1833 / 243 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

E P A 9 A: P E L L A E L E O L T E R n r R Rie iti G edi L dna A D L U

ganz Europa die Sache Polens keinesweges als entschieden, son- dern vielmehr als in suspenso betrachten würde. Wenn Rußland mit der Türkei inen Offensiv- und Defensiv-Traktat geschlossen habe, so müsse England mit Frankreith ein Gléithes “thut. Sir Rob. Jnglis tadelte es, dgß die Nachrichten in Bezug auf die Türkischen Angelegenheikêw- nicht auf diplomatischem Wege, sondern durch den Korrespondenten einer Zeitung hier eingegangen wären. Unpassend sey es, daß der edle Lord sich durch die dentlichen Blätter über den Gang der Ereignisse be- lehren lassen müsse. Die Interessen Englands wären mit denen der Türkei verbunden, und er hoffe, der edle Lord werde im Stande seyn, Gerüchten zu widersprechen, welche die Ehre und die Interessen Englands in dieser Angelegenheit als gefährdet schiiderten. Lord Palmerston erwiederte: „Jch versichere dem Hause ‘und dem ehrenwerthen und tapfern Mitgliede für Westminster, daß ich es mir zu jeder Zeit zum Vergnügen und zur Pfliche mache, jede mein Departement betreffende Auf- klärung zu geben, sv bald es sich mit der Pflicht ver- trägt, die mir das allgemeine Beste auferlegt. Jch gedenke nicht alle die Gegenstände zu berührek, welche von den ehren- werthen Mitgliedern angeregt worden sind, weil sie wohl dabei mehr beabsichtigten ihre Meinungen an den Tag zu legen, als Fragen an mich zu richten. Jndessen muß ih doch einen Jrr- thun berichtigen", in den das chrenwerthe und tapfere Mitglied hinsichtlich der Portugiesischen Angelegenheiten verfallen ist. Dos ehrenwerthe und tapfere Mitglied hat nämlich gesagt, daß England und Frankreich von Rußland an der Einmischung in die Portugiesischen Angelegenheiten verhindert worden wären, und daß deshalb auch die beiden Mächte Rußland an der Ein- mischung in die Türkischen Angelegenheiten hätten verhindern müs sen. Das chrenwerthe Und tapfere Mitglied täuscht sich aber schr, wenn es glaubt, daß die beiden Mächte bei ihrem Ver- fahren gegen Portugal sich durch Rußland hätten influenziren lassen. (Hêrt, hört!) Die ‘Britische Regierung hat den Weg eingeschlagen, den sie der Chre und den Juteressen des Landes für angemessen hielt. Weder die Ansichten Rußlands, noch die Ansichten irgend einer andern Curopäischen Macht, Haben einen Einfluß auf unser Verfahren gegen Portugal geäußert. Was ich hier von der Britischen Negierung sage, glaube ih auch auf die Regierung Frankreichs ausdehnen zu können; auch sie hat ihren eigenen und nicht. den Ansichten fremder Mächte gemöß gehandelt. Was die Orientalischen Angelegenheiten betrifft, so ist es vollflommen wehr, daß die Regierung Sr. Majestät von eincm kürzlich zwischen Rußland und der Pforte abge- \{lossenen Traktat unterrichtet worden is. Da aber dieser Traktat noch nicht offiziell unterzeichnet isi, und ich mich nicht im Besiß desselben befinde, so kann das Haus nicht verlangen, daß ich mich úber dessen Jnhalt äußern soll. Jch muß bei die- er Gelegenheit bemerken, daß man es der Regierung nicht zum Vorwurf machen kann, wenn die Zeitungen zuweilen durch die Thâätigkeiten ihrer“ Agenten rascher als sie unterrichtet sind. Das chrenwerthe und tapfere Mitglied hat ferner noch gefragt, ob die Russischen Truppen mit Bewilligung Englands und Frank-

reichs in die Türkei eingerückt wären, oder ob diese Mächte da- !

gegen protestirt hätten? Die enige Regierung hatte nichr nöthig, gegen den Einzmarjsch jener Truppen zu protestiren, da sie von Seiten Rußlands die be{tinimteste Versicherung erhalten hatte,

daß dieselben, sobald der vorgesezte Zweck erreicht worden wäre, zu- * rückgezogen werden sollten. Jch glaube, jeßt alle Fragen beantwor- | tet zu haben, welche die drei ehrenwerthen Mitglieder an mich

gerichtet haben. Was die Britische Regierung in Bezug auf. den erwähnten Traktat zu thun gedenkt, darüber kann îch mich jest nichr äußern. Wenn sie erst gewiß weiß, daß ein solcher Traktat existirt, und wenn sie sich. in dem Besis desselben be- finder, dann erst kann sie úber den einzuschlagenden Weg einen Entschluß fassen. Herr C. Fergusson erinnerte, daß der edle Lord vergessen habe, auf die Frage zu antworten, ob die Pforte, bevor fie den Beistand Rüßlands in Anspruch genom- men, bei der Britischen Regierung um O nachgesucht habc ? Lord Palmerston ‘sagte, es sey wahr, daß die Pforte im vergangenen Monat August, bevor sie sich an Rußland gewendet, ein solches Gesuch bei der Englischen Regierung angebracht habe. Die. Pforte habe den Beistand Englands zur See in Anspruch genommen, die Britische Regierung es aber nicht für angemessen gefunden, denselben zu gewähren. Das Haus nahm noch ei- nige Bittschriften entgegen , und vertagte sich dánn bis zum Mittwoch. j

O Tas, Sik6ung vom. 26. August. Die Bill wegen des Freibriefes der Bank wurde zum drittenmale verlesen und passirte. Der Graf von Warwick sagte, er müsse die erste sich ihm nach seiner Rückkehr darbietende Gelegenheit er- greifen, um einige Worte auf die in seiner Abwesenheit gegen ihn laut gewordene Anklage zu erwiedern. Es gäbe, sagte er, vielleicht keinen Pair von. England, der sich so wenig in die Parlaments - Wahlen gemischt habe, als er. Habe man sich sei- nes Namens zu Wahl - Bestechungen bedient, so sey dies gegen seinen Willen und ohne seine Erlaubniß geschehen, und er sey überzeugt, daß die Untersuchung. des vom Hause niedergeseßten Aus\chusses ihn in dieser l Sei vollkommen rechtfertigen werde. Die Bill wegen ‘der Jrländischen Zehnten erhielt die dritte Lesung, mehrere andere Bills passirten, und das Haus ber- tagte sih um 8 Uhr. :

London, 27. August. Gestern“ frúh musterte der König das zweite Regiment der Leibgarden und gab Abends den Offi- zieren dieses Regiments in Windsor ein glänzendes Diner.

