1833 / 246 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Thu, 05 Sep 1833 18:00:01 GMT) scan diff

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C L E FEN O E E E

Manifestes vom 2ten Februar 1832, dessen Versptecqungen Fch in allen ihren Theilen auf das gewissenhafteste erfüllen werde, in Kraft zu schen, so halte Fch es im Namen: der Königin für: âtt- gemessen, eine außerordentliche Sißung der allgemeinen Cortes der Portugiesischen Nation einzuberufen, deren Repräsentanten sich dem- nach versammeln werden, mit den nöthigen Vollmachten versehen, um, außer den gewöhnlichen Fragen, welche sie zu erörtern haben, auch über die Fragen wegen der Regentschaft und wegen der Ver- mählung Jhrer allergetreucsien Majestät zu entscheiden. Die Wahlen werden am 1. Oftober d. J. beginnen, und zwar in Ge- mäßheit der Fnstructionen, welche binnen Kurzem zur dentlichen Kenntniß gebracht werden sollen. Die Fnstallatión der Kammern wird stattfinden, sobald diejenige Anzahl von Deputirten sich ein- gefunden hat, welche die constitutionnelle Charte der Portugiesischen Monarchie zur Gültigkeit der Berathungen für nothwendig erklärt. : Die Stagats-Secretaire der verschiedenen Departements werden für î die Ausführung dieses Dekretes sorgen. Gegeben im Palast von : Necessidades, 15. August 1833. i (gez.) Dom Pedro, Herzog von Braganza. j (gegenges.) Candido FJFoze Xavier: Die hiesige Chronica meldet Folgendes: „Se Kaiserl. Majestät der Herzog von Braganza begab sich am 12ten Mor- gens um halb 12 Uhr auf den Terreiro do Paco, wo der Her- zog von Terceira mit den Truppen stand, welche die Hauptstadt verlassen sollten. Seine Kaiserl. Majestät waren Augenzeuge von der Einschiffung. Dann besichtigten Se. Majestät nebst dem Artillerie-Commandeur und. den Jngenieur - Offizieren ver- schiedene Positionen um die Stadt und kehrten nach Ertheilung einiger Befehle in den Palast zurück. Gegen Mittag gaben Se. Majéstat dem Kardinal Patriarchen von Lissabon Audienz, der die Ehre hatte, Sr. Majestät seine Aufwartung zu machen. Gestern um 1 Uhr empfingen Seine Kaiserliche Majestät der Herzog von Braganza, Regent im Namen der Kö- nigin, im“ Paläst von Äguda den Lord William Russell ; als beveilmächtigten Minister Sr. Großbritanischen Majestät, ; beauftragt mit der besonderen Mission, die Regierung Jhrer | Allergetreusten Majestät Donna Maria U. anzuerkennen, und wmic Beglaubigungs-Schreiben als Repräsentant der Britischen Regierung am Hofe Jhrer Majestät versehen; und da noch kein Botschafter ernannt ist, so hatte Se. Excellenz bei dieser Gele- genheit die Ehre, Sr. Kaiserl. Majestät den Admiral Parker und die unter den Befehlen des erlauchten Admirals auf dieser Station befindlichen Britischen Marine - Offiziere vorzustellen. Die. Wichtigkeit dieser Nachricht ließ uns nicht einen Augen- blick“ zögern , sie öffentlich bekannt zu machen, besonders da wir allen Grund haben, zu glauben, daß dieser Schritt der Regierung Sr. Großbritgnischen Majestät, den dieselbe aus eigener Bewegung zur, Ehre der Gerechtigkeit und zu Gunsten ihres ältesten und treusten Verbündeten gethan hat, von den schmeichelhaftesten Ausdrücken und von den freimüthig- sten Wünschen begleitet war, daß die Regierung Jhrer Allerge-

den festen Ehtschluß Sr. Majestät krônen möge, die Wohlfahrt und innere Ruhe der Reiche seiner erlauchten Tochter zu befdr- dern, die innigsten Freundschafts- Verhältnisse mit den auswär- tigen Mächten aüUfrecht zu erhalten und, so viel in seiner Macht liegt, dazu beizutragen, daß der Frieden Europa's nicht ge- t werde ‘‘" ;

Die Times theilt folgendes (oben unter London er- wähnte) Schreiben aus Lissabon vom 16. August mit:

„Die Bevölkerung hat si in den leßten Tagen ganz dem Ver- gnügeü überlasscn; es fanden Lustbarkeiten verschiedener Art statt. Das Opernhaus von San Carlos, welches fasi die ganze Zeit, wo Dom Miguel in Lissabon regierte, geschlossen war, wurde gestern Abend wieder eröfnet und war gedrängt voll. Lord William Russell Überreichte bei der gestrigen Cour, die zur Feier Donna Maria's Namenstage stattfand, seine Beglaubigungs - Schreiben. Was auch die Regierungen von England und Frankreich wünschen mögen, an ntchts denft Dom Pedro weniger,

als an eine Entfernung aus diesem Lande ‘oder auch nur an eine Veränderuug seines

