1833 / 195 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

die Einwohner „jener. Stadt. vertriebeit, und. später dutch das L bewaffnete Landvolk, dem bald die Bayerischen Truppen zu Hülfe kamen, genöthigt, über die Gränze zurück- zuweichen, Die Flüchtlinge aus Epirus, welche vor jenem aub- guoe Schus suchten , waren sehr zahlreich innerhalb der Gränzen es Königreichs angekommen.

Inland. Berlin, 14. Juli, Aus dem Reg. Bez. Gumbinnen schreibt

“man unterm 8ten d. M.: „Die Witterung is in der hiesigen

Provinz während des vorigen Monats dem Gedeihen der Saga- ten besonders günstig gewesen, indem bei anhaltender Wärme Bs Gewitter und S igrecen das Erdreich befruchteten, die flanzen erfrischten und das Wachsthum derselben sichtbar be- PEMeR Wenn auch vom Winter- Getraide, besonders vom oggen, keine besonders reiche Aerndte zu erwarten steht, so ist

doch je6t jede Besorgniß wegen Mangels E Nur auf

‘den hochliegenden sandigen Bergen von Masuren, auf denen die

Saaten theilweise gar nicht aufgegangen sind, wird die Roggen- Aerndte höchst dürftig ausfallen. Dagegen versprechen die Som- mer- und besonders die Kartoffel-Felder bei fortdauernder günsti- ger Witterung auch dort einen reichlichen Ertrag. Die bereits begonnene Wiesen- und Klee-Aerndte stellt im Allgemeinen den Land- mann insofern zufrieden, als das Heu bis jeßt größtentheils trocken eingebracht worden is und die bessere Beschaffenheit desselben das mindere Quantum zu ersezen verspricht. Ungünstig hat dagegen die Witterung auf den Obstbaum eingewirkt, indem fast überall die Bläthen im Mai durch den Frost gelitten haben. Hin und wie- der haben auch heftige Gewitter, namentlich am Iten, 12ten,

lôten und 19ten v. M., Schaden angerichtet, weniger jedoch auf

den Feldern und in Gärten und Wiesen, als an Gebäuden, in- ovem mehrere Brände dadurch veranlaßt wurden. Was den Gesundheits - Zustand anbetrifst, so sind die natürlichen Blattern, nachdem solche in Folge der getroffenen polizeilichen Maßregeln in dem Dorfe Stobnien, Lycker Kreises, bereits beseitigt waren, in diesem Kreise, und zwar auf den Gütern Borken und Glin- nen, so wie im Angerburger Kreise in den Ortschaften Stein- hof, Kühnorth und Deyguhnen, neuerdings ausgebrochen. Au- erdem haben sih die Varioliden und Windpocken „im Inster- urger, Sensburger und Gumbinner Kreise gezeigt.“ :

An dem Amts-Dorfe Sabrodt bei Hoyerswerda (Reg. Bez. Frankfurt) entstand in der Nacht vom 6. Juli ein Feuer, durch welches sechs bedeutende Bauern-Gèhöfte und acht Scheu- nen in Asche gelegt wurden. Menschen sind dabei nicht verun- glúckt.“ Das Vieh wurde gerettet.

Literarishe Nachrichten.

Ueber die Amtsbefugnisse des Raths der Gewerbverständigen und das rechtliche Verfahren bei demselben ein Hand- buch für Fabrikanten, Professionisten und Geschäftsmän- ner von F. P. Gottlieb, Secretair des Königl. Raths der Gewerbverständigen zu Köln. Auf Kosten des Verfassers. Köln, 1831; in Kommission bei P. Schmi. X1l u. 283 S. 8. :

Der Verf. cŒklärtsich in der Vorrede über den nächsten Zweck seiner Arbeit eben so deutlich, als bescheiden. Durch Zusammen- stellung der vielfach Len geseßlichen Bestimmungen üver Or- ganisation und Wirksamkeit des Kölnischen Raths der Get- werbverständigen, mit gelegentlicher, aus eigener zwanzigiähri= ger Dienst- Erfahrung geschöpfter Erläuterung ihres Sinnes und ihrer Praxis, hot er, dem bei dieser Behörde zunächst interessirten gewerbtreibenden und gewerbverständigen Publikum der Stadt Köln eine sehr erleichterte Uebersicht bezüglicher Rechte und Pflichten, und eine klare Erkenntniß der Art und Weise zu verschaffen, wie sene

ewahrt werden können, diese erfüllt werden müssen. L täuscht ich der Verf. nicht in dieser Hoffnung; er hat gerechten Anspruch auf den Dank derienigen Mitbürger, für welche er zunächst ge-

\chrieben, und sein Werk wird der guten Früchte nicht entbehren,

welche, in jedem Verhältniß zwischen Regierung und Unterthanen, wie zwischen Verwaltung und Verwaltungsbefohlenen, aus echter Aufklärung über gegenseitige Rechte und Pflichten erwachsen. Aehn- liches, in Bezug auf den vorliegenden Gegenstand, hat früher für Frankreih das im Jahre 1811 zu Paris erschienene Manuel des Prud'howmes par M. Leopold geleistet. :

