1833 / 249 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

chen; man will dieselben über die verschiedene Barrièren hinweg A die ganze Stadt leiten , so daß sie wesilih an der Brücke von Alkantara endigen würden und die Vorstadt Belem davon. ausge- chlossen bliebe. Jch kenne ‘die militairischen Ausdrücke zu wenig, um in der Kunsispracte eine genaue Beschreibung davon zu gehen, doch will ich mein Mdgliches thun. Da weni stens dreimal so viel Streitkräfte ndthig wären, als Dom Pedro besißt, um die Welling- tonschen Linien bei Torres Vedras zu befestigen, #0 muß die Stadt natürlich innerhalb ihres Gebiets vertheidigt werden. Ohgleich dieselbe nun zwar keine regelmäßige Circumvallations-Linie hat, #0 | doch der Raum zwischen fe zweien ihrer Thore durch fortlau- fende Reihen von Häusern, Wällen, Gärten und andern Hemmnissen so befestigt, daß, wenn die Thore einmal geschlossen sind- Niemand von Außen herein kann; wenn man also diese Barrièren gebd- rig fest macht, so ist die Möglichkeit zu einem erfolgreichen Wider- stande vorhanden. Die Festungswerke sollen aus Pallisaden- Lauf- räben und Battericen bestehen, die man so aufführen will, daß sie ie Zugänge zu den Stadtthoren beherrschen; außerdem foll noch überall, wo cine Erbdhung ist, eine Redoute angelegt werden. Da es heute Sonntag is und die hdne Welt si jeßt gern auf dem- | selben Plate, wo die Festungswerke angelegt werden, zu versammeln pflegt, so glich das Ganze einem Jahrmarkt mit Buden, rishungen verkauft werden; der. Anblick war sehr unterhaltend. ber deshalb, weil es Sonntag war, wurde doch die Arbeit nicht unterbrochen, und auch der strengste Kasuist muß zugeben, daß in #0 dringenden Fällen eine Uebertretung der Sabbaths - Feier keine sehr arge Sünde ist. Jch weiß nicht genau, wie viel Arbeiter jeßt täglich dort beshckftigt sind; aber gewiß waren ihrer nicht weniger als 1000 auf dem Plaß, und viele davon arbeiten, nach ihrem anständigen Aeußeren zu urtheilen, wohl freiwillig und unentgeltlich. Fast sämmtliche Linien - Truppen sind von Lissabon in nördlicher Rich- tung oder den Tajo aufwärts marschirt - hauptsächlih in der Ab- sicht, die Straßen und Wege ungattgbar zu machen, der Artillerte und Kavalleriè die Passage zu verrammeln und so das Vorrückten der Miguelisten zn verzögern. Alle Städte und Dörfer, in welche die constitutionnellen ruppen eingerückt sind, haben sch sogleich ür Dom Pedro erklärt. 4 Uhr Nachmittags. So eben sind die Korvette „Princeza Real//, das Dampfboot „Georg I und eine Anzahl Bôte mit Truppen den Fluß heraufgekommen. Jhre Be- stimmung kann nicht weiter als bis Villanova (30 Englische Mei- len von Lissabon, am nördlichen Ufer des Tajo) gehen, weil oberk- halb jener Stadt der Fluß - nicht mehr tief genug ist, um die Korvette und das Dampfboot zu tragen. Weshalb diese S hiffe eigentlich abgesandt werden, weiß man nicht recht. 7 Uhr Abends. Einige meinen, Dom Miguel becile sich, dic Hauptsiadt u überrumpeln. Die Wege sind jedoch so coupirt und verrammelt, daß es ihm s{hwer seyn wird, seine Kavallerie und Artillerie forts- zubringen. Diese Kunde von Dom Miguels Absichten hat nicht etiva Entmuthigung hervorgebracht , sondern scheint in den Gemü- thern der Einwohnern die festeste Entschlossenheit geweckt zn haben, indem síe wahrscheinlich vollkommen fühlen, daß es hier einen Kampf nit um thre Freiheit, sondern um ihr Leben gilt, da sie wohl {werlich Pardon zu erwarten haben, wenn sie besiegt wer- den. Dom Pedro besucht alle Avende die Linien und richtet bei der Besichtigung der Werke zuweilen einige vertrauliche und aufmun- ternde Worte an die Arbeiter. Neulich sah er cin Paar Leute ctwas lässig arbeiten und sagte zu ihnen : „Wenn thr nicht {nell macht, werdet ihr meinen Bruder im Nacken haben , che ihr euch umschen tönnt.‘/“/ Das freimüthige und männliche Ansehen des Kaisers, und seine au- Ferordentliche hâtigkeit haben selbs die Miguelisten mit Bewun- derung erfüllt. Nachschrift. Das Dampfvoot ¡¡Hermes‘/* geht morgen um 1! Uhr Vormittags nah England ab. Sollte sich bis dabin noch etwas Wichtiges evetgnen- so schicke ich noch einen

Brief ab.‘/ j T 1,9. Augusi, 10. Uhr Vormittags. Außer der Korvette und dem Danpfboot ist auch noch die Fregatte „¡Doradinha‘/ und eine Kriegsbrigg ten Fluß hinaufgesandt worden ; die Fregatte kann jedoch nicht weiter als 3 Leguas oberhalb der Stadt kommen. Die Guerillas sind in Santarem und Cartáxo eingerückt und haben dort alle Constitutionnelle ausgevlúndert und ermordet. Heute füh fam eine grofe Menge von F Úchtlingen aus jenen beiden Städten und

ihrer Umgegend hier an ‘/

Ánland.

