1833 / 253 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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îm Jahre 1815 mit der Vertheidigung von Maubeuge beauf- tragt, übergab er diese Festung erst," nachdem Ludwig XVIIl. seinen Einzug in Paris gehalten hatte. i

Das hiesige Zuchtpolizei-Gericht hat den Redacteur des ohne die gese6lihe Caution erscheinenden ‘Moniteur du! Commerce zu einmonatlichem Gefängniß und 200 Fr. Geldsträfe verurtheilt.

Aus Toulon wird vom 29sten v. M. gemeldet: " „Die

Flotille, auf welcher sich die Expedition gegen Bugia ein- |chiffen wird, besteht aus der Fregatte „Victoire‘/, den Korvetten „„Ariane“/ und „„Circé“‘, den Aviso-Schisfen „Dikligente// und ¿-Perle‘/, den Briggs „„Cygne“/ und „Eclipse“/, den Last -Kor- vetten „Rhone‘/, „Dise“, „Caravane// und „Meuse‘/, der Gabarre „Durance“/, einem Dampfschiffe und 16 Transport- Schiffen. Der Kommandant der Fregatte „Victoire“/, Flotten- Capitain Parseval - Desschène, wird das Geschwader befehligen.“/ __ Der Hafen von Bugia, zwischen Algier und Bona gelegen, ist an der ganzen Küste der ehemaligen Regentschaft der geeig- netste für den Aufenthalt einer Schisfs-Station; zu größerer Sicherheit wird aber eine ihn beherrschende, schr unzugängliche Anhöhe stark befestigt wérden müssen. Bugia war ehemals eine Stadt, wie die noch vorhandenen Ruinen ciner befestigten Ring- mauer beweisen. Die Umgegend is wild und dürr; steile Fel- sen, die sich mehrere Stunden weit erstrecken, trennen diesen Ort von den fruchtbaren Thälern von Konstantine. In den Bergen wohnen wilde Arabische Horden , die noch nie eine Re- gierung anerkannt haben.

Großbritanien und Jrland,

London, 4. September, Se. Majestät der König haben dem Sprecher des Unterhauses, Herrn Manners Sutton, das Großkrèuz des Bath - Ordens verliehen. Der Courier bemerkt in dieser Beziehung: „Wenn unfer Gedächtniß nicht trügt, so ist dies erst der zweite Fall, daß cinem Sprecher des Unterhau- ses diese Auszeichnung zu Theil wird. Es kann jedoch nur Eine Meinung darüber seyn, daß der jeßige Sprecher die gerechtesten Ansprüche auf jede Ehre hat, die sein Souverain ihm für die vieljähtige unparteiische Verwaltung scines so schweren Amtes u erzeigen vermag; Herr Manners Sutton besißt die allgemeine Achtung sämmtlicher Mitglieder des Unterhauses, zu welcher Partei sie auch gehören mögen. ‘“

Am Sonnabend statteten der Fúrst und die Fürstin Lieven, Lord Grey und Herr Stanley Ihren Majestäten in Windsor einen Besuch ab.

Die Gräfin Mensdorf ist von Brüssel auf der Jnsel Wight zu einem Besuch bei ihrer Schwester, der Herzogin von Kent, angekommen.

Man erwartet stündlich neue Nachrichten aus “Portugal ; nach dem „Hermes,“ der von Lissabon am 1. und von Porto am 23. August abgesegelt war, is kein Schiff wicder von dort hier angekommen.

Die Times will wissen, daß die Königin Donna Maria

- vor ihrer Abreise nah Portugal dem- Könige und der Königl.

Familie in London einen Besuch abstatten werde.

Der Globe hat seit einigen Tagen scinen Ton in Betreff

Dom Pedro’s wesentlich umgestimmt, wie besonders aus nach- stehendem Arcikel hervorgeht: „Dom Pedro hat die Cortes zu- jsammenberufen und nach der Ansicht urtheilsfähiger Personen ist scin Benehmen seit scinem Eintreffen in Lissabon weit befrie- digender gewesen, als die Freunde der constitutionnellen Sache zu erwarten berechtigt waren. Obwohl der Herzog von Pal- mella nicht zu dem gegenwärtigen Ministerium zugelassen wor- den, so. unterstüßt er dasselbe doch aus allen Kräften. Der Her- zog scheint, wie man uns versichert, nicht allein den Triumph der jungen Königin als gesichert anzusehen, sondern überdies auch zu hoffen, daß dié Regentschaft auf einer dauerhaften , zu- friedenstellenden Grundlage beruhen werde. Wir haben Grund zu glauben, daß Lord W. Russell sich aus eigenem Anschauen von diesem glücklichen Stande der Dinge überzeugt hatte, bevor er sein Beglaubigungs-Schreiben überreichte, und somit der Sache der jungen Königin einen so wichtigen Beistand gewährte. Die im Namen Dom Pedro?’s vorgenommenen Verhaftungen und die Besorgnisse einer Reaction gegen die besiegte ‘Partei sind durch die Miguelisten übertrieben worden. Auch die Anhänger Dom Miguel's in England, denn es fehlt demselben bekanntlicl) nicht an Bewunderern auf allen Punkten Europa's, haben die lúgenhaften Darstellungen ihrer Verbündeten in Portugal unter- Gt und den Umstand künstlich benußt, daß Palmella nicht ins Ministeriumin berufen worden. Zur Beruhigung mag hier ange- zeigt werden , daß Palmella Dom Pedro's Vertrauen genießt und nichts mehr wünscht, als daß seine Freunde. sich dem Kaiser anschließen.// Die Briefe aus Lissabon im Sun lauten sehr besoralich, und man sprach von einem Vorposten - Gefechte, wel- ches 9 Englische Meilen von der Hauptstadt vorgefallen wäre und in welchem die Constitutionnellen den Kürzern gezogen hätten. An der gestrigen Börse fanden in den Portugiesischen Sktrips wiederum große Schwankungen statt. Auf ein Ge- rúcht, daß wieder cine Expedition in Englischen Häfen für Dom Miguel ausgerüstet und im Begriff sey, abzusegeln, fielen jene Papiere auf 172, hoben sich aber, da man die Unwahrschein- lichfeit dieser Nachricht überlegt hatte, wieder auf 197 pCt.