Aber auch für ein größeres Publikum unter einem allgemeine- ren und höheren Gesichtspunkte ist das Büchlein nicht ohne Jn- teresse, besonders zu einer Zeit, wo die Frage Über Zunftzwang oder Gewerbfreiheit so vielfach wieder zur Sprache gebracht, und häufi in einem gegen die leßtere feindlichen Sinne durch Seften- un Parteigeisi aller Art erörtert wird. Hier finden wir, ohne Polemik oder Sophistik, die Geseße zusammengestellt, welche, zunächst in Frankreih , doch mehr oder minder, früher oder pater, mit offenkundiger Rückwirkung auf einen großen Theil von Europa, das Zunftwesen vernichteten, die Gewerbfreiheit An- fangs unbedingt ins Leben riefen, dann aber allmälig mit den durch- Erfahrung als nothwendig erkannten Beschränkungen und Schuhwehren gegen ihren Mißbrauch sie zu umgeben trachteten. Wir finden zugleih aktenmäßige Data zur Erdrterung des histori- schen Ganges der Sache und der dabei einwirkenden verschieden- artigen Regierungs-Motive. Wir sehen endlich, wie die auf Befe- ftigung einer vernünftigen und geregelten Gewerbfreiheit berechne- ten Fnstitutionen von Alt-Frankreich auf die neu erworbenen Rhein- lande übergingen, wie sie später, in dem durxh den Pariser Frie- den an Preußen gefallenen Theile der leßteren, mit der schon seit mehreren Jahren in dieser Materie neu begonnenen eigenen Gesehß-

ebung dieses Staates zusammentrafen , und, unter wechselseitigem

Einfluß der einén auf die andern, bis zu ihrem heutigen Stand- punkte sich niht nur aushildeten, sondern auch weiter verbreiteten. So erhalten wir ein klares, jedem gesunden Menschenverstande zu- gängliches, aus Geseßen und Thatsachen, ohne alles Kolorit gelehr- ter Meinungen Und Phrasen, konstruirtes Skizzenbild der ganzen Sachlage, wié es, zur Fitirung der dentlichen Meinung über die- selbe, und zur Begrüundun gesunder Erkenntnis des einfachen We- sens und der praktischen Bedeutung jener, nur durch Theorten- Luxus und Parteigeist s{hwierig und verworren gemachten, Streit- frage über Zunftzwang oder Gewerbfreiheit kaum besser gewünscht werden mag: jungten Maßstab wiederzugeben. :

Die vom 11ten Jahrhundert ab sich bildenden Zunft - und Cor- porations-Verfassungen hatten, ganz unstreitig, die Europäische Ci- vilisation, nit bloß durch Erweiterung und Sicherung des Handels, dieses ersten Kultur - Prinzips, sondern auch unter dem publicistischen Gefichtspunkt sehr bedeutend gefördert. Auf ihnen beruhte wesent- lih das Wachsthum der Städte und jenes dritten Standes, in des- sen Kraft und Reichthum sehr bald dié Königliche Macht, zum. Heile des ganzen Gemeinwesens/, gegen die Excesse einer Übhermüthigen

eudal-Aristokratie ihren sichersten Stühpunkt fand. Was aber Über- aupt die Geschichte lehrt, daß ein, wenn auch siegreicher Kampf egen Privilegien und Mißbräuche selten mit ein ader Zerstbrung erselben und Herstellung eines billigen Rechts- Zustandes endigt, sondern gewöhnlich ‘nur neue Bevorrechtungen und Mißbräuche an die Stelle der alten seßt, das bewährte sih auch hier. Zur Verthei- digung gegen Tyrannei und Erpressung gestiftet, wurden die Cor-

sie nicht, wie das : Pewalt ‘wurzelten, sondern im Boden rechtlichen Herkommens; viel

Versuchen wir, ein solches Skizzenbild hier im ver-.

804

vatiotteit selbs sehr balt rannen und -Erpvesser it eigéttet Art: ns u L e R anden, sechs Jahrhunderte E

n Reform - Versuchen weiser Geseßgeber um so hartnäkiger , als sie nicht ; en dal Mtitterthum ; im Boden herkömmlicher

