1833 / 209 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Tue, 30 Jul 1833 18:00:01 GMT) scan diff

sey, zu verdammen, anfsatt, unter scheinbarer Billigung des Prinzips, eine wohlthätige Anwendung desselben unmöglich zu

machen. Der Herzog von Cumberland glaubte, nach den Aeußerungen des Kanzlers über ihn, seine Grund- säbe und Ansichten offen bekennen zu müssen. Er“ blieh

dabei, daß er die vorgeschlagenen Aenderungen in der Kit- chen- Verfassung jeßt nicht minder für eine Verlegung des Krd- nungs - Eides halte, als er es im Jahre 1807 gethan habe, und um seinen Saß zu beweisen, verlas er die ganze bezügliche Stelle aus jener Eidesformel. Die Worte, aus welchen er seinen Saß unmittelbar zu beweisen suchte, sind folgende: Der Erzbischof oder Bischof sragt: „Wollen Sie aus allen Kräften die göttli- chen Geseze, das wahre Bekenntniß des Evangeliums und die geseßlich bestehende protestantische Religion aufrecht halten 2 Und wollen Sie den Bischöfen und der Geistlichkeit dieses Reiches Und den Jhrer Obhut übertragenen Kirchen alle die Rechte und Privilegien bewaßren, welche denselben oder Einem derselben ge- seblih zustehen oder zustehen werden?“ König: „Jch verspreche es. Und hiernach legt der König die Hand auf das heilige Evangelium und sagt: „Das, was ich vorhin gelobt habe, das will ih verrichten und halten; so wahr mir Gott helfe!“ —- Diesen Eid hielt der Herzog für unverdrüchlich, und jagte, daß, wenn er ihn geleistet hätte, Nichts ihn würde bewegen fönnen, davon abzugehen. Der Herzog von Sussex sagte, daß er in Bezug auf dée vorliegende Bill, wie Uber manche andere Fragen der Politik von seinem Bruder abweiche. Ueber die Heiligkeit des Eides seyen seine Ansichten allerdings ganz dieselben; und nicht minder als dieser sey er der protestanti\chen Religion zugethan. Aber sein Bruder gehe auf unbegreifliche Weise über die von ihm verlesenen Worte „dié geseßlich ihnen zustehen werden“/ hinweg, wodurch ja ausdrück- lich jede geseslih herbeigeführte Aenderung in der bestehenden Einrichtung gestattet und zulässig erklärt sey.

London, 2. Juli, Jhre Königl. Hoheit die Herzogin von Kent hat auf das Gesuch der Mitglieder des Plymouther Regatta- Klubs das Patronat úber diesen Verein angenommen.

ÎIn der heutigen Sizung des Oberhauses legte der Graf voti Radnor eine Bittschrift aus Glasgow vor, daß den Bi- {öfen Siz und Stimme im Oberhause entzogen werden möchte. Graf von Haddington verlangte, daß fie nicht entgegenge- nommen werde, indem die Bictsteller ansührten, daß die hoch- würdige Bank wegen ihrer systematischen Opposition wider alle gesetzlichen Verbesserungen ungeeignet wäre, hier einen Si6 zu haben. Der Bischof von Chichester sagte, er vertraue dem ed- len Grafen, daß er durch Vorlegung dieser Bittschrift den Bi- {öfen keinen Mangel an Achtung werde haben beweisen wollen. Der Lord - Kanzler bemerkte, daß, wenn cine Bittschrift in schicklichen Worten abgefaßt sey, kein Grund vorhanden wäre, sie nicht entgegenzunehmen, wie ungereimt oder unmöglich es auch seyn möchte, den Jnhalt zu gewähren. Alle Unterthanen des Königs hätten cin unstreitiges Recht zum Petitioniren. Graf v. Aberdeen: Er leugne dieses Recht nicht, allein wahrlich, wenn eine Bittschrift vorgelegt werde, dem Könige den Kopf ab- zuschlagen, so könne doch eine solche nicht von Jhren Herrlichkei- ten entgegengenommen werden. Graf Radnor nahm hierauf die Birtschrift zurück. ÍIm Ausschuß über die Jrländische Kirchen -Bill gelangte solche ohne Hinderniß von der Asten bis zur Z2sten Klausel. Bei der 33sten, welche den Umfang der Bisthums-Sprengel ändert und beschränkt, trat der Herzog von Wellington mit em Amendement auf, daß die einzuziehenden Bisthümer mit den bestehen bleibenden vereinigt welden und die Kommissaricn künftig alle Einkünfte von den ersteren zu bloß kirchlichen Zwecken verwenden sollten. Würde diese Ver- besserung zugestanden, so würden die Haupt -Einwendungen wi- der die Bill wegfallen und der Grundsaß derselben würde un- angefochten bleiben. Graf Grey bemerkte, daß, wenn nicht starke Gründe für eine Aenderung der Klausel angeführt würden, er nicht darin willigen könne. Graf von Wiclow sagte, das Amendement würde zur Aussöhnung des Jrländischen Klerus führen. Lord Rosse stimmte wider die Klausel als cine Ver- legung der Unions- Akte. (Bei Abgang der Post dauerte die Debatte noch fort.)

Im Unterhause fragte heute Herr Smith, wann der Bericht der Kommissarien über unsere Handels - Verhältnisse mit Frankreich werde erstattet werden? Herr Poulett Thompson ent- gegnete, die ernannten Kommissarien hätten ersk einen theilweisen Bericht angefertigt, der aber von der zufriedenstellendsten Art sey. Es creigne sich eine erfreuliche Aenderung in den Ansichten Frankreichs in diesem Betreff, unter Anderem habe dasselbe vor drei Wochen das Ausfuhr-Verbot von roher Seide aufgehoben, was für England sehr vortheilhaft sey. Ér hoffe, daß keine Un- gelegenheit daraus entstehe, wenn der Bericht jeßt noch nicht vor- gelegt werde. Hetr Tennyson machte scinen angekündigten Antrag auf Abkürzung der Dauer der Parlamente , den Bote Hume unterstüßte und nur beklagte, daß das geehrte Mitglied in seinem Antrage nicht gleich dreijährige Dauer bestimmt habe.

