1833 / 211 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

L s S Â x 24 f

t *

ir 7 Led:

Ft eie

# A j

j

Ri, C:

A A EE

Vertheidigung verseßt sehen würden, um sich dem Untergange und der Sklaverei zu entziehen.“

Fn dem Tages - Befehl, welchen Herr Ganneron an die zweite Legion der hiesigen National-Garde, deren Öberst er ist, erlassen hat, heißt es: „Wenn es Umstände giebt, unter denen die guten Bürger in der Erfüllung ihrer Pflichten die gewissen- hafteste Genauigkeit beobachten müssen, so is dies namentlich dann der Fall, wenn sle durch cine dffentliche Darlegung ihrer Ge- sinnungen Einflüsterungen unschädlich machen können, die nur den Zweck haben, die Wohlfahrt zu stören, deren das Land sich zu erfreuen beginnt, und das Herz eines Königs zu entmuthi- gen, dessen Gedanken beständig auf diese Wohlfahrt gerichtet sind. Die Juli-Tage werden der zweiten Legion eine solche Ge- legenheit darbieten. Sie kennen die Anstrengungen, die der Parteigeist seit einigen Tagen macht, um Zwietracht in unseren Reihen zu verbreiten, unseren Eifer lau zu machen und den Glanz des Thrones, welchen errichtet zu ha- ben wir uns rühmen, zu verdunkeln. Den CEinflüsterun- gen dieser unruhigen und neidischen Personen, denen das Glúck Anderer ein Dorn im Auge ist und die sich in Unruhen gefallen, weil sie sich durch Arbeit Achtung und Subsistenz we- der erwerben können noch wollen, werden Sie dadurch begeg- nen, daß Sie sich zu der Revue vom 28, Juli púnkéelich einfin- den, und, wie früher, jene Liebe zu einer verständigen Freiheit, jenen glühenden Patriotismus, jene Achtung vor den Geseken, jene Anhänglichkeit an den Thron zeigen, von denen Sie stets durchdrungen waren und bereits so viele Beweise gegeben haben. Unser Losungswort sey: Der König lebe! Stets lebe die Erinnerung an eine Revolution, die uns alle unsere dffent- lichen Freiheiten wieder gegeben hat! Jhr ergebener Oberst Ganneron.“

Die Gazette de France bemerkt: „Die Jahres - Feier der Zuli- Tage ist kein Fest der jeßigen Regierung, sondern das der Republik. An den Tagen des 27. 28. und 29. Juli 1830 war feine von den Kammern eingeseßte Autorität, sondern nur eine von der Jnsurrection errichtete Regierung vorhanden; dies war also ein ganz republikanischer Zustand: ein König ward ent- thront und alle Maßregeln waren Maßregeln der Diktatur. Warum hält man aber, da man doch die Jahres - Feier der drei- tägigen Republik begeht, die Republikaner noch immer in den Gefängnissen?“

Die Gazette de France und die Quotidienne erzäh- len über die Ankunft der Herzogin von Berry in Palermo Fol- gendes: „In dem Augenblicke, wo die Herzogin die Korvette „„Agathe“/ verließ, näherte sich der General Bugeaud der Prin- zessin und sagte ihr: „Der peinliche Auftrag, den meine Re- gierung meinem Diensteifer und meiner Treue anvertraut hatte, ist beendigt; ih habe Ew. Königl. Hoheit in die Hände der Kommissarien Jhrés Königlichen Bruders überliefert. Ich be- sige nicht die Anmaßung, auf die Freundschaft Ewr. Königl. Hoheit Anspruch machen zu wollen, aber ih hoffe, mir wenig- sens schmeicheln zu dürfen, Jhre Achtung verdient zu haben.‘ Die Herzogin antwortete: „„Es ist wahr, General, daß meine Freundschaft Jhnen nicht zu Theil werden kann; was meine Achtung betrift, so- waren die Functionen, die Sie bei mir ver- richtet haben, nicht geeignet, Jhnen dieselbe zu erwerben . .…. Inzwischen schäße ih das Benehmen des Mannes und kann dem Französischen General meine Achtung nicht versagen.‘ ‘/ Der General soll durch diese Antwort sehr in Verlegenheit ge- seßt worden seyn und stammelnd ungefähr Folgendes entgegnet haben: ,,„„Nichtsdestoweniger wünsche ih aufrichtig das Glück Ew. K. H., nur mögen Sie fern von Frankreich glücklich seyn, und vor allen Dingen es nicht wagen, dahin zurückzukehren.‘ Die Herzogin warf einen mitleidigen Blick auf den General und wandte ihm den Rücken, um in das Boot zu steigen, das sie nach Palermo bringen sollte. ‘/ Das Journal de Pa- ris hält diese Erzählung für eine Erfindung, indem solche Aeußerungen der Prinzessin mit dem Benehmen, das sie wäh- rend der ganzen Fahrt und im Augenblicke der Landung in Sicilien beobachtet, im grellsten Widerspruche stehen würden. ‘/

Das Journal de Paris meldet: „Den leßten Nach- richten aus Konstantinopel zufolge, war das Englische Geschwa- dér unter dem Admiral Malcolm, nachdem es vor dem Hafen von Tenedos erschienen, bei den Inseln von Ourlac, am Ein- gange in den Golf von Smyrna zu dem Französischen Geschwa- der gestoßen.“ /

Der Messager des Chambres will wissen, daß Frank- reich mit dem Herzog pon Valentinois wegen Abtretung seines Fürstenthums Monaco untrerhandele.

Gestern wurde das Unternehmen des auf dem Pla6e des Marais zu erbauenden Waaren - Magazins der Firma Thomas u. Comp. gegen, eine 8! jährige Concession zugeschlagen. Die für das zweite auf der Schwanen-Jnsel zu errichtende Entrepot ein- gereichte Submission wurde, weil sie unzulässige Bedingungen und Beschränkungen enthielt, zurückgewiesen.

Die vor einiger Zeit angekündigten Memoiren des Mar- \challs Ney sind bei dem hiesigen Buchhändler Fournier erschienen.