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Ministe- riums, obgleich es heißt, daß er Willens sey, die Meinuug der Cor- tes über diese beiden Punkte abzuwarten. Die heutige Chronica enthält ein Dekret, wodurch alle Kldster, die weniger als 12 Mönche oder Nonnen zählen , aufgehoben und alle diejemgen, welche sich diesem Befehl auf irgend eine Weise widersczen over ihn nicht be- folgen sollten, für Rebellen erklärt werden. Fn militairischer Hin- sicht will man sih auf die Defensive beschränken, weil man erwar- tet, daß die feindlichen Truppen sehr bald ihre Fahnen verlassen werden, da es dem Feinde fast an allen Geldmitteln mangele. Das Dorf Avintes auf den Höhen, wo die Miguelisten sich befestigen, iff eine von Natur sehr starke Position; es liegt ungefähr eine Le- gua weiter am Duero hinauf als Porto und ist auf der Seite des Flusses nur von einem shmalen Wege aus zugänglich der sich am Bergrücken hinaufwindet und leicht verrammelt werden kann; vor | dem Dorfe ‘ist eine tiefe Schlucht , deren Abhänge mit Fichten und | Felsstücken bedeckt sind, und durch deren Mitte ein Waldstrom fließt. Wenn eine Armee mit Lebensmitteln und Muntition gut versehen ist, so kann sie sich in einer solchen Stellung gegen eine doppelt so starke Macht woht behaupten. Morgen wird die „„Cyhele// nach Fiquera iegen man wünscht schr, daß die Bewohner dieses Bezirks irgend cine Demonsiration zu Gun- sten Donna Maria’s machen mdchten. Das Dampfboot „Georg 1V.// kam gestern in 36 Stunden von Faro hier und brachte 30 Gue- rillas, die in der Umgegend jener Stadt ergriffen worden, als Ge- fangene hierher. Es scheint, daß sich alle Küsten-Städte zur Selbsi- vertheidigung gegen diese Vagabunden, denn das sind ie, mòdgen sie sich Constitutionnelle oder Royalisten nennen, haben bewaffnen müssen. Mit der neuen Anleihe geht es ziemlich gut; es ist bereits ein ansehnlicher Theil al pari unterzeichnet. Die heutige Chronica theilt guch die offizielle Korrespondenz mit, welche, sich auf die Befehle Dom Miguels bezieht, allen Wein in Villanova zu vernichten, er möge der Compagnie oder Privat-Personen gehdren, wenn es nicht seinen Agenten gestattet werde, ihn nach London auszuführen, dort unter wer weiß welchen Bedingungen zu verkaufen und den Ertrag so lange in der Bank zu deponiren, bis die rehtmäßigen Eigenthümer sich über ihre Ansprüche legitimirt haben würden. Jn einer Un- terredung, welche deshalb am Bord des „„Orestes// zwischen dem Baron Haber von Seiten Dom Miguels und dem General Sal- danha von Seiten der Wein-Eigenthümer stattfand, wurde darüber verhandelt, oh nicht der Verkauf des der Compagnie gehörigen Weines durch “ein aus sechs Mitgliedern zu bildendes Comité, zu welchem jede Partei die Hälfte Mitglieder zu ernennen hâtte, bewerfstelligt werden könnte; dies wurde aber von den Mi- guelistischen Agenten verworfen, und es blieb daher weiter nichts übrig, als gegen das ganze Verfahren zu protestiren , was demnach die Junta der Compagnie mit folgenden Worten that: 77/„Gutachten der erlauchten Junta. Die Funta erwartet nicht, daß die Regterung Dom Miguels die unerhörte Grausamkeit bege- | hen wird, die Vernichtung des der Compagnie gehörenden Weines | |

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anzubefehlen, da derselbe nicht der Regierung Donna Maria's 11. angehört, sondern das Privat - Eigenthum der Actionairs, ihrer Gläubi er und der großen Menge von bedauernswerthen Personen i, die ihre Fonds darin angelegt haben; sollte aber gegen -thre Er- wartung diese Grausamkeit begangen werden- #0 fordert die erlauchte Funta im Namen aller Betheiligten für allen Schaden und Ver- îust von allen Personen, die eine so ungerechte und barbarische Hand- lung anrathen, befehlen, unterstühen oder ausführen sollten, den ihr gebührenden Ersaß.//// i

treusten Majestät sich befestigen , und daß der gläcklichste Erfolg -

Porto, 17. August. Die Hiesige Chronica meldet: „Ei- nem Edikte des Corregidors Dom Francisco de Souza Machado zufölge, ist: zwischen dem General-Lieutenant Grafen v. Saldanha und dem Befehlshaber der feindlichen Truppen auf dem südlichen Ufer des Duero eine Convention abgeschlossen worden, wonach das Gewehrfeuer an beiden Ufern des Flusses eingestellt werden soll, wofern nicht eine von beiden Parteien dazu provocirt; in Be- tracht nun, daß diese Convention gewissenhaft beobachtet werden músse, hat der Corregidor allen Einwohnern der Stadt Porto anbefohlen, von gestern an nicht mehr auf das linke Ufer des Flusses hinüber zu feuern und dem Feinde keinen Anlaß zu Er- neuerung des Feuers zu geben. ; i

„Gestern wurde auf Befehl Dom Miguels eine große An- zahl der Wein-Magazine zu Villanova de Gaya in Brand gesteckt. N i

„„Der Graf von Saldanha hat unterm 12ten d. M. aus sei- nem hiesigen Hauptquartier folgende Depesche an den Kriegs- Minister A. J. Freire abgefertigt:

,, Senhor! Fch benuße diese Gelegenheit, um Ew. Excellettz ein Duplikat meiner Depesche Nr. 5 vom 10ten d. M. zu Übersen- den, wodurch Ew. Excellenz davon benachrichtigt wrden, daß der Feind Castro, Ervilha und Serralves verlassen hat; und ich habe noch hinzuzufügen , daß ich, da das Kastell von Queijo zu entlegen ist, um in unsere Linien eingeschlos}sen zu werden, das Parapet des- selben \ch{leifen licß; dasselbe that ich mit einer starken Redoute, die der Feind jenseit Serralves und vor Vanzeller errichtet hatte. Un- sere kleine Handvoll von Mannschaft erlaubt mir nicht, an der er- sten Linie des Feindes etwas’ zu ändern und die Pallisaden auf un- sere Seite herüberzuschaffen; unsere alte Linie muß Haupt - Linie bleiben, indem Alles, wäs dem Feinde gehörte, von der Artillerie zu Monte do Casiro , Ervilha und Serralves beherrscht wird; und da, abgesehen von der Graben- Position, schon die Linie selbst dem Feinde ein großes Hinderniß seyn würde, wenn er es versuchen sollte , seine verlassenen Stellungen wieder einzunehmen, besonders, wenn von den oben erwähnten Redouten aus auf ihn gefeuert wird, so fann man wohl sagen, daß die erste Linie, welche dem Feinde gehörte, jeßt für unsere eigenen Linien von Vortheil ist; deshalb ieß ih zu Castro, Ervilha und Serralves, nach zweck mäßigen Rich- tungen hin, Schießscharten aufwerfen und den Monte do Castro von dem Jrländischen Corps beseßen, welches da eine sehr gute Stellung hat, indem diese Redoute vollkommen befestigt und mit allem Nôthigen versehen ‘is. Unsere Vorposten zu Nube- gilda und jenseits Ervilha sind von der Garnison des Foz genom- men und die zu Serralves von@@ordello. Was die 2te und 3te Linie des Feindes anbetrifft , so ich Jedermann erlaubt, sich Feuerungs-Material dort zu holen, it sie auf diese Weise zerstdrt werden. Hätten wir eine hinreichende Anzahl Karren, so_ könnten wir einen tüchtigen Vorrath von Brennholz aufhäufen. Der inte- rimistische Ober-Befehlshaber der Armada nahm am Iten d. zu Ma- tozinhos 2 Kanonierbôte mit 2 Dreipfündern, einem Achtzehnpfün- der, 2 Gewehren und 200 Kugeln, und gestern brachten einige Bauern 2 in Leca demontirte BReunpfünder ein. Fch habe Ew. Excellenz schon angezeigt, daß die Redoute Real, die ziemlich siark bejcht ist, den äußersten Punkt auf dem rechten Flügel des Feindes bildet; gestern hatte er 7 Corps in Valle Bom und s in Rio Tinto, und sein linker Flügel beändet sich eigentlich in Carval- hidos;, Clouet hat sein Hauptquartier zu Rio Tinto, und Dom Miguel schlief gestern Nacht zu Oliveira de Azemeis und hat sein Quartier zu Carvalhos im Hause der Wittwe Carneiro. Der Feind hat Avintes befestigt, welches man als sein Centrum betrach- ten kann. Fn Villanova stehen 2500 bis 3000 Mann feindliche Truppen, und ihre Befestigungen vom linken Flügel bis zum Foz find mit geringen Streitkräften und wenig Geschüß beseßt. Fch glaube, der Franzdsische Konsul begab sich gestern nach" Villanova hinüber, um von Seiten seiner Regierung auf die augenblickliche Entfernung Bourmonts und anderer Französischer Offiziere anzutra- gen; doch in dieser Beziehung müssen Ew. Excellenz besser unter- richtet seyn, als ih. Der Französische General Larochejacquelein ging ungeachtet seiner an Arm und Leib erhaltenen Wunden am 3ten nach Elyas ab, um das Kommando über die Streitkräfte in Alem- tejo zu Übernehmen.“ Es scheint mir fast, daß die feindlichen Generale es bereuen, den äußersten rechten aae! ihrer Linien verlassen zu haben, da sie es vermuthlich nur in der Absicht thaten, uns zur Verfolgung zu verleiten, damit: sie unterdessen in die Stadt ein- dringen könnten. Jch hbre, daß sich in Villa do Conde ein Gue- rilla-Corps gebildet hat, welches von einem Französischen Offizier befehligt wird. Frrthümlich meldete ih Ew. Excellenz tn meiner Depesche vom lüten d., daß an diesem Tage 98 Soldaten zu uns herüber gekommen seyen; es waren ihrer nur 79. Gestern und heute kamen 52 herüber, darunter der Kavallerie - Lieutenant Fose da Silva und der Cornet Frias und 6 andere Kavalleristen; sie alle brachten ihre Pferde mit. Jch bescheinige Ew. Excellenz hiermit, daß die Gesammtzahl der vom 26. Juli bis heute vom Feinde zu uns übergegangenen Militairs aus 2 Capitains, 1 Lieutenant, 4 Fähnrichs , 216 Fnfanteristen und 28 berittenen Kavalleristen be-

steht. ‘/

Tan.

Berlin, 3. Sept. Den leßten Nachrichten aus Stettin ufolge, waren Se. Majestät der Kaiser von Rußland gestern

achmittag um 5 Uhr noch nicht daselbst eingetroffen.

Der kommandirende General des 8ten Armee-Corps, Ge- neral der Kavallerie von Borstell, ist am 27sten v. M. Abends von Koblenz in Köln eingetroffen, um die zu den diesjährigen Herbst-Uebungen dort und in der Umgegend versammelten Trup- pen der 15ten Division zu inspiciren.

Das hiesige Königliche medizinisch - chirurgische Friedrich Wilhelms-Institut, unter der oberen Leitung des ersten General- Stabs- Arztes der Armee, Dr, von Wiebel, wird übermorgen (öten) in den Vormittags-Stunden von 11 bis 1 Uhr seinen Z9sten Stiftungs-Tag im Höôrsaale der Anstalt, Friedrichs-Straße Nr. 140, feiern.

Aus Danzig wird Folgendes gemeldet: „Eine sehr achtbare Gewerbthätigkeit ist die des hiesigen Bäckers Krüger. Außer seiner Fabrication von Dauermehl is seine Fabrik von Schiffs - Zwieback dahin gediehen , daß er jegzt 110 Gesellen be- schäftigt und daß im Ganzen 200 Arbeiter darin täglich ihr Brod finden ; es sind bis Ende August in diesem Jahre an zwei Millio- nen Pfund Zwieback durch ihn verbacken und durch hiesige Kauf- leute nah England, Nord- und Süd-Amerika versendet worden.“

Meteorologische Beobachtung.

1833. | Morgens | Nachmitt. | Abends | Nach einmaliger 2. Sept. 6 Uhr. 2 uhr. 10 Uhr. Beobachtung.

Luftdruck .. [327,8 2 “’Par.|329, s 1'’Par.(331, 6 6 Par kQuellwärme 9,0 ® R.