Heute soll ein Kabinets-Rath zur Entwerfung der von Sr. Majestät bei der Prorogierung des Parlaments zu haltenden Thronrede stattfinden und morgen soll dieselbe Sr. Majestät im Geheimen-Rathe vorgelegt werden.

Es heißt, daß Herr Villiers in der Mitte dieser Woche nach Madrid abgehen wird.

Am 24ásten war Belgische Konferenz im auswärtigen Amte, welcher diesmal die Holländischen Bevollmächtigten deiwohnten.

Die Gräfin von Aberdeen ist gestern nach fünfmonatlichen

Leiden und Sir Harry Goodricke vor cinigen Tagen in Jrland .

nach einer Krankheit von wenigen Stunden mit Tode ab- gegangen.

Alderman Wood hat - nun selbs dem Gerücht widerspro- chen, als sey er zum Ober - Polizei - Kommissarius ernannt worden. f i

Jn Ermangelung neuerer authentischer Nachrichten aus Portugal hielt sich der Courier heute fruh an die verschie- denen Gerüchte, in deren Folge an der Börse die Portugiesi- hen Regentschafts-Scrips gefallen waren. Das genannte

Blatt sagte in dieser

Bourmont noch einige Tage nach deutenden Streitmacht in Santarem angelangt seyn konnte, wenn

Hinsicht: „Es herrscht ohne Zweifel hier “/ große Besorgniß wegen der Poktugiesischen Angelegenheiten ; |. doch die; welche jénes Land genauer kennen , sind überzeugt, daß

“uns{ädlih zu machen, glaubte man, die dem 12ten d. mit keiner be- M 7 19 j

“für ‘gesichert halten. zu können,- - '

C D d I 4s A 5 É « 9 er auch die-Linten nördlich von Porto virklich an dem Tage, an welchem er sich von dort entfernt haben soll, verlassen hätte. Das: Gerücht sagt nun, Bourmont habe von. den 22,000 Mann, die er hei - Porto gehabt, 12,000 Infanteristen und einige Kavallerie detaschirt, indem ex sih, was die Artillerie betrisst, auf die verlasse, welhe der Her- zog von Cadaval von Lissabon mitgenommen, und die in Ansehung des Materials vortrefflih sev, nur sollen die Ar- tilleristen selbs, seit langer Zeit der Charte geneigt, sich von ihm entfernt und mit den Constitutionnellen in Lissabon vereinigt ha- ben. Bourmont, heißt es, habe 50 bis 60 Französische Offiziere bei sich ; nun is es aber allgemein bekannt, daß den Portugiesen die Anwesenheit der Französischen Soldaten sehr zuwider ist, und daß sie überhaupt dieser Nation nichts weniger als gewo- gen sind. Jn wenigen Tagen, in wenigen Stunden vielleicht, wird die Sache gewiß entschieden seyn. Die Dampfschiffe „„Afri- can‘/ und „Hermes‘/ werden beide in England erwartet; ersteres hat die Beglaubigungs-Schreiben an Lord William Russell nach Portugal gebracht, Und das andere soll Herrn Hoppner den Be- fehl úberbracht haben, daß er, weil er seine Instructionen über- schritten habe, unverzüglich nach England zurückkehren folle. Ferner will man wissen, das den Tajo beherrschende Fort St. JZuliao sey den Englischen See-Soldaten übergeben worden; cs würde dies im Nothfall ein sicherer Zufluchtsort für die Briti- schen Kaufleute seyn. Falls es Bourmont gelänge, Lissabon zu nehmen , würde es den Anhöngern der Charte nicht schwer wer- den, auf das südliche Ufer des Tajo überzusezen und sich von da aus den Besib der sádlichen Provinzen vollkommen zu fichern.“ Heute Nachmittag um 3 Uhr erschien eine ziveite Auflage des Couriers mit folgender kurzen Nachricht: „Wir halten die Présse an, um zu melden, daß wir diesen Augenblick einen Expressen von Falmouth mit der Anzeige erhaíten haben, daß Donna Maria zu Lissabon durch Lord William Russell an- erfannt worden, und daß der Dvero von den Miguelisten be- freit war.‘ gende nähere Nachrichten aus Falmouth von gestern frúh um halb 8 Uhr: „So eben sind mit dem Dampf- boot „„African“/, welches am i7ten von Lissabon absegeite, sehr wichtige Neuigkeiten hier eingegangen. Bis zu jenem Tage wa- ren Dom Miguels Truppen noch nicht über Coimbra - hinaus vorgerückt und beliefen sich auf nicht mehr als 16,090 Mann, so daß also die leßten Angaben sehr übertrieben waren. Mar- {all Bourmont, heißt es, sey der Sache úberdrüßsig, und seine Truppen seyen ganz entmuthigt, so daß es zweifelhaft wäre, ob sie es wagen würden, sich der Hauptstadt zu nähern. Der Her- z9g von Terceira war mit einer starken Streitmacht zu Vislla- franca; dieselbe erhielt durch Freiwillige \kets größeren Zuwachs. Um Lissabon waren Verschanzungen aufzeworfen und Alles zu einem tâchtigen Empfang des Feindes in Bereitschaft ge- sekt. Der Zustand Lissabons war äußerst ruhig und die Re- gierung allgemein beliebt. In Porto hatte sich am 21sten die Lage: der Dinge gänzlich verändert. Die Pedroisten hatten einen verzweiselten Äusfail unternommen und die Mi-

guelisten von den Batterieen vertrieben, nachdem sie cine große | Die Leßteren haben nun fämmriliche