Den; Courrier de Lyon vom 20sten d. M zufolge, war alle Aussichz zu einer Aussöhnung zwischen den Fabrifherren und den Seidenwürkern vorhanden. Die Ersteren hatten sich selbst bei dem Königl. Prokurator um Freilassung der verhasfte- ten Scidenwürker verwendet, welche gegen Caution auch er- olgt ist. /

m Jn Nevers fanden am 20. d. M. Unruhen statt, die dadurch veranlaßt wurden, daß der dortige Pfarrer bei dem Leichenbe- gängnisse eines Handwerkers nicht folgen wollte, weil man die auf dem Sarge liegenden dreifarbigen Bänder nicht abgenom- men hatte. Nach der Beerdigung zog die Menge vor die Pfarr- Wohnung und warf die Fenster derjelben ein. Das Volk mußte durch Truppen auseinander getrieben werden.

In Nimes hatte sich ein Verein von Legitimisten gebildet, die, unter dem Vorwande, sich im Fechten zu üben, in einem bestimmten Lokal regelmäßig zusammenkamen. Das Lokal ist aber von der Polizei geschlossen worden. n

Das Journal de Rouen meldet: „Am Abend des |l8ten d. M. fiel eine zahllose Menge weißer Schmetterlinge auf un- sere Stadt nieder. Von Sonnen-Untergang bis tief in die Nacht flarterten Tausende dieser Jnsekten längs der am Hafen gelegenen Hauser hin und fielen sterbend auf das Straßenpsfla- ser nieder, das 1:n buchstäblichen Sinne des Worts mit ihnen be- dec war. Wir úberlassen den Naturforschern die Sorge, die- ses seltsame Phänomen zu erklären.“

Das von Algier in Toulon angekommene Dampfschiff ¿,Ka- stor‘/. hat von dort die Nachricht mitgebracht, daß die Korvette „,Caravane// am 13. Juli mit dem ersten Bataillon der Afrika- nischen Jäger, 450 Mann stark, nah Oran abgesegelt ist. Die Nachricht von der Einnahme eines Blockhauses béi Oran dureh die Beduinen hat sich nicht bestätigt. Nach der Ankunft der dein General Desmichels von hier aus gesandten Vexstärkungen

870

will derselbe die Umgegend der Festung von deu feindlichen Stämmen der Araber säubern.

Aus Oran “schreibt man unterm 4ten d. M.: „„Geskern Nachmittag ging eine Sardinische Handels-Brigg mit dem Holy werke zu einem Blockhause, 17,000 Rationen Lebensmittel, Lager- Geräthschaften 2 Kanonen und 1 Haubige von hier nah Ar- zew, einem zwischen hier und Algier gelegenen Hafen ab; ihr folgte die Brigg „„Alcyone‘/, an deren Bord. sich -der. General Desmichels mit einer Compagnie des 66sten Linien- Regiments und Munition für die Truppen befand. Um 8 Uhr Abends seßten sich alle disponiblen Truppen der. hiesigen Garnison ebenfalls nah Arzew in Bewegung. Die Kolonne be- steht aus zwei Bataillonen des 66sten Linien - Regiments, sechs Compagnien der Fremden - Legion, einem Chasseur- Regiment, einer Jngenieur - Compagnie und 4 Berg-Haubigten. Hier sind nur 10 Mann von jeder Compagnie zurückgeblieben. Der Zweck der Expedition it, bei Arzew ein Blockhaus zu er- bauen, eine Besaßung in demselben zurückzulassen und dann nach Oran zurückzukehren; die Truppen werden höchstens acht Tage wegbleiben. Die Araber haben in den leßten Tagen wie- der Lebensmittel auf den Markt gebracht. Heute ist ein Sar- dinisches Schiff mit 43 Artilleristen und 48 Pferden von Mar- seille in den hiesigen Hafen eingelaufen.‘

Straßburg, 24. Juli. Hier herrscht jeßt die vollkom- menste Ruhe und man darf um so weniger eine Störung der- selben besorgen, als die studirende Jugend, die besonders den exaltirten republikanischen Ansichten ergeben ist, beim Herannahen der großen Ferien bereits sich zu zerstreuen anfängt, indem Einige Reisen unternehmen, Andere zu ihrem heimathlichen Heerde zurückkehren. Demoiselle Mars giebt jest auf dem hie- sigen Theater einen Cyklus von Gastrollen und ärndtet rauschen- den Beifall ein.

Großbritanien und Jrland.

Parlaments-Verhandlungen. Oberhaus. Siz- zung vom 24sten Juli. Im Ausschusse wurde die Bera- thung über die einzelnen Klauseln der Jrländischen Kirchen- Reform-Bill fortgeseßt, und dieselben bis zur 78sten mit eini- gen unbedeutenden Amendements angenommen. Das einzige Amendement, welches zu einer Abstimmung Anlaß gab, war das von dem Lord Wharncliffe in Antrag gebrachte, worin vor- geschlagen wurde, die der Geistlichkeit auferlegte Taxe lediglich zur Erhöhung der kleinen Pfründen zu verwenden. Graf Grey widerseßte sich diesem Amendement, welches denn auch mit 56 Stimmen gegen 36 verworfen wurde.

