoner Hofe, Fürsten Esterhazy, hatte Mere Ba- ron A. von Rothschild gestern ein Festmahl auf einer Villa vor dem Bockenheimer Thore veranstaltet.
Zu Langenbrucken bei Darmstadt hatten sich am vorigen Sonntage mehrere Abgeordnete der Kammern von Darmstadt, Karlsruhe und Stuttgart versammelt, angeblich um sich über Deutsche Handels-Verbältnisse zu besprechen.
Jtalien.
Turin, 25. Juni. Se. Hoheit der Prinz Konstantin Pe- ter von Oldenburg is von hier nah Deutschland abgereist,
Der Kriegs-Minister hat an die neu ausgehobenen Truppen einen Tages-Befehl erlassen, worin er sie wegen des Eifers belobt, mit welchem sie unter die Fahnen geeilt sind.
Die Piemontesische Zeitung enthält Folgendès: „Nach- dem wir die von den Kriegs-Gerichten gegen mehrere Personen wegen Theilnahme an der Verschwörung zum Umsturze des Staa- tes und ganz Îtaliens gefällten Urtheile mitgetheilt Mien: glau- ben wir uns verpflichtet, hinzuzufügen, daß diese Unglücklichen, welche zur Todesstrafe vertartholie worden sind, nicht nur bereit waren, dfféntlich ihre Schuld zu gestehen, wodurch sie die Ge-
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rechtigkeit ihrer Verurtheilung anerkannten, sondern daß sie auc.
christliche Reue zeigten.“
Der in Genua wegen Theilnahme ‘an derselben Verschwd- rung verhaftete Arzt Ruffini hat sih in dem dortigen Gefäng- niß mit einem Stück Eisenblech, das er von der inneren Beklei- dung der Kerkerthür losgerissen hatte, cine Wunde am Halse beigebracht, in deren Folge er starb.
Rom, 22. Juni. (Allgemeine Zeitung.) Am l8ten d. M. traf Se. Hoheit der Herzog von Leuchtenberg hier ein, aus der Mark Ankona kommend, wo er bei seiner nun eingetre- tenen Volljährigkeit seine weitläufigen und s{dnen Güter in Augenschein genommen hat. Der Herzog bezeugte dem bisheri- gen Administrator derselben, dem Grafen Re, seine vollkommenste Zufriedenheit mit dessen vieljähriger treuer Verwaltung. Man rühmt allgemein das kluge und umsichtige Benehmen, das der junge Fürst während dieser Reise beobachtet hat. Jn einem Lande, welches an sein Haus durch so viele Erinnerungen ge- fnúpft ist, und nun sich in so mannigfacher Aufregung be-
findet, verdient dies doppelte Anerkennung. Dev Herzog hat in Begleitung des Königlich Bayerischen Geschäftsträ- gers, Grafen Spaur, dem Papste einen Besuch abge- stattet, und wurde von demselben mit der äußersten Freund- lichkeit und Güte empfangen. Er wivd so lange hier
verweilen, bis die Feierlichkeiten der beiden Festtage des heiligen Johannes und des heiligen Petrus, welche hier mit großer Pracht begangen werden, vorüber sind; dann wird er die Reise nach Neapel fortsezen, wo sich dessen erlauchte Mutter und Schwestern befinden. — Der Jnfant Don Carlos is immer noch nicht in Civita-Vecchia eingetroffen. — Aus Florenz schreibt man von vielen Festen, die daselbst zum Empfange des neuvermößlten Fúrstlichen -Ehepaars stattfanden. Der Großherzog hat durch reiche Spenden an die Armen des Landes, durch Ausstattung vieler unbemittelten Mädchen, und durch Begnadigung vieler Verurtheilten das frohe Ereigniß bezeichnet. Die gesammte Be- völkerung Toskana's nimmt an dem Glücke ihres geliebten Für- sten fo warmen und herzlichen Antheil, daß seiner weisen: Re- gierung dadilch das schönste Zeugniß gegeben wird. Eine solche volle Anerkennung ist in der jesigen Zeit ein doppelt rühmliches Zeugniß für den Herrscher wie für sein Volk, — Horaz Ver- net ist von seiner nach Algier und Bona unternommenen Reise bereits nah Toulon zurückgekommen. Derselbe wird künftige Woche hier erwartet.
Spanien.
Madrid, 20. Juni. (Ueber England.) Die Deputirten der Städte und Provinzen versammelten sch gestern Morgen, 74 an der Zahl, in der Wohnung des Marschails Castaños, Prà- sidenten von Kastilien, von wo sie in einer Prozession zu Wagen nach dem Palaste sich verfügten. Hier hielt der König eine kurze Anrede an sie, in der er ihnen erklärte, der einzige Zweck ihrer Zusammenberufung sey der, seiner Tochter, der Prinzessin von Asturien, den Eid der Treue und Huldigung zu leisten. Nach- dem er sich zurückgezogen , theilte der Präsident ihnen mit, es werde die Feierlichkeit, den Befehlen des Königs zufolge, am anderen Tage in der Kirche San Geronimo statthaben.