leihter aber wird faktische Gewalt durch Recht besiegt, als formelles Recht durch Vernunft gebessert. Die leßte Hälfte des 18ten Fahr- hunderts sah diese zum herkömmlichen Recht gewordenen Mißbräu- che des Zunft- und JFnnungswesens auf ihrem Gipfel: den ersten wirksamen - Stoß empftngen sie in Frankreich _ unter Türgots Ministerium: zwar überdauerte die im Februar 1776 ausgesprochene bedingte und qualificirte Aufhebung der meisten Gewerbe - Corporationen nicht den Sturz dieses küh- nen, aber in éine noch nicht vòllig reife Zeit gefallenen Refor- mators: doch ward ihre s{hon, im August desselben Jahres, erfolgte Wiederherstellung durch nüpliche Einschränkungen bedingt , dieüel- entliche Technik der Gewerbe aus mancher Fessel veralteter Vor- chrift und Methode erlös, und namentlich, wenn auch nur inner- halb der Zunft- Gränze, der Erfindungsgeist, welcher selbstständig aufzutreten und des die Altherkömmlichkeit seines Verfahrens beglau- bigenden Zunft-Stempels zu entbehren wagen wollte , in solcher bis dahin unechdrten Wagniß geschüßt. Das war viel damals, was jeßt sehr wenig scheinen dürfte: zugleich lieferte dieses Zugeständniß der Anti-Türgot’schen Partei einen neuen: Beweis, wie viel leichter es sey, einen Mann zu stürzen, als seinen Geist zu bannen! Wirklich sahen wir denn au) wenige Jahre später diesen sel- bigen Geist wiederum in der konstituirenden Versammlung geschäf- tig und früher Mißlungenes nicht nur mit Leichtigkeit vollbringen, sondern auch weit Über das ursprüngliche Ziel hinaustreiben. Las Dekret vom 17. Funi 1791 ‘vernichtéte alle Zünfte und gewerbliche Corporationen, untersagte ihre Herstellung unter- irgend einer Form und seßte an die Stelle aller aufgehobenen Monopols -, Zwangs = und Aufsichts-Maßregeln die unbedingteste individuelle Freiheit, bei Ausübung jeder Art von gewerblicher Thätigkeit. Dieser neu ge- schafene Zustand zerstörte. binnen 12 Jahren beinahe allen Franzd- sischen Kunst- und Gewerbfleiß, indem die Excesse der Zügellosig- keit sich ungleich verderblicher erwiesen, als frühere Mißbräuche des Kastengeistes. Die revolutionnaire Konvents- und Direktortal - Re- gierung jener Epoche wollte oder konnte nicht eingreifen: erst unter dem Konsulate zeigte sich in diesem Punkte, wie in vielen anderen, eine allmälige Rückkehr zur Ordnung. Auf mehrjährige Untersu- chung und Berathung des wichtigen, niemals ungestraft mit Leicht- fertigkeit zu behandelnden, Gegenstandes folgte das merkwürdige Geseß vom 12. April 1803 (22. Germinal X1), welches man, direkt oder 1 t Sre E Ka e a SIGenwarnis bestehenden vernünftigen Gewerbfreiheit betrachten darf. 4 : Dieses Gese vermied mit großer Sorgfalt jeden Rückschritt in das alte Zwangs=- und Stillstands- Gebiet. Es ließ den Haupt- grundsaß freiester Thätigkeits - Konkurrenz in allem Gewerbe unan- etastet: aber allen in der Revolutions « Periode entwickelten M1ß- räuchen der Zügellofigkeit trat es fräftig entgegen; beschüßte jedes vertragsmäßig entstehende Verhältniß zwischen Herren, Arbeitern und Lehrlingen; sicherte das Eigenthum der Erfinder und Fabri- fanten;, bekleidete die Gemeinden mit einer, das eigentliche Polizei- Verfahren ausschließenden Art von Patriarchal - Gewalt zur kosten- freien Ausgleichung innerer Händel der gewerbtreibenden Klasse; umgab endlich, durch Stiftung der Raths-Kammern für Ma- nufaktur, Fabriken, Künste und Handwerke, die Regie- rung mit hinlänglichen Aufflärungömitteln über Alles, was zur Befriedigung wahrhafter Gewerbs -Jnteressen, generell oder speziell, IMTEg, Cues noch im geseßlichen Reglementarwege zu verordnen eyn möchte. L M Erstes Haupt-Resultat der hierdurch in die wahren Bedürfnisse des Französishen Gewerbfleißes erlangten tieferen Einsicht war das Kaiserliche Dekret vom 18. März 1806, wodurch für die Stadt Lyon ein Rath von Gewerbverständigen (Conseil de prud’- hommes) errichtet, und dieselbe Maßregel für andere Städte unter angemessenen Modificationen vorbehalten ward. 18 Drei Jahre später, und nachdem in Lyon die neue Einrichtung als hôchst nüßlich sich bewährt hatte, erledigte das Geseß vom 11. Juni 1809 jenen Vorbehalt für ganz Frankreich. Jm ersten und dritten Titel dieses Geseßes is die Zusammensehungs- Art der Conseils de prud’hommes bestimmt, wobet Kaufleute , welche nicht zugleich Fabrikanten sind, ausgeschlossen werden, den Kaufleuten - Fabrikanten aher Über die mit zugezogenen subalternen Ge- werbs-Genossen ein gewisses numerisches Üebergewicht zugestanden wird; zugleich sind hier die Bedingungen ausgesprochen, unter denen eine Stadt zum Besiß des Fnstituts gelangen kann, so wie Art und Weise der ersten Wahl und successiven Erneuerung seiner Mitglie- der. Jm zweiten Titel wird von den Aufsichts-Befugnissen und der Gerichtsbarkeit des Kollegiums gehandelt: erstere bezweckin vor- tiehmlich die Aufrechthaltung aller für Eigenthums - Sicherheit der

verschiedenen Fabrikzeichen geseßlich verordneten Maßregeln; leßtere |

isi schiedsrichterlich begründet über den ganzen Gewerhsöstand des Bezirks, für dessen innere Streitigkeiten, so weit selbige die Aus- übung des Gewerbes betreffen. Titel 1V. XU. enthalten die nä- here Anweisung Über Geschäfts-Verfahren, Kraft und Vollstreckung der Urtheilssprüche, Kostenpunkt u. st. w. Ein ergänzendes Geseß vom 3. August ea nene a Me richterlicher Befugniß dieser Kollegien noch um ein Bedeutendes. 5 :

\ Die Zweckmäßigkeit des Fnstitutes als Aufsichts- und Gerichts- Behdrde bewährte sich {chnel. Binnen drei Fahren besaßen 38 Franzdsische Städte jede ihren Rath der Gewerbve rständigen. Unter ihnen Kdln und Achen. Für das Großherzogthum Berg wurden die bezüglichen Gewerbe-Verhältnisse dur cinc besondere, im Einzelnen abweichende, aber doch ungefähr auf gleicher Grund- lage wie in Frankreich, sih haltende Gesehgebung vom 3. Nov. 1809 und 3. Dez. 1811 geordnet. i : :