Unterhaus. Siß6ung vom 24. Juli. Herr Clay machte heute, in Folge früherer Ankündigung, seinen An- trag: fremde Zucker zum Raffiniren für die Ausfuhr zuzulassen. Er entwarf in einem ausführlichen Vortrage ein Bild von dem traurigen Zustande, in welchem sich, in Folge der zu Gunsten der Westindischen Kolonieen auferlegten Beschränkungen, die Britischen Zuckersiedereien befänden. Im Jahre 1818 habe sich die Ausfuhr der raffinirten Zucker noch auf 711,000 Ctr. belau- fen, während sie im Fahre 1826 nur noch 344,000 Ctr., also um Úber die Hälfte weniger betragen habe. Im Jahre 1827 hätten die lauten Klagen der Zuckersieder Herrn Huskisson be- wogen, durch einen Geheime-Raths-Befehl die Zulassung frem- der Zucker zu gestatten. Jm Jahre 1828 sey eine Bill zu die- sem Ende angenommen, Und dieselbe im Jahre 1829 erneuert worden. Jn Folge dieser Maßregel habe die Ausfuhr wieder zugenommen, und zwar auf folgende Weise: Jm Jahre 1827; 409,000 Centner; 1828, 456,000 Centner; 1829, 475,000 Ctr.; 1830: 607,000 Ctr. Am 5. Juli 1831 sey die Bill abgelaufen und nicht wieder erneuert worden. Wie hätten sich nun seitdem die Dinge gestaltet? Jm ersten Viertel des Jahres 1830 habe die Ausfuhr 145,000 Ctr., im zweiten 150,900 Ctr. betragen. Jm ersten Viertel des jeßigen Jahres scyen dagegen nur 76,000 Ctr. und im zweiten gar nur 59,000 Ctr. ausgeführt worden. Es sey daher klar, daß, wenn nicht schleunig zweckmäßige Maßregeln ergrissen würden, dieser Fabrik- zweig seinem völligen Untergange entgegen gehe. Jm Jahre 1830 wären in London noch 224 Pfannen beschäftigt gewesen, jeßt nur noch 79. Die Zuckersiedercien hätten früher jährlich eine Summe von 6 bis 700,000 Pfd Sterl. an die-mit ihnen in Verbindung stehenden Handwerker gezahlt; jeßt belaufe sich diese Summe vielleicht noch auf den vierten Theil. Er kenne einen hauptsächlich von den Zuckersiedern beschäftigten Baumeister, dessen Rechnungen im Jahre 1830 3200 Pfd. Sterl., im Jahre 1832 3189 Pfd. betragen hätten, und der in diesem Jahre bis jest: Drei Pfund Siebzehn Shillinge eingenommen habe. Ein Kupferschmied habe ihm gesagt, daß er früher 100 Arbeiter beschäftigt habe, jest deren aber nur zwei gebrauchen fônne. Aber nicht das Elend des gegenwärtigen Augenblickes allein habe man zu fürchten, sondern noch weit mehr, wenn keine Abhülfe bewilligt werde, die Noth der Zukunft. Der Handel ver- lasse bereits das Englische Gestade. Ein ihm wohlbekannter Maschi- nenbauer habe bereits den Auftrag erhalten, zwei Zuckersiedereien in Amsterdam und andere in den am Rheine liegenden Ländern zu errichten. Jndessen hänge die Verwirklichung dieser Pläne gänzlich von dem Erfolge des gegenwärtigen Antrages ab. Ver- weigere das Haus jede Abhülfe, so würden unverzüglich Befehle zum Transport der Maschinen gegeben werden. Der Redner wies alsdann auf die Nachtheile hin, welche für die Konsumen- ten aus dem gegenwärtigen Sdáem entsprängen. Lord Althorp bemerkte, es sey sehr leicht, zu sagen, daß diese oder jene Maß- regel zweckmäßig wäre, sehr schwierig aber, die Mittel anzugeben, durch welche sie am besten in Ausführung gebracht werden. Die we- fentliche und in der That beinahe die einzige Schwierigkeit, welche sich dem Antrage des ehrenwerthen Herrn entgegenstelle, sey, zu ermitteln, auf welche Weise die Zulassung der fremden Zucker stattfinden könne, ohne den Westindischen Pflanzern einen unberechenbaren Nach- theil zuzufügen, ohne die dfentliche Einnahme des Landes zu s{mälern und ohne den Zucëersiedern ein bedeutendes und un- verdientes Geschenk zu machen. Der vorige Redner habe der im Jahre 1831 abgelaufenen Bill erwähnt und gesagt, daß er (Lord À.) durch sein Verfahren bei jener Gelegenheit bewiesen hátte, daß er gegen das in jener Bill aufgestellte System gün- stig gesinnr sey. Er kdnne versichern, daß dem so wäre, und er glaube dies damals durch seine Bemühungen ju Erneuerung jener Bill hinlänglich bewiesen zu haben. Er glaube indeß, daß jet nicht der geeignete Zeitpunkt sey, um diesen Gegenstand de- finitiv: zu erledigen; indessen gedenke er noch während der gegen- wärtigen Session darauf anzutragen, daß die unter Königs Schloß liegenden fremden Zucker raffinirt werden, und nach fremden Märkten, ohne einen Zoll zu entrichten, ausgeführt wer- den könnten. Dadurch hoffe er zwei wichtige Punkte zu errei- chen, erstens, die dffentliche Einnahme vor jedem Verlust zu be- wahren, und zweitens, den Fabriken eine Erleithterung zu vér- schaffen , . ohne weder ihnen noch den Westindischen Jnteressen einen unbilligen Vortheil einzuräumen. Er glaube nicht, daß

so müsse er wünschen, daß aus demselben das Wort „un

“Nachdem der Erzbischof in diese Veränderung gewillcgt )u@

Bei dieser Gelegenheit wurde elgische Lega- Darauf hatte

eims zUgégen waren. stat der Attaché des General Goblet, Secretair, Capitain Beaulieu, vorgestellt. l af von Minto nach seiner Ankunft von Berlin n er- , Audienz bei dem Könige, nah ihm der General-Advokat ¿ Grant, der über das Verfahren einiger Kriegsgerichte erstattete, und zuleßt der Graf Grey, der Herzog von nd und einige andere Minister. 4 estern Nachmittags fand in der Wohnung des Grafen ine Kabinets-Versammlung statt, welcher der Herzog von nd, der Marquis von Lansdowne, der Graf von Ripon Lords Melbourne und Plunkett beiwohnten. : estern hielt die Holländisch-Belgische Konferenz wieder eine g, welche fünf Stunden währte, Und bei der abermals die

die Westindischen Kaufleute gegen diesen Vorschlag etw zuwenden haben würden. Der Grundsaß, nah welchem mer gehandelt und auch ferner in dieser Angelegenheit

werde, bestehe darin, daß auf den Englischen Märkten aus! lih der Zucker der Westindischen Kolonieen gebraucht den müsse, daß man aber jenen Kolonie: zu G das Raffiniren fremder Zucker für fremde Märkte nicht dern. dúrfe. Was den Antrag des ehrenwerthen Herrn h

lich“/ gestrichen werde, indem er sonst demselben nicht h föônne. Nach einer längern Debatte nahm Herr Clay Antrag zurück und {loß sich dem der Minister an.