Unter den Feierlichkeiten dieses Tages war in dem Progamm auch angeführt, daß einer der Höfe des Palastes zuerst mit Gas erleuchtet werden sollte. Eine Gesellschaft von Engländern hatte die Besorgung unternommen, und der Versuch fiel zur allgemci- nen Zufriedenheit aus.
Griechenland.
Jtaliänische Blätter melden aus Ankona vom 19. Juni: „Ein vorgestern ats Korfu angekommenes Jonisches Handels\ci hat Briefe mit der Nachricht mitgebracht, daß die Stadt Arta in Epirus von einer blutigen Katastrophe heimge- sucht. worden is. Jn der Nacht des 25. Mai kam ein Haufe von etwa tausend Bewaffneten von den benachbarten Bergen herab, überraschte die in tiefem Schlafe liegenden Einwohner und verbreitete Raub, Mord und Brand durch die Stadt. Viele der reichsten und angesehensten Bürger mußten ihr Leben durch große Geldsummen erkaufen und einige, die nicht zahlen konnten, wurden getödtet oder als Geiseln fortge\chleppt. Cinige Häujer wurden den Flammen Preis gegeben. Selbst der Rußsische und Eng- lische Konsul wurden nicht geachtet, und mußten viel Geld zah- len, um ihr Leben zu retten. Der Russische Konsul gab z. B. 1200 Thaler. Nur das Französische Konsulat blieb unangetastet und gewährte vielen Personen von verschiedenen Nationen eine Zuflucht. Die Behörden und die wenigen Truppen der Gar- nison retteten sich in das Fort. Drei Tage dauerte diese Ver- heerung, worauf der Räuberhaufen, der aus Türken und Grie- chischen Soldaten von dem irregulären Corps bestanden haben soll, in die Berge zurückzog.“
Vereinigte Staaten von Nord-Amerika.
New-York, 10. Juni. Der Präsident General Jackson ist auf einer Reije durch die östlichen Staaten von Nord - Aine- rika begriffen und wird übermorgen in hiesiger, Stadt erwartet. Der Gemeinde-Rath hat bereits die nöthigen Anordnungen zum gebührenden Empfange des Regierungs - Chefs getroffen.
Durch die leßten Ueberschwemmungen im Staat Vir gi- nien wurde großer Schaden angerichtet; man {äßt denselben auf 1 Million Dollars.
Die Cholera herrscht wieder mit großer Heftigkeit in New- Orleans, Wheeling, Maysville, St. Louis und anderen Staa- ten bis an den Mississippi.
An änd.
Berlin, 7. Juli. Laut Nachrichten aus dem NRegierungs- Bezirk Stettin ist daselbst die Grippe gänzlich verschwunden, dagegen sind noch hie und da Erkrankungen an den Menschen- Blattern vorgekounmen. — Jun den Hafen zu Swinemünde liefen im verflossenen Monate, bei einem Wasserstande von ¡8!
bis 202 Fuß, 89 beladene und 23 geballastete Schisse ein und |
81 beladene und 23 geballastete Schiffe gingen von da in See, Unter den eingegangenen befanden sich 93 und unter den ausge- gangenen 60 beladene Schifse unter Preußischer Flagge, 11 mit Getraide und 33 mit Holz nach dem Auslande befrachtet. Die Importe Stettins sind im Monat Juni unbedeutender gewesen als in dem gleichnamigen Monate des verflossenen Jahres. Die Haupt - Artikel bestanden in 34,432 Ctnr. Wein, 7566 Ctnr. Zucker, 1600 Ctnr. Asche, 2843 Ctnr. Farbeholz und 2590 Ctnr. Reis. Die vorzüglichsten Export - Artikel waren 20,708 Kubik- Fuß eichenes Schisfsbau- und Nugholz, #86 Ring Stäbe, -1729 Stück Balken, 924 Lasten Bohlen unv Qretter, 12,037 Ctnr. roher Zink, 8528 Scheffel Weizen und 14,126 Scheffel Roggen.
— Jn die Häfen des Regicrungs Bezirks Stralsund e im vorigen Monate 90 Schisse eingelaufen und 95 aus den- elben ausgelaufen. Mit legzteren wurden unter Anderem ver-
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sandt: 1120 Wispel Weltehe 1159 Wispel Roggen, 1251 Wiz Gerste, 420 Wispel Malz, 12,704 Quart Spiritus und 29 dungen Brennholz.
“— Bei dem Brand-Unglücke, das am 24. v. M. die Ky stadt Grottkau in Schlesien betroffen, ist blos die Nord und ein Theil der östlichen Seite der Stadt nebst der evang schen Kirche und Schule verschont geblieben; dagegen ist ganze andere, größere und besser gebaute Hälfte des Orte wie die Neisser Vorstadt in Asche gelegt worden. Der big
__ Allgemeine
Preußische Staats-Zeitung.