Der Herzog von Wellington und die Lords St. Vincent, Penéhurst und Wynford haben einen Protest gegen die Neger- Emancipations-Bill erlassen, der acht Einwendungen gegen diese Maßregel enthält. h

Vorigen Freitag besuchten der erste Lord der Admiralität, Sir James Graham, und der Admiral Sir Thomas Hardy die Proviant- und Waaren - Magazine zu Detford und erkundigten sich genau nach allen Details. Sir James Graham begab sich sodann nach Cowes.

Herr ‘P. Thompson ist nach dem Kontinent abgereist, um, wie der Globe wissen will, die bereits seit längerer Zeit ange- fnúpften Unterhandlungen mit Frankreich wegen eines oie beiden Ländern abzuschließenden Handels-Vertrages an Ort und Stelle fortzuseßen.

Der Staats -Secretair fúr Zrland, Herr Littleton, ist von hier nach der Grafschaft Stafford abgereist und wird sich von da nächste Woché nah Dublin begeben.

Paganini is jeßt auf einer Kunstreise durch den nördlichen Fheil von England begriffen.

Die Berichte úber die durch den le6ten Sturm an der Küste veranlaßten Unglúsfälle lauten im höchsten Grade traurig. Jn den beiden legten Tagen wurden in den Búchern auf Lloyds nicht weniger als 59 verunglúckte Schiffe eingetragen, von denen die meisten gänzlich zerstört sind. Unter den vielen furchtbaren Sce- nen, von denen die Küsten-Bewohner in den lezten Tagen Zeu- aen seyn mußten, zeichnet sich der Schiffbruch des Verbre- er: Cejífies , Amphitrite‘/, welches bei Boulogne- sur - Mer untergegangen iff, auf eine höchst “tragische Weise aus,

| auf die Sandbänke bei der Boulogner Rhede.