Haus verwandelte sich darauf ‘in einen Ausschuß über dj wegen Abschaffung der Sklaverei, beschäftigte sich indeß aus

u , , - E p Glo t » s iy Aucl lich mit einem Vorschlag des Herrn F. Buxton, der Holländischen Bevollmächtigten anwesend waren. Auch) hinauslief, daß man den Negern keine andere Besch versammelten sich die Bevollmächtigten der fünf Mächte

n beiden Niederländischen Gesandten wiederum im aus- n Amte, und an der Börse ging das Gerücht, man sey ey Sikzung übereingekommen, den von Holland vorgeleg- áliminar- Traktat unverändert anzunehmen. „Es ist dies oßer Wichtigkeit‘, sagt die Times, „indem es zeigt, in Geist die Unterhandlungen jeßt geführt werden, und an eine baldige Beendigung dieser Angelegenheit ohne Differenzen zu gewärtigen hat Durch obigen Traktat ¿x Grundsaß der Trennung anerkannt, und obgleich sich drterungen hauptsächlich um die Bedingungen wenden unter denen diese Trennung stattfinden soll, und um

gen als solche, welche zu ihrem eigenen Wohl y Aufrechthaltung der Ruhe in den Kolonieen unun nothwendig wären, auflegen solle. Herr Stanley veri das System der Negierung, daß für eine gewisse Zeit di ven noch bei ihren frühern Herrn arbeiten müßten, in} dadurch am besten auf en D der Freiheit vorbereit den. Herr Macaulay, Lord Howik und Herr O unterstüßten den Antrag, dem sich Lord Sandon, L horp und Bernal widerseßten und der bei der Abs nur mit einer Majorität von 158 gegen 151 Stimmen fen wurde. Als hierauf Herr E. L. Bulwer die drit

_

der Bill wegen der dramatischen Vorstellungen Mmit in Verbindung stehenden Angelegenheiten, so wird trag stellte, trug Herr Rotch darauf an, da; Mie Eintracht, welche im Ganzen jeßt in der Konferenz ob- heut Über sechs Monate zum dritten Male von allen Parteien als eine günstige Vorbedeutung für

werde, indem dieselbe der Krone einen Theil ihrer (zelnen Theile der Unterhandlung angesehen“ : raube, und den Lord- Kammerherrn ble fetiiDe: L ei der heutigen Erössnung des Oberhauses kündigte ter, sagte er, sey ein Ort, wo sich eine Klasse von MBttey an, daß er das Amendement von gestern Abend nicht zusammenfände, die kein anderes Mittel habe, sich ein, |idtiz genug" halte, um sich dadur bewegen zu lassen, die digen Lebens-Unterhalt zu sichern, und zu Gunsten sle Leitung der Bill aufzugeben; er behielt sich jedoch vor, | werde der Beistand der Legislatur in Anspruch genom,Mbsuttung des Berichts über die Bill auf ein Amendement ; Antrag des Herrn Rotch wurde mit 38 Stimmen ge4Mitzegengeseßtem Jnhalt, als das gestern gemachte, anzutra- worfen, worauf die Bill zum drittenmale verlesen woch, fügte er hinzu, wenn irgend cine den Grundsaß del passirte. egel verleßende Aenderung im Ausschusse angenommen wel Oberhaus. Sibßung vom 25. Juli. D.spllte, dann würde er sich genöthigt sehen, auf die Leitung von Gloucester überreichte eine Bittschrift der UWill zu verzichten. ; E I, Cambridge gegen die Bill wegen Emancipation der Zun der heutigen Sibung des Unterhauses trat Derr che im Anfang der Sigung die erste Lesung erhalt{inel wieder mit seinem gestern einstweilen zurückgenomne- Lord Wynfor d sagte, er habe diese Bill, ohne Wide-[nttage auf, daß die Herausgeber der Times wegen Del- leisten, zum erstenmale verlesen lassen, weil er hoffe, daWung des Hauses vor die Schranken desselben Le zum leßtenmale geschehen seyn werde. Der Lor d-KanMllten. Herr Hume unterstüte diesen Antrag, den Herr merkte, daß er die Bill, welche sich durch ihre außer Mmell nachher zwar in Bezug auf eine an der Times mit- Kürze und Deutlichkeit auszeichne, unterstüßen werde, Mende Dame, Anna Brodie, zurücknahm, nicht aber in Be- selbe in ein Geseß verwandelt zu sehen hose. Das H uf die Herren Lawson, die demnach nächsten Montag vot dete hierauf einen Ausschuß über die Jrländische Kir(sarre des Unterhauses erscheinen sollen. j A form - Bill, und nahm die Klauseln 70 bis 11/6 {Meder die Umstände, unter welchen der gestrige Sieg der Dp- batte an. Zu der 117ten Klausel, welche verfügt, Fon gegen die Minister zu Stande gekommen , cirkuliven in jenigen Sinekur - Pfrúunden in Zrland suspendirt wetdsity folgende Angaben: Während der verflossenen Woche in denen seit drei Jahren kein Gottesdienst verrichtet is, äglich umwechselnd bei den Herzogen von A UIEEIND nd der Erzbischof von Canterbury zwei Amendements in Wellington Raths-Versammlung gehalten worden. an Erstens, daß die Suspension nicht ohne Einwilligun, F an einem dieser Tage bereits wissen, der Legtere habe sich schofs statthaben solle. Graf Grey wünschte dieses Anm? Rath des Sir Robert Peel entschlossen, die Bill ohne dahin modificirt, daß für solchen Fall der Bischof des (dement durchgehen zu lassen. Gestern aber versammelten eine Stimme bèi den Berathungen der Kommission (M alle angesehene Lords von der Tory- Partei, und Lord urs, der je6t in Norfolk die Assisen abhält, kam eiligst das Amendement ohne Abstimmung durch. Das dan Fort auf einen Tag nach der Stadt, um bei der Afistim- weite Amendement lamtete dahin, daß der Ertrag solcher sus zUgegen zu seyn. Die Bank der Bischöfe zog alle ihr zu , frúnden nicht zu dem allgemeinen Fonds fommen solli »te stehende Verstärkungen an sich, und nur der protestauti- welchen- die Kommissarien nah Maßgabe des Geseges, Erzbischof von Dublin und der Bischof von Chichester stimm- Erfüllung der Zwe@e desselben zu verfügen haben, son) uf Seiten der Minister. U i allen Dingen zur Errichtung von Kirchen an solchen Der heutige Courier meldec in Bezug auf das von den wendet werden sollten. Graf Grey und der Maristern im Oberhause zu beobachtende Verfahren: „„Wie Lansdowne widersezten sich diesem Antrage mit fu hören, wird in Folge der gestrigen Abstimmung im Aus- ten und man schritt ohne weitere Berathung zur Absisß des Unterhauses, bei der die Minister in der Minorität die folgendes Resultat ergab: en, heute Abend folgendes Verfahren von Seiten der Lelz-