Spige hinauf massiv gemauerte Thurm der Katholischen P firche hat zwar den verhecrendèn Flammen widerstanden, dos das Kirchendach niedergebrannt und die Orgel bedeutend be
digt; auch die Gewölbe der Seitenschisse sind an zwei Stg AEOT G N SETUE 1 - durchbrochen. Von den Familien, die ihr Obdach verlor,
Im Bezirke der Königl. Regierung u Arnsberg is die durch die Pensionirung des Pfarrers è erledigte Pfarre zu Fveienohl dem bisherigen Vikar Hense, die erledigte ‘Pfarre in Bremen (Kreis Soest) dem bishe- n Vikar Saemer verliehen worden ; y Köln is an die Stelle des verstorbenen Pfarrers, Land- anten und Ehren-Domherrn Eskens, der bisherige Kaplan ¡in Baptist Engelmann zu Neuß zum Pfarrer in burg ernannt worden; 0 u Königsberg is dem Predigt-Amts-Kandidaten Frie- ch Eduard Grawert die erledigte Pfarrstelle an der gelischen Kirche zu Bischofsburg verliehen worden.
Abgereist|: Der Wirkl. Geheime Ober - Finanz - Rath und
eine große Menge in Scheunen, Stallungen, Schuppen F — Ueber die am ten v. M. in Thorn stattgehabte q zum Glück stand das Faß auf dem Boden des Hauses, s ff Der Zustiz-Kommissarius Ebmeier in Halle ist zugleich würde das Unglück gewiß viel größer gewesen seyn. Außer) sind jedoch bereits außer Gefahr. chen) geboren, und es starben 803 Jndividuen, wovon 40? fanden si, Drillinge, von denen die Frau eines Fabrik N vorigen Jahre Zwillinge zur Welt gebracht, die aber pi Nervensieber, welches früher in Achen grasjirte, hat u eral-Direktor der Steuern, Kuhlmeyer, nach Karlsbad.
Dachkammern ein Unterkommen suchen müssen, die meisten Amtliche Nachrichten.
ver-Explosion erfährt man nachträglich, daß es etwa ein Cen nur das Dach dieses lcßrern in die Höhe gesprengt wh Notarius im Bezirke des Königlichen Ober-Landesgerichts Anstifter selbst fanden ein Mann und ein Kind dabei den
— Jin Bezirke der Königlichen Regierung zu Ache n wy lichen und 401 weiblichen Geschlechts. Der Zuwachs der ters im Marianen-Jnstitut (einer Gebär-Anstalt für arme Y starben, Die Drillinge, sämmtlich weiblichen Geschlechts, y gänzlich aufgehört.
haben sich in die nahegelegenen Dörfer zerstreut. Pulver war, der von dem Anstifter derselben angezündet wy Mail des £ages, Wäre die Explosion in einer der unteren Stockwerke erfolg FNaumburg ernannt worden. und 20 Personen wurden mehr oder weniger verwundet; im Monat Mai d. J. 956 Kinder (511 Knaben und 4659 völkerung betrug sonach 163 Seelen. Unter den Geborne nerinnen zu Achen) entbunden wurde. Dieselbe Frau hat dagegen, den lezten Nachrichten zufolge, noch am Leben. Fi Meteorologische Beoba chtung.
1833. Morgens | Nachmitt. | Abends | Nach einn ‘ 2 /
6. Fulî. 6 U V. | 10) Uhr. Beobachtun 3 € l l un g g T N a h ll h len. E S (337,5 O 355,7 (var. [435,2 6 ParfOuetwärme 71,6! A U s [ a n d. uftwärme.| 12,5 R. | 19,2 R 5/3 O | Thauvunkt | 10,6° R. | 9,4 ° R. | 12,2 °® R. |O?waärme A srantr ei. Dunsisättg. A pCt. | 80 pes, Bodenwärme [War is, 1. Juli. Jm Schoße des Minister-Rathes soll die Frage Wind N Le: O, trübe. Fausdüng. 0,21:Ftert worden seyn, ob man die Aufstellung der Statue Napoleons Wolkchtua À T ert | Fe Niederschlag 0, |ff die Sáule des Vendome- Plaßes unter angemessenen Feier- d 4 A Ea Feicen vornehme, oder ob es besser sey, solches ganz in der