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Nachstehendes, “von der Times "mitgetheilte Schveiben gicbt cine lebendige *Schildekung jenes unglückElicijen “Ckeignisscs : „„Boulogne-sur-Mer, 1. Sept. ¿Das Verbrechex- Schif „Amphitrite‘“/ segelte am 25. August von Wolwich nach Neu-Süd-Wales ab. Der Capitain. desselben war Herr Hunter; mit thm befanden sich! auf dem Schiffe der Yr. For- rester, 108 wetbliche Verbrecher, 12 Kinder und eine Mannschaft von 16 Personen. Der Capitain war Miteigenthümer des Schiffes. Als dasselbe auf dee Hdhe von Dungeneß war, begann der Sturm vom 29sten. Am Freitag Morgetr zog der Capitain sämmtliche Se- gel ein. Das Schiff war am Sonnabend Mittag ungefähr 3 Meilen ditlich vom Boulogner Hafen, als es nach dem Lande zu getrieben wurde. Der Capitain seßte das Besanscgel und das Vorsiagsegel ein, in dexr Hoffnung, sich vom Ufec abzuhalten. Von drei Uhr an war das Schif im Angesicht von Boulogne. Die See ging aller- dings sehr hoch und der Sturm war sehr heftig; aber doch lief kein Lootsen-Boot aus, und wurden auch keine andern Anstalten getrof- fen, dem Schiffe zu Hülfe zu kommen. Um halb 5 Uhr stieß es um 4 Uhr wußte matt schon, daß es ein Britisches Schiff war; Einige hielten es für eine Kriegsbrigg, Andere für «in Kar ffahrteischiff. Aus den Erzählun- gen dreicr Matrosen den einzigen, welche sich gerettet haven geht hervor, daß der Capitain befahl, die Anfer zu kappen, in der Hoffnung, daß die Fluth das Schiff wieder flott machen würde. Wenige Minuten darauf, nachdem das Schtff fesisaß, cilten cine Menge Menschen nach dem Gestade, und" ein kühner Frauzdfischer Matrose, Namens Pierre Henin, der schon einmal eine Anerkennung von der Humanitäts- Gescllschaft in London erhalten hat, wandte sich an den Hafen - Capitain, und erklärte sich bereit, allein nach dem Schiffe zu fahren, um dem Capitain zu sagen, daß er, dg ge rade’ Ebbe scy / keinen Augenblick verlieren dürfe, seine Passagiere und Mannschast ans Land zu seen. Fh erinnere noch einmal daran, daß bis zu deim Augenbli, wo das Schiff auf den Grund stieß, ketne Maßregel ergriffen, und der Capitain vom Ufer aus nicht vor der Gefahr gewarnt wurde. Sobald das Schiff feiktsaß, wurde indessen cin Lootsen-Boyot, unter ‘der Führung des F. Heuret, cines Mannes, welcher schon bei mehreren Gelegenheiten viel Muth und Geschicklichkeit an den Tag gelegt hatte, abgesandt, welches auch kurz nach 5 Uhr bei dem Schiffe ankam. Der Capitain lehnte aber den ihm vont Heuret und seinen kühnen Gefährten angebote- nen Beistand ab, und als ein Theil des Schiffsvolfs vorschlug, sth ans Ufer seßen zu lasen, erflärte ch der Capitain dagegen. Als das Lootsen-Boot sich darauf wieder entfernt hatte, befahl der Schisfs- Arzt einem der Matrosen, das größe Boot auszuseßen. Dies war ungefähr um halb 6 Uhr. Der Capitain berieth sich nun mit dem Arzt und dessen Frau über die zua ergreifenden Maßregeln. Mit den Gefangenen anz Ufer zu gehen, schien thnen höchst be- denklich und gefährlich. Die Frau des Arztes soll vorgeschlagen ha- ben, die Verbrecher am Bord zu lassen und ohne ste ans Land zu gchen. Fn Folge der Berathung wurde das große Boot nicht aus- gesetzt. Drei der gefangenen Weiber sagten den Owen einem der geretteten Matrosen -— sie hätten gehört, daß der Arzt den Ca- pitain überredet hahe, den Beistand des Französischen Lootsen-Bootes der Gefangenen halber nicht anzunehmen. Wir wollen nun einen Augenblick zu Pierre Henin zurückkehren. Nachdem das Lootsen-Boot unverrichteter Sache zurück gekommen war, war es heinahe 6 Uhr. Um diese Zeit begab sich Henin ans Gefiade, entkleidete sich, nahm cin Scil, schwamm nacckend ungefähr eine Stunde weit, und kam furz nach 7 Uhr bet dem Schiffe an. Er rief die Mannschaft an, und sagte: „Werft mir ein Seil zu, damit ih Euch ans Land britge, oder Fhr seyd verloren, wenn die Fluch kômmt.-/ Er sprach deutlich genug, um verstanden zu werden, und klammerte sic an das Schiff an, indem er immer rief, den Capitain herbei zu holen. Es wurden nun von der Mannschaft, nicht von dem Capitain oder dem Arzte zwei Seile ausgeworfen , das eine vom Hintertheil, das andere vom Bug. Das lehtere ergriff Henin , und schwamm damit dem Ufer zu; aber plöblich wurde das Seit festgehalten; dies geschah, wie Henin glaubt, auf Verankassung des Capitains und des Arztes. Er schwamin darauf noch einnial zurü, und verlangte ein anderes Tau; -aber der Capitain verweigerte es. Man versuchte nun, Henin in's Schiff zu ziehen, aber seine Kräjste shwanden, und er vegah stich an's Ufer zurück. Sie sehen aus dem Vovrgehenden/, daß bis zu jenem Augenblick| in den Gemüthern des Capitains und des Arztes nocy immer dieselben Zweifel obwaiteten. Sie wagten es nicht, ohne Erlaubniß die Verbrecher zu landen; und lieber als sie an Bord zurückzulassen gingen sie mit ihnen un- ter. Wer konnte aber den Befehl zur Landung geben? Der Bri- tische Konsul, is natürlich die Antwort. That er es? Nein. Wa- rum nicht? Das werden wir später sehen. Die gefangenen Wei- ber waren in dem Zwischendeck eingespcret; als aber das Schif auf den Grund fsticß, erbrachen sie die Thüren, und stürzten in fast wahnsinniger Verzweiflung auf. das Verdeck. Sie beschworen den Capitain, das große Boot auszuseßen, und sle an's Ufer bringen zu lassen; aber der Capitain verweigerte es aus den mehrfach angeführ= ten Gründen. Gegen 7 Uhr begann die Fluth. Da die Mannschaft sah, daß keine Hoffnung zur Rettung mehr war, so klammerte ste sich an das Takelwerk. Die unglücklichen 108 Frauen und 12 Kin- der blieben auf dem Verdeck, und brachen in das herz- zerreißendste Geschrei aus. Das Schiff war nicht weiter als hôch- stens 4 (Engl.) Meilen vom Ufer entjerut. Owen einer der ge- retteten drei Matrosen glaubt, daß die Unglücklichen in diesem Zustande ungefähr anderthalb Stunden auf dem Verdeck zugebracht haben kdnnen. Owen und vier Andere saßen ungefähr dreiviertel Stunden auf einer Spiehre; da sie aber jede Hoffnung verschwinden sahen, so wagte er es mit dem Schwimmen, und wurde bewußtlos am Ufer aufgefangen. Towsey ebenfalls einer von den Gerette- ten trieb auf einem : m Manne; er fragte ihn, wer er h bin der Capitain‘, rief jener, aber im nächsten Augenblick hatten ihn die Wel- len verschlungen. Rice, der dritte der geretteten Matrosen, \{chwamm auf einer Leiter ans Ufer. Bis gegen halb 9 Uhr fämpfte das Schiff mit dem wüthenden Elemente; dann wurde es plößlich zerschmettert und vershlungen, und alle Gefangenen rour- den ein Raub der Wellen. Von den 136 Personen , die sich auf dem Schiffe befanden, wurden nur die oben genannten drei gerettet ; über 60 von den Leichen sind bercits am User aufgefunden worden. Wem ist nun die Schuld dieses Unglücks beizumessen? Den Ca- pitain tadelt man wegen seiner Hartnäckigkeit aber er ist todt. Die Französischen und Englischen Behbrden werden getadelt, weil sie in der Zeit von 3 bis 5 Uhr gar nichts für die Sicherheit des Schiffes gethan haben. Dem Englischen Konsul macht man ganz besonders Vorwürfe; aber wie man vernimmt, wurde er erst nach 7 Uhr davon benachrichtigt, daß sh ein Schif in Gefahr befinde. Wessen Schuld war dies? Hätte der Konsul bei einem solchen Sturme nicht wenigstens einen scinex Leute an der Küste haben müssen? War dies nicht seine Schuldigkeit? Hätte er. nicht dann mit dem Französischen Lootsen-Bote dem Capitain die Erlaubniß oder den Befehl ertheilen können, die Mannschaft und die Passagiere u landen, da der Verlust des Schiffes unvermeidlich war? Oles find Fragen, welche hier allgemein aufgeworfen werden, und zwar die schwer zu beschreiben

Brette mit noch einem

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mit einer Aufregung und Erbitterung,

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f Die Times begleitet diesen Bericht mit folgenden Bemer- fungen: „Es würde hart seyn, einen Mann, der mit denen untergegangen ist, die durch seine Unschlüssigkeit umgekommen sind, im Grabe mit Vorwürfen úberhäufen zu wollen. Seinen Freunden aber können wir nur Glück wünschen, daß er das Leben verloren hat; denn wäre er allein entronnen, nachdem er seine Gefangenen, durch die Weigerung, sie zu landen, den Wellen zum Raube gab, so würden die Geseßze oder die allge- meine Erbitterung eine Rechenschaft von ihm verlangt haben, die schrécklicher àls der Tod gewesen scyn würde. Abgesehen von

dieser Betrachtung, können wir nicht umhin, einige Bemerkun-

gen. mit Bezug auf das traurige Creigniß zu machen. Zy sollten alle Personen , die. sich in der Lage, wie die des Cahj