Menge derselben getödtet. Batterieen aufgegeben und Dom Pedro's Truppen Alles über- lassen. Der Duero is ofen, und die Kauffahrteischisse sind ein- gelaufen. Lord Russeil überreichte am l5ten seine Kreditive als Gesandrer unseres Hofes. Admiral Parker hat den Bcfehl er- halten, im Nothfall seine Marine-Truppen zum Schulz der Haupt- stadt zu landen, so daß fr die Miguelisten keine Ausschi mehr ist, Lissabon zu nehmen, und wein sie auch noch einige Zeit be- schwerlich fallen, so haben sie doch keine Hoffnung auf Erfolz.“ In einer zweiten Ausgabe seines Blattes fügt der Globe noch Folgendes hinzu: „Wir haben so cben aus glaubwürdiger Quelle vernommen, daß die Anerkennung Donna Maria's von Seiten unserer Negierung zu Lissabon stactgefunden hat, und daß am Sten d. die Miguelistischen Streitkräfte oor Porto vom General Saldan- ha angegrissen und mit sehr beträchtlichem Verlust geschla- gen worden sind.// Die Times bestätigt in ihrem Börsen-Bericht die obigen Nachrichten und meint, das Datum des Gefechts vor Porto solle wahrscheinlich nicht der 8te, sondern der 18te heißen. Sie meldet ferner: „Es soilen in Porto Truppen eingeschifft

worden sey, um, wenn man ihrer bedarf, zur Vertheidigung von

Lissabon bereit zu seyn. Terceira stand mit 6000 Mann wohlgerüsteter Truppen bei Villafranca. Die um Lissabon aufgeworfenen Schanzen waren stark mit Geschüß bepflanzt. Die Anleihe Dom Pedro’s war al pari fompleit geworden. Bei dem erwähnten Aus- fall aus Porto. geben die Pedroisten den Verlust des Feindes auf 400 Todte und 300 Gefangene, den ihrigen aber nur auf 100 Mann an. Die Miguelistischen Truppen bei Coimbra soüen der völligen Auflösung nahe seyn. Einem anderen an der Bôrfe verbreiteten, aber durchaus unverbürgten Gerücht zufolge, wäre Dom Miguels Armee wirklich bis in die Nähe von Lissabon vorgerúckt, und in einer entscheidenden Schlacht unter den Mau- ern der Hauptstadt total geschlagen worden, wobei auch der Mar- schall Bourmont ums Leben gekommen seyn sollte. Uebrigens sind auf alle diese für Donna Maria’s Sache so günstigen Nach- richten die Regentschafts-Scrips wieder bedeutend gestiegen.“

Ein großer Kapitalist in der City hat, dem Courier zu-

folge, kürzlich eine Anleihe von vier Millionen Pfund Sterling negociirt; die E UQUNYon waren nicht bekannt; auch hieß es, die Anleihe würde fürs erste noch nicht an den Markt gebracht werden. Nachrichten aus Mauritius bis zum 4. Mai zufolge, war Herr Jeremie gegen Ende Aprils dort angekommen. und hatte sein Amt, als General - Anwalt, in Ruhe und Frieden angetre- ten und bis dahin fortgeführt.

New-Yorker Zeitungen bis zum 1sten d. M. bringen die amtliche Nachricht aus Mexiko, daß die Empôrung wider Santana vôllig unterdrückt und Lebterer schon am 16. Juni unter allgemeinem Jubel wieder in der Hauptstadt eingezogen war. Die Nachrichten aus Mexiko reichen bis zum 21sten, aus Veracruz bis zum 26. Juni. Jnzwischen schienen doch die Empôrer sich nur zurückgezogen zu haben und der Bürger- krieg nicht völlig aus zu seyn. Aus Tamp iko vom 1. Juli wird gemeldet, daß die Garnison von Matamoros sich für die Empörer erklärt hat.

Aus Buenos-Ayres lauten die bis zum 31. Mai rei- chenden Berichte sehr friedlih. Jm Junnern der ganzen Argen- tinischen Republik wac seit längerer Zeit keine Stôrung der Ruhe vorgefallen, und die Regierung hatte es daher an der Zeit ge- halten, Krieg gegen die Jndianer zu beginnen, die unaufhörlich Einfälle in das Gebiet ‘des Freistaats sich erlaubten. Eine Expe- dition unter dem General Quiroga war zu diesem Zwecke abge- p und hatte bereits bedeutende Vortheile errungen.

ur;,- wenn es gelänge, die Judianer ‘gänzlich zu- vertilgen, oder jränjen des Freistaats

Aus einem Antwortschreiben des ‘Portugiesischen Genéval-

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| jährigen Bestehens.

“62 Jahren gestorben.

: Diôten bei Reisen in Untersuchungs - Sachen gegen Ange

( | halb die Stände - Versammlung, die Staats - Regierung Der Globe von heute Avend bringt bcreits fol-

¡ Sr. Majestät des Königs wurde auch heute wicder mit def Staatsdiener - Edikt erdffnet.

| wohite. Heute Morgen verkündete die mit Türkischer TNY

1M aud z‘ fortge

Konsuls in Rio Janeiro, Hrn. J. B. Moreira, vom 11. Jusimg von 4000 Fl. für fünf, weitere Assessoren7 so wie auf an den Brasilianischen Minister der auswärtigen Angelegenheitsung des Gehaltes von vierzehn anderen angetragen. Vor Hrn. da Silva Lisboa, erhellt, daß die Brasilianische RegentschFebatte Über diesen Antrag nahm der Abgéordnete Mur- um den Râänken einer Partei inf Lande, welche Dom Pedrif das Wort und fragte, welche Beschassenheit es mit der wiede: aúf den Thron zuürufen wollte, entgegenzuwirken, fdem Vorsib des Geheimen Raths-Präsidenten bestehenden Aufhebung der diplomatischen Bezeichnungen mit Portugal Fde zur Berathung der gegenwärtig obschwebenden Unter- schlossen hat und den besagten General-Konsul nicht mchr agen über politische Verbrechen habe, da das. Bestehen ei- kannte. Hr. Moreira protestirte, empfahl die Portugiesischen Utsschen aus den Departements - Ministern zusammengeseßten thanen in Brasilien dem vdölkerrechtlichen Schuße und bezede der - Unabhängigkeit der die Untersuchungen führenden die aufrichtigen redlichen Gesinnungen des Herzogs v. Bragawhts - Behörden sehr zu nahe treten könne. Nachdem die -— Die gedachte Suspension nebst den Motiven dazu war, Ftements - Chefs der Justiz und des Jnnern die Auskunft den Zeitungen von Rio Janeiro, die bis zum 15. Junisn hatten, daß dies keine Behörde, sondern eine Minister- hen, der Kammer der Abgeordneten durch eine Botschaft Frenz sey, von welcher keine Verfügúngen ausgingen, Regentschaft vom 7ten angezeigt worden. Der Justiz-Min, nach einigen Erörterungen, der Gegenstand mit hatte seine Entlassung erhalten. on den Abgeordneten Pfizer, Römer, Murschel, Klett