Lu{twärme.| 8,5 ® R. | 12,32 R. | 6,8 ° R. /

Thaupunkt 7,1 0 N. 9; 409 R. 5,3 0 R. Flußwärme 11/8 0 R. Dunstsättg. | 89 pCt. | 80 pCt. | 89 pCt. sBodenwärme 14/9 ® R. Wind. | VSW. | 6 | 1a? stuedang, 0,072" Nb. Wolkenzug | P gus | W. Niederschlag 0, 0 6 1 “Rh.

Auswärtige Börsen, - Amsterdam, 29. August. Niederl. wirkl. Schuld 488. Anl. v. 1832 u. 1833 915. Aus- gesetzte Schuld 1,s. Kanz-Bill. 214. 68 Anl. —. Neap. —. Oesterr.

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914. 58. Span. 66ys-

92. Preuss. Prämien - Scheine 902. Russ. (v. 1828) 1014- (v. 4 38 do. 423.

Antwerpen, 28, August. : Belg. 93. 58 Span. 663. 38423. 45 52x Neue 52 634. Zinsl. Neap. 86. '

Berliner Börse. Den 3. September 1833.

Amt]. Fonds- und Geld-Cours-Zettel. (Preufss. Cou

Allgemeine

titung.

Zf. |Bruef.Geid. |Zf. Brief. G

St.- Schuld - Sch. | 4 | 97 62 1 Grosshz. Pos. do.| 4 | |l Pr. Engl. Anl. 48. | 5 [1032 [1034 JOstpr. Pfandbr. | 4 | | V D 46 Pr. Eng!. Anl. 22. | 5 [1032 [4032 JPomm. do. 4 [105% h « Pr. Engl. Obl. 30.| 4 | 92 | 912 [Kar- u. Neum. do.| 4 4055 S (T E N L Le Präm.Sch. d.Seeh.| | 521 | 515 FSchlesische do.| 4 1106 p OUMEET T TeTGNE E E E a Kurm. Obl.m.1.C.| 4 | 96 | [Rkst.C. d. K.- u. N.|—] 65 A 4 954 12Z.-Sch.d.K. u. N.|— { 655 / : erl. Stadt - 14 1915| eet iu ; Königsb. do. | 4 | [Woll vollw. Duk.|— | 174 Amtlihe Nachrichten. Elbinger do. 44 | Neve do. |— i Danz. do. in Th.|— | 364 | PFriedrichsd'or .. |— Kronik des Tages. Westpr. Pfandbr. | 4 | 987 | 985 bDisconto. . .

M Königliche Bibliothek. ——F Der Verordnung des Königlichen Hohen Ministeriums der Brief. |Wflichen-, Unterrichts- und Medizinal - Angelegenheiten vom

W echsel-Cours.

Ta C 250 Fl 1432 ( Wugust d. J. gemäß, is die Königliche Bibliothek vom 16. M A es 250 Fl. [2 Mt. 1425 zum 28. September für das Publikum geschlossen, indem Ed G 300 Nik. [Kurz 41514 | Krend dieser Zeit die Reinigung der Säle und Bücher in U Eee 0 300 Mk. |2 Mt. 1515 eben vorgenommen wivd. DondoD t s 41 LSt. |3 It. Pa ede 300 Fr. |2 Mt. 80F lng 20 L u E f 2 4 ¿s E ee ale e C Mee . . h sf t; qi 2 T L s e oe ‘00 Thl. 2M |— [F geitungs- Nachrichten. Vene O Le 400 Thl. |8 Tage 1103} : Frank u a M Was 150 Fl. [2 Mt. Nuslanhd, Petersburg s e eo ais 100 Rbl. |3 Woch. | Würechau. an 600 FI. |Korz Rußland.

St. Petersburg, ?7. August. Se. Majestät der Kaiser en den Ober-Befehlshaber der Flotte und Häfen des Schwar- Meeres, Admiral Greigh, zum Mitgliede des Reichs-Raths int, Und dem stellvertretenden Stahs-Chef des abgesonderten asishen Corps, General- Major Wolchoroski, für seine aus- nete Tapferkeit und seine weisen Dispositionen in den Ge- ten gegen die Gebirgs-Völker während des Jahres 1832, den Annen-Orden 1ster Klasse verliehen.

Der Vice-Kanzler Grof von Nesselrode, der General Man- f, der Graf Chrebtowitsch und die Barone Sacken und now sind am 24{sten d. M. um 12 Uhr Mittags mit dem psboot „Olga von hier abgegangen, . um sirh auf dem pschis „Alexandra‘/ nah Lübeck zu begeben. (Die bereits erfolgte Ankunft der beiden Ersteren von Lübe ist gestern k den amtlichen Nachrichten gemeldet worden.)

Um das Einschreiben von Hebräern, als Kaufleute, an Or- wo solches verboten is, zu verhindern, hat das Minister- nité folgende Allerhöchst bestätigte Verordnung erlassen :

1) Von allen Ausländern, welhe nah Rußland kommen, um rgend eine Klasse des Handelsstandes, in eine Zunft oder sonst n abgabenpflichtigen Stand, nah Grundlage des Ukases vom Fanugr 1828 zu treten, ohne zugleich Russische Unterthanen wer-

Königliche Schauspiele. Mittwoch, 4. September. Jm Opernhause: Auf Bi Robert der Teufel, Oper in 5 Abtheilungen, mit Ballets; ( si von J. Meyerbeer. (Herr Hoffmann: Robert.) Preise der Pläge: Ein Plak in den Logen des ersten ges 1 Rthlr. 10 Sgr. 2c. i ; Donnerstag, 5. September. Jm Schauspielhause: F erstenmale wiederholt: Cromwell's Ende, Trauerspiel in 57 theilungen, von E. Raupach.