Forrester war, befinden, wissen, daß, obgleich sie verpslif

sind, die ihnen anvertrauten. Gefangenen bis zum Orte der stimmung in sicherem Gewahrsam zu halten, sie doch nicht Recht haben, das Leben dekselbèn einer Gefahr auszuseten, vermieden werden kann. fonnte aus der Landung der Gefangenen kein Nachtheil ey hen, da sie sich ohne Paß weder ins Junnere flüchten, noch j haupt in Frankreich bleiben konnten. Zweitens aber hätte q dings der Konsul auf seinem Posten sèyn müssen, um die ) hiffung der Verbrecher unter seiner offiziellen Verantwotj keit zu leiten. Drittens endlich muß über den Zustand Schisfes vor der Abreise eine sehr strenge Untersuchung q stellt werden. Es is im Allgemeinen nur zu viel Grun) fürchten, daß man den Ausshuß unserer Schiffe für gut g hâlt, um den Ausschuß dèr Nation zu transportiren. müssen indeß bemerken, daß uns die „Amphitrite!““ als ei durchaus gutem Zustande befindlich gewesenes Schi geschi worden ist.“

Zu Singapore geht man damit um, eine Bank mit y Kapital von 4 Millionen Dollars zu errichten, und man vers fich großen Nußen von einem solchen Jnstitut, weil es Sing an einem Verkehr - Mittel gänzlich fehlt. i

Madras-Zeitungen bis zum 14. April zufolge, is Elend, welches die Hungersnoth in dieser Statthalterschaf gerichtet hat, unbeschreiblich.

Aus Brasilien sind Zeitungen bis zum 14. Juli hit gegangen. Sie enthalten die Berichte des Ausschusses, w niedergeselzt worden, um die der Deputirten-Kammer voy Regierung überlieferten Aktenstücke in Bezug auf die Plä Restauration Dom Pedro's l. auf den Brasilianischen thron zu untersuchen. Nach langen Verhandlungen kam dj putirten-Kammer überein, den Beschluß zu erlassen, daß sie d gierung in jeder zur Abwendung,, der Schmach einer solchen}

ration‘ geeigneten verfassungsmäßigen Maßregel unterstützen

Sodann wurde über einen Gesez-Entwurf berath}chlagt, kraft! dem Herzog von Braganza der Zutritt in das Brasilianise biet, unter welchem Vorwande derselbe auch versucht möchte, für immer verboten seyn soll, wenn er nicht als | und gewaltsamer Eindringling behandelt werden wolle. De stiz-Minister hatte der Kämmer auch ‘einen Geset-Entwutf v legt, der eine bessere Organisirung der National-Garden Zweck hat. Die Privat-Briefe aus Rio - Janeiro lauten günstig; es war Ruhe im Lande, und die Geschäfte hatten der guten Fortgang.

Die Nachrichten aus Mexiko reichen bis zum 1. das von dort eingetroffene Packetboot - hat 500,000 Dollali kaufmännische Rechnung und 48,900 Dollars auf Abichla Dividenden mitgebracht. Es is die Einrichtung getroffen den, daß künftig alle Geld-Rimessen von Mexiko, statt, wit her, von Veracruz aus verschifft werden sollen. Zu Va war Alles ruhig; das Jnnere des Landes aber befand s aufgeregtem Zustande. Santana soil den General Busty auf sechs Jahre aus dem Lande verbannt haben.

Die aus Buenos-Ayres eingegangenen Briefe ul tungen bis zum 27, Juni melden die am 31. Mai erfolgt samralung des Repräjentantenhauscs. Auch wird darin be!

| daß der Minister Vasquez dem Britischen Konsul zu N | video eine Remonstration gegen den von Englischen Schiffe

den Robben-Inseln von Lobos und ‘anderen auf der Df} | legenen Insel betriebenen Robbenfang eingereicht und ú ' Konsul ihm darauf crwiedert hatte, er werde keine Zeit vel an die Britische Regierung ausführlich darüber zu bericht, er habe allen Grund zu hoffen, daß man die nöthigen Y geln treffen würde, um die Unverleblichkeit jenes Gebt sichern.

Niederlande.

Aus dem Haag, 6. September. Se. Maj. ded ist gestern Nachmittag aus dem Loo in die htesige Residt rückgekehrt. Jhre Maj. die Königin wird heute über adt hier erwartet.

Belgien.

Brüssel, 6. September. Herr Bowring, einer di gezeichnetsten. Männer Englands durch seine Kenntnisse nanz- und Handelsfache, ist gestern zu Brüssel angeko Er war durch den Sturm 4 Tage auf der See zurückgeh

Aus Vliessingen erhalten wik heute folgendes Very der durch die Stürme der leßten Tage bis zum 3. Sey verursachten Unglücksfälle: Die „Henriette‘/ hat ihre Mast pen müssen, und ein Theil ihrer Ladung, in Zucker bes ist beschädigt. Dieses Schiff ist durch Fischer von Blan nach Vliessingen gebracht worden. Das Dampfschi Beurs van Amsterdam “/, nach Dünkirchen gehend, ist ( tert und bei der Einfahrt des Hafens von Sluys in Fl zerschellt, die Equipage ist gerettet, das Schiff ist verlor

Die Cholera richtet in dem Dorfe Jette, unweit Ÿ Verwüstungen an. Fünf Personen sind in einem Ha storben.

Antwerpen, 5. September. Unter den jet hie dung liegenden Schiffen sind deren von Bilbao, Rio J New - York, Lissabon, Smyrna, Neapel, Konstantinopel, Marseille, Genua, und fast für alle Häfen Englands U Nachbarschaft. Jm August sind 115 fremde Schiffe hier laufen, worunter 27 aus England und 59 aus den Hl Nordens und des Baltischen Meeres. Die Ladungen bt in Gyps, Englischen Manufaktur - Waaren, Stockfischen, thran, Wein, Früchten, Salz, Bauholz, Getraide und Sän

Ostende, 3. September. Man versichert, das Dan ,, Royal Adelaide“/ sey bei Heyst gestrandet. Die Zahl Blankenburg bis Nieport gescheiterten Schiffe giebt inan an. Auf dem Lande sind viele Bäume entwurzelt word! Anblick der Stadt ist traurig; man begegnet Weibern dern, welche, die cinen ihren Gatten, die andern ihren beweinen. Es ist ebenfalls ein trauriges Schauspiel, die ju sehen, welche mit den an die Küste geworfenen Gegen eladen sind. Unglücks so groß, daß ein Schiff von 400 Tonnen über d von Nieuport geworfen ward und in den Kanal lief; diet begreiflich, da der Kanal nur 6 Fuß Wasser hat und da deren mehr als 10 zieht. Das LIE wird verloren je stern fischte man hier ein Rad eines Dampfschiffs, dessen man nicht kennt, Am 1. September war das Meer ? daß es 2 Fuß über den Hafen-Damm stieg. Der Park Bäder hatte 3 Fuß Wasser im Junern. :