Bi C Aa zu Protokoll gegebenen verwahrenden Erklärungen gegen

d jede Einwirkung der Ministerien auf die Gerichte, ver- Aus dem Haag, 27. August. Das Königl. Niederläni} Ueber den obigen Antrag wurden sodann mehrere Institut der Wissenschaften und Künste hielt gestern zu Anskunigen gemacht. Der Dom-Dekan v. Jaumann sagte: damn eine dffentliche Sizung zur Feier seines fünfundzwaFFne sich zu keiner weiteren Bewilligung verstehen, so lange bin deutsches bürgerliches Gesetzbuch und die "Deffentlichkeit erichte in Württemberg eingeführt werde. Der Abgeord- ckchott und mehrere Andere schlossen sich dieser Erklärung Die Kammer beschloß endlich: die Regierung zu bitten, zu eitung eines- bürgerlichen und eines Handels-Geseßbuches, búrgerlichen und peinlichen Gerichts-Ordnung sogleich eine ission niederzuseßen, damit der Entwurf längstens binnen Stände-Versammlung brachte Herr Scheffer zur Ähren den Ständen vorgelegt werden Fônne, und der Re- che, daß den Oberhessischen Justiz-Beamten fast durchgängigig hierzu die nöthige Summe aus der Rest-Verwaltung zu gen, wegen. Bestimmung der Summe aber den Bericht inanz- Kommission noch abzuwarten. Sodann wurden Stimmen gegen 4 die zu neu aufgenommenen Gehalten gten 4090 Fl. bewilligt; die anderweitig angesonnenen igungen jedoch mit 59 Stimmen gegen 25 abgelehnt. ßor einigen Tagen wurde der Lithograph Schertel verhaf- d auf den Asperg geführt. Gestern traf den Rechts - Kon- Tafel, Redacteur. des Beobachters, das gleiche Loos. arlsruhe, 26. August, Jn der Sibung der ersten mer vom 23. d. M. erstattete der Prálat ffel Bericht die, wegen Errichtung von Eisenbahnen in Baden an die er eingegangene Eingabe des Commerzien-Raths Newhouse annheim, mit dem Antrage, dem Staats-Ministerium so- das lebhafte Interesse, welches die Kammer an der Ver- chung. des Planes nehme, als den Wunsch auszusprechen,

Am 24sten d. ist der hochgeachtete Professor der Theol an der Universität Leiden, Lucas Suringar, in - dem Altev

Deutschland. Kassel, 28. August. Jun der vorgestrigen Sîzung

digte , die freigesprochen oder vermögungslos wären, aus Staats-Kasse verweigert würden, während die Justiz -Beq in der Provinz Niederhessen dieselben erhielten. Er bitt

schon durch eine frühere Eingabe nachgesuchte Auskunft in ser Angelegenheit zu erinnern. Die Kammer trat dieser forderung sofort bei. Man ging sodann zur Tagesordnun und beschloß, die Regierung zur Auszahlung der Diäten -F rung zu veranlassen. Nachdem hiernächst eine Diskussion Berichts über das öffentliche Unterrichtswesen stattgefu übergab der Landtags- Commissair cine Eëtlärung Staats-Regierung, die Diäten-Forderung .der Profesforen | und Jordan betrefsend, welche an den Ausschuß Über wurde. -— Die Kammer beschl3ß hierauf, den Besoldungs! ? ( H ? für die Kreis- Räthe bis zum Erscheinen der Städte - undffFrforderlichen vorbereitenden Untersuchungen und Erkundi- ineinde-Oxdnung auszusezen. Sodann kam der Bericht Fen von den betreffenden Staats-Behörden eingeleitet zu se- die Kirchen - Behörden zur Diskussion , sowie ferner der Bsfftamit, wenn sich eine Actien-Gesellschaft bilde, die Ausfüh- iber die Kosten für hdhere Léhr - Ansfalten und die Pensief erleichtert und gesichert werden mdge. Die Katamer trat fúr die innere Landes-Verivaltung. Anträge einstimmig bei. Es wurde hierauf die Diskus-

München, 25. August. Das Geburts- und Namenfüber die Adresse der zweiten Kammer auf Aenderungen in s Professor Zell nahin zuerst Liche und MWort, und indem er zugab, daß die Staatsdiener die Or- GeTern Vik der Regierung seyen, wie man sie nicht selten nenne, und es ihnen als solchen zukomme, wie die Organe eines gesun- Leibes, im Einzelnen die ihnen zukommenden Functionen auszuführen und zugleich das Gesammtleben nicht zu stôren, ptete er, daß man jch Übrigens sehr irren würde, wenn man dte, nach allgemeinen Formeln über das Wesen der verschiedenen ts-Verfassungen, schon dies Verhältniß der Beamten zu der erung und zu den Regierten in jedem konkreten Falle so- beurtheisèn Und ordnen zu können. Der-Redner meinte, mine dabei auf die Eigenthümlichkeiten eines jeden Staa- n, wnd zeigte nun aus der Vergleichung, daß das Badische er-Edikft, feinen Grundlagen nach, richtig und zweckmäßig dag es im Wesentlichen und Ganzen der individuellen Lage landes theils entspreche, theils für die Staatsdiener selbst ungünstig laute, wenn auch einzelne Verbesserungen mdg- und nothwendig erschienen. Er ging sodann auf den vom errn v. Andlaw erstacteten Kommissions-Bericht (\. Nr. 240 Staats - Zeitung) úber, und bemerkte, wie derselbe von an- Ansichten ausginge, und den Staatsdienern eine zu abhän- Stellung anweise. Er fühle sich aufgefördert, die dort auf- ten Grundsäße über die Eigenschaft der Staatsdiener zu