Das Kaiserl. Dekret, welches der Stadt Kdln ihren Rath der Gewerbverständigen verlieh, ist vom 26. April 1811. Die reußische Besißnahme änderte um so weniger. etwas an seinen Be- Tue, als die wesentlichen Grundsäße, auf denen thr Zugeständ- niß beruht hatte, mit denen übereinstimmten, welche auch der Preu- fische Staat längst schon für die seinigen erklärt hatte. Nur fand man später eine Rectification der auf unrichtigen Vorausseßungen im Defret vom 26sten April 18411 beruhenden Zusammenseßung des Kdlner Kollegiums erforderlich, wie sie nachher durch Allerhdchste Ka- binets-Ordre vom 27. April 1830 wirklich erfolgt ist Fn der hier- durch verbesserten Subjektivität, wie in der aus früherer Geseßge- bung hervorgegangenen, durh den Verfasser vorliegender Schrift gründlich erdrtertenObijektivität, fungirt dieses Kollegium noch heute mit Beifall des sachverständigen Publikums. Ein amtlicher Ausdruck dieses Beifalls findet ih in den landständischen Verhandlungen der Rhein-Provinz und der Provinz Westphalen vom Jahre 1827 und den darauf begründeten Bitten um Verlei) ung ähnlicher Fnstitute für andere bisher nit damit ausgestattete Fabrik - Städte. Diese von des Königs Maiestät bei Verabschiedung der erwähnten Landtage mit huldreicher Zusicherung erwiederten Bitten sind seitdem {on für die Fabrik -Städte des Regierungs - Bezirks Arnsberg durch Allerhôchstes Reglement vom 26. Nov. 1529 über Errichtung dorti- ger Fabrik-Gerichts-Deputationen theilweise in Erfüllung gegangen. Doch is im Ganzen das Fundament dieser Maßregel demicnigen näher verwandt, welches bei Einführung des Berliner Fabriken- Gerichts durch Allerhöchste Kabinets-Ordre vom 4. Ayril 1815 vor- waltete, als demjenigen, worauf die betrefende Napoleonische Ge- schgebung/, sowohl für ragt eeia als für Berg, beruht hat. Der Haupt - Unterschied liegt in der durch leßtere n cht nöthig er- achteten, dur die erwähnten beiden Preußischen Gesebe- aber gebo- tenen Zuziehung professioneller Rechtsverständigen zur Aus- übung des Fabriken-Richter-Amtes. Gewiß läßt sih für die Pceu- ische Ansicht der Sache Vieles und, unter bestehenden Verhältnis- L Ueberwiegendes anführen, wenn auch die entgegengeseßte gehalt= reich vertheidigt werden mag. :

Zum Beschluß stehe hier noch eine kurze Fnhalts=- Anzeige des

1

t:

lihleins, durch welches die vorste endet Bemerkunger V Dee O O V tbtltcben Len (S: Vf

Anhang. ‘Die Abhandlung erörtert in fünf Kapiteln die A

wird, S. é Kompetenz desselben, S. 18— 36; die vor ihm stattfindende 4

liche Procedur, S. 37—46; und den Kostenpunkt, G. 4 Die L b aa liefert erstlich eine Uebersicht des geg enwi Standes der Verhältnisse der Fabrikanten, Meister, Gesellen und Leh rlin 51 —65; sodann die zur Beurtheilung des ganzen Gegenttan) Schrift gehörigen Geseße oder Geseß- Fragmente unter vit schiedenen Rubriken, S. 66 233.

Ausfúllung dieser Rubriken ließen sich einzelne Etinwendutkig

Meteorologishe Beobachtung.

Nachmitt. | Abends Nach einm

1833. | p l 1 Beobachti

13. Ful. 6 Uhr.

uftwärme.| 13,2 ° R. | 15,3 ° R. | 11,8 ° R. y T int iha°N | 115°N. | 10/4 N. Pen Dunstsättg. | 90 pCt. | 74 pCt. | 90 pCt. Bodenwärme lh Wetter .….. R E | E Aubdünst, 0,10 Wind I W. MW. L Wolkenzug | NW. | icderschlag (0,0

Auswärtige Börsen.

Amsterdam, 9. Juli.

Niederl. wirkl. Schuld 495. 58 do. 915.

1 Kanz - Bill. 233. 418 Amort. Syndic. 875.

1002. (v. 1831 914. Preuss. Prämien - Scheine 90. 38 Span. 46. 55 do. 6912

Auen es ennE

uss (1 |

Antwerpen, 8. Jali. : Belg. 94. Holl. 494. 58 Span, 103. 35 do. 46.

Hambnrg, 12. Juli. Oesterr. 52 Met. 96. 42 do. 8617. Bank-Actien 1243. Ru 4013. Russ. Holl. (v. 1831) 924. Met. in Hamb. Cert. 93f. Prämiecn-Scheine 1028. 42 Preuss. Engl. —. Poln. 120z. Di

Wien, 9. Juli. i 52 Met. 9515. 42 do. 86. Loose zu 100 FI. 1943. Bank-Actien

Königliche Schauspicle.

Montag, 15. Juli. Jm Schauspielhause : Zum erst daria Petenbeck, historisch-romantisches Drama in 5 Abth gen, von Fr. v. Holbein. ; | Dienstag, 16. Juli. Jm Opernhause: Die Stu Portici, große Oper in 5 Abtheilungen, mit Balletsz Mis Auber. (Herr Rauscher: Masaniello , als Gastrolle: F v. Hagn: Fenela.) : “002 E Pläge: Ein Pla6 in den Logen des erst ges 1 Rthlr. 10 Sgr. 2c.

Königstädtisches Theater.

Montag, 15. Juli. Der Doppelpapa, Posse in 3 nach einem Lustspiele von Romanus: Crispin als Kamme! Schwager und Schwiegervater, bearbeitet von G. Ha (Herr Edmúller: Kraft, als Gastrolle.) Hierauf: Hd Frauen, Lustspiel in 1 Akt, von Castelli. Zum Beschlu und Phlegma, Vaudeville-Posse in 1 Akt, frei nach Patt

| L. Angely. (Herr Edmüller : Baron Palm.)

