1833 / 253 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

L Es N K | | l E | f | F Mi - r a [d (4

wärdiger und einer näheren Untersuchung würdiger Umstand hierbei ist die Thatsache, daß es verhältnißmäßig nur Wenige gab, die Basels gerechte Sache anerkannten, und daß die dffent- liche Meinung durh ganz Europa sich verdammend über diese Stadt aussprach. Den einzigen Grund dieser allgemein ungün- stigen Stimmung über Basel wollen Manche in der Verleum- dung Und den Lügen suchen, welche durch die liberale und radi- kale Presse absichtlich úber erwähnte Stadt verbreitet wurden. Allerdings liegt in dieser Annahme sehr viel Wahres, denn sicherlich ist nie schamloser und mit bestimmterer Absicht über Jemand gelogen worden , als über die Basler, und nie ist man systematischer verfahren, den guten Ruf eines Gegners in der öffentlichen Meinung durch die grundlosesten Beschuldigungen u vernichten, als dies die nächsten Feinde Basels gethan ha- en; und so gut ist ihnen ihr Plan auch gelungen, daß von einer Eke Europa'’s bis zur andern jedes Blatt die Lügen des andern nachschrieb, sobald Ÿe nur dieser Stadt nachtheilig waren. Allein die Ursache des allg:meinen Hasses, der Basel getroffen hat, liegt gewiß nicht einzig in dem angeführten Umstande. Basel war eigentlich von jeher nie sonderlich geliebt, weder in der Schweiz, noch im Auslande, und diese Abneigung lag in mehr als einer Sache begründet. Zuerst hat Basel das Glück oder Unglück, reich zu seyn, und Reichthum findet in der ganzen Welt seine Neider ; dann zeichneten sich Basels Einwohner, bei all? ihrer sonstigen Vortrefslichkeit, eben nicht durch ailzugroße Urbanicät in ihrem Betragen gegen Auswärtige aus, ließen bisweilen zu sehr ihre eigene Wichtigkeit fühlen, schlossen sich engherzig von dem aus, was nichr Baslerisch war, sahen etwas hochmüthig auf Alles herab,

was nicht auf eigenem Boden wuchs, und betrachtcten nament, g! 98D t N j ‘S Vi ) lih jeden Fremden ungefähr als das, was sich die Griechen un- | giebt sich Folgendes: Bei den Spezial-Kassen der Landraths-

ter einem Barbaren dachten. Solche Charakterzüge konnten Basel auswärts unmöglich beliebt machen. Jst es Basel daran gelegen, in der dffentlichen Meinung sich wieder zu“ heben, so es sich namentlich in sozialer Hinsicht radikaliter ändern, und vorerst hat es sich seines ehrgeizigen Stolzes zu ent- ledigen, urbanere und geselligere Sitten anzunehmen, in einen weiteren, geistigeren Verkehr nah Außen zu treten und von der kindischen Meinung zurückzukommen, als ob es sih selbs genügen könne und das nec plus ulira von Voll- kommenheit sey, das keines weiteren Fortischrittes und der übrigen Welt nicht bedürfe. Zur Steuer der Wahrheit und zut Ehre Basels- muß es gesagt werden, daß es diesem an Män- nern nicht fehlt, welche fühlen und cinschen, daß ihrer Vater- stadt ein solcher sozialer Umschwung, ja eine gesellige Wiederge- burt noth thut, und welche ihrerseits all ihren Einfluß anwen- den, möglichst bald ein solches erwünschtes Ziel herbeizuführen. Allerdings wird es an Geburtswehen nicht fehlen; denn was das Werk von Jahrhunderten is, an dessen Stelle läßt stch schwer etwas Anderes setzen. ‘‘ Wt alte t,

Turin, 29. Aug. Der König kam gestern von feinem Lust- schlosse Racconiggi nach der Stadt und besichtigte auf dem Wege das nach einem neuem Reglement eingerichtete Militair-Lazareth.

Florenz,- 31. Aug. J. K. H. die Herzogin von Lucca traf mit ihrem Sohne und Gefolge am 28sten v. M. hier ein und seßte nach kurzem Aufenthalte die Reise nach Lucca fort.

Rom, 29. August. Am 26sten d. M. stattete Jhre Königl. Hoheit, die Herzogin v. Berry, von dem Sicilignischen Ge- sandten, Grafen Ludolf, begleitet, dem Papfe einen: Besuch im Quirinal ab.

Nach einer in dem hiesigen Notizie enthaltenen statisti- schen Tabelle beläuft sich die Bevölkerung Roms in diesem Jahre auf 149,920 Einwohner, worunter 38 Bischöfe, 1374 Priester, 1903 Mönche und Ordens - Geistliche und i295 Nonnen. Seit vorigem Jahre hat die Bevölkerung um 1462 Seelen zuge- nommen.