Für das Amendement... ...….…. 84 es eingeschlagen werden. Die amendirte Klausel, wie sie jet Gege dal L g) Waffen ist, wird, wenn sie heute Abend an die Reihe kommt, “e Es wird alsdann die Klausel, auf welche

jorfen werden. Amendement sich bezieht, in der Bill ganz fehlen. Wenn der Bericht Über den Ausschuß erstattet wird, werden die ister darauf antragen, daß die ursprüngliche Klausel wieder efügt werde. In diesem Augenblick, um 3 Uhr, ist ein Ka- tsrath wegen dieser Angelegenheit versammelt.“ j

Die Consols sind in Folge der Niederlage, welche die Mi- r gestern im Oberhause erlitten, etwas heruntergegangen, m sich sogleich das Gerücht verbreitete, daß die Minister re- iren würden, während andererseits die Versicherung des Cou- rs, daß Lord Grey einen anderen Ausweg einschlagen werde, es sich am Abend wirklich zeigte, wieder viel zur Beruhi- 9 der Gemüther beitrug. Auch im Oberhause schien man gespannt darauf zu seyn, wie sich die Minister aus diejer se zichen würden, denn das Haus war am heutigen Abend r als jemals gefüllt. | i A

Zeitungen, namentlich die Times und Mornin g- C1} Aus Lissabon sind Privat-Briefe vom 10. A S seine im ‘Parlamente gehaltenen Reden verstümmelt F-angelangt, bei deren Abgang der von a N stellten, und trug darauf an, die Eigenthümer jene Mtne Sieg dort bekannt wurde; doch hatte jich die O vor die Barre des Hauses zu laden. Nach ciner ¡i noch) nicht so allgemein EAENEeE, daß man sagen könnte, haften und Meerenge ea Debatte (auf die wir zus A A die Bevölkerung gemacht. werden) erklärte sich Herr O’Connell bereit, seinen ‘Briefen heipt es, d L E jeßt S lniien “denselben aber über L Vi stsucht auf jeden jeiner Beamten bedeutend hade; H E neuern, wenu die Berichterstatter ihr Verfahren in M lich immer , wenn irgend Einer sich Ansehen und Macht er-

Najorität gegen die Minister 20 Graf Grey trug sogleich auf Vertagung der Debatte dem er bemerkte, die Regierung müsse erst überlegen, weitere Aenderung in Folge der so eben angebrachten jl sey. Lord Kennyon meinte, es würde besser seyn, i sel im Ausschue sofort festzustellen, worauf aber d! Kanzler entgegnete, Graf Grey sey für die Leitun verantwortlich und habe zu sagen, was damit ges Wolle indessen der edle Baron gegenüber dic weite: bung der Bill in Bezug auf den fraglichen Artikel ük so möchte der edle Graf sich vielleicht entschließen, 0 Überlassen. Auf eine Bemerkung des Herzogs vonLP ton vertagte sich darauf das Haus. |

Unterhaus. Sißung vom 25. Juli. Her! nell beklagte sih heute über die Art und Weise, 1!

von Santarera gewandt.“/

j : de Qs A T Ra ci Bunsten seiner Tochter Donna ihn nicht änderten. Jn dem Ausschusse über die A!t, daß er davon allein zu Gunsten seiner Tochter eff der Abschassung” der Sklaverei zeigte Herr F, mit Hintansekung des Kaisers, Gebrauch machen und an, daß die Regierung, in Folge der am ‘gestrigen Í v von ihrem Vater unabhängig zu konstituiren bemüht erausgestellten bedeutenden Minorität, eine wichti M! werde. ¿l du e A M s e Dauer der Vaëtiani@n Lebte ber ¿0M Es verlautet in der City, daß in Plymouth ein Schiff von zunehmen beabsichtige. Die früher festgeseßten zwdöh d diy angekommen sey das unterweges beim Cap St. Vincent Feld-Sklaven und sieben Jahre für häusliche, sollt! n einem Lootsen die Nachricht erhalten habe, der Admiral Na- auf sieben und fünf Jahre beschränkt werden. Lord 0 t sey am 12ten von Lagos nach dem Tajo abgesegelt und ge- beklagte sich über diese Veränderung als eine offenbil! ite die Stadt Lissabon am 16ten anzugreifen ; als jenes Schiff zung des Uebereinkommens, welches man mit den M, uf der Höhe des Felsens von Lissabon befunden, A E Stanley erwiederte, daß jedes zwischen den Minill S59. oe Kna, deutlich mehrere Schisse bemerft, die dentlichen Corporationen getroffene mmen del f ege! veigejcßt hatten. ; E ; Ne Dar lälneites Uni tiven A ved Unt In der City hieß es heute allgemein, die Englische Regie- E R i Ai ß das "Wing habe durch eine telegraphische Depesche die Nachricht erhal- genscheinlih geneigt gewesen sey, die ursprüngliche M Lc our etne tetegrap ie O : zu verwerfen. Lord Howik zeigte sich mic dieser V 1/ daß Lissabon von dem Admiral Napier eingenommen wor- als einer wichtigen Concession zu Gunsten der Abs n sey. Obgleich dieses Gerücht noch sehr der Bestätigung be-