Dem Vernehmen nach wurden gestern vom Schakanmte die gewöhnlichen Circulare an die Pairs abgefertigt, auf deren Un- terstüßung die Minister bauen, um Jhre Herrlichkeiten zu per- sônlichem Erscheinen in dem gestern Abend erdffneten Aus\{huß über die Jrländische Kirchen - Bill aufzufordern, weil hier durch Vollmacht nicht gestimmt werden kann. Die Worte ,, ganz be- sonders ersucht‘ in dem Circular waren unterstrichen. Meßrere eisrige Vertheidiger des Ministeriums, darunter der Herzog von Norfolk, die Grafen von JZlchester und Errol und Lord Yarbo- rough, die sich gerade bei einer Zusammenkunft des Yacht-Ge- shwaders zu Cowes befanden, sind von det G0 Wight nach der Städt gekommen, um über die besagte Maßregel mit dem Ministerium zu stimmen. Der Graf ven Durham, der am Freirag in seiner Jacht „Louisa‘/ von Ostende zu Cowes an- langte, wurde gestern Abend ebenfalls in der Stadt erwartet, um jenen Plaß im Oberhause einzunchmen, Der Graf von Egmont und Lord Hawke, beides Whigs, leisteten vorigen Don- nerstag den Eid und nahmen ihre Sige ein, um die Minister bei der Jrländischen Kirchen-Reform mit ihren Stiminen zu unterstüßen. i

Im Albion liest man noch Folgendes über die neuesten Begebenheiten in Portugal: „Die Portugiesishen Kaüfléute, mit denen tir heute Morgen zu sprechen Gelegenheit hatten, sagen, daß na allen Erkundigungen, die sie hättén einziehen können, die Aussichten für den General Bourmont, wenn er Porto angreifen wolle, sehr günstig seyen, indem man bei dem gegenwärtigen Zustande der dage mden Armee wentg Wider- stand von ihr zu erwarten habe. ‘Die ‘aus Porto hier éinge- gangene Nachricht, daß General Bourmont damit umgehe, diese Stadt durch Sturm zu nehmen, hat die Portugiesischen crips wieder um 1 pCt. heruntergedrückt. Man glaubt in der City allgemein, daß schon jeßt zwei wichtige Ereignisse in Portugal werden stattgefunden haben , die Erstürmung ‘Porto's durch die

g I P L E R E IIT R T E E e E L BY E S I tial: A F Z s A C 64 E Y pf E E is t a R E S o R e O 1 E LUDIO S Ira

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Armee Dom Miguels und ein Angriff gegen Lissabon zur See und zu Lande durch Dom Pedro's Streitkräfte. Gegen Ende der Woche möchten wir wohl von einem verzweifelten Kampfe von dort her hôren. Es geht auch das Gerücht, daß 2 von den 3 Miguelistischen Schiffen, die dem Napierschen Geschwader entwisch- ten, nachher zu ihm übergegangen seyen. Die Nachrichtvon Napier's Sieg war am 12ten d. durch das Dampfboot „Pembroke“/ von Lagos nach Porto gemeldet worden. Da man dort hörte, daß der Marschall Bourmont, nachdem ihn der „Georg IV.// zu Villa do Conde ans Land gesett, die thätigsten und gewaltigsten Vorbereitungen treffe, um Porto alsbald anzugreifen , blieb die Garnison dieser Stadt, in Erwartung cines Angriffs, drei Tage und Nächte hinter einander unter den Waffen, und gewiß hat jest schon eine entscheidende Schlacht stattgefunden. Ein gro- ßer Theil der dem Kommando des Marschall Bourmont untergeordneten Truppen soll, nach einstimmigen Aussagen, aus sehr unerschrockenen Leuten bestehen, und Dom Pe- dro's Hauptstärke besteht in dessen fremden Truppen, die zweifelsohne zu ihrer cigenen Vertheidigung verzweifelt fechten werden. Jn der großen Schlacht, welche unausbleiblich erfolgen muß, wird daher tüchtig gekämpft werden, und ihre Resultate können vielleicht für diesen Portugiesischen Feldzug den Aus- schlag geben. So viel ist gewiß, daß sich dies Kriegs-Drama sei- nem Eude nähert. Aus der Umgegend von Lissabon sind auch

zwischen 3 40/0 Truppen nah dem Süden abgesandt worden, und sle sclïen mit dem Befehl versehen seyn,

dem Feinde Úberall, wo sie auf ihn stoßen, augenblicklich die Schlacht anzubieten. Unter den Gerüchten des heuti- gen Tages, die cinige Glaublichkeit haben, ist das zu er- wähnen, daß die Französische Regierung die Anerkennung Donna Maria's beschlossen habe, wiewohl sie die Bekanntma- chung dieses Beschlusses so lange aufschieben wolle, bis Lissabon sich in den Händen des Herzogs von Braganza besinde. Jn Betracht nun, daß Marschall Bourmont wirklich in Portugal gelandet ist, das Kommando der royalistischen Streitkräfte über- nommen und den General Clouct abgejandt hat, um die Sttreit- kräfte der Regierung in Algarbien anzuführen, scheint dieser Aufschub der Franzöfischen Minister bald sein Ende erreichen zu müssen, und aller Wahkscheinlichkeit nah möchte wohl die Be- kanntmachung ihres Manifestes für eine sehr unbestimmte Zeit vorbe- halten bleiben. Noch ein anderes Gerücht verdient ebenfalls einigen Glauben, das nämlich, daß von Seiten der Spanischen Liberalen ein Aufstand beabsichtigt werde. Der unruhige Sinn dieser Leute ist bekannt genug, um die Geschichte glaublich zu machen, und angenommen , daß sie wahr ist, so könnte ein sol- ches Ereigniß der Sache der Legitimität nur nüßen, indem sich dann das Madrider Kabinet ossen zu einer Jntervention zu Gunsten Dom Miguel's entschlicßen würde, während es schon jeßt die Neigung dazu kaum zu bergen vermag. ‘/

Niederlande.

Aus dem Haag, 24. Juli, Se. Majestät der König ha- ben befohlen, daß Ter Neuzen, im fünften Distrikt der Provinz Sceland, zu einer Festung gemacht werde.

Der Schwedische Gesandte am hiesigen Hofe, Freiherr von OÖhsson, ist von seiner Urlaubs-Reise aus Stockholm hierher zu- rúckgekchrt.