Neueste Nachrichten.

Paris, 8. Juli. Der heutige Moniteur enthil mehr die Königl. Verordnung, wodurch der Graf S interimistish und bis zur Rückkehr des Marschalls So der Leitung des Kriegs-Ministeriums beauftragt wird.

Der Herzog von Orleans hat dem Magistrate vo! logne anzeigen lassen, daß er diese Stadt noch im W Sommers jedenfalls besuchen werde, und zwar nach B der Uebungen im Lager von Saint-Omer. y

Der Kaiserlich Russische Botschafter, Graf Pozzo gab gestern zur Feier des Geburtstages seines Souyetal glänzendes diplomatisches Diner. 9

Der Assisenhof des Loire-Departements hat in zung vom 29sten v. M. dahin erkannt, daß das Q Schif „Carlo Alberto‘, das gegenwärtig in Marseille ® fer liegt, sammt einer am Bord desselben in Beschlag nen Summe von 26,000 Fr., dem Herrn Ferrari, Bevo# ten des Cigenthümers, Herrn Barchi, Kaufmanns in * zur ugen sey.

Dem Journal des Débats zufolge, hat He von dem es gestern hieß, er sey spurlos von hier vers! sich nach London begeben.

Heute {loß 5proc. Rente pr. compt. 103. 70, 1 104. —. 3proc. pr. compt. 77. 50. fin cour. 77. 70. Neap. pr. compt. 92. 50. fin cour, 92, 80. Zproc, Spl 7421. 3proc. do. 465. 5proc. Belg. Anl. 95.

Frankfurt a. M., 11. Juli. Oesterr. 5proc. i 963. proc. 881. 887. 2zproc. 534. proc. 23. j Actien 1533. 1531. Part. - Obl. —. Br. Loose Pot 194. G. Holl. 5proc. Obl. v. 1832, 9275. 9e 0

601. Br.

Redacteux Cottel. ——————CII E EE n

Gedruckt bei A. W- Hs

fällt dasselbe in die eigentliche Abhandlung und einen erläit

Weise, wie das Kölner Kollegium gebildet und fortlaufend eh t 1— 410 ; die innere Einrichtung desselben, S. 11 —{}

Rhein - Preußischen Geseßgebung über 4 ege

Gegen die Legit in Aug

chen, deren Erdrterung jedoch hier zu weit führen dürfte. F s

Luftdruck [333,0 z”par.|334,0 2 ‘Par. 334, 0 2”’ar [Quellwärme 8,0) '

(: 1

Es

Allgemeine

Preußische Staats-Zeitung,

1)

he 195.

Amtlihe Nachrichten. Kronik des Tages.

Des Königs Majestät haben den Ober-Landesgerichts-Rath [bstherr zum Vice-Präsidenten des Ober-Landesgerichts zu jgdeburg zu ernennen geruht.

Des Königs Majestät haben den Regierungs-Secretair und tébesiber von Besser zum Landrath des Kreises Thorn, im gierungs-Bezirk Marienwerder, zu ernennen geruht.

Se. Königl. Hoheit der Prinz Wilhelm Adalbert ist » Swinemünde abgegangen.

Fer bisherige Ober-Landesgerichts-Referendarius Wehrhan zum Justiz- Kommissarius bei den Unter-Gerichten im Be-

des Landgerichts zu Eisleben, mit Auss{hluß der Praxis Eisleben selbs, und mit Anweisung seines Wohnsibes in Gla, bestellt worden. ;

Der PSerige Ober - Landesgerichts - Referendarius Her- nn Schulz k. ist t Justiz - Kommissarius bei dem Land- ) Stadtgericht in Jserlohn, mit der Befugniß, auch bei dem lih Bentheimschen Gericht in Limburg die Prozeß - Praxis ¡uüben, bestellt worden.

Der bisherige Landgerichts - Referendarius Evmann is Justiz - Kommissarius für den Kostener Kreis im Großher- hum Posen, mit Anweisung des Wohnsibes in der Kreis- t Kosten, bestellt worden.

Im Bezirke der Königl. Regierung zu Münster is der vormalige Kaplan Fenslage in Me- zum Pfarrer in Darfeld ernannt worden.

Die dffentliche Sibung der Königlichen Akademie der Wis- chaften am 4. Juli zur Gedächtniß - Feier von Leibnib, erd}- ? der erste Secretair der physikalisch - mathematischen Klasse, r Erman, und las die Gedächtniß - Rede auf das verstorbene tglied Herrn Seebeck. Zu Korrespondenten der Akademie rden ernannt die Herren Faraday in London, Liebig in Gie- , Neumann in Königsberg und Wöhler in Kassel für die sikalisch - mathematische Klasse, und Herr Marquis de Cham- y in Paris für die de Klesso bar Klasse.