lle zu thun. Für diese leßtere Ansicht haben sich, so sagt , die Herren Guizot, von Argout und von Rigny ausge- chen. Cine Entscheidung in der Sache dürfte erst nach der fehr des Königs erfolgen. Der Deputirte Herr Ganneron erklärt zur Widerlegung über ihn von den Zeitungen verbreiteten Gerüchte in einem eiben an die Redaction des Temps, daß er nie nach der ¿würde gestrebt und er dieselbe, wenn man sie ihm anbieten u, aus\chlagen würde. Me Tribune meldet: „Vor einigen Tagen beurlaubte ein Yair und eifriger Royalist bei dem Könige und äußerte, erfi nach-Ham- begeben wolle, um seinen Landsmann Pey- net zu besuchen, indem er DR Este: 7, ¡Nicht daß ich sein (ehmen gegen mich in den leßten Jahren der Restauration zu loben hätte; aber er ist mein alter Kamerad und ich bin als solchem diesen Beweis von Freundschaft schuldig.//“/ König unterbrach ihn hier mit der Bemerkung: „„„Jch n noch nicht ihnen Allen die Freiheit geben, aber ich beschäf- mich damit und hoffe, daß- es bald geschehen wird; Sie nen es ihnen einstweilen immer ankündigen.‘ Der Temps erzählt: „Ein berühmter General beim Ge- vesen, der vor beinahe einem Jahre von dem Könige über Festungswerke befragt wurde, mit denen man schon damals Idee hatte, Paris zu umgeben, antwortete: „Das ist RIIR N L: N AZE CSRTE T l M A ZAE Tr Ar: é gut und schôn, aber Sie werden Jhren Plan nicht in Aus- Ie eueste Nachrichten, tung bringen können, denn die Pariser Einwohnerschaft wird es Paris, l. Juli. Jm heutigen Blatte des Monisfft wollen.//// Die Sache scheint jest im Ernste dahin gedie- liest man eine Königl. Verordnung, wodurch, dem Geseze| u seyn, denn nicht Ede Einwohner der Hauptstadt, ¡ten v. M. gemäß, - der Tilgungs-Fonds im Betrazefftrn auch die umliegenden Dörfer wollen keine Forts. : 44,616,463 Fr. auf die verschiedenen Renten - Gattungen} Zwischen dem Minister der auswärtigen Angelegenhei- Verhältnisse zum Kapitals - Betrage, gleichmäßig in fol und dem Sardinischen Botschafter sollen, mehreren Blät- Weise vertheilt wird: auf die 5procent. Rente 32,035,77Þ zufolge, levhaste Sroererungen stattgefunden haben, “mit auf die 42procent. 246,254 Fr., auf die 4procent. 821,4) man einen Artikel des „ournal des Débats in Verbin- und auf die 3procent. 11,512,991 Fr. Die 18,361,730 f, bringen will, worin dieses Blatt die strengen Maßregeln, rückgekaufter Renten, die, nah Abzug der gänzlich j he die Sardinische Regierung zur Unterdrückung der dort nullirenden 32 Millionen, noch übrig bleiben, werden als deckten Militair-Verschwdrung getroffen hat, in ziemlich her- theilt: auf die 5procent. Nente kommen 13,181,199 Fr., F qusdrücken tadelte. i Ei G 41 procent. 101,345 Su: auf die 4procent. 338,060 Fr. uw! Wer Précurseur de Lyon meldet, daß drei Genuesische die Zprocent. 4,738,126 Fr. elleute, der Marquis v. Balbi de Provera, Pallavicini und Die Gazette de France enthält Folgendes: „Cin & Caretto, wegen Verdachts der Theilnahme an der leßten ben aus Lissabon vom 17. Juni, das wir auf außerordentl {chwörung verhaftet und unter starker Bedeckung nach der Wege erhalten, meldet, daß Sir Jones, Schiffs - Capiidelle von Alessandria gebracht worden jeyen. A | Englischen Diensten, zum Öberbefeßlshaber des Portug Die Französische Akademie hat Herrn von Bonnecose, Geschwaders ernannt worden ist, Derselbe hat die Flotl g. Bibliothekar in St. Cloud und Verfasser einer vor [7ten in Augenschein genommen und ohne Zweifel die nd! heren Jahren mit Beifall aufgeführten Tragödie ,Rosa- Vorkehrungen getrossen, um den Capitain Napier, falls nde“, den diesjährigen poetischen Preis zuerkannt. Die Auf- es wagen jolite, sich im Tajo zu zeigen, gehörig zu einpf«F kar die Beschreibung von Bailly s Tod. A Der Schiffs- Capitain Sartorius, der im Komman! Die Obersten der Regimenter der hiesigen Garnison sind Geschwaders Dom Pedro's durh Herrn