Belgien.

Brüssel, 24. Juli. Der Justiz-Minister wird, wie es heißt, in der nächsten Woche der Repräsentanten - Kainmer einen Geses-Entwurf über die Auslieferung der Fremden vorlegen.

Der in Köln erscheinende Welt- und Staatsbote enthält in seinem Blatte vom ‘6sten d. M. folgende Meldung aus Brüssel vom 23. Juli, 57 Uhr Morgens: „Jch habe gerade nur Zeit, Jhnen anzuzeigen, daß so eben der Don- ner der Kanonen die Geburt eines Prinzen anzeigt.“

Antwerpen, 23. Juli. Jm hiesigen Journal liest man: „Mehrere Zeitungen haben von der Wieder-Erscheinung der Cholera in Antwerpen gesprochen. Es is wahr, daß ein Sapeur des ten Regiments im Mislitair-Spital an der Cholera gestorben ist. Er ward am sten um 10 Uhr Abends einge- bracht und starb um 4 Uhr des folgenden Morgens. Er hatte Abends vorher starke Liqueure getrunken, obgleich er hon eine Diarrhde hatte. Eine zuverlässige Thatsache ist es, daß die Cho- lera seit mehr als 14 Tagen în Holland herrscht, obgleich die Holländischen Zeitungen nicht davon sprechen. Sie richtet ihre Verwüstungen zu Amsterdam, Utrecht und vorzüglich zu Rotter- dam an, wo, wie man versichert, täglich mehr als 20 Menschen sterben. Cholerinen haben sich zu Äntwerpen, wie im vorigen Jahre, seit länger als 3 Wochen gezeigt. Es ist auch nicht zu leugnen, daß einige Cholerafälle sich in der Stadt gezeigt haben, allein nichts läßt glauben, daß sich die Krankheit mit der näm- lichen Jntensitär, wie im vorigen Jahre, entwickeln werde.“

Deutschland.

Versammlung brachte Herr v. Baumbach l!" die erwartete Auskunft über die Geseze zur Verbesserung der Rechtspflege, die ein so_ hohes Landes-Jnteresse beträfen, dtingend in Erinnerung. Herr Scheffer machte die Nothwendigkeit, daß der Rechtspflege- Auss{chuß mit seinen Arbeiten schneller vorschreite, bemerklich, da die Vorlage einer Prozeß- Ordnung wohl von Seiten der Land- tags - Kommission nicht zu erwarten seyn dürfe. Der Vice- Präsident trug darauf an, den Landtags - Commissair zu ersu- chen, in nächster Sißung schriftlich oder mündlich Auskunft zu geben, Dieser Antrag wurde angenommen. Zugleich beschloß die Kammer, eine Erinnerung an die Staats-Regierung wegen Vorlage mehrerer Gesetze, alis: des Wildschaden - Geseßes, des Gesezes über die Verhältnisse der Jsraeliten u. a. ergehen zu lassen. Der Landtags - Commissair überreichte darauf cinen Geseß - Entwurf über die Waarenschau auf Messen und Märkten; ferner einen Gese6z-Entwurf über einige Zusäße zum Geseg über die Landes - Kredit - Kasse, und eine Mittheilung des - Ministeriums, den Dr. Gartenhoff betreffend, mit der Erklärung, die Verlesung derselben in vertrauliher Sigung zu verlangen. Diese Gegenstände wurden dem Rechtspflege - Ausschuß überwie- sen. Der Präsident zeigte sodann die Mittheilung cines Beschlusses des Kriegs - Ministeriums an, worin der Antrag der Stände - Versammlung wegen Aufhebung der Militair - Arbeits- Anstalten ‘und Uebergabe der Militair - Arbeiten an bürgerliche Werkstätten, abgelehnt wird. Der Präsident verkündigte ferner die Mittheilung eines Beschlusses des Finanz - Ministeriums zur Auszahlung von 20,000 Rthlr. Vermählungs - Steuer für die

*) Obiges Datum beruht, insofern die Nachricht an sich ge- gründet ist, jedenfalls auf einem Jrrthum, da der uns vorliegende B elgishe Moniteur vom 25sien d. M. und dié übrigen Brüs- seler Blätter vom 24ften d. M. jener Nachricht mit keiner Sylbe

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gedenken,

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Prinzessin von Anhalt-Dessau. Man ging darauf zur Reysaft, daß bei des Geseß-Entwurfs über die Bestrafung der Forst-Jagd-fing“ eiserner

über. Nach kurzer Debatte wurde jekt das ganze Gese im Springen von ‘ach 39 gegen 3 Stimmen angenommen. Hr. Glinzel he Absicht, durch einen S

dete seinen Antrag, die Staats - Regierung um einen Entwurf über die Erhebung des Schulgeldes zu ersuchen,

dies von den Gemeinde-Erhebern für die Gemeinde unent

erhoben und berechnet, und den Schullehrern dur

regelmäßig ausbezahlt werde.

wurde beschlossen und derselbe dem Ausschuß für Kultus \ Herr Möller begann hierauf Fes Fuchsshwan en wurde. 7 Stunder

Unterricht überwiesen. / i Antrag zur Einrichtung eines Frucht-Magazins unÿ

Frucht -Marktes zu Kassel, und zur Darleihung auf FruchFei 132 Ellen T räthe aus der Landes - Kredit -Kasse zu 25 pCc. zu begriFursachte 5 Scunden Aufenthalt.

Erwägunie Fall-Fangschienen wieder hergestellt. Kurz darauf riß ob die Mil (Seilbruch ) von 121 Ellen Länge, nebst einem daran

Herr v. Eschwege I. bemerkte: Bevor über die Antrags abgestimmt werde, komme es darauf an,

Röhren das

noch fortgesestem Bohren und nach jeßt überfließende Wasser t Ellen Höhe gebracht und \o die pringbrunnen mit einem Bassin Ciizen Plaß zu verschönern, erreicht, auch den durch Neu-

glich zahlreicher werdenden Anwohnern ein sehr wohl- Fnder Und krystallheller Brunnen sich dfffnen werde. Das ene Wasser hat 13 Grad Wärme.