Königstädtisches Theater. Mittwoch, 4. September. Die neue Frauen - Schule, spiel in 3 Akten, von Koßebue. Hierauf: Trübsale einer Po gen - Reise, komische Gemälde in 6 Rahmen und 2 Auf, von L. Angely. ; | Donnerstag, 5. September, Der Pirat, Oper in 2A Musik von Bellini. (Dlle. Hähnel wird als Jmogene w auftreten.) :

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tarkt-Preise vom Getraide. Berlin, den 2. September 1833.

: Weizen 1 Rthlr. 20 Sgr., auch 1 Rthlr. 12 | j nen |

6 0 folechte r A o Sar gge d 1 Rthlr. 1 u wolien , oder auch indem sie den Unterthanen - Eid leiften, 6 Pf.; Roggen 1 Rthlr. 9 Sgr., auh 1 Rthlr. 6 Sgr. 3 Pf. M, ehe man ihnen die für den Stand, in den sie treten wollen, fer 25 Sgr., auch 21 Sgr. 3 Pf.; Erbsen 1 Rthlr. 22 Sgr. 6 geschriebenen Zeugnisse ausstellt, Atteftate von ausländischen Kon- Linsen 2 Rthlr. 24 Sgr. 3 Pf.„ au 2 Rtblr. 20 Sgr. drien oder andern geistlichen Ober-Behörden, unter denen sie bis. Zu Wasser: Weizen (weißer) 2 Rthlr. 2 Sgr: 6 F in gestanden, eingefordert werden, welche bezeugen , daß sie und

mit ihnen angekommenen Familien Christen find. 2) Dasselbe ht sich auch auf die aus van Rd éweie bien und B Grof- fenthum Finnland Kommenden und sich nach Grundlage der sle effenden Verordnungen beim Handelsstande Einschreibenden. 3) nn Ausländer, namentlich solche, auf die sich der ersie Punét eht, {hon in einer Kaufmanns - Klasse eingeschrieben und in die- nah der Publication des Beschlusses des Minisier-Comité vom August 1824 getreten sind, so haben sie bei Erneuerung ihrer jnisse ebenfalls Attestate ausländischer oder Russischer geistlicher jörden darüber, daß sie und ihre Familien Christen sind, vorzu- sen, 4) Da ausländische Hebräer, die auf einige Zeit nach Ruß- d kommen, nur in denjenigen Gouvernements, die den Hebräern haupt ofen sind, in den Übrigen aber nicht anders als nach den die hiesigen Hebräischen Unterthanen bestehenden Verordnungen federlassen und in Kaufmanns - Klassen einschreiben dürfen, so en die Orts-Behdrden darüber zu wachen, daß ausländische Ju- sich an Orten, die ihnen verboten sind, nicht unter dem Namen Christen aufhalten. Werden aber dergleichen entdeckt, so müs- sowohl die eines solchen Betruges schuldigen Juden , sie mögen liche Ausländer oder aus Polen oder Finnland angekommen , sofort aus Rußland verwiesen, die hiesigen jüdischen Unter- ten aber nah den Gouvernements, w9 sie sich aufhalten dür- zurücgeschickt werden ; sind darunter Juven, die nach der Pu- ition des Beschlusses des Minister-Comité vom 10. August 1824 lches die Ansiedelung ausländischer Hebräer in Rußland verbietet) Unterthanen-Eid geleistet haben, so müssen diese ebenfalls Über Gränze geschickt werden. 5) Diesemnah hat man sich über- pt in diejem Falle, wenn ein Ausländer den Russischen Unter- en - Eid leistet, davon zu überzeugen, daß er kein Jude ist. 6) ge Verordnungen bezichen sich nicht auf die nah Rußland menden Assaten, denen es, den bestehenden Verordnungen gemäß, ubt ist, sich in den den Hecbrdern zum Aufenthalt verbotenen vernements ungehindert in Gilden einzuschreiben.

Odessa, 16. August. Der Vice - Admiral Ricord is in en Tagen am Bord, der Fregatte „Fürstin Lowicz“/ hier an- mmen und hat die Quarantaine bezogen. Der größte Theil Geschwaders , welches unter seinen Befehlen im Mittellän- en Meere stationirt war, ist in das Schwarze Meer einge- Nen und hat seine Richtung nach Sebastopol genommen.

Frankrei.

Paris, W. August. Jm Gefolge der Königin Donna ria befindet sich der Marquis von Rezende nebst mehreren tugiesischen Offizieren. Herr von Almeida, der Marquis

ochepitre und einige andere Haus-Beamte der jungen Köni- waren bereits am 24sten von hier nach Havre abgereist, um für Quartier zu sorgen.

er vor Kurzem in Macon zum Deputirten ernannte Hr. ardel hat an die: dortigen g Va ein Danksagungs-Schreiben en, worin unter Anderm folgende Stelle vorkommt: „Seit Jahren bin ih Justiz-Beamter und habe mich in dieser Zeit è als Mann des Gesetzes gezeigt, denn ich war von jeher ein so großer Freund der Ordnung, als der Freiheit. Dennoch ß ih, daß man mir bei der Wahl anarchische Grundsäge un- elegt hat; aber der Kandidat darf sich wohl glücklich preisen, man nur durch Verleumdungen angreifen kann. Als Mann Juli-Revolution bekenne ih, daß das Benehmen der Regie- gz niht immer meinen Hoffnungen entsprochen hat; ih hätte t Würde nach außen hin und mehr Bürgschaft im ZJnnern L: nscht. Der Plan, Paris durch einzelne Forts zu befeskigen, é Bau äußerst kostspielig seyn würde, fh mir die Frucht

irrigen Ansicht zu seyn; di ann nicht daran detn-

1 Ntblr. 26 Sgr. 3 Pf. und 1 Rthlr. ‘13 Sgr. 9 Pf.z 2 1 Rthle. 7 Sgr. 6 Pf, auch 1 Rthlr. 3 Sgr. 9 Pf.; Hafer N R e eis Eer E A 10 Sgr., au i‘ ; f i

E Sonnabend, den 31. August 1833.