Napier erseßt | arichtigt worden, daß wegen der gegenwärtigen großen Hike ist, ist auf einem kleinen Englischen Fahrzeuge in Brest M Musterungen im Hofe der Tuilerieen bis auf Weiteres ein- kommen, wahrscheinlih um feine Ansprüche auf das P: stellt werden würden. L L sische Schiff „Magnanimo“/, das er im vorigen Jahre F Man spricht von einem großen Gastmahle, das die Gegner Blokade von Lissabon aufgebracht, geltend zu machen. | Regierung am 14ten d. M. zum Andenken der Einnahme Die hiesige Garnison ist durch das 8te Linien - Zuf Bastille in den sogenannten „Vendanges de Bourgogne““, unter Regiment, das bisher in Saint - Cloud lag, verstärkt wo! Vorsibe des Generals Lafayette, geben wollen. Der Verein — Heute schloÿ 5proc. Rente pr. compt. 103. 70. liul l Aufklärung des Volkcs hat eine dfentliche Sißung auf den 04. 25, 3proc. pr. compt. 77. 10. fin cour. 77. 45. ten d. M. angeseßt, Und will künftig den Jahrestag des l4ten Neap. pr. compt, 91. 15. lîu cour. 91. 75. 5proc. Spar. O eine Vertheilung von Preisen unter diejenigen Arbeiter 751. (ohne den fälligen Coupon — also 75:2. 21 78.) (n, die den Bemühungen des Vereins um ihre Ausbildung do. 461, ‘5proc. Belg. Anl. 94. meisten entsprochen haben. 2 Frankfurt a. M., 4. Juli. Oesterr. 5proc. Metall. Ein dfentlicher Garten in einer der hiesigen Vorstädte war 96. proc. 874. 871. Z21proc. 531. 1proc. 231. Br. Ÿ ern Abend der Schauplaß unruhiger Auftritte, zu denen das Actien 1517. 1515. Part. - Obl. —-. Br. Loose zu 1 singen republifanischer Lieder durch 2— 300 junge Leute An- 1933. G. Holl. 5proc. Obl. v. 1832. 90 ,*,. 90,7,. Poln. Þ gab. Bald erschien indeß ein Polizei-Commissair mit einem 592. Br. : \tfen Detaschement Linien-Truppen und ließ den Garten räu- A en. Es fanden bei dieser Gelegenheit einige Verhaftungen Redacteur Cottel. att. — Die polizeilichen Haussuchungen bei Personen die für T R A epublifaner gelten, dauern fort; namentlich gelten sie den Mit- Gedéuckt bei A. W. H9!Wiedern der Gesellschaft der Rechte des Menschen. Noch gestern
Auswärtige Börsen. - Amsterdam. 2. Juli. . Niederl, wirkl, Schuld 483. 58 do. 903. Ausgesetzte § 121 Kanz-Bill. 2213, 62 1024. Russ. (v. 1828) 1008. (v. 181 Preuss. Prümlen-Scheine 934. Vesterr.92. 38 Span. 45g. 56 do. f London, 2 Juli. 39 Cons. aus Abrechn. 90. Bras. 68. Belg. 913. Dün. 735 2 48L AGPICCH 99: St. Petersburg, 29. Juni. Hamburg 3 Non. 925. 13, Silber-Ruvel 3303. Kop. 68H Assign. 1272. Wilen. 2.. Juli: 42 do. Sb Dit
52 Met: 955 Actien 12384. ohne CM
vom 1 SemeslLei. Königliche Schauspiele. Montag, 8. Juli. Jum Schauspie!hause: Precioja, Si spiel mit Gesang und Tanz, in 4 Abtheilungen, von P. Wolf; Musik von C. M. v. Weber. (Dile. Thieme, Großherzogl. Hof-Theater zu Streliß: Preciosa, als Gastti Dienstag, 9. Juli. Jm Schau)pielhause: Gebrüder F Charakter-Gemälde in 5- Abtheilungen, vom Dye, (C. Töpfer! Königstädtisches Theater Montag, 8. Juli. Fra Diavolo, oder: Das Wirths zu Terracina, fomische Oper in 3 Aften, von Scribe; N von Auber. :
Berlin, Dienstag dén 9e Juli
begab sich cin Polizei-Commissair in ein Haus der Straße St. Denis, wo, wie man vermuthete, - eine Versammlung jenes Vereins stattfinden soüte; er hielt eine genaue Haussu- chung, ließ sich die Papiere des Wirthes und der zwdlf bei ihm befindlichen Personen vorzeigen und deren Taschen durch seine ihn begleitenden Agenten durchsuchen, welche sehr zahlreich wa- ren und von einer vor dem Hause gufgestellteen Compagnie Ju- fanterie unterstúßkt wurden. Die Anwssenden mußten hierauf auseinander gehen.