Zwei Em Ee Bríggs sind quf dem Bangard ge das eine ist mit Mann und Maus versunken, das and

In ‘dem vorliegenden unseligen F

(llgemeinen genehmigte die

\ommandantsschaft-Befehl: „Se. Kdnigl. Majestät haben

Die Gewalt der See war in diesen Tasommandan rdige Weise Allergnädigst anerkannt, mit welcher der, wäh-

ments Wrede, der ersten Compagnie, die von einem Unbe-

höchste

en. : ¿Er môge'ein NRhein-Bayer oder ein Alt-Bayer seyn, so welde

Zwei Kohlen:Briggs find zu Westkapelle gescheitert und verloren; eben sv eine Sloop mit Mann und: Maus. Eine g ist mir Verlust aller ihrer Segel zu Vliessingen eingelau- Viele andece- Schiffe haben theils ihre Anker, Segel und ( verloren. Der Deich von Westkapelle ist sehr beschädigt. nsel Walcheren war bedroht, verschlungen zu werden.

Schwedén und Norwegen.

Stockholm, 30. August. Der Präsident des Swea-Hof- s, Freiherr Sylwander, is an einem Anfall vom Schlage prben. Der Kommandant des Kastells in Karlshamn’, tmann Benzelskjerna, ist mit Tode abgegangen. Der Kaiserl. Oesterreichische Gesandte, Graf Woyna, ist nach zweijähriger Abwesenheit auf Urlaub wieder hier ein- fen. Professor Schleiermacher ist aus Berlin hier angekommen gedenkt weiter nach Upsala und Norwegen abzugehen. Die Swenska Minerva vom 6ten- d. enthielt einen Ar- aus welchem drei schr merkwürdige That-Umstände in Be- ng auf unsere innere Verwaltung hervorgehen, als: 1) der Landes - Hauptmann in Wexid, Graf Mörner, wider usdrückliche Bestimmung des §. 39 der in Kraft stehenden intweins-Verordnung, es ganz unterlassen hat, die Brenne- jerôthe im Kronobergs-Lehne unter dem gegenwärtigen Bren- Verbote zu versiegeln; 2) daß der Regierung dieses zwei ate lang unbekannt geblieben, bis zufällig ein Stadt-Fiskal Bevid von dem Justiz-Kanzler verlangte, zur Aufsicht dar- angeordnet zu werden, daß kein geseßwidriges Branntwein- et: bei dem bestehenden Verboté vorgenommen werde, wobei # Grund zu seinem Gesuche anführte, daß dort auf dem Lande } Versiegelung der Geräthe bewerkstelligt sey; endlich 3) daß ustiz-Kanzler alsdann in Folge dessen keine andere Maßre- griffen, als daß er die Sache an den König berichtet, um Beschluß Sr. Maj. darüber zu erwarten. Wie eine an- hiesige Zeitung berichtet, ist die Sache im Kdnigl. Fi- Cotseil zum Vortrage gekommen uünd hat die Regierung din, wie aus der „Instruction des Justiz - Kanzlers folge, pden Landes-Hauptmann pet Verantwortung zu ziehen habe cin besonderes Anheimstellen an Se. Maj. zur Beschluß- e über den Fall nicht erst erforderlich gewesen sey.

Dänemark.

Kopenhagen, 3. September. Der diesseitige Gesandte am gl, Preußischen Hofe, Graf von Reventlow, ist hier ange- en. nterm 6. August ist der bisherige Niederländische Vice- l zu Rendsburg, Julius August Bütefisch , als Königlich erlándischer Konsul daselbst Allerhöchst anerkannt worden. An Freitage, Vormittags um 11 Uhr, ist das in der Rinne ene Russische Linienschiff südwärts abgesegelt. Aus Christiania wird vom 28sten v. M. gemeldet: „Niels en Narumsbacken oder Narumseie, der in der Nacht vom anuar acht Menschen auf der Stelle Kanten in Land er- dete und dann die Stelle abbrannte, wird jeßt, gemäß dem tile des Hôchsten Gerichts, worin feine Aenderung auf dem denwege erfolgt ist, hingerichtet und sein Leichnam verbrannt en. Von St. Thomas wurde die Hoffnung geäußert, daß die dohner der Nachbar-Jnsel St. Croix sih am 15. Juni d. J. ages festlich würden erinnert haben, an welhem 100 Jahre diese Insel unskrer Regierung von der Französischen abge- worden, so wie der hohen Wohlfahrt, zu welcher sie seit- unter dem wohlthätigen Dänischen Scepter gelangt ist, Man findet in der St. Thomä Tidende, durch mehrere mern wiederholt, folgende Bekanntmachung in Dänischer Englischer Sprache : „Ducch Sr. Mai. Allergnädigsten Befehl bin ih ermächtigt, Betreffenden bekannt zu machen, daß Se. Maj. im Gefühl fiärfsten Widerwillens gegen Alles, was Beschränkung oder pähung der heiligen Rechte des Eigenthums, es sey für Fremde für Unterthanen Sr. Mai, , herbeiführen könnte, ungeachtet bneigung der Kolonial-Regierung, entlaufene Sklaven als Ei- jum der unter ihrem Schuße stehenden Britischen Unterthanen lamiren, Allergnädigst mir befohlen haben, die nöthigen Schritte un, um dergleichen ihren rechtmäßigen Eigenthümern wieder liefern. Es wird demnach hiermit bekannt gemacht, daß die in tenslehenden Lisie mit den Daten, gemäß threr eigenen Anga- enannten Fndividuen , ohne irgend einige Kosten, so weit es Gouvernement hetrifft, den Personen werden ausgeliefert wer- welche sich mit behdriger Legalisation an das General - Gou- ment dieser Jnseln wenden, und bei demselben ihr Recht auf wähnten Sklaven darthun werden. General - Gouvernement Dânisch-Westindischen Fnseln St. Croix, den 18. Juni 1833. s P. v. Scholten. 2s folgt dann ein Verzeichniß von 16 Negern, 10 Negerin- und einem Mulatten, welche von Zeit zu Zeit dort ange- en sind, nebst den von ihnen angegebenen Namen ihrer thümer und der Plantagen, aber nicht der Jnseln, von en sie hergekommen sind. Gedachte Tidende meldet un- 6. Juli: „Es is für uns erfreuliche Pflicht, dem hiesigen einwesen zu den erquickenden Regengüssen Glück zu wün- welche dieser Jnsel seit den lesten Tagen zu Theil gewor- Die Felder, welche vor Kurzem ein ausgedörrtes, hoffnungs- Aussehen gewährten, erzeugen jest frische, üÜppige Schdß- „und wir dürfen nach dem gegenwärtigen Anblicke derselben Anbauern eine gute Aerndte versprechen.“

Deutschland.