Berlin, 6. Sept. Se. Majestät der Kaiser von wi es find gestern Nachmittag um 47 Uhr im er- wünschtesten Wohlseyn in Schwedt Cg EAr ATTEN, In Swinemünde hat die Landung nicht stattgefunden, wie sol- hes die Absicht Sr. Kaiserlichen Majestät gewesen war. Dem Vernehmen nach sind Höchstdieselben nah Jhrer am 28sten v. 9M. in Kronstadt erfolgten Einschissung von heftigen Stürmen fast volle 3 Tage im Finnischen Meerbusen umhergetrieben wor- den und, endlich in Reval ans Land gegangen, von wo Se. Ma-

worin Er- |

äch einem zweiten gleich erfolglojen Versuche , die Fahrt O tin M ampfbaote fortzuseßen, zu Wagen nach St. Peters- burg zurücfgekchrt sind und demnächst von hier aus am Zlsten Abends die Reise zu Lande angetreten haben. Der Sturm wav auch in Petersburg an den Tagen des 29}sten und 30sten so ge- waltig, daß man dort eine Wiederholung der leßten großen Ueberschwemmung befürchtete. Jn der That is ein Theil der Stadt unter Wasser gesecßt und das Dach des Winter - Palastes

zum Theil zerstört worden.

JIUZ= E A

Am 3lsten v. M. fand auf dem Rathhause zu Düssel-

dorf die feierlihe Einführung des neuen Ober -Bärgermeisters

dieser Stadt, von Voiß, genannt Fuchsius durch“ den Kreis-

Landrath, im Auftrage der Königlichen Regierung und in Ge- genwart der sämmtlichen städtischen Beamten, statt.

Meteorologische Beobachtung.

1833. Sarg ed Nachmitt. | Abends Rach einmaliger 5. Sept. | 6 Uhr. | 2 Uhr. | 10 Uhr. } Beobachtung.

Luftdruck .. 336,4 2 ‘ar. 337,9 o'’Par.|339 26 "Par. Quellwärme 8,9 K R. Luftwärme. | 8,4 ° R. | 14,6 ° R. | 9,9 °® R. [Flußwärme 10/7 R. Zu h 1s a 8,8 ® R. e E Bodenwärme 10,7 ° R. unsisättg. | 93 pCt. 64 pCt. 94 pCt. Jausdúnst. 0,09 ¿" Kh. Wetter au p IeenE es e ade dde 0@05 5! 0

Wind : | _—— O. [abends 6 Uhr Regen.

Wolkenzug en. Berliner BüÖrse. Den 6. Seplember 1833.

Amil. Fonds- und Geld-Cours-Zettel. (Preufss. Cour.) df Brief. Geld y Tf brtes.Geld. E E

| mm ia M

St.- Schuld - Sch. 967 | 963 (E Pr. Engl. Anl. 18. 1934 [1031 4 992 Pr. Engl. Anl. 22. 1035 4634 1057 405 Pr. Engl. Obl. 30. 915 91! 105% | Präm.Sch. d.Séeh. 321514 106

Kurm Obl. m. !.C. 952 E | Neum. Int.Sch. do.! 954 657 | Berl. Stadt - Obl. 967

Königsh. do. -— Elbinger do. Danz. do. in Th. Westpr. Pfandbr.

irosshz. Pos. do. Üstpr Pfandbr. Pomm. do.

Kur- u. Neum. do. »Schlesìsche do. 8kst.C. d. K.- u. N. 7, Sch. d, K. u. N.

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lloll. voli. Duk. Neue do,

Friedri:hsd'or ..

Disconto

174 L857 157

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362 957

ck| arma [oar

Auswärtige Börsen.

Amsterdam. 1. September. ; Niederl. wirkl. Schuld 482. Kanez- bill. 213. 58 Span. 66. 664. L, Homburg, 4. Septembeer,

Oesterr. 58 Wet. 935. 48 do —. Bank - Actien 1211. Russ. Engl. —. Russ. Holl. (v: 1881) 914. Met. in Bamb. ULert. 925 Preuss. Prämien- Scheine 1614, Poln. 119. Dän. 7L.

London, 30 Angust.

Cons. 881. Bels. 942. Holl. 236 4858. 95 951

Russ. 1054. Span. 38 43 Columb. 2ó% Wex. 405-

Part. S6,

Königliche Schauspiele. :

Sonnabend, 7. September. Jm Schauspielhause: Jsidor und Olga, Trauerspiel in 5 Aufzügen, von E. Raupach. (Herr Grua: Fürst Wólodomir, als Gastrolle.)

Sonntag, 8. September. Jm Opernhause: Robert der Teufel, Oper in 5 Abtheilungen, mit Ballets; Musik von J. Meyerbeer. j

Preise der Plábe: Ein Plas in den Logen des ersten Ran- ges 1 Rthlr. 10 Sgr. 2c,

Montaa, 9. September. "Jm Schauspielhause : Cromwell’'s Ende, Trauerspiel in 5 Abtheilungen, von E. Raupach.

Königstädtisches Theater.

Sonnabend, 7. September. Die Familien Capuleti und Montecchi, Oper in-4 Akten, nah dem Jtaliänischen; Musik von Bellini. (Dile. Karoline Stetter, vom Kaiserl. Königl. Hof- Opern - Theater zu Wien? Giulietta, als erste Gastrolle. Dlle.

Sabine Heinefetter: Romeo, als elfte Gastrolle.) Sonntag, 8. September. Zum erstenmale: Der E (r

Branntwein - Preise

vom 23. August bis 3. Septémber 1833.