Rom, 27. August. (Allgemeine Zeitung.) Verflossenen Sonnabend traf, von Neapel kommend, J. K. H. die verwittwete Frau Großherzogin von Baden mit ihren beiden Prinzessinnen Töchtern hier ein. Sie wird sich einige Tage hier aufhalten, und dann ihre Rückreise nach Deutschland über Florenz und Genua antreten. Ueber die Abreise Jhrer Königl. Hoheit der Herzo- gin von Berry weiß man im Publikum noch nichts Sicheres. (s heißt, sie wolle vorher erst eine Antwort des Herrn de la Ferronnays abwarten. Denn wie verlautet, is es Herrn von Chateaubriand nicht gelungen, die Versöhnung zwischen ihr und der Familie Karls X. zu Stande zu bringen, mit welchem Ge- schäfte jest Herr de la Ferronnays beauftragt ist. Die Herzo- zin begab sich gestern zum heiligen Vater, und erhielt früher \chon Besuche vom Kardinal-Staats- Secretair des Auswärti- gen, vom Gobernadore von Rom und von verschiedenen Kardi- nálen, Da Sonntags in der hiesigen Französischen National- Kirche San Luigi de’ Francesl das Fest des heiligen Ludwigs gefeiert wurde, so verfügte sich Nachmittags die Herzogin dort- hin, um ihre Andacht zu verrichten, und Abends besuchte sie das Feuerwerk (fuochelti), das gewöhnlich hier in den Som- mer-Monaten, jeden Sonntag Abend im Mausoleum des August abgebrannt wird, und wobei sich die hiesige schône Welt ver- sammelt.

Neapel, 26. August. Vorgestern hat der Tunesische Ge- sandte Selim Aga, nachdem er eine Abschieds - Audienz bei dem Könige gehabt, auf der Brigg „la Cerva‘/ die Rückreise nach Tunis angetreten.

In mehreren Provinzen haben im verflossenen “Monate Ueberschwemmungen und Hagelwetter großen Schaden an- gerichtet.

Am 18ten d. Abends erschütterte ein heftiger Stoß des Ve- suv, einem Erdbeben gleich, die Umgegend ; äußerlich war keine ungewöhnliche Erscheinung zu bemerken. Am Listen verbreitete sich um den alten Krater ein starker Schwefel-Geruch und am

21sten d. flossen drei neue Lava-Strôme aus demselben herab; eine | halbe Stunde vorher war eine drei Miglien hohe Rauchsäule aufgestiegen. In dem Brunnen von Resina nahm das Wasser

fortwährend ab. Aegypten.

Ftaliän ische Blätter melden aus Alexandrien vom 18. Juli: ¿¿Mehmed Ali is mit den Zurüstungen zu einer Expe- dition näch Hedjas beschäftigt, wo, und zwar namentlich in der Gedda, große Unruhen zu. herrschen scheinen, die von einem Türkischen Häuptlinge. angestiftet sind, dem die dffent- liche Stimme Muth und Klugheit zuschreibt, Dieser Häupt- lig durchzieht an der Spike einiger erbitterter Haufen das Land, und sucht einen allgemeinen Aufstand zu bewirken; inzwischen unter- hält er seine Leute vom Raube. Viele-Karavanen sind bereits ange- fallen und eine e von Pilgrimmen auf ihrem Wege nach Mekka

er den Befehl über die Expedition haben wird, ik noch nicht bekannt; man. sagt, derselbe werde einem Generale Ihrahims anvertraut werden, der hier erwartet wird, Der

Uingegend von

bélástigt worden.

1038

Vice - König hat Befehl. ertheilt, die ndthigen - Offiziere und Matrosen zur Bemannung von 5 bis 6 Korvetten, die er vor Kurzem gekauft hat und die von ihm zur Beschiffung des Schwarzen Meeres bestimmt sind, von Alexandrien nah Suez zu senden. Das Eigenthum und die Schiffe einiger Aegypti- \chen Kaufleute sollen geplündert und darum die Ausrüstung einer Flotille in Suez beschlossen worden seyn.“

Sn «An d;

Berlin, 10. Sept. Se. Majestät der Kaiser von Rußland haben, in Folge einer fleinen Unpäßlichkeit, erst gestern früh um 71 Uhr von Schwedt aus die Reise nach Münchengräß, einer Gräflich Waldskeinschen Herrschaft im Böhmischen Kreise Bunz- lau mit einem schönen Schlosse, auf welchem die Unterredung mit Sv. Majestät dem Kaiser von Desterreich stattfinden wird, atigetreten. Wie man vernimmrc, werden Höchstdieselben von Sr. Königl. Hoheit dem Kronprinzen bis Frankfurt a. d. O. be- gleitet. Die Reise geht úber Görliß, wo, Nachrichten aus Breslau zufolge, Ihre Kaiserl. Hoheit die Frau Großherzogin von Sachsen-Weimar mit Höchstißrem Gemahl. bereits seit dem Zten d. M. der Ankunft Fhres Erlauchten Bruders entgegensleht.

- Der Professor De, Schneider zu Breslau ist zum Rektor der dortigen Universitär sür das akademische Studiens Aahr vom 1. Oktober 18332 erwählt und als solcher höheren Orts bestätigt worden.

Aus einer kürzlich im Druck erschienenca Uebersicht der Schullehrer-Wittwen- und Waisen-Unterstüßungs-Kasse des Re- gierungs-Bezirks Danzig am Schlusse des vorigen Jahres er-