Die physikalisch - mathematische Klasse hatte im Jahre 1831 dus Jahr 1833 die Preisfrage gestellt: „welche sind die sentlichen Unterschiede der vershiedenen Kohä- 76,ZUstände./ Eine mit dem Wahlspruch: .„errare

Ffilanum est” genügte nicht, da sie weder neue Thatsachen

gend , noch neue Ansichten eröffnend, den fraglichen Gegen- d in ein fast noch unbefriedigenderes Schweben zwischen irie und Speculation verseßt, als es ohnedies war. Eine ite Schrift, mit dem Motto: „nec omittatur totum si um fieri non potest”, fonnte den Statuten gemäß t konkurriren, weil sie nah Ablauf des streng einzuhaltenden ins einlief. Als eine klare und ziemlich vollständige Zu- enstellung alles über diesen Gegenstand bereits Bekannten è sie Anerkennung verdient, doch hätte der Mangel eigen- licher empirischer Forschung nicht unbemerkt bleiben können. Zu dem durch Legate gestifteten Preise für Oekonomie und onomie war der Gegenstand: „Darstellung der Verän- ungen, welche die Pflanzen beim Uebergang in rf erleiden.’ Eingegangen ist eine Schrift mit dem Wahl- h: „non verbis s8ed factis”. Sie lôsstt die Frage nicht hrem ganzen Umfange, so daß für den Prozeß der Torfbil- g aus Pflanzen eine ganz allgemeine Norm des Chemismus er Metamorphose festgeseßt wäre: doch giebt der Verfasser häßbare Approximation hierzu, indem er einzelne Pflanzen Und nach der Torfbildung analysirt, woran sich vorbereitende \lüsse anknüpfen lassen. Einiges ließe sich allerdings gegen Detail dieser. an sich guten Analysen einwenden, so wie ge- einige Hülfs - Hypothesen des Verfassers, namentlich gegen postulirte Mitwirkung des Gefrierens durch Zerse6ung der ussáure, da eines Theils diese Zersezung nicht erwiesen ist, ern Theils Torfbildung stattfindet in Ländern, wo der Boden gefriert. Da jedoch diese Arbeit viele mit Umsicht und. Sach- tniß durchgeführte Untersuchungen enthält, namentlich eine stlihe Bereitung von Torf, und da der Erblasser seine Stif- g eher bestimmte, im Allgemeinen die auf die Agronomie gerich- icht wissenschaftliche Forschung zu beleben, als daß er streng Wende Lösung einzelner Probleme gefordert hätte, so glaubt lademie in diesen Sinn einzugehen, wenn sie dem Verfasser Verth des Preises zusagt, als Anerkennung seiner reellen tdienste um die Sache, als gebührende Entschädigung für jt geringe und nicht erfolglose Arbeiten, und in der Hoffnung, ; wenn der Herr Verfasser diese Abhandlung dem Publikum ‘ingt, sie, auch ohne das Prädikat einer ganz unbedingt ge- nten Preisschrift, belehrend und anregend wirken werde. Der ete Zettel enthielt den Namen des Herrn Dr. A. F. Wieg- h Professor in Braunschweig. i ie philosophisch- historische Klasse bringt für das Jahr 9 die Preisfrage : H Aus den über das Alexandrinische Museum vorhande- nen sehr fragmentarischen Nachrichten, mit Hülfe einer kritischen Combination, ein Ganzes zusammenzustellen, das eine anschauliche Jdee von dem Zweck der Organi- sation, den Leistungen und den Schicksalen dieser be- a rühmten Anstalt gewähre. ie Abhandlungen müssen namenlos eingesendet werden, oes einem Motto úberschrieben , welches auch ein versiegel- E führt, welcher den Namen des Verfassers enthält. Der | Ran ausschließende Einsendungstag ist der 31. März 1835 E Preis von 50 Dukaten wird desselben Jahres an dem e der Leibnik-Feier ertheilt. err H. Ritter las eine Fhbandlung, „Ueber das Ver-

tniß d i j | Äb eubange t o 0PHle zum wissenschaftlichen Le-

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Berlin, Dienstag den 16ten Juli

Abgereist: Der Kdnigl: Großbritanische außerordentliche Gesandte und bevollmächtigte Minister am hiesigen Hofe, Graf von Minto, nach London. :

Zeitungs-Nachrichten.

Ausland.

Rußland.

Odessa, 25. Juni. Se. Excellènz der General -Gouver- neur von Neu-Rußland und Bessarabien, Graf Woronzoff, ist von seiner Reise wieder hierher zurückgekehrt.

Das hiesige Journal meldet: „Die Krimm, welche sich schon durch viele den Reichthum der Nation vermehrende Natur-Erzeugnisse auszeichnet, bietet noch einen neuen Zweig des Einkommens dar, aus dem die Künste und Wissenschaften unfehlbar Nuken ziehen werden. Herr C. H. Montandon, der das Land bereiste, um ein Reisehandbuch anzufertigen, an dessen Herausgabe er jet arbeitet, hat auf den Gütern der Gebrüder Katschoni bei Karasu-Basar einen sehr bedeutenden Steinbruch entdeckt, dessen Gehalt das trefflichste Material zu lithographi- schen Arbeiten liefern würde. Es wurden in dem lithographi- schen Jnstitut des Herrn Braun zu Odessa Versuche damit ge- macht, die nichts zu wünschen übrig ließen. Der Graf Woron- zoff, stets bemüht, nübliche Unternehmungen im Lande zu beför- dern, hat Herrn Montandon in den Stand geseßt, diesen Stein- bruch zu eröffnen und im Großen ausbeuten zu lassen, und er wird sehr bald sowohi zum Verbrauch für Rußland wie für das Ausland lithographische Tafeln von jeder Größe liefern können.“

Frankrei.

Paris, 8. Juli. Die Konferenzen des Ministers der auswärtigen Angelegenheiten mit dem Sardinischen Botschafter dauern noch täglich fort.

Der Minister der auswärtigen Angelegenheiten hat von den Höfen von Neapel und Sardinien Abschriften der Protestationen erhalten, welche die Gesandten beider Mächte in Madrid. gegen die Aufhebung des salischen Geseßes und gegen die leßte Cortes- Versammlung , in welcher der ältesten Tochter des Königs der Huldigungs - Eid geleistet worden is, eingereicht haben.