Das “Faß von 200 Quart nach Tralles orn - Branntwein 19 Rthlr., auch

Richter :

Kartoffel-Branntwein 15 Rthlr. 15 Sgr.-

54 pCt. oder 40

auch 15 Rthlr.

Kartoffel - Preise

vom 28. August bis 4. September 1833.

Der Scheffel

N e

Paris, 31. August. Die Königin hat heute mit den Y zessinnen Adelaide, Marie und Clementine, und den:ve0nA et

ux vorgestern Mittag um 1 Uhr. Auf

sten Prinzen die nig verließ Lisie

Wege nach Falaise / fanden Se. Maj. Gemeinden aufgestellt.

64 Uhr an. Se. Maj.

net worden.

genschein genommen wurden. Es war 8- Uhr, als der Mut von dieser Musterung nah der Stadt zurückkehrte. Mairie, wo Se. M. abstiegen, fanden Höchstdieselben den K | Minister, Marschall Soult, Der Enipfang der | weg, so daß Se. Majestät erst Nach aufgehobener Tafel

war. ten.

genschein

und verwei

12 Sgr. 6 Pf., auch 8 Sgr. 9 Pf.

ueste Nachrichten.

Reise nach Cherbourg angetreten.

wo das vierte Nachtquartier bestellt úberall die National- Garde der umlieg

der so eben in Falaise einge

Saales, in welchem Wilhelm der Eroberer geboren wurde, dann bestieg der König die Plateform des Thurmes.

Es werden rieen mehrere Z

Herr Th

fremd. erste wird die

Sklavenhandels Mirz 1831

mit dem Präsi

Von dem

chienen.

lungs- Brief, Lustspiel in 4 Akten, von Töpfer. Hierauf: Sängex und der Schneider, komische Operette in 1 Akt; Mu- sik von verschiedenca Meijtern. (Herr Plock: Meister Stracks, als zweite Antrittsrolle.)

Markt-Preise vom Getraide. Berlin, den 5. September 1%33

Zu Lande: Weizcn 1 Nehle. 2, Sgr., auch 1 Rthlx 15 Sg". ; Roggen 1 Rthlr 11 Sg“. 6 Pf. „auch 1 Rehlr. 6 Sar; große Gerste 25 Sgr. 8 Pj.; Hajer 25 Sg-., auch 20 Sgr. Eingegangen sind 257 Wispel 410 Cchffft /

Zu Wasser: W'izen (weißer) 2 Rthlr. 2 Sgr. 6 Pf., auch 1 Rthlr. 27 Sgr. 6 Pf. und ! Rthle. 17 Sgr 6 Pf.; Roggen 1 Rthlr. 6 Sgr. 3 Pf., auch 14 Rthir. 3 Sgr. 9 Pf.; Haier 25 Sgr. auch 22 Sar. 6 Pf.; Erbjen (1ch\techte Sorte.) 1 Rihlr. 14 Sgr. 3 Pf., auch 1 Nthlr. 7 Sge, 6 Pf. Eingegangen sind 707 Wispel

1 Scheffel. : L Mittwoch, den 4. September 1833. Das Schock Stroh 7 Nthlr. 10 Sgr., auch 5 Rthle. 25 Sgr. ;

jährigen stag diejenigen Heute

Belg 96. 5pr 942 9417.

1974, Br. 592. Br.

der Centner Heu 1 thlr. 5 Sgr, auch 20 Sar.

montar3 hit F623. 41 Vi

seiner Gemahlin, | werden, in Bereitscl , iers reist heute, in Be

1831 und 2°’, März 1833 zwischen Frankre nien abgeschlossenen Conventionen wegen

zwischen Frankreih und den Rhein- unterzeichneten Rheinschifffahrts - Convention angeordnet,

ie Korvette „„Agathe“/ ist endlich am 29sten d. M. Y Algier bestimmten Kommission, Montfort, der sich bereits am 1 nag: re‘/ nach Algier eingeschifft harte , Segel. gegangen.

Pradt, ist hier eíne Broschüre unter dem egenwärtigen Geiste des

Bischof von Hermopolis, den die Ÿ ehrer des Herzogs von Bordeaux bt net, lebt in diesem Augenblicke sehr zurückgezogen auf « Landgute bei Rodez.

Morgen Sonntag : Pferde-Rennen um die 4 Bezirks-Preise und a

Herr Frayssinous, dienne als den neuen L

Frankfurt a. M., 3. September. áproc. 85. 841+. Bant-Actien 1459. 1456. Part. - Obl. 1347. Holl. 5proc. Obl. v. 1832 91 7. 91s.

| lerweile wurde der Speise-Saal auf der Mairie in einen | Saal Behufs e | um Mitternacht | Tage wollten Höchst

ines Balls verwandelt, den Se. Majestät mit Jhrem Besuche beehrten. Am fol

in

eitschaft gesebßt.

Die Politik is seiner Reise

Das neueste Blatt der Gese6-Sammlung enthält Kdnigl. Verordnungen resp. vom

25. und 26. Juli. Publication der

;z durch die zweite die

denten und sämmtlichen Mitgliedern - der

ehemaligen Erzbischof von Mecheln7 Hen

finden auf dem Marsfelde die erst

um die beiden Haupr-Preise statt.

\chloß 5proc. Rente 104. 65. Zproc,

5proc. Neap. 91. 40. 5proc. Span. 66, 3proc. do. 407 4

oc. Rôm. 90.

2zproc. 525. 1proc.

Loose § Ú olt

Redacteur Cottet.