Dtuttgart, 7. September. Jn der gestrigen Sikbung. der mer der Abgeordneten wurde der Etat des Departe- des Innern weiter berathen. Für die Neckar-Schiff- wurden jährlich 12,900 Fl. bewilligt, und ferner beschlos- ür den allgemeinen Fluß-Bau jährlich 13,000 Fl. auszuseßen, zugleich die Regierung zu bitten, die versprochene Fluß- Ung baldigst einbringen zu wollen. Für polizeiliche Zwecke 2e die Kammer den efoudcten jähr- Saß von 6300 Fl. Eine längere Debatte entspann sich die Unterstü6sung der Gewerbe, für welche endlich nach ündiger Diskussion jährlich 15000 Fl. bewilligt wurden. it {loß sich die Berathung über diesen Etat. andau, 3. September. Hier erschien vorgestern folgen-

der Vorfälle am 13stèn v. M. auf dem Posten am Civil- ngniß gestandene Gemeine Peter Bossert des Jnfanterie-

en an ihn gestellte Frage: „ob er ein Rhein-Bayer sey ?‘/ vortet hat. Diese dem Soldaten Peter Bossert gewordene nerkennung wird der Garnison zufolge Königlichen sterial-Reskripts vom 26sten v. M. andurch dffentlich bekannt Bossert gab nämlich jenem unberufenen Frazer die Ant-

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et immer seine Schuldigkeit thun.“ Welche Stimmung im Rhein- kreise im Ganzen genommen die vorherrschende sey, darüber fann Niemand bessere Auskunft geben, als die Regimenter, die ihre Ergänzungs-Mannschaften von daher beziehen und die fast ganz aus Rhein-Bayern bestehen, namentlich das 6te Linien-Jnfanterie- Regiment und das 2te Jäger-Bataillon. Auch nit einmal ein Gedanke von revolutionnairem Sinn läßt sich bei der großen An- zahl von jungen Leuten verspüren, die feit dem Jahre 1839 ein- verleibt wurden. Gerade in der Hambachiaden-Zeit von 1832 sah man die jungen Leute aus allen Gegenden mit der frohesten Unbefangenheit zu den Thoren Landau's hereineilen, um sich un- ter die Fahnen des Monarchen einzureihen, gegen den, wenn man den Zeitungen glauben wollte, das ganze Land im Aufstand he: griffen war. Daher kommt auch der Groll, den man überall dem Militair empfinden láßt. T :

Frankfurt a. M., 7. Sept. Se. Durchlaucht der rve-

und im Gasthaus zum Römischen Kaiser stiegen; ferner sint angekommen: Se. Durchl, d ) Se A N Weimar K. Niederl. General-Lieutenant; Se, Excellenz Herr Graf Mensdorf, K. K. Oesterreichischer General - Feldmar schall- Lieutenant und Vice-Gouverneur der Bundes - Festung Mainz; Se. Excellenz Herr Baron von Bystrôm, General-Adjutant Sr. Majestät des Kaisers von Rußland und General der Garde- Infanterie.

In der Kaserne des hiesigen Linien-Militairs ich gester ein trauriger Vorfall zugetragen, der hier nd h 5s Warnuings-Tafel eine Stelle, finden mag: Ein junger Sergeant der eben von einer Reise zurückgekömmen war und im Begriff stand, die Wache zu beziehen, erlaubte sich, sein Gewehr, von dem er, allen Umständen zufolge, die Ueberzeugung haben durfte, daß es ungeladen sey, scherzweise auf Einen seiner Kameraden und Stubengenossen anzulegen und dasselbe loszudrücken. Un- glücklicherweise war jene Ueberzeugung irrthümlich; das Gewehr war scharf geladen, der Schuß auf der Stelle côdtlich.

__ Wenn man von der Masse Güter, welche von allen Seiten hier anlangen, auf die Güte der Messe schließen dürfte, so múßte sie gut werden. Es haben sich mehrere Mainzer Schiffer für 2 direkte Fahrt nah Holland gemeldet, da der erste desfallsige Au E den Unternehmer unerwartet vortheilhaft ausge-

Oesterr. éi.

_Prag, 8. September. JJ. MM. der Kaiser und die Kaiserin haben am 3ten d. M. Morgens nah einem beinahe dreiwöchentlichen Aufenthalt die Hauptstadt Böhmens, von den Segenswünschen aller ihrer Bewohner begleitet, verlassen. JJ. MM. geruhten vor Höchstihrer Abreise von dem Oberst-Landhof- meister Baron von Heß, der die Stelle des Sr. Majestät dem Kaiser von Rußland entgegen gesandten Oberst-Burggrafen, Gra- fen Chotek, vertrat, so wie von der gesammten Generalität in den huldvollsten Ausdrücken Abschied zu nehmen, zugleich aber Hoffuung zu einem baldigen Wiedersehen zu machen. Auf der Treppe hatten das Offizier-Corps und die zahlreich versammelten Staats-Beamten nochmals das Glück, Jhren Majestäten ein lau- tes Lebehoch darzubringen. Ein gleicher freudiger Zuruf er- {oll auf allen Straßen und Pläßen bis zum Spittel-Thore. Die Bürger-Garden waren theils an der Kaiserl. Burg, theils an dem genannten Thore aufgestellt, und eine Abtheilung der be-

rittenen Scharfschüßen, so wie tine- Anzahl von Offizieren der Schüben-Garde mit ihrem Major V aiteten I R von der Burg bis eine Meile vor der Stadr. Die tiefste, innigste Rührung erfüllte alle Bewohner der Hauptstadt bei dem Ab- schiede von dem verehrten Kaiser-Paare, dessen hiesiger Aufenthalt in der Geschichte Böhmens eine unvergeßliche Epoche bilden wird. Am Abend vor der Abreise hatten Se. Maj. geruht, den von der hiesigen Universität dargebotenen Fackelzug der Studirenden anzunehmen, «die, aus 300 Faelträgern bestehend und von zwei Musik-Corps nebst einem großen Sänger-Chor be- gleitet, aus den Universitäts-Gebäuden durch einen großen Theil der Stadt zogen und das Volkslied: „Gott erhalte Franz den O jangen, in welches das Volk überall jubelnd mit ein-

Schweiz.