Kreise betrug in dem ‘elfjährigen Zeitraume von 1822 bis incl. 1832 die Einnaßdme 580/ Rehlr. 21 Sgr. 5 Pf., nämlich 598 Rthlr. an Antritts-Geldern, 24,8 Nthlr. 10 Sgr. an Beiträgen von Mitgliedern, 2020 Rthlr. von den Beitragspflichtigen, 488 Rthlr. 14 Sgr. 2 Pf. für Gehalts - Verdbesscrungen und 276 Rthlr. 27 Sgr. 3 Pf. ad exlraordinania. Die Ausgabe be- lief sich auf i65 Rthlr. 183 Sgr. 2 Pf, so daß ein Ueberschuß von 56036 Rthltr. 3 Sgr. 3 Pf. zur Negierungs-Haupt-Kasse ge- zahlt worden ist. Der Zustand des Haupt-Fonds war nach dem Ablaufe der gedachten 11 Jahre folgender: die Gesammt- Einnaßme (mit Einschluß der obigen 563 Rehlr, 3 Sgr. 3 Pf. an Ueberschüssen von den Spezial- Fonds) betrug 10,057 Rthlr. 26 Sgr. i Pf. an baarem Gelde und 11,250 Rehlr. an ange- kauften Staats-Papieren, wovon die Zinsen mit 2374 Rthlr. in jene 10,057 Rthsr. 26 Sgr. 1 Pf. mit inbegrifsen sind. Die Ausgabe war folgende: An Unterstüßungs - Geldern 1015 Rthlr. 17 Sgr. 6 Pf., an Rückerstattungen §8 Rthlr. 20 Sgr., ad extraordioaria 79 Rthlr. 8 Sgr, zum Ankauf von Staats-Pa- pieren 893 Rthlr. «6 Sar. 11 Pf, in Summa 9877 Rthlr. 12 Sgr. 5 Pf. Zieht man diese Summe von jenen 10,057 Rthlr. 26 Sar. 1 Pf. ab, so ergiebt fich, außer dem Kapital in Staats-Papieren von 11,259 Hithlr., noch ein baarer Bestand von 180 Rthlr. 13 Sgr. 8 Pf.

In der verflossenen Nacht um 1 Uhr entstand auf dem Gräflich von Hardenbergschen Gute zu Lichtenberg, bei Ber- lin, eine bedeutende Feversbhrun|è, wodurch cine große Scheune, und ein als Kußh- und Pferdesta!ll benußter Seitenilügel bis auf den Grund zerstört wurden. Die in diejen Gebäuden aufbewahrt gewesene diesjährige Aerndte, so wie 12 Pferde, 47 Kühe, 1 Stier und 12 Ochsen, die dem Gutspachter, aucl) 199 Schafe, die ei- nem andern Eigenthümer gehörten, sind ein Raub der Flammen geworden. Ueber die Entstehung des Feuers ist noch nichts Be- stimmtes ermittelc worden, Nur der anhaltenden Thôtigkeit der Berliner Lösch-Anstalten und der lobenswerthen Anstrengung der mit Sprigen herbeigeeilten Bewohner der umliegenden Dorf- schaften ist es zu verdanken, daß die Vordergebäude des Guts und die nachbarlichen Gehöfte gerettet wurden. Die abgebrann- ten Gebäude, so wie das Getraide 2c. und das Inventarium, waren resp. bei der hiesigen Land-Feuer-Societät und der Elber- felder Feuer-Versicherungs-Ansta{r assekurirt.

Meteorologische Beobachtung.

Zerstreuten, Posse in 1 Aft, von Kogebue. Hierauf: Die schen Kleinstädter, Lustspiel in 4 Abtheilungen, von Koßel

1833. Morgens | Nachmitt. | " Avends f, Nach einmaliger 9, Sept. S U Q: 0 hr. Beobachtung.

Luftdruck [333,8 4 A873 s ’”Par.|337, 6 9 Par. PQuellwärme 9,0 ® N.

Lurtwärme. | 10,3 R. ]- 16,52 N. 11,8 M. Faeraws S0 Thaupunkt 7, ¿9 R. 7,9 o R. | 9,0 R. FlyApäriys 12,099 R. Dunstsättg. | 89 pCt. 51 pCt. 80 pCt. |Bodenivärme 10/8 ® N. L E Yeitev. | heiter. tes, {Ausdünst, 0,1 10" Rh. Wolkenzug E ult O {Niederschlag 0/0 3 0” R,

Berlin et. B00 r&8 6

Den 10. September 1833

Anutl. Fonds - und Geld-Cours- Zettel. (Preuss. Cour.)

21 Brief (zel Lf bruef.iGeld. Zj Brie. Geld i (A) Brief.Geld.

5420: D 45d 2A Ta P URS K

St. - Gchuid- Sch. 4 j 965 | 964 HGrolsbz. Pos. do, 4 10i# | 101 Pr. Engl. Anl. 18. 5 1032 11034 [Sive Pfandbr. 4| | 992 Pr. Engl. Anl. 22.| 5 [1032 (4034 Pomm. do. 4 11052 4095 Pr. Engl. Obl. 30/4 (91 | 05 f Kur- u. Nenm, do. 4 1054 | Pränm.Sch. d. Seeh.! ---| STIE 1-00 Scllesische do.| 4 [14055 | Kurm Obl. in, 1.C| 4 | 951 P —- ffikst.C.d, K.-u. N. | 65 E Neum. Int.Sch do. 4 j 655 | -— [Z.-Sch.d. K. u. N. |— (655 | Berl. Stadt - Gb | 4 | 965 e j Königsh. da. 4} | filo!l. voliw. Duk.| M a Elbinger do, | 44: | j Neue do. |—| 138% | Danz. do. in Th.|—| §64 | —- FSFriedriched'or ..|—| 134 | 134 W ostpr. Pfendbr.! 4 98Z 1 j DISCONIL S 32 4x

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| Preufss. Cour

W echsel-Cours. Brief. | Geld.