Die Infantin Donna Anna von Portugal, Gemahlin des Marquis von Loulé, ist mit einem Gefolge von funfzehn Per- sonen von hier nah den Bädern von Boulogne abgegangen. Der Erzbischof von Paris Graf von Quelen, der Großsiegel- bewahrer und mehrere andere Sfändes- Personen werden dort erwartet.

Der Temps is der Meinung, daß es nur. ein Mittel gebe, um die Jahresfeier der lezten Revolution auf eine wür- dige Weise zu begehen, wenn man nämlich allen politischen Ge- fangenen eine Amnestie bewillige. Ein solcher Vorschlag, fügt das gedachte Blatt hinzu, sey zwar im Schoße des Minister- Rathes auch gemacht, jedoch von der Majorität verworfen wor- den, obgleich die innere Lage des Landes sich seit einiger Zeit durch die Befestigung der Regierung und durch die Beschwich- tigung der Parteien wesentlich verbessert habe. So lange die Regierung sich in dem Zustande einer rechtmäßigen Vertheidi- gung befunden, habe Niemand ihre Strenge gegen diejenigen, die sich ihr feindlich gegenübergestellt , tadeln können ; jeßt aber, wo sie keinen Gegner mehr zu fürchten brauche, müsse sie Milde üben und sich wohl húten, durh ein nubloses Widerstreben ge- gen die Wünsche des Landes der Presse Waffen gegen sich in die Hand zu geben. L

Die nah dem Modell des Bildhauers Seurre gegossene Statue Napoleons, welche nun bald ihre Stelle auf der Säule des Vendome - Platzes erhalten wird, wiegt nur 4000 Pfund. Das Gerüst, welches um die Säule gebaut ist, um die Statue naufzuwindan, ist sehr einfach; die Hauptschwierigkeit wird darin bestehen, die Bildsäáule auf der Säule zu befestigen , da der Zapfen, auf welchem die alte von Chaudet gearbeitete Statue stand, im Fahre 1814 abgesägt worden ist. Man berechnet, daß die ganze Operation nicht länger als drei Stunden dauern wird. Die Marschallin Marmont erklärt zur Berichtigung einiger irrigen Angaben über den Ausgang des von ihr gegen Herrn Laffitte anhängig gemachten Prozesses in den heutigen Zeitungen, daß ihre Schuldforderung von 740,000 Fr. an das Laffittesche Handlungshaus von dem Handels - Gerichte anerkannt und ihr von dem Königl. Gerichtshofe nur das Recht abgesprochen wor- den isk, sich an Herrn Laffitte persdnlich zu halten.

Die in den lesten Tagen von hier nah Brüssel abgegange- nen großen Geldsummen waren, wie einige Blätter wissen wol- len, die Mitgift der Königin der Belgier.

In Folge. der Zwistigkeiten, die zwischen den Vergoldern, Gelbgießern und Baumwollenspinnern und deren Meistern über die Höhe des Arbeitslohnes entstanden sind, haben mehrere der Lesteren Drohbriefe erhalten, worin ihnen im Namen des Ver- eins für die Menschenrechte angekündigt wird: ihr Vermögen werde getheilt werden, doch werde man: ihnen so viel übrig las- sen, um zu leben. Eine Menge dieser Briefe, die zum Theil aus den Fenstern auf die Straße geworfen worden sind, wurdén nach der Polizei-Präfektur gebracht und sollen die in den leb- ten Tagen Mgen n strengen Maßregeln gegen die Repu- blikaner zum Theil mit veranlaßt haben. Die Republikaner be- schuldigen ihrerseits in der Tribune die Polizei, daß sie ihre geheimen Agenten, in rothe Müken verkappt, in die Schenken vor den Barrièren schicke, um sih dort dur aufrührerische Re- den das Vertrauen der Republikaner zu erwerben und hinter Di Pläne zu kommen. Auch gestern fanden wieder mehrere

aussuchungen und Verhaftungen statt; die Polizei ertheilt nur mit großen Schwierigkeiten Pässe.

Aus einem Schreiben, welches die vor einigen Tagen ver- hafteten Republikaner in die heutige Tribune haben einrücken

lassen, ergiebt sih, daß der Grund zu ihrer Verhaftung eine

Si6ung der Freimaurer-Loge zur untheilbaren Dreieinigkeit war, in der eine Trauer-Feierlichkeit für einen vor Kurzem gestorbenen Polnischen Flüchtling stattfand, und welcher über tausend Per- sonen, worunter mehrere Damen und viele Polen, beiwohnten. Nach einer Anrede des Vorsibers Boissay nahmen mehrere An- wesende im Namen der Freimaurer-Logen, welche sie repräsentir- ten, das Wort. Ein Pole hielt eine Leichen-Rede auf seinen verstorbenen Landsmann, und am Schlusse wurde eine Samm- lung W Gunsten der Polnischen Flüchtlinge veranstaltet.

Der von Rom in London angekommene Banquier Ouvrard hatte vor der Abreise des Grafen Bourmont nach Lissabon mehrere Unterredungen mit diesem, so wie mit dem Herzoge von Wellington.

Der Renovateur, ein bisher in Nantes erschienenes legiti- mistisches Blatt, ist mit dem 1sten d. M. eingegangen.