Zürich, 4. September. Jn der gestrigen 37sten Si6ung der Tagsaßung brachte die vorgestern niedergesezte Kommission Über die Weigerung Neuchatels, dem Tagsatzungs - Beschlusse vom 12. August ein Genüge zu leisten, folgenden Antrag zu einem Beschlusse ein: „Die eidgenössische Tagsaßung: Jn Be-

trachtung, daß nach dem Bundes - Vertrag vom Jahre 1815 die

Tagsabung es is, an welcher die Angelegenheiten der Eidge- nossenschaft berathen werden sollen; daß die Tagsaßung aus den |

Abgefandten der Schweizerischen Stände besteht; daß aber ihre |

bundesmäßige Wirksamkeit gefährdet und der Bund selbst mit allgemeiner Auflösung bedroht seyn würde, sollten sich die ein- , zelnen Stände der Pflicht entziehen, durch Abgeordnete an den Berathungen der Tagsazung Theil zu nehmen. Jn Betrachtung, daß der geseßgebende Theil des Kantons Neuchatel durch scine Erklärung vom 28. August le6thin die Erfüllung dieser Pflicht um- geht, daß es aber nach dem klaren und unzweideutigen Inhalt der Urkunde vom 19. Mai 1815 einzig Sache und OÖbliegenheit der in Neuchatel selbst residirenden Regierung ist, alle jene Verpflichtungen zu erfüllen, welche dem Kanton Neuchatel, als Glied der Eidgenossenschaft, obliegen; beschließt: Art. 1. Die Erklärung des geseßgebenden Rathes des Kantons Neuchatel vom 28. August 1833 ist hiermit als unstatthaft und bundes- widrig zurückgewiesen. Art. 2. Der Kanton Neuchatel ist wie- derholt aufgefordert, seinen Bundes : Pflichten dadurch ein Ge- nüge zu leisten, daß er nah Jnhalt des Tagsaßzungs-Beschlusses vom 12. August 1833 Abgeordnete an die Tagsaßung sendet und sich förmlich von der sogenannten Sarner Konferenz lossagt. Es wird derselbe, falls er dieser Aufforderung nicht bis spätstens den llten d. M. unbedingt nachkommen würde, durch eidgenös- sische Truppen beseßzt werden, Art. 3. Der eidgenössische Kriegs-Rath ist angewiesen, von Stund an alle Anordnun- gen, welche zum Behuf der militairischen Besezung des Kan- tons Neuchatel erforderlich sind, in solcher Weise zu treffen, daß eine hinreichende Zahl Truppen vorgesehenen Falles unmittelbar am Tage nach Ablauf der angeseßten Frist, d. h. am 12ten d. M., in den Kanton Neuchatel einrúckt. Art. 4. Gegenwärtigen Beschluß wird der Vorort dem Staats: Rathe des Kantons Neuchatel zu Handen des gesetzgebenden Rathes unverweilt durch einen Eilboten mittheilen /

In derselben Sikzung erklärten Graubündten und Wallis ihren Beitritt zum Tagsaßzungs - Beschluß vom 26. August, be- tressend die Total- Trennung im Kanton Basel. Ersteres hatte gewünscht, daß einfach die Wiedervereinigung, nicht aber eine

gierende Herzog von Nassau is gestern hierselb angekommen |

der Herzog Bernhard von Sachsen- |

welche sämmtlich, so wie diejenigen von Wallis, ins Protokoll eingetragen wurden. Hierauf kamen die Berichte der eidgenös- sischen Kommissarien und der Behörden von Basel Stadt-Theil an die Reihe, Der Bericht der Kommissarien aus Schwyz wax vom 2. September Abends 72. Uhr. In demselben zeigen sie der Tagsaßung an, daß“ die sämmtlichen Bezirke, wie sie aus amtlichen und zuverlässigen Nachrichten wüßten, den Vermitt- lungs - Vorschlag fast einmüthig angenommen haben. Meh- rere Bezirke hätten, so melden sie weiter, bei diesem Antrag avch ihre Ansichten über die Beibehaltung einer Kanton-Landsge- weinde und über einen fürzern Termin für die Einführung einer A \ahung ausge\prochen; MWollerau wünsche noch (nsbesondere von den T ccupations-Kosten befreit zu werden. Nach den Ansich- EY oer „erren Kommissarien wäre mit dieser Annahme nun- | mehr das Ziel der Jncervention erreicht und die Pacification vollendet Sie hätten deswegen vor ihrer Befugniß, die Häifte der ckCCUpafione "l'UbPpe ¡u entlassen, bereits Gebrauch gemacht | oil vunschen, daß die Tagsakung sich auch eben dahin über die CELUczlon der zweiten Hälfte ausspreche. Die Gesandtschaft von Schwyz (Juner- und Außer - Landes) unterstü6te die Ansichten der Kommissarien für Aufbebung der Occupation durch die be- E früher vorgedrachten Gründe, zu denen noch ein neuer, die Occupation der Schwyzer-Berge bis fast ins Thal durch einen geraten Schnee, gekommen sey. Nach kurzer Umfrage beschloß die Tagsaßung den Bericht der Kommissarien der Schwyzer- Kommission zu überweisen und bis auf morgen einen An- trag über Verminderung der zweiten Hälfte der Truppen im Kanton „Schwyz einzubringen. Es folgte nun eine Zuschrift vom Bürgermeister Und Rath von Basel, vom 2. September. Mit dieser wurden der Tagsatzung zwei Beschlüsse des dortigen großen Rathes vom gleichen Datum úberreicht. Durch den ei nèn erklärt derselbe die Abstimmung der Bürgerschaft von Basel über den Tagsatzungs-Beschluß vom 26. August für richtig (von 397 Stimmenden hätten ihn 888 angenommen, und somit sey jener Trennungs-Beschluß in Kraft erwachsen). Durch den an- dern ernennt er zu Theilungs-Kommissarien die Herren Bürger- meister, Herzog von Effingen und Alt-Bundes-Präsident F. von Tscharner von Chur; zu Ausschüssen nah §. 9 des Beschlusses vom 26. August die Herren, Nathsherr W. Fischer, Germ, La Roche Und A. Heusler, den Herrn Stadtschreiber Abel Merian und Herr Nikolaus Sieglin von Riechen, o wie endlich zu Ausmittelung des Geld- und Mannschafts- Kontingentes nach §. 8 des erwähnten Beschlusses, die Herren Rathsherren Sam. Minder und Oswald, die Herren Großrath Rud. Schmid und Oberst-Lieutenant Andr. Bischoff. Dringend wurde in der Umsfrage von Seiten der Gesandtschaft von Stadt Basel die Verminderung der Besaßung der Stadt Basel ge- wünscht, und dieses wurde von Schaffhausen, den kleinen Kan- tonen und Wallis, also von 5 Ständen, unterstüßt. Eine Mehr heit beschloß jedoch, heute nicht in dieses Gesuch einzutreten, und den Bericht der Baseler-Kommission hierüber, nah einem früheren Auftrage, zu erwarten.