R e c u 290: Di |Kurz [1433 M. 20 2 E O E e 300 Mk. [Kurz M O T 300 k. |2 lt. 1514 |1507 d 4 LSt. [3 Mi. 6 2076 258 PAS e Ae L Ne 300 Fr. - 2 Mi. | 8UÏ

Wien in-20,Xr, A o s e 150 Fl (2 Ml |1043 N ANQSDUNR A aen ie rine arts 1509 Fl. 12: Mt, —- (4103 Bd O Ma A 100 Thl [2 Mt 994 | —- Cz e a, ae ncit dg, va 100 Thl. [8 Tage 1027 Frankfurt a. M. W&....... 150 Fl. [2 M. 14022 PELONS D S e s 109 Ebl, [3 Woch. “| 30-5 Warghayn E 0 6NANA Fi, fCnez U Auswärtige Börsen. Amsterdam, 5. Seplember, Niederl. wirkl. Schuld 4713, Ausgesetzle Schuld 15, Kanz-

Bill. 207." 68 Anl, 102, Neap. 845. Oesterr. 917. Preuss, Prö-

wien - Scheine 897. Russ. (v..1828) 101. (v. 1831) 91. 58 651. 32 do. 403. :

: Warschau, 6. September, Pfandbr. 913. Bank-Certifik. 927. Russ. Assign. 1843. 18

Königliche Schauspiele.

Mittwoch, 11. September. Jm Opernhause: Tankre) roische Oper in 2 Abtheilungen, mit Ballets; Musik von R; (Dlle. Sophie Hoffmann: Tankred, als Gastrolle.)

Donnerstag, 12. September. Im Schauspielhause;

Freitag, 13. September. Jm Opernhause: Fra Y

komische Oper in Z Abtheilungen, mit Tanz; ul E on

Sonntag, 15. September. Jm Opernhause : Oper in 2 Abtheilungen, mit Tanz; Musik von Mozart, | Stephan: Donna Anna.)

Königstädtisches Theater.

Mittwoch, 11. September. Zum erstenmale: Das R Lustspiel in 1 Akt, von Contessa. Hierauf: Die Entfü Lustspiel in 3 Akten, von Jünger. (Dlle. Maria Denker; helmine.) i

Donnerstag, 12. September. Die Unbekannte, rom Oper in 2 Akten, nah dem Jtaliänischen: La Straniera; von Bellini. (Dlle. Caroline Stetter, vom K. K. Hof-( Theater zu Wien: Jsoletta, als zweite Gastrolle. Dlle, nel: Alaide.)

Markt-Preise vom Getraide.

Berlin, den 9. September 1835. Zu Lande: Weizen 1 Rthlr. 22 Sgr. 6 Pf., auch / 13 Sgr: 9 Pf., (schlehte Sorte) 1 Rthlr. 7 Sgr. 6 Pf.; f 1 Nthlr. 12 Sgr, auch 1 Rthlr. 4 Sgr.; Hafer 23 Sgt auch 29 Sgr.; Erbsen 1 Rthlr. 22 Sgr. 6 Pf.; Linsen 2 29 Sgr., auh 2 Rthlr. 15 Sgr Zu Wasser: Weizen (weißer) 2 Rthlr. 2 Sgr. 6 Y. 1 Rthlr. 27 Sgr. 6 Pf. und 1 Rthlr. 17 Sgr. 6 Pf.; 1 Rthlr. 7 Sgr. 6 Pf., auch 1 Rthlr. 3 Sgr. 9 Pf. ; Hafer 23 auch 22 Sgr. 6 Pf.; Erbsen (schlechte Sorte.) 1 Rthly. 10 auch 1 Nthlr. 7 Sgr. 6 Pf. i Sonnabend, den 7. September 1833. __Das Schock Stroh 7 Rthle. 15 Sgr., auch 6 Rihlt Centner Heu 1 Rthlr. 5 Sgr., auch 20 Sgr.

Neueste Nachrichten.

Paris, 4. September. Der König hat am {sen Morgens um 62, Uhr Saint-Lo wieder verlassen. Um| trafen Se. Majestät in Valognes ein. An der Grä Unter- Präfektur - Bezirks von Cherbourg hatten sich 44 berittene Bürger, ein Jeder mit einer dreifarbigen Fahn, funden, die Höchstdenselben das Geleite bis Cherbourg Am Stadt - Thore wurde der König von dem See! ster empfangen, und der Maire überreichte Seiner die Schlüssel der Stadt. Der Einzug erfolgte zu Pferde Z Uhr Nachmittags, und wurde den Einwohnern dur Artillerie -Salve angekündigt, die das im Hafen liegu schwader erwiederte. Der König \|tieg im See- Ps Gebäude ab, bis wohin. die National - Garde ul Truppen der Garnison ein Spalier bildeten. Alle an deken der Zug vorüber ging, waren mit Blur winden, Eichenkränzen und dreifarbigen Fahnen ges Se. Majestät cmpfingen sofort die Behörden und die L der National-Garde (den Commandeur, Obersten Vricq an der Spike), von denen mehrere, wie auch die V des Englischen Yacht-Kiubs, zur Tafel gezogen wurden. war die Stadt glänzend erleuchtet. Jn der Nacht v zum 2ten traf Jhre Majestät die Königin in Cherbour

Am 1sten d. M., als am Tage der Ankunft des K

| Cherbourg, lagen in dem dortigen Kaufmanns - Hafen | lische Yachten.

Gestern Mittag fanden auf dem Marsfelde, in Gt des Herzogs von Orleans, die diesjährigen Pferde - Renl die beiden Hauptpreise von resp: 2000 Fr. und 2500 Den ersten gewann der „Jean -Bart“‘/ des Lord Seymol zweiten die „Georgina“/ des Herrn Rieussec. Bei eine Privat - Rennen um einen Einsaz von 1200 Fr. trug d! radoxe“‘, ein Pferd des Herrn Demidoff, den Preis dab

Die Domainen - Verwaltung ist von dem FinanzŸ angewiesen worden, bei dem Cassationshofe auf die Ann des von dem Königl. Gerichtshofe zu Bordeaux gefäl

mont als Eigenthum zuelkennt, anzutragen.