Die Erwägung dieses And-Bohrer bestand aus

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er dazu angewen-

einem einfachen und einem Kron- , dessen Kopf bei 30 Cllen Tiefe abbrach, aber vermit- zes nur nach 11 stündigem Aufenthalt her- 1 Aufenthalt machte ein Stangen- iefe; bei 240 Ellen Tiefe brach der Meißel Beide Brüche wurden

als Staats - Anstalt oder als hiesige Lokal- Einrichtung betckhen Schlammheber und 7 Ellen Stange, welches durch

werde; im ersteren Fall würde er sich dagegen erklären, Mal 24stündige Arbeit, ind die Übrigen Unterthanen kein Nugen dabei vorliege. Herr Tj pape erwiederte, es gehe aus dem Antrage hervor, daj Fin Stand geseßt worden Herr Wippermann F Muth der Direction niederschlagen können. Das Haus beschlo; Würzburg, 23. Juli.

cine Lokal - Anstalt bezweckt werde. auf Abstimmung Über die Vorfrage. _Das H 41 Antrag in Erwägung zu ziehen. Schließlich berichtet

Gerling über die Eingabe des Buchhändlers Gech, y|

Seiten des Censors der Zeitschrift: „Der [a/ freund“/ beschwert, indem der Censor in der beschrän

Regierung es erheischen, und auch die Förderung der j gabe des Blattes durch die Bestimmung der Zeit für (4 sur hemme. Der Ausschuß fand einen Theil dieser Vi durch die nachgewiesene Thatsache begründet, daß auf lige spezielle Beschwerde das Ministerium selbst das Vi des Censors gemißbilligt habe, und trug deshalb dati sich für den Bittsteller bei der Staats-Regierung um seiner Beschwerden, nah gerechter Untersuchung und Y gung derselben, zu verwenden. Der Druck dieses Y wurde beschlossen.

Dresden, 24. Juli, Jn der gestrigen Sißzung de z ten Kammer wurde ein Bericht der vierten Deputation die Petition Winkler's und Konsorten, um ein Gesek wid Ausgeben von Müänz-Sorten zu einem höheren als dem i lichen Verkehr stattfindenden Cours, verlesen. Die De hatte sich dafür erklärt, die Bittsteller zu bescheiden, d ständische Vermittelung wegen eines solchen Gesetzes nid finden könne, da zur Annahme des Geldes zu einem hi Course, als dem üblichen, Niemand verbunden sey, und di gulirung desselben dem Verkehr überlassen bleiben müsse. Abgeordnete Axt bat um das Wort, indem er sich äußert wenn nicht in kurzer Zeit der Cours des Geldes anders bd werde, als es jeßt der Fall sey, er sich gegen das Deputi Gutachten erkläre; denn dann würde es woh! der Mühe seyn, die Staats-Regierung in dieser Rüctsicht um Erl cines Geseßes zu ersuchen. Er würde dann darau tragen, diese Petition an die dritte Deputation zu weisen. Wucher aufmerksam, der besonders von Fabrikanten ge werde, und überhaupt zum Nachtheil des armen Mann Sachsen ungemein überhand genomtwen habe. Es múse4 der S zu 1 Rthlv. 10 Gr. angenoeceereete Gegen das Anführen im Deputations-Bericht, doß Fabrik-Arbeitern stehe, ob sie zu einem höheren Course Gl nehmen wollten, sey zu bemerken, daß sich der arme Fab beiter gefallen lassen müsse, was ihm der Fabrikant für eil gäbe. Nachdem der Staats-Minister v. Zeschau bemerkt daß die Regierung diesem Gegenstande bereits ihre Aufm keit gewidmet habe, äußerte der Abgeordnete Eijenstu glaube, daß die Deputation den Gegenstand in einem 1 Lichte genommen habe, als wirklich die Thatsachen zeigte es würde ihm leid thun, wenn der arme Bittsteller dami fertigt seyn solle, daß die Kammer sage, es sey Jeden nommen, das Geld anzubringen, so hoh es möglich sey. dem Rechtswege aber solle man gegen solche Fabrikhert fahren, denn es fehle niht an Geseßen, um diesem. steuern. Der Abgeordnete B äßler sprach die Ansicht} wenn ein fester Münzfuß festgestellt und für das gh

Kassel, 24. Juli. Jn der gestrigen Sizung der Stände-

gleichmäßig angenommen würde, auch dieser Wucher

werde. Der Abgeordnete Sachße bemerkte: wenn

die Fabrikherren zahlten in geringen Münz - Sorten; das nur in der Form; die Fabrik - Arbeiter wüßll aus, daß sie ein solches Geld bekommen würden , undg von diesen gehört, daß sie zufrieden scyen. Wenn" Steigerung des Lohnes durch Erlassung eines solchen u bewirken hofften, so würden sie sih wohl täuscht Arbeiter würden, wenn sie denuncirten, keine Arbeit 1 fommen. Der Abgeordnete Clauß erinnerte daran, dit liegende Petition nicht von Fabrik-Arbeitern , sondern v! deltreibenden herrühre. Der Abgeordnete v. Mayer bj!

die Sache als von großer Wichtigkeit. Er zeigte, wit! mit dem Wucher Überhaupt zusaimmenfalle, weshalb ein! bezügliche geseßliche Bestimmung hier eintreten könne. Uebel wúrde dadurch abzuhelfen seyn, daß man den Fe ternehmern verbiete, die Fabrik-Arbeiter in einer Münz-St zuzahlen, worauf Agio gegeben werden müsse, oder zuw! den Speciesthaler zu 1 Rihlr. 10 Ggr. auszugeben. Ü deshalb dafür, die Sache an die dritte Deputation odtl Staats-Regierung abzugeben, um im lezteren Falle viel polizeiliche Maßregel zu veranlassen. Der Abgeordne {lo} sich diesem an und bemerkte, die Sache dürfte | dem Gesichtspunkt der Landes - Wohlfahrt zu betrachten! Die Kammer beschloß hierauf die Ueberweisung diest® standes an die dritte Deputation. “i