Spanten L Madrid, 28. August. Die Hof - Zeitung meldet, daß der König und die Königl. Familie sich fortdauernd wohl be-

freiwillige, der beiden Parteien vorbehalten wörden wäre, über- dies äußerte es noch einige andere Wünsche über diesen Beschluß,

De Am 22sten bekleideten Se. Maj. in Person sechs höhere Staats - Beamte mit den Jusignien des Großkreuzes des Jsa- bellen-Ordens. (8 D j

ck Dev Infant Don Francisco de Paula - wollte mit“ seiner Familie am 27sten die Rückreise von San Sebastian hierher antreten.

„- Der General-Capitain von Andalusien, Marquis v. las Amarillas, hat unterm 2lsten d. M. dem Kriegs-Minister an- gezeigt, daß sich in Huelva die Cholera gezeigt hat, die wahr- scheinlich aus dem benachbarten Algarbien zur See eingeschleppt ist. Am 9ten d. M. ereignete sich der erste Cholerafall; ' bis zum 18ten waren 13 Personen erkrankt, von denen 5 starben. Die Stadt wurde gleih nah dem "Ausbruch der Krankheit abgesperrt.

Portugal.

Die Madrider Hof-Zeitung vom 27. August enthält aus dem in dem Hauptquartier Coimbra erscheinenden Bul- letin der Armee Dom Miguels Auszüge, welche bis zum 16ten August reichen. Dom Miguel hatte die Oberst-Lieutenants Ba- ron de Fried und Leduy, den Capitain v. Bernouille und den Lieutenant v. Kersabiec für die von ihnen in dem Treffen vom 25. Juli vor Porto bewiesene Tapferkeit zu Rittern des Thurm- und Schwerdt-Ordens ernannt und viele Beförderungen in der Armee vorgenommen, unter denen sich die des Lieutenants Cor-

|_rea zum Hauptmann und die des Vicomte Tanneguy - Duchatel

vom Oberst-Lieutenant zum Obersten befindet. Durch einen Tagesbefehl vom 11. August war angeordnet, daß alle Offiziere

| sich unverzüglich bei ihren resy. Corps stellen, daß die beim

Heere nicht angestellten Generale und Chefs, welche Kavallerie- Detaschements als Guerillas befehligen, dieselben binnen vier- undzwanzig Stunden nach der Bekanntmachung des Tagesbefehls zu den Regimentern senden und daß an der Bewegung der Armee gegen Lissabon Niemand ‘Theil nehmen soll, der nicht im Heere angestellt ist, oder von Dom Miguel dazu Erlaubniß erhalten hat. Wer diesen Befehl“ úbertritt, soll festgenommen und aus der Nähe des Heeres entfernt werden. Am 9. August war die von dem Visconde von Molellos befehligte 5te Division in Leiria angekommen und der General-Lieutenant Graf August v. Larochejacquelein eben dahin abgegangen, um das Kommando über die Division zu übernehmen, welche in der ihr bezeichneten Richtung gegen Lissabon operiren sol. Am {ten ging die aus 3400 Mann, 384 Pferden und 160 Maulthieren bestehende Ko- lonne, welche bei Coimbra auf dem linken Ufer des Monde 0 gelagert war, unter dem Befehle des Obersten Bourmont Soh- nes des Marschalls, nach Tomar ab, nachdem * Dom Miquel dieselbe gemustert und durch eine Anrede, die von den Tru L i durch wiederholtes Vivat erwiedert wurde, angefeuert batte Mehrere andere Corps, unter ihnen die aus 2400 Mann und 150 Pferden und Maulthieren bestehende Reserve waren nebst Artillerie von Montemor und Velho auf Leiria tmar- schirt. Der Rest des aus Lissabon , so wie des von Porto gekommenen Heeres sollte bald folgen und Dom Miguel war, den Ausdrücken des Bulletins zufolge, der Wiedereinnahme von Lissabon so gewiß, daß er unterm 13. einen Befehl an den Ge- neral-Polizei-Jntendanten erlassen hatte, die Mitglieder des Lis- saboner Gerichtshofes zu benachrichtigen, daß sie sich in die Nähe der Hauptstadt begeben möchten, um wieder in ihre Amts-Func- tionen einzutreten. Durch ein in“ Coimbra erlassenes Dekret vom 15. August war der Marschall Bourmont während der Un- pößlichkeit des Grafen von San-Lorenzo zum Kriegs - Minister ernannt worden. Am- 15. traten mehrere Truppen-Corps, so wie ein Theil des die Ehren-Wache Dom Miguels bildenden Kaval- lerie-Regiments den Marsh nach Leiria an und Dom Miguel