Ein vor Kurzem wegen Theilnahme an dem Aufstande der

westlichen Provinzen in contumaciam zum Tode verurtheilter Edelmann der Vendée, Herr Poulin de la Vicendière, is am 2. d. M. in Nantes in einem Hause, wo er sich seit dem Juni v. J. verborgen hielt, gestorben. __ Die Subscription, welche in Rouen für das dem Tragiker Corneille in dieser seiner Vaterstadt zu errichtende Denkmal er- öffnet worden ist, beläuft sih auf 42,618 Fr., welche durch die Zinsen auf 48,118 Fr. gestiegen sind. Da die Ausgaben auf 56,100 Fr. veranschlagt sind, so fehlen noch úber 7900 Fr. Die Subscriptions - Liste ist also noch offen gehalten worden , und die an der Spike des ganzen Unternehmens stehende Kommission hat abermals 1000 Fr. unterzeichnet. Corneille's Bildjäule wird im nächsten Jahre, an dem Geburtstage des größen Dichters, aufgestellt werden. :

Aus den Weinbau treibenden Departements, deren es einige vierzig giebt, gehen die günstigsten Berichte über die bevorste- hende Weinlese ein; man erwartet einen so reichlichen Ausfall, ee 4 hon um die Gefäße zur Unterbringung desselben ver- egen ist.

Die Brigg „Lilloise‘/ ist von Dünkirchen nah Jsland ab- gegangen, um die mit dem Stockfischfang in den dortigen Ge- wässern beschäftigten Französischen Schiffe zu beschüben.

Das Memorial des Pyrenées meldet: „Am 25sen v. M. fand in St. Jean-Pied de Port eine Konferenz zwischen dem Unter-Präfekten von Mauleon und dem Spanischen Ober- sten Eraso statt, welcher die meisten Maires des Bezirks von Baigorry beiwohnten. Der Zwist über die streitigen Weide- pläße an der Gränze ist dahin beigelegt worden, daß die Fran-

auf den streitigen Bergwiesen haben sollen.“

Aus Oran wird unterm 18ten v. M. geschrieben: „Die Araber unserer Umgegend behaupten noch immer eine feindselige Stellung gegen unsere Truppen. Die Garnison ist förmlich blo- kirt und selbst die Verbindung zwischen der Stadt und dem Fort Mers-el - Kebir is nicht sicher, jeder einzeln marschirende Soldat wird von den Beduinen umgebraht. Man hätte glauben sollen, daß nah den Gefechten vom 26. und 27. Mai und den Scharmüßkeln vom 4. Juni die feindlichen Stämme unsere Truppen in Ruhe lassen würden; dieß ist aber nicht der Fall. Am 7ten d. M. erfuhr der General Desmichels , daß eine bedeutende Anzahl von Kabailen unser Blockhaus stürmen und dann einen Angriff auf die Stadt machen wolle. Um die- ses Vorhaben zu vereiteln und die Feinde für ihre Verwegen- heit zu züchtigen, verließen gegen 3000 Mann in der Nacht des 10ten mit Geschüß und Munition für zwei Tage die Stadt und R t nach zwei Tagen zurück, nachdem sie die Beduinen vor sich hergetrieben und ihre Ernten vernichtet hatten. Auf dieser Expedition stießen unsere Truppen auf eine kleine sechs Stunden von Oran nah dem Jnnern des Landes zu gelegene Stadt, Namens Bredea, deren Umgegend eben so reizend als fruchtbar ist.“

_ Straßburg, 9, Juli. Unsere Stadt is mehrere Abende hinter einander der Schauplaß unruhiger Auftritte geweseri, welche durch die hiesigen“ Republikaner verlaßt wurden , die dem ministeriellen Deputirten Saglio eine Spottmusik bringen woil- ten. Nachdem es an den früheren Abenden den Behörden ge lungen, dieses Vorhaben zu vereiteln und zwei Wagen mit den für die Spottmusik bestimmten Werkzeugen in Beschlag zu neh- men, versammelte sich gestern Abend um 9 Uhr das Volk aufs Neue in der Judengasse. Die Linien-Truppen. und die National- Garde begaben sich sogleich an Ort und Stelle und trieben, nach den drei geseßlichen Aufforderungen, die Menge auseinander. Mehrere Jnudividuen wurden verhaftet, unter ihnen ein junger Mann, der dicht vor dem General Brayer del Republik ein Le- beho ch ausbrachte. Der Präfekt, der fommandirende General und die Polizei-Commissairs mit ihren Schärpen, welche das Volk haranguiren wollten, wurden mit Zischen, Pfeifen und Geschrei von der Volksmenge verfolgt. Heute ist die Stadt wieder vollfklommen ruhig. Der hiesige Maire erließ gestern folgende Proclamation: „, Einwohner Straßburgs! Eure Vorfahren, die seit Jahrhunderten - an die Freiheit

gewöhnt waren, haben Euch gelehrt, daß diese kei y eren Feind habe, als die 2 eioftbli ewa überzeugt, daß sehr wenige von Euch an den Auftritten der vo- rigen Nacht Theil genommen haben. f Es, Sl Ugen und nächtliche Unruhen liegen niht in Euren Sitten. allein einige Eurer Sdhne zu feindseligen Aeußerungen gegen o unserer Bürger verleiten, der seit langen Jahren wieder: olt mit den ist und sich deren stets würdig Abe eie died bwesenheit durch unanständiges Geschrei zu beschimpfen, haben die Ruhestdrer die Beharrlichkeit in der Unordnung so weit ge- trieben, daß sie die ; verseßt, drei geseßliche Aufforderungen zu erlassen, und ohne die Kaltblütigkeit und Klugheit der Militair - Chefs, so wie Ie

ügellosigkeit; auch bin ich Geschrei, tumultuarische

Brauseköpfe, die unserer Stadt fremd sind, konnten

den Stimmen der Wahl - Männer beehrt wor- gezeigt hat. Nicht

ihn während seiner allgemein bekannten

ehörden in die traurige Nothwendigkeit

Garnison und der National-Garde, die sich an dem Orte der

zösischen Hirten mit den Spanischen gemeinsames Weidevecht

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