Aus Marseille schreibt man unterm 25sten v. M.: „Vo- rigen Sonntag, Abends um 9 Uhr, zog ein mit Stdcken bewaff- neter Volkshaufe mit großem Tumulte und unter dem Rufe: ¡Es lebe Heinrich V.!// durch die Straßen. Als an einer Eke ein irvdenes Geschirr auf die Ruhestdrer geworfen wurde, griffen sie das Haus eines Liqueur-Händlers, den sie für den Thäter hielten, an und zerschlugen alle Fensterscheiben, worauf sie ihren Zug unter dem Rufe: ,„, Nieder mit den Republikanern! Es lebe Heinrich V.!// fortsezten. Um Mitternacht wurden einige junge Leute, die sich im Bassin des Hafens baden wollten und die Marseillaise sangen, von mehreren Legitimisten beschimpft, welche ihnen drohten, sie mit ihren Rudern todtzuschlagen und dabei fortwährend den Ruf wiederholten: „„ Nieder mit den Liberalen! Heinrich V. lebe!“ — In Angoulême isst es am 22sten d. ebenfalls zu einem Konflikte zwischen den Anhängern der vori- gen Dynastie und den Republikanern gekommen. Ein Bän- kelsánger gab die Veranlassung dazu, indem er republi- kanische Lieder auf dffentlicher Straße vortrug, in denen unehr- erbietige Aeußerungen gegen den älteren Zweig der Bourbonen vorkamen. Die Legitimisten unterbrachen ihn durch Pfeifen und Zischen; dies wollte die andere Partei nicht leiden und so kam es zu einem Kampfe, in welchem die Legitimisten den Kürzern zogen; mehrere der Leßteren wurden verhaftet.
Im Journal de Nouen liest man: „Man versichert uns, daß am 22. Juni gegen 6 Uhr Morgens in mehreren Dörfern des Bezirks Hâvre Erdstöße verspurt worden sind. Ein solches Ereigniß steht mit der geologischen Struktur unseres Landes so sehr im Widerspruch, daß wir es nicht glauben wollten, aber Personen, die an Ort und Stelle waren, haben theils im Bett, theils stehend eine deutliche oscillirende Bewegung wahrgenom- men, welche mehrere an die Mauern gelehnte Gegenstände um- warf. Die Dörfer, in denen man das: Erdbeben, welches nur einige Sekunden dauerte, verspürte, waren Gonfreville - Caillot, Angerville-Bailleul, St. Maclou, Limpiville und mehrere andere in dem Bezirke von Havre. Das Wetter war dabei schön und die Atmosphäre vollkommen heiter.‘
Aus Straßburg wird unterm 25sten v. M. gemeldet: „¿Der Rhone- Kanal - von Mühlhausen ELs--hierher ist nunmehr eröffnet; gestern kam auf demselben däs-erste, mit Waaren aus den súdlichen Departements beladene Schiff hier an, welches am 19ten von Múhlhausen abgefahren war. Mit dem Fahr-
zeuge, das im vorigen Jahre aus derselben Stadt hier an-
kam und festlich empfangen wurde, sollte ein bloßer Versuch ge- macht werden, ob der Kanal auch schiffbar sey.“
Großbritanien Und JILlan d.
Parlaments-Verhandlungen. Unterhaus. Siz- zung vom 1. Juli. (Nachtrag.) Jn der Debatte über die zweite Resolution in Betreff der Bank, äußerte. sich Herr Baring dahin, daß, seiner Ansicht nach, die Papier-Valuta nicht eher auf einer sicheren Basis ruhen werde, als bis man die Noten der Bank von England zu einem geseßlichen Zahlungsmittel gemacht habe. Aus diesem Beunde werde er den jest vorliegenden Be- \chluß unterstüßen. Er sey Überzeugt, daß das Land nicht den ganzen Vortheil einer Papier - Circulation genießen könne, wenn nicht einige Sicherheit gegen die beständigen Schwankungen in den Preisen und gegen sonstige Schwierigkeiten, denen man so oft ausgeseßt gewesen sey, vorhanden wäre; ein bedeutender Schritt auf diesem Wege sey die den Land-Banken zu ertheilende Befugniß, die Noten der Bank von England als voll- ständige Zahlung anbieten zu dürfen. Die Bank-Noten sollten nicht etwa zu einem geseßlichen Zahlungsmittel an die Stelle von baarem Gelde gemacht, sondern es solle nur eine Einlôsungs- Stufe abgeschafft werden. Die Land-Banken würden statt Gold Noten der Bank von England geben, aber für diese Noten werde man an jedem Orte Gold erhalten können. Die Ban- quiers der City von London leisteten nie anders Zahluug, als mittelst Banknoten, die der Empfänger in der Bank sogleich ge- gen Gold umtauschen könne. Das sey keine Weigerung von Baarzahlungen zu nennen. Durch den vorgeschlagenen Plan würde der Papier - Valuta des Landes eine vermehrte Sicherheit gegeben — die Sicherheit der Bank von England und die auf den Kredit derselben gegründete Gewißheit, für die No- ten stets Gold erhalten zu können, wenn auch vielleicht nur an einem Orte. Der große Zweck der Maßregel sey, gegen die traurigen Folgen eines panischen Schreckens sicher zu stellen, und da er glaube, daß derselbe dur die vorgeschlagene Maßregel er- reicht werde, so dürfe die Regierung auf seine Unterstüßung zäh- len. Sir Robert Peel ließ sich im Wesentlichen folgender- maßen vernehmen :
¡Es steht fest, daß ein Ueberfluß an kleinen Noten zu Übertrie- benen Speculationen aufmuntert, und daß die Ausgabe von Ein- und Zwei-Pfund-Noten die Gold-Ausfuhr begünstigt, so daß, wenn eine Krisis, ein panischer Schrecken eintritt, man sogleich die Aus- zahlung aller Depositen in Gold verlangt, weil man der Papter- Valuta mißtraut. Aber mein ehrenwerther Freund hat Unrecht, wenn er behauptet , daß die Papier=Valuta jeyt dieselbe sey, wte früher. Ein- und Zwei-Pfund-Noten dürfen jeyt nicht ausgegeben werden, und es is daher eine gleihmäßigere Verbreitung der Gold- Valuta gesichert, während das vorhandene Papier ebenfalls auf Ver- langen gleich in Gold umgeseßt wird. Es if daher jeßt auch keine Krisis, wie die im Jahre 1825, zu befürchten. Mein ehrenwerther Freund sagt, es sey höchst wünschenswerth, das Land gegen die Wir- kungen ciner politischen Aufregung zu s{chüßen. Darin pflichte ich ihm vollkommen bei, und ih räume die Vortheile ein, welche dem Lande aus einem unumschränkten Vertrauen in die Bank von Eng- land entspringen würden. Js es aber möglich, dies Vertrauen durch
1833.