Das Schock Stroh 7 Rthlr. 15 Sgr., auch 6 Rthlr.; der 6 ner Heu 1 Rthlr. 5 Sgr./ auch 20 Sgr.

Neueste Nachrichten.

Paris, 28. August. Der König is auf seiner gegt tigen Reise vorgestern Abend gegen 7 Uhr im Schlosse eingetroffen, wo das erste Nachtquartier gehalten wird. National-Garden der auf dem Wege dorthin belegenen Ott ten wurden von Sr. Majestät gemustert. i

Die Königin wird erst übermorgen. die Hauptstadt vet und am 1. Sept. in Cherbourg zum Könige stoßen. Hier ben Jhre Majestät bis zum 6ten, wo Höchstdieselben nah reisen und sich dort wieder mit Jhrem Gemahl vereiniget, Rouen trifst die Königin einen Tag früher , als Se. M ein; von hier aus aber seßen Beide gemeinschaftlich die kehr nach Saint -Cloud fort, wo Sie am 12ten wieder werden. j Es heißt, daß, falls die Einschiffung der Donna Mar Havre durch unvorhergesehene Umstände verzögert werden | die junge Königin das Schloß Eu beziehen würde.

Herr Thiers tritt in wenigen Tagen seine Reise nah land ‘anñ; er wird jedoch nur 10 Tage abwesend a: :

Der Präfekt der Niedern-Loire, Herr Moriß Duval, if Nantes hier eingetroffen. Man bringt diese unvermuthete mit Unruhen, die neuerdings von den Chouans in den west Provinzen angestiftet worden, in Verbindung.

Der Minister des dffentlichen Unterrichts hat neu eine Summe von 74,900 Fr. zur Beförderung des Ele Unterrichts unter verschiedene Departements vertheilt. selben Absicht hat Hr. Guizot ein Cirkular-Schreiben an liche Rektoren der- höheren Schulen im Lande erlassen.

Durch eine Königl. Verordnung vom 26sten d. M. den Französischen Schiffen gestattet, in die Französischen derlassungen an der Westküste von Afrika direkt vom lande rohes Eisen und Schießpulver, frei von jedem Ein) zolle, einzuführen. |

Die „„Agathe‘/, auf der die Mitglieder der von der rung nach. Afrika geschickten Kommission die Ueberfahrt Algier machen, ist am 24sten d. M. von Toulon (nid! Marseille) aus unter Segel gegangen.

Heute {loß 5proc. Rente 104. 65. Zproc. 5proc. Neap. 91. 75. H5proc. Span. 674. Z3proc. do. 5proc. Belg 96. 5proc. Röôm. 905. ;

Frankfurt a. M., 31. August. Oesterr. 5proc. Metas 942, Aproc. 853. 854. 2z4proc. 524. 1proc. 224. Br. Actien 1467. 1464. Part. -Obl. 13434. Loose zu 100 Fl. | Br. Holl. 5proc. Obl. v. 1832 91. 907. Poln. Loose 594. 9

Redacteur Cottel. Gedrückt hei A. V. Ha

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Preußische Staats-,

Berlin,

amten im Ministerium des Innern, im Zweikampf tddtete, ist

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ken, eine Hauptstadt, deren Einwohnerschaft leicht auszuhungern wäre und keine lange Belagerung aushalten könnte, in eine Fe- stung zu verwandeln. Jch bin weit entfernt, alle Handlungen der Regierung gutzuheißen, hoffe aber dennoch, daß der Thron sich mit der Zeit befestigen wird, indem er sich mit den uns ver- sprochenen Einrichtungen. umgie d

Mehrere Blätter beschäftigen ich heute mit den Antworten, welche Lord Palmerston in der Unterhaus -Si6sung vom 24sten d. M. (Vergl. Nummer 243 der Staats-Zeitung) auf die Fra- gen des Obersten Evans über die diplomatischen Verhältnisse Englands wg hat. Der National bemerkt über diesen Ge- Nan: „Das Wichtigste, was aus den Fragen des Obersten

Evans und den Antworten des Lord Palmerston hervorgeht, ist das dreifache Geständniß des Lesteren, daß: 1).der zwischen Ruß- land und der Pforte abgeschlosene Vertrag der Großbritanischen Regierung noch nicht amtlich mitgetheilt war; ‘) daß die Pforte, ehe sie zur Russischen Intervention. ihre Zuflucht nahm, sich ver- gebens an England gewandt hatte; 3) daß das Englische Kabinet es nicht für angemessen gefunden hat, gegen die Sendung einer Russischen Armee nach dem Bospdrus zu protestiren. Wahr- scheinlich würde der Herzog von Broglie, wenn er in der De- putirten -Kammer befragt worden äre, ungefähr dieselben Ant- worten ertheilt haben, wie Lord Palmerston; auch die Französi- sche Regierung ist. von dem Offensiv- Und Defensiv-Traktate zwi \hen Rußland und der Türkei noch micht amtlich unterrichtet, auch sie hat gegen das Einrücken der Russen in Konstantinopel nicht protestirt. Man muß zugeben, das cin Tory-Ministerium dergleichen nicht fien haben würde. Durch die Energie, die sie nach außen in entwickelten, suchten die Tories Verzeihung fr ihre Oppo- sition gegen innere Reformen zu erlangen. Die Whigs, welche gegen die Tories auf der einen und gegen die Radikal-Keformer auf der anderen Seite zu kämpfen haben, gestehen dfentlich, daß sie in eincr für England höch wichtigen Angelegenheit nicht zu Rathe gezogen worden sind. Ein Journal von der ganz entgegengeseßten Farbe, die Quotidienne, äußert darüber Fol- gendes: „Wenn Lord Palmerston zugicbt, daß England der ‘Pforte eine Intervention zur See abgeschlagen hat, bekennt er nicht damit, daß England den Vortritt im Oriente Rußland Übergeben hat? Mit welcher Zurückhaltung spricht er sich über das Kabinet von St. Petersburg ‘und dessen Einschreiten aus, in welches diplomatische Stillschweigen hüllt er sich über den zwi- schen dem Russischen Kabinet und dem Divan abgeschlossenen Traktat, sich damit entschuldigend,- daß er denselben noch nicht amtlich kenne! Das Allès zeigt, auf welcher Seite jest das Uebergewicht in Europa liegt, welches die Staaten find, die wachsen, und welches diejenigen, dies in Verfall gerathen. Die Schwäche des reformitken Engkand- ist nte auffallender hervor- getreten, als in jener parlamentarischen Unterredung. Lord Pal- merston hat offen bekannt, daß das Kabinet von. Saint-James, kürzlich noch der oberste Schiedsrichter Über alle schwierigen Eu- vopäischen Fragen, darauf beschränkt gewesen ist, dem Ausgange der Orientalischen Krisis, in welcher es unter allen andern. Um- ständen die ersie Roüe würde haben spielen wollen, als bloßer Zuschauer beizuwohnen. Vergleicht man das Verhalten und die Sprache des Greyschen. Ministeriums bei dieser Ge- legenheit mit dem Auftreten und den Aeußerungen des Canningschen Ministeriums in Bezug auf die Griechischen Angelegenheiten und mit dem Erfolge, den die Sendung des Herzogs von Wellington nah St. Petersburg hatte (der sich nicht weigerte, seinem Vaterlande zu dienen, obgleich das dama- lige Ministerium einer der seinigen entgegengeseßten polirischen Farbe angehörte), so wird man den ungeheuren Einfluß an- erkennen müssen, den Rußland gewonnen hat, indem es sich an die Spiße der monarchischen Jnteressen stellte, so wie die rei- ßend fchnelle Abnahnie der Britischen Macht , seitdem England unter die Fahne der revolutionnairen Interessen getreten «t,