Die Zoll - Einnahme in Havre hat im vorigen 2,132,954 Fr. betragen, nämlih 291,167 Fr. weniger, August 1832. Der ganze Ausfall der ersten 8 Mona! Jahres gegen die ersten acht Monate des vorigen , be auf 1,642,036 Fr.

Galignani’s Messenger gab gestern aus einer al zweiten Ausgabe des „Sun“/ vom 31. Augusk eine worin davon die Rede war, daß die Englische Regi Auftrag gegeben habe, Schiffe zum Transport von Tru Portugal zu miethen. Es zeigt sich jest, daß dieser Artil lich derselbe war, der schon einmal und zwar am 6. A „„Sun“‘/ gestanden hatie und sich damals als völlig un) erwies, Die Redaction von Galignani's Messenger kün! gemäß heute an, daß der von ihr Tages zuvor gegebe ihr in einem Ausschnitte aus London zugegangen sey er demjenigen, der sie mystificirt habe, auf die Spur zu suchen werde. |

Heute {loß 5proc. Rente pr. compt. 104. 20.1 104. 70. 3proc. pr. cowpt. 75. 45. fin cour. 75. 70 Neap. pr. compt. 90. 50. fin cour. 90. 80. 5proc. Sp 66". Zproc. do. ohne den Coupon 394. 5proc. Belg. # 5proc. Röm. 895. 80

London, 2. September. Zproc. Cons. 885. F Dän. 741. Portug. 871. Scrips 204. Präm. Russ Frankfurt a. M., 7. Septeinber. Oesterr. pro 925, 921, proc. 83. 827. 2zproc. 511. 1proc, 2 Bank - Actien 1430. —. Part. - Obl. 133. Loose zu 1961. Br. Holl. 5proc. Obl. v. 1832 894. 894, P

59. Br.

Redacteur Cottel.

_ ‘Gedrut hel A. W- 9

kenntnisses, das die Citadelle von Blaye dem Herrn vos

Ml. März

E E E E E R RTETR M: —_——

Amtlihe Nachrichten. Kron: Leg Vas

Berlin, den 11. September 1833. Seine Majestät der König sind heute nach Magde- abgereist. Se. Königl. Hoheit der Prinz Wilhelm (Sohn Sr. estät des Königs), Se. Königl. Hoheit der Prinz Karl, } Jhre Königl. Hoheiten der Prinz und die Prinzessin uecht, i; ; j Se. Königl. Hoheit der Prinz Wilhelm Adalbert,

Se. Königl. Hoheit der Prinz August und

Jhre Durchlaucht die Fürstin von Liegnik sind nach deburg abgegangen. L

Dem bisher bei dem Landgericht zu Wittenberg angestellten izFommissarius und Notarius Schnabel ist die Verlegung ¿ Wohnorts von Eilenburg nach Freiburg, und die Praxis dem Landgerichte zu Naumburg, so wie bei den Gerichts- tern und Patrimonial-Gerichten in dessen Bezirke, gestattet den. L

P gerei: Der Geheime Kabinets-Rath Albre cht, nach gdeburg. _ E

Der Kaiserl. Russische Wirkliche Staatsrath, außerordent- Gesandte und bevollmächtigte Minister am Niederländischen i, von Potemkin, nach Dresden.

Telegraphische Nachricht, ngegangen in Beclin am 11. Sept. 5 1. 40 M. Nachmittags.

Magdeburg, den 11. Sept. 5 Uhr 5 Min. Nachdem Se. Majestät der König heute früh um 9 Uhr

Potsdam abgereist waren, sind Allerhöchstdieselben #o eben erwünschten Wohlseyn hier eingetroffen. : )

Zeitungs-Nachrichten.

Ausland.

Rußland.

St, Petersburg, 4. September. Die hiesigen Zei gen melden die am 30sten v. M. wegen der heftigen See- t, bei denen das Dampfboot „Jschora‘/ die Reise ohne ahr nicht habe forcsezen können, erfolgte Rückkehr Sr. Ma- t des Kaisers nah Peterhof und die Wiederabreise Sr. Ma-

tam 31. August Abends, zu Lande, nachdem Höchsktdiesel- |

e vom 30sten zum 31sten im Zarskoje - Selo zuge-

t hatten.

Der General - Major Braiko hat von Sr. Majestät den

Annen - Orden erster Klasse mit der Kaiserlichen Krone er-

n,

Die Kaiserliche dkonomische Gesellschaft zu St. Petersburg ine Prämie von 2000 Rubel B. A. und eine goldene Me- ausgese6t für die beste Abhandlung „Über die Ursachen

Unnacürlichen Sterblichkeit unter den Kindern in ihrem er- Lebensjahre und über die Mittel, diesem Uebel vorzubeugen ; üssen jedoch solche Mittel seyn, welche der Lebensweise der ern angemessen sind, und deren Anwendung unter die Auf- der Gutsbefiber, Gutsverwalter und Dorfs-Aeltesten gestelit en fann.‘/ Die Abhandlungen können in Russischer, Fran- her oder Deutscher Sprache abgefaßt seyn, auf die gewöhn- | Weise mit einem Epigraph und dem Namen des Verfassers nem besonders versiegelten und mit demselben Epigraph be- neten A 9 versehen. Der Termin der Einsendung ist I4.