wdhulichen Feierlichkeiten und Aeußerungen der von allen Klassen der Bevölkerung gefeiert. tags um 11 Uhr war die Königliche Akademie der Wissen} ten und Künste in festlicher Sißung vereiniat, und nach | der freudigen Veranlassung angepaßten géhaltvollen Rede Herrn Geheimen Raches ‘v. Schelling fanden mehrere Vou verschiedener Mitglieder statt. Abends 3 Uhr desselben Y war auf der Hauptwache, beim Scheine der Fackeln, eine Yu tion der verschiedenen Musik-Corps der Garnisons-Reaimenter cher eine ungewöhnliche Volkéiaenge in freudiger Lebendigfei Stadt durchzichende Tages-Reveille Und der Donner des Ges den treuen Einwohnern der Residenzstadt den Anbruch des digen Festes selb, und schon ain frühen Tage wurde ( den Straßen lebendig von fröhlichen Menschen, welche del rade - Zügen der verschiedenen hier in Garnison liegenden menter, dann des Königlichen Búrger- Militairs hiesiger 6 ntgegen harrten, und nachher sich theils mit diesen zun lichen Gottesdienste in die St. Michaels Hof - Kirche, h die ‘Metropolitan - Kirche zu U. L. Frau begaben, wostl Mitglieder der Königlichen Stellen in festlicher Amtstrad feierlichen Hochamte beiwohnten ; theils aber auf den in-d protestantische Kirche umgebenden großen Plas und nah lihéeit in diese selbst sich begaben, um zuerst den vs Wohnung des Herrn Pfarrers Edelmann zur fei Einweihung der genannten Kirche sich bewegenden Festzug dann wo möglich diese selbst zu sehen, welche auf die wü! Weise vorgenommen wurde. Jn allen übrigen - Kirch( Hauptstadt fand gleichfalls fesilicher Gottesdienst Stati überall erhoben sich treue Herzen zu Gott im Gebete f Wohl des geliebten Landesvaters, der in diesem Augenbli Huldigungen der Liebe und Anhänglichkeit eines anderen À seiner treuen Unterchanen persönlich entgegen nahm. M vereinigten die Mitglieder der Königlichen Ministerien Ul derer hoher Stellen im Odeon, und die Mitglieder der und von den benachbarten Gemeinden herbei gekommen testantischen Geistlichkeit in der Behausung des Herrn, Böckh, festliche Gastmähler, bei welchen die treueste A lichkeit an Se. Majestät den König und das Königl. Ha die loyalsten Gesinnungen für Volk und Vaterland sich halben kund thaten; und Abends fand bei beleuchteten im Königl- Hof- und National- Theater eine festliche * lung Statt.

General-Lieutenant von Braun, Königl. Festungs-K0! dant zu Landau, hat von Sr. Maj. für seine 50jährigt! geleisteten Dienste das Commandeur-Kreuz des Ordens del rischen Krone erhalten. h

Syveyer, 27. August. Die hiesige Zeitung heute eine möglichst genaue Uebersicht der politischen "und prozesse, welche während der lebten vier Wochen bei d! schiedenen Gerichten des Rheinkreises entschieden , oder 1! hängig sind. Jn allem ergeben sich aus dieser Zusammen| 63 Anklagen; 13 Freisprechungen vom Assisen- und 4 V Zuchtpolizei-Gerichten, 37 Verurtheilungen und 14 (rel noch anhängige Prozesse. von den 51 Verurtheilung! noch anhängigen Prozessen gründen sich nicht weniger als den Art. 222 des Straf-Gesezbuchs. Von den 42 zl Pa entschiedenen Fällen kommen ‘wenigstens 37 an dit instanz. : Laut Nachrichten aus Landau hat das definitive Ve gegen die abwesenden Angeklagten Schüler, Savoye/ Pistor und Grosse 74 am 24sten d. M. begonnen; dies senden werden ohne eschworne gerichtet. (Die neulicché richt von deren erfolgter Freisprechung war demnach zu v?

Stuttgart, 28. August. Jn der gestrigen Siß Kammer der Abgeordneten wurde die Berathung d!

em die Staatsdiener in dem Bericht als Diener des Fürsten estellt wúrden, den Haupt-Jrrthum, daß die Diener der ‘Person

e gerade dieses Gegensalzes wegen so heißen, nicht gehörig rshieden worden seyen. Art der Unterordnung ‘der Fürstlichen Diener gesagt sey, von jener ersten Klasse, aber nicht von dieser zweiten. Auch in Deutschland nie ein solcher unbedingt abhängiger- Zu- d der Staatsdiener existirt. Der Redner wandte dann die mein von ihm vertheidigten Grundsäße auf die vorliegende }se an, und wünschte die dort verlangten näheren Bestim-

er-Edikt seinein Wesen nach abändernden Sinne, sondern Schus gegen das zu leicht vorgenommene ‘Pensioniren mit zehung der andern, in dem Diener-Edikt gegebenen Mittel, ihige oder träge Staats -Bceamte zu entfernen. Jn Hinsicht die Wirksamkeit der Staatsdiener als Mitglieder der land- dischen Kammern äußerte er: Es sey gegen den Geist der dsentativen Verfassung, daß die Organe der vollziehenden Ge-

das vorherrschende Uebergewicht in Versammlungen haben en, welche dazu bestimmt seyen, die vollziehende Gewalt zu con- ren. “Wenn also auch ‘die fortwährende Theilnahme. von tats-Beamten an der landständischen Thätigkeit wohlthätig und ischenswerth sey, wenn namentlich die Erdrterung staatsrecht- k Fragen, so wie die Arbeiten im Gebiet der Civil- und nitial Geseßgebung immer in den Kammern Männer vom ) verlängen , welche, wenn nicht ausschließlich, doch vorzugs- è in dem Stande der Staatsdiener zu finden seyen: so sey och eine stets steigende Theilnahme an der Repräsentation Seiten des gebildeten Bürgerstandes noch mehr wünhschens- th, Aud) wäre die Gefahr, welche für manche Staatsdiener Mitglieder der landständischen Kammern dann entstehen te, die ganze Existenz ihrer Familien aufzuopfern, zu groß, ) würde sie in den meisten Fällen zwingen, wenn auch nicht én ihre Ueberzeugung zu sprechen, doch zu schweigen. ließlich erklärte sich der Redner für die Annahme der Adresse.