Sklaverei äußerst zufrieden. Die ersten neun Klausel arf, so gingen doch die Pottugiesischen Obligationen und Scrips

: ier i ; L ände Zolge desselben in die Höhe. L 8 Mien eden E Auf Lloyd's Kaffechaus wurde gestern folgende Bekannt-

hung angeschlagen: „Admiralitäts -Amt, 24. Juli. Sir! London, 26. Juli. Se. Majestät kamen vot bin von den Lord - Kommissarien der Admiralität beauftragt, Windsor nach der Stadt uünd hielten im St. James?

dhnen hiermit zu Benachrichtigung für das Verwaltungs-Comité Lever, bet welchem der Herzog von Cumberland und ‘t Lloyd'sschen Angelegenheiten die Abschrift eines vom 9ten

F D E75 E. E E M R I: (A ¡fi a I E P E T E e a d

871

d. M. datirten Schreibens des Contre- Admirals Parker mitzu- theilen, worin derselbe anzeigt, daß die Leuchtfeuer am Ein- gange in den Tajo und an der benachbarten Küste schon seit einigen“ Nächten nicht mehr angezündet worden, ohne daß die Rae Regierung bis jeßt die geringste Anzeige in dieser Beziehung gemacht hat. Jch bin u. \. w. John Barrow.‘ Es folgt hierauf das besagte Schreiben , vom Bord der „„Asia‘/ datirt, an dessen Schluß es heißt: „Da ich jedoch hôre, daß Herr Hoppner (der Englische Konsul in Lissabon) gegen diese

aßregel, als eine die Schifffahrt gefährdende, zu protestiven gedenkt, so habe ih mich deshalb nicht weiter an den Visconde

Den lezten Nachrichten aus Porto vom i4ten d, M. zu- | folge, hatten die Bôte der dort vor Anker liegenden Britischen Kriegsschiffe den Befchl erhalten, sich bereit zu halten, um für den Fall eines Angriffes auf die Stadt von Seiten der Migue- sistischen Armee den Britischen Unterthanen daselbst Schuß zu gewähren; der Englische Konsul hatte bei Dom Miguels Gene- ral um die Erlaubniß nachgesucht, daß die Schiffe „Nimrod“/ und „Savage“/ die Barre durchbrechen dürften, um sich zum Schus der Britischen Unterthanen in den Duero zu legen, aber dies Gesuch war ihm abgeschlagen worden,

Der Globe bestreitet die Angabe mehrere Blätter, daß der Englischen Flotte das Einlaufen in die Dardanellen verweigert worden sey, indem er behauptet, daß Sir Y. Malcolm niemals um die Erlaubniß dazu nachgesucht habe.

Die hiefsigén Zti n theilen jest die Bill in Bezug auf die von England übernommene Garantie der Griechischen Anleihe vollständig mit. j

Der Herzog von Sutherland is vor einigen Tagen in Schottland mit Tode abgegangen.

Briefe aus Liverpool melden das Fallissement des dorti- gen Handelshauses Fletcher, Noscoe u. Comp., wovon man jedoch keine besonders s{limme Folgen erwartete, da sich die Forderun- gen an dasselbe auf wenig mehr als 50,0C0 Pfund: Sterling belaufen.

Zu St. John's in New-Foundland hat am 7ten d. M. eine verheerende Feuersbrunst stattgefunden; sie brach im Hauyje eines gewissen Herrn Thompson aus, der selbst nebst seinem Kinde in den Flammen umkam , und verbreitete fich schnell über einen großen Theil der Stadt.

Aus Rio-Janeiro sind Briefe bis zum 9. Mai hier ein- gegangen, denen zufolge ernstliche Maßregeln getroffen seyn fol- len, um die Unruhen in der Provinz Minas Geraes und den Aufruhr in Ouro Preto zu unterdrücken; man hoffte jedoch noch auf eine friedliche Ausgleichung der Sache.

Nachrichten aus New - Orleans vom {8. Juni zufolge, hat die Cholera nunmehr daselbst gänzlich aufgehört, wogegen fie in Tampico noch am 9. Juni furchtbare Verheerungen anrich- tete, so daß dort binnen 14 Tagen 910 Personen von dieser Epidemie hingerasst wurden.

Niederlande.

Aus dem Haag, 2. Juli. Se. Majestät dcr König haben dem hiesigen Magistrat aus Anlaß der Taufe des jungen Prinzen Wilhelm Friedrih Nikolaus Karl ein Geschenk von 5000 Fl. zur Vertheilung unter die Armen übersandt.

Se. Königl. Hoheit der Prinz Feldmarschall ist gestern früh mit seinen drei Söhnen von hier nach Sdöstdyk abgereist, um

dort Jhre Kaiserliche Hoheit die Prinzessin. von Oranien zu treffen, die von ihrer Reise aus Deutschland s dee wird.

Amsterdam, 26. Juli. Seine Königl. Hoheit der Prinz Karl von Preußen is nebst Gefolge heute hier angekommen.

In dem hiesigen Münz-Gebäude wurden vor Kurzem 39 Diamanten für die Summe von 27,000 Fl. an den hiesigen JZutvelier Elkan de Vries verkaufte.