Eine aus dem Marschall Clauzel, den Generalen Bercrand, Flahault, Gourgaud und Dommanget, dem Herzoge von Padua, dem Fürsten von der Moskwa und dem Herzoge von Elchingen bestehende Kommission hat cine Subscription eröffnet, um gus dem Ertrage die von dem Doëtor Antommarchi aus St. He- lena mitgebrachte Original-Gypsmaske Napoleons anzukaufen und in dem hiesigen Hotel dev Jnvaliden niederzulegen. Auf An- suchen der Kommission hat sich der Doktor Antommarchi bereit erklärt, das Original durch Abgüsse in Bronze und Gyps ver- vielfältigc® zu lassen; ein Exemplar in Bronze kostet 100 Fr., eines in Gyps 20 Fr.

Gestern fand das feierliche Leihenbegängniß des Professor Laya statt; viele Mitglieder der Akademie und Schüler des Ver- storbenen folgten; Herr v. Jouy, der am Grabe eine Stand- rede hielt, erinnerte daran, daß Herr Laya in der fürchterlich- sten Epoche der ersten Revolution bald nah den September-Ta- gen den Muth hatte, den „Gesegesfreund““ erscheinen zu lassen.

Noch immer gehen aus den Departements Protestationen gegen die Pariser Forts ein.

Ein junger Dichter, Herr Gasne, hatte Herrn Beranger einige Lieder mit der Aufforderung übersandt, daß dieser seine Muse nit für immer s{hweigen lassen möge, wie er damit in den zuleßt von ihm herausgegebenen Gedichten gedroht habe. Beranger hat hierauf dem jungen Poeten in einem aus dal vom láten d. M. datirten Schreiben geantwortet, worin es heißt: „Wenn ich noch singe, werde ih nur noch als Greis singen, der sich an seinem Kaminfeuer durch die Lieder erheitert, welche die Freude und der Reiz seiner Kindheit und Jugend waren. Das Publi- fum soll aber nichts davon zu schen bekommen ; meine Rolle als Lieder- Dichter ist beendigt; für neue Verhältnisse gehören neue Menschen, das ist mein Grundsaß. Nicht, daß ih mich von den neuen Menschen trennen wollte, aber einem Anderen kommt es zu, ihnen Musik aufzuspielen, nach welcher sie marschiren müssen; ich werde ihnen mit eben so großem Vergnügen felgen, als wenn diese Musik meine eigene wäre. Das ist meine Antwort an alle Diejenigen, die mir Schmeicheleien úber meinen Gesang sagen.“

Herr. von Trobriand, der vor Kurzem Herrn Pelicier, Be-

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Donnerstag den 5a September

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1833.

G v y Drs r, v& G [4 (4 Pav b i Es M S 1 i E: K eta s: A S Pa l C E I 1: bt U A V C R O 20S O D R A rvR weC m an E A L A pa = S E E Er S 2ER

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wieder auf freien Fuß geseßt worden, da die Familie “des Ge- bliebenen erklärt hat, die Sache nicht vor Gericht anhängig ma- chen zu wollen. i

er Redacteur des Propagateur du Pas-de-Calais, Herr Degeorge, der wegen sechs republikanischer Artikel vor den Assi- senhof von Saint-Omer gestellt war, is freigesprochen worden.

Jn dem Arsenal zu Toulon herrscht die größte Thätigkeit für die Ausrüstung der Expedition von 3000 Mann, die nach der Algierschen Küste, wahrscheinlih nach Bugia, bestimmt ist. Das Heer-Geräth, die zur Landung der Truppen und zum La- gern nöthigen Geräthschaften und zwei Batterieen sind zur Ein- \schiffung bereit; 6000 in dem Zeughause von Toulon befindliche Flinten sind zur Bewaffnung der uns befreundeten Araber bestimmt.

Die in Bologna und in der Umgegend gelegenen Be- sibungen der Kronprinzessin von Schweden, geborenen Prinze|- sin von Leuchtenberg, sind von einem Genuesischen Edelmann, Herren von Ferrari, angekauft worden.