Oesterrei.

Prag, 29. August. Am 25sten d. M. wohnten JJ. MM. 8 Uhr Morgens dem Gottesdienste in der Domkirche bei, ‘auf Se. Maj. sich den Staats-Geschäften widmeten. Nach- tags wohnten JJ. MM. der Kaiscr- und die Kaiserin nebst Könige und den Prinzen Friedrich und Johann von Sach- richts der Finanz-Kommission über die Rubrik : „DepartF/ (p wie Sr. Hoheit dem Herzoge Karl von Melenburg-

Sha jesebt. Die Kommission hatte, weg? lib, einem taftischen Brigade - Manöver bei olleschowilz ebrung bei den Gerichtshöfen, 0 Am sten besichtigten Se. -Maj. das „Jhren Namen füh-

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pfen. Er finde bei der ganzen Auffassung des Sinnes, in

Fürsten, seine Haus- und Hofdiener, von den Staats dienern,

Alles, was in dem Berichte von

gen über das Pensioniren nicht in einem, ‘das bestehende j

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rende Kürassier-- Regiment Nr. 1. Nachmittags nahmen JZJ. MM. die ständischen Garten-Anlagen in Ua Sad ünd l den in denselben von dem ständischen Landes - Aus\{Uu}e, so wie von dem. zahlreich versammelten Volke, auf das Festlichste bewill- fommt. Abends erlaubte das sich aufheiternde Wetter den Be- wohnern hiesiger Hauptstadt, ihre Freude über die beglucende Gegenwart ÏI. MM. durch eine glänzende Erleuchtung an den Tag zu legen. Die Allerhöchsten Herrschaften begaben sich von 9 bis 11 Uhr nah allen Punkten der Stadt, die einen besonders schônen Anblick gewährten; über 300 Wagen hatten sich den Kaiserlichen Equipagen angeschlossen Und überall wurden JI. MM. von den Bewohnern mit Jubel empfangen und bis in die Königl. Burg zurücbegleitet, "Besonders reich und geschmackvoll waren das neuerbaute Roßthor, das altstädter Rathhaus, das Kaiserl. General- Kommando-Gebäude, das stän- dische Theater, die adelige und die kaufmännische Ressource, die Schüken-Jnsel und die Palais der Grafen Clam-Gallas und

Waldstein, der Fürsten Colloredo und Lobkowiß u. s. w. er- | gesammten Völkerglücks hemmen und mißkcnnen den Edelmuth

leuchtet.

Am 25sten d. M. reiste J. Königl. Hoheit die Prinzessin Marie von Sachsen nah Wien ab und am 2¿6\ten traten Zhre Königl. Hoheiten der Prinz Jvhann von Sachsen und dessen Gemahlin die Rüekreise nach Dresden an.

' S chweigz.

z Basel, 22. August. Der Bischof von Basel hat folgendes Kreisschreiben an die Luzerner Geistlichkeit erlassen:

Hoch würdige Herren Dekane! Wohlehrwürdige Herren Ka- pitularen! Unterm 25. Brachmonat erging, wie sie wissen, auf eine an mich gestellte Anfrage die bischdfliche Weisung an den hochwür- digen Klerus des Kantons Luzeru, sich ia auf feine Weise in die Angelegenheiten der Annahme oder Verwerfung der neuen Bundes- Afte einzumischen , sondern, nachahmend das erhabene Beispiel der heiligen Apostel und Fänger Jesu Christi, dem hohen Standpunkt des Priesterthums , welches zur Obsorge dessen, was unwandelbar und unsterblich ist, und keinesweges zur Bestimmung zeitlicher und drtlicher Formen des weltlichen Staates seine göttliche Sen-

j empfangen hat, getreu zu verbleiben. Fch will hier nicht eintreten, in welhem Maß und Grade ein Jeder von Fhnen, hochwürdige N. brüder, seither Anloß gefun- den habe, durch gewissenhafte Befolgung dieser von mir gemachten Vorschrift cin besonderes Beleg scines kirchlichen Gehorsames auf- zuweisen. Ein solcher Gehorsam, als der srahlendste Diamant in der Krone des Christenthums, trägt schon in sich selbsten seine be- lohnende Seligkeit, und bedarf keines äußern Lobes. Nichtsdesto- wentger darf ich nit unterlassen, meine Zufriedenheit mit dem Be- tragen derjenigen Priester an den Tag zu legen, die, getreu meiner oberhirtlichen Vorschrift, keine politische Partei ergriffen, sondern sih als Diener des Herrn Christus und Verweser der göttlichen Ge- heimnisse, deren ganze Wissenschaft vur Fesus, und zwar Jesus am Kreuze is, in Wort und That bewiesen haben. Diese, die s, wie der heilige Paulus denz Timotheus vorschricb, in weltliche Angelegen- heiten gar nicht cinmischen und mit Vermeidung profanex Streitfragen, welche außer dem Bereiche der Kirche liegen, gle ihre Kräfte dazu ver: wenden, das Evanaelium des großen Fricdenesürsten zu bewahren und auszubretten diese stnd gute Streiter des Herrn Jesu, die Fhm, von dem sie auserwählt sind, wohlgefalien. Fe bewegter die Zeiten sind, in denen man lebt, und je größer die politischen Wirren der Welt, desio schwerer fällt es dem Priester, dein Andrange der Laicn stark- mütdig zu begegnen, und desto leichter, in den Strudel der Zeit zur Rechten oder Linken zu versinken. Um #\o nothwendiger ist es für den Bischof mit verdoppeltem Eife: die Stimme väterlicher Warnung hôren zu lassen. Deswegen erneure ih nochmals meine an Sic, hochwürdige Mitbrüder, ergangene Weisung ich erneuere sie zu Fhrem cignen und der, ganzen Kirche Besten. Werfen Sie sich auf. keine. Weise in das Gebiet dex Tagespolitik. Was Sie voin weltlihen Staate wissen, und wonach Ste fsich richten sollen, besteht in den kurzen, aber gehaltéeichen Worten des großen Völkerlehrers: Es is feine Obrigkeit, als nux von Gott; welche da sind, die sind von Gott geordnet; darum, wer dev Obrigkeit widerstreht, der widerseßt sch der Anordnung Gottes; die sih aber widerseßen, laden sich selbst das Gericht auf. Den schuldigen Gehorsam durch Lehre und Beispiel einzuschärfen, werden Sie sich angelegen seyn lassen und mit Fnbrunst des Her- zens für Regierung und Volf zu Gott beten, damit das unchrist- liche Mißtrauen - die eigentliche Gistvflanze unserer Tage, ver- schwinde, der bôse Argwohn und die frevelnde Verleumdungssucht aufhdre, die göttliche Gnave von keiner aufwachsenden Wurzel der Bitterkeit fernerhin verhindert werde, Eintracht und allgemeine Liebe wieder aufleben und wir so in aller Gottscligkeit und Ehrbarkeit ein friedliches und ruhiges Leben führen mögen. Das is gut und wohlgefällig vor Gott, unserm Heiland. Hochwürdige Herren De- kane! Sie theilen meine Amtsöbürde und erleichtern meine Hirten- Sorgfalt; Sie sind gewissermafiei das Auge und der Arm des Bi- shofs. Auf Sie seße ich mein volles Vertrauen, daß Sie in Kraft des in die Hände des Bischofs geleisteten heiligen Eides diese meine oberhirtliche Weisung ernst und sireng handhaben werden.