eine Parlaments = Akte anzubefehlen? (Hört!) Meln ehrenwerther Sreund hat von dem Vertrauen gesprochen, welche? die Anweisungen der Bankiers auf die Bank von England gendssen. Sehr richtig Aber woher entsteht dieses Vertrauen? Eben weil sch kcine Parla ments- Akte darein mischt. Wie Burke gesagt hat: Das Vertrauei! der Handelswelt giebt den Anweisungen der Banquiers (checks einen Werth an der Bdbrse, weil fie keinen in Westminster « Hall haben. (Hört!) Alles hängt dabei vom Vertrauen der Handels welt ab, und wenn mein ehrenwerther Freund cin Gese durch brächte, um das Publikum zu zwingen, solchen Anweisungen Ver trauen zu schenken, so würde das Resultat seiner Abstcht gerade entgegenlaufen. Deshalb scheint mir auch die vorgeschlagene Ein mtischung in die Angelegenheiten der Land - Batnifen sehr unzwedck mäßig. Jch würde vorschlagen, den Land =- Banken die Ausgabe von in (Sold verwandelbaren Noten zu gestatten, und sie selbst dafür sorgen lassen, was für Art von Depositen sie annehmen wollen; nur müßten sie das Recht haben, eine vorherige Kündigung ihrer Noten verlangen zu können. Dies würde weit zweckmäßiger
seyn, als sie zur Zahlung in Bank - Papier zu zwingen. Wie leicht *
kann auch überdies der vorliegende Plan umgangen werden. Da es keine Bank-Noten unter 5 Pfund giebt, so brauchen nur die Kredi- toren der Land-Banken so viel Anweisungen, als es ihnen gefällt, von 4 Pfd. 19 Sh. zu ziehen, um dadurch eine Zahlung in Gold zu erzwingen. Dazu wird man natürlich unter gewöhnlichen Um- ständen nicht schreiten; aber in gewdhnlichen Umständen is guch keine Gefahr vorhanden. Der edle Lord gegenüber scheint die Mittel, welche sich zur Umgehung seines Planes darbieten, nicht gehörig Überlegt zu haben. Der edle Lord hat heute Abend zu meinem größten Erstaunen vor- geschlagen, daß die 5Pfund-Noten der Land-Banken auf Verlangen in Gold ausgezahlt werden sollen; dies is eine sehe wesentliche und wichtige Veränderung. Die Wirkung derselben wird seyn — auf das Fernhalten der 5Pfund-Noten von der Circulation gewtisserma=- ßen eine legislative Prämie zu seßen. (Hôrt, hört!) Der ganze Plan sey ursprünglich darauf angelegt, die Land-Banken zu veran- lassen, kein Gold in ihren Koffern licgen zu lassen, sondern sich we- gen der Mittel, allen Forderungen zu begegnen, auf die Bank von England zu verlassen. Was würden aber die Land- Banken sagen, wenn die Besißer der 5Pfund-Roten sich zur SaN ung in Gold herbeidrängten, wie es tin einer Krifis unfehlbar der Fall seyn würde. Der edle Lord hat zwar gesagt, daß Niemand zwei 5Pfund - Noten zugleich präsentiren dürfe, weil das Gold für 10 Pfund verlangen hieße. Wie aver, wenn der Besißer mehrerer 5Pfund - Noten sich immer in Zwischenräumen von einer halben Stunde meldet, oder wenn z. B. ein Besißer von 50 5 Pfund-Roten dieselben von verschiedenen Personen einzeln vorzeigen läßt? Was würde der edle Lord dazu sagen, oder wie will er dies vermeiden? (Hört, hört!) Der edle Lord s{chlägt ferner vor, daß die Bank von England nur verpflichtet seyn soll, ihre Noten an dem Ort einzuidsen, wo se dieselben ausgegeben hat; das heißt, daß die in London auzsgegeven Noten nur in London, und die von den Tdchter-Banfen ausgegebenen Noten nur von jenen Fistituten eingelds|! zu werden brauchten Wer sichert uns aber dafür, daß die-Bank von England die. Todchtex-Banfet beibehâlt? (Hôrt!) Der edle Lord räumt ein, daß es der Zwée