In der Hauptstadt des Königreiches Benin in Afrika soll auf Befehl des dortigen Herrschers eine Schule für den wech- selseitigen Unterricht unter der Leitung eines jungen Franzosen , Namens Epinal, errichtet werden.

Großbritanien und Jrlanbd.

Parlaments-Verhandlungen. Oberhaus. Siz- zung vom 23. August. (Nachtrag.) *) Der Graf von Ri- pon stellte den Antrag, die Bill wegen des Freibriefes der Bank im Ausschusse zu erörtern. Jhre Herrlichkeiten wüßten, sagte er, daß der Freibrief der Bank von England nach dem Au- gust 1833 mittelst zwölfmonatlicher Auftündigung ende, und eben so einleuchtend sey es, daß es zu der von dem Gesetze bestimm- ten Aufkúndigungs-Periode allen Theilen zum Vortheil gereiche, ein Uebereinkommen zu treffen. Die Regierung habe es daher fär ihre Pflicht gehalten, der Bank anzukündigen, daß ein neues Uebereinkommen getroffen werden müsse, unter welchem die Bank einen beträchtlichen Theil der bisher genossenen Vortheile, wenn

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nicht alle, verlieren werde. Man habe sorgfältig erwogen „- ob die Fortdauer einer großen Gesellschaft mit ausschließlichen ML vilegien räthlih und nüblih sey oder nicht. Es sey, seiner Mei-

nung nach, s{hwer, ja sogar unmöglich für das Parlament, Mit-

tel zu ersinnen, um die Geschäfte dieser Körperschaft mit gleichem Vortheil für das Publikum und die Regierung- fortzuführen. Er kenne die Cinwürfe, die man gegen. das Geschäfts -Verhält- niß der Bank mit der “Regierung und gegen die Macht der Bank, die: Circulation zu reguliren, erhebe. Mißbräuche wären allerdings möglich ; Niemand aber werde behaupten, daß diefer Möglichkeit wegen das Publikum eines Jnstitutes von unermeß- licher Nüblichkeit beraubt werden solle. Diese Betöachtungen würden, wie er hoffe, Zureóe, Ihre Herrlichkeiten zu über- zeugen, daß es wünschenswerth sey, der Bank von Eng- land einen beträchtlichen Spielraum zu lassen, auf daß sie die meisten ihrer bisherigen Verrichtungen fortseze, und, das Land die Vortheile genieße, die ihm bisher das Jnstitut der Bank von England zugebracht habe. . Die Frage sey, wie, auf welche Bedingungen diese Gesellschaft fortdauern, und wie ihr Verfahren künftig regulirt werden solle. Die Bill sey so bekannt, daß er es für unndthig halte, sie Klausel für Klausel durchzugehen, sondern nur bei den wichtigsten verweilen werde. Die weite Klausel der Bill verfüge, oaß während der Dauer der Privilegien der Bank von England keine Bank-Gesellschaft von mehr als sechs Personen in London, oder in einem Um- kreise von 65 Meilen zahlbare Noten ausgeben solle. Dies sey eine bloße Wiederholung eines im siebenten Regierungéjahre Georgs 1V. erlassenen Gesezes. Man habe es nicht für Recht gehalten, bei dem gegenwärtigen Anlaß den Radius des Zir- kels zu verkleinern. Die nächste Klausel bezwecke, die Zweifel in Bezug auf die Frage zu entfernen, ob es erlaubt sey, Depo- siten-Banken in London und in einem Umkreise von 65 Meilen zu errichten, wenn sie auch mehr als sechs Theilhaber hätten. Die Rechtsgelehrten der Krone seyen zu dem Beschlusse ge- kommen, daß die bestehenden Geseze es nicht verbieten, folg- lih wäre es die Pflicht der Regierung und des Parlaments, dies so auszusprechen, daß fernerhin nicht der mindeste Zweifel darúber obwalten könne. Die Regierung schlage daher eine Klausel in diesem Sinne vor. Die sechste Klausel enthalte gleichfalls eine neue Verfügung, und. sey von Wichtigkeit; sie erhebe nämli die Noten der Bank von England zum gesesli- chen Zahlungsmittel , außer bei der Bank selbst und ihren Filia- len. Man wende ein, daß dies zur Ausgabe von zu viel Noten und zur Störung aller Handels-Verhältnisse führen würde. Wenn dies wahrscheinlich wäre, so würde er (der Graf von Rivon) der lebte Mensch in der Welt seyn, der eine solche Verfügung guthieße. Die Klausel werde aber diese Wirkung nicht hervor- bringen, und sey überdies so abgefaßt, daß sich das Parlament so oft es dies für gerathen hält, iu das Mittel {lagen kann. Die Beschränkung dieser Klausel erstrecke sih auf Zahlungen über fünf Pfund. Wer fünf Pfund s{uldig ist, kann dafúr ‘als geseßliches Zahlungsmittel keine Note der Bank von England in gleichem Betrage geben. Wer aber z. B. sieben Pfund schuldet, zahlt, wenn er will, mit zwei Sovereigns und einer Fünfpfundnot:2. Zur Zeit eines panischen Handelsschrecens, wie z. B. im J. 1825, werde diese Klausel großen Nuken ftif- ten. In einer solchen Konjunktux ist es natürlich, daß die Landbanken sich mit Geld vétlehen. Dies se6e die Bant von England in keine geringe Verlegenheit, und der auswärtige Wechsel-Cours stellt sich zu Englands Nachtheil. Es wird dann vortheilhafter, Geld auszuführen , als jede andere Waare, und der baare Vorrath der Bank wandert, ohne daß sie es merk,

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*) Bei der Wichtigkeit des Gegenstandes halten wir es für ga x s c i ¡in= gemesen, noch einmal ausführlicher auf die leßten Bérbahlungen es i berhauses über die Bank-Angelegenheiten, welche wir des be- e Len Raumes halber nur flúchtig berühren konnten, zurückzu

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