In Betracht, daß die in Rußland scit einer Reihe von

len anjässigen sremden Kolonisten, im Genuß der ihnen ver

nen Vorzüge {hon einen gewissen Grad von Wohlstand er haben , daß die auf ihnen lastenden Kron-Schulden ausge lt sind und sie mithin ferner der Opfer von Seiten der elung nicht mehr bedürftig sind, als in den ersten Jahren Ansiedelung ; auch neue Einwanderungen aus dem Aus-

* definitiv verboten sind, ist sür nöthig erachtet worden, die valtung der Kolonieen den gegenwärtigen Bedürfnissen der-

n anzupassen und in ihren Etats einige Veränderungen zu

108 Se. Majestät haben demnach befohlen, daß die toirs für die Jekatherinoslawschen , Odbessaschen Bess-

ischen und Grusinischen Kolonieen aufgehoben werden ; es soll dann für die Verwaltung aller Kolonieen im en des Reichs nur das Tutel - Comité für die fremden nisten, unter dem Vorsiß des Generals der Infanterie, Ju- als Ober-Kurators derselben, bestehen Und dasselbe nach ja verlegt werden. Die Verwalcung der Kolonie Grusien em dortigen Civil-Gouverneur úbertragen. Die im Sara- hen Gouvernement befindlichen Kolonien verbleiben, mit zuziehung der Kolonisten des Gouvernements Woronesch, unter dortigen neu einzurichtenden Comtoir. Die neucn Niederlassun- der Rumelioten und Bulgaren in Bessarabien behalten, wegen ih-

jroßen Entfernung von dem allgemeinen Tutel-Comité, eine abge-

erte Verwaltung. Das Amt eines Inspektors der St. Pe- "Urgischen Kolonieen ist aufgehoben. i 2 Kolonisten in Liefland, Tschernigosf und Kaukasien behalten, den Befehlen der Orts-Behörden, ihre jezige Verwaltung. : dem Etat berechnete Summe von 62,700 Rubel As}. Ua Rubel Silber für die Verwaltuug der in Rußland

ichen ausländischen Kolonieen ist vom 1. Januar 1834 an

Alle übrigen ausländi- |

Preußische

Berlin,

L

|

derselben mit Grund erwarten lassen.

Allgemeine

Donnerstag den [l2ten

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auf die Kolonislen . selbst zu vertheilen und diese Abgabe in den

sür die übrigen Steuern festgesebten Terminen den Kreis : Ren- tereien einzuliefern.

Freie Stgdt Krakgu. D Kratau, 2. Sept. Am 21sen v. M. wurde nach einer mehr als fünfjährigen Unterbrechung der hiesige Landtag zum erstenmale wieder eröffnet *). Derselbe ist gegenwärtig aus 30 Abgeordneten zusammengeseßt, von denen zwanzig durch die einzelnen Gemeinden, sowohl in der Stadt, als auf dem Lande gewählt, die übrigen sechs vom Senate, dem Dom-Kapitel und der Universität, außerdem aber vier Friedensrichter zu diesem JIwecke delegirt sind. Die von den Organisations - Kommissa- rien im Auftrage der drei SchUßhdfe vorgenommenen Verände- rungen in der Verfassungs-Urkunde werden mit Dank anerkannt und erfreuen sich der allgemeinen Zustimmung, was übrigens auch zu erwarten stand, da die durch die bisherige Erfahrung als nothwendig sich zeigenden Modificationen von den Organisa- tions- Kommissarien vorher mit einem Comité der achtharsten und einsichtsvollsten hiesigen Notabeln berathen, und dabei die Wünsche der Krakauer. gern und willig berücksichtigt worden sind. Die Abgeordneten haben es daher auch für ihre Pflicht gehalten, gleich in der ersten Sißung eine Dank- Adresse an die Organisations - Kommissarien zu votiren **), Sehr beifällig ist die anderweite Einrichtung der dritten Instanz in der Justizpflege aufgenommen worden, wodurch der Frühere Uebelstand vermieden wird, daß die nämlichen Richter in die Lage kommen, in beiden Jnstanzen über eine und dieselbe Sache aburtheilen zu müssen. Auch bei der Universität sind wesent- liche Verbesserungen eingetreten," welche das Wiederaufblühen ersel art jen. Vorzüglich hat man auf die Ausdehnung und reichlichere Ausstattung der medizinischen Fakultät Bedacht genommen ; es is bei derselben noch ein neuer Lehrstuhl für den allgemeinen Unterricht der Land - Chirurgen kreirt, in den beiden Kliniken ist die Anzahl der Betten zur Aufnahme der Kranken vermehrt, und zur Aushúülfe und Unter- stüßung der Professoren sind mehrere Adjunkte ernanut worden. Die Versammlung der Landtags - Abgeordneten beschäftigt sich jeßt zunächst mit Revision der älteren Rechnungen und Feststel- lung des Budgets für die kommenden drei Jahre; es werden alsdann die Wahlen der Beamten zu den erledigten Richter- Stellen vor sich gehen, und schließlih wird man über einige, vom Senate der. Versammlung vörgelegte Geseb-Entwürfe zur Verbesserung einzelner Zweige der Landes-Verwaltung sich bera- then. Bis zum 18ten d. M. werden höchst wahrscheinlich

| sindet sich darüber folgende Bemerkung:

dern brachte mit außerordentlicher Lebhaftigkeit dem Könige ein

haben; gleich beim erstenDurchlesen derselben war ich entschlossen, ver- | neinend zu antworten und beharre nach längerer Ueberlegung da-

| |

sämmtliche Geschäfte beendigt seyn. Uebrigens besteht zwi schen der Repräsentanten - Versammlung und dem Senate ein gutes Einverständniß und sehr viel gegenseitiges Zutrauen, wozu gewiß das ruhige und einsichtsvolle Benehmen des Präsidenten Wieloglowski hauptsächlich beiträgt. /