D el ale l

Brâüfssel, 26. Juli. Der Erzbischof von Mecheln hat vor- gestern Nachmittags um halb 6 Uhr den neugebornen Prinzen getauft. Die feierliche Tauf- Ceremonie wird in den ersten Ta- gen des August stattfinden. Der Minister des Auswärtigen hat Notifications-Schreiben über die Geburt des "Prinzen, die durch den König unterzeichnet wurden, für den heiligen Vater, den König von Großbritanien, den König von Preußen, den Kai- ser von Oesterreich, den König beider Sicilien, die Könige von Schweden, Dänemark, Sardinien c. 2c. ausgefertiget, Auch dem Französischen und dem Englischen Gesandten, so wie dem Geschäftsträger der Vereinigten Staaten wurde die Geburt durch den Minister schriftlich angezeigt. Der gestrige Tag ward durch Artillerie-Salven und Glockengeläute bis zum Abend ge- feiert. Der Graf von Latour-Mauburg gab ein Fest, dem eine große Versammlung beiwohnte. Sobald die Geburt des Kron- prinzen in der Stadt bekannt wurde, schicêten Privat - Personen Tauben mit dieser Nachricht nach den meisten Städten des Kd- nigreihs ab. Gestern Abends war die ganze Stadt glänzend beleuchtet. Von allen Seiten ertöônten SchÜsse; die Straßen wa- ren mit Menschen gefüllt.

Jn der Sibung der Repräsentanten-Kammer legte der Justiz - Minister folgenden Geselz - Entwurf in Betreff der Auslieferungen vor: „Art. 1. Die Regierung ist ermächtigt, den fremden Regierungen, welche sh zur Reciprocität verpflichten

l In diesen ; werden, jeden wegen ciner der nachscehend angeführten, auf dem daß Dom ‘Pedro jeiner Sache durch | Gebiete der Regierung, welche die Auslieferung fordern wird,

begangenen Handlungen durch die Tribunäle besagter Regierung verurtheilten oder verfolgten Fremden auszuliefern: 1) wegen Meuchelmordes, Vergiftung, Kindermordes, Todtjchlags, Schän- dung; 2) wegen Brandstifcung; 3) wegen Verfälschung von

Papieren; 4) wegen Falschmünzerci; 5) wegen Diebstahls, Er-

pressung, Entwendung, Prellerei; 6) wegen Bankerots; 7) we- gen Militair - Desertion. Art. Déíe Auslieferung wird nur auf die Vorzeigung des Original-Urtheils oder Mandats der Justiz oder eines Original -Duplikats, das durch die kompetente Behörde ausgefertigt ist, bewiliigt werden. ‘/

Der aus Frankreich verwicsene Piemontesische General Re- gis ist seit einigen Tagen in Brüssel.

Schweden und Norwegen.

Stockholm, 23. Juli. Se. Königl, Hoheit der Kronprinz fam von Gothenburg auf dem Dampfschiffe „Prinz Carl‘ am 18ten d. M. in Christiania an, wo er mit den größren Festlichkeiten und Freuden-Bezeugungen empfangen ward. Se. Königl. Hoheit traten sogleich die Function als Vicekönig an, und ertheilten noch dem- selben Abend dem Präsidenten des Storthinges, ‘Pastor Ridder- vold Audienz. ;

Bei der in Finnland am 5. Juni in sämmtlichen Propsteien des Stiftes Âbo, so wie in den Dom- Kapiteln in bo und Borgá vorgenommenen Erzbischofs-Wahl fielen von den, durch 224 Votirende abgegebenen 663 Stimmen auf den Dom- Propst in

Abo Dr. Gustav Gadolin 193, den Professor der Theologie an

der Kaiserl. Alexanders- Universität Dr. Melartin 159, den Pro- fessor der Physik an derselben Dry. Hällstróm 98, so wie mehrere Stimmen auf 30 andere Herren, worunter unsere Bischöfe: Franzén 8, Tegnèr 1 Stimme bekam. Auch verschiedene Laien befinden sich auf der langen Liste, als: ein Referendar-Secretair Westzynthius, Professor Pipping, der Lector Philo." und der Naturgeschichte Sundwall/, der Lector der Wohlredenheit und Dichtkunst Elfgrén, der Vice-Landeshauptmann in Wasa, Hof- gerichts-Rath und Dr. phil. Graf Mannerheim.

In Upsala ist der Musik - Direktor bei der Universität, vor- maliger Hof- Kapellmeister Haeffner, im 74sten- Jahre verstorben.

Das Königl. Kommerz- Kollegium hat in Bezug auf die Cholera am ?22\en d. M. Notterdam für angesteckt und alle Häfen in Súd-Holland für verdächtig erklärt. Der Senat in Finnland

| hat auf Anlaß der, in Porto, Lissabon und diesen Städten nahe lie- | genden Gegenden ausgebrodl

enen ansteckenden Krankheiten verord-

net, daß alle von Gegenden gußerhalb der Östsee in Finnland ankom

menden Schisse genau untersucht und nur, falls sich verdächtige Umstände zeigten, einer fünftäagiaen Beobachtungs - uarantaine unterzogen, nach deren Ablauf aber nach Maßgabe der Um-

stände behandelt werden follen.

Du t ch l! à ned.

Dresden, 2. Juli. Die Prinzessin Amalie Auguste Kd nigl. Hoheit, Gemahlin Sr. Königlichen Hoheit des ‘Prinzen Johann, ist gestern Abend von Franzens-Bad in Pillniß wie- der eingetroffen.