Gedruckt hei A W. Hal

Allgemeiner Bekanntmachung.

e ber e t lik ‘der Neumark gelegenen se. im Friedeberger Kretse ( fráen Aliodial - Rittergüter Lichtenow . und Breiten- werder und das Vorwerk Breitenwerder neb den im Friedebergschen, Gurkowschen, Gottschimmer, Kar- beschen und Mirtelbruche, unter dem, Stadtgericht zu riedeberg und Driesen belegenen, diesen Gütern mit M: der Jurisdiction aber incorporirten Perti- nenzien, welche inégesamnt auf 87526 Thlr. 9 (gr. 2 pf. gerihtlih geshägt worden, sollen auf den Antrag der Erben der verstorbenen Gräfin von Lichtenau , geb. Encke, im Wege der freiwilligen Subhastation als Ein dconomisches Ganze verkauft werden, und sind

die Bietungs-Termine auf den 19.

Auflag?.

den 49. Dctober 1833,

m Assessor von Rohr, auf dem hiesizen Ober- dor régeoi c angeseht worden, zu welchem Kauflustige gi erden. einge ere fann in der Registratur e‘ngesehen werden. Franffurt a- d. O.„ den 18. December 1832. Königl. Preuß. Ober-Landesgericht.

T Literarishe Anzeigen. | Sériften von Carl Spindler.

Pigende neue Schriften von Carl Spindler sind so

Gáde, Dr.

Die Nonne von

des funfiehnten Jahrhunderts. Patent-Velinpapier, Wintercspenden, ) : | Báânde. 8ro. Patent-Velinpapier, eleg. geh. 3 Thlr. Gn der Sammlung der sämmclich Verfassers, die in unserm diese Werke den 16. 20. Band. | i Name, gefeiert und bewundert in allen Kreisen Gedil- deter, macht jede Anrührmung dieser neuesten Produkte (einer reicben-Phantasie überflüssig. Im vorigen Jahre sind von Carl Spindler ers Sommermaiven, Erzählungen und Novellen. 2 Bánde. 8vo. 3 Thlr. Kettenglieder, Erzählungen und Novellen. 2te in Bl 1833 uttgart, im Juli i, R Haliberger{che Verlagshandlung. Vorsiehende Schrifcen sind in Berlin durch F. Du m m- ler, Linden Nr. 19, zu erhalten.

Jn der Universitäts-Buchhandlung zu Kiel ift erschienen und in allen Buchhandlungen, in Ber- lin bei L. Oehmigke,

Franke, Dr. À.

cirte Geständniss im Civilprozesse. gr. 8vo. 125 sgr.

Franklins, B., Leben und Schrifcen, ¿citgemáß

bearbeitet von Dr. A. Binger. 4 Thle. gr. 12mo.

2 Thlr. 223 gr.

: q - G . B. E ehen bei uns erschien S nadenzell, Sittengemälde ftisch-geographisch-ropographil

Anzeiger für die Preußischen

41r. Band: Sratistik beider Her-

3 Bâánde. Lro. eleg. geh. 5 Tyir. 75 sir. Erzählungea uno Novellen. 2

Herzogthümer. zoatzumer. Mit 26 Tabellen 8a. Subscript.-Preis 2 Thlr.

ea Schriscen des Werlage erscheint, bilden Carl Spindlers| -

gr. 8ro. 221 sgr.

5 sgr. Das Bildniß einein gr

jenen: 9 3gr.

biete der Geburtshülfe. 8o 1 Thle 15 sgr. 8vo, 4 Thlr. 75 sgr.

Burastraße Nr. 8, zu haben : VV. S., Vereuch über das qualifi- der Staaten der neuesten Zeit. (bis 1799.) gr. 8vo. 5 Thlr.

. M-., Stillleben aus dem innern Le- [unsere Tage darstellen wird, geben,

T. j E leswig- zee Eine ftati-

eine flare und fräfcige Uebersicht rfellung dieser

Harms, Cl., von der Heiliouag. i r Sauber gebanden mir dem {chon gcstocheuen Vildnise des Berfassers, 4 Thir. . dto. 10 sar. Köster, Prof Dr. F, B., Erläuterungen der heili- gen Schrift, Alten und Neuen Testaruents, aus den Classikern, besunders aus Homer. gr. 6vo, 1 Thle.

in gr. Folio. gr 20 sar. : n 9 Predigten.

Michae lis, Dr. G. A,, Abhandlungen ans dem Ge- Mit 8 Kupfertaseln.

gr

Mitrheilungen aus dem Gebiete der Medizin, Chirurgie und Pharutacie, herausgegeben vom Prof. De. C. H- Pfaff. r. und 2r. Jahrgang. Preis des Jahrgangs von 4 Hefren 2 Thlr. 20 sgr.

Bei Joh. Ambr. Barth in Leipzig is erschienen und in allen Buchhandlungen zu haben, in Berlin bei C. F. Plahn, Jägerstraße Nr. 37:

Flathe, De. £., Geschichte des Kampfes zwischen

dem alren und dem neuen Verfassungs - Princip

1r. und 2r. Theil

Die beiden ersen Theile dieses Werkes, welches rasch fortgeseßt werden und die Zeit-Ereignisse bis auf

von einem Manne,

der als Geschichreschre ber bereits nicht unbefannt if,

der Deschichte der

neuesten Zeit, besonders des Unterganges alter, wie

w

¿f ? S

Staaten.

des Entftehens neuer Staaten und Verfassun nah den besten Quelien bearbeitet. Die 0 Ansichten des Verfassers sprechen sich in den zul des Werkes gewählten Worten Kaiser Alexande!! de revalutionnaires et de jacobinisme, mas ( berté chrétienne« frejfend aus.