Frankrei,

Paris, 4. Sept. Man war gespannt auf die Anrede, die der Oppositions-Deputirte, Oberst von Bricqueville, als Comman- deur der National-Garde von Cherbourg, an den König, bei des sen Ankunft in dieser Stadt, halten würde. Der Moniteur theilt dieselbe noch nicht mit; im Journal de Paris hingegen sind : „„Die von Herrn von Dricqueville, als Obersten der Cherbourger National-Garde, ge- sprochenen Worte tragen das Gepräge der loyalsten Ergebenheit; er ließ es übrigens nicht bei einer guten Anrede bewenden, son-

Lebehoch ; hierauf umarmte er den General von Rumigny und den Kabinets - Secretair Baron Fain und betheuerte auf das Wärinste scine Hingebung für die- Juli-Monarchie und den Kö- nig.

J Unter den fremden Gästen, welche in Cherbourg zur Königl. Tafel gezogen wurden, befanden sich, außer den Lords Durham und Yarborough, die Vice- Admirale Lord Collville und Sir Karl Ople, der Nitter Stanley, Lord Clonbroutk und die Söhne der Admirale Codrington und Exmouth, /

Der Vice-Präsident des Englischen Handels - Bureau?s, Hr. P. Thompson, ist vor einigen Tagen in Calais gelandet. Der Herzog Arinand v. Pelignac, Bruder des im Fort Jam sibenden Ex-Ministers, ist am Z31sten v. M. hier angekom men und nach Fontainebleau atgereist, wo erx in der Uingegenb Güter besitzt, Der Herzog begleitete, wie man sich ecinnern vird, im Jahre 1830 Karl X. noch Schottland.

Herr Berryer befindet sich gegenwärtig in Lyon.

Das in Perigueur erscheinende Echo de sone macht solgende Briefe der Herzogin v. Berry an den General Bugeaud, die jenem Blatte, nach jeiner Versicherung, in wörtlicher Ab- \christ von einem Freunde des Generals mitgetheilt worden , als historische Aktenstücke befannt: „Citadelle von Blaye, 27. März 1833. Ich kann Ihnen, General, nur Dank wissen für die Gründe, die Sie zu den mir gemachten Vorschlägen bewogen

bei. Jch werde kein Gesuch an die Regierung richten; wenn die- selbe für meine Freilassung, die meiner von Grund aus zerstdr- ten Gesundheit so nothwendig ist, Bedingungen stellen zu müs- sen glaubt, jo möôge sie mir dieselben schriftlich anzeigen. Sind sie mit meiner Wúrde verträglich, \0 werde ich entscheiden, ob ih fie annehmen fann. Jn feinem Falle kann ih, Gene- ral, vergessen, daß Sie bei jeder Gelegenheit die dem Unglück schuldige Achtung und Rücksicht mit den Jhnen obliegen- den Pflichten zu vereinigen gewußt haben, und bezeuge Jhnen

*) Die Angabe in Nr. 249 der St. Z, wonach die Eröffnung des Landtages am 11ten August stattgefunden haben sollte, beruhte auf einem Orucfehler.

**) Wir haben diese Adresse vorgestern in einer Ucberseßung nach dem in dem Reichstags-Protofkoll enthaltenen Polnischen Ori-

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e die Ma der Wähler über 25 abe aljo nur den sechsten Theil der jegigen Wählerzah! betra:

/ i 2âählerzaH! betra gen. Diese Wähler seyen zwar damals von Primair-Versamm- lungen ernannt worden, während ihnen jeßt das Wahlrecht durch das Gese ertheilt werde, i einstimmig der Ansicht, daß jene indirekte Wahl-Form eine bloß TäusGung sev, - daß jene indirekte W hl-Fo ine bloße

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mit Vergnügen ineinen Dank dafür. Marie Karoline Nachschrift, So even erfahre ich die Abreise des Dokcor Menières und das dem Doktor Deneux ertheilte Verbot, mich ohne den Doktor Dubois zu besuchen. Jch erkläre, daß ich auj Dubois den Zutritt zu mir gestatten werde;

keinen Fall Herrn obgleich das Mißtrauen der Rezierung gegen den Doktor De neux mir jehr leid thut, so habe ich nichts dagegen, daß er hic1 bleibt, wenn er es wünscht; doch werde ih in dieser Hinsicht durchaus nichts nachsuchen./ „Citadelle von Blaye, den 10. April 1833. Jch habe mehrere Tage über unsere verschie: denen Unterredungen nachgedacht, Herr General, und die Ueber zeugung gewonnen, daß ich, so sehr ih mich auch nach Freiheül jehne, der Regierung dennoch keinen Vorschlag machen kann, bevor ich mich nicht mit einigen meiner Freunde berathen habe - ich beschränke mich auf zwei; doch, wohl verstanden, ich muß sie ohne Zeugen sprechen können. Willigt der Minister cin, so werde ich selbst an den Vicomée von Chauteaubriand und an Kerrn Hennequin schreiben, um sie zu ersuchen, zu mir nach Blaye zu kommen. Jch habe allen Grund zu hoffen, daß die Vorschläge, die ich ihnen machen werde, ihren Beifall finden werden. Die Regierung würde in diesem Falle sofort davon in Kenntniß gesest werden. Jch ersuche Sie, dem Conseils - Prä- sidenten meinen Wunsch mitzutheilen. Mein Schritt beweist Ihnen, General, daß ih Jhre guten Gesinnungen gegen mich zu schäßen weiß. Jch werde Jhnen stets dankbar dafür sepn. Marie Karoline.“ „Citadelle von Blaye, 22. April 1833. Herr General! Da die Regierung mir jeden Rathgeber verweigert, und mir auch keine Sicherheit gewährt, daß ich nach der Consultation der Aerzte in Freiheit geseßt werden soll, so fann ih die Doktoren Orfila, Auvity, Fouquier und Andral nicht empfangen ; ich bitte Sie, denselben mein ganzes Bedauern darüber auszusprechen. Jch werde fortfahren, der sorgfältigen Behandlung der Doktoren Deneux, Gintrac und Menières zu genießen, mit denen ich außerordentlich zufrieden hin. Man soll mich nicht anklagen können, daß ich nicht Alles, was in meinen Kräften stand, gethan, um meinen Kindern ihre Mutter zu er- halten. Jch ergreise jede Gelegenheit, Herr General, um Ih- rem Herzen und Jhren Absichten Gerechtigkeit widerfahren zu lassen. Marie Karoline. i ;