Karlsruhe, 25. Juli. Jn der Sikzung der zweiten Kammer vom 22sten d. M. wurde die Diskussion über den von dem Abgeordneten Sander erstatteten Kommissions - Bericht in Betreff der Motion des Abgeordneten Merk hinsichtlich des Unterfuchungs-Verhafts eröffnet. Nachdem sich der Be- richterstatter über die allgemeine Dringlichkeit einer gesezmäßigen Sicherung der persdnlichen Freiheit in jedem Staate ausgespro- chen, {loß er mit dem Antrage: Se. Königliche Hoheit den Großherzog um die Vorlage eines Geseßes Über den Schuß der persönlichen Freiheit zu bitten, mit Hinweisung auf die Grund- lagen eines von der Kommission beigefügten Entwurfes eines derartigen Gesezes. Der Geheime NReferendair Ziegler äu- ßerte fich ausführlich Über den Gegenstand und suchte nament- lich mehrere Paragraphen des Kommissions - Entwurfes zu wi- derlegen. Endlich bemerkte er, daß es eine zweckwidrige Arbeit seyn würde, sich jeßt mit dieser Sache zu beschäftigen, da das Ganze von der Gejezgebungs- Kommission bearbeiter und zuver- lässig auf dem nächsten Landtage im Zusammenhange werde vor- gelegt werden. Der Abgeordnete Merk nahm darauf zur Rechtfertigung seiner Motion das Wort und äußerte, daß selbst in Ländern, die hon Geseßbücher hätten, ganz besondere Geseze Über individuelle Freiheit beständen, wie z. B. in Nord- Amerika, in England und in einigen Kantonen der Schweiz, und es lasse sich auch Über diesen abgesonderten Punkt eben jo gut ein specielles Geselz geben , als sich ein solches Über die Ab- tretung von Privat -Eigenthum zu öffentlichen Zwecken geben lasse. Der Abgeordnete Weßzel U. äußerte: Jm Interesse der Beamten , die so häufig dem öffentlichen Tadel preisgegebén würden, daß sie unnüßer Weise Arrest versügten und Unterju- chungen in die Länge zögen, sey allerdings ein Gesel besonders zu wúnschen. Man habe indeß auch in Baden praktisch eine Habeas Corpus - Akte, indem, einzelne Ausnahmen abgerechnet, Niemand ohne gegründeten Verdacht und hinlängliche Jndiciem in Verhaft gezogen werde. Der Abgeordnete Welcker sagte : Das Verfahren, wie man es heut zu Tage in Deutschland in dieser Beziehung sehen müsse, steche außerordentlich ab von dem Verfahren anderer freier Staaten, selbst von dem Verfahren, das die Karolina kenne, und von dem Verfahren im alten Griechen- land und Rom. Feder, der die Karolina, dieses als barbarisch verschrieene Gese, genau kenne, werde einsehen, daß bei uns hundert- mal Verhaftungen vorkommen könnten, wo es nach der Karolina nicht möglich wäre. Der Redner sprach sodann noch mehrere Wün- sche in Bezug auf die künftige Einrichtung aus, namentlich, daß die Kriminal - Untersuchungs - Protokolle in Gegenwart eines völlig selbstständigen und auf dieses Geschäft beeidigten Aktuars geführt werden möchten. Der Abgeordnete Duttlinger sprach sich darauf gegen die übermäßig lange Dauer des Untersuchungs- Arrestes und die große Härte desselben aus. Es werde hierin immer viel zu wünschen übrig bleiben , so lange die Justiz nicht von der Administration getrennt sey, und weil überhaupt der Untersuchungs - Richter Eigenschaften haben müsse, die nur bei wenigen gefunden würden, nämlich Scharfsinn, Klugheit, den Kopf voll Menschenkenntniß, das Herz voll Menschenliebe, und beharrlichen Fleiß. Die Sache könne jedoch noch auf diesem Landtage ihre Erledigung finden, wenn man sich auf die Lösung der 3 Fragen beschränkte : 1) die Fälle zu bestimmen, in denen allein eit Verhasft stattfinden könnte. 2) Die Personen und die Beß örden, durch die allein ein Verhaft verfügt und vollzogen werden könne 3) die Form des Verhaft-Befehls und die Vollziehung dessel- ben. Nachdem er noch bemerkt hatte, daß, wenn man das In- stitut der Landräthe hätte, diesen zweckmäßig die Aufficht über die G*fängnisse übertragen werden könnte, {loß ex mit dem Antrage: den Grofherzog um die Vorlage eines Geses- Enr- wurfs zu bitten, wodurch die Voraussezungen und Formen des Untersuchungs - Verhaftes, und zwar wo möglih noch auf dem gegenwärtigen Landtage, bestimmt würden. Vor dein & Mus der Diskus on erhielt noch der Abgeordnete Sander h ; Wort, und änderte nunmehr den Antrag der Z des Abgeordneten Duttlinger dahin ab, Seine . den Großherzog um einen Geses-Entwurf úber persönlichen Freiheit und die

6 das ominisjion und Fönigl. Hoheit p den SchUk der Bedingungen und Formen des A O NL A i gung öorinen des Untersuchungs -Verhaftes zu bitcen. Der Antrag fand in diejer

Form sogleich allgemeine Unterstüßung, und wurde von der Kammer zum Beschluß erhoben.

Karlsruhe, 24. Juli. Se. Königl. Hoheit der Gros herzog haben den Handlungs-Chef Georg Carpzov zu Hamburg zum Badischen Konsul in gedachter Stadt ernannt und dieje

Ernennung wurde auch bereits vom Hamburger Senat genel) í Bott 01190 Q "9 Cut & Ri E migt. Seit einem Jahre slnd mehrere unserer Mineralogen

und Bergbau - Praktikanten nach Mexiko gegangen, wo sie guch

bei ‘dortigen Bergwerken Anstellungen gefunden haben. Der Berg - Maschinenbau ist dort noch sehr unvollkommen. Es if

feinem Zweifel unterworfen, daß dur den Kunstfleiß Deutscher Bergleute der durch die politischen Verhältnisse gestdrte Ertrag des Grubenbaues bald wieder höher steigen wird. Jedoch ist Deutschen Bergleuten zu rathen, nicht eher nach Mexiko zu wändern, als bis sie von einem dort angestellten Mineralogen erfahren haben werden, daß Stellen für sie frei seyen. - j gt ankfu rt a. M., 27. Juli. Gestern sind Se. Königl. 50h. der Kurfürst von Hessen hier eingetroffen und im Gast hofe zum Römischen Kaiser abgestiegen. j Man hat in mehreren Blättern die Nachricht verbreitet,

als beabsichtige die Großherzogl. Hessische Staats-Regierung die,

“rgmeate om aer

R Ms Eur