Ja unserm Verlage erschien : / Berlin wie es ist und trin Von Ad. Brennglas. : Drittes Heft: Holzhauer und die Beschrel : Stralower Fischzuges- Die Auéstattung wie bei den frühern Heften. V Wie allgemein auc dies dritte Heft gefil wohl daraus hervor, daß in zwei Tagen cir von verkauft wurden.

Bechtold und Hartije in L ras Nr. 27 #

Bei August Rücker in Berlin erschien durch alle Buchhandlungen zu erhalten : Kreuz \cchmer, J: C., oeconomia forens Inbegriff derjenigen Grundsäßze und Bel gen, welche dem Juristen von der Land! und dem Oeconomen von dem Rechte l! nôthig sind. Nach dem jetzigen Standp! Uen mere t mit gung der Preußischen Gesezgebung und nen Nech1s. 2 Bände. Gr. 410. 18 ‘Preis 10 Thlr.

17 Rthlr. 15 &

( An Falaise langten Höchstdieselben

Auch hier erfolgte der Einzug zu Pferde, na der König vor dem Thore der Stadt vont dem "fekten und dem Maire unter einem Triumphbogen bewillf, Dicht bei der Stadt waren etwa §100 Mann der National-Garde aufgestellt, die sofort von Sr. Mai. in

Aus

Behörden nahm noch eine Stunde um 9 Uhr zu Tische gehen | nahmen Höchstdieselben noch | Fackelschein die Ruinen des alten Schlosses von Falaise in sten eine Zeitlang unter den Gewölb

dieselben die Reise nach Granville fori diesem Augenblicke im Schlosse der immer zum Empfange des Königs Leopol die gegen Ende dieses Monats hier eru

gleitung zweier höhern V ten seines Ministeriums, nah England ab, um die dortiger M9 senbahnen , Kanalbauten, Fabriken, | genschein zu nehmen und sich von dem Handels- Systeme d Landes zu unterrichten.

Stutereien u. \. w. in

Dutd beiden unterm 30. Nov ich und Groß Unterdrückung Publication der at Ufer Su

mit Ausnahme des Gen 17ten auf der Gabarre „la von Toulotre áus 1

Titel: ,, Voi Französischen Klerus ‘/ irn Dri

Oesterr. 5proc. Ÿ

Preuß

Allgemeine

i\che Skaats-Zeitung.

E

? 249.

a E Er T E or eee Sre T Im C E T Ader Oi R R t Ar L E E p a e R Ea of a E E S TIEED O L C E E

Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages.

Se. Majestät der Kdnig haben ‘dem Legations ¿Secretair Milerhöchstihrer Gesandtschaft am Königlich Sächsischen Hofe, wig August von Buch, die Kammerherrn -Würde zu ilen geruht.

Se. Königl. Hoheit der Prinz Wilhelm Adalbert is Schwedt hier eingetroen.

Se. Königl. Hoheit der Herzog von Cambridge ist hier nach Schwedt abgereist.

Der Justiz -Kommissarius Schmidt in Schleusingen ist ich zum Notar im Bezirk des Königl. Ober-Landesgerichts Naumburg ernannt worden.

Im Bezirke der L Regierung u Breslau ist die, durch die Versezung des Curatus Au dex katholischen Pfarr-Kirche St, Dorothea zu Breslau evle- + Stelle dem Kaplan Joseph Weiß verliehen worden. \ngekommen: Se. Excellenz der Königl. Sächsische Ge- (Lieutenant, außerordentliche Gesandte und bevollmächtigte hister am hiesigen Hofe, von Wak dor}ff, von Dresden. Der General-Major und Commandeur der 9ten Kavallerie- ade, von Zastrow, von Glogau. - ‘Der Kaiserl. Oesterreichische Minister-Resident und General- sul zu Hamburg, Freiherr Karl von Binder-Kriegel- , von Dresden. Abgereist: Der General-Major à la Suile Sr. Majestôt faisers von Rußland, von Mansurof, nah Schwedt.

Zeitungs-Nachrichten. Ausland.

Rußland.

St. Petersburg, 31. August. Die St. Petersbur- he Zeitung meldet unterm 28sten d. M.: „Schon seit erer Zeit hatten Jhre Majestäten der Kaiser von Oesterreich der König von Preußen den Wunsch geäußert, mit Seiner jestät dem Kaiser von Rußland eine Zusammenkunft zu ha- Da es Seínèr Kaiserlichen Majestät jet möglich gewor- diesem Wunsch Jhrer hohen Alliirten entgegenzukommen, haben Sie geruht , as kurze Zeit eine Reise ins Ausland nternehmen. Seine Majestät reisen zu Wasser nah Stct- und von da nach Friedland in Böhmen. Es begleiten Aller- sidieselben die General - Adjutanten Fürst Wolkonski, Graf kendor}, Graf Orloff und Adlerberg und der Flügel - Adju- Fürst Jtalinski Graf Suwarow - Rymnikski. Der Vice- jler Graf Nesselrode, welcher dieser Zusammenkunft eben- beiwohnen wird, hat die Reise schon angetreten.“ Der General-Adjutant Wlodek ist zum Mitglied des Reichs- hes des Königreichs Polen ernannt worden. Der Schwedische Gesandte, Baron Palmstierna, ist aus holm hier angekommen.

P olen.