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| Wachen Sie über den Jhrer Aufsic,t untcrgeordneten Klerus; und wenn von heute an, wider mein Erwarten, irgend ein Kleriter

in oder außer der Kirche (der Priester bleibt Priester, wo er immer seyn mag, und seinem Bischofe verantwortlich) meiner gegenwär-

| tigen Vorschrift nicht in Allem nachleben würde, denunciren Sie

denselben dem Bischöflichen Konmmissariate in Luzern, welches denn meine weiteren Verfügungen einholen wird. Doch ich lebe in der trostreichen Zuversicht, daß meinem Herzen, welches mit dem hoch- würdigen Klerus und alien Gläubigen der Didzese Basel innigst und unaufldslich verbunden is, niemals eine solche Wunde werde geschlagen werden. Hochwürdiae Mitbrüder! bleiben Sie in Jh- rem heiligen Gebete und Meßopfer immer eingedenk desjenigen, der L Heu nd ani ergebenst verharret,

E ereitwilltgster + Fosep Bi ( Eotvêbubn, den L, Anga E Anton, Bischof von Basel.

Die Mannheimer Zeitung enthält folgendes Schrei- ben aus Schlingéèn vom 23. August: „Vorgestern hörten wir durch von Eimeldingen kommende Leute, daß in oder bei Basel stark geschossen worden sey; weiter konnten wir nichts Näheres erfahren. Die Poft in Basel ist sehr beobachtet, und die Alt- Baseler oder jogenannten Aristolraten wagen es nicht, zu schrei- ben, und die Radikalen schreiben nur an ihre Gleichgesinnten, die interessirt sind, daß man an andern Orten die Wahrheit nicht inne werde. Es heißt, Blarer, Guzwiler und ihre Leute ziehen noch in starken Truppen umher und möchten in Basel einfallen, und plündern. Die Baseler Zeitung sagt nicht mehr, als sie sa- gen darf. . Man kann sich einen Begriff machen, wie die Base- ler Angelegenheiten gehandhabt werden, da die Tagsazung erklärt hat, es seyen keine Polen bei den Liecstaler Truppen gewesen. Man ist scharf Úberall / beobachtet, und es scheint weniger gafahrbrin- gend zu seyn, mit denen früher des Hochverraths beschuldig- ten Leuten, als mit der der ‘alten Ordnung geneigten Partei zu halten. Oeffentlich wird die Partei für die als Hochverräther bezeichnete Menschen genommen, und man duldet keinen Wi- derspruch dagegen. Es ist, um in Verdacht als Volks-Feind zu komnien, {on genug, nicht zu der freisinnigen Masse sich zu gesellen, darum werden Sie schwerlich mehr Briefe von mir er- halten, so wie ih auch aus. der Schweiz wenigen entgegensehen darf. Wenn ich känn;“so schreibe ih an Sie über Straßburg. Der Vater traut dem Sohn, der Sohn dem Vater nimmer. Es ist fast unglaublich, #& nahe an Basel zu seyn Und nichts

Sicheres zu erfahren. Vielleicht mögen Sie es zu erklären wis- sèn. Ein Batáillon aus dem Kanton de Vaux, bekannt als stets den Radikalen anhänglich, wurde nah Kleinbasel und dem rechten Rheinufer verlegt. (Die Genfer und Waadtländer waren von jeher gut republikanisch-Französish gesinnt und reden nichts âls Französisch). Die Liestaler Verfassung ist von der Tagsaßung anerkannt; die der Stadt Basel nicht, diese muß erst eine sich geben . . . . lassen. Die erstere. is also approdirt, die zweite verworfen. (Wer die Liestaler Constitution verfertigt hat, ist bekannt. Es haben Deutsche Flüchtlinge mir Suzwiler, - Blarer und dergleichen sie gezimmert nach Revolutions-P\inzl- pien.) Die Lage scheint immer schlimmer zu werden. Sgk man oder schreibt man Etwas dagegen, so schreien genug Leute - Es sey nicht Alles wahr, Alles gehe in der größten Ordnung unkd: Regel, Und nur der Unrußige könne unzufrieden mit dem Zustande seyn, der fär alle Nachbar-Staaten gänzlich gefahrios w Fer- ner sagen sie: woll

Are. Alle diese Obskuranten wollen die Fortcschritie des

Rebellen und so weiter.