Dresden, 23. Juli. Die auf Anordnung det! Ministeriums mit dem 20. Juli 1832 begonnenen A Grabung eines artesischen Brunnens in der Mitte d Antons-Plakes in Dresden sind endlich mít dem erf Erfolge gekrönt worden. Sie wurden durch den Kön Lindig bei dem Königl. Kohlen - Bergwerke in Zau Plauischen Grunde und in dessen Abwesenheit durch seit! mit Einsicht und Beharrlichkeit unternommen und fortg( bei gewöhnlich 13 Mann am Schwengel, nämlich 7 W Tages und 6 Mann des Nachts, nebst einem Zimmerlill stellt waren. Seitdem das Wasser ‘da ist, sind auch !! Pumper ' in Arbeit. "Die ganze Tiefe beträgt jet n zuerst 27 Ellen Kies, dann 229-Ellen Thonschiefer und! Sandstein, welchen man erst ‘bei -256 Ellen 17 Zoll Tief Nachdem dann 4 Ellen ‘8 Zoll ‘gebohrt worden wart; man bei 261 Ellen das erste Wasser. Als 4 Ellen 19 F ter gebohrt würde, trat das zweite Wasser hervor, und da

} als’ noch 3 Ellen 20 Zoll‘ fortgefahren wurde.

Es M

E dnlich

em das Seil mit Húlfe des

jwanzes stückweise wieder herausgezogen werden mußte,

ist. Keine dieser Störungen

Gestern trafen Se. Königl. Ho-

y Großherzog von Weimar, in Begleitung des Herrn ) s und Leibarztes Freiherrn von Hutschke, Herrn Öberst sich über Beeinträchtigung durch Handhabung der CensyFin von Beulwiß und Herrn Ober-Forstmeisters Freiherrn

Ver fassyMpsengarden aus Sachsen-Weimar , unter dem Namen ei-

zfen von Altstädt, nebst großem Gefolge hier ein, stiegen Ausübung der Censur weiter gehe, als Absicht und WMihause zum Bayerischen Hofe ab und seten heute, nach- jie die Merkwürdigkeiten hiesiger Stadt in Augenschein en, Jhre Reise nah Nürnberg weiter fort.

ießen, 22. Juli. Wider folgende Jndividuen: 1) Kan- rn| Schüler aus Darmstadt, 2) Student Eduard Scriba

(weitartshauseèn ,

3) Student Alexander Lubanski aus

jau und 4) Friedrich Breidenstein von Homburg, welche revolutionairer Umtriebe und namentlich der Theilnahme an 3, April in Frankfurt ausgebrochenen Aufruhr dringend tig sind, Und sich durch die Flucht der Untersuchung ent- haben, ist von hier aus ein Steckbrief erlassen worden. rankfurt a. M., 25. Juli. Hier nimmt jest ein mu- hes Kunstwerk das Interesse aller Musikfreunde in hohem in Anspruch. Es ist dies cine neue vortreffliche Orgel, nstrumentenmacher C F. Walker aus Ludwigsburg, in

arfüßer-Kirche erbaut.

Dieses merkwürdige Werk Deut-

unstfleißes hat 74 fklingelnde Stimmen, und kostet Die Wirkung des vollen Werkes ist majestä- ei leerer Kirche so stark, das es nervenschwache Personen tragen fönnen; man glaubt, daß die Luft und der Grund

Gulden.

bâudes davon evzittern. b dal sind 32 Fuß hoch und 121 Ellen breit.

Die beiden großen: C-Pfeifen

12 folossale

sind angebracht, um das Riesenwerk mit gehörigem zu versehen. Wenn die voll Orgel einenfast furchtbar-erschüt- Eindruck macht, so rühren die einzelnen sanfteren Stim-

is zu Thränen. und Durescendo versehen.

Sie sind

größtentheils mit einem Cres-

je, Majestät der König von Dänemark haben den hiesigen

Der Abgeordnete Bäßler machte auf den M und Handelsmann Herrn Gottlieb Mumm zu Ailler-

rem Konsul in hiesiger freien Stadt ernannt.

in , 23.

} enthält nachstehendes Circulare de

O Juli. M

errei

Das Amtsblatt zur heutigen Wiener r K. K. Landes-Regie-

Erzherzogthume Oesterreich unter der Enns, die Sekte e Tlalia (das junge Jtalien ) betreffend: * ls vor zwölf Fahren die Sekte der Karbottari die bürger- den Staaten Ftaliens mit einem gänzlichen Um-

dnung in

drohte, haben Se. K.

K. Majestät, um Allerhdcchstihre Un-

n vor den gemeinschädlichen Lehren und der Verführung ette zu warnen, die eben so verbrecherischen als staatsgefähr-

wecke derse

Jedermanns nerfahrene

im Lause der neuen Zeit - Ereignisse gebildete ,

lben,

durch die Verordnung vom 26. November Wissenschaft allgemein bekannt machen lassen,

* und leichtsisnnige Menschen, denen die Obern vecke sorgfältig vechehlten, hierüber belehrt, von der Theil- qn der Verbindung der Kardonari abgehalten würden. iche väterliche Sorgfalt des Landes - Fürsten bestimmte Al- denselben, nunmehr die nämliche Maßregel in Béziehung

nicht minder

chez viclmehr einen gesteigerten Grad der Karbonarig dar- Yerbindung unter der Benennung CGiovine lilalja (des futt- uordnen. Die Tendenz dieser Vereinigung ist

litns) anz

rz der bestchenden Regic

rungen und der gesammt.n bür-

Drdnung, die Mittel, deren ste sh bedient, sind die Ver-

G

nd selbi der durch gcheime Obere in Form von Vebm- N gusgesprochene Mord. So wie es sich nun von felbst

daß Jeder, welcher diese hochverrätherischen Zwecke kannte, senungeachtet in die Gesellschast der Giovine Lialja trat, nach

592 des Stra {uldig ist ;

f- Gescßbuches Über Verbrechen , des Hochver- oder wenn er nach den §§. 54 und 55 desselben

Gesezbuces, da ihm der Zweck schon bekannt war, die Fort- dieser Verbindung nicht hinderte oder die Mitglieder dersel- zeigen unterlicß, sich dieses Verbrechens mitschuldig gemacht nd die von dem Gesetze darüber verhängte Strafe verwirfkte; wird sich vom Tage der Kundmachung mehr. mit der Unmvissenheit des Zwecks der Gesekl- biovine Ttalia entschuldigen könen. Wer daher immer

h Niemand

im Zeitpunkt an in die gedachte Verbindung ite derselben zu hindern, oder ihre wrläßt, wird nach den

geacnwärtiger Ver-

i Mitglieder anzuzeigen Bestimmungen der §§. 52, 53, 54

) i Straf - Geseß buches ber Verhrechen , welche unter ih-

let Fnhal

0findet der S.