Warschau, 3. Sept. Seine Majestät haben die -Herren owsfi, Mogielnizki, Rosciszewski, Kwiatkowski, Dembowsfki, elezki und Tokarski zu Richtern am Ober - Tribunal des igreichs Polen ernannt. Der hiesige Korrespondent enthält folgende Erklärung: it nicht geringer Verwunderung, welche die Einwohner von ifau mit uns theilen werden, finden wir im Journal de fort ein Schreiben aus Wien von einem angeblich ehema- Polnischen Capitain Jos. Godebki (?), welches auch in Berliner Vossische Zeitung Übergegangen ist. Der Schreiber s Wiener Briefes sucht eine vom Messager verbreitete Und legte Lüge aus Lublin durch eine neue aus Petrikau aufzu- jen, und eine nächtliche Mord - und Entführungs-Geschichte, er dieselbe vielleicht auf dem Kasperl - Theater im PPrater aut, dur) Angabe vieler Details, denen nur die Na- des Gemordeten und der Entführten, wie die Haus- mer des Verbrechens fehlen, glaubwürdig zu machen. Wir en nux bemerken, daß die ganze Erzählung eine neue Lüge ist; iemand in Petrikau in der Nacht vom 15. bis 16. Juli helmödrderish überfallen und entführt und deswegen auch Schuldigen der Gerechtigkeit überliefert sind, und daß le- Ÿ nur von dem Wiener Schreiben ein Kriegs - Gericht ab- ten und darin ein Russischer Soldat zum Tode und „die n“ (der Schreiber wußte im Anfang seines Briefs nur von n Paar Schuldigen) zu lebenslänglicher Zwangs-Arbeit ver- ilt worden sind. Daß er übrigens mit größerer Courtoisie 'agliche Schône nur entführen und niht wie der Messager ich aufhängen läßt, wird ihm dieselbe sicherlich Dank wissen, sie jemals existirt hat.“ Auf den lezten Warschauer Märkten zahlte man für den ez Roggen 14— 16 Fl. , Weizen 19 —24 Fl., Gerste 11 bis jl. und Hafer 7—9 Fl.

Freie Stadt Krakau.

Krakau, 1. September. Der Reichstag der freien Stadt au ist am 11ten v. M. eröffnet worden. An diesem Tage ben sich die versammelten Repräsentanten in die St. Annen-

e, um den Segen des Höchsten für ihr zu beginnendes

k zu erflehen. , ierauf erdffnete der Senator Joseph Haller Reichstag im Néubetee Amphitheater durch eine passende de und S des die Repräsentanten einberufenden Um- ‘Schreibens. Da sih gegen die Wahlen von keiner Seite

A

Berlin, Sonntag den 8ten September

etwas auszustellen fand, so wurde demnächst zur Ernennun des Präsidenten geschritten. Die Stimiten P Mehrheit fiel on Herrn J. Mieroszewski, der sofort als geseß- mäßig de und den Eid nah der im Artikel 85 organi- schen Statuts vorgeschriebenen Formel leistete, Nachdem derselbe eine Rede an die Versammlung gehalten hatte, worin er fr das ihm geschenkfte Vertrauen dankte, die Vortheile der constitutionnellen Freiheiten schilderte und darguf hinwies, wel- chen Dank man den drei Hohen Schußkmächten Krakau's für die Erhaltung und Verbürgung derselben s{uldig sey, ernannte er zu seinen Beisizern den Grafen Joseph Szembek und Herrn Johann Picchozki und zum Reichstags -Secretair Herrn Fer- dinand Koisiewicz, welche sodann ebenfalls den vorgeschrie- benen Eid leisteten. Hierauf wurde die Kammer bis zum 22, August vertagt. An diesem Tage schritt dieselbe in ih- rer zweiten Sißung zur Wahl der Mitglieder fär die drei Reichstags-Kommissionen, der Kommission für die Prüfung der Qualificationen, der Finanz-Kommission Und der gesebßgebenden Kommission, deren jede aus 4 Mitgliedern und 4 Stellvertre- tern besteht, mit Ausnahme der ersteren, welche 6 Stellvertreter zählt. Der Repräsentant Meciszewski trug in dieser Sißung darauf an, daß mit Hinsicht auf den Artikel 57 des organischen Statuts, der anordne, daß die Berathungen des Reichstages bei verschlossenen Thüren gepflogen werden sollten, das Gesuch an die gußerordentliche Organisations-Komission gerichtet werden möge, daß die Verhandlungen öffentlich nach alter Gewohnheit statt- finden dürften. Darauf entgegnete der Reichstags-Marschall, daß der dirigirende Senat bereits ein solches Gesuch eingereicht und als Grund dazu unter Anderem angeführt habe, die Zulas- sung von Zeugen în den Berathungs-Saal sey die einzig mdg- liche Kontrolle zwischen den Wählern und den Gewählten ; da jedoch die Organisations - Kommission eine abschlägige Antwort hierauf ertheilt, so würde ein jolches Gesuch von Seiten der Reichstags-Kammer durchaus überflüssig und vergeblich scyn ; auch ließe sich weder aus der Constitution noch aus dem Sdtatut die Verpflich- tung der Kammer zu solchen Anträgen ableiten, und Veränderungen in dem Statut könnten nur mit Erlaubniß der drei Hohen Schub- mächte erfolgen. Der Antrag des Repräsentanten Meciszewski wurde darauf beseitigt und auf Vorstellung des Marschalls eine Danksagungs-Adresse an die drei Hohen Shuß-Mächte für die von ihnen der freien Stadt Krakau bewiesene Huld votirt. Mit Anfertigung diescr Adresse sind der Graf Szembek, der O Anton Rozwadowski und Herr Alexander, Kielczewsti eauftragt.