__ Das Journal des Débats fährt fort, die Partei der richtigen Mitte. gegen die Angriffe der legitimistischen und repu- blikanischen Oppositions - Blätter zu vertheidigen. „Der alte Kampf zwischen den Factionen und- der Partei der richtigen Mitte‘/, so äußert es unter Anderem, „ist die Geschichte aller Revolutionen, Als Heinrich 1V. Paris belagerte und das aus- gehungerte Volk zu Tausenden auf den Straßen starb, behan- delte die Ligue die Politiker, welche wünschten, daß man von der Strenge des Prinzips etwas nachgelassen hätte, als Feiglinge und Verräther. Das Volk aber schließt sich zulest immer

der Partei der richtigen Mitte an, und zwar darum, weil die Prinzipien in den Augen der Factionen und in denen des Volkes in einem ganz verschiedenen Lichte

erscheinen, Für die Factionen ist ein Prinzip die Sache eines Systems, sie wollen im Prinzipe nur das rinzip selbs; ob es Gutes oder Schlimmes hervorbringt , ist ihnen gleichgültig; das Volk hingegen beurtheilt die Prinzipien nur nah dem Vortheil oder Nachtheil, die sie ihm bringen, und nimmt dieselben gewis- jermaßen bloß versuchsweise an. Das Volk kann sich einen Au- genblick durch die Versprechungen cines Prinzivs verlocken lassen ; ist aber die erste Täuschung vorüber und werden die Nachtheile fühlbar, so läßt es sich durch die s{dönsten Worte nicht mehr ge- gen die Erfahrung blind mahen. Von zwei Seiten wird jeßt das Land zu einer neuen Revolution im Namen eines Prinzips aufgefordert. Sey ganz monarch¡sch oder ganz republikanisch ! ruft man dem Lande zu; dieses aber, oder, was dasselbe ist, die richtige Mitte, die man feige und abgeschmackt nennt, die aber dennoch einen gesunderen Sinn hat, als alle jene unerschroë fenen Logiker, weigert sich, seine einmal erworbenen Freiheiten seine Ruhe und seinen Handel der kleinen Eitelkeit, bis auf den leßten Punkt konsequent zu seyn, aufzuopfern. Die richtige Mitte weiß, daß die sittliche Welt nicht nach den unbeugsamen Gesetzen der Mathematik regiert wird, daß es im Menschenherzen noch etwas Anderes außer der Logik giebt, und daß sich die Prin- zipien nach den Bedürfnissen der Gesellschast, aber nicht umge kehrt die leßteren nach der Strenge der ersteren, richten müssen

sie fveiß, daß von allen Verfassungen diejenigen, welche Anspruch darauf machen, durchaus konsequent zu seyn, am wenigsten Dauer haben und den Völkern die meisten Leiden verursachen. Wenn man darin das Land der Jnkonsequenz und Veränderlichkeit an klagt, so ist das wahrhaft kindisch. schdnen Redensarten ergehen, so viel man will; alle Declamatio nen der Welt werden aber die Thatsachen nicht ändern Wir haben allerdings eine gemischte Regierung, die etwas von der Monarchie und etwas von der Republik hat; aber gerade darum scheint sie uns angemessener, als irgend eine andere für Frank veich, indem sie gewissermaßen die Geschichte der lesten vi pi

Ne in sich faßt. ‘/ 1 ps h as Journal du Commerce vertheidigt seine Ansichto

über die Veränderung des Wahl-Gesetzes e Dle MndtiR As National und fragt das leßtere Blatt, für welches Wahl-Spstem es sich denn eigentlich entscheide? Für das Wahl - Spstem von 1789 gewiß nicht, denn weder damals, noch unter der Republik 30,000 gestiegen und

aber alle je6igen Publicisten seyen

Der Baron Joseph Latour , 1765 in Bordeaux geboren,

der von 1792 an sänimtliche Revolutions-Kriege mitmachre und sich durch seine Tapferkeit vom getneinen Soldaten bis zum Ge- neral - Major

emporschwang, is vorgestern hierselbst veritorben ;

ginal gegeben.

Napoleon hatte als Konsul ihm einen Ehren - Degen verliehen ;

1833.

R T En A N E t Ame Ee A 4 ¿ u j A R E I ME E CLVRNTÄLU: (Un M T FARMZINT P LSAT N Be E. ALA HMURES 07A T MI na eem, Ma WRLLAZ R 06 E T E R E A: S T S E97 R S Baden, a 5 ad

Man mag sich darüber in

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