ther Fälle,

te nach in welchen den Entdcckern

Geheimhaltung zugesichert it, auch ? Ualia seine Anwendung, daher er hier e

enntniß scinem vollen l. Juli 18:

bfterreich isch

fin, Niederdsterreichischer Regierungs O2, Das Verbrechen des Hochverrathes begeht: a) Der e Sicherheit des Oberhaupt: es de

vas unterni

?- Verfassung, auf Zuzichung oder Ver ußen gegen den Staat an der im Verborgencen , dungen durch Anspinnung,

dder ohne em Zwecke

en, wâre

en, wird die Todesstrafe verhängt.

errath

borsählich

33.

) einsch r in ihrer weiteren

er Regierungs - Prästdent.

angeführt sind, abgeurtheilt werden. 56 des gedachten Straf-Geseßbuches in Anse-

gänzliche Straflostg- aux die Gesellschaft

benfalls zu Feder-

Fnhalte nach angeführt wird. Wien, Johann Talaßk» Freihere von Gestieticz, Johann Freiherr von rath und Stadthaupt-

s Staates verleßt; 1)

numt, was auf eine gewaltsame Veränderung der

von Rath

Ergreifung der Waffen,

od

durch

'größerung ciner Gefahr gelegt wäre, es geschehe dfent- etnzelnen Personen oder in

ne That, mitgetheilte,

er eigene

leitende Geheimnisse oder Anschläge, durch Auf- ung, Anwerbung, Ausspähung, Unter übung oder durch was Umer für eine dahin abzielende Handlung. S. 93. Auf dieses es auch ohne allen Erfolg nur bei dem Versuche

S. 54. Wer eine in den lagende Unternehmung, die er leiht und ohne Fortschreitung verhindern konnte, zu hin- unterläßt, macht sich des Verbrechens mitschuldig,

dl lebenslang mit s{wersiem Kerker Lestraft werden. §. 55 derjenige macht sich; mitschuldig- der einen thm bekannten,

dverraths 9 unterläß

huldigen Verbrecher der beg

t/ wofern nicht aus den Um

f

keit anzuzeigen be- nden erhellt, daß,

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der unterbleibenden Anzeige ungeachtet , eine {chädliche Folge nicht mehr zu besorgen it. Ein solcher Mitschuldiger soll lebenslang i schwerem Kerker bestraft werden. §. 56. Wer sich in die, in deim ¡welken Punkte des §. 52 angedeuteten, auf Hochverrath abzielenden Verbindungen eingelassen, in der Folge aber durch Reue bewogen, die Mitglieder derselben, ihre Saßungen, Absichten und Unterneh- mungen der Obrigkeit zu einer Zeit, da sie noch geheim waren, und der Schaden: verhindert werden konte, entdeckt, dem wird die gänz- liche Straflosigkeit und Geheimhaltung der gemachten Anzeige zugesichert.//

S ch weiz.

Bern, 16. Juli, Gestern haben die offiziellen UnterstÜlzun- gen, welche die Polen bisher empfingen, aufgehört, Es wird nun das Mitleid der Privat-Personen in Anspruch genommen, Und man sucht den Flüchtlingen Beschäftigung zu verschaffen, Die Kantone Genf, Wasgau, Luzern und Zürich haben monatlich eine Summe von 4000 Schweizer Franken für dieselben aufzu- bringen versprochen, und die Regierung von St. Gallen hat 2000 Schweizer Franken übersandt. Dies is bis jest die ein- zige Hülfe, auf die jene Ausgewanderten rechnen können. Um den zahlreich eingehenden Gesuchen der Gemeinden zu genügen, welche die Polen nicht mehr in ihrer Mitte dulden wollen, läßt die Berner Regierung das alte Kloster Fricnisberg zur Auf- nahme von 80 bis 100 derselben einrichten. Zu gleicher Zéit hat sie bei dem Vorort dringend darauf bestanden, daß die des- fallsigen Unterhandlungen mit Frankreich wieder angeknüpft wet- den möchten, damit die dortige Regierung den Polen den Durch- zug durch ihr Land nah Amerika oder England gestatte.

In seiner gestrigen Sizung hat der große Rath von Bern die Forderung der Zura-Bezirke, mit Hinsicht auf die Errichtung von ¿Wirthshäusern, ciner besonderen Geseßgebung unterworfen zu werden, abgelehnt. Der Antrag wurde von den Herren Stockmar, Helg, Belrichard und Romègue vertheidigt und von anderen Abgeordneten des Jura bekämpft; 57 Stimmen gegen 33 entschieden, daß mit dem 1. September im ganzen Kanton die Anlegung von Wirthshäusern erlaubt werden solle.

Heute kündigte der Advokat von Lerber an, daß in Ge- mäßheit des Beschlusses vom 26. Juni die den Polen bewilligte Unterstüßung von Seiten des Staats mit dem gestrigen Tage aufgehört habe, und daß die Flüchtlinge nur noch Privat-Unter- stÜßungen erhalten würden, die man in diesem Augenblick auf 4000 Schweizer-Franken monatlich veranschlagen könne; übrigens habe die Regierung die Nachricht erhalten, daß die 18 Polen, welche das Gesuch um Bewilligung der Rückkehr nach Frank- reich unterzeichnet, so wie noch einige Andere, zusammen etwa 70 Mann, die Erlaubniß dazu erhalten hätten. Die Sibung des großen Rathes wurde um halb 10 Uhr Abends geschlossen, und der Landamman kündigte zugleich an, daß die wichtigen vaterländischen Angelegenheiten, welche die Schweiz jeßt beschäf- tigten, vielleicht eine baldige Wiedereinberufung des Raths ndò- thig machen könnten. i