Der dirigirende Senat hat folgende Bekanntmachung er- lassen: „Die drei Erlauchten Schußzmächte haben, um der freien Stadt Krakau einen neuen Beweis von ihrem Wohlwollen zu geben , ihre besondere Fürsorge auf die Einrichtung der Unter- richts - Anstalten gelente; in Folge dessen ist von der hohen Re- organisarions- Kommission ein neues Statut für die Jagiellonen- Universität entworfen, und Herr Hübner, Referendar im König- reich Polen, zur interimistischen Verwaltung“ der Stelle eines Regierungs - Kommissars bei den Unterrichts - Anstalten dieses Landes berufen worden; da derselbe, dem Beschluß der hohen Kommission gemäß, dieses Aint am 1. September antritt, so be- nachrichtigt der Senat hiervon alle dfentliche Behörden und Er- ziehungs- Anstalten, so wie einen Jeden, den es sonst noch an- geht, mit der Bemerkung, daß der Genannte von Allen in der besagten Stellung anerkannt werde. Die allgemein bekannten moralischen Cigenschaften und die Einsicht dieses Mannes, die ihm die Achtung Aller erworben haben, sind Bürgen dafür, daß seine Erwählung einen nüßlichen Einfluß auf die Unterrichts- Anstalten ausüben und daß derselbe den: väterlichen Erwaxrtun- gen der Hohen Höfe entsprechen wird.‘

Frankrei.

Paris, 31. Augusk. Der Moniteur enthält heute fkei- nen amtlichen Artikel; in seinem nicht amtlichen Theile giebt er Details Úber die Reise des Königs. Jn Bezug auf die Portu- giesischen Begebenheiten fährt er fort, sich auf Auszúge aus den Englischen Zeitungen zu beschränken.

Auch der Minister des Jnnern wird in diesen Tagen eine Reise und zwar nah dem Departement des Nordens unterneh- men, um die Steinkohlen-Gruben von Anzin zu besichtigen.

Die Gazette de France entgegnet dem National auf seine Ausstellungen gegen die Schrift über die Restauration des Französischen Staates: „Der National hat das Buch nur flüch- tig durchlaufen, und es ist zu bedauern, daß er es nicht ganz gelesen, denn er würde die vollständige Widerlegung seines Ar- tifels und Antworten auf alle seine Fragen darin gefunden ha- ben. Ér würde uns dann nicht fragen, was die Repräsentativ- Monarchie sey, und dieselbe nicht willkürlich mit der constitution- nellen Monarchie Ludwig's X Vil!., Karl's X. und Ludwig Phi- lipps verwechseln. Constitutionnel in diesem Sinne is gleichbedeutend mit „„oktroyirt“/, und. das Wort ofktropirt schließt das Monopol und die Diktatur in sich. Das Wort re- präsentativ hingegen enthält die Theilnahme aller Interessen und die Mitwirkung aller Vürger. Daraus entspringt der Jrr- thum des National, indem er Lau wir wünschen das con- stitutionnelle Gleichgewicht. Dieses wäre cine bloße Rückkehr zu den Englischen Ansichten, zu jenem künstlichen Spiel der drei Staats-Gewalten, welches das Bestehen einer von König und Volk unabhängigen erblichen Macht bedingt, die nur auf Kosten jener beiden einige Kraft gewinnen kann. Das Ausfsuchen dieses Gleichgewichts, dessen zusammengeseßtes Râderwerk leicht ins Stocken gerathen kann, Überlassen wir den Theoretikern und Doctrinairs; Unsere Gedanken sind auf einen höheren Punkt gerichtet. Der menschliche Geist hat Maschinen von wunderbarer Vollkommenheit erfunden, um die Zeit zu messen; dennoch muß er dabei oft zu der Sonne und zu den Schatten der Berge seine Zuflucht nehmen, jenen ewigen Regulatoren, nah denen sich Alles richten muß und die des Gleichgewichts der Menschen nicht bedürfen. Einen solchen Re-

des

erwählter Präsident des Reichstags proklamirt wur- |

1833.

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gulator haben wir auch in der Politik, der sich durch eine vier- zehnhundertjährige Erfahrung bewährt hat und zu dem man jedesmal seine Zuflucht ¡ehmen mußte, wenn das Gleichge- wicht der oktroyirten oder dem Volke auferlegten Einrichtungen gestört worden war. Dieser unvergängliche Regulator is das Königthum und die Freiheit, beide in einer National-Versamm- lung vereinigt. Wir gehören nicht zu den Royalisten, die das Königthum ohne Freiheit wollen, aber auch eben so wenig zu den Republikanern, die von einer Freiheit ohne Königthum träu- men, was eben so viel ist, als sich einen Ocean ohne Ufer wünschen. Hätte der National das Buch, das er angreift, gelesen , so würde er nicht mehrere wichtige Punkte der Franzö- sischen Geschichte mißverstanden haben, und, statt die Epochen, wo jene großen Prinzipien absichtlich in Vergessenheit gebracht wurden, als Belege gegen diese Prinzipien anzuführen, würde er darin vielmehr die Ursache alles Unglücks erblicen, das über Franfreich gekommen is. Unseren Fund, die Repräsentativ- Monarchie, hätte der National eben so gut machen können, als wir; er hätte nur die Geschichte zu befragen brauchen. Die Repräsentativ -Monarchie ist nicht etwa von uns erfunden wor- den. Der Kanzler de L’Hopital äußerte darüber in voller Ver- sammlung: „„¿,„Unter dem Worte Generalstaaten versteht man die Versammlung der ganzen Nation selbst oder ihrer ‘Repráä- sentanten. Diese Generalstaaten halten, heißt von Seiten des