seines Planes is, die auf Actien gegründeten Banken zu veranlas- sen, sich der Noten der Bank von England zu bedienen; wenn da- her die Bank jene Actien - Gesellschaften dahin bringen fann, ihr 2 oder 3 Procent für den Gebrauch threr Noten zu bezahlen , ist es dann wohl wahrscheinlich, daß sie die Töchter-Banken beibehalten wird? Die Folge der Abschaffung würde aber die seyn, daß die Noten der Bank von England nur in London zahlbar wären und daun kann man sich darauf verlassen-daß das Gold, wenn die Bank auch noch so zahlung®- fähig ist, Agio stehen wird. Angenommen, eine Person in der Pro- vinz wolle nach dem Kontinente reisen, so kann sie nicht darauf warten, bis sie ihre Noten nach London geschickt, und das Gold zu
räckerhalten hat, sondern sie muß Agio zahlen, um baares Geld zu erhalten. Auch ist es nichk unwichtig, zu eròrtern, welchen Ein- fluß die Bestimmung, Bank-Noten zu einem geseßlichen Zahlungs- mittel zu machen, auf die Fälschungs-Frage haben würde. Es wäre doch hart, wenn man die Leute zwingen wollte, Noten anzunehmen, die 200 Meilen von dem Orte, wo sie ausgegeben worden find, cir
kfuliren, und von deren Aechtheit sie sch keine Ueberzeugung ver
schaffen kdnnen. (Hört!) Mein ehrenwerther Freund, das Mitglied für Whitehaven, trug vor zwei Monaten auf die Niederseßung eines Ausschusses an, der eingeständlich eine Entwerthung der Va
luta herbeiführen sollte. Der edle Lord widerseßte sich der Ernen
nung des Ausschusses und ließ eine Erklärung anttehmen, daß keine Veränderung in der Valuta eintreten solle. Eitiige Tage darauf trug der edle Lord selöóst auf Niederseßung zweter Ausschüs}se an, die den Zuftand des Handels und des Ackerbaues prüfen sollen. Diese Ausschüsse haben ihre Untersuchungen auch auf den gegenwärtigen Zustand des Geld-Umlaufs gerichtet und es ist kaum \chicklich, daß der edle Lord eine roße Veränderung in der Grundlage! der Va
luta vorschlägt, ohne den Bericht der Ausschüsse abzuwar
ten. (Hôrt!) Nichts hat mih in meinem ganzen Leben mehr Úherrasht, als der Vorschlag des edlen Lords, die Noten der Bank von England zu einem geseßlichen Zahlungsmittel zu machen Der edle Lord und seine Freunde haben immer den Grundsaß au}
gestellt und vertheidigt: „„Fhr möôgt so viel Pavier ausgeben, als Fhr wollt, vorausgeseßt, daß Fhr dasselbe auf Verlangen mit Gold cinldst.// Einer besonderen Art von Papier aber einen Vorzug vor allen anderen Arten geben , ist die merkwürdigste Art, dem Publi
fum Vertrauen zu der Papier- Valuta einzufldßen, auf die na! wohl jemals gefallen is. Das System, welches Adam Smith vor 59 bis 60 Fahren als das bestmdglichste empfahl, besteht jeßt im Lande, und dieses System zu ändern is der Zweck des uns vor liegenden Beschlusses. Jch halte es daher für meine Pflicht , mich demselben zu widerseßen.‘
Herr P. Thomson sagte, er hätte gewünscht, daß der schr
ehrenwerthe Baronet (Sir R. Peel) den Unterschied zwischen einem politischen und einem kommerziellen panischen Schrecken nicht aus den Augen verloren hätte. Fast alle Argumente des sehr ehrenwerthen Baronet fänden nur auf politische Krisen An wendung. Nun müsse er (Herr P. Th.) aber behaupten, daß Niemand im Stande wäre, einen Plan anzugeben , der Schuß gegen die gelegentlichen Wirkungen politischer Besorgnisse ge währe. Wenn man wolle, daß die Banken so viel Gold vorrá
thig halten sollten, um in Zeiten einer politischen Krisis allen Gold-Forderungen genügen zu können, so heiße das mit anderen Worten, allen Zettel-Banken ein Ende machen; denn wenn kein Vortheil damit verknüpft wäre, so würde sich Niemand veranlgßt finden, eine Bank zu errichten. Er sehe in der Maßregel nichts, was darauf berechnet sey, die Land-Banken zu veranlassen, weni
ger Gold vorräthig zu halten, als sie jetzt hätten; denn sie wür-
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