In der Graubändtener Zeitung liest man: „Frankreich bietet der Schweiz an, sie mit Geldmitteln zur Erhaltung der Polen zu unterstüßen. Es scheint also, als ob es zu ihr sagte: 77 ,eWir wollen diese Zänker bei uns nicht mehr, aber es soll uns nicht darauf ankommen, sie in der Schweiz zu besolden, wo sie als eine Art von Avantgarde für unsere Armee verbleiben md- gen.‘/// Was uns- betrifft, so wollen wir uns nicht weiter bei dieser ärmlichen Ausflucht aufhalten, die aus einer Frage um das National- Interesse eine Geldfrage macht, sondern nur #\o viel ohne Bedenken sagen, daß unter allen Mitteln, sich aus dieser unglücklichen Sache u zichen, dieses unläug- bar das s{limmste wäre. Jm Frieden würde eine solche Polnische Avantgarde unseren Nachbarn gerechten Anlaß zum Mißtrauen geben; ste würde allen, auch den úbertriebensten Französischen Anmaßungen zum Stüspunkte dienen; die Dro- hung, ihr ihren Sold zu entziehen, ließe sich wie ein zweischnei- diges Schwert gebrauchen , einerseits gegen die Polen, die man dadurch nôthigen könnte, Alles zu thun, was man von ihnen forderte, andererseits gegen die Schweizer Regierungen, di, man dadurch in die größte Verlegenheit segen könnte. Läßt sich wohl eine s{hmachvollere und demüthigendere Abhängigkeit vom Aus- lande denken! Und wenn ein Krieg ausbräche ; wo bliebe dann die Neutralität der Schweiz, da Frankreichs Feinde sie nur noch als eine von dieser Macht beseßte Festung würden ansehen können ?“/

Zürich, 18. Juli. Eine Schweizer Zeitung sagt: ¡Als die Züricher Universität gegründet ward, entfernte man fast alle talentvolle Männer der Stadt und des Kantons und begün-

stigte agegen Fremde und vorzugsweise Deutsche Revolution- nairs. Die Stadt hat sich nun bei Besetzung der Lehrerstellen

an ihren Schulen gerächt, indem sie alle Fremden beseitigte und nur Landeskinder dazu ernannte. Die revolutionnairen Züricher Zeitungen erheben darüber großen Lärm und versichern, die ge- wählten Züricher seyen weit weniger fähige Köpfe, als die ausge- stoßenen Fremden. Ohne uns über den Grund dieser Klagen, die von Leuten ausgehen, die der Parteilichkeit etwas sehr ver- dächtig sind, weiter aussprechen zu wollen, begreifen wir doch, daß der Stadt Zürich, die mit Deutschen Revolutionnairs schon überfüllt ist, eben nicht daran gelegen seyn konnte, deren Zahl noch ju vermehren.“ j luf die Nachricht, daß der neue Verfassungs - Entwurf zu Luzern gescheitert sey, entfernten sich mehrere Tagsakungs : De- putationen eiligst von hier und kehrten in ihre Kantone zurück. Die Lands - Gemeinde von Außer-Schwyz wurde vertagt, und mehrere Bezirke sind im Begriff, sich dem alten Lande wieder anzuschliezen. :

Inland.

Berlin, 29, Juli. Am 24sten d, M. beging auch die medizinische Gesellschaft zu Posen das Jubelfest des Herrn Staatsraths Pr. Chr. W. Hufeland auf eine den Verdiensten des Gefeierten entsprechende Weise. Sämmtliche Aerzte des Groß- herzogthums waren zu dem Feste mittelst besonderen Schreibens eingeladen worden und hatten sich auch, insoweit es ihre Berufs- Geschäfte irgend gestatteten, dazu eingefunden. Mittags gegen 1 Uhr wurde in dem gewöhnlichen Lokale der Gesellschaft eine außerordentliche Sigung gehalten, in welcher eine Rede zur Feier des Tages gesprochen Und verschiedene eingesandte medizini- \che Gegenstände vorgetlagen wurden. Ein Festmahl im Logen- Lokale beschloß die Feier, an der außer den eingeladenen Aerzten auch viele andere Verehrer des Jubilars Theil nahmen.

Aus Düsseldorf meldet 22 über denselben Gegen- stand: „Heute feierten auch hier, in dem festlich geschmückten Saale des Gasthofs zu den drei Reichskronen, bei einem Fest- mahle, die Verehrer des Königl. Leibarztes, Staatsraths und- rofes, Herrn Dr. Au W. Hufeland, aus allen Ständen des

egierungs -Bezirks Düsseldorf und unter ihnen viele seiner Schüler, das Fubiläum seiner 50jährigen Doktor -Promotion. Eingedenk der großen Verdienste des Jubel - Greises , die er sich

in seinem langjährigen und segensreichen hohen Berufe erwer- ben, und dargestellt in einer Rede, wurden, nachdem Sr. Ma- jestät unserem geliebten Könige ein dreimaliges Lebehoch ausge- bracht worden, dem Hochgefcierten im innigen einstimmigen Ge- fühle dankbarer Verehrung folgende Toaste geweiht: Den Verdiensten des Jubel-Greiscs um König und Va- terland! Den Verdiensten Hufelands, als Lehrer und Arzt! Dem humanen Sinne des Hochgefeierten und seinen Ver- diensten um die ganze Menschheit!

denen nun noch mehrere andere, auch in Lateinischer Sprache, folgten.“

Ueber die Königsberger Kunst-Au sftellung.

Der uns vorliegende Katalog der dritten Königsberger Ausstel lung, 52 Seiten stark, giebt cinen hôchst erfreulihen Beweis von der liebevollen Aufnahme, velche die Kun| nicht minder in der zweiten Residenz- Stadt der Monarchie findet. Von Gemälden lebender Künjkler enthielt die Ausstellung gegen 200 Nummern, wogegen die Zahl alter Kunstwerke, die in früheren Ausstellungen befonders aushelfen mußte, diesmal bedeutend zu- rúctrat. Auch an plastischen Werken, an Lithographicen und Kupferstichen fehlte es nicht, und besonders hatten die Gewerb- treibenden ihr Streben, den Fortschritten der bildenden Künste nachzueifern, mit zahlreichen anerkennenswerthen Arbeiten zu bekunden gesucht. Wie der Katalog ausuzeist, so spielten die Künstler aus Berlin und Düsseldorf die Haupt - Rolle, ja nur wenige von den geschäßten Namen wurden vermißt. Manches, wás in Berlin in verschiedenen auf einander folgenden Ausstel- lungen geboten wurde, sah man dort nahe vereinigt. Auch aus- wärtige Künstler steuerten freundlih bei, darunter aus Dresden die Landschafts-Maler Friedrich, Dahl und Fearnley.