Souverains, sich mit seinen Unterthanen in Verbindung seßen, ihre Meinung úber Gegenstände der öffentlichen Ordnung zu Rathe ziehen und ihre Beschwerden anhören, um ihnen ange- messene Abhülfe zu gewähren.//// So sprach der Kanzler de L’'Hopital im Jahre 1560 während der Ligue. Dasselbe wie- derholte Marhieu Molé unter der Fronde 1648, ferner Fenelon im Jahre 1690, und Malesherbes 1760. War dies nicht auch im Fahre 1789 der Wille von ganz Frankreih? Wollte man damals eine wahrhafte Repräsentation, was wir die Reprô- scntativ - Monarchie nennen, oder eine oktroyirte Verfassung? Wir e diese Prinzipien also nicht erfunden; sie waren zu allen Zeiten Eigenthum der Französischen Nation. Wir halten es für feine gute und vortheilhafte Kriegführung von Seiten des National, wenn er uns fortwährend von unseren funfzehn- jährigen Fehlern spricht. Das von der Restauration befolgte System is in unsern Augen nichts, als ein verunglückter Ver- such mit einer oktroyirten Charte, die ein schlechtes Gemisch von Englischen und Amerikanischen Ansichten war ein System, das nicht von unseren politischen Freunden gegründet wurde, denen man vielmehr funfzehn Jahre lang den Vorwurf gemacht hat, daß sie demselben abhold seyen. Dennoch suchten sie aufrichtig nach dieser constitutionnellen Monarchie zu regieren, und sie wa- ren es nicht, welche dieselbe umstießen. Wenn wir die liberale Par-

tei damals angriffen, so machten wir einen Unterschied zwischen Freiheit und Revolution, zwischen Repräsentativ - Regierung und republikanischer Vershwörung. Und hat sich unsere Behauptung, daß die liberale Partei weder die Dynastie noch die Charte wolle, etwa als unrichtig erwiesen? Dennoch verkennen wir keinesweges die Dienste, welche die Revolution uns geleistet hat. Durch den Une der Charte von 18314 hat die Revolution von 1839 eine tahula rasa gemacht, und nie waren die Umstände günstiger, um die wahren Rechte des Landes und das König- thum neben der Freiheit wiederherzustellen. Seit den drei Juli- Tagen hat für uns, wie für den National, eine neue Zeit be- gonnen. “‘

Aus Havre {reibt man unterm 30sten d. M.: „Die Königin Donna María und die Herzogin von Braganza wur- den vorgestern bei ihrer Res Ankunst von ciner großen Volkts- menge bis zu dem, zu ihrer Wohnung bestimmten Admiralitäts- Gebäude begleitet. Das Volk zeigte die lebhafteste Theilnahme ; der aus vier Wagen bestehende Zug fuhr im Schritt durch die Stadt. Die hier lebenden Portugiesen hatten sich in dem ge- nannten Gebäude, das mit der Französischen, Englischen und Portugiesischen Flagge geziert war, versammelt, um der jungen Königin ihre Huldigungen darzubringen. Außer dem Gefolge der Königin, das aus dem Marquis von Rezende, dem Grafen von Sampayo und Herrn Rocha - Pinto besteht, wurden der Ritter Daupias und der hiesige Portugiesische Konsul , Herr Giraldes , zur Tafel geladen. Auf unserer Rhede is bis jet weder ein Porctugiesisches, noch ein Englisches oder Fran- zösisches Kriegsschiff erschienen, und eben so wenig erfährt man etwas von Anstalten, die auf eine nahe bevorstehende Abreise der Königin schließen ließen. Man glaubt allgemein , sie werde sich auf einem Englischen Dampfboote einschiffen, welches zwei Eng- lische und zwei Französische Fregatten begleiten würden. Daß der Admiral Napier die junge Königin auf einem Portugiesischen Schiffe abholen. werde, ist nicht wahrscheinlich, da die Verhälc- nisse in Portugal seine Anwesenheit im Tajo nothwendig machen dürften. Der Schwedische und der Bayerische Konsul machten gestern der erbo von Braganza ihre Aufwartung. Heute früh ist der General Quiroga von London auf dem Dampfboote ,Familla‘/ hier angekommen. Unsere Stadt is seit einigen Ta- gen dergestalt mit Fremden angefüllt, daß viele kein Unterkom- men finden können. Das Journal du Hâvre wundert sich, daß die Königin Donna Maria nicht von den Französischen Behörden mit den ihrem Range gebührenden Ehrenbezeigungen enpanaen worden sey. A

as Journal des Débats sagt bei Mittheilung der Nachricht, daß Lord William Russel in Lissabon A Beglaubi- gungs-Schreiben als Englischer Gesandter überreicht habe : „Die nächsten Nachrichten aus Lissabon werden uns ohne Zweifel melden, daß das Französische Kabinet die bisher unterbrochen gewesenen diplo- matischen Verbindungen mit der Regierung der Königin Donna Maria wieder angeknüpft habe. ie Ueberreichung des Be- glaubigungs-Schreibens unseres Geschäftsträgers muß der des Englischen Gesandten in einigen Tagen gefolgt seyn. Dieser doppelte Schritt Englands und Frankreichs is ein entscheidendes Ereigniß, und wir hoffen, er werde das Ende eines Kampfes, der jeßt ein hoffnungsloser gewordèn ist, beschleunigen. ‘“ Der Courrier de l’Europe hált die Behauptung der