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der freisinnigen Tagsaßung als“ wahre So kehrt die Welt sich um, daß dexr Anhänger der aften nung jegt als ein Rebell figuriren soll. Man folite meinen, der Sp ta0 Tos . Div : «2 Caogonthoif» Freisinnige hasse allen Zwang, aber es ist gerade das Gegentheil; es heißt: Du mußt ein Freisinniger seyn und darf? nicht an

ders reden, noch denken, wie wir Freisinnige es verordnen. Ich reije morgen nach dem Elsasse ab. Nun noch Eines zum Abschiede : Wenn die Bande des Menschen an die Religion uitd an die Regierung gelockert. sind, wenn der Mensch an nichts mehr glaubt, als an das Privat - Interesse, wovon ev- so viele Beispiele überall sicht, wenn der Mensch die beständigen Fort schritte der Oppositions - Prediger gegen die bestandene Ordnung und die Nichtimpedirung dieses Treibens bemerken muß; wenn des Menschen Klagen gegen das Zunehmen dieser Radikalen ohne Berücksichtigung , seine Bitten und Wünsche zur Abhülfe unbe- achtet bleiben und er sich noch obendrein die Rache und den Zorn der immer zunehmenden Masse der Radikalen , die in weniger Zeit die ganze aufwachsende Generation total für sich gewinnt, zuzieht und er gar noch als ein Aufwiegler sich abgemalt schen muß; so isk es eine schlimme Zeit, und wenn man unthätig zu- sieht, in der Erwartung, das Treiben hôre von sich sc!bst auf, so könnte man sich leicht verrechnet haben, zumal die Schweiz schwer in der Schaale des Wachsthums der Revolution liegt und leicht ein Uebergewicht geben kann.“

Stäfa, 22. August. Das Landvolk von Basel beschloß ae- stern in einer zahlreichen Versammlung in Muttenz: „„Es solle ihr Gebiet in Beit von vier Tagen von allen Tagsazungs-Trup- pen geräumt werden.“ Eine neue Gesandtschaft soll den Be- {luß nah Zürich zur Tagsaßung bringen.

Neuchatel, 22, August. Dex hiésigc Constitution- nel meldet: „Se. Majestät haben durch Reskript vom 29. Juli dem Waadtländer Anton Waidlich und dem Ludwig Vouga aus

| Cortaissod, die wegen Theilnahme an den Dezember-Ereignissen,

der Erscere zu zwanzigjähriger, der Leßtere zu vierjähriger Zwangs - Arbeit verurtheilt waren, den Rest ihrer Strafzeit- zu erlassen geruht. Waidlich bleibt aus dem Lande verbannt und Vouga noch zwei Jahre unter polizeilicher Aufsicht. Die Ge fangenen schienen dieje Gnade, um die sie nicht cinmal nachge: sucht hatten , sondern die für sie von der Regierung aus freien Stücken zum Lohn fär das gute Benehmen, welches sie in ihrer Haft gezeigt, erbeten worden war, mit großem Dank anzuerken- nen. Möchte die Regiérung an ihnen nicht von Neuem die traurige Erfahrung machen, die ihr feit zwei Jahren so oft be- gegnete, daß nämli bei politischen Vergehen die Gnade, statt verirkte Gemüther wieder guf den rechten Weg zuräctzuführen, sich im Gegentheil für die Schuldigen als eine Ermunterung zu neuen Vergehen erweist.“ PLN

Jali en.

Turin, 2. August, Das von dem Divisions-Krieasgericht zu Genua gegen den Fourier Sacca und den Kop ral Nymini wegen hochverrätherischer Verschwörung ausge“ chene Fodess Urtheil isf nicht vollstrecêt worden, da Se. Maze 5: 4 aus bés sondercn Gründen vorbehielten, zu deren Gunsen v. 1 | lichen Gnade Gebrauch zu machen. i

Das Divisions-Kriegsgericht in Chambery hat n Serccan- ten Pancaldi wegen Theilnahme an dem Militair-4 an zur schimpflichen Todesstrafe verurtheilt, die indessen ven ou: Lôntge in zwanzigjährige Galeeren strafe gemildert worden i. 72M

Rom, 19. August. Von den „Monumenten des Kirchen- staats‘/ (ein Werk, welches die alte und nevere Geichicite, die Topographie und die Beschreibung aller Denkmäler dieses Theils von Jtalien enthält) ist nunmehr der èrste Band vollendet,

Neapel, 16. August. Am {2ten d. wurden an dem alten Krater des Vesus 5 bis 6 Palmen breite Oeffnungen bemerft und in der darauf folgenden Nacht stieg eine Rauchfäule eine Miglie hoch in die Luft. Am 13ten Morgens 3 Uhr strômten aus der Oeffnung, die sich bei dem lezten Ausbruche vom April d. I. gebildet hatte, drei Lavaflússe hervor, die, úber den Rand des Kraters übertretend, sich schnell nah der sogenannten Ebene della Ginestra in der Richtung nach Torre del Gu co beragb- schlängelten und in verschiedene Arme zertheilten. Qwei Skit den später quollen aus demselben alten Krater noh “zwei andere Lavajstrôme hervor, welche die Richtung nah der Crocella de’ Cantaroni und der dortigen Einstedelei nahmen. In den Brunnen von Resina war seit zwei Tagen das Waser Bob a, tend gefallen. Später nahmen diese Phäânomene noch tee ernsteren Charakter an; aus dem Berge vernahm man häufiges Krachen und die Laven flossen mit vermehrter Bn atis Um 1 Uhr Mittags erschütterten drei starte Stße des Ves M die Häuser der nächsten Ortschaften, während ¿us dei Sa eine hohe weiße Rauchsäule, in der man Flammen ciRGoeM Ae sah, fich in die Luft erhob. Um 6 Uhr Nachmittags de diet Säule gänzlich verschwunden. | SNIRIR 9s

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Spanien.

Madrid, 16, Augus. Das Belddn kis Et: ist fortdauernd so gut, daß Se. Majestät M R Aas im ‘Palaste in Person beiwohnen. Dié’ Nachrlche S Aufhebung der Belagerung von Porto ging am M A P dur Estafette hier ein und seitdem hält man die Säche Dom Miguels fast für verloren. Graf von Bourmont bac di- Un möglichfkeit eingesehen, einen zweiten Angriff auf die befe Hten Linien von Porto mit nur einiger Aussicht auf Sieg zu Unter: L: E wird daher einen leßten verzweifelten Versuch ge- e ib naa e sich annehmen läßt, daß diese Haupt- vertheidi / afen illaflor und dem Admiral Napíer besser erthetidigt werden wird, als von dem Herzoge von Cadaoal, der E unglaublichen Mangel an Umsicht und Entschlossenheit ge- a hate jo darf man einem blutigen Kampfe entgegen sehen. Jedenfalls muß man erwarten, daß der Graf von Bourmont Alles aufbieten wird, um sein Seldherrn- Talent, das er bei dex