_ Zugleich ist durch den Eifer der kunstliebenden Einwohner diesmal der Grund zu einem umfassenden öffentlichen Institut gelegt worden, von dem die besten Früchte zu erwarten stehen. Man hat den Anfang gemacht, ein Stadt-Mu seum aus den Werken lebender Meister zu bilden, und will sich von dem Grundsaß leiten lassen, daß der Werth der erworbenen Werke fúr die anfänglich noch geringere Zahl entschädigen soll. Alles dies ist ganz vornehmlich den Bemühungen der Herren H. De- gen, C. M. Friedmann und Professor August Hagen zu dan- ken, ein Dank übrigens, wozu ihnen nicht bloß ihr Königs- berg, sondern zugleich alle vaterländische Künstler und Kunst- freunde verpflichtet sind. G L.

Bet n ens D: e. Den 29. Juli 1833.

Anl. Fonds- und Geld-Cours-Zettel. (Preufs. Cour.)

(f. \lruef. Geld Ï U

lef 4irtef. Geld. Cv, AGUNOIE

St- Schuld-Sch. 4 | 974 | 962 E Grolshz. Pos. do d ee 101 Pr. Engl. Anl. 48.) 5 [1032 | Ostpr. Piandbr. | 4 | | 993 Pr. Engl Anl 22. 5110385 | KPomin. do, 4 [1054 | Pr. Engl. Obl. 30.| 4 | 923 925 B Kur- u. Neum. do.| 4 1106 [1952 Präm.Sch. d.Seeh.| | 521 oli PSchlesische do.| 4 [1061 | Kurm. Obl. m.I.C| 4 | Vos J Rkst.C. d. K.-u.N.| —| 652 | 642 Neum. Int.Sch.do.| 4 | | 95% 47Z.-Sch.d.K. u. N. O Berl. Stadt-Obl | 4 | 978 | 974 Königsb. do, 4 | |—: Holl vollw. Duk.t | 172 Elbinger do. Axl | Neue U Ae Danz. do. in Th.|- | 364 | 364 M Friedrichsd'or .. |—| 135 | 431 Vent Blandbr!| 4 | 981.) Disconto... l 4 3 Auswärtige Börsen. H : ÁAmsterdam, 24. Juli. Niederl. wirkl. Schuld 49. Ausgesetztle Schuld 1,2. Kanz-

Bill 28. Scheine 91. 3'® do, 45,

68 102. Neap. 854. OVeslerr. 922, Preuss. Russ. (v. 1528) 1003. (v. 1831) 91%.

Prämien- 6 Span. 6985.

Antwerpen, 23. Jali. 90 Span. 69. à 4. 32 do. 443, Hamburg, 27. Juli.

Oesterr. 58 Met. 96. 42 do. 87. Bank-Actien 1246. Russ. Eng! 1013. Kuss. Holl. (v. 1831) 92!. vlet. in Hamb. Cert, 93! Preuss, Prämien-Scheine 1031, Poln. 1195. Dün. 721, s 4 M

Wien. 24. Juli. T 58 Met: 942%, 42 do. 863. Bänk-Actien 12321. ‘L 1990. Á

58 Belz. 94. G.

Loose zu 100

Königliche Schauspiele. Dienstag, 30. Juli. Jm Schauspielhause : beck, historisch - romantisches Drama in 5 Abtheilungen , von F. von Holbein. Hierauf: Ein Stündchen vor dem Potsdamer

Thore, Vaudeville in 1 Außzug, von E. Blum. Mittwoch, 31. Juli. Im Schauspielhause: Die Damen unter sich, Lustspiel in 1 Aufzug. Hierauf: Der erste Schritt,

Lustspiel in 3 Abtheilungen.

_ Donnerstag, 1. August. Jm Opernhause: Auf Befehl : Iphigenia in Tauris, große Oper in 4 Abtheilungen, mit Tanz ; Musik von Glucck. (Madame Schechner - Waagen : Iphigenia, als legte Gastrolle. Herr Hammermeister : Orest.)

Zu dieser Vorstellung werden die mit Donnerstag bezeichneten, zur Oper „Fidelio“ früher gekauften T M Bee DiC S

Preise der Plá6e: Ein Pla6 in den Logen’ des ersen z ges 1 I 10 Sie 2c. s tut A

Sonnabend, 3. August. Fm Opernhause: Zur Feier des Allerhöchsten Geburtsfestes Sr. Majestät des Königs, Friedrich Wilhelm H, unter Direction des Königl. General-Musik-Direk- tors, Ritters Spontini: Festmarsh, Sr. Majestät dem Könige zugeeignet von demselben. Hierauf: Rede, verfaßt von F. von Elsholz, gesprochen von Madame Crelinger. Daun : Volksgesang un Sten gewidmet von Spontini. Und: Zum erstenmale : Brittie von Guise, Oper in 3 Abtheilungen; Musik von

Preise der Plá6e: Ein Plas inden Logen des erten Ran- ges D 10 Sgr. 2c. 5 L E nes Nane

„Die zu dieser Vorstellung eingegangenen Meldunage Billets sind berücksichtigt worden und können solche im Billets. d a n E genommen werden.

n Charlottenburg: Zur Feier des Aller öchsiten Geburts. festes Sr. Majestät des Königs, Friedrich Wilbelt 11: Rede, Candia von A. v. Cosmar, Zsprochen von Madame Unzelmann. v nrag oum erstenmale: Des Goldschmidts Töchterlein, Lust- Leocttinoder e, S L E. Blum. Und: Zum erstenmale :

/ : rophezeiung, Drama in 3 Abthei frei nach dèm Französischen. d g, a in 3 Abtheilungen,

Königstädtisches Theater Dienstag, 30. Juli. , Zehn Jahre aus dem Leben einer Fr oder; Böse Rathschläge, Melodrama in 6 Abtheilungen us

Maria Peten-

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